espresso 2014 programm
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Espresso 2014 ProgrammTRANSCRIPT
Von Kopf bis Fuß in Korallrot feiert espressofi lm ein kleines Jubiläum.
Fünf Jahre Open Air Kurzfi lmfestival im Volkskundemuseum. Fünf
Jahre seit denen die Josefstadt zumindest zeitweise wieder ein
Kino hat. In geschichtsträchtiger Kulisse fi ndet zusammen, was
zusammengehört: Kurzfi lmprogramm mit Hang zum Experiment,
internationale Gäste, interaktive Rollenspiele, kreative Gastronomie
und ein Abschlusskonzert. Doch bis dahin liegt noch ein ganzer
Sommer vor uns. Der Katalog zum prallgefüllten Programm fi ndet
sich wie immer online.
Welchen Einfl uss fotografi sche Bilder auf unsere Sicht der Gegenwart
und Vergangenheit haben, ist eine Auseinandersetzung, die nicht
nur rund um den heurigen Programmschwerpunkt für angeregte
Gespräche sorgen wird, sondern auch in der Vorfi lmreihe und im
neuen Sujet zum Ausdruck kommt.
Und das ist eine herzliche Einladung: Kommen Sie! Reden Sie mit!
Lassen Sie den Blick zu Hause, aber nehmen Sie das Schauen mit!
Lisa Neumann und das Team von espressofi lm
Kurzfi lm ist der Espresso unter den Filmen. Die gleiche Dosis, nur weniger Wasser.
Ing-Marie und Carl sind vielbeschäftigt. Das Ehepaar in Gunhild Engers lakonischer
Studie „A Simpler Life“ ist bestens ausgestattet mit Gerätschaften, die das Leben
erleichtern. Doch das macht alles eigentlich nur komplizierter. Höchste Zeit
für einen Befreiungsschlag! Da kommt die Attacke der schwedischen Kombo
Sound of Noise auf das aufgepimpte Eigenheim gerade recht. Martha Rosler,
Ikone der feministischen Avantgarde, liefert ein Alphabet zur Dekonstruktion
der Küchengeräte und William S. Burroughs die Entdeckung der titelgebenden
Disziplin, kongenial für die Leinwand adaptiert von Filmstudent Gus Van Sant.
Von der hohen Kunst des Loslassens können auch die Indie-Pop-Rocker OK Go ein
Lied singen – wunderbar in seiner Ironie und Klugheit, wenn das Musikvideo dazu
in eine hymnische Liebeserklärung an die Schönheit der Umwege des Lebens
verkehrt wird.
the discipline of do easyspecial
Als die Filmgalerie 8½ im November 2004 in der Garnisongasse ihre
Pforten öffnet, ist mit einem Schlag klar, was in Wien zuvor gefehlt hat:
Ein Delikatessenladen für Film. Eine Videothek mit den Hangout-Qualitäten
eines cineastischen Wohnzimmers. Ein Filmsortiment, in dem jeder Titel als
Empfehlung verstanden werden darf. Dass in dieser Umgebung vier Jahre
später espressofi lm schlüpfen durfte, ist eine glückliche Fügung. Mit der
Einladung zu einem Gastprogramm verneigen wir uns zum 10. Geburtstag.
Und wo Filmgalerie 8½ draufsteht, da sind Raritäten drin: Eine handverlesene
Auswahl von Kurzfi lmen von 1964 bis 2014 erkundet den Mikrokosmos vom
Laden um die Ecke, jenem Ort, an dem das Leben eine Auszeit zu nehmen
scheint und Begegnungen so oft in skurril pointierten Alltagsszenen gipfeln.
the shop around the corner – fi lmgalerie 8½ wird 10special
Unbehandeltes Fernweh ist schlecht für die Gesundheit. Wer sich diesen
Sommer zu den In-der-Stadt-Gebliebenen zählt und trotzdem in die
Ferne sehnt, dem/der sei dieses Gastprogramm des europaweit einzigen
Filmfestivals, das sich speziell dem Trickfi lmschaffen von Frauen widmet,
wärmstens ans Herz gelegt. Denn die Tricky Women begeben sich auf
Sommerfrische. Im Gepäck sind einige preisgekrönte Filme aus dem heurigen
Festivalprogramm, garniert mit der nötigen Prise Eskapismus und Fantasie,
die schon den kleinsten Abstecher aus dem Alltag zum Abenteuer macht.
