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Volker Krämer

SolidWorks Enterprise PDM 2011

Grundlagen und Praxis für Anwendung – Administration – Customizing

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SolidWorks Enterprise PDM 2011

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SolidWorks Enterprise PDM 2011Grundlagen und Praxis für Anwendung – Administration – Customizing

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Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen zusammen-gestellt und mit Sorgfalt getestet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund sind die im vorliegenden Buch enthaltenen Informationen mit keiner Ver-pflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autor und Verlag übernehmen infol-gedessen keine Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Weise aus der Benutzung dieser Informationen – oder Teilen davon – entsteht, auch nicht für die Verletzung von Patentrechten, die daraus re-sultieren können.Ebenso wenig übernehmen Autor und Verlag die Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsna-men, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt also auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benützt werden dürften.Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Ge-nehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Ver-fahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Ver-wendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2011 Carl Hanser Verlag MünchenGesamtlektorat: Julia SteppHerstellung: Der Buchmacher, Arthur Lenner, MünchenSprachlektorat: Sandra Gottmann, Münster-NienbergeSatz: le-tex publishing services GmbH, LeipzigUmschlagkonzept: Marc Müller-Bremer, www.rebranding.de, München Umschlagrealisation: Stephan RönigkDruck und Bindung: Kösel, KrugzellPrinted in GermanyISBN 978-3-446-42250-6E-Book-ISBN: 978-3-446-42838-6www.hanser.de

Der Autor: Dr. rer. nat. Volker Krämer ist Inhaber und Geschäftsführer der ICON Informationssysteme GmbH in Saarbrücken, die seit 1997 Beratung, Trainings und Projekte rund um Solid-Works durchführt (Schwerpunkt: Simulation und Produktdatenmanagement). Der Autor hat zahlreiche Fachvorträge zu diesen Themen gehalten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten liegt sein Dienstleistungsschwerpunkt auf der kontinuierlichen Effizienzsteigerung in Ent-wicklung und Konstruktion. In jüngster Zeit widmet er sich verstärkt Projekten, bei denen es um Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten so genannter „Konfiguratorwerkzeuge“ im Zusammenhang mit der 3D-CAD-Konstruktion geht.

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Inhalt

Vorwort ............................................................................................ 1

1 Einleitung ............................................................................... 31.1 Wozu PDM? .............................................................................................. 31.2 SolidWorks und PDM – eine Ehe mit Hindernissen ................................ 7

TEIL I  Anwendungspraxis ............................................. 11

2 Enterprise PDM im Einsatz .................................................. 132.1 Die Benutzeroberfläche ............................................................................ 132.2 Neue Dateien im Tresor anlegen ............................................................. 182.3 Ein-/Auschecken von Dateien ................................................................. 202.4 Versionsverwaltung .................................................................................. 222.4.1 Version holen ..................................................................................................................... 222.4.2 Frühere Version aktuell machen ................................................................................. 242.5 Referenzen ................................................................................................ 262.5.1 Manuelle Referenzen setzen ......................................................................................... 262.5.2 Manuelle Referenz löschen ........................................................................................... 272.6 Bestandsdatenübernahme ....................................................................... 292.6.1 Referenzen aktualisieren ............................................................................................... 31

3 Arbeiten mit SolidWorks ...................................................... 333.1 Die Benutzeroberfläche in SolidWorks .................................................... 333.2 Dateien anlegen ........................................................................................ 353.2.1 Modelle................................................................................................................................. 353.2.2 Zeichnungen ....................................................................................................................... 37

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VI  Inhalt

3.2.3 Bestandsdaten übernehmen ......................................................................................... 383.3 Vorschau-/Datenkartenbereich ............................................................... 403.3.1 Vorschau ............................................................................................................................. 403.3.2 Kartenansicht/Konfigurationen .................................................................................. 413.3.3 Teileverwendung .............................................................................................................. 423.3.4 Stücklisten ........................................................................................................................... 423.4 Versionen/Revisionen/Workflow ............................................................ 433.5 Kopieren mit Referenzen (Strukturkopie) ............................................... 463.6 SolidWorks Simulation und PDM ............................................................. 47

