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2015 2016 Ausgabe 52 Herbst/Winter Elemente Bausteine unserer Welt

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Page 1: Elemente - GOLDBECK · Liebe Leserinnen und Leser, „Elemente“ lautet das Leitthema dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen. Dort

2015

2016

Ausgabe 52 Herbst/Winter

Elemente Bausteine unserer Welt

Page 2: Elemente - GOLDBECK · Liebe Leserinnen und Leser, „Elemente“ lautet das Leitthema dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen. Dort

Liebe Leserinnen und Leser,

„Elemente“ lautet das Leitthema dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen. Dort bedeutet „elementum“ Grund- oder Urstoff. Es geht also um Grundlegendes – in unserem Fall natürlich aus der Welt des Bauens. Wie immer sorgen wir aber auch für Variationen des Themas. Wir folgen den Naturwissenschaftlern auf ihrer Suche nach den Elementarteilchen, betrachten die Elemente Wasser, Erde und Luft im Zusammenhang mit unserer Bauweise, dem elementierten Bauen mit System. Wir lassen uns von einem erfahrenen „Bodenkundler“ in die Geheimnisse der Erdkruste einweihen. Und wir geben unsererseits Einblick in die Welt der GOLDBECK Systemelemente. Die Lektüre verspricht also eine spannende Reise mit vielen ganz unterschiedlichen Stationen. Ob an ihrem Ende die Antwort auf die Frage steht, was unsere Welt im Innersten zusammenhält, so wie es Goethes Faust auf seiner Suche nach dem Elementaren formulierte? Zum Glück müssen wir keinesfalls in seine Fußstapfen treten und einen Bund mit dem Teufel eingehen, um ihr zumindest näherzukommen. Vielleicht reicht es auch, wenn wir uns selbst die Gretchenfrage stellen: Was ist eigentlich für mich persönlich elementar? Können wir das beantworten, dann sind wir der Sinnfrage auf jeden Fall ein bisschen nähergekommen.

EDITORIAL

Jörg-Uwe Goldbeck

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GOLDBECK 52 | 2015 GOLDBECK 52 | 2015

EditorialEditorial

Page 3: Elemente - GOLDBECK · Liebe Leserinnen und Leser, „Elemente“ lautet das Leitthema dieser Ausgabe des GOLDBECK magazins. Dieses Wort stammt aus dem Lateinischen. Dort

T I T E LT H E M A

06 Alles nix ohne Higgs!

13 Keine Luftnummer GOLDBECK realisiert Projekte für Eno Energy und Aircelle

14 Alles andere als wasserscheu Von Autos, Schiffen und Meeres-Hightech

16 Der Boden der Tatsachen Bauen für die Elemente

17 Die Erde: kein ruhender Pol Karsten Döhring

27 Das kleine 3 × 3

INHALT 52 | 2015

ImpressumHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsleitung GOLDBECK GmbH, Ummelner Straße 4–6, D-33649 Bielefeld, Tel. 05 21 / 94 88-0Redaktionsleitung: Tanja Adler | Editorial: Jörg-Uwe Goldbeck | Texte: Katrin Borcherding, Marlen Günther, Martina Prante, Daniel Timme, Robert UhdeKommentar: Karsten Döring | Gestaltung: deteringdesign.de | Titelmotiv: Leverdy GmbH & Co. KG in Leverkusen Entwurf & Planung: Bauart Architekten Wuppertal Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung | CO2-neutral verschickt

Titelthema:

Elemente

Elemente sind die Bausteine, aus denen sich alles zusammensetzt. Man findet sie, wenn man den Dingen auf den Grund geht. Sie helfen uns zu begreifen, woraus unsere Welt besteht. Bei GOLDBECK sind es die Systemelemente, in der Physik die Elementarteilchen, und dann gibt es auch noch die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. In dieser Ausgabe unseres Magazins gehen wir den Elementen auf den Grund!

ST R AT EGI E

09 Sachsen Frühstart im Freistaat

20 Fernlicht ins Übermorgen Interview mit Joachim Goldbeck

26 Kassel Stadt der Vielfalt

31 Ruhr Perle im Revier

32 25 Jahre GOLDBECK im Vogtland

B AU E N

10 Das GOLDBECK Bürokomfort-Konzept

12 Elementare Teilchen Blick ins System: Das GOLDBECK

Zugstangensystem

22 Think Mink! Ein neuer Campus für Ideen

DI E N ST L E I ST U N G

30 Starthilfe inklusive Der GOLDBECK InbetriebnahmeService begleitet den reibungslosen Gebäudebetrieb im ersten Jahr

T H E M E N & T R E N D S

24 Le Corbusier als Wegbereiter für den Systembau

28 Einmal waschen, parken, laden, bitte!

Alles nix ohne Higgs!Die Welt der Elementarteilchen ist so unglaublich winzig, dass sie unser Vorstellungsvermögen übersteigt. Begleiten Sie uns auf der Suche nach dem Allerkleinsten!

06

Fernlicht ins Übermorgen„GOLDBECK New Technologies“ heißt unsere strategische Innovationsabteilung. Wir blicken jungen Wissenschaftlern über die Schulter.

20

Einmal waschen, parken, laden, bitte!Marktführer GOLDBECK arbeitet am sich selbst beparkenden Parkhaus. Ein Blick in die Zukunft des Parkens.

28

KU RZ B E RICH T ET

34 Karlsruher Innovationspreis für Ortwin Goldbeck

34 Umzug Koblenz

34 Expo Real in München

GOLDBECK 52 | 2015 GOLDBECK 52 | 2015

54 Inhalt

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TitelthemaTitelthema

Ein Baum. Ein Felsen. Ein Vogel. Jedes dieser Dinge ist ein vollständiges Objekt für sich. Es ist deutlich von seiner Umwelt abgrenzbar. Doch wir können es in seine einzelnen Bestandteile zerlegen, in Zweige und Blätter, in Gesteinsschichten und -splitter, in Federn und Krallen.Vor 2.500 Jahren machte sich der griechische Philosoph Leukipp Gedanken darüber, was passiert, wenn man diesen Prozess weiter-führt. Seine Idee: Am Ende könnten winzige Elemente stehen, die nicht mehr teilbar sind – die Atome. Atomos, das bedeutet auf Deutsch „unteilbar“. Leukipp kommt zu dem Schluss: „In Wirklichkeit gibt es nur die Atome und das Leere.“

Das Geheimnis der Atome

Leukipps Schüler Demokrit nimmt an, dass Atome kleine Teilchen mit gleichen Eigenschaften sind, unsichtbar und unveränderlich. Weil sie sich im leeren Raum frei bewegen können, kollidieren sie miteinander. So verbinden oder trennen sie sich. Die daraus entstehenden Zusammenballungen bilden alle Dinge unserer Welt, einschließlich aller Lebewesen und unserer Seele. Nach Demokrit bestehen also eine Katze, ein Schafskäse und die Ak-ropolis aus den gleichen Bausteinen, unterscheiden sich aber aufgrund deren Anordnung. Werden sie zerstört, bleiben ihre Atome bestehen. Sie ordnen sich anders an und stehen damit für das Werden anderer Dinge und Lebewesen bereit.Diese Denkweise ist sensationell und doch typisch für die Gesellschaft Athens im 5. Jahrhundert vor Christus. In ihren intellektuellen Kreisen haben Götter und Mythen als umfassende Antwort auf alles ausgedient. Stattdessen wollen die Denker und Philosophen ihre Umwelt mit den Mitteln des Verstandes begreifen.Später nehmen zum Beispiel Sokrates, Platon und Aristoteles Leukipps und Demokrits Idee auf, klopfen sie auf ihre Plausibi-lität ab und decken ihre Schwächen auf. Warum bewegen sich die Atome? Kann ein Raum tatsächlich vollkommen leer sein?

Wird er nicht mindestens von Lichtwellen durchzogen? Das sind Fragen, die jenseits einer religiösen Weltbetrachtung stehen. Mit den Atomisten und ihren Kritikern nimmt der naturwissenschaftliche Blick auf die Welt seinen Anfang. Und die Idee der Atome – wie immer sie auch beschaffen sein mögen – beginnt ihre Reise durch die Jahrtausende.

Willkommen im Teilchenzoo!

Im Jahr 1808 greift sie der Chemiker John Dalton auf. Er stellt fest, dass sich chemische Elemente nur in bestimmten Verhältnissen miteinander verbinden – nämlich immer ganzzahlig. Er schließt daraus, dass die Elemente aus winzigen, unteilbaren Einheiten bestehen. Der Begriff „Atom“ ist plötzlich wieder topaktuell. Doch dann kommt Ernest Rutherford, ein britischer Physiker – und plötzlich ist alles anders. Seine Experimente beweisen: Das Atom trägt seinen Namen zu Unrecht. Es ist teilbar – in Elektronen und den Atomkern. Doch das ist immer noch nicht das Ende. Es geht eine weitere Ebene hinunter in die Welt des Allerkleinsten: Der Atomkern setzt sich aus Protonen und Neutronen zusammen. Und noch immer ist nicht Schluss: Die noch kleineren Elementarteil-chen erscheinen auf der Bühne der Winzigkeiten. Um es kurz zu machen: Quarks sind nicht eine Vielzahl leckerer Milchprodukte im Kühlschrank, Quarks bevölkern seitdem gemeinsam mit Had-ronen, Leptonen, Bosonen und vielen anderen kleinen Kollegen den Teilchenzoo. Dieser Name, der den Niedlichkeitsfaktor der Elementarteilchen deutlich erhöht, soll ihre ungeheure Vielfalt verdeutlichen. Doch während man Atome heute sogar mithilfe von Rastertunnelmikroskopen sichtbar machen kann, ist ihr In-neres, die Elementarteilchen, nur untersuchbar, wenn man das Atom zerschmettert. 3

Oder: Wo wäre die Welt ohne Elementarteilchen?

Die Elemente, mit denen wir bei GOLDBECK zu tun haben, sind das

Gegenteil von klein. Sie bestehen aus Stahl, Beton und Aluminium und

sind – frei nach Goethe – das, was unsere (Bau-)Welt im Innersten

zusammenhält. Heute aber wollen wir einen Blick in eine ganz andere

Welt werfen. Dort sind die Elemente so unglaublich winzig, dass es unser

Vorstellungsvermögen übersteigt: die Welt der Elementarteilchen.

ALLES NIX OHNE HIGGS!

In der griechischen Mythologie trägt Atlas die Weltkugel auf seinen Schultern. Im Kern-forschungszentrum CERN trägt ATLAS zur Erforschung des Urknalls bei. Der größte bisher gebaute Teilchendetektor wiegt 7.000 Tonnen und untersucht Protonen-Kollisionen.

