Transcript
Page 1: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Herzlich willkommen

2012!

1 | 2

012

Nr. 1/2012 | Januar/Februar | 3,50 Euro | www.schlossallee.com

Sch

lossal

leeN

r. 1/

2012

| Ja

nuar

/Feb

ruar

Sch

lossal

lee SchlossalleeSchlossalleeDas Regionale lifestyle Magazin füR

O l d e n b u r g u n d d a s O l d e n b u r g e r l a n d

Assia Cunego: Harfeninternat am Deich

Exklusive Gala: 10 Jahre Ronald McDonald Haus

Regional pauschal: Vernarrt in Damme

Page 2: Schlossallee Oldenburg 1 2012
Page 3: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Liebe Leserinnen und Leser,

Was haben Sie sich fürs neue Jahr vorgenommen? Abnehmen? Weniger Rau-

chen? Mehr Zeit für die Familie? Welcher Art auch immer ihre guten Vorsätze

sind – Silvester sollte noch einmal ordentlich gefeiert werden! Zahlreiche Bräuche

gibt es weltweit, die Glück im neuen Jahr bringen sollen. Wir haben Ihnen auf den

Seiten 6 und 7 die schönsten und absurdesten zusammengestellt. Auch wir sind

gespannt, was 2012 für Überraschungen bereithält!

Lustig wird es Anfang des Jahres regelmäßig in Damme, wenn es heißt „Helau

Dammensia!“ Vermutet man „echte“ Jecken üblicherweise nur in Mainz, Köln

oder Düsseldorf, hat man den Carneval (mit C, das ist wichtig!) im Oldenburger

Münsterland noch nicht erlebt. Alles, wirklich alles in der Stadt hängt irgendwie,

mal mehr und mal weniger, mit dem Carneval zusammen. Das hat auch unsere

Redakteurin Svenja Dierker bei ihrem Kurztrip in die närrische Stadt erfahren. Was

sie noch alles erlebt hat, lesen Sie ab Seite 36.

Kennen Sie eigentlich den Knollenziest? Und haben Sie spontan ein Rezept für

Mangold parat? In der Europäischen Artenliste sind über 10.000 verschiedene

Gemüsesorten aufgeführt, nur ein Bruchteil davon schafft es allerdings auf un-

sere Teller. Wir haben uns auf die Suche nach fast vergessenen Gemüsesorten

gemacht und stellen Ihnen ab Seite 46 gemeinsam mit Küchenchef Holger Oest-

mann aus dem „Ahrenshof“ drei köstliche Rezepte vor.

Der Dezember steht traditionell nicht nur im Zeichen von Weihnachten, sondern

auch von Galas und Festen. So war die Ronald McDonald-Gala ein echtes High-

light im Veranstaltungskalender der Oldenburger, bei der zahlreiche Unternehmer

und Persönlichkeiten feierten und natürlich für den guten Zweck spendeten. Und

noch eine Party sorgte für Aufmerksamkeit: Horst Klemmer, seines Zeichens ein

„Oldenburger Original“, wurde 75. Auch der Seniorchef der Miss Germany Cor-

poration feierte ein Fest – und rund hundert Gäste, nahezu alle wunschgemäß

als Clowns verkleidet, kamen. Was den Wangerooge-Fan jung hält, lesen Sie ab

Seite 26.

Viel Spaß beim Lesen und einen guten „Rutsch“ wünscht Ihnen Ihre

Barbara Rottwinkel-Kröber

Herausgeberin

Hart

ke M

ode

+ S

port

| B

ahnh

ofst

raße

47

| 4

9439

Ste

infe

ld |

Tel

. 0 5

4 92

/ 80

2-0

| G

eöffn

et a

b 9:

30 U

hr, M

o. -

Mi.

bis

18:3

0 Uh

r, D

o. +

Fr.

bis

19:0

0 Uh

r, Sa

. bis

18:

00 U

hr |

ww

w.h

artk

e-fa

shio

n.de

| B

istr

o &

Caf

é im

Hau

s |

Kos

tenl

ose

arkp

lätz

e vo

r dem

Hau

sP

STEINFELD

Airfi eldBasler

BossCambio

CGCinqueClosed

CommaGaastra

GantL’ArgentinaMarc Aurel

Marc O’PoloParajumpers

PeutereyPublic

Rock Revival7 for all mankind

Tommy Hilfi gerTrue Religion

Van Santen

Gute

s ne

ues

Früh

jahr!

Page 4: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Inhalt Ausgabe 1 | Januar/Februar 2012 | 5. Jahrgang | Seite 4

AktuellDas Neueste aus der Region Silvesterbräuche ........................................6 Kurzmeldungen .........................................8 Unternehmerpreis Oldenburger Münsterland .......................................... 12Lückenlatein .......................................... 13 Benefiz-Gala mit Glamour ..................... 14

Szene PortraitAssia Cunego: Harfenklänge statt Schifferklavier ............. 21 Interview Horst Klemmer: „Sind Sie betrunken?“ ............................ 26 Weihnachten Exklusive Geschenkideen ...................... 28 KlassikerMode: Zeitlos schön ............................... 30 TweedRauer Stoff für feine Leute ...................... 34

RegionRegional pauschalVernarrt in Damme .................................. 36

Kultur

Lese- & Hörtipps Aus der Welt der (Hör-)Bücher ............... 80AusstellungPippi Langstrumpf wohnt in Oldenburg ... 81 TermineKultur im Oldenburger Land .................... 86Lohner Schmäh ...................................... 89Vorschau / Impressum ........................... 90

AnzeigenArtramon Farm .................................................. 18MeVitus ........................................................... 25Dubiel Naturstein & Dubiel Designermode ...... 62Insidertipps: Firmen empfehlen sich .............. 84

ErlebnisBoßeln: Gib mir die Kugel! ...................... 44

GenussWintergemüse Back to the Roots ................................ 46Rezepte .............................................. 49

Wohnen TischKulturDer Esstisch ......................................... 52Meine Villa Teil 6: Moderne Heizsysteme .................. 56 Facelift fürs Haus Sanierung der Bestandsimmobilie ........... 59 Garten Pflanzenschmuck aus Eis und Schnee ........................................... 64Kolumne ................................................. 66

Leben

Gesundheit Orthopädie: Von Kopf bis Fuß ................ 68 Wellness & BeautyFit ins neue Jahr ..................................... 71HochzeitEwig dein, ewig mein .............................. 74

Kultur

Astrid LindgrenOb Michel oder Pippi Langstrumpf – jeder, der sich

die Kindheit bewahrt hat, trägt diese Figuren ein Le-

ben lang in seinem Herzen. Der Oldenburger Matthias

Blum präsentiert in einer einzigartigen Ausstellung

Leben und Werk der wohl besten Kinderbuchautorin

der Welt.

Seite 81

Schloss

Titelfoto: Torsten Krüger

Page 5: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 5

allee

Erlebnis

City-BoßelnUm so richtig Appetit auf deftigen Grünkohl zu be-

kommen, wird an kalten Tagen einem ganz besonde-

ren Wintersport gefrönt – dem Boßeln. Ab sofort gibt

es einen neuen Trend bei dieser ur-norddeutschen

Sportart: das City-Boßeln!

Seite 44

Garten

WinterzeitFeiner Raureif und zarter Schnee lassen den Garten in

der kalten Jahreszeit wie verzaubert wirken und ma-

chen ihn zu einem echten Winterwunderland.

Seite 64

Wohnen

TischKulturVier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein

Tisch ist etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr

… Eine Übersicht.

Seite 52

SchlossKlassiker

ModeSchon Coco Chanel sagte: „Ich bin gegen Mode, die ver-

gänglich ist.“ Und tatsächlich gibt es Kleidungsstücke,

die absolut zeitlos sind: das kleine Schwarze gehört

ebenso dazu wie Trenchcoat oder Twinset.

Seite 30

Page 6: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell | Seite 6

Von Weihrauch, Weintrauben und rotem FeinrippSenfberliner und Schornsteinfeger, dabei „Dinner for One“ auf Endlosschleife: Rund um den Jahreswechsel

gibt es zahlreiche Bräuche und Aberglauben. Damit auch Sie auf Nummer sicher gehen

können, haben wir Ihnen eine Auswahl an „Glücksbringern“ zusammengestellt!

Linsen fürs KleingeldEine goldene Regel gilt für jede gute, deutsche Haus-

frau: Zwischen den Jahren wird keine Wäsche gewa-

schen! Das bringt nix als Arbeit im nächsten Jahr!

Gerade in der Alpenregion würde die Wäsche am 1.

Januar auch ziemlich stinken: Hier ist es üblich, die

Wohnräume mit gesegnetem Weihrauch „auszuräu-

chern“, um die Dämonen zu vertreiben. Dass man

sich kulinarisch verwöhnt, scheint zumindest plausib-

ler, als sich die Zukunft von heißem Blei deuten zu

lassen, heißt es doch immer: „Wer über die Jahre gut

schmaust, hat das ganze Jahr vollauf.“ Und nur nicht

vergessen, am Neujahrstag eine Linsensuppe zu es-

sen, damit im neuen Jahr das Kleingeld nicht ausgeht!

Schweinskopf statt MarzipanDie spinnen, die Deutschen? Ach was! Auch anders-

wo in der Welt versprechen die absurdesten Bräuche

Glück im neuen Jahr. Verlassen wir uns hierzulande

etwa auf das Marzipanschweinchen als Maskottchen,

wird in vielen mitteleuropäischen Ländern gar ein

ganzer Schweinskopf verzehrt. Sicher ist sicher! Au-

ßer im Rheinland, wo man traditionell und trotzig die

Neujahrsgans verspeist, gilt der Verzehr von Geflügel

allgemein als negatives Omen, da das Glück dann

wegfliegen könnte. Die Griechen backen Münzen in

ihr Brot (das sie wenig später schon fürs traditionelle

Silvesterglücksspiel im Familienkreis nutzen), die

Engländer dreieckige Törtchen, die, mit Hackfleisch

gefüllt, an Freunde verschenkt werden. In Schottland

werden „Haggis“, also gefüllte Schafsmägen, in ge-

mütlicher Runde mit jeder Menge Hochprozentigem

runtergespült. Zudem wird im Vorfeld dafür gesorgt,

dass ein großer, junger Mann irgendwann mit ei-

ner Flasche Whiskey, Rosinenbrot und einem Stück

schwarzer Kohle vor der Tür steht. Wer ihn herein

bittet, hat das Glück im nächsten Jahr

garantiert auf seiner Seite. Süß

mögen’s die Spanier: Sie es-

sen zu jedem mitternächt-

lichen Glockenschlag

eine Weintraube. Ehe

man sich beim 12.

Schlag umarmt und

beglückwünscht, muss

der Mund leer sein –

ansonsten ist Unglück

im neuen Jahr vorpro-

grammiert!

Page 7: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 7

Neujahrskonzerte in der Region

OldeNburgLudwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9 Ode an die Freude

d-Moll, op. 125

1. Januar, 17 Uhr | 2. Januar 2012, 19.30 Uhr

Oldenburgisches Staatstheater

bad ZWischeNahNSwinging Strings: József Lendvay & Friends – die Violine

in Klassik, Jazz und Weltmusik

15. Januar, 17 Uhr | Altes Kurhaus

rastede4. Neujahrskonzert mit dem Salonorchester Münster

6. Januar, 20 Uhr | Neue Aula Rastede

clOppeNburg„ ... und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Neujahrs-

konzert mit Countertenor Daniel Lager

8. Januar, 16 Uhr | Cloppenburg Lichthof der VHS

Riskantes RitualWährend die Österreicher ganz unschuldig den tra-

ditionellen Neujahrswalzer auf dem Wiener Rathaus-

platz tanzen, wird es in Japan gefährlich: Zu den 108

Glockenschlägen, die zu Mitternacht erklingen und

mit denen die 108 Begierden des Menschen und die

108 Übel des alten Jahres vertrieben werden sollen,

werden die glücksverheißenden Mochi-Reisklöße ge-

gessen. Aufgrund ihrer Klebrigkeit fordern sie immer

wieder wenige glückliche Erstickungsopfer. In China

hingegen begrüßen an den wichtigsten drei Feierta-

gen prächtige Drachen- und Löwenumzüge das neue

Jahr. Ob Boxershorts, Feinripp oder Spitzenhöschen:

Hauptsache rot! So lautet das Motto in vielen Kulturen

in Sachen glücksbringender Unterwäsche. Chile? Ita-

lien? Spanien? Wo genau der Brauch herkommt, ist

ungewiss. Sicher ist aber, dass auch hierzulande ge-

gen Ende des Jahres mittlerweile die roten Dessous

in den Geschäften knapp werden … Wer beim klas-

sischen Weiß bleiben möchte, sollte in Brasilien fei-

ern: Hier verspricht weiße Kleidung einen reinen Start

ins neue Jahr.

So unterschiedlich die Neujahrsbräuche in aller Welt

auch sind, eines ist allen gemeinsam: Rund um den

Erdball knallen um Mitternacht die Sektkorken. Außer

in Schottland. Aber dass man hier lieber mit Whisky

anstößt, ist wahrlich keine Überraschung!

Page 8: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 8

Gas geben im ewigen EisEin Event der ganz besonderen Art veranstaltete das Autohaus BMW Freese Anfang De-

zember. Insgesamt zehn Kunden aus Oldenburg und Umgebung machten sich zunächst

per Flugzeug auf den Weg nach München, wo BMW Freese Geschäftsführer Tammo

Kayser eine Besichtigung der BMW-Welt und des BMW-Werkes organisiert hatte. An-

schließend ging es weiter nach Sölden – dem Highlight dieses Kurztrips. Direkt auf dem

Gletscher, der eigentlich von Skiläufern in Anspruch genommen wird, wurde eigens ein

abgesperrter Bereich eingerichtet. Dort, hoch oben im ewigen Eis, durften die Kunden

des Autohauses einmal so richtig Gas geben und sämtliche Allradfahrzeuge der Marke

auf ihre Winterfestigkeit testen.

„Klassische Weihnacht“ auf Gut HornEin Konzert der Extraklasse konnten Besucher Anfang Dezember in Gristede er-

leben. Gewohnt beschwingt und unterhaltsam führte Ivo Berkenbusch zwischen

den Stücken durchs Programm. Irina Wischnizkaja füllte mit ihrer klaren Stimme

den Konzertsaal aus und verzauberte die Zuhörer. Für lang anhaltenden Applaus

sorgte auch Olaf Wiegmann, dessen Finger geradezu über die Tasten flogen.

Schon bei der Ankunft auf Gut Horn ahnte der Besucher, dass ihn wohl ein ganz

besonderer Abend erwartete. Die Kastanienallee und das Herrenhaus waren fei-

erlich beleuchtet, und vom Balkon blies ein Trompetenspieler Weihnachtslieder in

die Nacht. Drinnen erwartete das Team von Michael Niebuhr die Gäste mit kleinen

Köstlichkeiten schon eine Stunde vor Konzertbeginn. Irina Wischnizkaja, Ivo Berkenbusch und Kapellmeister Olaf Wiegmann stimmten bei der klassischen Weihnacht auf Gut Horn aufs Fest der Feste ein.

Page 9: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 9

Wein, Weib und WorteZum Ende des Jahres hat sich Karin Stegle für ihre Kunden noch einmal ein ganz beson-

deres Schmankerl ausgedacht. Unter dem Motto „Wein, Weib und Worte“ präsentierten

internationale Models während der abwechslungsreichen Show die aktuellen Trends der

Herbst/Winter Kollektion 2011/2012. Bei dem einen oder anderen Glas Wein durften

sich die VIP-Gäste des Hauses anschließend bestens von Deutschlands charmantestem

Literaturkritiker Hellmuth Karasek unterhalten lassen.

Neue Paten für das Ronald Mc Donald Haus

Über eine Spende von insgesamt

5.000 Euro von du nord Designermo-

de und der Personalagentur timecon

durfte sich Iris Neumann-Hollbeck,

Leiterin des Ronald McDonald Hauses

Oldenburg Ende November freuen. Mit

Sandra Denkena, Inhaberin von du

nord Designermode, und Linda Heit-

mann, Geschäftsführerin der Agentur

timecon, begrüßt das Elternhaus damit neue Apartmentpaten. Mit Hilfe der Patenschaft

kann ein Teil der Betriebskosten im Ronald McDonald Haus gedeckt werden. Die Sparda

Bank Münster spendet den gleichen Betrag, um die Anschaffung von 40 neuen Ma-

tratzen für alle 15 Apartments im Elternhaus, in denen die Familien während der meist

langen Klinikaufenthalte der Kinder wohnen können, zu finanzieren.

Hellmut Karasek war Stargast der Modenschau.