4 Tools und spezielle Funktionen ........................................... 514.1 Die Suchfunktionen .................................................................................. 514.2 Das Message-System ............................................................................... 544.3 Lokale Verwaltung .................................................................................... 574.3.1 Cache pflegen .................................................................................................................... 574.3.2 Enterprise PDM-Papierkorb ........................................................................................... 604.4 Offline arbeiten ......................................................................................... 614.5 Tools .......................................................................................................... 624.5.1 Dokumentverknüpfung anlegen ................................................................................. 624.5.2 Dokument zurücksetzen ................................................................................................ 64

TEIL II  Installation, Administration.............................. 67

5 Enterprise PDM – Aufbau ..................................................... 695.1 Die Bausteine ........................................................................................... 695.2 Das Lizenzmodell ...................................................................................... 76

6 Installation und Einrichtung ................................................ 816.1 Server-Installation .................................................................................... 816.1.1 SQL Server ........................................................................................................................... 826.1.2 Enterprise PDM ................................................................................................................. 926.2 Server-Einrichtung .................................................................................... 1026.2.1 PDM-Administration ........................................................................................................ 1036.2.2 Datenbankserver-Konfiguration .................................................................................. 1176.2.3 Der Archivserver .............................................................................................................. 1186.3 Client-Installation ..................................................................................... 1266.3.1 Desktop-Verknüpfung für Dateitresor erstellen ..................................................... 1276.3.2 SolidWorks-Besonderheiten ........................................................................................... 131

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Inhalt VII

6.4 Updaten .................................................................................................... 1386.4.1 Software Update ................................................................................................................ 1396.4.2 Dateitresor-Upgrade ......................................................................................................... 141

7 Datensicherung/-pflege ....................................................... 1457.1 Die regelmäßige Sicherung ...................................................................... 1457.2 Cold Storage ............................................................................................. 1487.3 DB-Index pflegen ...................................................................................... 151

TEIL III  Customizing ...................................................... 153

8 Firmenspezifische Anpassungen ........................................ 1558.1 Vorbemerkung .......................................................................................... 1558.2 Die zentralen Bausteine von EPDM ......................................................... 1578.3 Benutzer und Benutzergruppen ............................................................... 1588.3.1 Neue Gruppe anlegen ...................................................................................................... 1628.3.2 Neuen Benutzer anlegen ................................................................................................ 168

9 Die Datenkarten .................................................................... 1739.1 Die Felddaten ........................................................................................... 1769.2 Der Karteneditor ....................................................................................... 1779.3 Eine Ordnerkarte erstellen ....................................................................... 1799.4 Der Variableneditor .................................................................................. 1879.4.1 Ordnerkarte Auftrag fertigstellen ............................................................................... 1919.5 Neue Vorlage erstellen ............................................................................. 1929.5.1 Die Vorlagenkarte ............................................................................................................. 1939.5.2 Eine Seriennummer erzeugen ...................................................................................... 1969.5.3 Kontrollelemente für Listenfelder auf Karten ........................................................ 2009.5.4 Zentrale Listen ................................................................................................................... 2029.5.5 Layout der Vorlagenkarte fertigstellen ..................................................................... 2059.5.6 Eine neue Vorlage generieren ...................................................................................... 2059.6 Anpassungen für SolidWorks ................................................................... 2179.6.1 Zum Datenaustausch EPDM und SolidWorks .......................................................... 2199.6.2 Beispiele für SolidWorks-Datenkarten ....................................................................... 2219.6.3 Passende Vorlagen ............................................................................................................ 2259.6.4 Die Zeichnungsvorlagen ................................................................................................. 2329.6.5 Die Suchkarte(n) ................................................................................................................ 2369.6.6 Spaltenüberschriften/Stücklisten ................................................................................ 238

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VIII  Inhalt

9.6.7 Weitere Anpassungen innerhalb SolidWorks .......................................................... 2439.7 Strukturkopieren ...................................................................................... 246

10 Workflow ................................................................................ 25110.1 Neuen Workflow anlegen ......................................................................... 25310.2 Kategorien ................................................................................................ 25510.3 Neuer Workflow – Fortsetzung ................................................................ 26010.4 Revisionen/Revisionskomponenten ........................................................ 26410.5 Statusübergänge ...................................................................................... 265

Index ................................................................................................ 277

