einführung in die trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · die trainingswissenschaft erarbeitet –...

34
Einführung in die Trainingslehre Die Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit verlangt eine systematische Vorgangsweise im Trainingsprozess. Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining durch Gewichtsbelastung, Wiederholungs- und Serienzahlen), nach denen optimale bzw. maximale Anpassungsvorgänge an bzw. in unserem Organismus zur Leistungssteigerung ausgelöst werden sollen. Den Trainer/innen stehen somit „notwendige“ Orientierungsmöglichkeiten zur Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit zur Verfügung. Dieser Entwicklungsprozess bzw. die systematischen Anpassungsvorgänge lassen sich anschaulich mit Hilfe des "Überkompensationsmodells" darstellen. Lerndauer: 40 Min. In diesem Modul erfahren Sie welche Ableitungen – basierend auf dem "Über- kompensationsmodell" für den sportlichen Trainings- prozess zu erwarten sind, dass die sportliche Niveauerhöhung nicht ausschließlich durch wissenschaftliche Trainingsvorgaben gewährleistet werden kann dass Leistungsverbesserungen nicht während, sondern nach der Trainingseinheit bzw. erst einige Tage später– verzögert - eintreten.

Upload: lamnhi

Post on 17-Sep-2018

223 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Einführung in die Trainingslehre

Die Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit verlangt eine systematische Vorgangsweise im Trainingsprozess.

Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining durch Gewichtsbelastung, Wiederholungs- und Serienzahlen), nach denen optimale bzw. maximale Anpassungsvorgänge an bzw. in unserem Organismus zur Leistungssteigerung ausgelöst werden sollen.

Den Trainer/innen stehen somit „notwendige“ Orientierungsmöglichkeiten zur Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit zur Verfügung. Dieser Entwicklungsprozess bzw. die systematischen Anpassungsvorgänge lassen sich anschaulich mit Hilfe des "Überkompensationsmodells" darstellen.

Lerndauer: 40 Min.

In diesem Modul erfahren Sie

� welche Ableitungen – basierend auf dem "Über- kompensationsmodell" für den sportlichen Trainings- prozess zu erwarten sind,

� dass die sportliche Niveauerhöhung nicht ausschließlich durch wissenschaftliche Trainingsvorgaben gewährleistet werden kann

� dass Leistungsverbesserungen nicht während, sondern nach der Trainingseinheit bzw. erst einige Tage später– verzögert - eintreten.

Page 2: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Orientierungsrichtlinien

Die Reihenfolge der Themen bestimmt gleichzeitig die methodische Herangehensweise, die zu einem besseren Verständnis innerhalb des Themas „Einführung in die Trainingslehre“ beiträgt. Aus diesem Grund ist das Einhalten der aufeinander abgestimmten Inhalte im Lernprozess zu berücksichtigen. Die nachfolgenden Erklärungen sollen als Orientierungsgrundlage dienen, um dem diesem Lernmodul zugrunde liegenden "Leitfaden" besser folgen zu können.

D.h., erscheint im Text ein blau markiertes Wort oder vor dem Text ein Symbol, hat an dieser Stelle eine weitere inhaltliche Orientierung zu erfolgen, bevor man mit dem Studieren des Textes fortfährt.

blau Weitere Erklärungen erfolgen auf der nächsten Inhaltsseite.

Themen (Auf dieser Ebene werden weitere Ausführungen zu dem momentan vorliegenden Sachverhalt angegeben, die für das fortlaufende Verständnis notwendig sind.)

Detailebene (Auf dieser Ebene werden zusätzlich detaillierte Informationen zu dem vorliegenden Sachverhalt angegeben.)

Notizen (in dieser Schublade auf der rechten Seite können Sie eigene Anmerkungen einfügen. Um diese nach dem Beenden des Programmes zu erhalten, dürfen Cookies nicht gelöscht werden.)

Page 3: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Strukturübersicht

Page 4: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Inhaltsübersicht

Das Überkompensationsmodell

In diesem Abschnitt werden anfänglich "modellhaft" die Anpassungsvorgänge durch sportliches Training aufgezeigt und nachfolgend physiologisch detailliert – anhand einer spezifischen Krafttrainingsmethode - dargestellt.