P.S.I.-Awards vergebenAm Vorabend der 32. P.S.I.-

Auktion in Ankum wurden in

festlichem Rahmen vier P.S.I.-

Awards für außergewöhnliche

Leistungen vergeben. Den

P.S.I.-Award Showjumping er-

hielt die 30-jährige Janne Frie-

derike Meyer. Den P.S.I.-Award

Dressage erhielt die Weltcup-

siegerin und Europameisterin

Adelinde Cornelissen aus den Niederlanden. Mit dem P.S.I.-Award Supporter wurde die

US-Amerikanerin Elizabeth B. Juliano ausgezeichnet. Ein besonderer P.S.I.-Award – der

Lifetime-Award – wird in jedem Jahr an eine Persönlichkeit vergeben, die ihr Leben

dem Thema Pferd gewidmet hat: Major a.D. Paul Stecken. Der 95-Jährige war Leiter der

Westfälischen Reit- und Fahrschule.

v.l.n.r. Elizabeth B. Juliano, Christoph Koschel, Adelinde Cornelissen, Sacha Eckjahns, Janne Friederike Meyer, Ullrich Kasselmann, Major a.D. Paul Stecken, Julia Becker, Constan-tin Freiherr von Heereman, Paul Schockemöhle.

Foto

: Mar

c gr

. Fel

dhau

s

Page 10: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 10

„Die“ Lösung gibt es nicht!

Wie lege ich mein Vermögen sicher und rentabel an? Eine der Kernfragen

in der Vermögensanlage. Wie für viele Bereiche im Leben gilt auch hier:

Einfache Antworten auf schwierige Fragen gibt es nicht! Beim aktuellen

Thema Schuldenkrise wird schnell klar, dass die vielfach als relativ sicher

angesehenen Euro-Staatsanleihen nicht mehr ohne Bedenken als sichere

Anlageform einzustufen sind. Wenn Anleihen dieser Form heute ein gutes

oder sehr gutes Rating aufweisen, dann ist die Rendite häufig niedrig. An-

dere, als konservativ geltende Anlagemöglichkeiten, wie beispielsweise

Renten- oder Immobilienfonds, waren in der jüngeren Vergangenheit nicht

immer so wertstabil, wie es von ihnen erwartet werden durfte. Fest steht

also: Die einzig wahre, sichere Anlagemöglichkeit – es gibt sie nicht! Und

wie schafft man trotzdem eine sinnvolle Geldanlage? Der Weg zur Antwort

ist komplex. Die durchschnittliche Inflationsrate liegt aktuell bei rund drei

Prozent. Diesen langfristigen Wertverlust des Geldes aufzufangen, ist aus

Sicht vieler Kapitalanleger die Hauptaufgabenstel-

lung. Grundsätzlich gilt dabei: Um das Risiko eines

Wertverlustes durch die Inflation zu kompensieren,

müssen andere Risiken in Kauf genommen wer-

den. Die Anlage in Sachwerten ist zurzeit eine oft

vorgeschlagene Alternative. Hier stehen Immobilien

an erster Stelle. Zu den Sachwertanlagen gehören

aber ebenso Aktien, unternehmerische Beteiligungen

oder Edelmetalle. Die besonderen Risiken der jewei-

ligen Anlageformen sind zu erkennen und individuell

abzuwägen. Sowohl bei eingeschränkter Liquidität

einer Vermögensanlage in Immobilien, bei Risiken

der zukünftigen Entwicklung des Standortes oder bei

kurzfristigen Kursschwankungen der Börsen und Devisenkurse, gilt es zu

beachten, dass die persönliche Vermögenssituation mit der jeweils höchst

unterschiedlichen Risikobereitschaft in Einklang gebracht wird.

Die Analyse sowie das Management von Risiken sollten grundsätzlich im

Vordergrund stehen und dabei ist es ratsam, dass sich der Anleger profes-

sioneller Unterstützung bedient. Diese Regel galt schon immer: Und umso

mehr aktuell im schwierigen Marktumfeld.

Michael Saak (links) und Dr. Andreas Blomenkamp, Geschäftsleiter Bankhaus W. Fortmann & Söhne in Oldenburg

Fin

an

zko

lum

ne

„Hafenpromenade“ feierte RichtfestDas Prestigeprojekt „Hafenprome-

nade“ in Oldenburg nimmt allmäh-

lich Gestalt an. Anfang November

vermeldete der zuständige Polier

Heinz Strunz die „Halbzeitpause“

auf der Baustelle am Stau – soll

heißen: Es wurde Richtfest gefei-

ert an dem Wohn- und Geschäfts-

haus direkt am Wasser. Sowohl die

spektakuläre Lage des Neubaus

am alten Stadthafen als auch die ausgeklügelte Architektur, durch die alle Einheiten

Blick auf den Hafen genießen, sorgt für einigen Erfolg. 13 der insgesamt 15 großzügigen

Wohnungen sind bereits verkauft.

Richtfest: Architekt Ingo Knetmann (2.v.l.)

Page 11: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeige | Seite 11

Page 12: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 12

Existenzgründer des Jahres 2011 – Vechtas Bürgermeister Helmut Gels,Vizepräsident Hans Eveslage, Volker Platen (denkmal3D GbR) und Andrea Hermann, Präsident Albert Focke, Falk Näth (denkmal3D GbR), Laudator Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg (von links)

Unternehmerisches Lebenswerk 2011 – Vizepräsident Hans Eveslage, Maria Suding, Präsident Albert Focke, Alfons Suding, SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH, Laudator Otto Lamotte, Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Bakums Bürgermeister Hans Lehmann (von links)

Unternehmerin des Jahres 2011 – Mitte: Dr. Jutta Middendorf-Bergmann (mit ihren Söhnen Bernd und Christian), Ludwig Bergmann Maschinenfabrik GmbH sowie von links Vizepräsident Hans Eveslage, Goldenstedts Bürger-meister Willibald Meyer, Präsident Albert Focke, Laudator Werner Hilse, Präsident des Landvolks Niedersachsen

360 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik waren dabei, als

Ende November in der festlich geschmückten Stadthalle Cloppen-

burg die diesjährigen Preisträger des Unternehmerpreises Olden-

burger Münsterland geehrt wurden. Den Preis für sein unterneh-

merisches Lebenswerk nahm Alfons Suding, Inhaber der SUDING

Beton- und Kunststoffwerk GmbH aus Bakum, aus der Hand von

DIHK-Vizepräsident Otto Lamotte entgegen. Als Unternehmerin des

Jahres 2011 wurde Dr. Jutta Middendorf-Bergmann, Inhaberin der

Ludwig Bergmann Maschinenfabrik GmbH aus Goldenstedt, geehrt.

Der Preis wurde ihr vom Präsidenten des Niedersächsischen Land-

volks, Werner Hilse, überreicht. Als Existenzgründer des Jahres

2011 wurden Volker Platen und Falk Näth, Inhaber der denkmal3D

GbR aus Vechta, ausgezeichnet. Laudator war Martin Grapentin,

Vorstandvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg.

In seiner Begrüßungsansprache würdigte der Präsident des Ver-

bundes, Landrat Albert Focke, das Unternehmertum „als Grundlage

für Beschäftigung und Wohlstand“: „Auf der Suche nach Rahmen-

bedingungen für beruflichen Erfolg gibt es nichts Besseres als ein

gut geführtes Familienunternehmen!“ Die drei ausgezeichneten

unternehmerischen Erfolgsgeschichten belegten einmal mehr in

eindrucksvoller Weise, dass sie auf einer für Familienunternehmen

so typischen „ganz besonderen, persönlichen Beziehung zum Un-

ternehmen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihrem

Lebensumfeld sowie ihrer Gemeinde oder Stadt“ beruhten.

unternehmerpreise Oldenburger Münsterland vergeben

Fotos Ferdinand Kokenge, nordphoto

Page 13: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Lückenlatein Seite 13

LückenlateinPersönlichkeiten der Region vervollständigen den Lückenbrief der Schlossallee.

In dieser Ausgabe: Albertus Adrianus Johannes van den Bergh.

Albertus van den Bergh wurde unter dem Sternzeichen

des Skorpion in den Niederlanden geboren und kam als

niederländischer Soldat mit 18 Jahren nach Deutschland.

1976 kam er mit McDonalds in Kontakt und ist mit dem

Unternehmen seitdem eng verbunden. Seit 1987 ist er als

Lizenznehmer der McDonalds Deutschland Inc. in Olden-

burg ansässig. Albertus van den Bergh zeichnet sich für

fünf McDonalds Restaurants in Oldenburg mit circa 270

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich. Er wurde

mehrfach national und international ausgezeichnet. Seine Priorität liegt auf einer fairen

Mitarbeiterführung. Alles andere kommt nach seiner Einschätzung von allein.

Page 14: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 14

Die Gastgeber: Andrea Maria Waden (links), Albert van den Bergh (3. von links), Barbara und Thomas Rosier

Iris Neumann-Holbeck, Albert van den Bergh, Ines Klemmer, Manfred Welzel und Horst Milde

Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler

benefiz-gala mit glamourZehn Jahre Ronald McDonald Haus in Oldenburg – wenn das kein

Grund zum Feiern ist!

Text Barbara Rottwinkel-Kröber, Fotos VDB

Zu einer Benefiz Gala hatte deshalb Mc-

Donald Geschäftsführer Albertus van den

Bergh eingeladen. Fasziniert waren die

zahlreichen Gäste davon, in welch gla-

mouröse Bühne das Autohaus Rosier an

der Ammerländer Heerstraße verwandelt

wurde. Gäste aus Wirtschaft und Politik

genossen an diesem Abend nicht nur das

hervorragende Sushi vom Margaux aus

Cloppenburg, das zum Aperitif gereicht

wurde, sondern auch das mehrgängige

Menü von Michael Niebuhr und den köst-

lichen Wein von Rossini. Manfred Welzel,

Geschäftsführer aller Ronald McDonald

Häuser in Deutschland, stellte in seiner

Begrüßung vor allem das Engagement der

Oldenburger Bürger für diese besonde-

re Einrichtung heraus. Im Rahmen einer

exklusiven Versteigerung von Oldtimer-

lenkrad, Fotoshooting in Berlin und Co.,

durch die Moderator Ulf Dreier führte, kam

insgesamt eine Spendensumme von über

50.000 Euro zusammen. Tatkräftige Unter-

stützung bei der Durchführung der hoch-

karätigen Gala fanden die Organisatoren

im Team von Artist & Music aus Damme.

Page 15: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anke und Anjo Hinken: Elternpaar, das im Ronald McDonald Haus während der Behandlung ihres Kindes gewohnt hat.

Gislinde Rosenbohm und Karin Meyer

Diana Juilfs, Bettina Horst, Antje Molzahn und Carsten Schneider

Rainer Munderloh, Kristin und Lutz Stratmann

Silke und Dr. Andreas Blomenkamp

Peter und Anne Wendeln

Sara und Shahin Farzin

Birgit und Gerrit Oltmanns

Sonja und Jürgen Janssen

Lars und Nicola Andresen

Seite 15

Page 16: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 16

Kristin Brüning und Steffen Augustin

Tatjana Lakmann und Jan-Christoph Egerer

Detlef und Constanze Schmidt-WilkensOrganisator und Geburtstagskind: Albert van den Bergh

Eva und Stefan Dieker Ute und Jürgen zur Horst

Peter und Petra Schütte, Martin Paulsen

Frank Ostendorf und das legendäre Lenkrad

Christine und Markus Nickel, der das komplette Druckwerk sponserte.

Uwe Schlickel und Tamara Kauer Ulla und Oliver Sklorz

Auch kulinarisch ließ der Abend keine Wünsche offen.

Page 17: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeige | Seite 17

Page 18: Schlossallee Oldenburg 1 2012

NNirgendwo fließt die Zeit so schön dahin, wie an den romantischen Ausläufern des River Slaney im Südosten Irlands. Hier,

wo der Himmel blauer, die Wiesen grüner und das Klima milder sind, befindet sich Artramon. „Ein Ort, der die Geschichte

Irlands atmet und an dem die Luft nach Champagner schmeckt“, schwärmte einst Otto Schulte-Frohlinde, als er 1964 das

irische Herrenhaus mit seinen Ländereien erwarb. Heute betreibt seine Tochter, Ulrike Gräfin Walderdorff, das denkmalge-

schützte Anwesen im Georgian Style, welches ursprünglich 1770 erbaut wurde. Nachdem das Herrenhaus jahrzehntelang

ausschließlich privat genutzt wurde, entschloss sich die Hausherrin in den 90er Jahren, das Haus auch Gästen zur Ver-

fügung zu stellen und es nach und nach weiter auszubauen. Somit pendelt die in Schleswig-Holstein lebende Westfälin

häufig zwischen der Grünen Insel und ihrem deutschen Zuhause hin und her. Text Svenja Dierker, Fotos Artramon

Tradition verpflichtet Im exklusiven und stilvollen Ambiente empfangen drei Suiten, zwei

Doppel- und ein Einzelzimmer die Gäste. Dabei hat jedes Zimmer

seinen ganz eigenen Charme. Die Master Suite „Schufro“ – 73 qm,

lichtdurchflutet – trägt den Namen des Vaters der Hausherrin, der

als leidenschaftlicher Pferdezüchter und Mäzen in der Reiterwelt

bekannt war. Viele Fotos erinnern dort Pferdefreunde an alte Zei-

ten und große Erfolge – Höhepunkt der Olympiasieg 1976 von Al-

win Schockemöhle auf Warwick-Rex. Die Freundschaft zur Familie

Schockemöhle besteht bis heute: So ist Ulrike Walderdorff die Pa-

tentante von Alwins Tochter Vanessa. Der Dressurliebhaber wählt

vielleicht das Zimmer „Donnerhall“, welches mit vielen Details von

dem legendären Dressurvererber ausgestattet ist.

Vom Jagen und ReitenIm November beginnt die Zeit der Niederwildjagd, und jetzt kom-

men Jäger auf ihre Kosten. Hier wird die lange Jagdtradition der Fa-

milien Schulte-Frohlinde und Walderdorff mit der Jagdleidenschaft

der einheimischen Jäger vereint. Artramon bietet organisierte Jag-

den für kleine Gruppen an. Ob Fasanen oder Enten, Taubenjagd im

Feld oder Entenstrich – vielleicht ein Tag im weltberühmten North

Slob – für jeden ist etwas dabei. Oder man folgt den Spuren von

Steven Spielberg und reitet am malerischen Strand von Curracloe,

wo der berühmte Film „Der Soldat James Ryan“ gedreht wurde.

Paradies für GolferIrland ist nicht nur das Land von Whiskey und Guinness, sondern

auch ein Mekka für Golfer. Die grüne Insel gilt seit Jahren als das

beste Golfland der Welt, gemessen an der Anzahl, der Lage und der

Schönheit ihrer Plätze.

In der unmittelbaren Umgebung von Artramon befinden sich die

Golfplätze von Wexford und der Links Course in Rosslare, in über-

schaubarer Entfernung bieten sich bekannte Plätze wie Waterford

Castle, der 18-Loch-Championship-Golfplatz Mount Juliet und Po-

werscourt an. Vom gediegenen Schlossambiente bis zum absoluten

Traumgrün ist alles dabei – einzig das Handicap spielt hier, wo Golf

Volkssport ist, keine große Rolle.

Ein besonderer Ort für besondere Menschen.

Anzeige | Seite 18

Page 19: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Ein Opernhaus der besonderen ArtPure Natur genießen, in einer einzigartigen Landschaft im ganz

besonderen Ambiente entspannen, ohne dabei auf Kultur verzich-

ten zu müssen – auch das kann man auf Artramon. In Wexford

befindet sich das älteste (und lange Zeit einzige) Opernhaus der Re-

publik Irland, das wahrhaft einzigartig ist! „Wenn du die Wahl hast

zwischen Mailand und Wexford, solltest du nach Wexford gehen“

– diese Aussage eines amerikanischen Opernliebhabers versteht

man wohl erst, wenn man sich eines der drei Stücke, die jedes Jahr

auf dem Spielplan der kleinen, aber feinen Oper stehen, persönlich

angeschaut hat. Der Höhepunkt der Saison ist das jährliche Opern-

festival, das 2012 vom 24. Oktober bis zum 4. November stattfin-

det und internationales Publikum in den kleinen Ort im Südosten

der Insel zieht. Eine Sache ist dabei „without discussion“: getragen

werden ausschließlich „Black Tie“ und Abendkleid! „Die Oper ver-

leiht der Stadt Glanz – man ist mitten in der Provinz, und spürt

doch gar nichts Provinzielles“, so Ulrike Walderdorff, die selbst re-

gelmäßig zu Besuch beim Festival ist.

Landwirtschaftlicher Betrieb & UmgebungEines darf man nicht vergessen: Verbringt man einen Urlaub auf Art-

ramon, befindet man sich inmitten eines landwirtschaftlichen Be-

triebes. Auf der 300 Hektar großen Farm grasen über 500 Rinder

auf saftigen, irischen Weiden. Die Hälfte davon sind Milchkühe, die

zweimal täglich auf einem der modernsten Melkkarussells der Insel

gemolken werden. Für Interessierte bietet der Verwalter gerne eine

Führung an. Im Park kann man die Seele baumeln lassen, wandern

über verwunschene Wege zum hauseigenen Wasserfall und dem zum

Anwesen gehörenden Roche Castle mit seiner weiten Sicht über das

Land zum Wexford Harbour. Auch das Herrenhaus selbst bietet viele

Möglichkeiten: Neben einem Billardraum und einem Flügel für lau-

schige Stunden verfügt es über eine Sauna und eine kleine Bibliothek.