Und Tricky Women sparen nicht mit kreativen Einfällen. Denn wenn das Meer
nicht zum Arbeitsplatz kommt, muss der Arbeitsplatz eben ans Meer verlegt
werden. Aber ob am Ende der Reise das ersehnte Paradies wartet?
tricky women animation fi lm festivalfestival
Do 10. Juli Fr 11. Juli Do 17. Juli
Chris Marker war vieles: Filmemacher auf Reisen, Dokumentarist, Ethnograf, Poet. Er selbst nannte sich nur eines: neugierig. Und so sammelte Marker Bilder, überall auf der Welt. Mitte der 1960er Jahre waren Fotografi en aus zehn Jahren und zahllosen Reisen zusammengekommen. 800 davon arrangiert Marker aus der Distanz zu einem Fotofi lm, nicht ohne ihre Entstehung und Interpretation zu hinterfragen. Er denkt über sie nach, setzt sie in überraschende Verbindungen zueinander, verwirft sie wieder, ordnet sie neu. Vieles bleibt rätselhaft. Seit der Fertigstellung 1966 war „Si j`avais quatre dromadaires“ der Öffentlichkeit nur sporadisch zugänglich. In einer aufwändig restaurierten Kopie wird Markers Film nun seine österreichische Uraufführung erfahren, ergänzt durch Hu Weis vielfach preisgekrönten „La lampe au beurre de yak“, der jenes andere Ende des fotografi schen Prozesses beleuchtet: die (Selbst-)Inszenierung vor der Kamera.
wenn ich vier dromedare hättespecial
Fünf Jahre nach dem Kinowunder „Lourdes“ wurde die Premiere von Jessica
Hausners neuem Spielfi lm „Amour Fou“ bei den 67. Filmfestspielen von Cannes
mit Spannung erwartet. Mit Cannes, wo die Filmemacherin heuer bereits zum
vierten Mal zu Gast war, verbindet sie selbst eine lange Liebesgeschichte:
Bereits der Abschlussfi lm an der Filmakademie Wien, „Inter-view“, wird
1999 in der Nachwuchsreihe Cinéfondation ausgezeichnet. Gemeinsam mit
dem Coming-of-Age-Drama „Flora“ entwirft er in dieser Personale ein Kino
der Blicke, der zarten Momente und trivialen Schlager. Ein Kino, das sich Zeit
nimmt, genau hinschaut und für Einsamkeit und Ausbruchsversuche immer
wieder sinnfällige Bilderfolgen (er-)fi ndet. Im Schwebezustand zwischen
Dokumentarischem und Fiktion, ist es die Suche nach dem kleinen bisschen
Glück, die Jessica Hausners Filmheld/innen antreibt. Jene Dimension, die
fi lmisch nicht fassbar ist, weil sie genau zwischen den Schnittstellen liegt.
jessica hausnerfi lmemacherin
„Fast in Ohnmacht gefallen vor Aufregung und Glück“ ist die Filmemacherin
Lisl Ponger, als ihr auf dem Flohmarkt zwei Kisten mit dem Lebenswerk eines
Ehepaares in die Hände fallen: Weltreisen 1957-87. 60 Stunden Film. Ihr Film
„Déjà vu“ – Präparat aus diesen gefundenen und neu geordneten Bildern,
montiert zu einer großen, postkolonialen Erzählung – steht am Ende dieses
zweiten Teils des Programmschwerpunkts ge.stellt. Es sind dokumentarische
Bilder, wie man sie kennt – private Aufnahmen, Wochenschaumaterial,
Making-of-Fragmente, Interviews –, die sich hier der kritischen Befragung,
der Neubetrachtung unterziehen müssen. Ausgehend von den losen Enden des
gefundenen Materials knüpft sich ein dichtes diskursives Netz rund um den
Zusammenhang von Bildern und Stereotypen.