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Vorwort

Ich bin seit zweieinhalb Jahrzehnten überwiegend als Dienstleister im CAD-Umfeld tätig und muss mich immer noch täglich wundern, wie sorglos viele Unternehmen mit einem ihrer wichtigsten Aktivposten umgehen, nämlich ihren Konstruktions- und Entwicklungs-daten. Immer wieder kommt es bei der Anwendung der mittlerweile nahezu überall ein-gesetzten und mit Referenzierung arbeitenden 3D-CAD-Systemen vor, dass Dateien verse-hentlich überschrieben, umbenannt, verschoben oder gar gelöscht werden, sodass hinterher wichtige Zusammenstellungen oder Zeichnungen nicht mehr wieder herstellbar sind und damit oft rettungslos verloren gehen.

Die Daten liegen auf zentralen Laufwerken im Netz, und jeder Anwender greift auf die Originaldokumente zu, was zu erheblichem unnötigen Traffic im Netz und entsprechen-den Performance-Einbußen führt.

Gerade bei der immer stärker genutzten überlappenden Arbeitsweise an ein und demsel-ben Produkt, das neudeutsch als Concurrent Engineering bezeichnet wird, werden keine Vorkehrungen gegen das gegenseitige Überschreiben getroffen. Beim Speichern gilt dann oft das Windhund-Prinzip: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Mannmonate, vielleicht sogar Mannjahre gehen verloren bei der Suche nach wichtigen Daten und Dokumenten, weil sich bei einer konventionellen Datenverwaltung ohne Regel-werke und Strukturen ein kreatives Chaos entwickelt, bei dem keiner mehr durchblickt, selbst diejenigen nicht, die es erzeugt haben. Zeit, die für andere wichtigere Aufgaben nicht mehr zu Verfügung steht, wodurch die ohnehin oft personell knapp besetzten und unter ständigem Zeitdruck stehenden Entwicklungsabteilungen noch zusätzlich belastet werden.

Eine Entlastung von Routineaufgaben, wie etwa Ausdrucke für die Fertigung zu erstellen usw., findet nicht statt. Eine Wiederherstellung von früheren Zuständen ist, im Sinne ei-ner Rückverfolgbarkeit von Dokumenten, überhaupt nicht möglich. Wichtige Zwischen-schritte und frühere Entwürfe sind verloren oder werden nicht wiedergefunden. Keiner weiß verbindlich, welche Dokumente gültig sind, und vieles mehr. All das könnte vermie-den werden, wenn man ein bisschen an die Zukunft denkt und in ein vernünftiges PDM-System investiert.

Dieses Buch soll unter anderem einen Anreiz liefern, sich näher mit diesem Thema ausei-nanderzusetzen. Und zwar auch dann, wenn man kein SolidWorks-Kunde ist. Enterprise PDM unterstützt auch CAD-Systeme anderer Hersteller, und das sowohl gut als auch er-folgreich, wie viele Anwender bestätigen werden. Wer bereits ein System einsetzt, auch

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2  Vorwort

wenn es ein Fremdfabrikat sein sollte, der sei an dieser Stelle ausdrücklich beglück-wünscht für seine unternehmerische Weitsicht. Er ist vielen anderen einen guten Schritt voraus. Kein System einzusetzen ist deutlich schlechter, als sich für ein suboptimales Produkt entschieden zu haben. Wer dieses Buch liest und die Stärken von Enterprise PDM kennenlernt, für den kommt vielleicht sogar ein Umstieg in Betracht. Auch sei gesagt, dass der Umstieg von einem System A zu einem System B immer noch viel weniger auf-wendig ist, als nach Jahren des Wildwuchses ein System neu einzuführen. Aber es gilt auch die Devise: besser spät als nie.