Die Liebe zum DetailArtramon ist herrschaftlich, ohne zu protzen, gemütlich, aber nicht

verschlafen. Die Liebe seiner Besitzerin findet sich in vielen, klei-

nen Details wieder. Da man hier viel Wert auf Individualität legt, ist

jedes Schlafzimmer sehr unterschiedlich ausgestattet, einzig die

Heizkissen für kalte Füße sind allen gemein.

Anzeige | Seite 19

Büro Ulrike Walderdorff

Schäferdresch 42, 22949 Ammersbek

Tel. 045 32 / 21 500, Fax: 045 32 / 50 17 18

[email protected], www.artramon.com

Ulrike Walderdorfferbte Artramon einst vonihrem Vater.

Page 20: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Harfeninternat | Seite 20

Page 21: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 21

harfenklänge statt schifferklavierMus iker in Ass ia Cunego e rö f fne t e in Har fen in te rna t d i rek t am De ich

Wasser, Wind und Weite – das ist Norddeutschland. Ein wenig ungewöhnlich, dass eine wärmeverwöhnte Italienerin

ausgerechnet hier ihren großen Traum verwirklichen möchte. Direkt am Deich steht das alte Hotel Weserhof, in dem

die Musikerin Assia Cunego in wenigen Monaten ein Harfeninternat eröffnen wird – das erste dieser Art in Europa.

Text und Fotos Kathrin Janout

Baulärm und HarfenmusikEin Blick aus den riesigen Fenstern im renovierten Konzertsaal sagt

alles: Das leuchtend grüne Gras auf dem Deich, dahinter die Weser,

ein kleiner idyllischer Strand und der blaue Himmel, an dem man

sich bis zum Horizont satt sehen kann. Nur einen Schritt aus der

Haustür und schon gelangt Assia Cunego über eine eigene Brücke

direkt auf den Deich. Kein Wunder, dass sich die 28-Jährige in die-

sen Ort und dieses Haus verliebt hat und ihre ganze Energie in die

Verwirklichung ihres Traumes steckt. „Das erste Umbaujahr war fan-

tastisch“, erzählt die junge Frau mit leicht italienischem Akzent. „Wir

hatten tolle Handwerker, die auch hier gewohnt haben. Alles lief gut“,

erinnert sie sich. Ein aufwendiges Projekt: Das Haus wurde innen

komplett verändert, nur die tragenden Wände sind stehen geblie-

ben. Auch eine vollständige energetische Sanierung war notwendig,

von der Außenwanddämmung über den Austausch der Fenster bis

zur neuen Heizung. Beim Innenausbau packt die zierliche Musikerin

selbst mit an. Sie streicht, verlegt Fußöden oder verspritzt Ecken

mit Silikon. „Ich habe hier schon morgens um fünf gehämmert, als

ich nicht mehr schlafen konnte“, verrät sie schmunzelnd. Allerdings

musste auch sie sich an den Baulärm erst gewöhnen. „Früher war

ich anders“, gibt sie zu, „alles musste still sein, wenn ich geübt habe.

Nun kann ich bei schlimmstem Krach Harfe spielen.“

Page 22: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Harfeninternat | Seite 22

Verrücktes VorhabenDie Idee zu dem ungewöhnlichen Plan, ein solches Internat zu

eröffnen, kam ihr während eines Meisterkurses für Harfenspieler,

den sie organisiert hatte. Eine Woche lang waren die Musiker

rund um die Uhr zusammen, haben gemeinsam musiziert, ge-

gessen und die Geselligkeit genossen. Beim Abschied sind dann

Tränen geflossen. „Ich hatte vorher schon von Musikinternaten

gehört und so habe ich mir überlegt, ein eigenes zu eröffnen“,

erklärt Cunego. Gerade mal zwei Wochen vergingen, bis sie ein

fertiges Konzept erstellt hatte und die Entscheidung feststand. Ihr

Mann, Pfarrer Joachim Paulus, unterstützt sie bei diesem Plan.

Er war derjenige, der das alte Hotel am Weserstrand entdeckt

und sie ihrem Traum ein Stück näher gebracht hat. „Man muss

ein bisschen verrückt sein für so ein Projekt“, gibt die Musikerin

zu und wirft lachend den Kopf in den Nacken, „und ich brauche

dabei Menschen mit Vernunft, die zu mir stehen und mich auf

meinem Weg lenken.“

Familienleben mit MusikHier in Sandstedt möchte das Paar unter einem Dach mit bis zu

sieben Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen leben. Schüler ab

einem Alter von zehn Jahren dürfen in das Internat einziehen. „Vor-

her sollen sie im Wald spielen und auf Bäume klettern“, findet Assia

Cunego. Kinder im schulpflichtigen Alter werden vor Ort die öffentli-

chen Schulen besuchen. Später einmal sollen Privatlehrer eingestellt

werden, dafür jedoch muss das Internat – die „harp academy“ –

erstmal einige Zeit erfolgreich laufen. Die Musik soll in diesem Haus

den gemeinsamen Mittelpunkt bilden, das ganze Leben vom Wesen

der Kunst geprägt sein. „Wir möchten mit den Schülern eine große

Familie bilden, gemeinsam musizieren, uns aber auch Küche, Wohn-

und Esszimmer teilen, zusammen am Tisch sitzen, reden und Spaß

haben“, wünscht sich Cunego. Jeder Schüler wird sein eigenes, rund

25 qm großes Zimmer bekommen. Dazu wurde beim Umbau aus

zwei ehemaligen Hotelzimmern eines gemacht, so dass in jedem

Raum ein Bereich zum Schlafen und einer zum Musizieren entstand.

Fertige Fassade: Die Außenwand wurde nachträglich gedämmt – das alte Hotel Weserhof erstrahlt in neuem Blau. Das Gerüst kann in Kürze abgebaut werden.

Gute Aussicht: Assia Cunego und ihre Freundin Petra Schierenbeck gönnen sich eine Kaffeepause auf der Fensterbank des Konzertsaals.

Page 23: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 23

Vorerst werden sich vier Schüler gemeinsam eines der frisch reno-

vierten Badezimmer teilen müssen, später dann jeweils nur zu zweit.

Der große Konzertsaal mit den breiten Fenstern, die den eindrucks-

vollen Blick auf Wasser, Strand und Deich freigeben, ist gleichzeitig

Übungsraum. Hier stehen die Harfen und der Flügel, jederzeit bereit,

das Gebäude mit Musik zu füllen.

Unkonventionelle LehrmethodenFür den Unterricht an der Harfe möchte Assia Cunego feste Zeiten

vereinbaren, gewisse Strukturen sind schließlich nötig, findet sie.

Dennoch soll genügend Raum für Spontaneität bleiben. Besonders

wichtig ist, dass zwischen ihr und den Schü-

lern kein distanziertes Lehrverhältnis entsteht.

„Der Spaß am Instrument, an der Musik und

am Lernen ist das Wichtigste überhaupt“, er-

klärt die studierte Harfenistin, „das ganze Le-

ben der Schüler soll Musik sein.“ Da kann es

auch schon mal vorkommen, dass sie nachts

um vier an die Zimmertür klopft und die Schüler

zum gemeinsamen Üben auffordert, verrät sie

in freudiger Erwartung auf einen solchen Au-

genblick. Sie selbst begann im Alter von acht

Jahren, Harfe zu spielen, nachdem sie mit ihrer

Mutter ein Konzert besucht und das himmlisch

klingende Instrument tiefen Eindruck hinterlas-

sen hatte. Allerdings erfuhr sie selbst nur allzu

oft einen stocksteifen, langweiligen Unterricht,

der, wenn sie das Harfespielen nicht im Blut ge-

habt hätte, sicherlich zum Abbruch ihrer musi-

kalischen Karriere geführt hätte. Währenddes-

sen eignete sich Assia Cunego mit der Zeit ihre

eigenen Lehrmethoden an, durch die sie ihre

Leidenschaft für die Musik an ihre Schüler weitergibt. Um Gefühl und

Leichtigkeit zu vermitteln, verwandelt sie beizeiten ein klassisches

Stück in einen Popsong. Mit schwarzer Sonnenbrille, die langen Lo-

cken umherwirbelnd, führt sie vor, dass eine altmodisch anmutende

Diese Brücke ist eine direkte Verbindung zwi-schen Internat und Deich. Eine Besonderheit des Hauses, die Assia Cunego von Anfang an gefallen hat.

47 Saiten, 1,84 Meter groß, 40 Kilo schwer: Assia Cunegos italienische Konzertharfe aus kanadischem Ahorn wird ausschließlich von der Musikerin selbst gespielt. „Jeder Mensch verändert den Klang des Instruments“. Deshalb stehen für die Schüler zwei weitere Harfen zum Üben bereit.

Page 24: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Harfeninternat | Seite 24

Harfe durchaus modern sein kann. „Die Schüler sollen die Sprache

der Musik lernen“, erklärt sie, „die Spieltechnik, das Handwerkszeug,

ist das eine, aber Musik als Kunst ist mehr.“

Bloß keine EliteschuleEine steile Karriere des Harfennachwuchses steht bei Assia Cune-

go nicht im Vordergrund. Unter keinen Umständen möchte sie ein

Internat für Eliteschüler errichten. Bereits 2009 hatte sie die „harp

academy“ gegründet mit dem Ziel, jeden Schüler nach seinen in-

dividuellen Fähigkeiten und Wünschen fördern zu können. „Selbst

einfachste Stücke kann man schön und künstlerisch vortragen, Lei-

stungsdruck ist dabei nicht notwendig“, ist sie überzeugt. Und die

Musikerin weiß, wovon sie spricht: Assia Cunego ist eine der besten

Harfenistinnen Europas. Sie hat zahlreiche nationale und internatio-

nale Wettbewerbe gewonnen und spielt bis zu 150 Solokonzerte pro

Jahr. Dabei ist sie bodenständig geblieben, hält an ihren Idealen fest

und ist einfach mit Leib und Seele Musikerin. Nun endlich hat sie für

ihre „harp academy“ einen festen Wohnsitz gefunden. Hier steht die

zierliche junge Frau nun mit ihrem eindrucksvollen, mannshohen In-

strument auf dem Deich, den Blick aufs Wasser gerichtet. Ein vorbei-

fahrendes Containerschiff erzählt von fernen Ländern und der Wind

entlockt den Saiten der hübsch verzierten italienischen Konzertharfe

aus kanadischem Ahorn die ersten Klänge. Ein ganz besonderer Mo-

ment, in dem sie die Vorfreude auf die Eröffnung ihres eigenen Inter-

nats Ostern nächsten Jahres kribbelnd in sich spürt.

Der richtige Ort für ihre Kunst: Assia Cunego genießt die norddeut-sche Landschaft vor den Türen ihres Internats.

Noch stehen die Stühle im Konzertsaal übereinander gestapelt. Doch schon bald sollen hier neben den Übungsstunden auch Konzerte für ein öffentliches Publikum stattfinden.

Page 25: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeige | Seite 25

Mit sicherheit gut beraten!Kaum ein Feld ist so umfangreich wie das der Krankenversicherung. Der Markt ist voll mit Produkten, deren Inhalte

nicht immer relevant sind. Und genau deshalb kommt es hier auf eine ausführliche, individuelle, persönliche, vertrau-

ensvolle und bedarfsgerechte Beratung an. Die MeVitus GmbH aus Münster hat sich genau diese kompetente Beratung

mit Schwerpunkt Krankenversicherung auf die Fahnen geschrieben.

individuelle sicherheitskonzepteJeder Mensch ist anders – und somit auch der Bedarf und der

Anspruch an sein persönliches Krankenversicherungs- und Sicher-

heitspaket. Was der eine möchte, muss noch längst nicht das Rich-

tige für den anderen sein. Deshalb ist das Leistungsspektrum der

unabhängigen MeVitus GmbH besonders umfangreich. Es umfasst

insbesondere die Private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit,

Dread Disease, Private Altersvorsorge und Betriebliche Altersvor-

sorge für Privatpersonen, Familien und Unternehmer. Dabei setzt

MeVitus auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Krankenver-

sicherungen, was für die Kunden höchste Kompetenz und schnelle

Erfolge bedeutet. Ein echter Mehrwert: MeVitus lässt seine Kunden

durch das Dickicht in Versicherungsfragen blicken und schärft den

Fokus für das Wesentliche, nämlich für die individuellen Bedürf-

nisse. Die Beratung wird besonders großgeschrieben, ebenso die

Offenheit, Ehrlichkeit und die Transparenz im Umgang mit Informa-

tionen. „Dabei zählt die unkomplizierte, unbürokratische Abwick-

lung ebenso zu unseren Stärken wie Motivation und Zuverlässig-

keit“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Siegmund Panitz. Und weiter:

„Unsere Dienstleistungen sind selbstverständlich von der Beratung

(auch vor Ort) über die Antragsvermittlung bis hin zu laufenden

Informationen über Ihre Versicherung völlig kostenfrei. Wir können

auch im Lebens- und Sachversicherungsbereich weiterhelfen.“

leistungsspektrumPrivate Krankenversicherung: Die Private Krankenversicherung

besteht aus über 870 Einzelkriterien und lässt sich schon deshalb

nicht über den Beitrag vergleichen. Die Auswahl, was zu versichern

ist und was nicht, können Menschen dann treffen, wenn sie aus-

führlich informiert wurden, was es am Markt zur Auswahl gibt und

was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird.

Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft sichert Einkommen und damit

die Lebensplanung. So wie der Motor das Auto antreibt, so ist die

Arbeitskraft, besser deren Erhalt, unverzichtbar für ein planbares

Leben. Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten können nur dann be-

rücksichtigt werden, wenn das regelmäßige Einkommen gesichert

ist. Der Markt ist voll von Produkten, die mit Eigenschaften werben,

die eher sekundär sind.

Dread Disease: Die Dread Disease dient zur Absicherung bei

schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Besonders wichtig sind die Definition der Erkrankungen und die

damit verbundene Nachweisbarkeit als Grundlage der Leistungs-

pflicht. Hier ist der Berater in der Regel mehr als überfordert, der

Fachmann aber besonders gefragt.

Private Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus,

wenn man seinen bisherigen Lebensstandard beibehalten möchte.

MeVitus bietet verschiedene Lösungen zur Privaten Altersvorsorge

und berät, welche Versicherung den höchsten Sicherheitsstandard

bietet.

Betriebliche Altersvorsorge: Um sich nicht nur auf die gesetzli-

che Rente verlassen zu müssen, sollte man diese sowohl durch pri-

vate als auch durch eine betriebliche Altersversorgung ergänzen.

Ein Arbeitnehmer hat ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Entgelt-

umwandlung, das genutzt werden sollte.

MeV i tus GmbH | Hanses t raße 51 | 48165 Münste r | Te le fon 02501/ 59 40 10

www.mevitus.de

Page 26: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Interview | Seite 26

Horst Klemmer: „Sind Sie betrunken?“Er ist der „Missenmacher“: Horst Klemmer. 1945 aus dem Sudetenland geflohen, ist er heute so

etwas wie ein „Oldenburger Original“. Er ist der Seniorchef der Miss Germany Corporation, war

der einzige Manager des legendären Heinz Erhardt und hat mit Dieter Thomas Heck und Heinz

Schenk Europatourneen gemacht. Am 5. Dezember wurde er 75. Ein Interview.

Interview Svenja Dierker, Fotos MGC

Schlossallee: Herr Klemmer, erst einmal nachträglich herz-

lichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Horst Klemmer: Danke schön!

Sie haben groß gefeiert – wie war die Party?

Wundervoll! Ich war schon immer ein großer Fan von Clowns – im

Alter von 10 Jahren stand für mich fest, dass ich einmal Zirkusdirek-

tor werden möchte. Heute kann man sagen: Beinahe hat’s geklappt!

Also habe mir von meinen Freunden gewünscht, dass sie zu meinem

75. Geburtstag alle als Clowns kommen, oder zumindest mit roter

Nase. Von den rund hundert Gästen im Etzhorner Krug waren dann

tatsächlich die meisten als Clowns verkleidet. Das war eine illustre

Oldenburger Runde!

Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen, „Missen zu machen“?

Ich habe eigentlich Steuerberater gelernt, bin dann aber recht schnell

auf die Bühne gegangen, zunächst als Sprecher. Mein Zahnarzt hat

mich irgendwann angesprochen: „Sie machen doch auch Ansagen

… Auf Wangerooge moderiert einer die Wahl der Miss Wangerooge

– der ist so schlecht! Können Sie das nicht auch?“ Ich habe gesagt,

dass ich das noch nie gemacht habe, aber wir das ja mal probieren

können. So habe ich also angefangen. Dann folgte die Wilhelms-

havener Misswahl, nach der man mir sagte, dass ich genau der rich-

tige Sprecher für die Miss Germany Wahl sei. „Sind Sie betrunken?“

– das war meine erste Reaktion! 1960 habe ich dann tatsächlich in

Travemünde meine erste Miss Germany Wahl moderiert, und direkt

danach hat man mir die Regie angeboten. Seitdem bin ich dabei und

habe das Konzept stetig weiterentwickelt. In den 70ern bin ich auf

die Idee gekommen, in Diskos zu gehen. Anfangs wurde ich ausge-

lacht, aber es war vom ersten Tag an ein Riesenerfolg!

Sie sind also berufsmäßig immer umgeben von schönen Frauen

– hält Sie das jung?