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CERN

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Der schnellste Kreisverkehr der Welt

Um also ihren Eigenschaften auf die Spur zu kommen und um weitere Bewohner des Zoos aufzuspüren, entwickelten Wissenschaftler Ma-schinen, die die Teilchen kleinkriegen: die Teil-chenbeschleuniger. Der wohl bekannteste heißt LHC (Large Hadron Collider) und befindet sich im Kernforschungszentrum CERN nahe Genf. Mehr als 8.000 Wissenschaftler aus 85 Nationen arbeiten hier. Auf einem 27 Kilometer langen unterirdischen Rundkurs flitzen hier Teilchenwolken beinahe mit Lichtgeschwindigkeit in entgegengesetzte Richtun-gen, kollidieren und lassen Wissenschaftler aus den so entstehenden Umwand-lungen lesen. Ein gutes Bild für das, was hier geschieht, ist eine Glasflasche, die auf den Boden fällt: Je größer die Wucht ist, mit der sie auf den Boden trifft, umso kleiner sind die Splitter, die man dann untersuchen kann. So gelang es vor drei Jah-ren, deutliche Hinweise auf das sagenumwobene Higgs-Teilchen zu finden, dessen Existenz seit den 60er-Jahren vermutet, aber noch nicht be-wiesen worden war. Es füllt eine entscheidende Lücke im heute weitgehend akzeptier-ten Standardmodell der Ele-mentarteilchenphysik. Die Medienresonanz auf diesen Erfolg stand im umgekehrten Verhältnis zur Teilchengröße. Scherzhaft wurde das Higgs-Boson gar als „Gottesteilchen“ bezeichnet. Es verleiht allen anderen Teilchen Masse und macht damit unsere Welt so möglich, wie sie ist. Vermut-lich gilt also: Ohne Higgs wiegt alles nix! Dank des LHC und seiner Kollegen in aller Welt nähern wir uns Stück für Stück dem, was unsere Welt tatsäch-lich im Innersten zusammenhält. Und damit den Rätseln der Entstehung unseres Universums. Für die Entdeckung des Higgs-Bosons erhielten Peter Higgs und François Englert 2013 den Nobelpreis für Physik. Inzwischen wurde ein weiteres Kapitel der Elementarteilchenphysik neu geschrieben und ebenfalls mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur B. McDonald haben den Beweis erbracht, dass auch die Elementarteilchen Neutrinos Masse besitzen.

Sachsen

Mit der Kampagne „Wir stehen früher auf“ warb der Freistaat Sachsen vor einigen Jahren für das hohe Engagement seiner Einwohner, die morgens eher aus dem Bett springen als der Durchschnitt der Deutschen. Die Kampagne war umstritten. Doch die GOLDBECK Niederlassung Sachsen praktiziert das Frühaufstehen aus Überzeugung.

40 bis 45 Bauprojekte pro Jahr setzt Nieder-lassungsleiter Thomas Seidel gemeinsam mit seinem Team um. „Dafür stehen wir gern früher auf“, sagt er mit einem Au-genzwinkern. „Arbeitsbeginn ist bei uns um halb acht.“ Die GOLDBECK Niederlas-sung Sachsen ist ein besonderer Standort – oder vielmehr zwei: Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten in Treuen bei Plauen und in Klipphausen nahe Dresden. „Das verkürzt unsere Wege zum Kunden – ein Ansprechpartner ist immer in der Nähe“, erläutert Thomas Seidel, seit 2002 Nie-derlassungsleiter. Der Zusammenhalt in-nerhalb des Teams ist groß: „Die Kollegen kennen sich seit Jahren und funktionieren wie eine Familie. Neue Mitarbeiter werden in dieses Familiendenken eingebettet, sie lernen gleich die optimierten Prozesse. So reduzieren wir Abstimmungsaufwand.“Die Wirtschaft in Sachsen ist traditionell mittelständisch geprägt. Seit 1990 knüpft der Freistaat an diese Struktur der Zeit vor 1945 an. Gleichzeitig zählte Sachsen bereits im 19. Jahrhundert zu den am stärksten industrialisierten Regionen Deutschlands.

Sächsische Betriebe erwirtschafteten in der DDR circa 40 Prozent der gesamten Industrieproduktion des Landes. Damals wie heute existieren beide Welten parallel: Kleine und mittlere Betriebe sind über-durchschnittlich häufig vertreten, gleich-zeitig steigt die Zahl der Großbetriebe stetig. Sachsen hat die zweitgrößte Industriedichte der ostdeutschen Bundesländer.Thomas Seidel: „Viele unserer Kunden sind Mittelständler. Weil Sachsen aktives Mit-glied des Automotive Clusters Ostdeutsch-land ist, sind in unserer Region zahlreiche Automobilzulieferer ansässig. Ungefähr 70 Prozent unserer Kunden zählen dazu. Zum Beispiel das Maschinenbau- und Au-tomobilzulieferunternehmen Allgaier, für das wir in Oelsnitz 12.000 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche realisiert haben.“ Weitere aktuelle Projekte sind eine 20.000 Quadratmeter große Lagerhalle plus ein 7.000 Quadratmeter großes Verwal-tungsgebäude für den Hygiene-Großhandel Kruse in Neumünster und das Jobcenter Zwickau. ❚

Gute Reise

Wir setzen unsere Reise fort! Viele Standorte unserer Niederlassungen haben wir schon

besucht, jetzt stehen Bochum, Kassel, Plauen und Dresden auf der Reiseroute. Und wieder fragen wir nach: Wie sind die Menschen hier „gestrickt“? Was lieben sie an ihrer Heimat? Und wie wird dort gebaut? Das zusätzliche Schmankerl ist diesmal nicht kulinarisch, sondern kulturell: Die schönsten Ausflugs­tipps der Region! Wie immer haben wir die Reisestationen bunt über das Heft verteilt.

Viel Vergnügen auf dem Weg!

Frühstart im

Freistaat

Goldbeck

Das Jagdschloss Augustusburg Als Land der Schlösser und Burgen hat Sachsen viel zu bieten. Ein weniger bekanntes Kleinod ist das Jagdschloss Augustusburg auf dem Schellenberg am Nordrand des Erzgebirges. Der Blick über die umliegenden Wälder und Wiesen ist wunderschön. Eine Linde in der Schlossanlage wurde im Jahr 1421 gepflanzt und zählt bundesweit zu den ältesten Bäumen, deren Pflan-zung konkret belegt ist.

Wie klein ist klein?

Heute geht man davon aus, dass alle Mate-rie, aus der unsere Erde, wir Menschen und alles um uns herum besteht, vor Milliarden Jahren im Inneren von Sternen erzeugt wurde. 85 Prozent der Materie unseres Sonnensystems soll sogar nur aus einem einzigen Stern entstanden sein. Daraus lässt sich folgern: Die Atome, aus denen wir zusammengesetzt sind, haben vielleicht schon einmal miteinander reagiert. Demo-krit, Katze und Schafskäse lassen grüßen! Und auch an anderer Stelle lagen die alten Denker nah an der Realität. Dafür müssen wir die Größenverhältnisse verdeutlichen, um die es sich in der Teilchenphysik dreht. Dazu eignet sich besonders gut das Wasser-

stoffatom. Es ist das einfachste Atom, denn es besteht nur aus einem Proton im Kern und einem Elektron in der Hülle. Würde man den Atomkern auf das Format eines Streichholzkopfes vergrößern, dann wür-de ein staubkorngroßes Elektron in einer Entfernung von 150 Metern darum krei-sen. Das bedeutet: Ein Atom besteht zum allergrößten Teil tatsächlich aus Nichts! ❚

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Über 26 Kilometer lang ist der Tunnel, in dem sich der „Large Hadron Collider“ des CERN befindet. Unter Wie-sen, Feldern und Dörfern flit-zen hier Protonen im Kreis, werden fast auf Lichtge-schwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht.

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8 Titelthema Strategie

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September 2015. Ein modern eingerichteter Bespre-chungsraum in der Bielefelder GOLDBECK Zentrale. Die Stühle sind bequem, der Tisch fasst sich gut an. Es dominieren freundliche, gedeckte Farben – vorrangig Grau und Blau. Durch die bodentiefen Fenster fällt gedämpftes Herbstlicht. Die Luft ist frisch, die Tem-peratur angenehm. Kein Laut dringt vom geschäftigen Treiben herein. Beste Bedingungen für ein entspann-tes Gespräch. Man merkt, hier hat GOLDBECK sein Komfort-Konzept schon umgesetzt.

Warum Komfort elementar ist

„In Business-Lounges und Konferenzräumen gehört ein definierter Komfort heute zum Standard“, er-läutert Marc Seidel, GOLDBECK Produktmanager für den Bereich Büroimmobilien. „Aber was ist mit den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter?“ 1.760 Stunden verbringt ein Angestellter durchschnittlich pro Jahr im Büro. „Das ist kostbare Lebenszeit“, ergänzt Marc Seidel. „Wir möchten dazu beitragen, dass diese Zeit so angenehm und produktiv wie möglich wird.“ Und das rechnet sich für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Laut Studien sind Mitarbeiter um bis zu 36 Prozent produktiver, wenn die Arbeitsumgebung stimmt. Sie

feiern weniger krank und wechseln weniger häufig den Job. Grund genug, möchte man meinen, dass Bauherren in den Komfort ihrer Büros investieren – gerade in Zeiten des fortschreitenden Fachkräftemangels. Doch Komfort im Büro ist nicht nur eine ele-mentare, sondern auch überaus komplexe Angelegenheit. „Es gibt sehr viele einzelne Elemente, die bedacht und eng miteinander abgestimmt werden müssen“, so Seidel. „Mit dem GOLDBECK Komfort-Konzept möchten wir dazu beitragen, dass für den Bauherren dieser vielschichtige Planungsprozess einfacher wird.“

Komfort als Konzept

Bei der Entwicklung des Konzepts haben Marc Seidel und sein Team den umfassenden Wissenspool im eigenen Haus genutzt. Als Generalplaner und Bauunternehmen besitzt GOLDBECK interdisziplinäres Fachwissen: von der Gebäudeplanung über die eigene Fertigung und Montage bis zum Betrieb des fertigen Gebäudes. Dazu kommt ein intensiver Austausch mit Hochschu-len und Forschungsinstituten sowie der Blick über den großen Teich, wo sich in den USA gerade der WELL Building Standard® etabliert. Ein Trend, der das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt der Gebäudegestaltung stellt. Vor diesem Hintergrund ist der GOLDBECK Leitfaden für Bau-herren und Architekten entstanden, der sich konsequent an den Bedürfnissen der Kunden orientiert, ohne sie mit Aspekten der technischen Umsetzung zu behelligen.

Die acht Elemente des Komforts

Für ein konzentriertes wie motiviertes Arbeiten braucht es mehr als einen kühlen Kopf, warme Füße und frische Luft. Insgesamt acht Kriterien sind es, die das Komfort-Konzept analysiert: Raumklima, Luft- und Lichtqualität, Raumakustik und Schallschutz, Ausstat-tungsqualitäten, Flexibilität, Bedienbarkeit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sowie der Betrieb des Gebäudes. Für jedes Kriterium stehen drei Komfort-Stufen zur Wahl: Standard, Premium und Premium-Plus. Anhand einer übersichtlichen Checkliste kann der Bauherr auf einfache Weise seine individuelle Komfort-Ausstattung konfigurieren. Die Ergebnisse übersetzen die GOLDBECK Planer dann in technische Parameter, die direkt in die Gebäudeplanung einfließen. „Nur in dieser frühen Phase kann eine maßgeschneiderte Komfort-Lösung integral entwickelt und kostenoptimal umgesetzt werden“, erläutert Marc Seidel und ergänzt: „Einzelne Maßnahmen im Nachgang zu realisieren wird immer teurer und bringt selten den gewünschten Effekt. Denn beim Thema Komfort ist es wie bei einem Uhrwerk: Es geht um das gelungene Zusammenspiel vieler einzelner Elemente.“ ❚

Wenn Mitarbeiter gerne Zeit in ihrem Büro verbringen,

konzentriert arbeiten und ungestört telefonieren, Kollegen

als Bereicherung und nicht als Störfaktor empfinden –

dann arbeiten sie wahrscheinlich in einem Büro mit

GOLDBECK Komfort.

