engelsloge nr. 17
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März bis Mai 2013. Themen: Ballettfestwoche 2013, Premiere "Simon Boccanegra", Premiere "Helden", Opernstudio-Premiere "Elegie für junge Liebende" u.a.TRANSCRIPT
Präsentiert von
und
BAYERISCHE STAATSOPER
n°17März – Mai 2013
Ballettfestwoche Das Michailowsky-Ballett zu Gast in München
Vernetzte OpernhäuserKoproduktionen am Beispiel von Simon Boccanegra
HeldenTerence Kohler über die Ballettpremiere
Elegie für junge LiebendeChristiane Pohle inszeniert Henze für das Opernstudio
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n° 17
EDITORIAL / INHALT
Liebe Leserinnen und Leser,
d ie Opernwelt ist in den vergangenen Jahrzehnten immer ver-netzter, immer internationaler geworden. Große Sängerstarssind auf den Bühnen der Welt zu Hause. Auch bei Neupro -
duktio nen arbeiten die großen Opernhäuser zusammen, wie dieBayerische Staatsoper und die English National Opera nun imFalle von Simon Boccanegra. Dass die Koproduktionen nur in selte-nen Fällen der Ersparnis dienen und vielmehr ein Zeichen für dieInter nationalität ästhetischer und inhaltlicher Ansätze sind, erfah-ren Sie auf Seite 12.
Eine der acht Opern-Neuproduktionen wird auch in dieser Spiel zeitvon den jungen Künstlern des Opernstudios realisiert: Ge mein sammit Christiane Pohle setzen sie im Cuvilliés-Theater Hans WernerHenzes Elegie für junge Liebende in Szene. Axel Brüggemann hatmit der Regisseurin über ihr Stückverständnis und ihre künstleri-sche Inspi ration gesprochen.
Die internationale Tanzwelt gibt sich bei der Ballettfestwoche desBayerischen Staatsballetts die Klinke in die Hand. Inspiriert vomPrometheus-Mythos kreiert der Australier Terence Kohler in Zu -sam menarbeit mit der Bühnenbildnerin rosalie Helden, ein Ballettrund um Vorbilder und Idole, das die Festwoche am 21. April eröff-nen wird. Neben zahlreichen Solisten bei der Terpsichore-Gala istdas Michailowsky-Ballett aus St. Petersburg mit Nacho Duatos ek -lek tischer Dornröschen-Version zu Gast.
Inspirierende und anregende Stunden in der Bayerischen Staats -oper wünscht
Nikolaus BachlerIntendant der Bayerischen Staatsoper
6 DER ERLÖSENDE KUSSDie Ballettfestwoche 2013 präsentiert Nacho Duatos Dornröschen
10 HIGHLIGHTS
12 INTERNATIONAL VERNETZTSimon Boccanegra als Koproduktion
16 DON GIOVANNISteckbrief eines Rätsels
18 GUT GEFRAGTEin paar Fragen an Lucia Lacarra
20 HELDEN, IDOLE UND 15 MINUTES OF FAMETerence Kohler im Interview zu Helden
22 ABHÄNGIGE ARCHETYPENChristiane Pohle über Hans Werner Henze
24 ABER ES GIBT MUSIKDie Münchner Opernfestspiele 2013
25 SPIELPLAN OPERNFESTSPIELE
26 SPIELPLAN
27 SERVICE / IMPRESSUM
28 SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL
30 LETZTE SEITEOpernlexikon
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n°17 März – Mai 2013
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n° 17
BALLETT
Die Ballettfestwoche 2013 präsentiert unter anderemNacho Duatos Dornröschen.
Der erlösende
Kuss
Befindet sich das russischeBallett in einem Dorn röschenschlaf? Wartet es darauf, wachge-küsst zu werden? Ist Nacho Duato der rettende Prinz? Dauert derSchlaf seit dem Ende der Petipa-Ära nicht märchengemäß exakteeinhundert Jahre? Heiß diskutierte Fragen bei Ballettbegeistertennicht nur in St. Petersburg.
Am Petersburger Mariinsky-Theater schuf der französische Cho -reo graph Marius Petipa seine Hits: Schwanensee, Dornrös chen undNuss knacker, dadurch machte er die Stadt an der Newa Ende des19. Jahr hunderts zum Mekka des klassischen Balletts. Nun prangtan Petersburgs Prachtstraßen auf riesigen Plakaten das PorträtNacho Duatos. Seit 2011 ist er Ballett-Chef des Michailowsky-Thea -ters, ein Opern- und Ballett-Haus, das immer im Schatten des grö -ßeren, legendären Mariinsky stand.
Die Ballettwelt staunte, als der Spanier, der 20 Jahre die CompañiaNacional de Danza (CND) leitete und ihr Weltruhm verschaffte,dem Ruf nach St. Petersburg folgte. Und sie staunte noch mehrbei den nächsten Paukenschlägen: Leonid Sarafanov, Star desMariinsky-Balletts, wechselte Anfang 2011 zu Duatos neuer Kom -pa nie. Ihm folgten im Herbst 2011 die gefeierten Jung stars desMoskauer Bolschoi-Balletts Ivan Vasiliev und Natalia Osipova.Spek takuläre Ereignisse, die Schlagzeilen machten, im mer ver-knüpft mit der bangen Frage: Müssen das Mariinsky- und dasBolschoi-Ballett, die Gralshüter russischer Ballett-Kunst, nun be -fürchten, dass Nacho Duato ihnen den Rang abläuft?
Als CND-Leiter hatte Duato 45 Tänzer, die aus 15 verschiedenenLändern stammten. Nun steht er der vier fachen Kom paniestär -ke gegenüber, allesamt russische Tänzer. Neu gierig, wie er damit
Nacho Duatos
Dornröschen
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n° 17
BALLETT
zurecht kommt, reisen wir nachPe ters burg und besuchen dasschmuck kästchen schö ne Mi -chail ows ky-The a ter. Auf dem Pro -gramm steht Duatos grandioseBach-Hom mage Viel fältig keit. For -men von Stille und Leere. Ur auf -geführt 1999 in Wei mar, weltweiterfolgreich, seit De zember 2009auch – umjubelt be sonders vonjungen Ballettfans – im Re per -toire des Bayerischen Staats bal -letts. An sei ner neuen Wir kungs -stät te tanzt Duato selbst Prologund Epilog. Als er auf der Büh neer scheint, wird er mit de mons tra -tivem Bei fall begrüßt.
Einschwören auf neue StileSchon bei der ersten Ensemble-Num mer se hen wir, worauf unsballettkundige Peters burger vor-bereitet haben: einerseits Tänzer,die sich in den typischen Duato-Stil der temporeich fließenden Be - wegungssequenzen einschwingenkönnen, andererseits jene, die Mü - he damit haben. Vor allem ei nigeBal leri nen, gewöhnt an pa the ti -sche Posen, an den klassischenSpitzen tanz mit seinen ver ti kalenVerlängerun gen der Kör perlinie, haben Schwie rig kei ten mit einerCho reo gra phie, bei der es keine Posen, keine „Spitze“ gibt, son-dern Wel lenlinien, Mu si kalität, Witz, Inti mi tät, und die Suche nacheiner ebenso leidenschaftlichen wie hoch kon zen trierten tänzeri-schen Beseelung.
Duatos Modern-Dance-Stil ist die eigenwillige Ausprägung undFortschreibung dessen, was er bei Jirí Kylián am Nederlands DansTheater lernte. Als CND-Chef benötigte er etwa fünf Jahre, um dieKompanie homogen auf seinen Stil einzustimmen. In Petersburgwird das kaum schneller zu erreichen sein – und der Zeitplan da fürwird eng, denn Duato wird – so jüngst auf einer Pres se kon fe renzin Berlin bekanntgegeben – ab August 2014 als Nachfolger Vladi mirMalakhovs Intendant des Staatsballetts Berlin. Dem Mi chail owsky-Ballett will er freilich als Gastchoreograph verbunden bleiben.
Mit seiner ersten großen Pe ters -burger Neuproduktion ging Du -ato viele Schritte auf seine Kom -pa nie zu: Dornröschen, dessenklas sische Version Marius Peti pa– in enger Zusammenarbeit mitTschaikowsky – 1890 kreierte.
Er wolle weder Bilderstürmernoch Imitator sein, erklärte Du -ato wäh rend der Pro ben ar beit:„Es ist aufregend, in eine fürmich neue Welt einzutauchen.Ich versuche eine Ge schichte zuerzählen, ausgehend von Peti -pas Sze nario, das ich jedoch anmehreren Stellen ge kürzt habe.Dann diese große sinfonischeMusik, an die ich nicht gewöhntbin!“ Zum ersten Mal für ihn al -so Hand lungs ballett, viel „Spi t -ze“, Tschai kowsky, ein Dialogmit Klas si schem, freilich aufAugen höhe geführt: „Ich respek-tiere die Ar beit Petipas, aber mitdiesen Pas sagen, die eigentüm-lich zwischen Panto mi me undThea tra lik angesiedelt sind, kannich gar nichts anfangen. Bei mirmuss alles Tanz werden, Be we -gung, die der Musik entspringt.“Ur auf ge führt am 16. De zember
2011 avancierte Dua tos Dorn röschen rasch zum Pu bli kums er folgund zum Lieblings stück seiner Tän zer.
Programm der BallettfestwocheDas Dornröschen-Gastspiel des Michailowsky-Balletts St. Pe ters -burg ist im Rahmen der Ballettfestwoche am 23. und 24. April imNa tionaltheater zu sehen. Diese startet mit der Urauf füh rung vonTerence Kohlers Hel den am 21. April. Der australische Cho reo graphliebt es, Faszi na tions-Bilder zu um spie len und hat dafür mit demPro metheus-Mythos ein herausforderndes Sujet gefunden. WieJohn Neumeier mit einem Mär chen könig und Tschaikowskys Mu -sik umgeht, kann man bei seinem Klas siker Illusionen – wie Schwa -nen see (25. April) bewundern. Die mit zahlreichen internationalenGäs ten aufwartende Terpsichore-Gala XI (26. April) steht unterdem Motto: „Spitze auf Spitze! – Oder: Barfuß ist nicht au to ma -tisch modern“. Einer der seltenen Choreographen, der auch ein-mal Männer auf „Spitze“ stellte wie in The Dream von 1964 istFrederick Ashton, der mit drei seiner Arbeiten bei Steps & Timesam 28. April vertreten ist. Zum Ab schluss wird in Forever Young dieNachhaltigkeit avantgardistischer Aufbrüche befragt (29. April).