Zusätzliche Faktoren der Leistungsentwicklung

Innerhalb dieses Kapitels werden die Faktoren

� Ernährung

� Regenerationsmaßnahmen

� Grundlagenausdauer

� Mentale Aspekte

� Ausgangsniveau

� Genetisch festgelegte Anpassungskapazität

� Art der Vorbelastung

diskutiert, die neben den trainingsmethodischen Vorgaben entscheidenden Einfluss auf die Leistungsentwicklung bzw. auf die durch sportliches Training ausgelösten Anpassungsvorgänge haben.

Zusammenfassung, Literaturverweis und Ergebnissicherung

Page 5: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Überkompensationsmodell

Das Überkompensationsmodell dient als Erklärungsansatz, in welcher Art und Weise physiologische Anpassungsvorgänge in unserem Organismus ablaufen. Wird unser Organismus durch sportliches Training "gestresst", sinkt zunächst unser Leistungsniveau, da die durch Energiegewinnungsvorgänge (zur Erzeugung von mechanischer Energie) verbrauchten Depots abnehmen bzw. entleert werden (siehe Abb.). Nach Belastungsende finden in den folgenden Minuten, Stunden bzw. auch Tagen Wiederherstellungsprozesse statt, in denen die Energiedepots wiederaufgefüllt werden. Hat ein trainingswirksamer Reiz (Training) stattgefunden, wird eine "überschießende Reaktion" ausgelöst, die als Überkompensation bezeichnet wird.

D.h. im Beispiel Ausdauertraining: Die Energiespeicher werden über ihr Ausgangsniveau aufgefüllt bzw. erweitert. Der menschliche Organismus wird leistungsfähiger! Am Punkt der "höchsten" Anpassung sind optimale Bedingungen für nachfolgende – gleichgeartete – Trainingseinheiten gegeben, die wiederum Anpassungsvorgänge zur Leistungssteigerung auslösen sollen.

Aus der oben angeführten Abb. ist eines – zusätzlich - deutlich erkennbar: Die Leistungssteigerung findet in der Phase der Erholung statt und nicht, wie fälschlicherweise "immer wieder" angenommen wird, in der Phase der Belastung! Deshalb besteht als Traininskonsequenz die Notwendigkeit, Belastung und Erholung als Einheit zu planen bzw. umzusetzten!

Page 6: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Physiologische Betrachtung der Anpassungsmechanismen

Page 7: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Strukturverschleiß

Das Leistungsniveau kann u.a. auch dadurch sinken, dass die zum Beispiel bei spezifischen Sprint-, Sprung- aber auch Kraftformen erzielten Anspannungswerte an der Muskulatur derart hoch sein können, dass diese Strukturen "beschädigt" werden.

"Durch die hohe Muskelspannung, die vor allem bei koordinativ ungewohnten Bewegungen und bei exzentrischen Muskelaktionen auftreten kann, reißen innerhalb des Sarkomers die Z – Scheiben ein.

Dadurch wird eine Aufspleisung des beschädigten Sarkomers in Längsrichtung ausgelöst, die sich über die Länge der gesamten Myofibrille fortsetzt.

Aufgrund der dadurch ausgelösten Repairmechanismen entsteht eine Tochterfibrille, die sich durch die fortlaufende Proteinresynthese zu einer vollwertigen kontraktilen Struktur ausbaut und so zur Querschnittsvergrößerung der betroffenen Muskelfaser beiträgt."

Die nachfolgende Abbildung zeigt die kleinste funktionelle Einheit innerhalb der Muskelfaser – das Sarkomer.

Mögliche Auswirkungen innerhalb des Sarkomers aufgrund von übermäßig hohen Belastungen an den Muskelstrukturen, werden von Hohmann, Lames und Letzelter (2003, S. 75) – wie folgt beschrieben:

Page 8: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Basierend auf den oben skizzierten "Muskelrepairmechanismen", die einige Tage andauern können, sind Einbußen in der Leistungsfähigkeit bzw. in der mechanischen Belastbarkeit des Gewebes zu erwarten.