Wohlfühlen mit Mehrwert

Das GOLDBECK Bürokomfort-Konzept

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GOLDBECK 52 | 2015 GOLDBECK 52 | 2015

Bauen10 Bauen

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Gut, dass die Einschätzung (siehe Zitat rechts) des britischen Phy-sikers William Thomson, Lord Kelvin (1824 – 1907), an der Realität vorbeiging. Sonst würde es ein Unternehmen wie Aircelle überhaupt nicht geben. Doch die Tochter des französischen Mutterkonzerns Safran stellt täglich unter Beweis: Die Nachfrage nach ihren Pro-dukten ist sehr real. Seit 30 Jahren konzipiert, baut und installiert sie Triebwerksverkleidungen für Flugzeuge. Vom Privatjet über Regionalflieger bis zu den großen Frachtern ist das Unternehmen in allen Marktsegmenten vertreten. Seit dem vergangenen Jahr hat Aircelle einen Standort in Hamburg – nur einen Katzensprung vom Airbus-Werk in Finkenwerder entfernt. Zwischen März und Oktober 2014 realisierte GOLDBECK eine 7.900 Quadratmeter große Lackier- und Montagehalle. Besonderes Merkmal ist die „Monitor-Fassade“, die wie ein gigantischer Bildschirm Einblick in den Showroom gibt. Dort sorgen 800 Lux für beste Sicht: Kunden können hier die von ihnen bestellten Triebwerke besichtigen und abnehmen. 3

Luft, luftig – damit verbindet man im

allgemeinen Leichtigkeit, Transparenz

und lockere Gebäckstücke. Wenn jedoch

GOLDBECK für Unternehmen baut, die

mit dem flüchtigen Element zu tun

haben, dann geht es um harte Fakten.

Keine Luftnummer

GOLDBECK realisiert Projekte für

Eno Energy und Aircelle

Wenn wir unserem Leitthema „Elemente“ treu sein wollen, kommen wir nicht um die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft herum. Und um die Projekte, die diese Elemente berühren. Zugegeben, es sind nur drei der Elemente, denen wir hier näherkommen. Dafür haben wir dem vierten Element unsere diesmal besonders schöne Mittelseite gewidmet …

Elementare Teilchen

GOLDBECK baut mit System. So viel ist klar. Doch was sehen wir, wenn wir die Ebene

des großen Ganzen verlassen und ins Detail gehen? Wenn wir, wie im Atommodell,

auf die einzelnen Bestandteile des Systems, auf die „Elementarteilchen“ schauen?

Abgesehen davon, dass diese Teilchen bei GOLDBECK das Format XXL haben, erken-

nen wir erstaunlich durchdachte und höchst ausgereifte Einzelteile. Zum Beispiel die

Zugstangensysteme D 18,3 und D 22. Hier ihr Steckbrief.

Aufgabe:

Beim Bau von Gebäuden gibt es viele Lasten, die zusätzlich zum Gewicht auf das Gebäude einwirken – zum Beispiel Winddruck und Windsog. Bei einer Halle von zehn Metern Höhe kann das enorme Auswirkungen haben. Über sogenannte Zugdiagonalen werden diese Stabilisierungslasten abgetragen – und hier kom-men die Zugstangensysteme zum Einsatz.

Profil:

Obwohl die Zugstangensysteme große Lasten aufnehmen müssen, sind sie selbst nicht schwer. Als schmale Rundstangen haben sie einen Durchmesser von 18,3 bzw. 22 Millimetern. Je dicker sie sind, desto stärkere Lasten können sie bewältigen. Weil sie aus Stahl gefertigt werden, sind sie so stabil. Das geringe Gewicht ist ein großer Vorteil – so kommen die Systeme oft beim Bau von Dachverbänden zum Einsatz.

Einsatzort:

Zur Stabilisierung von vertikalen Verbänden und Dachverbän-den werden die Zugstangensysteme in nahezu allen Gebäudearten verwendet. Zudem helfen sie bei der Montage-Stabilisierung bei Bürogebäuden. Aufgrund der hohen Lasten, die sie aufnehmen können, werden sie besonders häufig bei Parkhäusern verwendet. Von 1999 bis heute wurden um die 800.000 Stück verbaut, allein 85.000 Stück in den letzten zwölf Monaten.

Der Weg zum Systemteil:

Ins Werk gelangt das Material kilometerweise auf eine Rolle ge-wickelt. Im Werk Treuen werden die Stangen abgewickelt, zu-rechtgeschnitten und auf beiden Seiten mit einem Rechts- und einem Linksgewinde versehen. Das Spannen erfolgt dann auf den Baustellen.

Blick in die Zukunft:

Es gibt Nachwuchs! Auch das neue Zugstangensystem D 27,6 kommt künftig vor allem beim Parkhausbau zum Einsatz. Es ver-fügt über die mehr als zweifache Tragkraft von D 18,3 und verrin-gert durch seine Stärke die Gesamtzahl der benötigten Zugstangen.

Schwerer als Luft? Solche Flugmaschinen sind unmöglich."

William Thomson, 1. Baron Kelvin

Zugstangen im Einsatz: Sie sorgen für Stabilität im Parkhaus.

Oben: Lackier- und Montagehalle von Aircelle, Hamburg.Unten: Wie ein riesiger Monitor gewährt die Fassade Einblick in den Showroom.

Wasser

ErdeLuft

Blick ins System: Das GOLDBECK Zugstangensystem

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TitelthemaBauen

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TitelthemaBauen

europäischen Markt fahrenden Luxusliner abgestimmt. In den zwei separaten Gebäudeflügeln werden an- und abreisende Gäste separat abgefertigt – bis zu 8.000 pro Schiffslauf. Mit 30 Check-in-Schaltern, Shop und Sicherheitsschleusen atmet es beinahe Flughafen-Atmosphäre. Rolltreppen und Fahrstühle führen auf eine Galerie, wo es für die Urlauber über eine Passenger Boarding Bridge direkt aufs Schiff geht. Und dann sind Mittelmeer, Atlantik und Pazifik auf einmal gar nicht mehr fern!

Autos an Bord

Deutsche Autos sind überall auf der Welt gefragt. Doch wie ge-langen sie an ihre Ziele? Die Antwort liegt in Bremerhaven. Die Stadt an der Wesermündung ist einer der größten Autohäfen der Welt: Jedes Jahr werden hier über zwei Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Damit diese ungeheure Menge geordnet an- und abtransportiert werden kann, setzt die BLG Logistics Group, der Bremerhavener Logistikspezialist, auf Autoregale. Jüngstes Pro-jekt: Ein sechsgeschossiges Parkregal mit Raum für 7.050 Fahr-zeuge, nur wenige hundert Meter von der Hafenkante entfernt. GOLDBECK erhielt den Auftrag und erarbeitete dafür in Rekord-zeit ein völlig neues Parkhauskonzept. „Hier konnte unser ‚Sys-tembaukasten‘ wieder seine volle Stärke zeigen“, sagt Kai Becker, Leiter der Bremer GOLDBECK Niederlassung. „Mit dem neuen Konzept erschließen wir einen ganz neuen Markt: Bei Parkregalen

Alles andere als wasserscheu

Nicht einmal 200 Tage dauerte es, dann war der neue Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen fertig: das Cruise Center Steinwerder. Jetzt stechen hier Träume in See – und ab nächstem Jahr auch die AIDAprima, das neue Flaggschiff der AIDA Cruises. Das neue Kreuzfahrtterminal „CC3“ ist bestens auf die größten im

Deutschland liebt das Wasser. Und

Deutschland ist Hightech-Land. Kommt

beides zusammen, entstehen faszinierende

Projekte rund um das nasse Element. Drei

davon stellen wir hier vor.

Von Autos, Schiffen und Meeres-Hightech

Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß."

Johann Wolfgang von Goethe

steht die vollständige Raumnutzung im Vordergrund.“ Decken-platten und -stützen kamen aus eigenen Werken, die dafür rund um die Uhr fertigten. Die Anlieferung der Systemteile auf der Baustelle war eine logistische Meisterleistung, denn der Autoum-schlag im Umfeld lief gleichzeitig weiter. Furioses Finale: Bereits anderthalb Monate vor dem geplanten Abgabetermin wurde das Parkhaus an den Auftraggeber übergeben.

Profis unter Wasser

Überall auf der Welt gehen Unternehmen mit OneSubsea auf Tauchstation: Das Unternehmen produziert Ausrüstungen für die Unterwasserförderung von Öl und Gas in der Tiefsee. In Celle, fernab aller Küsten, plante es ein neues Verwaltungsgebäude. Der Standort ist indes nicht ungewöhnlich, denn das beschauliche Heidestädtchen ist die heimliche „Erdölhauptstadt“ Deutschlands. Zahlreiche internationale Konzerne der Branche haben hier einen Sitz. Diesem Stellenwert entsprachen die Anforderungen an die neue Verwaltung: repräsentatives Eingangsportal, großer Emp-fangsbereich über drei Ebenen, ein sinnvoller Mix aus Büro- und Konferenzbereichen plus Meeting Points, Teeküchen und Kantine. Gesamtfläche: 8.000 Quadratmeter, plus Parkflächen und Innen-höfe. Nach nur elf Monaten Bauzeit bezogen 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuen Arbeitsplätze – und sind mit Raum-akustik, -klima und -ausstattung rundum zufrieden. ❚

Frank Bowmann, Leiter der GOLDBECK Geschäftsstel-le Kiel: „Zur Abnahme kam der Bauherr aus Frankreich. Er stand völlig

begeistert in der Halle und fragte unseren Projektleiter, ob

er die Halle genau so, wie sie dastand, in sein Werk nach Toulouse bringen könnte …“

Für Wind-Profis

Bei Eno Energy sorgt Luft für Bewegung. Das Unternehmen mit Standorten in Deutsch-land, Schweden, Dänemark, Großbritannien und Frankreich stellt Windkraftanlagen her – Onshore-Modelle für den nationalen und den internationalen Markt. Die mächtigen „Windquirle“ haben eine Spannweite von bis zu 126 Metern und sind damit länger als die doppelt genommene Längsseite eines Fußballfeldes! Am Standort Rostock platzte 2014 die Produktion aus allen Nähten. Eine bestehende Halle sollte um zwei weitere Hallen mit insgesamt 2.200 Quadratmetern ergänzt werden. Hier kam GOLDBECK ins Spiel. Und dank elementierter Systembau-weise ging alles ganz schnell. Baubeginn war im Juni, und bereits im November des gleichen Jahres hatte Eno Energy seine Pro-duktionsfläche verdreifacht. Zudem waren zwei neue, starke Helfer dazugekommen: Brückenkräne mit der enormen Tragkraft von 40 bzw. 25 Tonnen. Technische Beson-derheit: Damit die beiden Schwerlastträger beim Drehen der gigantischen Bauteile perfekt zusammenarbeiten, können sie miteinander kommunizieren. Überhaupt ist hier einiges umfangreicher als üblich. Zum Beispiel die Tore: Sie haben eine Flä-che von sechs mal sechs Metern! Oder die Gründung: Fundamentpolster und wasser-undurchlässiger Beton schaffen eine beson-ders solide Basis für die großen Lasten. Dass der Neubau inklusive Versorgungstechnik bei laufender Produktion an die bestehen-de Halle angeschlossen wurde, war eine zusätzliche Herausforderung. Doch alles passte, und Geschäftsstellenleiter Volker Huber bilanziert: „Ursprünglich hatten die Bauherren den Lagerhallenanbau als Folienhalle geplant. Wir haben ihn als festen Anbau realisiert und dabei sogar noch Geld für den Auftraggeber gespart!“ ❚

Wasser

Luft

Traumkulisse für Reisende im Herzen des Hamburger Hafens: Das Cruise Center CC3.