Naja, also bei 75 überlegt man ja schon mal... Aber ich muss sagen,

ich fühle mich momentan gut, ich schwimme, ich spiele Tennis, und

in meiner zweiten Heimat Wangerooge fahre ich viel Rad. Ich habe

immer gesagt, wenn ich merke, dass der Kopf vergesslicher wird

und die Kraft nicht mehr da ist, dann höre ich auf. Momentan bin ich

noch voll dabei!

Was war in den letzten Jahren ihr schönstes Erlebnis?

Privat ganz klar die Geburt meiner Enkelkinder. Ich habe vier und bin

mit Leib und Seele Opa! Beruflich war es 1999, als mein Sohn mir

unter dem Tannenbaum eine Urkunde überreichte, auf der stand, dass

der Titel „Miss Germany“ für uns exklusiv weltweit eingetragen ist. Da-

für habe ich 15 Jahre lang gekämpft, es hat ein Heidengeld gekostet!

Horst Klemmer und das Miss Germany-Corporation Team.

Page 27: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 27

Gibt es eine schöne Anekdote aus ihrem Berufsleben?

Ach, etliche. Um hier eine zu nennen: Ich war einmal mit Heinz Er-

hardt auf Wangerooge, und der Hotelinhaber hatte einen großen

Hund, der Heinz Erhardt ein Loch in seinen neuen Sommermantel

biss. Dem Chef war das sehr peinlich und er sagte: „Kaufen Sie

sich ‘nen neuen und schicken Sie mir die Rech-

nung.“ Heinz Erhardt flog nach Helgoland, kaufte

sich einen neuen Mantel und schrieb dann eine

Postkarte: „Ich habe mir soeben einen neuen

Sommermantel gekauft. Wenn ich nächstes Mal

vorbeikomme, dann zeige ich Ihnen den Mantel.

Dem Hund – dem zeigen wir den Mantel aber

nicht!“

Sie sind in Oldenburg stark verwurzelt – was

mögen Sie so an der Stadt?

Es ist einfach wunderschön hier! Oldenburg ist

übersichtlich und hat viel Charme und wunder-

bare Geschäfte. Wir haben viele Freunde hier,

und vor allem ist die Seeluft nicht fern. Ich kenne

viele Städte, auch im Ausland. Aber ich komme

immer wieder gern nach Oldenburg.

Würden Sie etwas ändern, wenn Sie die letz-

ten 50 Jahre noch mal leben könnten?

Man kann die Vergangenheit ja ohnehin nicht ändern. Ich habe auch

Sachen erlebt, die nicht so toll waren – etwa

den Schlaganfall von Heinz Erhardt, der mich

fast mein Genick gekostet hat. Ich musste

zwei Jahre Tournee absagen, und wir waren

jeden Tag ausverkauft! Auch ich hatte eine

schwere Herzkrankheit, aber die ist ausge-

heilt. Eigentlich würde ich mein Leben noch-

mal genauso leben wollen. Ich habe eine

wunderbare Frau, eine wunderbare Familie,

mein Sohn übernimmt die Firma zusammen

mit meiner Schwiegertochter – was kann

man sich mehr wünschen?

Welche privaten und beruflichen Pläne ha-

ben Sie für die Zukunft?

Ich möchte noch mehr Zeit auf Wangerooge verbringen. Wir haben

eine Wohnung dort, die habe ich in der schlechtesten Zeit meines

Lebens gekauft, als die Sache mit Heinz Erhardt war. Ich wusste

nicht, wie ich sie bezahlen sollte. Aber wir haben es hinbekommen

und wohnen jetzt direkt am Meer, ich sehe jedes Schiff, das einen

deutschen Hafen verlässt. Und dort sitze ich manchmal alleine auf

dem Balkon, und denke nach und habe super Ideen, auch für die

Shows. Das kann ruhig noch eine Weile so weitergehen!

Herr Klemmer, ich danke Ihnen für das Gespräch!

WissenswertesAm 7. Januar findet die Wahl zur Miss Norddeutschland bei Famila in

Oldenburg statt. Mehr dazu unter www.missgermany.de

Horst Klemmer mit seiner Frau Hildburg

Dr. Maik Irmisch, Horst und Ines Klemmer, Manfred Ewert (v.l.n.r.)

Page 28: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Spezial Anzeigen | Seite 28

Exklusive Geschenkideen

Erinnerung an schöne Momente Seit zehn Jahren widmen sich die Pandora Designerinnen der Kreativität und

Individualität der Frau und ermöglichen die Gestaltung eines einzigartigen

Schmuckstückes. Für jeden kostbaren Moment im Leben findet sich bei

Pandora ein besonderer Charme, so dass Pandora-Fans ihre Armbänder als

Erinnerung an unvergessliche Momente ihres Lebens tragen. Armband mit

Pandoraverschluss ab 59 Euro, Silberelemente ab 29 Euro.

Juwelier Rolfes in Damme, www.rolfes-damme.de

Perfekte KombinationDie weltweit erfolgreiche Linie Le Pliage Longchamp

begleitet tausende Männer und Frauen mit

Stil in ihrem Alltag. Das Modell lässt sich

ganz klein zusammenfalten. Im „total look“

kann die Tasche von ihren besonderen Fans

kombiniert mit den passenden Ballerinas oder

Sandalen getragen werden! Limitierte Auflage für

255 Euro erhältlich.

Leder Holert in Oldenburg, www.leder-holert.de

Für gemütliche Winterabende Mit einem Präsent von der Kleinen Diele bringt man dem Beschenk-

ten Zuneigung und Wertschätzung zum Ausdruck. Für gemütliche

Winterabende sorgt die große Auswahl an Duftkerzen in verschie-

denen Formen und Ausführungen. Die abgebildete Kerze in einer re-

präsentativen Verpackung kostet 18,90 Euro.

Kleine Diele in Rastede, www.kleine-diele.de

Wohnlicht deluxeDiese Tischleuchte kombiniert wert-

volle Schmiedearbeit mit feinster

Glasbläserkunst. Eingefasst in dem von Hand pati-

nierten Sockel sitzt das mundgeblasene Glas des ha-

waiianischen Künstlers Rick Strini – jedes Glas ist ein

Unikat und vom Künstler handsigniert. 1.100 Euro je

Leuchte. Wohngalerie Streithorst in Neuenburg,

www.streithorst-neuenburg.de

Bugatti Decke aus NerzNeue, individuelle Looks, die für Zeitgeist und

Fashion stehen, sind wichtige Inspirationen für

die bugatti Kollektion. In edlem Design ist die

Felldecke bugatti für den gehobenen Wohnstil

unverzichtbar. Preis: 349 Euro

Thomas Gilde International in Steinfeld

www.teppich-thomas.de

Warm eingepackt Leder und Webpelz – edle Materialien sind zeitlose Ever-

greens. Mit dieser Designer-Felltasche des Labels „Esdeni“

müssen selbst die Siebensachen nicht frieren! 295 Euro

Designermode Dubiel in Westerholtsfelde,

www.dubiel-naturstein.de

Page 29: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeigen | Seite 29

Individuelles DesignIn der Noosa Gürtel- und Armband-Kollektion hat jeder Chunk (Druck-

knopf) eine eigene Herkunft und erzählt eine einzigartige Geschichte.

Am besten ist, sich einfach durch die vielen Symbole aus aller

Welt inspirieren zu lassen und mit den originellen Chunks

das eigene Noosa Accessoire zusammenzustellen. Den Gür-

tel gibt es ab 59 Euro, die einzelnen Chunks sind ab 8,95

Euro zu haben.

Modehaus Leffers in Oldenburg, www.leffers.de

Ticken wie die StarsOriginal Toy Watch Uhren bestechen durch ihr innovatives modisches De-

sign aus Italien. Beliebt bei Stars aus Musik und Filmszene. Zu haben sind

die Uhren ab 159 Euro.

Exklusiv bei du nord in Oldenburg, www.du-nord.com

Nicht nur für GenießerEin großer außergewöhnlicher Sektkühler ist ein ele-

gantes Geschenk für Sie und Ihn. Die Griffe in Form

von Hirschköpfen machen ihn zu einem Accessoire,

das nicht jeder hat. Oder sollte man ihn doch gleich für

sich selbst kaufen? Sektkühler, vernickelt, kostet

139 Euro. Gesehen bei CountrySide, Rastede-Loy,

www.countryside-shop.com

Der nächste Sommer kommt bestimmt… und mit diesem Kleid in Etuiform mit seinem frischen

frechen Druck aus allerlei exotischen Früchten macht er

bestimmt gleich doppelt soviel Spaß! Das Kleid kostet rund

320 Euro. Lückendiers Boutique in Bad Zwischen ahn, Tel.

0441/ 6 90 58

Page 30: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Klassiker | Seite 30

Klassiker: Mode

Zeitlos schön„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling

ist“, sagte bereits die legendäre französische Modeschöpferin und Stilikone Coco Chanel. Und tatsächlich gibt es Klei-

dungsstücke, die niemals aus der Mode kommen: das kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie der Trenchcoat oder

das Twinset. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia, siehe Auszeichnung

Das Etuikleid: Stilsicheres Must-have

Wer erinnert sich nicht an die Szene in „Früh-

stück bei Tiffany‘s“, in der Audrey Hepburn mit

sehnsuchtsvollem Blick an den Schaufenstern

des Nobel-Juweliers Tiffany‘s vorbeiflaniert.

Damit machte sie das Etuikleid weltberühmt.

Auch Stilikone und Präsidentenehefrau Jackie

Kennedy liebte es. Heute gilt es als DAS Sinn-

bild zeitloser Mode überhaupt. Mit seinem figur-

betonten, engen Schnitt setzt es die weibliche

Silhouette vorteilhaft in Szene und durch seine gute Kombinierbar-

keit ist es zu jedem Anlass tragbar: ob als Büro-Outfit, Cocktailkleid

oder Casual-Dress – je nachdem, welche Absatzhöhe Frau dazu

trägt, wirkt es elegant bis leger. Hepburn trug am liebsten flache

Ballerinas. Eng verwandt mit dem Etuikleid ist das kleine Schwarze.

Entworfen wurde es bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhun-

derts von Coco Chanel. Und auch heute posieren Stars wie Jennifer

Aniston oder Angelina Jolie darin gerne auf den roten Teppichen.

Vor allem der klassisch-elegante Schnitt, der niemals über das

Knie reicht, macht das kleine Schwarze zum wunderbaren Basic.ww

w.a

nita

hass

.de

Page 31: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 31

Die Marlenehose: Gestern noch skandalös – heute schon ein Modeklassiker

Als Marlene Dietrich die Hose in ihrem Film Marokko

trug, löste sie einen wahren Skandal aus. Schließlich

hatte Frau bis dato Rock zu tragen, eine Hose war un-

denkbar! Erst „die Dietrich“ befreite die Frauen aus

diesem Kleiderzwang. Heutzutage gilt die Marlene-

hose dank ihres androgynen Looks als absoluter Mo-

deklassiker. Ihr eleganter Schnitt macht sie vielfältig

einsetzbar: ob als glamouröse Alternative zum kleinen

Schwarzen oder als bürotaugliches Outfit im Alltag.

Charakteristisch sind der hoch geschnittene Bund

und die Betonung der Taille. Ihr weiter Beinausschnitt

verschlankt die Beine optisch. Typischerweise aus

leichtem, weichem Stoff gefertigt, der eine fließende

Silhouette erzeugt, lässt sie trotzdem lässig wirken.

Absolutes Must zur Marlenehose sind hohe Schuhe,

sonst sieht es schnell aus, als würde man darin ver-

sinken. Aber: Ganz gleich wie hoch der Absatz ist

– die Hose muss immer zum Boden reichen. Ein breiter

Gürtel unterstreicht den taillenbetonten Schnitt der Hose und eine

trendige Schluppenbluse lässt sei femininer wirken.

Der Trenchcoat: Auch in Zeiten des Friedens heiß begehrt

Ein wirklich beständiger Evergreen ist der Trench-

coat. Erfunden wurde er gegen Ende des 19.

Jahrhunderts von Thomas Burberry. Dessen erste

Ausführungen waren aus wasserabweisendem

Material und damit besonders geeignet als witte-

rungsbeständige Kleidung für die Armee. Daraus

resultierte auch sein Name „Trenchcoat“ (engl.:

Trench = Schützengraben). Aber erst Humphrey

Bogart machte ihn so richtig bekannt! Inzwi-

schen ist der Mantel kaum noch aus der Mode

wegzudenken. Sein Schnitt lässt den Trenchcoat

zum wahren Multitalent werden. Er passt eben-

so zu Jeans wie zu Businessanzügen und sch-

malen Etuikleidern. Die klassischen Farben sind

Schwarz, Beige und Blau.

Das Twinset: Langweilig? Nein, klassisch!

Grace Kelly, Jackie Kennedy und Audrey Hepburn wussten eines

ganz genau: Ein Twinset verleiht jeder Frau Eleganz und Klasse!

Entworfen vom österreichischen Designer Paul Weisz im Jahr 1934

für das schottische Label Pringle, löste die Kombi aus Pulli und Ja-

cke einen kleinen Skandal aus. Schließlich trug man Feingestrick-

tes bis dahin nur drunter. Erst in der Hippie-Zeit fiel das Twinset

ww

w.m

aendler.comw

ww

.snobdenoblesse.com

Page 32: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Klassiker | Seite 32

modisch durch, weil es als spießig galt.

Seit Kurzem feiert das Duo jedoch ein mo-

disches Comeback. Das klassische Twin-

set besteht aus einem eng anliegenden

Pullover mit kurzem Ärmel und rundem

Halsausschnitt und einer langärmeligen

Strickjacke, ebenfalls mit Rundhalsaus-

schnitt und schmalen Bündchen. Die

meist einfarbigen Stücke sind nicht zu

sportlich und nicht zu formell – dadurch

passt das Twinset eigentlich immer. Egal,

ob zur Jeans oder zum schicken Rock.

Das Kostüm: Der Inbegriff von Glamour

Es ist einfach und schlicht, besticht aber

durch mondänen Chic, Glamour und zeitlosen

Stil. Seit über fünfzig Jahren kleidet dieser

Zweiteiler die moderne Frau von heute: das

Chanel Kostüm. Es besteht aus einem lo-

ckeren Jäckchen und ausgestellten Rock im

klassischen, grobnoppigen Tweed-Stoff – das

Erkennungsmerkmal des Kostüms. Die Jacke

ist kastenförmig, besitzt verschiedene Bordie-

rungen und verzichtet aufs Revers. Das Cha-

nel Kostüm kann fast von jeder Frau getragen

werden, da das hüftlange Jäckchen unter-

schiedlichen Figuren schmeichelt. Bei einem

original Chanel ist am inneren Saum der

Jacke eine Metallkette eingefasst. Klassisch

trägt man dazu eine Bluse mit Schlingkragen.

Coco Chanel kombinierte dazu auch oft Mode-

schmuck und Perlenketten.

Die Jeans: Salonfähige Arbeitskleidung

Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein absoluter Mo-

deklassiker: die Jeans. Einst als langlebige Arbeiterhose vom

Auswanderer Levi Strauß erfunden, ist sie heute salonfähig

geworden. Die klassische Jeans ist die Five-Pocket. Sie be-

sitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Fronttaschen. In der rech-

ten Fronttasche ist zusätzlich die Coin Pocket aufgenietet.

Inzwischen gibt es jedoch unzählige Variationen: Ob knal-

lenge Skinny-Jeans, tief sitzende Hüftjeans, super-trendige

Boyfriend-Jeans oder weite Baggy Pants, für jeden ist das

Passende dabei. Diverse Marmorierungen, Waschungen

oder Verzierungen lassen die Jeans zu jeder Zeit modisch

und topaktuell erscheinen.

ww

w.m

aend

ler.c

omw

ww

.cha

nel.c

omLe

vi‘s

501

Page 33: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 33

Das Poloshirt: Cleaner Freizeit-Chic

Vom Tenniscourt direkt in den Kleiderschrank bahnte sich dieser

Modeklassiker seinen Weg. Kaum verwunderlich, denn das Polo-

shirt ist ein echtes Allroundtalent und bringt die nötige Sportlich-

keit in den Alltag. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts trugen

Polospieler konservative, langärmelige Shirts aus festem Wollstoff.

Als eigentlicher Erfinder gilt heute jedoch allgemeinhin der franzö-

sische Tennisspieler René Lacoste – der damit einen neuen Trend

kreierte. Früher gab es das Poloshirt in klassischer Tennistraditi-

on nur in Weiß. Heute gibt es das sportliche Modell inzwischen in

sämtlichen Regenbogenfarben, und es hat sich zu einem wahren

Klassiker in der Modewelt gemausert: lässig, sportlich und zeitlos

kann man das Poloshirt vielseitig stylen.