Rainer Gansera
DORNRÖSCHEN –GASTSPIEL MIKHAILOVSKY BALLETT
NACHO DUATO
Di., 23.04.2013, Mi., 24.04.2013, jeweils 19:30 Uhr (Preisgr. H)
Nationaltheater
Preisgruppe H: ab 58,30 3 bis 100,86 3
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
ILLUSIONEN – WIE SCHWANENSEE
JOHN NEUMEIER
Do., 25.04.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. G)
Nationaltheater
Preisgruppe G: ab 47,10 3 bis 80,70 3
TERPSICHORE GALA XI
Fr., 26.04.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. H)
Nationaltheater
Preisgruppe H: ab 58,30 3 bis 100,86 3
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
STEPS & TIMES
FREDERICK ASHTON / KENNETH MACMILLAN
So., 28.04.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. F)
Nationaltheater
Preisgruppe F: ab 41,50 3 bis 69,50 3
FOREVER YOUNG
RUSSELL MALIPHANT / JOSÉ LIMÓN / LEÓNIDE MASSINE
Mo., 29.04.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. F)
Nationaltheater
Preisgruppe F: ab 41,50 3 bis 69,50 3
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
Das Ensemble
des Bayerischen Staatsballetts in
Choreartium (Forever Young)
HELDEN
TERENCE KOHLER
So., 21.04.2013, 19:30 Uhr (Uraufführung; Preisgr. H)
Sa., 27.04.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. G)
Nationaltheater
Preisgruppe G: ab 47,10 3 bis 80,70 3Preisgruppe H: ab 58,30 3 bis 100,86 3
BALLETTFESTWOCHE 2013
So., 21.04. bis Mo., 29.04.2013
E m p i r e
Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
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Deutsches Symphonie-Orchester,
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Klavierrecital Yefim Bronfman
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Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton
& Bejun Mehta
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Rufus Wainwright
02 . Ma i 2 0 1 3
City of Birmingham Symphony Orchestra
& Andris Nelsons
0 1 . Jun i 2 0 1 3
The Ukulele Orchestra of Great Britain
26 . Ma i 2 0 1 3
Orchestra del Teatro Regio di Torino &
Gianandrea Noseda
28 . Ma i 2 0 1 3
Louis Lortie & Thomas Quasthoff
22 . Ma i 2 0 1 3
Violinrecital
Nicola Benedetti
1 5 . Ma i 2 0 1 3
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im Konzerthaus Berlin am 11. Mai 2013.
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Bewegende Klänge großer Komponisten
4. und 5. Akademiekonzert
Wolfgang Rihms 1978 ausgegebenes Credo „Ich will bewegen und bewegt sein. Allesan Musik ist pathetisch“ hätten wohl auch die anderen Komponisten des 4. und 5.
Akademiekonzerts unterschrieben. Wolfgang Amadeus Mozart, Gustav Mahler und AntonBruckner suchten jeder auf seine Weise durch ihre Musik eine direkte Nähe zu den Zu -hörern. Nicht ohne Grund gehört Rihm heute zu den am häufigsten gespielten zeitgenös-sischen Komponisten. Der Pianist Siegfried Mauser wird im 5. Akademiekonzert RihmsKonzert für Klavier und Orchester zur Uraufführung bringen, am Pult steht wie im An -schluss bei Bruckners 5. Symphonie Generalmusikdirektor Kent Nagano.
Das Klavier bei seinem Konzert d-Moll KV 466 spielte Mozart bei der Uraufführung 1785selbst. Im 4. Akademiekonzert übernimmt diesen Part Rudolf Buchbinder, der in allen großen Konzertsälen weltweit zu erleben ist. Zum ersten Mal dirigiert Tomás Hanus einAka demiekonzert. Im Nationaltheater wurde er bereits bei Aufführungen von Jenu°fa undRusalka gefeiert, in dieser Spielzeit leitet er zudem die Neuproduktion von Hänsel undGretel. Mit Mahlers 7. Symphonie stellt er sich einer der größten Herausforderungen dessymphonischen Repertoires. Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
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n° 17
HIGHLIGHTS
Dunkle Schönheit am AbgrundGiuseppe Verdis Macbeth wieder auf dem Spielplan
„Ich wünsche, dass die Künstler mehr dem Dichter als dem Komponisten dienen.“ Mitdiesen Worten plädierte Giuseppe Verdi 1847 anhand seiner Vertonung von
Shakespeares Macbeth für ein Musiktheater, das „an das Wort und die Situation“ gebundenist. Weissagungen von Hexen, Begegnung mit einem Toten, übersinnliche Erscheinungen– all diese fantastischen Elemente waren Verdi genauso wichtig wie die dramatischeGestaltung der menschlichen Stimme. Geheimnisvolles Flüstern und extreme Inter vall -sprünge treffen auf ausschweifende Kantilenen. Mit unheimlichen Klängen der bedin-gungslosen Brutalität von Macbeth (Zeljko Lucic) und seiner Lady (Nadja Michael) lässtdie Musik erschauern und gleichzeitig einen beinahe mitleidigen Blick auf die beidenProtagonisten entstehen. Für Regisseur Martin Kusej verkörpern die beiden das gegensätz-liche Paar zu Adam und Eva, da sie auf die Auslöschung der gesamten Menschheit zielen.Gemeinsam mit seinem Bühnenbildner Martin Zehetgruber hat Kusej bedrückend berüh-rende Bilder entworfen. Die dunkle Schönheit dieser Bilder und der Musik vergegenwärtigtdie Zeitlosigkeit der menschlichen Abgründe.
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
CrossoverRichard Strauss’ Ariadne auf Naxos
Die Vorbereitungen für einen festlichen Opernabend laufen auf Hochtouren. Es gibtnur ein Problem: Zwischen Essen und Feuerwerk bleibt nur eine Stunde Zeit. Den -
noch möchte der Veranstalter sowohl die tragische Oper Ariadne als auch das lustige In ter -mezzo Zerbinetta und ihre Liebhaber sehen. So entscheidet er, beide Stücke parallel auffüh-ren zu lassen: Ariadne trauert um ihren geliebten Theseus, der sie verlassen hat. Zerbinetta(Jane Archibald) versucht vergeblich, sie aufzuheitern und für ihre lockere Sicht weise zuden Themen Liebe und Treue zu begeistern. Als schließlich Bacchus (Burkhard Fritz) auf-taucht, erfüllt sich auch für Ariadne Zerbinettas Prophezeiung: Jeder Mann – Ein Gott!
Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal schufen eine Oper, die ihre eigene Kunst -form thematisiert und schöpften aus unterschiedlichen Quellen der Kulturgeschichte. Dasironisch gebrochene Spiel im Spiel ist jedoch nicht nur lustig, sondern wirft existenzielleFragen auf. Die Inszenierung von Robert Carsen beleuchtet diese feinsinnig als Metapherauf das Leben mit der Kunst. Und mit Adrianne Pieczonka steht wieder die Ariadneschlecht hin auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper.
MACBETH
GIUSEPPE VERDI
So., 05.05.2013, Mi., 08.05.2013, Sa., 11.05.2013jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. I)
Fr., 17.05.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL. VVK AB SA., 09.03.13
Mo., 29.07.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL. VVK AB SA., 16.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe I: ab 65,02 3 bis 114,30 3Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
ARIADNE AUF NAXOS
RICHARD STRAUSS
So., 17.03.2013, 20:00 Uhr (Preisgr.I)
Mi., 20.03.2013, Mo., 25.03.2013, 19:00 Uhr (Preisgr.I)
Sa., 23.03.2013, 18:00 Uhr (Preisgr.I)
Nationaltheater
Do., 04.07.2013, So., 07.07.2013, Mi., 10.07.2013, je 19:00 Uhr (Preisgr.PC) EXKL. VVK AB SA., 16.03.13
Prinzregententheater
Preisgruppe I: ab 65,02 3 bis 114,30 3Preisgruppe PC: ab 43,74 3 bis 118,78 3
4. AKADEMIEKONZERT
WOLFGANG A. MOZART / GUSTAV MAHLER
Mo., 08.04.2013, Di., 09.04.2013, je 20:00 Uhr (Preisgr. E)
5. AKADEMIEKONZERT
WOLFGANG RIHM / ANTON BRUCKNER
So.,12.05.2013, 11:00 Uhr (Preisgr. E)
Mo., 13.05.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. E) EXKL. VVK AB MI., 06.03.13
Di., 14.05.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. E) EXKL. VVK AB DO., 07.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe E: ab 35,90 3 bis 61,66 3
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Erlösung von der EwigkeitRichard Wagners Der fliegende Holländer
Der Holländer (Johan Reuter) ist dazu verbannt, ewig auf den Weltmeeren herumzuir-ren. Alle sieben Jahre darf er sein Schiff verlassen, um an Land Erlösung zu suchen.
Dazu muss er jedoch eine Frau finden, die ihm ewige Treue schwört. Senta (Anja Kampe),die das Schicksal des verfluchten Mannes bewegt, könnte die Richtige sein. Auch ihr Vaterbefürwortet die Verbindung mit dem unheimlichen, aber reichen Holländer. Nur Erik (KlausFlorian Vogt), der Senta schon lange liebt, versucht sie umzustimmen.
In kürzester Zeit dichtete und komponierte Wagner seine „romantische Oper“, wobei ersich von Heinrich Heines Memoiren des Herrn von Schnabelewopski inspirieren ließ. In derAuseinandersetzung mit der Sage um den verfluchten Seemann entdeckte Wagner denMythos als Opernstoff und ebnete so den Weg für die Zukunft der Oper als Musikdrama.Peter Konwitschny inszeniert seinen dritten Münchner Wagner als spannenden Psycho -reißer um einen zeitlosen Außenseiter und dessen Erlösung durch die unbedingte Kraft derLiebe.