Ich habe das Buch logisch in die drei Teile – Anwenderpraxis, Administration/Installation und Customizing – gegliedert, um Ihnen, lieber Leser, der mit Enterprise PDM, seinen Begriffen und Funktionen, wovon ich der Einfachheit einmal ausgehen will, nicht so sach-kundig vertraut ist, dass er sich sofort zurechtfinden kann, eine gewisse Orientierung zu geben. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, sich beim Lesen an die Kapitelreihenfolge zu halten. Wer nur mal sehen will, was mit EPDM geht und wie man damit arbeitet, dem genügt womöglich der erste Teil. Wer allerdings auch verstehen möchte, wie etwas funk-tioniert und was im Hintergrund abläuft, dem sei Teil III ans Herz gelegt. Hier finden auch diejenigen, die Enterprise PDM schon längere Zeit im eigenen Hause haben und anwen-den, manch nützlichen Hinweis darauf, wieso gerade bei ihnen gewisse Dinge sich so verhalten und nicht anders. Vielleicht finden Sie auch die eine oder andere Anregung, die Ihr EPDM-Administrator umsetzen soll, damit Ihre Arbeit zukünftig einfacher wird. Der mittlere Teil zu Administration/Installation ist allerdings eher etwas für IT-Spezialisten oder solche, die es werden wollen. Wer über alles informiert sein möchte, kann sich die-sen Part auch gerne bis zum Schluss aufsparen.

Das Buch soll keineswegs ein Lehrbuch oder Schulungshandbuch sein oder womöglich gar eine Schulung ersetzen. Was auch ziemlich schwierig bis unmöglich wäre, da jede Enterprise PDM-Installation anders aussieht. Ich habe es deshalb bei meinen Projekten so gehalten, dass sowohl die Anwender als auch der oder die ausgeguckten Administratoren vor Ort an ihrem System unterrichtet wurden. Gleichwohl sind meine Erfahrungen aus der täglichen Praxis in die Bearbeitung des Buches eingeflossen.

Damit Sie aber trotzdem etwas aus diesem Buch auch zu Hause umsetzen können, finden Sie unter http://downloads.hanser.de einige Vorlagendateien, die es Ihnen möglich ma-chen sollen, die eine oder andere Funktion nachzustellen. Sie sollten dazu allerdings ei-nen eigenen Dateitresor sowie eine Lokale Ansicht erstellen. Und versuchen Sie um Got-tes willen nicht, am Produktivtresor herumzuspielen. Außerdem benötigen Sie in jedem Fall auch EPDM-Administratorenrechte, wenn Sie die Datenbank ändern möchten.

Wenn Sie Anregungen, Anmerkungen oder auch Kritik loswerden möchten oder wenn Sie Fehler feststellen, dann scheuen Sie sich nicht, mir unter [email protected] eine E-Mail zu schicken. Ich werde Ihnen auf jeden Fall antworten. Oder besuchen Sie meinen Blog http://simulationen.icon-info.de und verfassen dort eine Nachricht oder einen klei-nen Bericht. Ich freue mich auf jeden Fall über Ihr Feedback und bedanke mich für Ihre Bemühungen schon einmal recht herzlich im Voraus.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass das Buch Ihnen viele nützliche und neue Erkenntnisse liefert.

Saarbrücken, Mai 2011 Volker Krämer

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1 Einleitung

■■ 1.1■Wozu PDM?

Die Welt der IT-Anbieter war noch nie verlegen, wenn es darum ging, neue Abkürzungen und Begriffe zu schaffen, um in Verbindung mit schlauen Sprüchen und Broschüren bei Anwendern echte und vermeintliche Mängel offenzulegen, Ängste zu schüren und Bedar-fe zu wecken und zu guter Letzt vor allem Geschäfte zu machen. Dabei werden dann, um die Verwirrung vollkommen zu machen, oftmals echte Softwareprodukte und reine Kon-zepte im selben Kontext genannt und wild durcheinandergeworfen.

Etwa wenn PDM, also Produktdatenmanagement, bei dem die Produktentwicklung im Fo-kus steht, oder etwa ERP, Enterprise Resource Planning, früher einmal Produktionspla-nung und -steuerung (PPS), wo es um die nachgelagerte Fertigung von Produkten geht, mit dem Produkt Lifecycle Management (PLM) einer reinen Idee zusammengeworfen wird. Während es für PDM und ERP am Markt zwar unterschiedliche, aber fertige und in echte Anwendungen umgesetzte Lösungen gibt, ist das bei PLM nicht der Fall. Wenngleich PDM und ERP natürlich wichtige Bestandteile eines PLM-Konzeptes darstellen.

Vor so einem Hintergrund verwundert es kaum, dass leider viele potenzielle Nutzer im PDM-Softwaresystem nichts anderes als ein überteuertes, aber ansonsten aufgeblasenes Zeichnungs verwaltungssystem sehen und sich dem Einsatz verweigern.