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GOLDBECK 52 | 2015 GOLDBECK 52 | 2015

Titelthema

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Wenn es in Schweden mal knallt, dann muss das nicht an der Elchjagd liegen. Vielleicht wird auch einfach der Baugrund für ein großes Gebäude vorbereitet. „Ein großer Teil der schwedischen Böden besteht aus Fels“, sagt Friedel Hoyermann, Verkaufsinge-nieur bei GOLDBECK International. „Um darauf ein vernünftiges Fundament gründen zu können, muss auch mal gesprengt werden.“ So war es auch beim ersten GOLDBECK Projekt in Schweden. Schauplatz: Oskarshamn an der schwedischen Ostküste. Nur drei Kilometer entfernt befindet sich der Standort eines der größten schwedischen Unternehmen: Scania. 2.000 Menschen sind hier in der Fertigung von Lkw-Fahrerkabinen beschäftigt. 2014 bestand Flächenbedarf – und zwar nicht zu knapp. Hoyermann: „Scania plante eine mehr als 33.000 Quadratmeter große Produktions- und Logistikhalle plus einen 1.100 Quadratmeter großen Büroeinbau.“ Die Hallenfläche entspricht mehr als viereinhalb Fußballfeldern. Die Zeitvorgabe war sportlich: Innerhalb von nur acht Monaten sollten die neuen Gebäude stehen. Glücklicherweise war ein Teilbereich der vorgesehenen Fläche bereits eingeebnet. Dem restlichen Gelände rückten die Sprengungsfachleute zu Leibe. Und dank systematisierter Bauweise konnte GOLDBECK das Gebäude pünktlich im März 2015 übergeben.

17BauenTitelthemaTitelthema

Baggern, angraben, hochstapeln

Ganz andere Bodenverhältnisse erwarteten die Planer am geplanten Standort einer der größten Logistikhallen, die GOLDBECK bisher gebaut hat: Auf 100.000 Quadratmetern (mehr als 14 Fußballfelder!) soll in Löhne eine Logistikhalle entstehen. Auftraggeber ist die ECE Projektmanagement GmbH, Nutzer wird die Hermes-Gruppe sein. Um eine solche Fläche auf dem sanften Hang des Wiehengebirges nutzbar zu machen, muss viel – sehr viel! – Erde bewegt werden. Projektleiter Joachim Ritter übersetzt den Aufwand in seine „Wäh-rung“: „Drei Raupen, sechs Walzenzüge, 12 Bagger, 23 Trecker und fünf Radlader.“ Kurz: Ein Paradies für kleine und große Jungs. Im Cut-&-Fill-Verfahren wurden 500.000 Kubikmeter Erde an einigen Stellen abgetragen und an anderen so angefüllt, dass eine ebene Fläche entstand. Mit dieser gigantischen Bodenmenge ließe sich der Kölner Dom komplett ausfüllen – und es blieben immer noch 93.000 Kubikmeter übrig! Positiv: Weil das Vorgehen besonders gut auf die örtlichen geologischen Verhältnisse abgestimmt war, mussten keine weiteren natürlichen Erdstoffe angeliefert werden. ❚

Wer baut, braucht ein gutes

Fundament. Die tragende Rolle

spielt dabei der Boden. Doch

das Element Erde ist nicht

überall gleich. Manchmal bedarf

es zahlreicher vorbereitender

Maßnahmen, um am Wunsch-

standort bauen zu können.

Der Boden der Tatsachen

Bauen für die Elemente

Nur der Boden erkennt die Güte der Saat."

Antoine de Saint-Exupéry,

Wind, Sand und Sterne

Erde

Die Erde wird als eine beständige Konstante empfunden. „Bo-denständig sein“, „sich erden“, „mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen“ und andere Metaphern haben in diesem Sinn Eingang in unseren Sprachgebrauch gefunden. Dabei ist unser Planet, ohne dass wir es bewusst registrieren, ein ungeheuer dynamisches System. Die Erde rast mit einer Geschwindigkeit von 110.000 Kilometern pro Stunde um die Sonne, ein Punkt am Äquator bewegt sich mit über 1.600 Kilometern pro Stunde um die Erdachse.So wie sich diese Dynamik unserer Aufmerksamkeit entzieht, entgehen uns auch die ebenso dynamischen Veränderungen der Erde selbst. Die Erde ist kein Felsbrocken, sondern ein lebendiger Planet. Angetrieben von der Wärme aus dem Erdinneren, driften die Kontinente, Vulkane brechen aus, Ozeanböden verschwinden in der Tiefe.Um diese Prozesse wahrzunehmen und zu ver-stehen, benötigen wir ein anderes Verständnis von Zeit. Es bemisst sich nicht in Jahren oder Jahrzehnten, sondern in Hunderttausenden bis Jahrmilliarden.Entsprechend der regionalen Unterschiede finden wir unterhalb der Grasnarbe überall Spuren der geologischen Prozesse. Heute erscheint es uns exotisch und unwirklich, dass die Norddeutsche Tiefebene vor einem – aus geologischer Sicht – Wimpernschlag von weniger als 20.000 Jahren teilweise von 1.000 Meter dicken Gletschern bedeckt war. Südlich davon lag eine von Permafrost-böden bedeckte eisige und unwirtliche Landschaft.So sind alle natürlichen heutigen deutschen Seen (abgesehen von den Vulkanseen der Eifel) Bildungen der letzten Eiszeit. Die kleineren dieser Seen sind schon lange wieder mit Sand, Schlick

und Torf verfüllt und in der Landschaft nicht mehr zu erkennen. Flüsse verlagern natürlicherweise über die gesamte Breite eines Tales ständig ihr Bett. So können Altarme kilometerweit von den jetzigen regulierten Flussläufen entfernt sein.Der Mensch greift auch durch den Abbau von Rohstoffen und die Verfüllung von Gruben und Senken in diese Prozesse ein und sorgt damit bei den nachfolgenden Generationen für – meist unangenehme – Überraschungen. Wegen des großen Umfangs des menschlichen Eingriffs wird schon die Benennung des jetzigen Erdzeitalters als Anthropozän diskutiert.Weiche Böden, die sich oft in verlandeten Flussarmen aus ab-gestorbenen Pflanzenresten und Faulschlamm gebildet haben,

stellen hohe Anforderungen an die Planung und Erstellung von Bauwerken, da hier Setzungen und schlimmstenfalls ein Versagen des Baugrun-des möglich sind. In anderen Bereichen treten zunächst sehr tragfähig scheinende Gesteine auf, die unter veränderten Bedingungen durch Überbauung quellen (Tonschiefer, gipshaltige

Gesteine). Erhebliche Gebäudeschäden infolge der daraus resul-tierenden Hebungen über einen Zeitraum von mehreren Jahren sind zu erwarten, wenn diese speziellen Verhältnisse nicht be-rücksichtigt werden.Baugrundprobleme begleiten die Menschheit seit dem Altertum. So konnte die erste echte ägyptische Pyramide im Jahr 2650 v. Chr. (188 Meter Basislänge, 109 Meter Höhe, über 1,4 Millionen Kubik-meter Volumen) trotz jahrzehntelanger Bemühungen nicht als Grab des Pharaos Snofru genutzt werden. Ihr Untergrund bestand aus weichen Tonschieferplatten. Es wurde ein ebenso gewaltiger Ersatzbau auf besserem Baugrund hergestellt. Der damals entstan-dene Druck wegen des Übergabetermins (Deadline – im wahrsten Sinne des Wortes – war der Tod des Snofru) ist vorstellbar.Auch wenn die moderne Bauwirtschaft nicht für eine derartige Ewigkeit plant und Liefertermine unter anderen Gesichtspunk-ten gewählt werden, ist eine ingenieurmäßige Bearbeitung der Schnittstelle Baugrund/Bauwerk notwendig, um die angestrebte Nutzung sicherzustellen. ❚

Die Erde ist kein Felsbrocken, sondern ein lebendiger Planet.“

Vor dem Bauen steht die Vorbereitung des Baugrunds. Nur selten hat diese Dimensionen wie beim Neubau der Logistikhalle für Hermes in Löhne (Kreis Herford).

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KOMMENTAR

Diplom-Geologe Karsten Döhring …… ist Mitinhaber des Ingenieurgeologischen Büros Underground in Bremen und auf Altlast- und Baugrunduntersuchungen spezialisiert.

Die Erde: kein ruhender PolKarsten Döhring

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Tradition ist nicht Anbetung der Asche, sondern Weitergabe des Feuers."

Gustav Mahler

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Fernlicht ins ÜbermorgenHerr Goldbeck, wie wichtig sind Forschung und Entwicklung

im Unternehmen – und welche Rolle spielt dabei GOLDBECK

New Technologies?

Joachim Goldbeck: GOLDBECK hat schon immer selbst entwickelt und sich Themen anders genähert als andere Marktteilnehmer. Die neue strategische Abteilung ist ein Element, mit dem wir diese Innovationsfähigkeit sichern wollen. Ich vergleiche die Funktion von GOLDBECK New Technologies mit dem Fernlicht beim Auto. Das hilft uns, Dinge frühzeitig zu erkennen: Ist da was am Horizont? Kommt da eine Kurve? Müssen wir einem Hindernis ausweichen oder in eine andere Spur wechseln? Un-sere Innovationsabteilung soll sich bietende technische Chancen frühzeitig erkennen. Die interessantesten Chancen wollen wir zu unserem Vorteil nutzen.

GOLDBECK gibt es seit 1969. Warum wurde diese Abteilung

erst jetzt eingerichtet?

Joachim Goldbeck: In den vergangenen Jahren sind neue, für unser Unternehmen wichtige Themen aufgekommen, die in unseren operativen Strukturen aber schwer zu behandeln sind – zum Beispiel die energetische Optimierung. Deshalb wollten wir ei-nen Rahmen schaffen, in dem solche übergreifenden Themen strukturiert und systematisch bearbeitet werden. Lange Zeit liefen Neuentwicklungen über meinen Vater Ortwin, unseren Firmengründer. Seine Fähigkeiten, seine Erfahrung und sei-ne Position machten ihn zu unserem großen Innovator. Aber GOLDBECK ist inzwischen sehr komplex geworden. Es ist gar nicht mehr möglich, dass eine einzelne Person alle Facetten des Unternehmens in der nötigen Tiefe durchdringt, um Anstöße für Veränderungen geben zu können.