Kritisches Musiktheater statt Kunstreligion
Ostern mit Richard Wagners Parsifal
Weibliche Verführungskunst hat die einst so glanzvolle Gralsgesellschaft erschüttert.Die Männer glauben, für das Gute in der Welt zu kämpfen und halten dabei die un -
bedingte Befolgung des Keuschheitsgebotes für obligatorisch. Um dieses einhalten zu kön-nen, entmannte sich Klingsor (John Wegner), der einst Teil des erlesenen Zirkels werdenwollte. Weil sie ihn dennoch nicht aufnahmen, setzt er die Männer seitdem den Reizen sei-ner Zau ber mädchen aus. Ausgerechnet König Amfortas (Michael Volle) ist diesen beimVersuch, Klingsor zu töten, erlegen. Nun sucht er einen „durch Mitleid wissend geworde-nen reinen Tor“, der ihn laut einer Prophezeiung erretten kann. Doch wer ist damit ge -meint? Etwa jener naive Junge, der im Wald und von der Welt abgeschottet bei seiner Mutteraufwuchs?
Das Bühnenweihfestspiel changiert zwischen sakral-religiöser Zeremonie und lehrreicherUnterhaltung. Peter Konwitschny lotet in seiner Inszenierung die körperlichen und seeli-schen Abgründe einer Männergesellschaft aus – ein Thema, das in den letzten Jahren kei-nesfalls an Aktualität eingebüßt hat. An Ostern ein Muss – mit Generalmusikdirektor KentNagano am Pult sowie Petra Lang und Michael Weinius in den Hauptpartien.
In Hülle und FülleEngelbert Humperdincks Hänsel und Gretel
Ums Essen geht es in Hänsel und Gretel, um „den Mangel oder den Überfluss an Es -sen“. So sieht es der Regisseur Richard Jones, dessen fantasievolle Inszenierung von
Engelbert Humperdincks Märchenoper nun an der Bayerischen Staatsoper Premiere feiert.Jenseits von moralischen Zeigefingern eröffnen Jones und sein Ausstatter John Macfarlanedem Thema Essen vielfältige Spielfelder. Von der armseligen Familienküche im ersten Bildbis hin zum etwas unheimlichen Überfluss in der Hexenküche steht das Essen im Mit tel -punkt des Abends. Die materielle Not war für die Librettistin Adelheid Wette, die Schwesterdes Komponisten, ein zentraler Antrieb, um ihren Bruder immer wieder zur Fertigstellungder Oper zu drängen. In einem Brief dichtete sie sogar an ihren „Orpheus“: „Befrei uns ausden Nö ten der Unterwelt / Die uns mit ihren Sorgen und Schmerzen hält!“
Humperdincks Musik zwischen Volksliedton und Musikdrama nach Wagner studiert dertschechische Dirigent Tomás Hanus mit dem Bayerischen Staatsorchester und einem Solis -tenquintett ein, das diese Rollen zum ersten Mal in München verkörpert. Mit dabei: DieEnsemble mitglieder Tara Erraught als Hänsel und Hanna-Elisabeth Müller als Gretel.
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
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DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
RICHARD WAGNER
So., 14.04.2013, 19:00 Uhr, Mi., 17.04.213, 19:30 Uhr,Sa., 20.04.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. L)
Fr., 28.06.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB SA., 16.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3
PARSIFAL
RICHARD WAGNER
Do., 28.03.2013, 17:00 Uhr (Preisgr. K)
So., 31.03.2013, 17:00 Uhr (Preisgr. L)
Mi., 31.07.2013, 16:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL. VVK AB SA., 16.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3Preisgruppe S: ab 162,46 3 bis 274,46 3
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HÄNSEL UND GRETEL
ENGELBERT HUMPERDINCK
So., 24.03.2013, 19:00 Uhr (Premiere; Preisgr. L)
Mi., 27.03.213, 19:30 Uhr (Preisgr. K)
Mo., 01.04.2013, 18:00 Uhr (Preisgr. K)
Do., 04.04.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. K)
So., 07.04.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. K)
Nationaltheater
Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3
Ein erweiterter Horizont istkeine Augenkrankheit. Das gilt für Intendanten eines Opern hau -ses ebenso wie für das Publikum. Beide sollten wissen, dass dieOpernwelt weiter reicht als der Schatten des heimischen Kirch -turms; wissen sie aber nicht immer. Doch dazu später. Wenn am3. Juni Verdis Simon Boccanegra in München Premiere hat, wirdvie len nicht, aber manchem doch das Kleingedruckte auf demPro grammzettel auffallen: „Koproduktion mit der English Natio nalOpera London“. Ein Beweis der weiten Opernwelt. Ein Satz, denman immer häufiger liest, auch bei Produktionen der BayerischenStaatsoper.
Nur: Das Präfix „Ko“ vor dem Wort Produktion sorgt oft für Irr tü -mer und Missverständnisse. Die gängigsten lauten entweder pseu -dowissend „Theater sparen mit Koproduktionen viel Geld“ odernaserümpfend „Etikettenschwindel Premiere, die Inszenier ungwar doch schon woanders“. Beides ist Unsinn, denn das Themamit den zwei Buchstaben k und o ist in der Opernwelt äu ßerstviel schich tig und hochkomplex. Ist es doch unter Opern häusernüblich geworden, Produktionen zu verleihen, zu verkaufen, zuüber nehmen, als Gastspiel zu zeigen und sonst auf vielfältige Artzu kooperieren – oder auch nur zu kungeln.
Eine echte, internationale Koproduktion, wie sie Simon Boccanegrazweifellos ist, sieht aber anders aus. Der Intendant der Bayeri -schen Staatsoper, Nikolaus Bachler, klärt deshalb erst einmalGrundsätzliches: „Was wir in der Regel erleben, ist nicht der Aus -tausch von Produktionen, sondern nur der Austausch von Büh -nen bildern.“ Also eine Art „Franchise-System“, das letztlich denTod der Oper zur Folge habe wie man in Italien sehen könne, „woKulissen zwischen Genua, Turin und Palermo solange herumge-karrt wurden“, bis sich niemand mehr für das interessierte, was inden Kulissen stattfinden sollte, nämlich: Oper.
Gleichgesinnte Partner„Der Geist einer Opernproduktion ist ja nicht das Bühnenbild“,sagt Bachler und trifft damit den Kern des Themas. Die BayerischeStaatsoper setze Schwerpunkte indem sie sich sehr genau über -lege, mit wem sie koproduziere: „Koproduktionen kann es nurunter Gleichgesinnten geben.“ Nur jene Häuser können eineOper koproduzieren, die auch „inhaltlich, intellektuell und ästhe-tisch den gleichen Ansatz“ haben, die „in einer ähnlichen Rich -tung bezüglich Oper und ihrer Zukunft denken wie wir es tun.“Opernhäuser, für deren Intendanten ein erweiterter Horizont ebenkeine Augenkrankheit ist und die wissen, dass Oper nur dann eine
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n° 17
OPER – PREMIERE
Inter -national vernetzt
Die Neuinszenierung von Simon Boccanegra ist eine Koproduktion.
Pascal Morché sprach mit Nikolaus Bachler über die Bedeutung solcher Zusammenarbeitfür das Profil der Bayerischen Staatsoper.
Premiere an der
Bayerischen Staatsoper:
Simon Boccanegra
Zukunft hat, wenn sie sich immer wieder erneuert, „wenn also diebekannten Stücke immer wieder neu erzählt, neu interpretiertwerden.“
Partner, die auf gleicher Wellenlänge denken, findet die BayerischeStaatsoper in den Opernhäusern von Amsterdam, von Brüssel,vor allem aber in der English National Opera (ENO) in London,mit der nach Les Contes d’Hoffmann und Fidelio nun mit SimonBoccanegra zum dritten Mal zusammen gearbeitet wird. AndereKoproduktionen sind unter anderem Tosca mit der New YorkerMet und der Mailänder Scala; Bellinis I Capuleti e i Montecchi mitder San Francisco Opera oder Wozzeck mit dem New NationalTheatre Tokyo. Das Verhältnis jener (Ko-)Produktionen, die zuerstin München Premiere hatten und danach in die Ferne gingen, seizu den aus dem Ausland „importierten“ 80 zu 20, so Bachler. DerIntendant weiß um jene wenigen im Publikum (und unter den Kri -tikern) für die „ius primae noctis“, das „Recht der ersten Nacht“,auch jenseits von Mozarts Figaro ein Opernthema ist: „MancheMünchner haben es nicht gerne, wenn etwas vorher woanders zusehen war. Das kann man einerseits als Stolz ansehen, anderer-seits aber auch als Provinzialität.“ Beides sei sicher richtig. Nun,Simon Boccanegra kommt von der English National Opera; imGegenzug wird dort der koproduzierte Fidelio von Calixto Bieitoerstmals in London gezeigt, wo ENO-Intendant John Berry aller-dings vor der anspruchsvollen Inszenierung einen Mordsrespekthabe. Zum einen: Wie akzeptiert das Londoner Publikum die Pro -duktion? Zum anderen: Wie bewältigt die Technik des LondonerOpernhauses das komplizierte Bühnenbild, jenes riesige, kippen-de Seelenlabyrinth? Karl-Heinz Krämer, technischer Direktor derBayerischen Staatsoper: „Was Technik und Bühnenmaschineriebetrifft, sind die English National Opera und die Bayerische Staats -
oper unterschiedlich ausgestattet. Wir müssen da einen Mannvon der Hydraulik mitschicken, damit die Produktion auch in derursprünglichen Form realisiert werden kann.“ Der dann nach Lon -don mitgeschickte Mann von der Hydraulik kostet Geld; und nichtnur er.
Genau hier nun beginnt jener Teil des The mas Koproduktion zudem Nikolaus Bachler recht erfrischend sagt: „Man muss endlichmit der Mär aufräumen, dass Koproduk tio nen so wahnsinnig der
Inmitten der Fehden zwischen Patriziern und Plebejernwird der Korsar Simon Boccanegra zum Dogen gewählt.