der zweite blick reisegeschichten und andere déjà vus
stamm.tisch
Fr 25. Juli Do 31. Juli
Es ist gerade die Unaufdringlichkeit, die Bescheidenheit und Sparsamkeit im
Erzählen, mit der sich die Arbeiten des österreichischen Dokumentarfi lme-
machers Fritz Ofner so nachhaltig ins Gedächtnis einschreiben. Mit Fokus auf
den Nahen Osten zeigt die Kurzfi lmpersonale einen Ausschnitt aus seinem
vielseitigen Werk, das sich vor allem Transformationen von Gesellschaften und
deren Wirkung auf einzelne Individuen widmet. Auch in „Beirut Blend“ – als
Hommage an Jim Jarmuschs „Coffee and Cigarettes“ unübersehbar – gelingt
es Fritz Ofner, das Politische mit dem Persönlichen zu verweben, die Fremde
in Nähe zu verwandeln. Denn beim Shisha-Rauchen werden das Vermögen
Gaddafi s oder der arabische Frühling ebenso leidenschaftlich diskutiert wie die
Notwendigkeit täglichen Sports.
fritz ofnerfi lmemacher
Fr 18. Juli
Fr 1. August
Eintritt frei
Eröffnung
fi lmemacherin
anca miruna lazarescuRumänien 1986. Zwei Männer sind entschlossen, aus dem Land zu fl iehen.
Schwimmend durch die Donau. Als der Zeitpunkt gekommen ist, sind sie
plötzlich nicht mehr zu zweit: Einer hat entgegen der Vereinbarung eine
Frau mitgebracht. Sie ist hochschwanger. – „Silent River“ ist mit rund 80
Auszeichnungen seit seiner Premiere auf der Berlinale 2011 der meistprämierte
deutsche Kurzfi lm. Die in Deutschland lebende Filmemacherin Anca Miruna
Lazarescu hat ihre Herkunft nie losgelassen. Schon der erste Kurzspielfi lm
„Bucuresti – Berlin“ schlägt die Brücke zwischen den beiden Heimaten
der gebürtigen Rumänin. Und mittendrin im Programm ein Innehalten: Die
Dokumentation der Aufführung von John Cages „Organ²/ASLSP“ in Halberstadt
– ein 639 Jahre dauerndes Konzert – wird zur Meditation über Zeit.
Wir alle haben Geschichten zu erzählen. In den frühen 1990er Jahren suchte eine Gruppe von Künstler/innen aus der San Francisco Bay Area nach einer zeitgemäßen Form der mündlichen Überlieferung, die es Menschen ermöglicht, ihre Geschichten mit ihrer eigenen Stimme in die Welt hinauszutragen. Digital storytelling ist kompakt und kraftvoll, ist Empowerment und Auseinandersetzung mit der eigenen Biografi e. Auf Einladung von digital storytelling vienna und espressofi lm schöpft das legendäre Center for Digital Storytelling (Berkeley) zum 20. Geburtstag aus einem Archiv von 15.000 digital stories und zeigt einen Film vor jedem Filmprogramm. Über den Sommer spannt sich eine globale Erzählung.
storycenter.orgdigitalstory.at
programmschwerpunktge.stellt – den blick zu hause lassen, das schauen mitnehmen
Wie und in welchem Zusammenhang am Ende der Habsburger-
monarchie Bilder von ethnischen Typen entworfen wurden, das
bringt die aktuelle Sonderausstellung des Volkskundemuseums
aufs Tapet. Typisierende Menschendarstellungen fanden damals
als Fotografi en weite Verbreitung; die gesellschaftspolitischen
Inhalte und damit verknüpften Problematiken reichen bis in
unsere unmittelbare Gegenwart.