Und wie leistet das die Innovationsabteilung?

Joachim Goldbeck: Wir haben ein Team aus jungen Wissenschaft-lern – bislang aus den Disziplinen Materialwissenschaft, Physik und Energiewirtschaft. Gemeinsam gehen wir wie mit einem Kescher durch große Themenfelder wie Energie, Materialien oder Informationstechnologie und sammeln Ideen ein. Wir sind gut vernetzt, beobachten, wozu Unternehmen und Hochschulen forschen, und greifen Ideen auf, die von unseren Mitarbeitern kommen. Wir beurteilen alles danach, ob es sich verändernd auf unsere Branchen auswirken könnte. Ideen und Ansätze prüfen wir in einem Prozess, in dem wir unser Wissen schrittweise an-reichern: vom groben Überblick über Marktanalysen und Kosten-Nutzen-Analysen bis zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Nach jeder Stufe entscheiden wir, ob wir die Idee weiterverfolgen oder nicht. In der vorletzten Stufe, der Pilotphase, probieren wir eine Technologie aus, konstruieren zum Beispiel Prototypen. Läuft das vielversprechend, überführen wir die Neuerung sukzessive in unser Unternehmen und unsere Prozesse.

Das klingt spannend, aber auch noch recht abstrakt. Können Sie

Beispiele für solche zukünftigen Technologien nennen?

Joachim Goldbeck: Es gibt Projekte vor dem Hintergrund von Ener-giewende und dezentraler Energieerzeugung. Wir erwarten, dass zukünftig vor allem Industriegebäude durch den Einbau kleinerer dezentraler Kraftwerke zunehmend die Aufgaben übernehmen, die bislang die großen Kraftwerke erfüllen. Diese lokal produzierte Energie muss intelligent gesteuert, gespeichert und abgegeben werden. Für dieses Energiemanagement wollen wir eine Lösung entwickeln, die unsere Kunden dazu befähigt, mit ihren Gebäuden kostensenkend und ertragssteigernd am Energiemarkt teilzuneh-men. Im gleichen Kontext gibt es ein gemeinsames Projekt mit einem namhaften Forschungsinstitut. Ziel ist eine Energiesimula-tion, die die Energieversorgung von Gebäuden berechnet. In die-sem Modell werden verschiedene Energieversorgungsstrukturen gegenübergestellt: zum einen die regulären Strom- und Gasan-schlüsse, aber auch Solar- und Geothermie-Anlagen, Blockheiz-kraftwerke oder Batteriesysteme – jeweils in unterschiedlichen Größen. Die Simulation soll all diese Energiequellen kombinieren und die Wirtschaftlichkeit dieser Konfigurationen vergleichen. Für Mitte 2016 peilen wir erste Pilotrechnungen an. Damit könnten wir für die Gebäude unserer Kunden schon in der Planungsphase die attraktivste Lösung ermitteln.

Das war jetzt das Themenfeld Energie. Was haben Sie noch auf

dem Schirm?

Joachim Goldbeck: Eine ganze Reihe von Themen. Zum Beispiel arbeiten wir gemeinsam mit Bosch an einem Parkhaus, in dem Autos autonom einparken (siehe Beitrag auf Seite 28 / 29). Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung von Bauprozessen, dem kabellosen Büro oder neuartigen Materialien wie selbstheilendem Beton. Mancher dieser aufregenden Ansätze wird in wenigen Jah-ren zu unserem Alltag gehören. ❚

Anfang 2015 wurde GOLDBECK New Technologies gegründet. Leiter

Joachim Goldbeck erklärt im Interview, wie die strategische Innovations-

abteilung es schaffen soll, Entwicklungen von morgen und übermorgen

vorauszusehen – und weshalb sie damit ein wichtiges Element für die

Zukunft des Unternehmens ist.

StrategieStrategie

Die Innovationsabteilung ist

wie das Fernlicht beim Auto:

Sie hilft uns, frühzeitig

Chancen zu erkennen."

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Manchmal braucht es nur wenige Worte, um sich zu verstehen. Man denkt

einfach in die gleiche Richtung. Wenn dann noch gegenseitiges Vertrauen, die

richtigen Ideen und ein offenes Miteinander hinzukommen, dann hat man sie:

die Elemente einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

Peter Zimmermann, Chef der August Mink KG, und Alexander Kraus, GOLDBECK Niederlassungsleiter in Stuttgart, stehen auf einer Anhöhe in Jebenhausen, einem Ortsteil der schwäbischen Gemeinde Göppingen. Vor ihren Füßen ein ausgedehntes Weizen-feld. In ihren Köpfen – eine Vision. Acht Monate später ist aus der Vision Wirklichkeit geworden: Auf dem ehemaligen Weizenfeld steht der Mink Campus. Heute erinnert eine gerahmte Weizenähre an diesen besonderen Moment.

Gegenseitiges Vertrauen

Peter Zimmermann hatte sich gut überlegt, wen er 2013 ins Haus holte, um seinen neuen Verwaltungssitz zu planen und zu bauen. Denn es war bereits die elfte Baumaßnahme, die der Weltmarkt-führer technischer Bürsten in Angriff nahm. Und der Mink-Chef wollte jemanden, der schlüsselfertig baut und sich um alle Ele-mente des Bauens zuverlässig kümmert. GOLDBECK kannte er als langjährigen Kunden. Als Generalunternehmer in Sachen Bau entdeckte er ihn, als in der Nachbarschaft ein GOLDBECK Büro-

gebäude entstand. Zimmermann besichtigte das fertige Gebäude, befragte den Bauherren und nahm dann mit der Niederlassung Stuttgart Kontakt auf. Ein Besuch der GOLDBECK Werke in Hamm und Bielefeld bestärkte ihn: Diesem Partner kannst du vertrauen.

Frische Ideen

Dass der Industriebürsten-Spezialist mit GOLBECK auch einen Partner bekam, der ihn zu Neuem inspiriert und geführt hat, das begeistert den Geschäftsmann und Kunstliebhaber noch heute. Als „folgenreich“ bezeichnet er die Zusammenarbeit mit der GOLDBECK Architektin Alicja Czech-Gemici und Ingenieur Alexander Kraus. Denn aus einem Gebäude wurden drei: Ein Bürogebäude, ein Parkhaus und eine frei stehende Kantine, „die von allen nur Casino genannt wird, weil sie so schick ist“. Zimmermann fährt fort: „Durch das direkt an das Bürogebäude anschließende dreistöckige Parkhaus kommen meine Mitarbeiter nicht nur trockenen Fußes ins Büro, sondern auch genau auf der Ebene an, auf der sie arbeiten.“ Auch die Flexibilität der Planung

passt zu dem stetig expandierenden Traditionsunternehmen, denn ein dritter Gebäudeflügel kann jederzeit ergänzt werden.

Ein offenes Miteinander

Dass etwas Entscheidendes nahezu unsichtbar geschieht, kennt Peter Zimmermann von seinen eigenen Produkten. Denn wer achtet beim Geldautomaten schon auf die kleinen Bürsten, die bei der Geldausgabe das Aneinanderkleben der Scheine verhindern? Oder wem fallen an Türen oder Toren die zahlreichen Bürsten-Abdichtungen gegen Zugluft und Schmutz ins Auge? Neu war diese Erkenntnis für den Mink-Chef in puncto Bauen, als nach den Erdarbeiten offensichtlich nichts passierte. Ein Anruf brachte Klarheit. Seine Gebäude waren bereits fertig, in allen Elementen in den GOLDBECK Werken vorproduziert. Denn Bauen mit Sys-tem bedeutet auch Bauen, ohne auf der Baustelle zu sein. Mit der Montage begann die Dynamik vor Ort. Alle drei Gebäude wurden fast zeitgleich in Angriff genommen: 230 Tonnen Stahl verbaut, 320 Betonelemente montiert, zeitweise mit bis zu 80 Handwer-

kern gearbeitet. Und während noch das Parkhaus errichtet wurde, begannen im Verwaltungsgebäude bereits die Innenarbeiten. „Da passte jeder Handgriff“, erinnert sich Projektleiter Holger Schöne. „So wurde der Campus im Februar 2014 zum vereinbarten Termin übergeben.“

Ein Ergebnis, das begeistert

Und nun, anderthalb Jahre später, ist es Zeit für ein Resümee. Peter Zimmermann freut sich jeden Tag, wenn er ins Büro kommt. „Dieser Campus strahlt so viel positive Energie aus. Auch unsere Kunden schätzen die inspirierende Atmosphäre.“ Und die Mitarbeiter? „Umgezogen. Angekommen. Wohlgefühlt“, bringt es Marketing-Leiter Martin Knödler auf den Punkt. Da hat sich ausgezahlt, dass Peter Zimmermann auch auf den Komfort und die Einrichtung großen Wert gelegt hat. So ist eine moderne Bürowelt entstanden, die Kunst, Design, Wohnlichkeit und Funktionalität verbindet. Dazu Alexander Kraus anerkennend: „Die Innenausstattung hat unseren Gebäuden das i-Tüpfelchen aufgesetzt.“ Und bei einer so positiven Stimmung verwundert es nicht, dass Mink und GOLDBECK bereits über die nächsten gemeinsamen Bauprojekte nachdenken, wenn es wieder heißt: „Think Mink!“ ❚

Think Mink!Ein neuer Campus für Ideen

„An dieser Zusammenarbeit stimmt einfach alles“, sind sich Alexander Kraus (links) und Peter Zimmermann (rechts) einig.(Foto: Zimmermann & Kraus aus Göppinger Sonderveröffentlichung)

Abendlicher Blick über den hell erleuchteten Mink Campus mit Büro, Parkhaus und Kantine.

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Kantig, schwebend: Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, entstanden 1928.

Ausschnitt Corbusierhaus Berlin, gebaut 1957.

Le Corbusier als Wegbereiter für das Bauen mit System

Die Architektur der vergangenen 100 Jahre und

auch das elementierte Bauen sind undenkbar

ohne den Einfluss von Le Corbusier. Schon 1914

hatte der Schweizer Architekt ein Patent zur

industriellen Serienfertigung von Häusern in

Stahlbeton-Skelett-Bauweise angemeldet. Nur

wenige Jahre später formulierte er seine berühm-

ten „Fünf Punkte für eine neue Architektur“;

die dabei geforderte Konstruktion mit Stützen

ermöglichte eine bis dahin nicht gekannte Freiheit

bei der Grundriss- und Fassadengestaltung und

legte so einen entscheidenden Grundstein für den

modernen Systembau.

Als im Frühjahr 1927 die Stuttgarter Weißenhofsiedlung als Kern der Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ in rasender Geschwindigkeit realisiert wurde, da kam die architekturin-teressierte Öffentlichkeit aus dem Staunen nicht mehr heraus: Innerhalb von nur fünf Monaten entstanden auf einem bis dato unbedeutenden Hügel am Rande der Stadt 21 avantgardistische Flachdachbauten von international renommierten Architekten wie Ludwig Mies van der Rohe, Mart Stam, Peter Behrens oder Walter Gropius, die den Ort bis heute zu einem Mekka der mo-dernen Architektur machen. Die größte Aufmerksamkeit erzielte ohne Zweifel das Doppelhaus von Le Corbusier: Seine radikal moderne „Wohnmaschine“ mit dem aufgeständerten Eingangs-bereich und dem lang gestreckten horizontalen Fensterband wurde durchgehend aus standardisierten Elementen errichtet und erlaubte so eine maximale Freiheit und Flexibilität bei der Grundriss- und Fassadengestaltung.