Als er jedoch die Tochter des Patriziers Jacopo Fiesco hei -raten will, sperrt sich der Vater gegen die Verbindung undtreibt die junge Frau in den Tod. Ihr gemeinsames Kind mitBoccanegra ist unauffindbar. 25 Jahre später holt den Dogendie Vergangenheit wieder ein. Die junge Amelia Grimaldi sollzu einer politischen Heirat gedrängt werden. Boccanegra er -kennt in ihr seine Tochter und gerät in einen Strudel vonMachtspielen und Schicksalsschlägen.Nach 18 Jahren kehrt Simon Boccanegra nun in der Neu -inszenierung von Dmitri Tcherniakov zurück an die Bayeri -sche Staatsoper. Die musikalische Leitung hat der PariserBetrand de Billy inne, in den Hauptrollen sind KrassimiraStoyanova als Tochter Amelia, Željko Lučić als Simon undRamón Vargas als Gabriele Adorno zu erleben.
Fesselnd und düsterVerdis Simon Boccanegra
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n° 17
OPER – PREMIERE
Ersparnis dienen!“ Der Regisseur, der Büh nenbildner, der Licht -designer, sie alle halten bei Koproduktionen meist zweimal dieHand auf. Doch im Ver gleich zu Gagen und Reise kosten sindLogis tik und Technik besonders kostenintensiv. Krämer: „Aushistorischen Grün den ist jedes Opernhaus der Welt in seinenBühnen ma ßen verschieden und in seiner technischen Ausrüstunganders. Was in München tech nisch möglich ist, funktioniert des-halb woanders noch lange nicht.“ Der Idealfall: „Büh nenbildnerund Regisseur lassen sich gleich zu Anfang ihrer Beschäftigungmit dem Stück die Bühnenmaße und technischen Gegeben heitenbeider koproduzierender Opern häu ser geben.“ Doch ein Idealfallist eben nicht immer gegeben.
Technische Herausforderungen und kulturelle UnterschiedeEinen Mann wie Krämer fordert gerade das heraus: Was nichtpasst, wird passend ge macht, das Bühnenbild also den örtlichenGe gebenheiten angepasst. Bei internationalen Koproduktionenprallen mitunter hunderte Jahre alte Arbeitsphilosophien und The -ater systeme aufeinander wie sie unterschiedlicher nicht sein kön-nen. Produktionen, die Mün chen verlassen, beweisen die hoheEffi zienz der Bayerischen Staatsoper und die hier von einem Re -per toirebetrieb geforderte Flexibilität in Auf- und Abbau. Bachler:„Man merkt den in der Welt einzigartigen technischen Mög lich -keiten der Bayerischen Staats oper an, dass Bayern ein Techno lo -gie land ist. Auch hier: Laptop und Lederhose, Hightech und Plüsch -vorhang.“ Einem Sta gione-Thea ter wie der Mailänder Scala ist sol-ches fremd. Krämer: „Das Bühnenbild für Tosca wurde in Mailandgebaut als handele es sich um eine Filmkulisse, die ewig stehenbleiben kann.“ Nun, das kann sie auch auf der Bühne der Scala, woeine Serie Tosca und an den anschließenden Abenden keine wei-teren Produktionen gezeigt werden. An einem Repertoire-Theaterwie in München müsse es aber eben möglich sein, die Tosca-Ku -lissen noch nach der Vorstellung in einem Affentempo ein zu pa -cken, weil für den nächsten Abend schon wieder das Büh nen bildfür eine Göt ter däm merung oder einen Figaro aufzubauen ist.
Auch ein „work in progress“ schlägt bei Ko pro duktionen pe kuniärzu Buche: Der Re gisseur von Simon Boccanegra, Dmitri Tcherniakov,hat seit der Londoner Premiere neue Ideen zum Werk entwickeltund findet in München auch eine andere Sänger be setzung, mitder er ein zweites Mal probt und seine Ideen um setzt. Außerdem,so Tscherniakov, dauerten die Umbauten in London länger undeinmal habe das Publikum sogar gelacht, weil die Ku lisse wackel-te. Der aus Köln stammende Krämer und die ohne hin bis an dieGrenzen ihrer Kapazität belasteten Werkstätten der MünchnerOper werden dafür sorgen, „dat da nix wackelt“. Eine zusätzlicheArbeit, denn 42 Repertoirestücke müssen in München währendeiner Spielzeit technisch in Schuss gehalten werden.
Aber nicht nur technisch, auch intellektuell kann eine Opern insze -nierung andernorts ganz anders funktionieren: „Bestes Beispielist Tosca“, so Nikolaus Bachler. „In New York an der Met empfanddas Publikum die Insze nierung als zu avantgardistisch. Die Pro -duk tion wurde heftig kritisiert und vom Pu bli kum ausgebuht; inMünchen hingegen, wo man mit einer anderen Ästhetik vertrautist, waren die Reaktionen auf die gleiche Tosca sehr moderat.“Und noch eine Episode aus der Welt internationaler Kopro duk tio -nen verschweigt Nikolaus Bachler nicht: Olivier Messiaens SaintFrançois d’Assise, jenes sper rige, monumentale Exerzitien-Werk,mit dem die Münchner in der Regie von Hermann Nitsch sogarihre Festspiele eröffneten, sollte mit der Mailänder Scala koprodu-ziert werden. „Als die Mailänder hier die Premiere sa hen, warensie entsetzt und sagten die Part ner schaft ab“, lacht Bachler. Erweiß warum. Die Verträge waren bereits unterschrieben. „Ver trä -gen halte Treu’! (Das Rheingold). Zahlen musste die Scala trotz-dem, denn die Koproduktion einer Oper be deutet eben auch volleskünstlerisches Ri si ko und ist das Ge genteil einer Shopping tour.“
Der ImagefaktorNur, warum machen Opernhäuser dann weiterhin Ko pro duk tio -nen, wenn sie doch nur jede Menge zusätzliche Arbeit bedeuten?Wenn sie von einigen Globalisierungs geg nern unter heimischenKritikern mit dem Argu ment „schon gesehen“ abgekanzelt wer -den und letztlich auch keine Kosten er sparnis bring en? NikolausBachler: „Ein ganz zen traler Punkt ist der Imagefaktor. Es ist Re -nom mee für ein Opernhaus, wenn es zeigen kann, dass seineÄsthetik und seine Pro duktionen so relevant sind, dass sie auchvon anderen begehrt werden. Man kann ganz ein fach stolz sein,dass eine Münchner Pro duk tion auch in London, New York oderParis über die Bühne geht“ und dort für eine Oper wirbt, dielebendig und von heute ist; und die gerade deshalb jene Men -schen erreicht, die bei einem erweiterten Horizont eben nichtzum Augenarzt rennen, sondern sich für Münchner Opernpro -duk tionen interessieren.
Pascal Morché
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
SIMON BOCCANEGRA
GIUSEPPE VERDI
Mo., 03.06.2013, 19:00 Uhr (Premiere; Preisgr. M) EXKL. VVK AB MI., 27.03.13
Do., 06.06.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB SA., 30.03.13
So., 09.06.2013, 18:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB DI. 02.04.13
Mi., 12.06.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB FR. 05.04.13
Sa., 15.06.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB MO. 08.04.13
Fr., 12.07.2013, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB SA, 16.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3Preisgruppe M: ab 133,34 3 bis 218,46 3
Bildunterschrift
Simon Boccanegra an der English
National Opera
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Der Ring des NibelungenDennis Russell Davies – Musikalische LeitungUwe Eric Laufenberg – InszenierungGisbert Jäkel – BühneAntje Sternberg – Kostüme
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Das Rheingold – Premiere 26. Oktober 2013Die Walküre – Premiere 22. März 2014Siegfried – Premiere 1. November 2014
Götterdämmerung – Premiere 7. Februar 2015
Eröffnung des neuen Musiktheaters im April 2013.
„Den Ring muss ich haben!“ (Wotan)
Steckbrief
Don GiovanniКomponist
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
LibrettoLorenzo Da Ponte
GenreDramma giocoso in zwei Akten
Uraufführung 29. Oktober 1787 im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater Prag
Deutsche Erstaufführung 15. Juni 1788, Leipzig
Münchner Erstaufführung 1791 im Königlichen Hof- und Nationaltheater;
Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper am 31. Oktober 2009 durch Stephan Kimmig
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Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
DON GIOVANNI
WOLFGANG A. MOZART
Fr., 03.05.2013, Di., 07.05.2013, So., 12.05.2013, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. K)
Do., 09.05.2013, 18:00 Uhr (Preisgr. K)
Nationaltheater
Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3
InhaltDrei Frauen und zwei Männer verfolgen gemeinsam den Lebemann und Frau -enverführer Don Giovanni, der in jedem von ihnen etwas anderes auslösen mag:Rachegefühle, Lust, Neugier auf Unbekanntes, den Wunsch sich bedingungs-los zu unterwerfen oder auch altruistische Rettungsgedanken. Der Wunsch ihnzu entlarven und zu bestrafen, wird zur Obsession. Doch je näher sie ihm kom-men, desto schwerer wird er greifbar. Don Giovanni selbst wiederum hat nurdas Ziel, die Frau zu erobern, an der er momentan interessiert ist. Moral undVerantwortung sind für ihn Fremdworte. Die Enttarnung übernimmt schließlicheine höhere Gewalt, was letztendlich die Selbstreflexion der übrigen Pro ta go -nis ten zur Folge hat.
EntstehungWolfgang A. Mozart bekam unmittelbar nach der erfolgreichen Prager Erstauf -füh rung des Figaro im Jahr 1786 den Auftrag für ein neues Werk. Der LibrettistLorenzo Da Ponte wählte mit dem Sujet des Don Giovanni einen zur damali-gen Zeit bereits bewährten Opernstoff. Komposition und Libretto waren in we -niger als einem Jahr vollendet, die Oper wurde im Oktober 1787 erfolgreich imGräflich Nostitzschen Nationaltheater Prag uraufgeführt. Die Wiener Erst auf -führung nur wenige Monate später fiel beim Publikum allerdings durch.