Der Budapester: Lässige Alternative zum Lackschuh

Ein Blick auf den Namen verrät, dass dieses Modell aus Buda-

pest stammt. Dort wird der Budapester seit dem 19. Jahrhun-

dert angefertigt. Die unverwechselbaren fast geraden und breiten

Leisten gehören, neben der relativ hohen und breit gerundeten

Schuhspitze, zu den beiden wichtigsten Merkmalen der Bu-

dapester. Typisch osteuropäisch sind bei diesem Schuhmodell

das Lochmuster und die Leistenform. Aufgrund dieses Musters

fallen diese Schuhe unter dem Oberbegriff Brogues. Der Name

Brogue kommt aus dem Schottischen und ist eine Bezeichnung für

die charakteristischen Löcher im Schuh. Erfunden wurden diese

von irischen und schottischen Hirten, die nach einer Wanderung

durch Sumpfgebiete das Wasser und den Schlamm abfließen las-

sen wollten. Gleichzeitig unterstützten die Löcher ein schnelleres

Trocknen. Inzwischen ist der Budapester jedoch die erste Wahl,

wenn es um die Suche nach einem geeigneten Anzugschuh geht.

ww

w.lo

dger

foot

wea

r.com

/

ww

w.h

ugob

oss.

com

ww

w.la

cost

e.co

m

Page 34: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Szene Tweed | Seite 34

Karl Geerken ist selbst ein begeisterter Träger des langlebigen Stoffs. Fans des robusten Materials kommen im Guaran Irish Tweed in Oldenburg voll auf ihre Kosten.

Rauer Stoff für feine LeuteCharles und Camilla tragen ihn ebenso wie Miss Marple. Und der wohl berühmteste Detektiv, Sherlock

Holmes, wäre ohne seinen obligatorischen Mantel aus diesem Material nahezu undenkbar. Die Rede ist na-

türlich von Tweed – einem Stoff, so britisch wie die Queen selbst. Kaum etwas verkörpert die britische

Lebensart so sehr wie Tweed-Bekleidung. Um zu erfahren, was es mit dem robusten Material aus

dem hohen Norden auf sich hat, welche Neuerungen es gibt und wie man den Stoff am besten

pflegt, verabreden wir uns mit Karl Geerken – ein echter Kenner des langlebigen,

widerstandsfähigen Stoffs!

Text und Fotos Johanne Uphoff

Von der Arbeitskleidung zum Modestatement der Upper ClassDie meiste Zeit herrscht in Großbritannien

ein eher stürmisches und kaltes Klima.

Diese Tatsache und die weit verbreitete

Schafzucht führten dazu, dass man einen

Stoff aus Wolle webte, der Schutz vor Käl-

te, Nässe und Wind bot. Und schon war

sie geboren, die ideale Arbeitskleidung für

Bauern, Fischer und Schäfer – kurz für

alle, die in Regen und Sturm draußen zu

tun hatten. „Diese Eigenschaften machen

den Tweed zum idealen Herbst-Winter-

Stoff, der aber auch das ganze Jahr über

bei Outdoor-Aktivitäten getragen werden

kann, sei es beim Wandern, Golfen, Rei-

ten oder eben auf der Jagd“, erklärt Karl

Geerken. Und weil der Wollstoff nicht nur

äußerst robust, atmungsaktiv und lang-

lebig ist, entdeckte ihn irgendwann auch

der britische Landadel, und die hieraus

gefertigten Kleidungsstücke wurden zum

Klassiker des Country-Styles.

Die Ursprünge liegen im Dunkeln Auch heute noch halten viele den schot-

tischen Fluss Tweed gelegentlich für den

Namensgeber des Wollstoffs. Dabei handelt

es sich jedoch um einen Übertragungsfeh-

ler: Die ursprüngliche Bezeichnung lautete

tatsächlich zunächst Tweel (oder auch Twill),

entsprechend seiner speziellen Webart.

Charakteristisch für den robusten Wollstoff

sind die eingesponnenen bunten Fäden, die

die Farben der Landschaft wiedergeben:

Ginstergelb, Moornelkenrot, Moosgrün,

alle Blauschattierungen des Himmels, Re-

gengrau und Torfbraun. „Ursprünglich be-

nutzten die Tweedhersteller eben nur das,

was es auf ihren Inseln gab: die Wolle der

Schafe, Flechten, Moose und Pflanzen zum

Färben. Daran erinnern auch heute noch

Page 35: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 35

die bunten Fäden im Stoff“, so Geerken und

fügt hinzu: „Besonders in Schottland ent-

wickelte man darüber hinaus die verschie-

denen Muster, die man noch heute zum Teil

bestimmten Familien zuordnen kann.“ Am

berühmtesten jedoch ist wohl der Harris

Tweed – benannt nach seiner Heimat, einer

der Hebrideninseln, die bis zu 50 Kilometer

vor der Nordwestküste Schottlands liegen.

Dieser grobe und schwere Wollstoff ist es,

den viele allgemein mit der Bezeichnung

„Tweed“ verbinden und auf den die Bewoh-

ner der Hebriden besonders stolz sind. Der

gälische Name „Clò Mór“ bedeutet über-

setzt nichts anderes als „Großer Stoff“.

Zeitloser Klassiker mit moder-nem TwistSoviel Tradition will entsprechend gepflegt

werden. Seit einem Auslandsaufenthalt in

Galway, der Hauptstadt der gleichnamigen

Grafschaft in der Provinz Connacht Mitte

der 80er Jahre, ist Geerken derart faszi-

niert von dem „großen Stoff“, dass er sei-

nen ursprünglichen Beruf aufgab, um die

deutschen Fans mit viel Leidenschaft da-

mit einzukleiden. Und so berichtet er mit

einem Funkeln in den Augen, dass „die

weltweit bekannten Tweedstoffe auch heute

noch daheim und ausschließlich von Hand

gewebt werden.“ Um die Tragfähigkeit zu

verbessern, wird der reine Woll-Tweed in-

zwischen jedoch häufig mit Seide, Baum-

wolle oder Polyester gemischt. Die typische

Tweedstruktur bleibt aber auch bei den mo-

dernen Stoffen erhalten. „Auch die traditio-

nellen Muster wie Fischgrät, Karos oder Na-

delstreifen und nicht zuletzt die sogenannte

Salz-Pfeffer-Melange aus der Grafschaft

Donigal werden nach wie vor hergestellt“,

berichtet Geerken. Schließlich bewirkt die-

se Kombination von Farben und Mustern

den typischen britisch-dezenten Stil: edel,

traditionell-konservativ, individuell. Die

typische Tweedkleidung, Sakkos bei den

Herren oder Röcke und Jacken bei den Da-

men, lässt sich besonders gut mit Stücken

aus anderen Materialien kombinieren, denn

Tweed zu Tweed ist ein No-Go und stört den

edlen, klassischen Stil. „Accessoires wie

Schals, Tücher, Gürtel oder Schuhe betonen

die Eleganz besonders“, erzählt Geerken.

Um auch junge Menschen für Tweed zu be-

geistern, gibt es ihn inzwischen aber auch

in leuchtenden Farben wie Gelb oder Pink

und auch in Form moderner Kleidung wie

Shorts oder Miniröcke. Selbst Taschen aus

Tweed sind aktuell im Angebot.

Die richtige PflegeTweed ist im Prinzip ein pflegeleichter Stoff,

wenn man einige wichtige Punkte beach-

tet. Man kann ihn kalt mit Wollwaschmittel,

jedoch nur von Hand waschen und er darf

keinesfalls in den Trockner oder zum Trock-

nen aufgehängt werden. Stattdessen breitet

man das nasse Kleidungsstück auf Handtü-

chern aus. Den guten Zustand des Stoffes

erhält man, indem man Tweed-Sakkos auf

einen gepolsterten Hänger hängt. Tweed-

Hosen und Röcke sollten gefaltet, flach

liegend an einem trockenen und kühlen

Ort, wo es keine Motten gibt, aufbewahrt

werden.

Selbst knallige Farben und Taschen sind inzwischen im Angebot.

w. fortmann & söhne kg, oldenburgwww.fortmann.de

Page 36: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Region Regional pauschal | Seite 36

Vernarrt in dammePreisfrage: Gibt es einen, nur einen einzigen Dammer, dessen Leben zwischen dem 11.11. und dem „Dammer Ro-

senmontag“ am 13. Februar NICHT im Zeichen des Carnevals steht? Schon das Logo der Stadt zwischen Dümmer

und Dammer Berge zeigt deutlich, wie groß hier die fünfte Jahreszeit geschrieben wird. Doch nicht nur darum soll es

bei unserem Kurztrip gehen. Die zahlreichen Infobroschüren werben mit üppiger Natur, perfekten Wander-, Fahrrad-,

Reit- und Nordic-Walking-Wegen, einer florierenden Innenstadt und einem großen kulturellen Angebot. Ich packe also

meine Siebensachen und freue mich – auf meinen Kurzurlaub in der vernarrten Stadt im Oldenburger Münsterland!

Text und Fotos Svenja Dierker

Haben Sie Ihren nächsten Urlaub

schon gebucht? Skifahren in der

Schweiz oder Sonne tanken auf Ma-

deira? Wir haben da eine andere Idee!

„Warum in die Ferne schweifen …“

fragte schließlich einst schon Goethe.

Recht hatte er: Auch das Oldenbur-

ger Land hat in Sachen Erholung jede

Menge zu bieten. Als „Tourist in der

Region“ fühlen wir für Sie in unserer

neuen Serie einmal vor – den Anfang

macht ein Kurztrip nach Damme!

Page 37: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 37

Vom Walken und WandernDas Wetter könnte wirklich ein bisschen

netter sein. Als mich Birgit Herzog frühmor-

gens im Rathaus empfängt, ist es draußen

diesig, kalt und regnerisch. Alles andere als

optimal, wenn man die Nordic-Walking- und

Wanderwege erkunden möchte, und genau

das haben wir vor. Herzog arbeitet bei der

Stadtverwaltung, ist selbst begeisterte Wal-

kerin und war Teil des Projektteams, das vor

sechs Jahren den Nordic-Walking-Park ins

Leben gerufen hat. Mit insgesamt elf ver-

schiedenen Routen mit unterschiedlichen

Schwierigkeitsgraden und einer Gesamt-

länge von rund 80 Kilometern ist er einer

der größten Deutschlands. „Nordic Walking

ist in Damme so etwas wie ein Volkssport“,

verrät mir Birgit Herzog, die selbst regel-

mäßig ihre Runden hier dreht. Wenn es

die Zeit zulässt, denn – wie könnte es an-

ders sein – auch bei ihr steht der Januar

ganz im Zeichen des Wagenbaus für den

Carnevals-Umzug. Das ist so etwas wie

der zweite Volkssport der Dammer: Kaum

jemand, der jetzt nicht regelmäßig in sei-

ner Wagenbauergruppe Papierrosen bindet

und Pappmaché anrührt. Doch zurück zum

Frühsport: Wir entscheiden uns heute für

die „Hünensteinroute“, die nahezu vollstän-

dig über Wald- und Feldwege führt und an

der Realschule beginnt. Immer wieder hat

man einen tollen Blick über Damme, den

wir heute allerdings nur eingeschränkt ge-

nießen können, hat sich der Nebel schließ-

lich noch immer nicht richtig verzogen. Dem

Boden kann das nasse Wetter jedoch nichts

anhaben, und bei diesen perfekten Bedin-

gungen kann ich gut verstehen, warum der

Nordic-Walking-Park ein absoluter Besu-

chermagnet ist. Vom Walken zum Wandern:

Mehrere hundert Kilometer Spazier- und

Wanderwege durchs Erholungsgebiet Dam-

mer Berge laden dazu ein, die Region per

Pedes zu erkunden. Wir wollen heute eine

Runde durchs Bexxadetal drehen, auf dem

sogenannten Pickerweg, über den auch

ein Stück des berühmten Jakobsweges

verläuft. „Meine absolute Lieblingsroute“,

wie mir Birgit Herzog verrät. Zu Fuße des

Benediktinerklosters liegt die Schlucht,

durch die sich ein kleiner Bach schlängelt

– tatsächlich ein hübscher Anblick, selbst

unter der Kapuze hervor. Der Sage nach

ist der Name Bexxadetal einst entstanden,

weil eine Nymphe mit einer Reitgerte auf

den Boden geschlagen hat und durch die so

entstandene Quelle einen Ritter und seinen

Knappen vor dem Verdursten bewahrte.

Ein Mönch im KostümDirekt am Bexaddetal liegt das Benedikti-

nerkloster, ein ehemaliges Internat, das mit

seinen zahlreichen Seminaren und Veran-

staltungen ein echtes Haus der Begegnung

ist. 110 Betten stehen Gruppen und Einzel-

reisenden zur Verfügung. Pater Jonathan

ist einer von zehn Mönchen, die im Kloster

leben und arbeiten. „Jeder, der auf der Su-

che ist, ist bei uns herzlich willkommen“,

erklärt er und strahlt die Wärme und Ge-

Auf schönen Waldwegen kann man im Erholungsgebiet Dammer Berge walken und wandern. Hier: Ein Stück des „Pickerwegs“.

Page 38: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Region Regional pauschal | Seite 38

borgenheit geradezu aus, die Besucher hier

hinter den Klostermauern erfahren. 13.000

Übernachtungen waren es im letzten Jahr,

ob im Rahmen von Besinnungstagen oder

den rund 350 Veranstaltungen und Semi-

naren, wie Meditation, Aikido oder ver-

schiedenen Vorträgen. Die Übernachtungs-

gäste kommen aus ganz Norddeutschland,

so einzigartig ist die Dammer Abtei. Aus

Franken stammend, ist Pater Jonathan erst

vor wenigen Jahren ins Oldenburger Mün-

sterland gezogen. Schnell infiziert wurde er

vom Carnevals-Virus: „Wenn Dammensia

feiert, bleibt das Kloster zu“, so der Pater

entschlossen. Und er selbst? „Ich schaue

mir die Umzüge natürlich auch an – und

verkleiden gehört schließlich dazu“, sagt er

und fügt augenzwinkernd hinzu: „Obwohl

ich in meiner Kutte ja nicht mal auffallen

würde …“ Mönche im Carneval – das gibt

es wohl wirklich nur in Damme!

Der gehörnte HaseSchräge Vögel hat‘s, gerade zum Carneval,

in Damme einige. Mit der Dümmer Vogel-

schau hingegen haben diese nichts am

Hut – so denke ich zumindest. Weit gefehlt:

Als ich in Dümmerlohausen die Gaststät-

te Schomaker betrete, dessen Seniorchef

Heinrich Schomaker auch Betreiber des

Vogelmuseums ist, fällt mein erster Blick

auf die rund ein Dutzend gerahmten Fotos

ausgewählter Prinzen der letzten Jahre. Ei-

ner von ihnen: Heinrich der Zehnte in voller

Pracht! Doch ich bin heute hier, um über

Vögel zu sprechen, namentlich über Stör-

che, Schwarzdrosseln, Seeadler und Co.,

die in der Dümmer-Region heimisch sind,

waren oder in Zukunft wieder sein werden.

Schomakers Großvater hat die Sammlung

vor vielen Jahren begonnen, zunächst zierte

sie das Kaminzimmer der Gaststätte. Über

Umwege über das Dammer Rathaus und

Schulklassenräume hat sie schließlich das

Vogelmuseum bezogen, ein speziell errich-

tetes Nachbargebäude, finanziert von einer

für diese Zwecke gegründeten Stiftung.

„Wir möchten den Besuchern die heimische

Tierwelt näher bringen“, so Schomaker zu

seiner Motivation, „und aufzeigen, was Ein-

griffe des Menschen in das Ökosystem für

Folgen haben.“ So hat die Eindeichung des

Dümmers in den 1950er Jahren das Vor-

kommen der Tierarten massiv verändert.

„Früher wurden in regenreichen Zeiten

regelmäßig rund über hundert Quadrat-

kilometer unter Wasser gesetzt“, erklärt

Schomaker. Nach der Eindeichung trockne-

ten die Überschwemmungsflächen aus und

waren für Vögel der Feuchtgebiete nicht

mehr nutzbar. Rund 270 Vogelarten gibt es

Gewöhnen musste Pater Jonathan sich an die klei-ne Kapelle des Klosters. „Die Kirche in Münster-schwarzach ist doppelt so groß wie der ‚Dammer Dom’ – unsere Kapelle nenne ich dagegen liebevoll Schuhschachtel.“

Die St. Viktor Kirche in der Innenstadt wird oft als „Dammer Dom“ bezeichnet.

Page 39: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 39

heute in der Dümmer-Region, inklusive der

sogenannten Sommer- und Wintergäste der

Zugvögel. 195 hat Schomaker in seinem

Museum ausgestellt. Präpariert wurden sie

vom Landesmuseum Oldenburg. Und nicht

nur die: Auch ein paar anderen Tieren der

Dümmer Region hat Schomaker eine Ecke

im Museum eingerichtet. Mein Blick fällt

auf einen Hasen mit Hörnern. „Wir waren

uns auch erst sicher, dass sich der Präpa-

rator da wohl einen Scherz mit uns erlaubt

hat“, so Schomaker. „Aber er streitet das

ab, und ehrlich gesagt: Wenn Sie in der

Ferne einen Feldhasen sehen – erkennen

Sie dann, ob er Hörner hat?“ Jägerlatein?