Mit Fokus auf deren Refl exion im gegenwärtigen Filmschaffen,
greift die vierteilige Filmreihe Aspekte der Ausstellung auf und
verfolgt sie auf der Leinwand weiter. Wie steuern Bilder unsere
Sicht auf die Gegenwart und Vergangenheit?
Vor Filmbeginn heißt es: Her mit euren Identitäten! Vier launige
Spieleabende führen hinter die Kulissen von Ausstellung und
Museum. Wir verspielen Eigen- und Fremdzuschreibungen,
erzeugen neue, hybride Wesen und durchkreuzen alte
Blickmuster. Die Teilnahme ist frei.
Infos und Termine auf espressofi lm.at
Gestellt. Fotografi e als Werkzeug in der HabsburgermonarchieSonderausstellung im Volkskundemuseum
30. April bis 30. November 2014
Freier Eintritt an allen Spieltagen
von espressofi lm von 17 bis 20 Uhr
the center for digital storytelling:listen deeply, tell stories, a retrospective
vorfi lmreihe
Do 24. Juli
Open Air Kurzfi lmfestival
Jeden Donnerstag und Freitag von 10. Juli bis 29. August 2014
Volkskundemuseum | Laudongasse 15-19 | 1080 Wien
Gastronomie ab 19 UhrFilmbeginn 21.30 Uhr
Filmgespräche im Anschluss an die Projektion. Die Veranstaltungen fi nden bei jedem Wetter statt.
Eintritt frei!
espressofi lm.atfacebook.com/espressofi lm
Eintritt frei
s p o n s o r / i n n e n
h a u p t f ö r d e r g e b e r i n
f ö r d e r g e b e r / i n n e n
Vor dem Zweiten Weltkrieg erste Hauptstadt Europas, die von einer anti-
semitischen Partei regiert wurde, hat Wien heute mit dem Ruf zu kämpfen,
zur „Vergessenshauptstadt“ geworden zu sein. Gleichzeitig sind antisemitische
Mentalitäten und Ressentiments immer noch Teil der Alltagskultur. In Kooperation
mit dem Jüdischen Filmclub Wien mobilisiert der dritte Teil des Programm-
schwerpunkts ge.stellt Filme gegen die antijüdische Gleichgültigkeit. Ausgehend
von historischen Aufnahmen aus Wien, zeigen Filmemacher/innen aus Ungarn,
Frankreich und den USA, welche Geschichten erzählt, welche Erinnerungen in die
Gegenwart gehören, warum das Kino nie aufhören kann, sich mit den Folgen von
Vorurteilen zu befassen – und dass die Überwindung von Stereotypen auch eine
Utopie des Alltags sein darf.
tell your children geschichten, die erzählt werden müssen
special
„Fakten kann man alle in ein Plastiksackerl stecken und gleich entsorgen“, sagte die
Filmemacherin Mara Mattuschka einmal auf die Frage nach den Umständen ihres
Aufeinandertreffens mit dem Choreografen Chris Haring. „Zwischen uns besteht
eine himmlische Verbindung.“ Dieser Verbindung sind vier kurze und ein langer Film
entsprungen, choreografi sches Kino, konzipiert und getanzt von Harings 2005 in
Wien gegründeter Compagnie Liquid Loft. In diesem Gastspiel trifft Manga-Ästhetik
(„Running Sushi“) auf Brokattapeten und Samtvorhänge („Burning Palace“). Eine
himmlische Verbindung könnte auch diese – die erste – Kollaboration zwischen
espressofi lm und ImPulsTanz sein, wenn die Leinwand in Bewegung gerät und mit
den Performer/innen ächzt und stöhnt und brennt vor Leidenschaft.