RegiekonzeptDas unwirtliche Labyrinth einer Containerlandschaft: Hier jagen all jene DonGiovanni hinterher, die von ihm verführt, betrogen und verlassen wurden, dieihn noch immer begehren oder endlich bestrafen wollen. Doch so wie die Con -
tainer immer neue fantastisch-traumatische Innenweltenof fenbaren, wechselt dieser Don Giovanni beständigGesichter und Identitäten, als wäre er nur ein ungreifba-
res Phantom in der Vorstellung der anderen. StephanKimmig zeigt Don Giovanni in seiner Inszenie -
rung als heimatlosen Borderliner auf der Fluchtvor seiner inneren Leere, der besessen alleGren zen von Gesetz und Moral überschreitet,um mit dem Tod endlich auf einen unbe-zwingbaren Gegner zu stoßen.
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n° 17
GUT GEFRAGT
Frau Lacarra, noch zehn Minutenbis zum Auftritt – was tun Sie?Ich mache mich warm und versuche, michin die Rolle einzufühlen. Außerdem über-prüfe ich, ob alles sitzt: Schuhe, Kostüm,Frisur.
Ihr Gedanke beim ersten Blick inden Zuschauerraum?Die Wahrheit ist: Wir sehen das Publikumgar nicht! Da ist nur eine große schwarzeFläche. Leider – denn ich würde die Zu -schauer lieber sehen. Es ist schwer, sichvorzustellen, dass man gerade für jeman-den tanzt.
Warum wollten Sie Tänzerin werden? Schon mit drei Jahren bin ich immer durchs ganze Haus getanzt.Warum, weiß niemand so genau. Manchmal soll ich vor meinerSpieluhr, auf der sich eine Tän zerin drehte, eingeschlafen sein.Viel leicht kommt meine Ballett-Leidenschaft ja daher.
Fragen Sie sich mitunter: Warum tue ich mir das überhaupt an? Ich liebe meinen Beruf, aber wenn ich Schmerzen habe, ist esschwierig. Letztes Jahr zum Beispiel, da habe ich die kompletteSpielzeit mit einem kaputten Zeh getanzt. Das zehrt natürlich anden Nerven. Doch das Tanzen ist ein Teil von mir; für mich ist esdas Schlimmste, wenn ich nicht tanzen oder es vor Schmerzennicht genießen kann, auf der Bühne zu stehen.
Sehen Sie fremden Menschen auf der Straße an, ob sie tanzen können?Ja, wenn es Ballett-Tänzer sind, sehe ich das sofort. Vor allem beijungen Tänzern stechen Haltung und Gangart ins Auge.
Worin liegt Ihrer Meinung nach die Faszination von Schwanensee?Das Ballett hat etwas Magisches, und der weiße Akt ist einer derschönsten der gesamten Ballett-Geschichte. Für uns Tänzer in nenhat die Rolle der Odette/Odile auch etwas Faszinierendes: Manverkörpert gleichzeitig den Schwan und eine Frau. Man versuchtbeispielsweise, durch die Armbewegung das Tier darzustellen.Zudem ist der Wechsel zwischen der Rolle des guten und desbösen Schwans eine Herausforderung an Technik und Dar stel -lungskraft.
Von wem würden Sie sich gerne eine Rolle auf den Leib choreographieren lassen?Einen Pas de deux von John Neumeier.
Ihr Geheimrezept gegenMuskelkater?Magnesium, ein heißes Bad und leider:Zähne zusammenbeißen.
Welcher war ihr schlechtesterAuftritt? Ganz klar: Als ich am 24. Januar 2009während Der Sturm gestürzt bin und meinKnie verletzt habe. Ich musste ins Kran -kenhaus und wurde im zweiten Akt durcheine Kollegin ersetzt.
Erinnern Sie sich noch, was Ihnenin diesem Moment durch den Kopfging?Ich bin gesprungen, bei der Landung hör -te ich ein schreckliches Geräusch, und im
nächsten Moment lag ich mit dem Ge sicht zum Boden auf derBühne. Was ich dachte? „It’s over.“ Zum Glück habe ich es nochgeschafft, von der Bühne runterzukommen, und dann ging esdirekt ins Krankenhaus. Mir war schnell klar, dass die Spielzeit fürmich gelaufen war.
Bei „normalen“ Vorstellungen: Haben Sie ein Pausen-Ritual? Ich habe immer ein paar Toi-Toi-Toi-Geschenke von mir beson-ders wichtigen Menschen dabei und ein Foto meiner Eltern, dasich mir anschaue. Meinen ersten professionellen Auftritt hatte ichmit 15; damals konnten meine Eltern leider nicht dabei sein. Ichfühlte mich einsam und nahm ein Bild von ihnen mit. Das habeich bis heute behalten.
Eine Erfindung, die Sie gern gemacht hätten?Die perfekten Spitzenschuhe! Solche, die sich an meinen Fuß an -passen, einwandfrei sitzen und mindestens ein Jahr lang halten.
Wie viele Spitzenschuhe vertanzen Sie dennpro Spielzeit?Unmöglich, die zu zählen! Es kommt ganz darauf an, welche Stückeich tanze. Aber generell gilt: ein Paar pro Vorstellung. Hinzu kom -men noch die Schuhe, die ich für die Proben brauche.
Welche Musik soll auf Ihrer Beerdigung gespielt werden?Mozarts Lacrimosa oder Samuel Barbers Adagio for Strings.
Etwas, das Sie vorher unbedingt noch machen möchten?Ein Kind bekommen. Das ist aufgrund der Karriere schwierig, aberich möchte auf diese Erfahrung nicht verzichten.
Die Fragen stellte Katja Schönherr
Ein paar Fragen an:
Lucia LacarraLucia Lacarra hat bei Víctor Ullate in Madrid Tanz studiert, in dessen neoklassischer Kompanie sie auch ihr erstes Engagement
antrat. 1994 wechselte sie dann zum Ballet National de Marseille, drei Jahre später ging sie als Principal Dancer nach San Francisco.Am Bayerischen Staatsballett ist die Spanierin seit 2002 als Erste Solistin engagiert. Hier tanzt sie unter anderem in Schwanensee,
in John Crankos Onegin oder John Neumeiers Kameliendame. In der aktuellen Spielzeit ist Lucia Lacarra beispielsweise im mehrteiligen Ballettprogramm Forever Young zu sehen.
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n° 17
RUBRIK
n° 16
BALLETT
Helden, Idole und 15 minutes
of fameEin Gespräch mit dem Choreographen Terence Kohler, dessen Kreation Helden das Bayerische Staatsballett
zum Auftakt der Ballettfestwoche am 21. April im Nationaltheater präsentiert.
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n° 17
BALLETT – PORTRÄT
Herr Kohler, Ihr neues Stück, dasam 21. April Premiere feiern wird,trägt den Titel Helden. GlaubenSie denn, dass wir überhaupt nochHelden brauchen?Aber ja, davon bin ich felsenfest überzeugt.Heldenmythen entspringen einem archai-schen Bedürfnis nach Vorbildern, an denenwir uns orientieren können. Helden dienenals moralischer Maßstab für unser eigenesTun; im Idealfall bringen sie uns auf unse-rem Lebensweg voran.
Und wer sind die Helden von heute?Das ist genau die Frage, die mich beschäf-tigt. Der Begriff des Helden ist einem star-ken Wandel unterworfen, der feine Un ter -schied zwischen „Held“ und „Idol“ längstverwässert. In Zeiten medialer Mul ti-Ver net -zung kann heute je der seine „15 minutes offame“ ha ben. Die rasanten technischen Ent - wicklungen der letzten Jah re im Bereich di -
gi taler Me dien ma chen uns glauben,wir seien mit je dem und al -
lem jederzeit ver bun -den. In meinem
neuen Bal -lett kon -
frontiere ich das Pu bli kum mit der Frage:Was ge win nen wir, und was verlieren wir an -ge sichts dieser neu en technischen Mög lich -kei ten?
Überlassen Sie die Antwortden Zuschauern?Lassen Sie es mich so formulieren: Ich habedem Stück keinen eindeutigen Schluss ge -geben. Vielmehr möch te ich die Zuschaueranimieren, die Geschichte für sich selbst zuEnde zu erzählen.
Wovon handelt Ihre Helden-Geschichte?Die Grundlage für mein Helden-Epos bildetder Prometheus-Mythos, wobei ich die Ge -schichte nicht nacherzähle. Ich bin ohnehinstets auf der Suche nach neuen Erzähl for -men, da ich nicht glaube, dass sich ir gend -jemand für einen Stoff interessiert, der inaller Ausführlichkeit ausgebreitet wird. EinHandlungsballett ist Helden nicht, vielmehrein Ballett mit Handlung. Die fünf Akte sindfünf verschiedene emotionale „Land schaf -ten“, die sich selbst weiterentwickeln. Ichwill nicht alles verraten, nur so viel, dass esvier Protagonisten gibt, die auf unterschied-liche Weise auf die Erfahrungen reagieren,die sie durchleben müssen. Pro me theussteht für Entwicklung und Fort schritt. SeinBruder Epimetheus hin gegen wendet denBlick zurück und stellt sich die Frage, wel-chen Preis der Mensch für diesen Fort schrittbezahlen muss. Athene, die Göttin derWeis heit, hat die Fähigkeit, Pro bleme ausihrer Begrenzt heit zu lösen und sie in einengrößeren Kon text zu stellen.
Da fehlt noch eine Hauptfigur...... und die soll bis zur Premiere mein Ge -heim nis bleiben.
Gab es denn in Ihrer Kindheit einen Superhelden?Es mag ein wenig vermessen klingen, aberall die Comic- und Kinohelden haben michnie interessiert. Es waren die Leute aus demBallett, die ich bereits als kleiner Junge ver-ehrt und bewundert habe. Meine Mutterleitete in Sydney die Hoch schule fürDarstel lende Kunst, und so bin ich ineiner Um ge b ung aufgewachsen, in dersich alles um Tanz, Mu sik und Schau spieldrehte. Ich war mir schon sehr früh da -rüber im Kla ren, dass ich Choreo graphwerden wollte. Im Jahr 2000 – da war ich16 – gas tierte das Neder lands Dans The -ater in Sydney. Bei dieser Gelegenheitsah ich zum ersten Mal ein Stück von JiríKylián auf der Bühne; das war die Ini tial -zündung, wenn Sie so wollen.
