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Vorheriges EKG Lösung Nächstes EKG Druck Klinik 72-jähriger Patient. Zustand nach Reanimation bei Kammertachykardie. Bekannte Dreigefäßerkrankung mit maximal 50%iger distaler Hauptstammstenose. Global eingeschränkte LV-Funktion bei jahrelanger arterieller Hypertonie. Nikotinabusus. EK EK G 14 G 14 Index

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Page 1: EKG 14 Lösung Vorheriges EKG Nächstes EKG Druck Indexextras.springer.com/2005/978-3-7985-1408-9/EKG 14.pdf · Ventrikel stammende ventrikuläre Extrasystolen (2., 4. und 6. QRS-Komplex

Vorheriges EKGLösung Nächstes EKG Druck

Klinik 72-jähriger Patient. Zustand nach Reanimation bei Kammertachykardie. Bekannte Dreigefäßerkrankung mit maximal 50%iger distaler Hauptstammstenose.Global eingeschränkte LV-Funktion bei jahrelanger arterieller Hypertonie. Nikotinabusus.

EKEKG 14G 14 Index

Page 2: EKG 14 Lösung Vorheriges EKG Nächstes EKG Druck Indexextras.springer.com/2005/978-3-7985-1408-9/EKG 14.pdf · Ventrikel stammende ventrikuläre Extrasystolen (2., 4. und 6. QRS-Komplex

Rhythmus, Frequenz, LagetypSinusrhythmus, 75/min, Mittel-Steillagetyp (Die R-Zacke in Abl. III ist gering größerals die R-Zacke in Abl. I). Der Lagetyp ist nicht ganz altersentsprechend und könntefür eine Rechtsherzbelastung sprechen.

P-Welle, PQ-Zeit, QRS-KomplexDie Dauer der P-Welle ist mit 130 ms verlängert (Abl. III). Es ist jedoch keine Doppelgipfeligkeit zu erkennen. Trotzdem Verdacht auf Vorhofleitungsstörung. Die PQ-Zeit istmit 200 ms noch normal, ebenso die QRS-Dauer mit 90 ms. Die Kerbungen der R-Zacke in Abl. II, III, aVL und aVF sind ohne Bedeutung. Drei polymorphe, aus dem linkenVentrikel stammende ventrikuläre Extrasystolen (2., 4. und 6. QRS-Komplex in den Brustwandableitung; da sie aus dem linken Ventrikel stammen, Bild des Rechtsschenkel-blocks!) Dabei ist die zweite ventrikuläre Extrasystole (4. QRS-Komplex) in den Brustwandableitungen eine Kombinationssystole mit inkomplettem Rechtsschenkelblock, beider Teile des Ventrikels über das normale Reizleitungssystem erregt werden. Keine Linksherzhypertrophiezeichen.

ST-Strecke, T-WelleIn den Extremitätenableitungen normale ST-Strecke mit abgeflachten T-Wellen. In den Brustwandableitungen gleichschenklig negative T-Welle in Abl. V3/4, bis zum Beweisdes Gegenteils primär Hinweis auf kleinen abgelaufenen Vorderwandinfarkt. Die Erregungsrückbildungsstörungen der ventrikulären Extrasystolen in denBrustwandableitungen sind Folge der pathologischen Depolarisation und deshalb nicht zu bewerten.

BeurteilungSinusrhythmus, 85/min, Mittel-Steiltyp. Vorhofleitungsstörung. Polymorphe ventrikuläre Extrasystolen, die z. T. so spät einfallen, dass sie Kombinationssystolen hervorrufen.Verdacht auf älteren kleinen Vorderwandinfarkt. KHK in der Anamnese? Könnte der Patient überdigitalisiert sein? Der Lagetyp spricht für eine Rechtsherzbelastung.

KommentarPolymorphe ventrikuläre Extrasystolen, besonders im Bigeminusrhythmus, sind Frühzeichen einer Überdigitaliserung. Als Differenzialdiagnose zum abgelaufenen Myokard-infarkt kommen wegen der negativen T-Wellen in Abl. V3/4 selbstverständlich eine Reihe anderer kardialer Erkrankungen in Frage, allerdings mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Die Hauptstammstenose war koronarangiographisch 3 Jahre stabil und sicher nicht die Ursache der Kammertachykardie. Nach erneuter Auslösung der Kammertachykardie in der programmierten Elektrostimulation wurde der Patient mit einem ICD versorgt.

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