Jedoch kann dies als "natürlicher" Anpassungsvorgang angesehen werden. Haben entsprechende trainingswirksame Kraftreize stattgefunden, nehmen (wie bereits im Zitat erwähnt) die Muskelfasern durch die "Repairmechanismen" im Querschnitt zu.

Diese können folglich mehr Kraft erzeugen, da eine größere Anzahl von Bindungsvorgängen - zwischen den sich "neu" gebildeten Proteinsträngen - eingegangen werden kann.

Page 9: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Trainingswirksamer Reiz

Als trainingswirksamer Reiz wird an dieser "Stelle" jene Belastungsdosierung interpretiert, die zu einer "überschießenden Reaktion" führt.

Grundsätzlich stehen den Trainer/innen hinsichtlich der Belastungsdosierung Orientierungsgrundlagen von Seiten der Trainingswissenschaften zur Verfügung!

Bezogen auf ein effektives "Muskelquerschnitttraining" wird folgende Empfehlung ausgesprochen:

5 Serien

8 - 12 Wiederholungen

70 – 75 % des individuell erreichbaren Maximus

Pause: 2 – 3 Minuten zwischen den Serien

Einheiten pro Woche: 2 – 3

Belastungszeitraum: 10 – 12 Wochen

Page 10: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Interpretiert man nun "trainingswirksamer Reiz" als die zum Beispiel oben angeführte Belastungsdosierung im Muskelaufbautraining, dann sollten folgende Überlegungen hinsichtlich der Anpassungsvorgänge zur Leistungsverbesserung Berücksichtigung finden:

� Ist die Leistungssteigerung ausschließlich von der Belastungsdosierung abhängig?

� Welche Faktoren müssen zusätzlich für eine Leistungsverbesserung - "überschießende Reaktion" berücksichtigt werden?

� Ist eine "überschießende Reaktion" grundsätzlich "immer" – nach jeder Trainingseinheit bzw. mehreren Einheiten – zu erwarten?

Auf den nachfolgenden Seiten werden Faktoren diskutiert, die zusätzlich zur Belastungsdosierung einen bedeutsamen Einfluss für die Leistungsentwicklung haben!

Page 11: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Zusätzliche Einflussfaktoren der Leistungsentwicklung

� Ernährung

� Regenerationsmaßnahmen

� Grundlagenausdauer

� Mentale Aspekte

� Ausgangsniveau

� Genetisch festgelegte Anpassungskapazität

� Art der Vorbelastung

Page 12: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Ernährung

Werden beispielsweise hochintensive und umfangreiche Ausdauer trainingseinheiten umgesetzt, werden die Kohlenhydratstoffspeicher - die als Energieträger für die meisten Energiegewinnungsvorgänge zur Verfügung stehen – in der Muskulatur und in der Leber geleert.

Werden die oben beschriebenen Richtlinien eingehalten, könnten innerhalb von 24 Stunden (siehe Abbildung) die Kohlenhydratstoffspeicher wiederum gefüllt werden.

Werden ausschließlich fett- u. eiweißreiche Nahrungsmittel konsumiert, kann der Wiederherstellungsvorgang - einschließlich der "überschießenden Reaktion" - bis zu 72 Stunden verzögert eintreten!

Aus diesem Grund sollte am Ende der Trainingseinheit und im fortlaufenden Regenerationsverlauf auf eine kohlenhydratstoffreiche (KH) Aufnahme in Form von Getränken und in weiterer Folge in Form von "fester" Nahrung geachtet werden.

Weitere 24 Stunden müssen vergehen, bis eine "überschießende Reaktion" eintritt bzw. die Hormone ihr vollständiges Funktionsspektrum für eine weitere hochintensive Belastung erlangen. D.h., nach ca. 48 Stunden wäre eine gleichgeartete intensive Trainingseinheit sinnvoll!

Konsequenzen für die Trainingspraxis!

Page 13: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Regenerationsmaßnahmen

Wird der Einsatz verschiedenster Regenerationsmaßnahmen nach einer Trainingseinheit unterlassen, kann dies zusätzlich den Zeitpunkt und somit auch das Ausmaß der "überschießenden Reaktion" beeinflussen (falls aufgrund unvollständiger Regenerationsprozesse "vorzeitig" mit der nächsten Trainingseinheit begonnen wird).