Was faszinierte Sie am meisten?Kyliáns einzigartige Bewegungssprache –und die eindrucksvolle Kombination von
Büh nenbild, Kostümen und Beleuchtung,die in meinem Kopf so viel in Gang setzte.
Auch in Ihren eigenen Stücken spielen Bühnenbild, Kostüme undBeleuchtung eine zentrale Rolle.Die Künstlerin rosalie, mit der Sieja nicht zum ersten Mal zusammen -arbeiten, dürfte die perfekte künst -lerische Partnerin sein...Oh ja – und sie ist mehr als das: nämlicheine besonders gute Freundin! rosalie ver-fügt über die wunderbare Fähigkeit, die Fan -tasie der Menschen zu beflügeln. Ihre drei-dimensionalen Kunstwerke lassen uns wieKinder staunen. Für Helden hat sie eineInstallation kreiert, die selbst als Pro ta go -nis tin fungiert. Sie bewegt sich mit Hilfe derEnergie, die die Tänzer an sie abgeben, undmacht parallel zum Fortgang meiner „dan -ced story“ ihre eigene Entwicklung durch.
Nach Once Upon An Ever After, Série
Noire – ein choreographischer Krimi
und Daphnis und Chloé bringen Siemit Helden ein weiteres Stück auf die Bühne des National theaters, das sie exklusiv für das Bayerische Staats ballett kreiert ha ben. Verfügtdie Kom panie über ein besondereskünstlerisches Potential?Dieser Meinung bin ich sehr wohl. Das Bay -erische Staatsballett beherrscht ein enormbreit gefächertes Repertoire, und die Tänzererfinden sich immer wieder neu. Das eröff-net jede Menge Mög lich keiten. Hinzukommt, dass ich die einzelnen Tänzer undTänzer in nen im Lauf der letzten Jahre gutkennengelernt habe. Jedes Mitglied der Kom -panie bringt seine eigene Biographie ein –und das macht die Truppe so großartig.Meine Projekte sind nie Selbstzweck, son-dern richten sich an den Menschen aus, mitdenen ich arbeite. Ich kre iere Rollen für In -di viduen. Während der gemeinsamen Pro -ben entwickelt sich eine Choreographie im -mer weiter – und das hört nicht einmal auf,wenn das Stück auf die Bühne kommt. Esist, als ob man ein Kind zur Welt bringt, aberirgendwann muss man es aus seiner Ob hutentlassen. Das ist befreiend und be ängsti -gend zugleich. Aber schließlich kreiere ichein Ballett nicht für mich, sondern für dasPu blikum – und für die, die es mit ihrenKörpern zum Leben erwecken.
Das Gespräch führte Margit Uber
HELDEN
TERENCE KOHLER
So., 21.04.2013, 19:30 Uhr (Uraufführung; Preisgr. H)
Sa., 27.04.2013, Fr., 10.05.2013, je 19:30 Uhr (Preisgr. G)
Fr., 31.05.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL. VVK AB SA., 23.03.13
So., 07.07.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL. VVK AB SA., 16.03.13
Nationaltheater
Preisgruppe G: ab 47,10 3 bis 80,70 3
Preisgruppe H: ab 58,30 3 bis 100,86 3Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
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n° 17
CAMPUS - PREMIERE
Frau Pohle, Hans Werner Henzeerlebte erst vor seinem Tod eineRenaissance, lange galt er, besondersin Avantgarde-Kreisen, als rück-wärtsgewandt. Wie erklären Sie sich das?Der Musikdiskurs der letzten fünfzehn Jahrehat sich extrem gewandelt. Es gab eine Auf -hebung der ideologischen Graben kämpfe,und Komponisten wie Wolfgang Rihm,Mathias Pincher oder Jörg Widmann führeninzwischen ebenfalls – so wie Henze – ehertraditionsverbundene Ideen fort. Henze hatimmer aus der Tradition heraus Musik ge -macht und wurde dafür angefeindet. Aberinzwischen rückt er gerade deshalb wieder inunser Bewusstsein.
In der Elegie für junge Liebende
geht es um Inspiration: Der Dichter
Gregor Mittenhofer nimmt den Todanderer Menschen für seine Kunst in Kauf. Ein Gefühl, das Sie alsKünst lerin kennen?Nein, dieses Gefühl kenne ich nicht. Unddiese Sicht auf die Figur Mittenhofer interes-siert mich eigentlich auch nicht. Klar, jeder,dessen Person mit einem extremen Erfolgverknüpft wird, kennt den Stress und denLeistungsdruck. Man will sich entwickeln,muss weiterkommen; und natürlich geht esimmer auch um Eitelkeit, Selbstbezogen -heit, und die daraus entstehenden Konse -quen zen für die Umwelt ...
Ein typisches Künstlerproblem?Ja, und mich interessiert eher der individuel-le Künstler Mittenhofer. Die Frage, ob das„echte Leben“ eine Auswirkung auf denkünst lerischen Prozess hat und umgekehrt.
In der Elegie wird diese Frage und der Ver -such, das Leben zu manipulieren, um denkünstlerischen Prozess voranzutreiben, jazugespitzt. Die Bühne, die Literatur und derkünstlerische Erfindungsraum sind ideal,um diesen Versuch erbarmungslos zu Endezu denken.
Welche Perspektive an dieser Operinteressiert Sie besonders und wiegreifen Sie auf den Stoff zu?Mich fasziniert die Tatsache, dass jemandseine künstlerische Identität, sein Werk,durch eine Lust am Wandel, an der Ver än -derung und der permanenten Erneuerungorientiert. Ich habe das Gefühl in dieserOper – und vor allen Dingen im „Hofstab“Mittenhofer – handelt es sich um Arche ty -pen, die in gewissen Abhängigkeiten zuein-ander stehen.
Abhängige Archetypen
Wie inspiriert die Kunst die Wirklichkeit? Das fragt Hans Werner Henze in der Elegie für junge Liebende. Die Regisseurin Christiane Pohle wird das Stück
mit dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper inszenieren – ein Gespräch über Inspiration, Avantgarde und das Experiment Kunst.
Mitglieder des
Opernstudios 2013
mit Henning Ruhe
(Leitung)
und Tobias Truniger
(Musikalische Leitung)
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ELEGIE FÜR JUNGE LIEBENDE (OPERNSTUDIO)
HANS WERNER HENZE
Fr., 03.05.2013 (Premiere), So., 05.05.2013, Di., 07.05.2013, Do., 09.05.2013, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Preisgruppe CE: ab 26,94 3 bis 51,58 3
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
Man sagt, dieElegie sei HenzesArabella – eineOper um die Rolleder Kunst. Sie en -det mit der abso-luten Musik ohneWorte. Auslöserist ein tödlicherSchnee sturm inden Ber gen – istdie Natur die größte aller Künste?Ich glaube, die Natur ist keine Kunst. Sieist Natur. Wenn es al ler dings im mensch - lichen Aus drucks wil len etwas gibt, was dermensch lichen Na tur wahr neh mung am nächs - ten kommt, dann ist das wahrscheinlich dieMusik.
Sie inszenieren für das Opernstudioder Bayerischen Staatsoper. Sprichtdie Elegie für junge Liebende jungeKünstler besonders an?Nein. Es handelt sich um ein großes, gene-relles Thema, und ich empfinde es eher alsHerausforderung, dass ich gezwungen wer -de, mich durch das Wegfallen der verschie-denen Generationen der Sache thematischund nicht rein von der Psychologie der Fi gu -ren her anzunähern.
Wie setzen sie sich als Regisseurinkonkret mit einem neuen Stück wieder Elegie auseinander? Es ist eine Besonderheit, dass sich dieseOper mit Fragen des künstlerischen Alltagsbeschäftigt. Das soll in der Umsetzung auchkenntlich werden. Es geht um Formen derIn spiration, der Verquickung von persönli-cher Biographie und künstlerischem Aus -druck, also darum, wie sich all das gegensei-tig beeinflusst. Und es geht irgendwann au -to matisch um das Unbeschreibbare. Die In -szenierung einer solchen Oper muss zwin-gend aus einer intensiven, persönlichen Aus -einandersetzung mit diesem Thema ent -stehen. Das betrifft aber nicht nur mich alsRegisseurin, sondern al le Beteiligten. MeineIn spiration als Re gis seurin hängt eng mitder Wahr neh mung und der Aus ein an der -setzung zu sam men, die ich ei ner seits vomStück selbst habe und die sich andererseitsmit den Sängern während der Proben undder gemeinsamen Arbeit am Stück entwik-kelt.
Die Fragen stellte Axel Brüggemann
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Regisseurin
Christiane Pohle
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Zwei ungleiche Genies: Zu ihrem 200. Ge -burtstag stehen Giuseppe Verdi und Richard Wagner im Zentrum der Münchner Opern -festspiele 2013. Mit Verdis Il trovatore werden die Festspiele am 27. Juni eröffnet, WagnersParsifal beschließt das Programm am 31. Juli. Beide Komponisten haben die Opern ge -schichte entscheidend geprägt – und dies von zwei geografisch, weltanschaulich undkünstlerisch sehr verschiedenen Standorten aus. Während Wagners Musik schon immerpolarisiert hat, erlangten die Stücke des als volksnah geltenden Verdis rasch eine breitePublikumswirkung: „Es gibt weder italienische Musik, noch deutsche, noch türkische“, sagtVerdi, „aber es gibt MUSIK!“, lautete das Credo des Italieners. Zwar nutzten sowohl Wagnerals auch Verdi die Sprache der Musik, um dramatische Schicksale, psychologische Ent wick -lungen und menschliche Emotionen darzustellen; inhaltlich und dramaturgisch verfolg -
ten sie aber unterschiedliche Ansätze. Eines jedoch habendie beiden Komponisten mit Sicher heit gemeinsam: Sieschu fen Melo dien, die – von Wagners Hoch zeitsmarsch inLohengrin bis hin zu Di quella pira aus Verdis Il trovatore –zum musikalischen Allge mein gut und da mit zur vox populigeworden sind. Beide Melodien wer den bei den diesjäh -rigen Festspielen erklingen. Di quella pira wird der Münch -ner Tenor Jonas Kaufmann singen, der an der Sei te von AnjaHarteros als Leonora sein Rol len de büt als Manrico gibt.Zugleich wird diese Premiere die erste Regie arbeit des fran-zösischen Regisseurs Olivier Py in München sein.