Fürs Foto bemüht sich Heinrich Schomaker

zumindest um einen ernsten Blick …

„Steiht er oder geiht er?“Von Dümmerlohausen ist es nicht weit bis

zur wichtigsten Touristenattraktion der Ge-

gend, dem Dümmer. Ob er nun korrekter-

weise Dümmer oder Dümmer-See heißt,

darüber sind sich nicht mal die Hinweis-

schilder einig. Heute liegt der zweitgrößte

Binnensee Niedersachsens in diffusem

Licht; es ist mittlerweile sehr stürmisch, ab

und zu schafft es ein Sonnenstrahl durch

die Wolkentürme. Richtiges Seebärenwet-

ter, denke ich, und entscheide mich beim

Mittagessen stilecht für ein Backfischbröt-

chen im „Piratenkeller“! Bei gutem Wetter

hat man auf der Außenterrasse sicher einen

wunderbaren Blick auf den Olgahafen und

das Wasser, heute jedoch zieht es mich in

den urig eingerichteten Innenraum. Ich bin

der einzige Gast, und das spiegelt ein wenig

das Jahr wider, das die Dümmer-Anrainer

2011 erlebt haben. Zusätzlich zum verreg-

neten Sommer hielten eine Blaualgenplage

und ein Fischsterben die Touristen ab – wie

ich dank Heinrich Schomaker weiß, auch

das eine späte Folge der Eindeichung. An

Gegenmaßnahmen wird unter Hochdruck

gearbeitet. Nichtsdestotrotz: Der Dümmer

ist ein echtes Highlight für die Region, das

bereits am 8. Januar wieder im Rampen-

licht stehen wird. Bei der legendären Eis-

wette heißt es dann: „Steiht er oder geiht

er?“

Narrensäule im Mini-FormatIch mache mich auf den Weg zurück in die

Innenstadt, denn dort bin ich mit Franz-

Josef Nordhoff verabredet. Er ist Gründer

und war langjähriger Vorsitzender des Kunst-

und Kulturkreises Damme, und hatte in die-

se Funktion 1995 die Idee, in Damme große

Skulpturen aufzustellen, die das Stadtbild

kulturell bereichern. Viele persönliche Be-

ziehungen machten es schließlich möglich,

seine Idee zu realisieren. Zunächst durch

Leihgaben, später dann auch den Erwerb

der Skulpturen. Insgesamt 46 Kunstwerke

sind es heute, und ein Ende ist noch nicht

in Sicht. „Anfangs waren die Dammer sehr

skeptisch“, erzählt mir Nordhoff, „Wat schall

dat? Haben sie gefragt. Mittlerweile sind die

195 Vögel präsentiert Heinrich Schomaker den Besuchern seines Museums.

Ein Hase mit Hörnern: Jägerlatein oder Wirklich-keit?

Page 40: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Der Dümmer ist eines der wichtigsten Ausflugsziele der Region.

Region Regional pauschal | Seite 40

Skulpturen regionaler und international tä-

tiger Künstler voll akzeptiert und die Dam-

mer stolz auf diese Bereicherung.“ Auch er

ist stolz, vor allem darauf, dass es ihm und

dem Kunst- und Kulturkreis gelungen ist,

verschiedene Materialien präsentieren zu

können. So etwa den „Alten Oldenburger“

aus Eiche oder aber das rote „Statt Tor“ aus

verzinktem Stahl, das den Osteingang der

Innenstadt markiert. Auch Arbeiten aus Mar-

mor, Granit, Bronze, Glas und Stahl finden

sich. Und auch hier kein Vorbeikommen am

Carneval: Die „Narrensäule“ am Hubertus-

platz (siehe Seite 36) ist das Ergebnis einer

Arbeit von Realschülern.

„Die Säule gab es bereits,

ich wollte für sie ein ty-

pisches Dammer Motiv“,

erinnert sich Nordhoff.

„Was könnte das anderes

sein als der Narr?“ Heute

ist die 1999 errichtete Säule so sehr ins Le-

ben der Dammer integriert, dass am 11.11.

um 11 Uhr 11 hier die Session eröffnet wird.

Dann ziehen die Jecken ins Rathaus, und

der Ehrennarr wird geehrt – mit einer ei-

gens angefertigten Miniatur des Kunstwerks.

In diesem Jahr gab es ein Novum: Erstmals

zog das lustige Volk nicht ins Rathaus, son-

dern in die Scheune Leiber, eine historische

und frisch renovierte Scheune im Herzen

der Stadt. „Eigentlich sollte sie abgerissen

werden“, erfahre ich von Franz-Josef Nord-

hoff, „aber der Kunst- und Kulturverein hat

sich für eine Sanierung stark gemacht, die

dann von der Stadt durchgeführt wurde.“ Im

letzten Jahr wurde das Schmuckstück ein-

geweiht, seitdem finden regelmäßig Veran-

staltungen unter dem alten Balkenwerk statt,

hauptsächlich kultureller Natur. Aktuell ist

man dabei, ein Trauzimmer einzurichten, so

dass man ab 2012 in der Scheune Leiber

auch heiraten kann.

Stolz wie OskarNach einem langen Tag freue ich mich auf

mein Hotelzimmer! Reserviert habe ich im

Lindenhof Hotel Tepe, quasi dem ersten Haus

am Platze (und selbst-

verständlich regelmä-

ßige „Hofburg“ von

Carnevals-Prinz und

Hofstaat!). Betrieben

wird der Lindenhof von

Maria und Andrea Tepe,

Mutter und Tochter, und beide Hoteliers aus

Leidenschaft. Was einst mit wenigen Zim-

mern im Altbau begann, ist heute ein füh-

rendes Hotel mit 37 modern eingerichteten

Zimmern, Tagungsräumen und Wellnessbe-

reich in einem schmucken Neubau, der zwi-

schen Restaurant und dem alten Gästehaus

angelegt wurde. „Vater wäre stolz wie Os-

kar“, erzählt Andrea Tepe – er war es, der

den Restaurant- und Hotelbetrieb einst ins

Leben rief und quasi den Grundstein für den

Familienbetrieb legte. Gäste aus aller Welt

verbringen heute ihre Dammer Nächte im

„Ein typisches Dammer Motiv – was könnte das anderes sein als der Narr?“

Page 41: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wie typisch dieser „Alte Oldenburger“ für sein Volk ist, das mag jeder selbst beurtei-len... rechts: Das „Statt Tor“ ziert den Osteingang der Dammer Innenstadt.

Seite 41

Lindenhof, vor allem dann, wenn sie zu Ta-

gungen anreisen. Denn bei allem was die

Stadt in Sachen Tourismus zu bieten hat,

eines darf man nicht vergessen: Damme ist

ein starker Wirtschaftsstandort, mit großen

Unternehmen wie der ZF Lemförder, Grim-

me Landmaschinen oder Zerhusen Kartona-

gen und einer florierenden Innenstadt mit

kaufkräftigen Bewohnern.

Kunst mit der KettensägeFrüh geht’s aus den Federn, denn di-

rekt nach dem Frühstück bin ich mit dem

Künstler Hans-Jürgen Pille verabredet. Am

Schweizerhaus in den Dammer Bergen –

übrigens ebenfalls ein schönes Ausflugsziel

unweit des Aussichtsturmes am Mordkuh-

lenberg, am Wochenende ist das Café ge-

öffnet – betreibt er seine „Kunst mit der

Kettensäge“ und hat mittlerweile einen

beachtlichen Skulpturengarten errichtet.

Franz-Josef Nordhoff ist froh, dass die Scheune Leiber statt abgeris-sen zu werden nun ein kulturelles Aushängeschild ist.

Page 42: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Eulen, Pferde, Schweine und Totempfähle, alles deutsche Eiche,

wurden von ihm Stück für Stück aus einem Holzblock gesägt. „Das

ist ein Material für die Ewigkeit“, so der Künstler, der insgesamt

elf verschiedene Kettensägen besitzt. „Die wiegen bis zu elf Kilo“,

erklärt er, und dass er am Tag einen halben Kanister Benzin ver-

braucht. „Aber Spezialbenzin, das ist besser für die Umwelt!“ Wie er

zur Kettensägenkunst gekommen ist? „Ich war zu faul zum Holzha-

cken!“, lautet die spontane Antwort des gelernten Holztechnikers.

Ganz so einfach war es natürlich nicht. „Ich hatte einen Totempfahl

für meinen Garten gemacht“, erklärt Pille. „Vor sechs Jahren ka-

men ein paar Dammer auf mich zu, und wollten ihn ausgraben und

ihn ausleihen.“ Wofür? Wen wundert‘s: Als Wagendeko beim Car-

nevals-Umzug! „Ich habe ihnen dann einen eigenen gemacht, und

seitdem immer mal wieder Aufträge bekommen“, so Pille, der bald

seinen ehemaligen Job an den Nagel hing und jetzt regelmäßig

vormittags an seinen Skulpturen arbeitet. Zum Abschied schenkt er

mir noch eine eigens angefertigte Schlossallee-Eule – was für ein

schönes Ende meines Kurzurlaubes! Spätestens jetzt bin auch ich

restlos vernarrt in Damme!

WissenswertesDie Karte der Wanderwege und des Nordic-Walking-Parks kann bei

der Tourist-Information unter Tel. 05491/996667 angefordert wer-

den. Weitere Infos unter www.dammer-berge.de

Das Seminar-Programm des Klosters ist unter www.benediktiner-

damme.de einsehbar.

Veranstaltungen rund um die Dümmer Eiswette finden am 7. und 8.

Januar statt, weitere Infos unter www.duemmer-eiswette.de.

Alle Termine der 398. Session der Dammer Carnevalsgesellschaft

von 1614 unter www.carneval-in-damme.de.

Informationen über die Scheune Leiber unter www.scheune-leiber.de.

Ansprechpartner für Führungen auf dem Skulpturenpfad ist Franz-

Josef Nordhoff, Tel. 05491/2672.

Alle Infos zum Lindenhof Hotel Tepe unter www.lindenhof-hotel-

tepe.de.

Dem Künstler Jürgen Pille kann man vormittags bei der Arbeit über

die Schulter schauen. Mehr unter www.pille-sculpture-design.de.

Region Regional pauschal | Seite 42

Elf Kettensägen besitzt Jürgen Pille, der durch den Carneval zum Künstler wurde.Andrea und Maria Tepe betreiben die Lindenhof Hotel Tepe in der Nähe der Dammer Innenstadt.

Page 43: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeige

Page 44: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Region Erlebnis | Seite 44

Gib mir die Kugel!Boßeln inmitten der Kohltourhauptstadt Oldenburg

Oldenburg steht für Wissen und die Erlangung eben dieses – ganz gleich, ob in den Seminaren und Vorlesungen der

Carl von Ossietzky Universität, mit der neuen European Medical School oder als selbsternannte Kohltourhauptstadt

Deutschlands. Und als solche ist es nur recht und billig, dass die Huntemetropole nun auch über eine ganz besondere

Akademie verfügt: Deutschlands erste Grünkohlakademie! Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Tradition rund um das

kultverdächtige Wintergemüse spielerisch zu vermitteln. Und so können Interessierte seit dem „Wintersemester“ ihr

„Kohldiplom“ machen. Um so richtig Appetit auf das deftige Gemüse zu bekommen, wird an kalten Tagen einem ganz

besonderen Wintersport gefrönt – dem Boßeln. Ab sofort gibt es einen neuen Trend bei dieser ur-norddeutschen Sport-

art: das City-Boßeln. Text Johanne Uphoff, Fotos Johanne Uphoff/OTM

City-Boßeln – Tradition mit urbanem CharmeTreffpunkt für die gut eineinhalb Stunden dauernde Tour ist der

Cäcilienplatz am Staatstheater. Eingepackt in warmen Jacken,

Schal und Mütze lauschen wir zunächst den Erklärungen Bernd

Munderlohs. Er ist Stadtführer, Boßel- und Grünkohlexperte und

Verkehrswächter in Personalunion. Nach einer kurzen Einweisung

in die Riten des gelebten Oldenburger Brauchtums lässt

Munderloh die Arme kreisen und die Kugel rollen.

„Auch beim City-Boßeln wird die knapp ein Pfund

schwere Kugel über die gesamte Strecke ge-

rollt, geworfen, gekullert, kurz: geboßelt. Es

kommt darauf an, möglichst weit zu werfen.

Sieger ist, wer die Strecke mit den wenigsten

Würfen bewältigt.“

Eineinhalb Stunden Sport & Spiel Und schon geht`s los. Reihum wird die in unserem Fall rote Kugel

soweit wie möglich geschleudert – immer wieder unterbrochen von

den Rufen „Achtung, Radfahrer!“ unseres Boßel- und Stadtführers

Bernd Munderloh. Immer dabei ist ein Bollerwagen, in dem ein so-

genannter „Grabber“ liegt. Mit diesem langen Kescher aus Metall

können vom Weg abgekommene Boßelkugeln wieder aus dem Ge-

wässer gefischt werden. Und tatsächlich, auf Höhe der 1938

zerstörte Synagoge droht bei einem Wurf das „Holz“, wie

die Kugel aufgrund ihres ursprünglichen Materials, des

Pockholzes, genannt wird, in der Haaren zu verschwin-

den. Glücklicherweise gelingt es einer Teilnehmerin mit

tatkräftiger Unterstützung von Bernd Munderloh hiermit

die vom Weg abgekommene Boßelkugel wieder aus dem

Page 45: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 45

Schilf am Ufer des Flusses herauszufischen. Nach gut eineinhalb

Stunden steht schließlich auch die Siegerin für den heutigen Tag

fest. Neben dem spielerisch erworbenen Wissen darf sie sich auch

über den verdienten Sieg und eine dies bestätigende Urkunde freu-

en, die ihr feierlich von Munderloh überreicht wird.

FazitDas City-Boßeln ist ein vergnügliches Unterfangen. Neben dem

Spaß am Spiel, der Bewegung gibt es zudem einiges Interessantes

zu erfahren. Denn während der Tour, die uns vorbei an Oldenburgs

Sehenswürdigkeiten, wie dem gerade erst aufwendig renovierten

Staatstheater, dem Dobbenviertel mit seinen als „Hundehütten“ be-

kannten Villen, über die Wallanlagen, dem ehemaligen Peter Fried-

rich Ludwigs Hospital – das heute als Kultur- und Veranstaltungs-

zentrum dient und überdies die Stadtbibliothek beherbergt – und

durch die Innenstadt zum Schloss führt, weiß Munderloh allerhand

Wissenswertes zu eben jenen urbanen Attraktionen sowie zur Tra-

dition der Boßeltouren und über Oldenburgs inoffizielles Wappen-

gemüse – den Grünkohl – zu berichten.

Wissenswertes

Den Wurf mit der Kugel gibt es in verschiedenen Varianten auf der

ganzen Welt und hat jahrhundertealte Wurzeln. Ursprünglich war

Boßeln ein Zeitvertreib für Landwirte in den langen Winterzeiten.

Die Felder waren leer, die Bauern hatten weniger zu tun. Also wur-

de auf Wegen, Straßen, Äckern fleißig die Kugel geschleudert. Da-

raus entwickelte sich sowohl ein Mannschaftssport als auch ein

Ganzjahres-Freizeitvergnügen. Das „City-Boßeln“ gehört als Stadt-

führung zum Angebot der OTM Oldenburg Tourist GmbH. Die Füh-

rungen werden einmal im Monat an einem Sonnabend angeboten

oder sind für Gruppen zu individuellen Terminen buchbar. Weitere

Infos gibt es online unter www.oldenburg-tourist.de. Das Grün-

kohldiplom können Interessierte als E-Learning Programm sowie als

Vor-Ort-Studium unter www.kohltourhauptstadt.de absolvieren.

Zum Schluss der Veranstaltung darf sich der jeweilige Sieger über eine ent-sprechende Urkunde freuen.

Page 46: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Genuss Wintergemüse | Seite 46

Back to the RootsVon Wurzeln und anderen Gemüsen

Wie viele Gemüsearten fallen Ihnen spontan ein? Zehn? Zwanzig? Auf 10.000 kommen Sie sicher nicht! Wirklich wahr:

Das ist die Anzahl der im EU-Sortenkatalog gelisteten Gemüsesorten. Dass nur wenige davon tatsächlich den Weg in

die heimische Küche finden, liegt daran, dass sich sowohl Händler als auch Landwirte vor allem auf die „gängigen“ Ar-

ten konzentrieren. Kein Wunder, dass da so manche Köstlichkeit in Vergessenheit gerät! Wir stellen auf den folgenden

Seiten vier Gemüsesorten vor, die vor allem im Winter schmackhaft und einfach mal etwas anderes sind – inklusive

Rezeptideen! Text Svenja Dierker, Fotos fotolia

Nicht schön, aber lecker:

KnollenziestZugegeben: Appetitlich aussehen tun sie nicht,

die handgroßen asiatischen Knollen. Eher

wie fette weiße Raupen oder das sprichwört-

liche Michelin-Männchen. Die Wurzeln glänzen

perlmutt artig und haben eine knackige Konsistenz,

im Geschmack erinnern sie an eine Mischung aus Ar-

tischocke und Blumenkohl. In Europa wurde der Knollenziest

erstmals Ende des 19. Jahrhunderts angebaut, und zwar in dem

kleinen französischen Dorf Crosne. Die „Cros-

nes du Japon“ wurden schnell populär, aller-

dings sank nach 1920 das Interesse genau-

so schnell wieder, wie es aufgekommen war.