Aktive (Auslaufen, Stretching, Radergometer fahren) und passive (Sauna, Wechselduschen, Massagen) Regenerationsmaßnahmen erhöhen in einem optimalen Maß den Stoffwechsel (gegenüber den Ruhebedingungen) für die Wiederherstellungsprozesse.

Im "schlimmsten Fall" können die vorzeitig gesetzten Trainingsreize zum Übertraining führen (siehe Abbildung – Konsequenzen für die Trainingspraxis).

Die Stoffwechselerhöhung führt zu einem beschleunigtem Abtransport der bei der Energiegewinnung anfallenden Stoffwechselendprodukten und somit zu einer rascheren Regeneration bzw. zur "überschießenden Reaktion", was zeitlich gesehen für die nachfolgende Einheit von großer Bedeutung ist!

Wird ständig im Trainingsprozess - aufgrund unvollständiger Regenerationsprozesse - vorzeitig mit der nächsten Trainingseinheit begonnen, fällt die "Überkompensation" in einem geringeren Ausmaß – wenn überhaupt – aus (Ruhepulsmessung)!

Page 14: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Grundlagenausdauer

"Sinnvoll" bedeutet in diesem Zusammenhang die Gewährleistung der Anpassungsvorgänge zur Leistungssteigerung, trotz der Erhöhung des Belastungsumfanges!

Ein "optimales" Niveau an GLAD bewirkt eine raschere "Umschaltung" von der Belastungs- auf die Erholungssituation, initiiert durch den Parasympathikus!

Der Parasympathikus gilt als Erholungsnerv. Dieser wirkt auf das Atmungs-, Herz – Kreislaufsystem dämpfend, aktiviert jedoch im Sinne seiner Aufgabe das Verdauungssystem, die Leber und die Nieren.

Aufgrund eines "optimalen" Niveaus an GLAD, der rascheren "Umschaltung" auf die Erholungslage und der damit verbundenen Aktivierung des Verdauungssystem, kann eine beschleunigte Aufnahme von verbrauchten Energieträgern aus den Nährstoffen und der Aufbau von körpereigenen Substanzen (z.B. Eiweißstrukturen) erfolgen!

Auch können psychoregulative Verfahren – die verschiedensten Entspannungstechniken wie "Biofeedback", "progressive Muskelentspannung" oder auch "Autogenes Training" zählen hierzu – eine Steigerung der Durchblutung im Darm und peripherer Hautgefäße auslösen, die zusätzlich den Abtransport der Stoffwechselendprodukte fördern und somit in "Summe" eine "raschere" Regeneration gewährleisten!

Durch ein - an die jeweilige Sportart adaptiertes – "optimales" Niveau an Grundlagenausdauer (GLAD) kann in "sinnvoller" Art und Weise die Trainingshäufigkeit und der Trainingsumfang innerhalb einer Woche gesteigert werden.

Page 15: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Mentale Aspekte

Im "Modell der Überkompensation" geht man davon aus, dass Adaptionsprozesse durch eine Trainingseinheit bzw. mehrere aufeinander folgende Trainingseinheiten statt gefunden haben.

In manchen Fällen existieren jedoch "ungünstige" Bedingungen, unter denen zwar die angestrebte Trainingsleistung "laut Plan" absolviert wurde, jedoch keine "trainingswirksame Reizsetzung" stattgefunden hat bzw. keine "überschießende Reaktion" ausgelöst wurde, da

� ein "aktuelles" Motivationstief vorliegt und somit eine zusätzliche Stresssituation ("psychischer" Art) auf die "physische Stresssituation" (Trainingsbelastung) aufgeschaltet wird!

Weitere Bedingungen, die Einfluss auf die Trainingsleistung haben können:

� Fehlende Anstrengungsbereitschaft (zum Training), reduziertes Einordnungsvermögen (innerhalb eines Teams) oder auch mangelnde Verzichtsfähigkeit ("Man wäre momentan lieber auf einer Party als beim Training!") sind Faktoren, die ebenso die Leistungsentwicklung ("überschießende Reaktionen") nachhaltig vermindern bzw. sogar verhindern können (sowohl in konditioneller als auch in taktisch- bzw. technischer Hinsicht)!