Deutsche ErstaufführungDie zweite Premiere der Opernfestspiele spannt den Bogen vom Mittelalter bis ins Heute:George Benjamins 2012 erfolgreich beim Festival d’Aix en Provence uraufgeführtes WerkWritten on Skin erlebt seine deutsche Erstaufführung am 23. Juli im Prinzregententheater.Nach einer provenzalischen Ballade aus dem 13. Jahrhundert erzählt die zeitgenössischeOper von Machtausübung und der Zerstörungskraft, die menschlichen Beziehungen innewohnen kann: Ein Landbesitzer fordert die totale Unterwerfung seiner Frau, doch ihr Willenach Selbstbestimmung eskaliert in einem tragischen Akt der Auflehnung. Was nach einerbrutalen Story klingt, vermag der britische Komponist in gleichermaßen faszinierende wieberührende Töne zu packen.
Vox populiIm Umfeld des Spielzeitmottos vox populi loten eine Reihe von Begleitveranstaltungen denBegriff des Populären aus. Inbegriff der vox populi ist natürlich das Oper für Alle-Wochen -ende, das dank des Festspielpartners BMW München wieder tausende Kulturbegeister -te zum gemeinsamen Musikerlebnis auf den Max-Joseph-Platz locken wird. Am Freitag,26. Juli, ist bei freiem Eintritt Calixto Bieitos Inszenierung von Mussorgskys Choroper BorisGodunow zu erleben. Am 27. Juli folgt das Oper für alle-Konzert unter Zubin Mehta, bei demVerdis Messa da requiem zu hören sein wird.
Aber es gibt
Musik!Wagner und Verdi im Zentrum der Festspiele 2013
Jonas Kaufmann
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SPIELPLAN OPERNFESTSPIELE
SPIELPLAN MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE 27. JUNI bis 31. JULIPartner der Opernfestspiele
FESTSPIELPREMIEREN
Il trovatore VERDIMit Anja Harteros und Jonas Kaufmann27. Juni, 01., 05., 08. Juli (Preisgr. M)
Written on skin BENJAMINAm Pult: Kent Nagano23. Juli (Preisgr. PB)25., 27. Juli (Preisgr. PC)Prinzregententheater
OPER
Ariadne auf Naxos STRAUSS Mit Sophie Koch04., 07., 10. Juli (Preisgr. PC)
Babylon WIDMANN Mit Claron McFadden21. Juli (Preisgr. L)
Boris Godunow MUSSORGSKYMit Alexander Tsymbalyuk26., 30. Juli (Preisgr. L)
Don Carlo VERDI Mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann 25. Juli (Preisgr. M)28. Juli (Preisgr. S)
Falstaff VERDI Mit Ambrogio Maestri06. Juli (Preisgr. K)
Götterdämmerung WAGNERAm Pult: Kent Nagano18. Juli (Preisgr. M)
Der fliegende Holländer WAGNERMit Anja Kampe und Klaus Florian Vogt28. Juni (Preisgr. L)
Lohengrin WAGNERMit Klaus Florian Vogt03. Juli (Preisgr. L)
Macbeth VERDIMit Nadja Michael29. Juli (Preisgr. K)
Otello VERDIMit Johan Botha und Claudio Sgura16. Juli (Preisgr. L)
Parsifal WAGNERMit Thomas Hampson31. Juli (Preisgr. S)
Rigoletto VERDIMit Joseph Calleja17., 20., 24. Juli (Preisgr. L)
Das Rheingold WAGNERMit Stefan Margita13. Juli (Preisgr. L)
Siegfried WAGNERMit Stephen Gould15. Juli (Preisgr. L)
Simon Boccanegra VERDIMit Zeljko Lucic12. Juli (Preisgr. L)
Tannhäuser WAGNERMit Matthias Goerne29. Juni (Preisgr. L)
La traviata VERDIAm Pult: Dan Ettinger09. Juli (Preisgr. L)
Tristan und Isolde WAGNERMit Peter Seiffert und Petra-MariaSchnitzer11. Juli (Preisgr. L)
Die Walküre WAGNERMit Katarina Dalayman14. Juli (Preisgr. M)
BALLETT
La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS30. Juni (Preisgr. G)
Exits and Entrances CUNNINGHAM / SIEGAL / BRYARS28. Juni, 16. Juli (Preisgt. PEE)
La Fille mal gardée ASHTON / HÉROLD /LANCHBERY12., 13. Juli (Preisgr. PEE)14. Juli (Preisgr. PF)Prinzregententheater
Forever Young LIMÓN / MASSINE / MALIPHANT / ADAMSON / PURCELL /BRAHMS02. Juli (Preisgr. F)
Helden KOHLER / AUERBACH / SCHNITTKE07. Juli (Preisgr. G)
FESTSPIELKONZERTE
FamilienkonzertBEETHOVEN, BRAHMS, SAINT SAËNS06. Juli, 19:00 Uhr (Preis: 19,10 3, erm. 13,50 3)Prinzregententheater
Kammerkonzert IBACEWICZ, KLUGHARDT, VERDI, DUBOIS06. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Konzert der Münchner HofkantoreiVERDI, BRUCKNER, GABRIELI, LASSO07. Juli (Preisgr. AT)Allerheiligen Hofkirche
Kammerkonzert IIWILLIAMS, SCHUBERT10. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert IIIHINDEMITH, GÁL, WEINGARTNER12. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Konzert des KinderchoresSAINT SAËNS, RHEINBERGER, BRAHMS 14. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Konzert des Opernstudios18. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert IVDAMASE, CHAPLET, FRANÇAIX, BERIO17. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert VBELLINI, VERDI, WAGNER22. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert VICRUMB, BARTÓK24. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Konzert der OrchesterakademieWAGNER, MAHLER28. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert VIIDVORÁK, BRITTEN, BRAHMS30. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
RECITALS
Dmitri Hvorostovsky 03. Juli (Preisgr. PEE)Prinzregententheater
Pavol Breslik05. Juli (Preisgr. PEE)Prinzregententheater
Liederabend: Die drei Mezzi20. Juli (Preisgr. CE)Cuvilliés-Theater
Diana Damrau22. Juli (Preisgr. F)
Christian Gerhaher 28. Juli (Preisgr. PEE)Prinzregententheater
OPER FÜR ALLEdank BMW München
Boris Godunow26. Juli Max-Joseph-Platz
Festspiel-Konzert BEETHOVEN, VERDI27. Juli Max-Joseph-Platz
UNICREDIT FESTSPIEL-NACHT22. JuniFünf Höfe, HVB Forum, Filiale Altstadt derHypoVereinsbank, Kardinal Faulhaber-Straße
FESTSPIEL-GOTTESDIENSTSCHUBERT30. JuniSt. Michael, Neuhauser Straße
Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt.
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SPIELPLAN März bis MaiMärz
OPER
06 Mi Jenu°fa JANÁCEK
07 Do Tristan und Isolde WAGNER
09 Sa Jenu°fa JANÁCEK
10 So Tristan und Isolde WAGNER
12 Di Jenu°fa JANÁCEK
16 Sa Jenu°fa JANÁCEK
17 So Premierenmatinee Hänsel und Gretel 11:00 Uhr
17 So Ariadne auf Naxos STRAUSS
20 Mi Ariadne auf Naxos STRAUSS
23 Sa Ariadne auf Naxos STRAUSS
24 So Hänsel und Gretel HUMPERDINCK (Premiere)
25 Mo Ariadne auf Naxos STRAUSS
27 Mi Hänsel und Gretel HUMPERDINCK
28 Do Parsifal WAGNER
28 Do Sigurd der Drachentöter PAPE
30 Sa Sigurd der Drachentöter PAPE
31 So Parsifal WAGNER
BALLETT
05 Di La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS
08 Fr La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS
11 Mo La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS
15 Fr Goldberg-Variationen / Gods and Dogs KYLIÁN / ROBBINS
18 Mo Goldberg-Variationen / Gods and DogsKYLIÁN / ROBBINS
21 Do Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
22 Fr Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
26 Di Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
30 Sa Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
KONZERT
10 So 4. KammerkonzertAllerheiligen Hofkirche
12 Di 4. KammerkonzertAllerheiligen Hofkirche
21 Do PassionskonzertAllerheiligen Hofkirche
April
OPER
01 Mo Hänsel und Gretel HUMPERDINCK
04 Do Hänsel und Gretel HUMPERDINCK
06 Sa Otello VERDI
07 So Hänsel und Gretel HUMPERDINCK
10 Mi Otello VERDI
12 Fr Die Entführung aus dem Serail MOZART
13 Sa Otello VERDI
14 So Der fliegende Holländer WAGNER
16 Di Die Entführung aus dem Serail MOZART
17 Mi Der fliegende Holländer WAGNER
19 Fr Die Entführung aus dem Serail MOZART
20 Sa Der fliegende Holländer WAGNER
30 Di L’elisir d’amore DONIZETTI
BALLETT
05 Fr Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
Ballettfestwoche 2013 (21.– 29. April)
21 So Helden KOHLER / AUERBACH / SCHNITTKE
23 Di Gastspiel Michailowsky, Ballett St. Petersburg:Dornröschen DUATO / TSCHAIKOWSKY
24 Mi Gastspiel Michailowsky, Ballett St. Petersburg:Dornröschen DUATO / TSCHAIKOWSKY
25 Do Illusionen – wie SchwanenseeNEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
26 Fr Terpsichore-Gala XI
27 Sa Helden KOHLER / AUERBACH / SCHNITTKE
28 So Steps & Times ASHTON / MACMILLAN / STRAWINSKY / BRAHMS / STRAUß / MAHLER
29 Mo Forever Young MALIPHANT / LIMÓN / MASSINE
KONZERT
08 Mo 4. Akademiekonzert
09 Di 4. Akademiekonzert
17 Mi 2. Kammerkonzert der OrchesterakademieSchloss Fürstenried
19 Fr 2. Kammerkonzert der OrchesterakademieAllerheiligen Hofkirche
21 So 5. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche
23 Di 5. KammerkonzertAllerheiligen Hofkirche
Mai
OPER
02 Do L’elisir d’amore DONIZETTI
03 Fr Don Giovanni MOZART
03 Fr Elegie für junge Liebende (Premiere) HENZECuvilliés-Theater
04 Sa L’elisir d’amore DONIZETTI
05 So Macbeth VERDI
05 So Elegie für junge Liebende HENZECuvilliés-Theater
07 Di Don Giovanni MOZART
07 Di Elegie für junge Liebende HENZECuvilliés-Theater
08 Mi Macbeth VERDI
09 Do Don Giovanni MOZART
09 Do Elegie für junge Liebende HENZECuvilliés-Theater
11 Sa Macbeth VERDI
12 So Don Giovanni MOZART
BALLETT
10 Fr Helden KOHLER / AUERBACH / SCHNITTKE
KONZERT
13 Mo 5. Akademiekonzert
14 Di 5. Akademiekonzert
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IMPRESSUMSüddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D–81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de
Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310
RedaktionSüddeutsche Zeitung GmbH: Anne R. Hoof (verantwortliche Redakteurin, V.i.S.d.P.)