Vom „Dom-ino“-System bis zum „Citrohan“-HausDie Ursprünge dieser radikal neuen Bauweise gehen zurück auf das Jahr 1914: Kurz vor dem 1. Weltkrieg hatte der damals erst 26-jährige Le Corbusier, der 1887 unter dem Namen Charles Edouard Jeanneret geboren wurde, gemeinsam mit dem Inge-nieur Max du Bois das Bausystem „Dom-ino“ zur industriellen Serienfertigung von Häusern in Stahlbeton-Skelett-Bauweise entwickelt und zum Patent angemeldet. Ausgehend von dem Grundgedanken, die tragenden Wände durch tragende Stützen zu ersetzen, konnte die Konstruktion dieses völlig neuartigen Hausmoduls im Wesentlichen auf Decken, Böden und Stützen reduziert werden. Weiter ausgeführt wurde dieses Prinzip mit

dem in verschiedenen Fassungen ausgearbeiteten Einfamilienhaus-Typ „Citrohan“, einem zwei- oder dreigeschossigen Systembau, der in Analogie zum Automobilbau („Citroen“) durchgehend aus standardisierten Elementen konzipiert war.

Parallel zu diesen architektonischen Entwürfen veröffentlichte Le Corbusier seit Beginn der 1920er-Jahre regelmäßig Artikel in der neu gegründeten Zeitschrift „L’Esprit Nouveau“, die 1923 in dem Buch „Vers une Architecture“ zusammengefasst wurden. Erstmals formulierte der Architekt in diesen Schriften auch seine bekannten „Fünf Punkte zur Architektur“; mit diesem Manifest forderte er eine neue Architektur, bei der die tragenden Stützen („Pilotis“) die Grundlage für eine völlig freie Grundrissaufteilung und eine ebenso freie Fassadengestaltung bieten sollten. Die damit mögliche Integration von langen horizontalen Fenstern ermöglichte außerdem eine deutlich bessere und gleichmäßigere Belichtung. Und um der Natur den überbauten Raum zurückzugeben, forderte Le Corbusier, das konventionelle Steildach durch ein Flachdach mit Dachgarten zu ersetzen.

Von der Weißenhofsiedlung bis zur „Unité d’Habitation“Die überzeugendste und reinste Umsetzung dieser Thesen gelang Le Corbusier dann 1927 mit seinem Doppelhaus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, der letzten und überzeugendsten Variante des „Citrohan“-Typs: Statt des bis dahin gekannten Haustyps mit tragenden Wänden schuf er einen teilweise aufgeständerten, und somit scheinbar schwebenden, Baukörper in neuartiger Skelett-Bauweise, der bis heute nichts von seiner Modernität verloren hat. Die im modernen Systembau ganz selbstverständliche, damals aber

Themen & Trends

noch weitgehend unbekannte Trennung von tragenden Stützen und lediglich raumabschließenden Elementen machte dabei eine völlig neue Ästhetik nach außen wie nach innen möglich.

Parallel zu Le Corbusier hatte seit Beginn der 1920er-Jahre auch Walter Gropius an der Typisierung von Bauelementen und an der Idee der Fertigbauweise gearbeitet. Nach seiner Emigration in die USA entwickelte er gemeinsam mit dem ebenfalls aus Deutschland stammenden Architekten Konrad Wachsmann das „Packaged House System“ als wegweisendes Baukastensystem für ein Holzhaus. Der Modulbau setzte sich aus einfachen Wand-, Boden- und Deckenplatten zusammen und konnte so von fünf gelernten Arbeitern an einem einzigen Tag aufgebaut werden.

Weiter fortgeführt und auf einen größeren Maßstab übertragen wurden diese Entwicklungen dann mit Le Corbusiers „Unité d’Habitation“. Dieser neue Wohnhaus-Typ, der erstmals ein

Modell für die industrielle Serienfertigung von Hochhäusern in Stahlbeton-Bauweise vorschlug, wurde 1952 zunächst in Marseille und kurz darauf auch in Berlin umgesetzt. Die dabei vorgestellte Idee des Massenwohnungsbaus ist trotz ihrer hohen Funktionalität bis heute umstritten geblieben. Das Grundprinzip des modularen Bauens mit vorgefertigten Systemen hat sich hingegen als welt-weites Erfolgsmodell erwiesen. Denn durch innovative Entwick-lungen verbindet es die Forderungen nach einem kostengünstigen Bauen und kurzen Bauzeiten längst auch mit einer unbegrenzten Freiheit bei der architektonischen Gestaltung. Ganz im Sinne Le Corbusiers. ❚

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Frau Stinshoff, Sie betreuen das Kundenforum im

GOLDBECK SystemZentrum Bielefeld. Was macht

diesen Ort zu einem der wichtigsten Kommunika­

tionsinstrumente?

Eva-Marie Stinshoff, GOLDBECK Marketing: Das System-Zentrum und das Kundenforum funktionieren als Übersetzer. Der Kunde, der aus seiner eigenen Un-ternehmenswelt kommt, trifft hier auf die für ihn weitgehend unbekannte technische Welt des Bauens. Da müssen wir für eine gute Kommunikation sorgen. So kommen im SystemZentrum diese zwei Welten zusammen und öffnen sich gegenseitig. Unsere Ex-ponate und 3-D-Animationen machen Technisches begreifbar und helfen unmittelbar dabei, Entschei-dungen zu treffen. Der Kunde kann sein Projekt fast real erleben. Wie gut das ankommt, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden.

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Herr Harnacke, die Integrale Planung bei GOLDBECK vereint viele Fachbereiche. Jeder hat

naturgemäß eigene Arbeits­ und Lösungswege. Wie gelingt es, aus diesen ganz unterschiedli­

chen Elementen eine funktionierende und auch harmonierende Einheit zu gestalten?

Andreas Harnacke, Leiter Integrale Planung GOLDBECK Nord GmbH: Die Integrale Planung fasst die Planungs-leistungen aller Fachsparten zusammen. Das funktioniert nur über interdisziplinäre Lösungsan-sätze, vordefinierte Prozesse und Strukturen. Der Systemgedanke hat dabei Priorität. Das müssen alle Teammitglieder akzeptieren und verinnerlichen. Nur so kann ein harmonisches Team, eine funktionierende Einheit entstehen: Die tägliche Auseinandersetzung mit unseren Systemen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die optimale Lösung für unsere Kunden entwickeln zu können. Das ist kein Widerspruch, sondern eine tagtägliche anspruchsvolle Aufgabe. ❚

Herr Eggers, im vergangenen Geschäftsjahr ist

die Mitarbeiterzahl bei GOLDBECK um über

10 Prozent auf mehr als 3.900 gestiegen. In

den Vorjahren war es ähnlich. Wie schafft es

GOLDBECK, dieses starke Wachstum mit seinen

Mitarbeitern zu meistern?

Jürgen Eggers, GOLDBECK Personalleiter: Es freut uns natür-lich sehr, dass GOLDBECK auf dem Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Unsere neuen Mitarbeiter werden im Rahmen unserer eigenen Akademie GOLDBECK Campus gezielt auf ihre Auf-gaben vorbereitet. Monatlich findet eine gemeinsame Veranstaltung für die neuen Mitarbeiter am Stammsitz in Bielefeld statt, bei der sie Einblicke in Unterneh-menskultur, Arbeitsweisen und die Produktionsstätten erhalten. Darüber hinaus bietet GOLDBECK für die einzelnen Tätigkeitsfelder Trainings an, zu denen die neuen Kollegen automatisch eingeladen werden. Im letz-ten Geschäftsjahr fanden insgesamt 283 Trainings statt.

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Die Nordhessen lieben ihre Stadt und unter-scheiden sich selbst nach Wohndauer: Ein „Kasseler“ ist eine zugezogene Person – also ganz unten in der Rangordnung. Ein „Kas-selaner“ ist jemand, der in Kassel geboren wurde, und die Familie eines „Kasseläners“ lebt schon mindestens seit zwei Generatio-nen in der Stadt. Während die Bezeichnung „Kasseler“ nur für jede (zugezogene) Person gilt, ist man „Kasselaner“ und „Kasseläner“ auf Lebenszeit – und zwar unabhängig vom tatsächlichen Wohnort.Die Wirtschaftsstruktur in der Region ist vielfältig. Viele weltweit führende Un-ternehmen der Fahrzeug-, Verkehrs- und Energietechnik haben hier ihren Sitz. Auch die Universität und weitere Forschungs-einrichtungen sind starke Wirtschaftsfak-toren. Traditionell arbeiten Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen. Am Schnitt-punkt der wichtigsten Hauptverkehrsadern entwickelt sich die Region Nordhessen besonders positiv als Standort für Handel und Logistik. Aufgrund ihrer Lage kann die Kasseler GOLDBECK Niederlassung deshalb besonders häufig ihre Kompetenz beim Bau von Logistikhallen zeigen – zu-sammen mit ihrer Geschäftsstelle in Gießen.Beispiel Zufall Logistics Group: Die 34.000 Quadratmeter Lagerhalle und das 1.500 Quadratmeter große Bürogebäude reali-sierte GOLDBECK in nur acht Monaten.

Niederlassungsleiter Steffen zur Linde: „Unsere Bauweise hat viele Vorteile – gera-de für Logistiker. Abgesehen von der kurzen Bauzeit und der hohen Wirtschaftlichkeit ermöglicht unser Bausystem weitgehende Stützenfreiheit, die dem Nutzer viel Raum zum Transportieren, Kommissionieren und Lagern bietet.“ Davon profitiert auch die Eichenzeller Spedition Geis, deren 6.500 Quadratmeter große Halle plus 1.800 Qua-dratmeter großes Büro und rund 20.000 Quadratmeter befestigte Außenfläche GOLDBECK innerhalb von nur sieben Monaten fertigstellte. Doch der Branchen-mix ist bunt. Das zeigte sich nicht zuletzt beim Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Städtische Werke Netz + Service GmbH direkt in Kassel. Das viergeschossige Gebäude umfasst eine Fläche von rund 7.000 Quadratmetern. Es bietet Raum für 50 Einzel- und 80 Doppelbüros sowie die zentrale Netzleitstelle für das Strom-, Gas- und Wassernetz. ❚

Kassel

Stadt der VielfaltKassel hat viel zu bieten: Mit der documenta die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Mit dem Bergpark, seinen Wasserspielen und der Herkules-Statue ein UNESCO-Welterbe. Und mit seinem Autobahnkreuz einen festen Platz in den Verkehrsnachrichten. Die Kasseler, die Kasselaner und die Kasseläner sind stolz auf ihre Stadt. Und das gilt auch für die Kolleginnen und Kollegen der GOLDBECK Niederlassung.