Dadurch können in Summe die Belastungen auf den Organismus auf längere Sicht gesehen zu hoch sein! Möglicherweise kann daraus ein Übertraining resultieren! In solch einer sportlich "schwierigen" Phase ist es ratsam, die Belastungsdosierung zu reduzieren!

Page 16: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Ausgangsniveau

� Niedriges Leistungsniveau ⇒ geringe Belastungsdosierung ⇒ hohe Leistungszuwachsraten/Anpassungsreserven!

� Hohes Leistungsniveau ⇒ hohe Belastungsdosierung ⇒ geringfügige Leistungsverbesserungen/Anpassungsreserven

D.h., mit Zunahme des Leistungsniveaus nimmt die "überschießende Reaktion" ab!

Trainierte benötigt zur Leistungsentwicklung 2 – 3 Konditionstrainingeinheiten pro Woche. Bei Untrainierten reicht möglicherweise anfänglich - aufgrund der langanhaltenden "überschießenden Reaktion" - auch ein Konditionstraining pro Woche um die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern!

Eingangs wurde als Frage "aufgeworfen", ob das Ausmaß der überschießenden Reaktion grundsätzlich "immer" im selben Umfang ausfällt. Neben der Art der Belastung ist dies zusätzlich vom Leistungsniveau abhängig. Die nachstehende Abbildung verdeutlicht den zuletzt angeführten Sachverhalt:

Page 17: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Genetische Faktoren

Das Ausmaß bzw. der zeitliche Verlauf der "überschießenden Reaktion" ist von der "genetisch festgelegten Adaptionskapazität" abhängig!

D.h., werden zwei Athletinnen oder Athleten mit identem Leistungsniveau (hypothetische Annahme) in den Trainingseinheiten gleichgeartet belastet, ist nicht auszuschließen, dass die Anpassungsvorgänge zur Leistungssteigerung unterschiedlich verlaufen!

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Messbarkeit des Regenrationsverhaltens basierend auf den genetischen Faktoren schwer erfassbar ist.

Dieser Aspekt wurde dennoch angeführt um aufzuzeigen, dass der Transfer von Trainingsplänen von "einem/einer Athlet/in zum/zur nächsten" (trotz identem Leistungsniveau bzw. identer Voraussetzungen) nur bedingt zulässig bzw. umsetzbar ist!

Page 18: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Schlussbetrachtung

Ob und in welchem Umfang – wenn überhaupt – ein Trainingseffekt ausgelöst wird, ist, wie in diesem Modul diskutiert wurde, von vielen Faktoren abhängig.

Vielfach wird bei dem Versuch einer exakten Trainingsplanung nachzugehen, von "konstanten Faktoren" – u.a. dem/der "Athletin" oder dem "Athleten"– ausgegangen.

Betrachtet man die detailliert entwickelten Belastungsvorgaben einschließlich der dazugehörigen Regenerationszeiten bzw. Anpassungszeiten, dann ist die Erstellung von Trainingsplänen auf Basis trainingswissenschaftlicher Vorgaben gerechtfertigt.

Mit aller Deutlichkeit soll auch "an dieser Stelle" betont werden, dass die Trainingswissenschaft - als Instrumentarium zur exakten Trainingssteuerung - nicht verworfen werden soll.

In diesem Modul wird "lediglich" darauf hingewiesen, dass innerhalb von bestimmten Vorgaben die Individualität des Menschen im Trainingsprozess Berücksichtigung finden muss. Wie könnten ansonsten die nachfolgenden Fragen beantwortet werden (nach Hohmann, Lames und Letzelter, 2003, S. 164)?

� Warum entwickeln sich zwei Athlet(inn)en mit vergleichbarem Trainingszustand und gleicher Trainingsbelastung (u.a. Umfang, Intensität und Pausengestaltung) unterschiedlich? In einem Fall findet die erwartete Überkompensation statt, im anderen Fall „fällt“ die Athletin bzw. der Athlet in ein Übertraining!

� Warum lässt sich eine gleiche sportliche Topform von beliebigen Anfangszuständen erreichen (verletzungsbedingt wurde mit dem Aufbautraining 6 Wochen später begonnen als im Jahr zuvor!)?