Knollenziest ist ein typisches Wintergemüse

und besteht zu 80 Prozent aus Wasser. Da

das Wurzelgemüse keine Stärke enthält, son-

dern die sogenannte Stachyose, ist es auch für

Diabetiker geeignet. Außerdem liefert es Calcium,

Natrium und Vitamin C. Die Zubereitung ist simpel: Einfach

ungeschält (die Haut ist sehr zart und kann mitgegessen werden)

Page 47: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 47

mit einer Prise Salz und einem Stich Butter in sehr wenig Was-

ser kochen, da das Gemüse viel Aroma an die Flüssigkeit

abgibt. Nach etwa 15 Minuten ist der Knollenziest

gar. Für eine mögliche Sauce bietet sich an, das

aromatische Kochwasser zu verwenden. Al-

ternativ können die kleinen Knöllchen auch

in Fleisch- oder Gemüsebrühe gekocht

werden – diese erhält dann ein ganz be-

sonders köstliches Aroma. Servieren kann

man den Knollenziest pur oder als Beila-

ge. Auch im Verhältnis 2:1 mit Kartoffeln

gemischt und püriert schmeckt er lecker.

Zum Würzen eignen sich Basilikum, Petersi-

lie, Koriander, Thymian oder Muskat.

Die gesunde „Erdbirne“:

TopinamburSchön wie eine Sonnenblume – so leuchten im Herbst die gold-

gelben Blüten des Topinambur. Kein Wunder, gehören die beiden

Pflanzen doch zur selben Gattung der Korbblütler. Allerdings spielt

auf dem Teller weniger die Blüte eine Rolle: Gegessen werden nur

die teilweise bizarr geformten, faustgroßen Knollen. Da Frost ihnen

nichts ausmacht, können sie auch im Winter erntefrisch genossen

werden. Dennoch: Die „Erdbirne“, die bereits bei den Indianern

bekannt war und im Mittelalter nach Europa kam, wurde im Laufe

des 18. und 19. Jahrhunderts in Europa fast vollständig von der

– kalorienreicheren – Kartoffel verdrängt. Vielleicht, weil sie sich

im Gegensatz zu den „Erdäpfeln“ schlecht lagern lässt: Durch ihre

dünne Schale verliert sie schnell an Wasser und wird schrumplig.

Abhilfe schafft etwas Sand oder Erde, in die die Knollen einge-

schlagen werden. Darin kann man sie zumindest für einige Zeit

an einem kühlen Ort aufbewahren. Topinambur enthält viele Vita-

mine und Mineralstoffe und soll nicht nur gegen aufziehende Erkäl-

tungen helfen, sondern auch Leber, Galle und Nieren unterstützen.

Das perfekte Wintergemüse also! Für Diabetiker ist sie geradezu

eine Wunderknolle, da sie 16 Prozent Insulin enthält. Topinambur

ist sehr kalorienarm und hat einen langanhaltenden Sättigungs-

effekt – ideal für Diäten und Kuren! Zubereitet werden die Knol-

len grundsätzlich wie Kartoffeln, allerdings sollte auf das Schälen

verzichtet werden, da die dünne Pelle die wertvollen Inhaltsstoffe

schützt. Roh hat Topinambur ein süßlich-nussiges Aroma, das sich

geraspelt in Salaten am besten entfaltet. Ein Schuss Pflanzenöl

verzögert die braune Verfärbung. Will man auch gegart den vollen

Geschmack erhalten, sollte man Topinambur statt zu kochen bes-

ser dünsten oder schmoren – nur dann bleibt das typische Aroma

erhalten.

In Übersee eine Delikatesse:

Pastinake„Hammelmöhre“ – der Spitzname der Pastinake ist nicht gerade

Schmeichelhaft! Und das, obwohl das Gemüse in England und

Page 48: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Genuss Wintergemüse | Seite 48

in den USA eine echte Delikatesse ist. In

Deutschland fristete die würzige Wurzel

lange Zeit eher ein trauriges Dasein; war

lediglich ab und an im Bund Suppen-

gemüse anzutreffen. Optisch ein wenig

an Rettich erinnernd, ist die Pastinake

mittlerweile bei Feinschmeckern und Na-

turkostfreunden jedoch wieder auf dem

Vormarsch! Ähnlich wie dem Grünkohl sagt

man auch ihr nach, dass sie nach dem ersten

Frost am besten schmeckt – wintertauglich ist

sie also allemal. Trocken und kühl gelagert bleibt sie

sogar bis in den Frühling frisch. Ihre ätherischen Öle regen die

Verdauung an und wirken wassertreibend. Ein Heiltee aus ihren

Samen wurde im Mittelalter bei Nieren- und Blasenleiden, Magen-

beschwerden und Schlafstörungen gereicht. Verzehrt werden kann

die Pastinake sowohl roh als auch gekocht, gedünstet oder püriert.

Junge Blätter lassen sich in Salaten und Suppen verwenden, reife

Samenkörner eigenen sich, ähnlich wie Kümmel, zum Würzen. Hat

man die Wahl, sollte man eher bei den kleinen, harten Wurzeln

zugreifen, da die großen leicht holzig werden können.

Statt Spinat:

MangoldAuch ein anderes Gemüse erfährt derweil eine Renaissance: der

Mangold. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. war das aus der Familie

der Gänsefußgewächse stammende Gemüse im Mittelmeer-

raum bekannt. Rasch breitete es sich auch im

übrigen Europa aus und war in Deutsch-

land zweitwese sogar beliebter als

Spinat. Der Mangold ist übrigens

kein Kohl und auch keine Spinatart,

wie mancher vermutet, sondern verwandt mit der

Roten Beete und der Zuckerrübe. Das Vorurteil,

Spinat sei besonders gesund und eisenhaltig,

hat der Karriere des Mangolds geschadet:

Eigentlich ist das Gemüse sowohl eiweiß-

reicher als auch nahrhafter. Gegessen wer-

den vom Mangold die Blätter mit ihren Stilen.

Sie sind reich an Kalzium, Beta-Carotin und

Vitamin C und wirken anregend auf Leber und

Niere. Zubereitet wird Mangold wie Spinat: ge-

putzt, gedünstet und dann abgeschmeckt. Auch sein

Aroma ist spinatähnlich, aber intensiver und herb-erdig.

Ja zarter und jünger das Blatt, desto wohlschmeckender ist es in

der Regel. Bei der Zubereitung ist wichtig, zu beachten, dass Blatt

und Rippe unterschiedlich lange Garzeiten haben. Junge Blättchen

können auch roh in Salaten verspeist werden. Auch Mangold wird

durch Frost noch edler – während man in den Wintermonaten bei

Spinat also nur auf Tiefkühlkost zurückgreifen kann, kommt der

Mangold frisch auf den Tisch!

Erhältlich sind die alten Gemüsesorten üblicherweise auf Wochen-

märkten oder in gut sortierten Gemüseabteilungen.

Page 49: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 49

Zubereitung

Pasta: Das Mehl mit warmem, leicht gesal-

zenem Wasser verkneten und das Olivenöl

hineinarbeiten. Den Teig ausrollen, mit Mehl

bestäuben, zusammenschlagen und in ein

Tuch rollen. An einem kühlen Ort eine halbe

bis drei viertel Stunde ruhen lassen.

Füllung: In einem Topf das Olivenöl erhitzen

und darin die Schalotten leicht anbräunen.

Den Mangold und die Artischocken hin-

zugeben, alles kurz und gut anschwitzen.

Abkühlen lassen und Eier, Käse und ein-

geweichtes Brot unterheben und mit Salz

und Pfeffer abschmecken. Tonschüssel,

Kuchenform oder feuerfeste Schale gut mit

Olivenöl ausfetten und Boden und Rand mit

einen dünn ausgerollten Teigblatt belegen.

Die Gemüsemasse darauf geben und mit

einer weiteren dünn ausgerollten Teigplat-

te abdecken. Teigränder mit dem Rücken

einer Gabel gut zusammendrücken. In die

obere Schicht mit einem Kochlöffel ca. vier

Löcher stoßen, damit beim Garungsprozess

der entstehende Dampf abziehen kann. Die

Oberseite mit Olivenöl einpinseln und im

Ofen bei mittlerer Hitze (180 Grad) ca. eine

Stunde garen.

Lamm: Lammrücken mit Wasser abspülen,

trocken tupfen und mit Pfeffer und Salz

würzen. In einer Pfanne das Olivenöl erhit-

zen und darin die Lammrücken von allen

Seiten gut anbraten. Knoblauch, Thymian,

Rosmarin und Butter hinzugeben und alles

bei ca. 100 Grad langsam im Ofen rosa ga-

ren. Ca. 10 bis 15 Minuten je nach dicke

der Rücken.

Beim Anrichten je ein Stück Mangoldtorte

auf den Teller geben, das Lammrückenfilet

diagonal in der Mitte schneiden und über

Kreuz daran anrichten. Die restliche Torte

extra servieren oder, wenn es zu viel ist,

am nächsten Tag nochmals erwärmen und

mit Kräuterquark und frischen Blattsalaten

servieren. Wenn man zur Mangoldtorte die

Ente reicht, wird sie im Ganzen angerichtet

und am Tisch tranchiert.

Mangold-Torte mit Artischocken und gebratenen Lammrücken oder mit frisch gebratener EnteRezeptidee von Holger Oestmann, Restaurant

„Der Ahrenshof“ in Bad Zwischenahn

LAMM

4 Stück Lammrückenfilets

ohne Silberhaut (ca. 600 g)

1 Zweig Rosmarin

1 Zweig Thymian

2 Stück Knoblauchzehen in Schale zerdrückt

1 EL Fassbutter

Salz und Pfeffer aus der Mühle

PASTA

600 g Mehl

½ Tasse Olivenöl

etwas Wasser und Salz

FÜLLUNG

1 kg Mangold geputzt, blanchiert

und grob geschnitten

1 Dose Artischockenböden

abgetropft und in Scheiben

geschnitten

½ Tasse Olivenöl

8 Schalotten gepellt und gehackt

3 Eier aufgeschlagen und ver-

quirlt

1 Tasse in Milch eingeweichtes

Brot

100 - 150 g geriebener Pecorino

oder Parmesan, Salz und Pfeffer

Page 50: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Zubereitung

In eine Pfanne etwas Öl geben, die Schei-

ben vom Topinambur hineingeben sowie die

Zwiebel und den Knoblauch. Mit Rosmarin,

Thymian, Salz und Pfeffer würzen und alles

im vorgeheizten Ofen bei Umluft (180 Grad)

für 15 bis 20 Minuten garen. Zwischen-

durch umrühren. Die Tomaten hinzugeben

und weitere 10 Minuten im Ofen backen.

Sollte das Gemüse zu dunkel werden, mit

Alufolie abdecken und die Hitze etwas re-

duzieren.

Das Gericht kann als Beilage zu Fleisch

oder als reiner Gemüsegang serviert wer-

den. Besonderer Tipp: Spätzle unterheben,

diese mit Ei begießen und nochmals kurz im

Ofen stocken lassen. Nach Wunsch zusätz-

lich mit Käse überbacken.

Genuss Winterrezepte | Seite 50

Topinambur mit KirschtomatenRezeptidee von Holger Oestmann, Restaurant „Der Ahrenshof“ in Bad Zwischenahn

500 g Topinambur, gewaschen,

geschält und in Scheiben ge-

schnit ten ( ½ cm dick)

1 Zwiebel, gepel l t und in Würfel

geschnit ten

2 Zehen Knoblauch, geschält und

in Würfel geschnit ten

2 Zweige Rosmarin

1 Zweig Thymian

kaltgepresstes Sonnenblumenöl

oder Ol ivenöl

Salz, Pfeffer

200 g Kirschtomaten, gewaschen

und halbiert

Page 51: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Zubereitung

Knollenziest: In einem Topf die Butter

schmelzen und darin die gewürfelten Scha-

lotten glasig dünsten. Blanchierten Knol-

lenziest dazugeben, kurz durchschwenken

und die Sahne hinzugeben. Alles zu einer

cremigen Konsistenz köcheln lassen und da-

nach mit Salz, Pfeffer und den Thymianblät-

tern würzen. Bis zum Anrichten warm stellen.

Wild: Die parierten Wildfilets mit kaltem

Wasser abspülen und mit einem Tuch tro-

ckentupfen. In eine Pfanne beide Öle geben

und erhitzen. Die Wildfilets von allen Seiten

gleichmäßig anbraten und danach die Butter,

den Rosmarin- und Thymianzweig hinzuge-

ben, alles mit Salz und Pfeffer würzen. Im

vorgeheizten Ofen bei ca. 100 Grad 15 Mi-

nuten rosa garen.

Pastinaken-Krapfen: Kartoffeln und Pasti-

naken in Salzwasser garkochen, abgießen

und gut abdämpfen, damit keine Feuchtigkeit

mehr vorhanden ist. Warm durch eine Kar-

toffelpresse in eine Metallschüssel pressen.

Eigelb, Kartoffelstärke, Thymian hinzugeben.

Alles gut vermengen, wenn die Masse noch

zu feucht sein sollte noch etwas Kartoffel-

stärke hinzugeben. Mit Salz und Muskat ab-

schmecken. Die Krapfen mit einem feuchten

Esslöffel über den Schüsselrand abziehen

und dann in heißem Fett ausbacken. Mit

der Schaumkelle aus dem Fett nehmen, auf

einem Tuch abtropfen lassen und servieren.

Auf einem Teller in der Mitte das Gemüse

anrichten, die Wildfilets schräg aufschneiden

und an das Gemüse anlegen. Entweder ein

zwei Krapfen mit anlegen oder diese separat

dazu reichen.

Seite 51

Knollenziest in Rahm mit Wildfilet, dazu Krapfen von der Kartoffel und PastinakeRezeptidee von Holger Oestmann, Restaurant „Der Ahrenshof“ in Bad Zwischenahn

KNOLLENZIEST

500 g Knollenziest, in Salzwas-

ser blanchiert

60 g Butter

3 Schalotten, gepellt und ge-

würfelt

250 ml Sahne

1 kleiner Zweig Thymian,

gerebelt

PASTINAKEN-KRAPFEN

250 g Pastinakenwurzel, geschält und

gewürfelt

250 g mehlig kochende Kartoffeln,

geschält

2 Eigelbe

2 EL Kartoffelstärke (Mondamin)

1 TL Thymianblätter

Salz und Muskat aus der Mühle

WILD

4 Stück Wildfilet Hirsch oder Wild-

schwein (à 125 g), pariert

30 ml Rapsöl

30 ml Nussöl

40 g Fassbutter

1 Zweig Rosmarin

1 Zweig Thymian

Salz und Pfeffer aus der Mühle

Page 52: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Tischkultur | Seite 52

TischKultur: Der Esstisch Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist wirklich etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr: Am

Esstisch kommt die ganze Familie zusammen, er ist quasi das Zentrum der Kommunikation, um ihn dreht sich das

Leben! Nicht nur, dass hier gemeinsam gegessen und gespielt wird: Der Tisch übernimmt auch repräsentative Auf-

gaben an Festtagen oder wenn Gäste kommen, oder er wird kurzerhand zum Schreibtisch für die Hausaufgaben oder

zum Home-Office, wenn es die Arbeit zulässt. Bei all den Anforderungen soll er natürlich auch noch gefallen und sich

harmonisch in den Wohnraum einfügen. Ganz schön viel für einen Tisch!

Text Innenarchitekt Franz Thies, Svenja Dierker, Fotos siehe Auszeichnung

Renaissance des EssplatzesBetrachtet man Bilder und Gemälde aus vergangenen Epochen, so

fällt auf, dass der Esstisch immer eine wichtige Rolle gespielt hat.

Ob an kalten Winterabenden oder in lauen Sommernächten: Hier

versammeln sich die Familienmitglieder zum Plauschen und na-

türlich zum gemeinsamen Essen. In den letzten Jahrzehnten hat

das Möbelstück allerdings ein wenig an Bedeutung eingebüßt – die

Küche wurde zum Zentrum des Wohnens und der Esstisch rückte

mehr und mehr in den Hintergrund. Er wurde, wenn er denn über-

haupt vorhanden war, nur zu besonderen Anlässen eingedeckt.

Jetzt geht der Trend wieder in eine andere Richtung: Der Essplatz

feiert Renaissance! Allerdings nicht in Form von separaten Esszim-

mern, sondern als Teil des aktiv genutzten Wohnraums und häufig

sogar direkt in der Küche. Egal wo – der Essplatz sollte an einem

hellen, offenen, großzügigen Ort geplant werden, damit er tatsäch-

lich der zentrale Ort in der Wohnung werden kann. Ob für eine

große Familienfeier oder das Essen mit vielen Freunden: Er sollte

keinesfalls zu klein ausfallen! Gerade sehr große Esstische verlei-

hen dem Wohnraum feudales Flair.

Ein Meter MinimumFür die Mindestgröße des Tisches ist die Anzahl der Personen, die

üblicherweise an ihm sitzen, ausschlaggebend. Pro Gedeck rechnet

man in der Regel 60 Zentimeter Breite und 40 Zentimeter Tie-

Page 53: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 53

fe. Dazu kommen etwa 20 Zentimeter, die man in der Mitte des

Tisches für Töpfe und Schüsseln benötigt. Eine Breite von einem

Meter sollte ein Tisch also minimal haben. Um nicht von den Stüh-

len „eingezwängt“ zu sein, sollte zusätzlich zur Stuhltiefe ebenfalls

zirka ein Meter Platz bis zur nächsten Wand sein. Dunkle Tische

wirken größer; hier sollte man etwas mehr Raum geben. Bei runden

oder ovalen Tischen entfällt das Problem der Sitzverteilung: Hier ist

jeder Platz gleichberechtigt. Da die meisten Tische ausziehbar sind

oder die Möglichkeit der Vergrößerung bieten, etwa durch Einlege-

oder Ansteckplatten, gibt es auch bei einer großen Runde keine

Probleme. Hier sind Tische mit einem Mittelfuß optimal, da bei der

Unterbringung eines zusätzlichen Gastes ohne Probleme eine Sitz-

gelegenheit dazugestellt werden kann.