Kassel, Heimat der Brüder Grimm Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sind das meist gelesene, meist verkaufte und meist übersetzte deutschsprachige Buch. Die Zeit in Kassel bezeichneten die Brüder selbst als „arbeitsamste und vielleicht fruchtbarste Zeit“ ihres Lebens. Deshalb gilt Kassel auch als Hauptstadt der sogenannten Märchen straße und widmet den Brüdern Grimm ein eigenes Mu-seum. Die GRIMMWELT – so der Name – ist kein klassisches Muse-um: Auf rund 1.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden zahl-reiche interaktive Mitmach- und Erlebnis elemente platziert.

Das kleine 3 × 3Drei Fragen zu drei Aspekten unseres Titelthemas „Elemente“

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Angela Merkel findet es prima. Volker Bouffier hat noch Vor-behalte. Die Kanzlerin war sichtlich angetan, als ihr jüngst bei der Internationalen Automobil-Ausstellung ein selbstständig einparkendes Auto präsentiert wurde. Hessens Ministerpräsident dagegen befand, er könne sein Auto durchaus selbst einparken. Gut möglich, dass die Karossen der beiden Spitzenpolitiker deshalb demnächst auf getrennten Parkdecks stehen werden. Aber der Reihe nach.

„Früher waren Parkhäuser klobige, dunkle Betonkisten, reine Verwahrorte für Pkw“, blickt Markus Mühlhaus zurück. „Lange Zeit ging es nur um Tragkonstruktion und Dauerhaftigkeit“, sagt der Produktmanager Parkhäuser bei GOLDBECK. „Mittlerweile sind das filigrane Konstruktionen mit attraktiven Fassaden.“ 1989 hat GOLDBECK sein erstes Parkhaus gebaut, heute ist man Marktführer. Die selbst entwickelten und produzierten standardisierten Parkelemente sichern konstant hohe Qualität. Die Module aus Beton und Stahl haben Parkhäuser für Einkaufs-zentren, Flughäfen oder Firmenmitarbeiter entstehen lassen. In diesen Tagen wird das 700. Parkhaus fertig.

Das moderne Parkhaus ist funktionaler denn je. Aber auch nut-zerfreundlich und komfortabel. Verkehrsanbindung und -führung, Leitsysteme und Beleuchtung sind optimiert, die Wege kurz und hell. „Zum Wohlfühlort wird das Parkhaus aber nicht werden“, sagt Mühlhaus. „Im Kern geht es darum, möglichst viele Autos auf möglichst wenig Raum unterzubringen, schnell rein- und wieder rauszukommen.“ Doch insbesondere in der Gebäude-technik ist nach wie vor viel Musik. Durchaus im Wortsinne: Längst werden auch Parkdecks musikalisch beschallt. Mühlhaus glaubt, dass sich die Einzelplatzerfassung durchsetzen wird, bei der farbige LEDs dem Nutzer schon von Weitem signalisieren, welcher Platz frei und welcher belegt ist.Was die Zukunft bringen könnte, davon hat Heiko Frey, Leiter Planungsteam Parkhäuser bei GOLDBECK, schon konkrete Ideen. „Wir beobachten ständig den Markt und suchen nach Lösungen für morgen oder übermorgen.“ Ein Beispiel: Deckenplatten könnten zukünftig für den Einbau von Ladesäulen vorbereitet

sein, an denen Elektrofahrzeuge auftanken können. „Ladesäulen werden bald dort gebraucht, wo die Nutzer länger verweilen – also insbesondere in Mitarbeiterparkhäusern.“ Geeignete Ideen, um den damit wachsenden Energiebedarf zu decken, gibt es auch schon: Das energieautarke Parkhaus, das selbst Strom erzeugt, ist bereits in Arbeit.Eine andere Innovation hat das Zeug dazu, den Markt aufzumischen: das autonome Fahren. „Wir bauen derzeit ein Parkhaus, das von Bosch entwickelte Technologien für das autonome Parken enthält, zum Beispiel Videotechnik und Sensoren“, berichtet Heiko Frey von einem gemeinsamen Projekt mit dem Autozulieferer. Das zu-gehörige Zukunftsszenario an einem Einkaufszentrum zeichnet er so: „Der Autofahrer stellt seinen Wagen in der Drop-Zone ab – und fertig. Per Smartphone kann er Optionen wählen wie ‚Durch die Waschstraße fahren‘ oder ‚Aufladen‘. Alles andere übernehmen Auto und Parkhaus. Hat der Nutzer seinen Einkauf beendet, fordert er das Auto per App an. Wenn er die Pick-up-Zone betritt, hat sich sein Auto schon ausgeparkt und ist vorgefahren.“

Pure Science-Fiction? Nein! „Viele Autos bringen schon jetzt wichtige technische Voraussetzungen fürs autonome Fahren mit“, sagt Markus Mühlhaus. Offene Fragen gebe es noch in Sachen Si-cherheit und Gesetzgebung. „Deshalb ist es wahrscheinlich, dass die ersten autonom fahrenden Autos im nicht öffentlichen Raum unterwegs sein werden – nämlich in Parkhäusern.“ Schon 2020 könne es so weit sein, erwarten Mühlhaus und Frey. Sie glauben an eine Übergangsphase mit Mischsystem. „Es wird komfortable Parkdecks geben, in denen man noch selbst einparkt, aber auch Ebenen, die automatisiert beparkt werden“, sagt Mühlhaus. Die Ausstattung dieser Parkdecks könne reduziert werden, etwa hin-sichtlich Höhe, Stellplatzbreite oder Beleuchtung.Das Zusammenspiel von Pkw-Assistenzsystemen und intelligenter Parkhausinfrastruktur eröffnet viele Möglichkeiten. Welche da-von realisiert werden, ist noch unklar. Aber dass das autonome Parken kommt, davon ist Heiko Frey überzeugt: „Neuerungen, die einen großen Kundennutzen haben, setzen sich auch durch.“ Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass bei der Internationalen Automobil-Ausstellung 2019 die Polit-Prominenz zum Ortstermin ins Parkhaus gebeten wird. Und womöglich begeistert sich bis dahin auch Hessens Ministerpräsident für das autonome Parken. ❚

Vielen gilt es als langweilig, dabei birgt es überraschende technische

Finessen: das Parkhaus. Was einst schmucklose Autoregale waren, sind

heute funktionale und ausgeklügelte Bauwerke. Marktführer GOLDBECK

tüftelt am sich selbst beparkenden Parkhaus. Und das dürfte schon bald

Realität sein – denn der Kundennutzen bestimmt, was die Zukunft bringt.

Einmal waschen, parken, laden, bitte!

Themen & TrendsThemen & Trends

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StrategieDienstleistung

Starthilfe inklusive

Der GOLDBECK InbetriebnahmeService begleitet den reibungslosen Gebäudebetrieb im ersten Jahr

Das Herz des Ruhrpotts hat die Nieder-lassung nicht nur durch ihre geografische Lage erobert. Das Besondere sind die Men-schen, die hier arbeiten. „Wir haben bei uns einen außergewöhnlichen Zusammen-halt im Team“, sagt Niederlassungsleiter Ulrich Luh. „Das merken natürlich auch die Kunden: Vereinte Fachkompetenz und gute Stimmung im Team erleichtern die Zusammenarbeit und schaffen Vertrauen.“Nach wie vor kämpft das Ruhrgebiet mit den Folgen des Wegfalls von Montan- und Stahlindustrie. Mittlerweile sind zwei Drit-tel der Beschäftigten im Dienstleistungs-sektor tätig. Auf den alten Industriebrachen entstehen in fast jeder Ruhrgebietsstadt Industrieparks. Zudem gibt es zahlreiche XXL-Einkaufszentren, die Kunden auch von außerhalb anziehen. Sie alle profitieren von den günstigen Verkehrsanbindungen innerhalb des Ruhrgebiets.Das Profil der Region prägt auch den breit gefächerten Auftraggeber-Mix der Nie-derlassung: Neben Mittelständlern und Familienunternehmen zählen Großunter-nehmen verschiedenster Branchen dazu. „Wir decken sehr viele unterschiedliche Anforderungen ab“, so Luh. Die Region

ist durch ihre zahlreichen Zentren und ihre feingliedrige Struktur sehr indivi-duell. „Die angefragten Projekte sind so unterschiedlich und vielfältig wie die Menschen dieser Region. Der ‚Ruhrpottler‘ ist offen, direkt und ehrlich. Das hilft bei der Zusammenarbeit ungemein“, erzählt der Niederlassungsleiter. Gut zudem, dass die Wege meist kurz sind. So kann man sich schnell vor Ort treffen.Zum Beispiel in Hünxe, bei der Firma Kroll Fahrzeugbau, die Spezial-Lkw herstellt. GOLDBECK realisierte hier im vergangenen Jahr eine hochmoderne Produktionshalle mit einem Verwaltungsgebäude und einem Showroom für die Lkw. Zurzeit baut die Niederlassung Ruhr in Essen direkt an der A 40 das Projekt Opheis-Roeser Medical. Neben 14.000 Quadratmeter großen Pro-duktions- und Logistikhallen entsteht ein 4.000 Quadratmeter großes Bürogebäude. Ulrich Luh: „Dieses Projekt ist für uns sehr wichtig, weil es noch einmal die Präsenz von GOLDBECK in der Region verdeut-licht. 2014 haben wir im Ruhrgebiet 15 neue Gebäude errichtet – das wollen wir in diesem Jahr toppen.“ ❚

Ruhr

Perle im RevierDie GOLDBECK Niederlassung Ruhr in Bochum liegt direkt an der A 43 im Herzen des Ruhrgebiets. Doch hier gibt es keine Spur von gängigen Revier-Klischees: Die Uni liegt um die Ecke, es sind nur wenige Schritte zum Naturschutzgebiet Königsbüscher Wäldchen. Strukturwandel aktiv – und GOLDBECK ist mittendrin.

„Wir begleiten den Kunden nicht nur bei der Planung und beim Bau, sondern auch bei den ersten Schritten zum effektiven Regel-betrieb“, erläutert Frieauff. GOLDBECK ist dabei, wenn dem neuen Gebäude beim Kunden Leben eingehaucht wird. „Kältetechnik, Lüftung, Heizung, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik – das alles muss miteinander harmonieren“, so Frieauff. Ein Jahr lang will GOLDBECK diese Anlagen, wenn nötig, nachjustieren – ein echter Mehrwert für den Kunden. Nach einer halbjährigen Testphase Ende des vergangenen Jahres ist mit Beginn des Geschäftsjahres im April der Inbetriebnah-meService bereits bei 35 Projekten deutschlandweit aktiv. „Die ersten Stimmen sind sehr positiv – die Kunden fühlen sich gut aufgehoben“, sagt Michael Kühn, Leiter Facility Management Beratung bei der GOLDBECK Gebäudemanagement GmbH. Der InbetriebnahmeService sei ein Qualitätsversprechen.