PDM-Systeme sind auf die Kontrolle von Daten und Prozessen, wie Konstruktion und Entwicklung, sowie deren technische Dokumentation spezialisiert. Natürlich sind von da-her auch Elemente enthalten, die man früher aus der reinen Zeichnungsverwaltung kann-te. Aber PDM kann viel mehr. Es können und sollten damit ein ganzes Bündel technischer Informationsobjekte und die zugehörigen Abläufe verwaltet werden, von der Produkt-struktur über die Geometriemodelle, die Zeichnungen, sonstige begleitende Dokumente und Nachrichten bis hin zu Stücklisten und vielem mehr. So gesehen reicht die Anwen-dung in viele, manchmal in alle Unternehmensbereiche hinein – von der Entwicklung, Konstruktion, Simulation (virtuelles Prototyping) über die Fertigung bis hin zu Beschaf-fung und Vertrieb und letztlich auch in die Unternehmensführung.

Von daher sollte sich im Grunde zumindest nie die Frage stellen, welche Unternehmen ein PDM-System brauchen, egal ob Dienstleister oder Fertigungsunternehmen. Eher noch steht die Frage im Raum, welches System oder welcher Anbieter infrage kommt.

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4  1 Einleitung

PDM braucht ständige Pflege und Aufmerksamkeit.Wer mit mehreren 3D-CAD-Arbeitsplätzen ausgestattet ist und glaubt, auf Dauer – womög-lich bis ans Ende aller Tage – ohne eine vernünftige Datenmanagement-Software auskom-men zu können, ist ein Illusionist oder Tagträumer. Selbst wer nur über einen einzigen CAD-Arbeitsplatz verfügt, aber meist viele Projekte bearbeitet und/oder mehrere Kunden hat, kann vom Einsatz eines PDM-Systems bei der täglichen Arbeit enorm profitieren.

Am besten befasst man sich schon zu Beginn der CAD-Einführung -– am besten sogar noch viel früher – mit dieser Thematik.

Es ist auch keineswegs sinnvoll, solche Aufgabenstellungen nach unten zu delegieren oder davon auszugehen, dass sich das von selbst erledigen würde. PDM ist und bleibt Chefsache. Aber auch die Anwender, die sich einer solchen Lösung zu entziehen versu-chen, sind nicht gut beraten. In den meisten Fällen, in denen die Konstruktion sich aus diesen Überlegungen ausgeblendet hat oder, was noch schlimmer ist, nie eingebunden wurde, wurden Programme ausgewählt und schließlich eingesetzt, mit denen die CAD-Anwender nie glücklich wurden oder die deren Arbeit sogar behindert oder zumindest gebremst haben.

Unglücklicherweise wird diese Art von Programmen bei Konstrukteuren zu Unrecht oft als gängelnd und die Kreativität einschränkend empfunden. Natürlich verlangt ihr Ein-satz einiges ab und erfordert mancherorts eine Anpassung der Arbeitsmethodik, eine Umstellung von Arbeitsabläufen und bedeutet oft auch Wegfall lieb gewordener Gewohn-heiten. Zumeist handelt es sich jedoch nur um Korrekturen schon längst nicht mehr zeit-gemäßer Vorgehensweisen. Und wenn man ein passendes und vernünftig angepasstes System mal eine Zeit lang konsequent im Einsatz hat, wird auch der letzte Skeptiker er-kennen, welche Vorteile dies in der täglichen Praxis bringen kann. Allerdings darf man nicht den Fehler begehen zu glauben, einmal eingeführt und eingestellt hätte man ein System für die Ewigkeit. Das Gegenteil ist der Fall.

Alle Einstellungen und seine Verwendung gehören regelmäßig auf den Prüfstand. Einga-ben, Masken und Funktionen sind auf Sinnfälligkeit und ihre Zeitgemäßheit hin zu prü-fen, und bei Bedarf sind Korrekturen vorzunehmen. Das System muss leben und an Ver-änderungen angepasst werden; ebenso wie eventuell neue Unternehmensbereiche soweit sinnvoll in die Anwendungswelt integriert werden müssen.