� Warum komplettiert sich eine sportliche Topform auch bei unvollständiger Reizdynamik selbst?

Page 19: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Literaturverweis

� BOECKH – BEHRENS, W., U. und BUSKIES, W.: Fitness – Krafttraining. Rohwolt Taschenbuch Verlag, 2002

� HOHMANN, A.; LAMES, M. und LETZELTNER, M.: Einführung in die Trainingswissenschaften. Limpert Verlag Wiebelsheim, 2003

� WEINECK, J.: Optimales Training. PERIMED-spitta, Med. VerlagsGmbH, 1994

� ZINTL, F. und EISENHUT, A.: Ausdauertraining. BLV VerlagsGmbH, 2001

Page 20: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Ergebnissicherung

Beantworten Sie die folgenden Fragen zu dem vorliegenden Modul!

Anhand der anschließenden Testauswertung können Sie Ihren Lernerfolg überprüfen.

Page 21: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining
Page 22: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Druckversion

Unter nachstehendem Link finden Sie eine Druckversion dieses Lernmoduls.

Dieses Dokument stellt keinen Ersatz zu dem Online-Lernsystem dar! Es soll außschließlich als zusätzliche Lernhilfe dienen. Audio-, Video- und Animationselemente können nicht in die Druckversion eingebunden werden, daher sind nicht alle Informationen darin enthalten.

Die Druckversion des Lernmoduls wird Ihnen im PDF-Format angeboten, für die korrekte Darstellung wird der Adobe® Reader® oder ein kompatibles Programm benötigt.

Einführung_in_die_Trainingslehre.pdf

Page 23: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Sarkomer

Als kleinste funktionelle Einheit des Muskels bzw. der Muskelfaser ist das Sarkomer anzusehen. Innerhalb des Sarkomerbereichs liegen die beiden Proteinstränge Aktin (außen -) und Myosin (innen angelagert), die sich verbinden und ineinander schieben können.

Bei diesem Gleitvorgang nimmt der Sarkomerbereich in seiner Länge ab, die Muskelfaser, die aus mehreren in Serie geschalteten Sarkomeren besteht, zieht sich zusammen. Unter anderem werden dadurch Bewegungen in einem Gelenk ermöglicht.

Die in der nebenstehenden Abbildung als Titin bezeichneten Elemente sind hochelastische, als „Feder“ vorstellbare Proteinstränge (Eiweißstränge), die sich zwischen den Z – Scheiben und den Myosin- Filamenten aufspannen.

Als biologische Aufgabe des Titins ist das Wiederherstellen der Ruhelänge des Sarkomers nach Dehnbelastungen zu sehen. Die Elastizität des Titins lässt sich durch Dehnen nicht verändern!

Page 24: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Optimal wirkende Sportgetränke

Sportgetränke werden zumeist überdosiert. Für eine rasche Überführung der Nährstoffe in das Blut bzw. zu den Energiespeichern sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung. Eine rasche Magenentleerungsrate (MER ? vom Magen in den Darmbereich, in dem die Nährstoffe über die Darmwand aufgenommen werden) und eine hohe Aufnahmrate der Nährstoffe letztendlich in die Zelle).

Für eine rasche MER dürfen die Kohlenhydrate (KH) in einem Getränk nicht zu umfangreich konzentriert werden. KH von über 5% - entsprechen über 50g/Liter – verzögern die MER bereits nachhaltig. Bei Getränken mit 10% KH – Anteil nimmt die MER stark ab. Zusätzlich muss betont werden, dass unser Organismus grundsätzlich nicht mehr als ca. 0.8 Liter Flüssigkeit pro Stunde aufnehmen kann!

Damit Nährstoffe und Wasser in die Zelle überführt werden und Wasser grundsätzlich im Körper "gehalten" werden kann, ist eine gewisse "Mindestdosierung" von Natrium zu gewährleisten (siehe nachstehende Angaben)!