Mehrwert in drei Phasen

Der Grundstein dazu wird in der Planung gelegt. „Das Gebäude-management begleitet die Baukonzeption, damit zukünftig ein kostenoptimierter Gebäudebetrieb gewährleistet ist“, erläutert Kühn die erste von drei Phasen. Als zweites folgt die Einregulierung und Abnahme – es wird geprüft, ob die gebäudetechnischen Anlagen und Systeme für den Start optimal eingestellt sind. Wenn der Kunde dann das fertiggestellte Gebäude übernimmt, ist ein Meilenstein geschafft. Für den InbetriebnahmeService beginnt nun die entscheidende Phase drei: „Durch zyklische Prüfungen und Justierungen wird im ersten Jahr die Leistungsfähigkeit der technischen Anlagen optimal auf die Nutzerbedürfnisse angepasst“, sagt Kühn.Wartungsprotokolle von Fachfirmen werden abgerufen und über-prüft. Nach den ersten Betriebsmonaten werden durch Sichtkont-rollen und Inspektionsbegehungen unter anderem die Beleuchtung sowie Sonnenschutz, Aufzugs-, Sprinkler- und Außenanlagen in Augenschein genommen. „Auch Türen und Fenster testen wir auf ihre Funktionsfähigkeit und stellen sie gegebenenfalls ein“, so Kühn. Ein Service, der nicht an externe Firmen vergeben wird, sondern von GOLDBECK Technikern übernommen wird, die das Gebäude bereits seit der Bauphase kennen. „Wir wissen, wo beispielsweise die Revisionsklappen sind“, so Kühn. Der InbetriebnahmeService ist nicht zu verwechseln mit einem Hausmeister-Service oder gesetzlich vorgeschriebener Wartung. „Wir erfüllen unsere Gewährleistungsverpflichtung, indem wir proaktiv handeln“, beschreibt Frieauff den neuen Bestandteil einer Baumaßnahme. Konzipieren, Bauen und Betreuen – dieser Dreiklang bekommt durch den InbetriebnahmeService nun noch ein Echo. ❚

Fast scheint es, als könnte GOLDBECK sich nicht von seinen neu gebauten Objekten trennen. „Es ist vielmehr so, dass wir uns nicht von unseren Kunden trennen wollen“, meint Hans-Jörg Frieauff. Er ist Geschäftsführer der GOLDBECK Regionalgesellschaft Nord und zuständig für die Produktentwicklung. Seine Idee war es, den klassischen Schlüsselfertig-bau zu veredeln – durch den Inbetrieb-nahmeService.

prüfenoptimieren

beraten

Botanischer Garten der Ruhr-Universität Bochum Ein besonderer Ort der Ruhe im Ruhrgebiet ist der Botanische Gar-ten der Ruhr-Universität Bochum. Neben einem Chinesischen Garten findet man hier die Vegetation Eu-ropas, Asiens und Nord-Amerikas auf 13 Hektar. Entspannt kam man sich am Bachlauf zurücklehnen, durch die Gewächshäuser schlen-dern oder sich im Tropenhaus auf den nächsten Urlaub freuen. Entspannung pur!

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Strategie

Ortwin Goldbeck blickt zurück: „Es war der 28. Dezember 1989, sieben Wochen nach der Grenzöffnung. Eigentlich wollten wir mit unserer amerikanischen Austauschschülerin in das span-nende Berlin fahren – aber sie bekam kein Visum. Das Telefon klingelte. Es war ein Wettbewerber aus Bielefeld: ‚Bei mir steht ein Stahlbauingenieur aus der DDR, der möchte gern eine moderne Produktion sehen. Kann er zu Ihnen kommen?‘ Er konnte. Ich war ja auch gespannt auf einen Fachmann aus dem Osten!“ Der Gast war Dr. Rüdiger Kroll, Konstruktionsleiter im Metall-Leichtbau-Kombinat Plauen. Zwei Stunden lang zogen Kroll und Goldbeck durch das Werk. Vier Wochen später kam der Gast gemeinsam mit seinem Werkleiter Klaus Temper noch einmal. Längst hatte sich eine herzliche, vertrauensvolle Atmosphäre entwickelt. Eine Idee entstand: Vielleicht kann man irgendwie kooperieren? Leider war der Alt-Eigentümer des Werks nicht dazu bereit. So beschloss man, etwas Eigenes aufzubauen.

Vertrauen und Mut auf beiden Seiten

Mithilfe der neuen Kontakte war schnell das erste Konstruktions- und Montageteam zusammengestellt. Bereits im Juni 1990 fuhren die ersten drei Konstrukteure aus dem Vogtland mit einem Trabbi in Bielefeld vor. Ortwin Goldbeck: „Sie kamen in eine völlig fremde Firma, in eine völlig fremde Umgebung, die nach ganz anderen Spielregeln funktionierte, als sie das kannten. Das erfor-derte eine Menge Mut.“ Eine Woche später fuhren sie in einem nagelneuen Passat wieder nach Hause. So viel Vertrauen war eine große Überraschung für die neuen Mitarbeiter. Anfang November eröffnete dann im Vogtland das erste Konstruktionsbüro, und die erste Montageeinheit startete. Schon kurz darauf begannen die Planungen für den Bau eines eigenen Werkes, das im November 1992 in Treuen fertiggestellt wurde.

Ein wunderbares Fest – mal zwei

Und in Treuen wurde nun auch gefeiert – und das gleich zwei Mal. Zuerst in festlichem Rahmen mit Kunden und Geschäftspartnern und anschließend zünftig mit allen Mitarbeitern. „Unser Jubiläum steht unter dem Motto ‚Unternehmerisches Handeln und gesell-schaftliche Verantwortung‘“, so Unternehmensgründer Ortwin Goldbeck. „Wir wollen weiterhin zu einer zukunftsfähigen Gesell-schaft und der Entwicklung des regionalen Wirtschaftsstandortes beitragen.“ Vom Bau des Werkes hat die gesamte Region profitiert. GOLDBECK ist einer der größten Arbeitgeber im Umfeld. Diesen Beitrag zum Aufbau Ost hat GOLDBECK ganz ohne Fördermittel geleistet. Treuen ist heute der zweitgrößte Standort der Gruppe. Die Zahl der Mitarbeiter ist von anfangs 21 auf jetzt 600 gestiegen. Heute hat der Vogtlandkreis eine gut entwickelte Wirtschaftsstruk-tur mit vielen inhabergeführten mittelständischen Unternehmen und gilt als moderner und innovationsgeprägter Standort.Besonderes Highlight des Jubiläums war eine Spende an die Peter Maffay Stiftung. Sie bietet benachteiligten Kindern und Jugend-lichen Schutzräume in einem naturnahen, geschützten Umfeld, wo sie sich von belastenden Erfahrungen und Situationen erholen können. 25.000 Euro sind hier gut und sinnvoll angelegt. ❚

Unerwartet, unfassbar, unvergesslich: Die deutsche Wiedervereinigung war eine

Sternstunde des vergangenen Jahrhunderts. Danach war nichts mehr, wie es einmal

war. Und auch die GOLDBECK Welt änderte sich grundlegend: Der erste Standort des

Unternehmens in Ostdeutschland wurde gegründet. Jetzt feierte GOLDBECK Treuen

sein 25-jähriges Bestehen.

Berlin, BerlinUnd auch in der Hauptstadt gab es Grund zum Feiern, denn hier ist GOLDBECK ebenfalls seit 25 Jahren vertreten. Die Bilanz ist durchweg positiv: 250 Projekte – Hallen, Parkhäuser, Büros und viele weitere Gebäudetypen – prägen das Stadt-bild der Metropole mit. 50 neue Arbeitsplätze sind entstanden.

Jubiläumsfeier im Vogtland, 2015.

Heutige Ansicht: Bürogebäude Vogtland, Fertigstellung 1995.

Grundsteinlegung am 1. November 1991 für das Werk im Vogtland (Einweihung 1992).

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Strategie

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Birmingham HamburgRostock

Bremen

Hannover BerlinPosen

MagdeburgMünster

BochumDüsseldorf Hamm

Köln Kassel Leipzig

Gießen

KoblenzErfurt

Kiel

FrankfurtSuhl

Ulm

WienLinz BratislavaBodensee

St. Gallen BregenzRosenheim

München

Salzburg

Plauen

MannheimNürnberg

Stuttgart Regensburg

KrakauKutná Hora

Tovačov

Dresden

Bielefeld

Alle Adressen unserer Standorte finden Sie, wenn Sie diesem QR-Code oder dem Link www.goldbeck.de/adressen folgen.

Lob oder Anregungen, Kommentare oder Kritik?Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns [email protected]

Kompetenz vor Ort – immer in Ihrer Nähe Gut, wenn ein Ansprechpartner immer in der Nähe ist. Noch besser, wenn er die regionalen Gegebenheiten kennt. Am Besten aber ist es, wenn bei ihm alle Fäden zusam-menlaufen und er kompetent all Ihre Fragen beantworten kann. Unser Niederlassungsnetz macht’s möglich!

Vorschau: WegeDas nächste GOLDBECK magazin wird unter dem Leitthema „Wege“ stehen. Wege verbinden, führen aufeinander zu oder voneinander weg, in die Zukunft oder in die Vergangenheit. Sie können ausge-treten oder ganz neu sein. Wir nähern uns dem Thema wie immer ein bisschen philosophisch, aber auch ganz praktisch.

GOLDBECK hat jetzt in Koblenz eine neue Adresse und wächst erfolgreich weiter. Einen besseren Grund für einen Umzug kann es nicht geben: In den acht Jahren ihres Bestehens ist die GOLDBECK Niederlassung Koblenz so stark gewachsen, dass die alten Räumlichkeiten in der Jakob-Hasslacher-Straße aus allen Nähten platzten. Jetzt hat sie wieder Raum. Anfang September dieses Jahres bezog Niederlassungsleiter Marco Bayer mit seinem Team 800 Quadratmeter Bürofläche aus eigener Hand. ❚

Umzug KoblenzMotiviert in neuen Räumen

Expo Real Neuer Look in München

Frisch und stylish war der neue Messe-stand, mit dem sich GOLDBECK im Oktober auf der Expo Real in München präsentierte. Er bot den einladenden Rahmen für gute Gespräche und neue Kontakte. GOLDBECK informierte in

diesem Jahr unter dem Motto „Neubau und Revitalisierung“ über die Schwerpunkte des Portfolios. ❚

Karlsruher Innovationspreis für Ortwin GoldbeckUnternehmerisches und persönliches Lebenswerk gewürdigt

„Ortwin Goldbeck hat mit viel Mut und Begeisterung ein Unter-nehmen aufgebaut, dessen Kultur auf den Werten Menschlichkeit, Verantwortung und Leistungsbereitschaft basiert. Getreu der Mis-sion ‚Permanente Innovationen verschaffen uns technologischen Vorsprung‘ ist das Unternehmen GOLDBECK ein Vorreiter der Baubranche“, würdigte Shervin Haghsheno, Leiter des Instituts für Technologie und Management im Baubetrieb am KIT (Karls-ruher Institut für Technologie), das unternehmerische und per-sönliche Lebenswerk des Preisträgers. Mit dem Karlsruher Inno-vationspreis werden Menschen für hervorragende Leistungen und Entwicklungen in der Bau- und Baumaschinenindustrie geehrt. Die Förderer der Kooperation von Wissenschaft und Industrie kümmern sich um Investitionen in die Zukunft, die in besonde-rem Maße geeignet sind, den Standort Deutschland zu stärken. ❚

v. l.: Professor Shervin Haghsheno, Professor Sascha Gentes, Hildegard Goldbeck, Ortwin Goldbeck, Professor Uwe Görisch, Professor Kunibert Lennerts

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Kurz berichtet Kurz berichtet

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Das GOLDBECKHAUS, gebaut 1974, am Standort Bielefeld im Herbst 2015.