Sorgfältige Planung bei Auswahl und EinführungAn die Einführung (ebenso wie an die Ablösung) eines PDM-Systems heißt es kritisch he-ranzugehen. Es ist wichtig, früh zu entscheiden, ob man besser das System eines CAD-Herstellers oder eines unabhängigen Drittanbieters nimmt. Für beide Entscheidungen kann es gute Gründe geben.

Für Firmen mit zwei oder mehreren CAD-Systemen im Paralleleinsatz – dabei meine ich nicht die Übergangszeit von CAD alt zu CAD neu – gelten andere Kriterien als etwa für Unternehmen mit nur einem System. Steht die optimale Anbindung an das CAD-System im Vordergrund oder müssen auch andere Softwareprodukte und deren Dokumente in die Datenbankwelt eingebunden werden?

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1.1 Wozu PDM?  5

Wie dem auch sei. Man muss wissen, dass die Systementscheidung ein Unternehmen für eine lange, für eine sehr lange Zeit an diesen Hersteller, sein Produkt, seine Innovations-kraft und Marktpräsenz bindet. PDM wird die zentrale Kernzelle für die Verwaltung tech-nischer Daten. Die Erfahrung zeigt, dass die Umstellung auf ein anderes Sekundärpro-gramm, wie es etwa ein CAD-System, eine E-Mail-Software, eine Textbearbeitung etc. darstellen, sehr viel einfacher und mit weniger Aufwand vonstattengeht als der Wechsel eines PDM-Systems. Dort sind neben den originären Daten auch so wichtige Komponen-ten wie die Historie der Produkte und wesentliche Elemente von Kompetenz und Know-how implizit mit abgelegt.

Oft als K.o.-Kriterien vorgetragene Formulierungen wie

� so was brauchen wir nicht, � wir sind zu klein, � wir sind nur Auftragskonstrukteure, � wenn unsere Aufträge abgeschlossen sind, benötigen wir diese Daten nicht mehr …

sind meist Zeichen innerer Widerstände und Ängste, greifen zu kurz und machen die kleinen Unzulänglichkeiten von heute zu den großen Problemen von morgen.

Keine Datensicherheit zum Nulltarif Demgegenüber steht auch oft die viel beschworene Befürchtung, was wohl passiert, wenn die Datenbank nicht mehr richtig läuft und man nicht mehr an wichtige Daten und Doku-mente herankommen kann. Gerade Letzteres zieht überhaupt nicht. Entweder man braucht Sicherheit gegen ungewolltes Überschreiben oder Löschen, gegen unautorisier-ten Zugriff, gegen irrtümliche Verwendung nicht freigegebener Dokumente im Unterneh-men mit all den ungewollten und unangenehmen Konsequenzen, oder man wurstelt wei-ter mit einer gewissen Zettelkastenmentalität und ungeheurem Wagemut. Nach dem Motto, es wird schon gut gehen. Was bisher geklappt hat, funktioniert auch in Zukunft. Und ignoriert oder blendet bewusst oder unbewusst all die in früheren Zeiten sicherlich schon gemachten unangenehmen Erfahrungen und ihre Konsequenzen aus.

Wer generell die Befürchtungen hat, Daten im Rechner irgendwann zu verlieren oder nicht mehr erreichen zu können, darf konsequenterweise niemals EDV einsetzen. Nicht einmal für seine Kundenkartei. Das Rad so konsequent zurückzuschrauben, dafür dürfte heute kaum jemand den Mut haben. Zudem ist fraglich, ob er eine solche Haltung lange genug überstehen kann.

Wer Angst hat vor einem Geldschrank, der nicht mehr zu öffnen ist, darf eigentlich auch seine Haustür nicht mehr abschließen. Niemand schafft sich einen Tresor an, um darin Wertsachen zu deponieren, und lässt dann anschließend die Tür offen oder den Schlüssel stecken, weil er befürchtet, selbigen zu verlieren oder nicht mehr wieder zu finden.

Besser auf Standardfunktionen setzenPDM-Systeme sollten weitestgehend passen und dürfen nicht mit Gewalt und viel Auf-wand passend gemacht werden. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Nämlich wenn man versucht, im Zweifel die eigenen Prozesse auf die Philosophie, Funktionalität und Mög-


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