liquid loft – chris haring and special guestsspecial
Ein Urlaubsresort im Schick vergangener Tage. Kathrin Resetarits, die
Schauspielerin, spielt Kathrin Resetarits, die Schauspielerin. Sie wartet auf
ihren Einsatz, während schon die Probeaufnahmen zunehmend aus dem Ruder
laufen. Auch in „Krochacarraldo“ – performativer Flirt mit Herzogs Klassiker
„Fitzcarraldo“ – ist der Narration bald nicht mehr zu trauen. Christoph Schwarz,
der Filmemacher, spielt Christoph Schwarz, den Filmemacher. Es riecht nach
Desaster an diesem stamm.tisch-Abend für den österreichischen Kurzfi lm,
wenn Schwarz sein Kinski-Darsteller auf der Donau und dem tragischen
Helden von Stefan Bohuns hinreißend komischem Trauerspiel „Musik“ die
sprichwörtlichen Felle davonschwimmen. Vielleicht bleibt einem am Ende dann
nichts, als in einer Karaokebar Element of Crime zu singen: „Schlauer ist man
immer wieder hinterher / Richtig schön war`s nur mit dir.“
richtig schön war`s nur mit dirstamm.tisch
Den Blick der Kamera auf sich selbst richtend, setzen sich drei israelische
Filmemacher/innen einer radikalen Selbsterfahrung aus. Im Fokus stehen
eine Begegnung in der Cruising Szene im Independence Park, die Obsession
für eine geheimnisvolle Unbekannte und die Untersuchung der Mechanismen
des Pornofi lms am eigenen Leib – zutiefst Privates wird hochpolitisch.
Existentiellen Fragen muss sich auch das Festival stellen, das diese drei
Filme – und mehr – von Tel Aviv nach Wien entsendet. 2013 drohte dem
TLVFest, einer der wichtigsten Institutionen Israels, die sich für die Rechte
und Sichtbarkeit der LGBT-Community einsetzt, durch eine Verschärfung der
staatlichen Förderkriterien das Aus. 2014, in seinem neunten Jahr, gibt es das
Festival immer noch. Der Kampf geht weiter.
who are you? new queer cinema from israelfestival
Ein verschleiertes Mädchen, eine Zeeländerin mit gestärkter Haube, ein Kongolese
mit einem Regenschirm von Jean Paul Gaultier: Weniger die Intention des Trägers
bzw. der Trägerin bei der Wahl der Garderobe als deren Interpretation durch
die Betrachter/innen ist verantwortlich für Identitäts- und Nationalitätskonstruk-
tionen. Der vierte und letzte Teil des Programmschwerpunkts ge.stellt, kuratiert
in Zusammenarbeit mit dem Royal Anthropological Institute in London, stellt
zur Diskussion, inwiefern das Tragen von Schleier oder Nationaltracht Zeichen
eines authentischen Selbstausdrucks sein kann und welche Rolle Bildmedien in
diesem Prozess spielen. Am Ende steht die Frage, ob sich Bilder genauso leicht
„auftrennen“ lassen wie die obsolet gewordenen Kleidungsstücke, die zum
Recycling nach Indien geschickt werden.
in a state of dressspecial
ZHdK? Zieht Heidi durchs Kalkgebirge? Zu Höchstleistungen dank Käsefondue?
Hinter dem kryptischen Kürzel verbirgt sich zwar durch und durch Schweize-
risches, aber mit dem Wiederkäuen von Klischees haben die Filmstudierenden
der Zürcher Hochschule der Künste so gar nichts am Hut. Wo gömmer? Wohin
gehen wir? Alle wollen irgendwohin. Aber wo man hingeht, da ist man dann.
Und wenn`s blöd läuft auch noch mit einer schlechten Frisur. Auf der Suche
nach dem Platz im Leben haben spontane Kompliz/innenschaften etwas
unendlich Tröstliches in einer Welt, in der ein ungenügender Schulabschluss, ein
unsicherer Beziehungsstatus und die Allgegenwart der Latte-Macchiato-Mamis
so albtraumhaft daherkommen können.