Page 25: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Optimale Zusammensetzung eines Sportgetränks (für Belastungen über einer Stunde ? Dosierung: 200mg/pro 15 Minuten Flüssigkeitszufuhr): Die "geringfügigen" Überdosierungen resultieren aufgrund der Tatsache, dass der Organismus nicht die gesamten Nährstoffe, die zugeführt werden, aufnehmen kann!

Nährstoffkonzentration pro Liter Flüssigkeit: KH 60g – 80g NA 400 – 1000 mg/l (entspricht ca. einer Messerspitze Kochsalz) K < 225 mg/l (zusätzlich für die Aufnahme der KH entscheidend) Mg 100 mg/l (aktiviert Enzyme ("Beschleuniger"), die für die Energiegewinnungsvorgänge - entspricht einer chemischen Reaktion - wichtig sind) Ca < 225 mg/l (ist an der Erregbarkeit der Muskeln beteiligt)

Beispiele für die Zubereitung eines einfachen, zweckmäßigen Sportgetränks:

� 60 (bis100) g Maltodextrin* (gibt es z.B. in der Apotheke zu kaufen) in 1 Liter Wasser + 1 bis 2 g NaCl

� 500 ml Fruchtmolke (frische, nicht aus Pulver) + 500 ml Wasser + 1 bis 2 g NaCl

� 2 Suppenwürfel auf 1 Liter Wasser (kann warm und kalt getrunken werden) + 60 (bis 100)g Maltodextrin*

HINWEIS: 400mg Na entsprechen ca. 1 g Kochsalz (NaCl) (600mg Na = ca. 1.5g NaCl, 800mg Na = ca. 2g NaCl)

*spezifische Kohlenhydratstoffform

Page 26: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Konsequenzen für die Trainingspraxis

Wie aus dem zuvor dargestellten Sachverhalt zu entnehmen war, ist der Zeitpunkt und somit auch das Ausmaß der "überschießenden Reaktion" u.a. von grundlegenden Ernährungsrichtlinien abhängig. D.h., bei. optimalem Ernährungsverhalten könnten - an jedem dritten Tag - hochintensive Ausdauertrainingsreize umgesetzt werden, die im Idealfall "überschießende Reaktionen" auslösen.

Die Literatur gibt aus diesem Grund für diese Art von Belastungen Regenerationszeiten von 48 Stunden an. Danach wäre eine weitere – gleichgeartete – Trainingseinheit sinnvoll!

Bleiben die Athlet(inn)en einer Mannschaftssportart zum Beispiel hinsichtlich der Möglichkeiten der Ernährung unsensibilisiert, kann dies zur Ausprägung "unerwünschter" Leistungszustände führen. D.h., für einen Teil der Mannschaft führen die Belastungen zur geplanten Leistungssteigerung, für den anderen Teil könnten die Trainingsbelastungen aufgrund der unvollständigen Erholung (ernährungsbedingt) im "Extremfall" ein Beitrag zum Übertraining sein (siehe nachstehende Abbildung)!

Page 27: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Stoffwechselerhöhung

� Massagen erhöhen beispielsweise den Stoffwechsel auf das Zwei- bis Dreifache gegenüber den Ruhebedingungen.

� Mit dem Auslaufen als aktive Wiederherstellungsmaßnahme ist der Stoffwechsel sogar auf das Sechsfache erhöht. Aufgrund der dynamischen Muskelarbeit ist eine Art "Pumpeffekt" gegeben, der den Abtransport der Stoffwechselendproduke aufgrund der erhöhten Durchblutung nachhaltig fördert.

Page 28: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Ruhepulsmessung

Ist eine Differenz in der Ruhepulsmessung – gegenüber dem erhobenen Ausgangswert – gegeben, sollte die Erholungsphase verlängert werden. Dadurch erhalten u.a. die muskulären Strukturen bzw. die Energiespeicher zusätzlichen Zeitraum für "optimal" verlaufende Anpassungsvorgänge.

Ein "brauchbarer" Indikator, inwieweit eine absolvierte Trainingseinheit (bezogen auf Ausdauerbelastungen) den Organismus "nach wie vor" belastet bzw. ob bereits der "nächste" Trainingsreiz umgesetzt werden kann, ist mittels Ruhepulsmessung feststellbar, wenn diese täglich – als trainingsbegleitende Maßnahme - umgesetzt wird!