Bayerische Staatsoper: Annette BaumannMaria GaulChristoph Koch
Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten
Gestaltung neophytenSchellingstraße 36, D–80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign
FotosTitelbild: Wilfried Hösl, Bilddesign: Bureau Mirko BorscheSeite 7: Michailowsky Ballett St. PetersburgSeiten 8, 10, 11, 16/17, 18, 22, 24: Wilfried HöslSeite 11: Welsh National Opera,
Brian Tarr (Hänsel und Gretel)Seiten 12, 14: English National Opera, Mike HobanSeite 20: Sascha KletzschSeite 23: Andreas Pohlmann
Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D–76829 Landau/Pfalz
Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich)
Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph NeumannTelefon +49 (0)89-2183 8339 [email protected]
Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart Telefon +49 (0)89-2185 1006 [email protected]
Redaktionsschluss: 18. Februar 2013
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303 299 297 295 293 291 289 287 285 283 281 279 277 275 273 271 269 267309 307 305 301
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487 485 483 481 479 477 475 473 471 469 467 465 463 461 459 457 455 453 451 449 447 445489
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Loge 3
Loge 2Loge 1
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PRINZREGENTENTHEATER
Kategorie I
182,62 euro
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118,78 euro
107,58 euro
85,18 euro
Kategorie II
142,30 euro
118,78 euro
96,38 euro
85,18 euro
67,26 euro
Kategorie III
101,98 euro
87,42 euro
72,86 euro
56,06 euro
50,46 euro
Kategorie IV
54,94 euro
49,34 euro
43,74 euro
32,54 euro
32,54 euro
Kategorie I
67,26 euro
56,06 euro
47,10 euro
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30,30 euro
Kategorie II
56,06 euro
47,10 euro
39,26 euro
30,30 euro
21,34 euro
Kategorie III
39,26 euro
33,66 euro
30,30 euro
21,34 euro
15,74 euro
Kategorie IV
25,82 euro
23,58 euro
20,22 euro
14,62 euro
12,38 euro
Preisgruppe PA
Preisgruppe PB
Preisgruppe PC
Preisgruppe PCC
Preisgruppe PD
Preisgruppe PE
Preisgruppe PEE
Preisgruppe PF
Preisgruppe PG
Preisgruppe PH
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Sein letztes musikdramatisches Werk Parsifalnannte Richard Wagner ein „Bühnenweihfestspiel“. Er verfügte, dass das Stücknur auf der Bühne des Bayreuther Festspielhauses gegeben werden sollte. Als 30Jahre nach der Ur aufführung der Urheberrechtsschutz auslief, konnte das Werkjedoch auch an anderen Häusern aufgeführt werden. Das Wort „Büh nen weih -festspiel“ ent hält neben den Begriffen „Büh ne“ und „Spiel“, die auf die szenische
Dar stel lung des Stückes hindeuten, auchdie Worte „Weihe“ und „Fest“, die auf denreligiös-fei er lichen Charak ter verweisen.So wurde der Begriff unterschiedlich in -ter pretiert. Von kunst religiöser Über hö -hung bis hin zum Anti semi tismus-Vor -
wurf reichen die verschiedenen Re zep -tions ansätze. Engelbert Humperdinck as sis -tier te als junger Mann bei der Ur aufführung
des Stückes und komponierte sogar einigeTakte Um bau musik. Bei der Kompo si -
tion seiner Mär chen oper Hänselund Gretel griff er Wagners
Stilis tik auf und bezeichnetedas Werk scherz haft als„Kinder stuben weih fest -spiel“.
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n° 17
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Opernlexikon:
Bühnenweihfestspielgezeichnet
von Daniel Stolle
Decca 4784916
75 CDs € 149,00
Viva VerdiSämtliche WerkeMit einer 75-CD-Box, die auch noch zwei infor-mative Hardcover-Bücher beinhaltet, feiert das Label Decca Giuseppe Verdis 200. Geburtstag. Und weil der Verdi-Katalog von Decca zwar groß ist, aber nicht sein komplettes Werk beinhaltet, wurden die Lücken durch Anleihen bei der DG und der EMI geschlossen. Hier fi nden sich auch die Messa da Requiem, die Kammermusik und die Lieder.
Decca 4785189
CD € 17,90
Jonas KaufmannWagnerD.Runnicles/Orch.Dt.Oper BerlinLange hat Jonas Kaufmann seine Fans war-ten lassen auf sein 5. Album beim Universal-Label Decca. Nun ist es so weit und es überrascht nicht, dass Richard Wagners Musik im Zentrum dieser Einspielung steht.Das Besondere daran sind die Wesendonck-Lieder, die man kaum je von einer Männer-stimme gesungen hört, ergänzt durch die großen Tenorszenen seines Fachs.
Sony 88765434782
CD € 17,90
Nils MönkemeyerBach und mehrNils Mönkemeyer setzt sich mit den ersten drei der sechs Bach’schen Cellosuiten auf seinem Instrument, der Bratsche, auseinander. Spannend dazu die Ergänzung der zweiten CD, auf der vier zeitgenössische Komponisten – Krysztof Pende-recki, Sally Beamish, Konstantia Gourzi und Marco Hertenstein – mit Werken zu hören sind, deren Entstehung von diesen Cello-Suiten inspiriert ist.
Virgin 4645472 0
CD+Bonus-DVD € 18,90
MediterraneoL’ArpeggiataChristina Pluhar/Misia/Nuria Rial„Das Meer trennt die Kulturen nicht, sondern verbindet sie”, so Christina Pluhar, die Leiterin des populären Ensembles „L’Arpeggiata”, die auf ihrem neuen Album den Gemeinsamkeiten der mediterranen Musikkulturen nachspürt und mit Stil, Können und großartigen Mitstreitern einmal mehr ihren erfi nderischen Pioniergeist unter Beweis stellt. Schubladendenken hat hier keine Chance.
Sony 88725471692
CD € 17,90
Klaus Florian VogtWagnerEr kam, sang und siegte auf der ganzen Linie. Nun stellt Klaus Florian Vogt Aus-züge aus seinem erstaunlich vielseitigen Wagner-Repertoire vor. Sein unverkennbares Markenzeichen ist eine fast volksliedhafte, unpathetische Stimmführung, mit der er trotz-dem in der Lage ist aufzutrumpfen, ohne den dramatischen Ausbrüchen etwas schuldig zu bleiben. So natürlich kann Wager klingen!
DG 4807158
12 CDs € 29,90
Richard WagnerDer Ring des NibelungenBöhm/Bayreuth 1967Die gute alte Zeit! War sie wirklich so gut? Was die Wagner-Rezeption zumindest im sängerischen Bereich anbelangt, auf jeden Fall. Wann kriegt man heute noch so einen Ring geboten, mit Sängern, die ihre Partien technisch souverän und mit kompromissloser Leidenschaft interpretierten und einem Dirigenten, der sich dem Giganten Wagner von seiner lyrischen Seite näherte.
Sony 88765441592
CD € 17,90
Yara Tal/Andreas Groethuysen GötterdämmerungBeim Münchner Klavier-Duo Yara Tal und Andreas Groethuysen darf man immer sicher sein, etwas Neues bisher Ungehörtes kennenzulernen. Ihr Tribut ans Wagner-Jahr sind die Götterdämmerung-Bearbeitungen Alfred Pringsheims, Claude Debussys „Holländer-Ouvertüre”, die 1890 sogar im Druck erschien, wie auch Transkriptionen von Dukas und Reger.
Decca 4810173
CD € 17,90
Ludovico EinaudiIn a Time Lapse„Einzig in den Momenten, in denen wir realisieren, dass unsere Zeit begrenzt ist, können wir unsere Energie darauf konzentrieren, wirklich zu leben.” (Ludovico Einaudi). Über einen Zeitraum von zwei Jahren ist dieses meditative neue Album des italienischen Komponisten und Pianisten entstanden. Musik zum Nachdenken, Träumen und Sich-Treiben-Lassen.
Mariinsky 0527
4 SACD € 36,00
Richard WagnerDie WalküreLuxuriöser kann man „Die Walküre” derzeit kaum besetzen. Das Mariinskytheater prunkt zum Auftakt seiner kompletten Ring-Einspielung mit den derzeitigen Topstars im Wagnerfach. Mit Anja Kampe (Sieglinde), Nina Stemme (Brünnhilde), Jonas Kaufmann (Siegmund) und René Pape (Wotan) stehen endlich wieder einmal vier gleichwertige Protagonisten unter Valery Gergievs Leitung auf der (Studio-) Bühne.
Daniel HopeSpheresMusik von Einaudi/Glass/Nyman u.a. Es geht auch mal ohne Wagner und Verdi! Daniel Hope geht erfrischend andere Wege und widmet sich auf seiner neuen CD den zeitgenössischen Komponisten und Grenzgängern der klassischen Musik. Dieses wegweisende Album beschwört mit Planetenklängen, irisierendem Minimalismus und neuen Namen in der Musikwelt den Geist des 21. Jahrhunderts.
DG 4790571
CD € 17,90
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