wo gömmer? neues von der zhdkfi lmschule
Ordinary is no place to be. Dieser Vision folgend, hat Spike Jonze mit
der manischen Energie eines Independentfi lmers und der Akribie eines
Ausnahmeregisseurs in 25 Jahren ein visionäres Filmuniversum geschaffen,
in dem Verschrobenheiten stets alltäglich sind und das Alltägliche stets
außergewöhnlich. Erstaunlich ist dabei nur, wie lange es gedauert hat, bis sich
Jonze an seine erste Liebesgeschichte wagte. Mit genüsslich-melancholischem
Unterton erzählt „I`m Here“ vom Ausbruch aus Routine und dem Verlangen
nach Lebensinhalt und Liebe. Das dezent mit Science Fiction durchsetzte
Robotermärchen wird 2010 zum stilistischen Vorläufer von „Her“ – und in
Kombination mit dem Rodeo-Dokumentarfi lm „Amarillo by Morning“ und der
fi lmischen Adaption des Arcade-Fire-Albums „The Suburbs“ zur dystopischen
Coming-of-Age-Trilogie.
spike jonzefi lmemacher
Zum Finale des Festivalsommers: Kaffee, Kuchen, Kurzfi lme! Und obendrein
ein Konzert! Wenn es nach der französischen Singer-Songwriterin Milkymee
geht („To all the Ladies in the Place, with Style & Grace“), dann ist ein
stilvoller Abgang angemessen. Drum wird nicht nur auf der Leinwand
gefeiert – in Hanna Högstedts umwerfendem Regiedebüt „A Safe Place
for the Wild“ etwa –, sondern auch nachher noch Musik gemacht. Wild
wird es in der Tat und nachdenklich zugleich, wenn Wände niedergerissen
werden, um Raum zu schaffen für das Unaussprechliche, für Lebensentwürfe
jenseits aller Konventionen, für emanzipiertes Kurzfi lmkino aus Schweden.
a safe place for the wildspecial
Do 7. August Fr 8. August Do 14. August Fr 15. August
Do 21. August Fr 22. August Do 28. August Fr 29. August
m e d i e n p a r t n e r / i n n e n
p r o g r a m m p a r t n e r / i n n e n
p a r t n e r / i n n e n
Z hdkZürcher Hochschule der KünsteDepartement Darstellende Künste und Film
Konzert
Filmgespräche im Anschluss an die Projektion
Filmbeginn: 21.30 Uhr
*
Do 10.7. special the discipline of do easy
Fr 11.7. special the shop around the corner
Do 17.7. festival tricky women
Fr 18.7. fi lmemacher fritz ofner
Do 24.7. special wenn ich vier dromedare hätte
Fr 25.7. fi lmemacherin jessica hausner
Do 31.7. stamm.tisch der zweite blick
Fr 1.8. fi lmemacherin anca miruna lazarescu
Do 7.8. special tell your children
Fr 8.8. special liquid loft
Do 14.8. stamm.tisch richtig schön war`s nur mit dir
Fr 15.8. festival who are you? tlvfest | tel aviv
Do 21.8. special in a state of dress
Fr 22.8. fi lmschule wo gömmer? zhdk | zürich
Do 28.8. fi lmemacher spike jonze
Fr 29.8. special a safe place for the wild
rollen.wechsel
Für Besucher/innen unter 18 Jahren nicht geeignet*
ge.stellt
refresh yourself!
espressokantineWeil nicht nur beim Filmschauen die Menschen zusammenkommen,
sondern auch beim Espressotrinken, eröffnet die espressokantine wieder
die charmanteste Kinobar Wiens. Wo sonst gibt’s die Lunchbox passend
zum Filmprogramm? An jedem Spieltag verführt eine neue Kreation zu
einer sinnlichen Weltreise. Die Bistrotische stehen in der Wiese, gekocht
und ausgeschenkt wird regional und biologisch. Geöffnet ab 19 Uhr.
espress yourself!
espressotalkKurze Filme, lange Wirkung. Und darum bittet espressofi lm gemeinsam
mit der BAWAG P.S.K. im Anschluss an die Filmvorführungen zum
espressotalk. Internationale Gäste geben Einblicke in ihre Herangehens-
weise an das Filmemachen und ihre Beziehung zum Kino. Und besonders
das Feedback des Publikums ist gefragt. Zur nachhaltigen Inspiration
fi nden sich die espressotalks auch zum Nachhören auf espressofi lm.at.
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der eventausstatterfrankl 24
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