Page 29: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Art der Vorbelastung

"Größe und Dauer der Überkompensation sind abhängig von Intensität und Umfang der vorausgegangenen Belastung (Zintl und Eisenhut, 2001. S. 21)!"

Zusätzlich haben - neben den Kriterien Umfang und Intensität - auch die verschiedensten Trainingsarten (Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, aber auch Technik und Taktik) Auswirkungen auf den Umfang der Überkompensation.

Die Schwierigkeit im Trainingsprozess liegt nun darin, die "Vielfalt" der Belastungsarten in ihrer unterschiedlichen Wirkung auf den Organismus zu erkennen und für die Planung der Trainingseinheiten innerhalb einer Belastungswoche bzw. einer Belastungsperiode (mehrere Wochen oder Monate) zu nutzen.

Page 30: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Das Muskelquerschnitttraining erweitert in einem ausgeprägten Maß den Muskelumfang (bevorzugte Trainingsmethode im Bereich "Bodybilding" und in jenen Sportarten, in denen hohe Beschleunigungswerte bei hohen Widerständen erreicht werden sollen). Durch die Erhöhung der Anzahl von Proteinsträngen (ausgelöst durch die bereits angeführten "Repairmechanismen") innerhalb der kleinsten funktionellen Einheiten (Sarkomere) ist neben einem "Umfangseffekt" natürlich auch eine Erhöhung der Kraft zu erwarten, da eine größere Anzahl von Bindungsvorgängen innerhalb der Proteinstränge stattfinden kann!

Page 31: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Hormone bereiten u.a. die Energieträger für die im Muskel ablaufenden Energiegewinnungsvorgänge vor bzw. mobilisieren sie die Energieträger aus den Depots.

Page 32: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Morgens, nach dem Aufwachen, wird in der verbleibenden "Horizontallage" (nach ca. 5 Minuten Wartezeit) der Ruhepulswert erhoben, indem über einen Zeitraum von einer Minute die Herzfrequenz gemessen wird! - Abweichungen von bis zu 8 Schlägen pro Minute können eine sich entwickelnde Infektion andeuten. - 3 bis 5 Schläge Differenz im Wochenmittel - abgeleitet von täglichen Messungen - signalisieren, dass die vorangegangenen Trainingseinheiten den Organismus "nach wie vor" belasten und die Erholungs- bzw. Anpassungsphasen "noch" weiter andauern! Die Tendenz zum "Übertraining" ist gegeben!

Page 33: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Ein "optimal" entwickeltes Maß an Grundlagenausdauer (GLAD) ist als Basis für sämtliche Sportarten anzusehen. Jener Athlet, der ein "besser" entwickeltes GLAD - Niveau besitzt, wird ein umfangreicheres und intensiveres Training absolvieren können als jener, der diese Komponente vernachlässigt. Jedoch sollte das Ausdauertraining auf die betreffende Sportart abgestimmt werden. Wird im Gewichtheben beispielsweise das "Optimierungsprinzip" nicht eingehalten, könnten u.a. folgende Probleme damit verbunden sein: � Einbußen im Schnelligkeits- bzw. Schnellkraftbereich � (durch die) Umwandlung von schnell zuckenden- auf langsam zuckenden Muskelfasern.

Page 34: Einführung in die Trainingslehre - sportraum.bmb.gv.at · Die Trainingswissenschaft erarbeitet – basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen – Vorgaben (zum Beispiel im Krafttraining

Summe der Belastungen auf den Organismus So kann sich beispielsweise bei einem/einer Tennisspieler/in, der/die über einen längeren Zeitraum hinweg kein Spiel oder Turnier gewonnen hat, eine zusätzliche psychische Stresssituation entwickeln. Folgende Faktoren könnten dafür ausschlaggebend sein: � Mit dem mangelnden Erfolg verschlechtert sich auch die finanzielle Situation. � Trainer/innen beschweren sich, da schon mehrer Monatsgehälter ausgeblieben sind. � Physiotherapeutische und regenerative Maßnahmen können aus Kostengründen nicht mehr umgesetzt werden. � Monatsmieten für Haus oder Wohnung müssen bezahlt werden, usw.!