Das Material macht den StilHolz, Glas, Naturstein oder Metall: Tische gibt es in den unter-

schiedlichsten Materialien und in den verschiedensten Stilrich-

tungen. Von elegant bis rustikal, vom Landhausstil zum Loft – so

einfach die Grundkonstruktion eines Tisches, so vielfältig doch die

Möglichkeiten! Holztische bekommt man in der Regel in vielen Ab-

messungen und aus wiederum verschiedenen Holzarten. Die erste

Macke tut noch weh, bei der zweiten lernt man schon, dass gerade

das Unperfekte den Charme eines „echten“

Holztisches ausmacht. Und wenn es zu viel

wird, kann man bei Massivholz immer noch

zum Schleifgerät greifen! Tische aus Stein

sind wahre Schwergewichte, bei denen unter

Umständen sogar ein Statiker zu Rate gezo-

gen werden muss, ehe man sich für einen

solchen entscheidet. Auszugsmöglichkeiten sind hier nur dann

sinnvoll, wenn sie ohne große Kraftanstrengungen zu bewerkstel-

ligen sind. Kalkgesteine wie Marmor und Travertin werden durch

eine Oberflächenbehandlung vor Flecken geschützt. Ebenso wie

Steinplatten haben auch Glasplatten eine eher kühle Ausstrahlung,

derer man sich bewusst sein muss, bevor man sich zum Kauf ent-

scheidet.

Kein Tisch ohne StuhlDie richtigen Stühle machen den Esstisch erst perfekt! Ob man

dabei Exemplare mit oder ohne Armlehne wählt, ist abhängig vom

Platz, der zur Verfügung steht, und vom Komfortanspruch. Immer

beliebter werden moderne Sitz- oder auch

Eckbänke, die mehr Bequemlichkeit bieten

als Stühle. Viele Möbelhersteller bieten be-

sonders für Küchen Sitzbänke ohne Rücken-

lehne an; diese geben dem Raum zusätzliche

Sitzmöglichkeiten, die an die lockere und un-

komplizierte Atmosphäre in einem Biergarten

erinnern. Wesentlich repräsentativer dagegen wirken die wieder

neu aufgelegten „Essplatz- Sofas“ mit einer erhöhten Sitzfläche.

Mit einer nahezu kopfhohen Rückenlehne bieten diese Platz und

viel Bequemlichkeit für ein gepflegtes Essen oder ein erlesenes

Glas Wein mit netten Freunden.

Tisch in abgerundeter Rechteckform mit verchromten Füßen und lackierter Holz-platte. Daneben: bequemes Clubsofa mit erhöhter Sitzfläche. (Foto: B & B Italia; www.bebitalia.it)

Sehr große Esstische verleihen dem Raum

feudales Flair.

Page 54: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Tischkultur | Seite 54

Der repräsentative Massivholztisch in ovaler Form wirkt exklusiv und hochwertig. (Foto: DONGHIA; www.donghia.com)

Dunkel, klar und edel: Holztisch „Trias“ (Foto: Scholtissek; www.scholtissek.de)

Absolut modern und trotzdem bequem: die puristische Ledereckbank „Together“.(Foto: Walter Knoll; www.walterknoll.de)

Einfach verlängerbar ist dieser Tisch mit Natursteinplat-te und Edelstahlfuß. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)

Page 55: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 55

Die hohe Rückenlehne dieser Essplatzbank bietet noch mehr Sitzkomfort. (Foto: Hans Kaufeld; www.hanskaufeld.de)

Futuristisch und farben-froh kommt dieser Tisch daher. (Foto: KFF; www.kff.de)

Glastische haben eine eher kühle Ausstrahlung. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)

Oben: Rustikal und geradelinig, reines Massivholz; rechts: rund und fein struk-

turiert, Materialmix mit Edelstahl. (beides: Scholtissek, gesehen bei

Charisma Dietrich Müller)

Page 56: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Dem Winter richtig einheizenModerne Heizsysteme

Sie sollen sparsam im Verbrauch sein, ein angenehmes Wohnraumklima erzeugen, den technischen Anforderungen von

heute entsprechen und in der Anschaffung möglichst günstig sein – die Ansprüche an das Heizsystem für die eigenen

vier Wände sind groß, die Auswahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Ob Pelletheizung, Solarthermie,

klassische Gas- und Ölheizung oder Miniblockheizkraftwerk – im letzten Teil der Serie „Meine Villa“ informiert die

Schlossallee über die unterschiedlichen Heizsysteme.

Text Eva Hermes, Fotos fotolia

TEIL 1: Start der Planung

TEIL 2: Haustypen

TEIL 3: Finanzierung & Fördermittel

TEIL 4: Gebäudehülle

TEIL 5: Techn. Gebäudeausstattung

TEil 6: Heizsysteme

Wohnen Meine Villa | Seite 56

MEinE Villa: TEil 6

Zugegeben: Eine Heizung kostet viel Geld und kann in Sachen

Attraktivität nun wahrlich nicht mit anderen Einrichtungsgegen-

ständen konkurrieren. Dennoch ist beim Hausbau diese Investition

unerlässlich. Die absolut freie Wahl hat man jedoch nicht. Nach

dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) müssen

Bauherren den Energiebedarf eines Neubaus zu einem Teil mit

regenerativen Energien abdecken. Das Ziel dahinter ist klar defi-

niert: Das Klima soll geschont und der Verbrauch von Kohlendioxid

deutlich gesenkt werden. Ob dabei Solarthermie oder Biomasse,

etwa in Form einer Holzpelletheizung, zum Einsatz kommt, fällt in

die Entscheidung des Eigentümers. Die Wärme kann ebenso aus

Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt werden.

Brennwertgeräte sind heute Stand der TechnikBeliebt sind nach wie vor Öl- und Gasheizungen. Die Klassiker

haben auch heute nicht ausgedient, allerdings befinden sie sich

jetzt mit einigen Konkurrenten im zunehmenden Wettbewerb. Im

Vergleich zu regenerativen Wärmequellen punkten sie jedoch wei-

terhin mit ihrem sehr guten Wirkungsgrad. Stand der Technik sind

heute Brennwertgeräte. Die konventionellen Heizwertgeräte ha-

ben aufgrund ihres stärkeren Energiebedarfs, der auf die hohen

Vorlauftemperaturen zurückzuführen ist, überwiegend ausgedient.

Bei der Brennwerttechnik handelt es sich zwar ebenfalls um einen

Heizkessel für Warmwasserheizungen, sie nutzt aber gegenüber

Heizwertgeräten zusätzlich noch die entstehende Kondensations-

wärme des Wasserdampfes und speist sie wieder in den Heizkreis-

lauf ein. So erhöht sich der verbrennungstechnische Wirkungsgrad.

Bei dieser Technik muss jedoch ein zusätzliches Rohr in den Ka-

minschacht eingezogen werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, ei-

nen hydraulischen Abgleich vorzunehmen, bei dem in Abhängigkeit

zur Vorlauftemperatur bestimmt wird, welche Wärmemenge ein-

zelne Heizkörper benötigen, um die gewünschte Raumtemperatur

zu erzielen. Nur mit diesem Abgleich ist sichergestellt, dass der

Brennwerteffekt auch wirklich eintritt.

Page 57: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 57

Die Kraft der Sonne nutzenUm der Gesetzgebung Rechnung zu tragen, erfreut sich die Kom-

bination einer Öl- oder Gasheizung mit einer thermischen Solaran-

lage zunehmender Beliebtheit. Sie

wird zur Warmwasseraufbereitung

eingesetzt und dient teilweise auch

als Heizungsunterstützung. Das

Prinzip ist einfach: Über die in der

Regel auf dem Dach installierten

Solarkollektoren wird die Träger-

flüssigkeit erwärmt und mit Hilfe

einer Umwälzpumpe bis zu einem

Warmwasserspeicher, der häufig

im Keller aufgestellt ist, transpor-

tiert. Der Wärmetauscher sorgt

dann dafür, dass die Wärme an

das Trinkwasser abgegeben wird.

Klarer Vorteil: Im Sommer kann man mit Hilfe von Solarthermie

fast vollständig auf die Heizung verzichten. Dies spart viel Ener-

gie. Wenn auch nur als unterstützendes Produkt zu einem weiteren

Heizsystem, so ist eine Solaranlage nicht zuletzt aufgrund ihrer ge-

ringen Betriebskosten eine lohnende Zusatzanschaffung.

Umweltwärme als natürliche HeizquelleDer Einbau von Wärmepumpenheizungen steigt stetig an, insbe-

sondere seitdem die Preise für fossile Brennstoffe kräftig ange-

zogen sind. Bei diesem Heizsystem wird die in der Erde, Luft oder

dem Grundwasser gespeicherte Sonnenwärme dem Heizkreislauf

zugeführt. Typischerweise werden Erdwärmepumpen verbaut. Hier

gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen können Erdwärmesonden,

die bis zu hundert Meter in den Boden ragen, installiert werden,

zum anderen gibt es horizontale Erdwärmekollektoren. Hierbei wer-

den die Erdwärmetauscher schlangenförmig ca. ein bis zwei Meter

tief im Boden verlegt. Unabhängig von der Art werden die Rohre an

die Wärmepumpenanlage angeschlossen. Das in der Wärmepumpe

zirkulierende Kältemittel nimmt die Energie seiner Umgebung auf

und gibt sie über einen Wärmetau-

scher in den Heizkreislauf ab. Die

Effizienz dieses Systems ist dann

am größten, wenn die Differenz

zwischen Wärmequelle und Vor-

lauftemperatur der Anlage mög-

lichst gering ist. Denn in diesem

Fall wird weniger Antriebsenergie

benötigt, was wiederum die Strom-

kosten gering hält.

Die Alternative zu fossilen BrennstoffenHolzpellets sind kleine Presslinge,

die aus Restholz, meist Holzstäbe und Sägemehl, bestehen. Bei

dieser Art handelt es sich um vollautomatische Zentralheizungen,

vergleichbar mit Öl- oder Gasanlagen. Sie bedienen sich hingegen

einem natürlichen Rohstoff, der jedoch ähnlich gute Wirkungsgrade

aufweisen kann. Über eine Förderschnecke werden die Pellets auto-

matisch aus dem Vorratstank in den Brenner geleitet. Abhängig vom

System muss gegebenenfalls nur die Asche in regelmäßigen Abstän-

den entsorgt werden. Wer sich für eine Holzpelletheizung entschei-

det, ist hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften für Neubauten auf

der sicheren Seite. Denn durch den Einsatz des natürlich nachwach-

senden Rohstoffs Holz bedient sich dieses System der erneuerbaren

Energien. Die Anlagen sind sehr klimafreundlich, da bei der Verbren-

nung der kleinen Holzstäbchen nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie

ursprünglich vom Baum aufgenommen wurde. Zu berücksichtigen

ist aber, dass bei steigender Nachfrage die Preise für Pellets weiter

ansteigen werden.

Page 58: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Meine Villa | Seite 58

Wärme und Strom aus einem System Bei dem Wort Kraftwerk denken vermutlich viele an eingezäunte Ge-

lände, auf denen rauchende Türme emporragen. Aber auch in Ein-

familienhäusern werden heutzutage Kraftwerke installiert, die Rede

ist von Mini-Blockheizkraftwerken (BHKW). Ihre Größe überschreitet

jedoch nicht die einer normalen Heizungsanlage. Entgegen anderen

Systemen kann ein BHKW nicht nur Wärme und Warmwasser erzeu-

gen, sondern gleichzeitig noch elektrische Energie produzieren. Die

kompakten Anlagen bedienen sich dem Prinzip der Kraft-Wärme-

Kopplung. Die Grundenergie ist meist Gas, alternativ können auch

umweltfreundliche Brennstoffe eingesetzt werden. Der Brennstoff

dient dazu, Strom zu erzeugen. Während normalerweise die Ab-

wärme über den Schornstein nach außen

geleitet werden würde, wird sie bei einem

BHKW genutzt und der Heizung zugeführt.

Fazit Die Auswahl ist groß, die Systeme kom-

plex. Eine fundierte Beratung, welches das

geeignete System im neuen Haus ist, daher

unabdingbar. Insbesondere mit Blick auf

den energetischen Standard der Immobilie.

Wer beispielsweise ein Passivhaus baut,

hat hohe Anforderungen zu erfüllen, die

maßgeblich auch das Heizsystem berühren.

Für die Entscheidung sollte man mehrere

Parameter heranziehen: Kosten, Anforderungen an die Anlage, Kli-

mafreundlichkeit und nicht zuletzt auch den Faktor Unabhängigkeit,

mit Blick auf die Energieversorger und die steigenden Rohstoffpreise.

Wer sich hierüber gut informiert und die unterschiedlichen Kriterien

entsprechend gewichtet, wird schnell das richtige Heizsystem für

seine Villa finden.

Expertentipp:

Brennwert – der Klassiker für energiesparendes HeizenDer verantwortungsvolle Umgang mit Energie hat einen hohen Stel-

lenwert bekommen. Dazu hat das wachsende Umweltbewusstsein

der Menschen ebenso beigetragen wie interessante Einsparpoten-

ziale, denn viele Modernisierungsvorhaben werden durch attraktive

staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen unterstützt. „Der

Brennwertkessel ist aktuell die modernste Technologie für die Ver-

brennung von Erdgas und Erdöl“, so Ralf Landau vom Heiztechnik-

spezialisten Oltmanns aus Ofenerfeld. Sie kann zum Heizen und zur

Brauchwassererwärmung genutzt werden. Durch Nutzung der Ab-

gaswärmerückgewinnung wird deutlich weniger Energie verbraucht

und erheblich weniger Schadstoff an die Umwelt abgegeben, denn

Brennwertkessel haben im Vergleich zu konventionellen Heizkes-

seln eine circa zehn bis 20 Prozent bessere Energieausnutzung.

Haustechnik Oltmanns, Ammerlandstraße 32a, 26215 Wiefel-

stede-Ofenerfeld, www.oltmanns24.de

Anzeige

Page 59: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Facelift fürs Haus Seite 59

nEuE SEriE: Facelift fürs Haus

Der Lack ist ab – und jetzt?Warum s ich d ie Sanierung e iner Bestands immobi l ie g le ich mehrfach auszahl t

Sie prägen nahezu jede bebaute Region in Deutschland – die guten alten Bestandsimmobilien aus den 1960er und

1970er Jahren. Doch leider ist auch eine Vielzahl von ihnen in die Jahre gekommen. In der neuen Schlossallee-Serie

„Facelift fürs Haus“ erfahren Sie, welche Herausforderungen Bauherren bei der Modernisierung eines rund 40 bis 50

Jahre alten Hauses beachten müssen. Im ersten Teil erläutern wir, welche Gründe dafür sprechen, das alte Schätzchen

hinsichtlich Optik und Energiebilanz aufzuwerten. Text Eva Hermes, Fotos fotolia

TEil 1: Sanierung der Bestandsimmobilie

TEIL 2: Moderne Innenraumgestaltung

TEIL 3: Anbauten/Wintergärten

TEIL 4: Das Dach

TEIL 5: Fassade, Fenster & Türen

TEIL 6: Technik 2.0

Facelift fürs Haus: TEil 1

Page 60: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 60

Klima schonen – Energiebilanz verbessernAus Sicht der Bundesregierung wird die Sanierung von Wohnge-

bäuden vorrangig zum Schutz des Klimas vorangetrieben, denn

alte Bestandsimmobilien sind wahre Klimakiller und daher in den

vergangenen Jahrzehnten zunehmend ins Visier der Politik gerückt.

Dabei sind Ressourcenschonung und CO2-Einsparungen die maß-

geblichen Ziele, um dem Klimawandel nachhaltig entgegenzuwir-

ken. In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Bestandswohnge-

bäude vor der ersten Wärmeschutzverordnung in den 1970er Jahren

erbaut worden. Hier liegt das Einsparpotenzial also entsprechend

hoch. Aus diesem Grund werden Eigentümern Pflichten auferlegt,

um die Energiebilanz ihrer Immobilien dauerhaft zu verbessern. Ge-

regelt wird dies nicht zuletzt durch die Energieeinsparverordnung,

die regelmäßig novelliert und somit in ihren Anforderungen weiter

erhöht wird. Aber nicht nur das Klima wird geschützt, auch der

Geldbeutel des Eigenheimbesitzers wird langfristig geschont, wenn

der Energieverbrauch und damit die Kosten für Strom, Wasser und

Heizung gesenkt werden können.

Durch den Einsatz moderner Bau-

stoffe und dank neuer Technologien

kann der Energiebedarf um bis zu

80 Prozent gesenkt werden. Bei ste-

tig ansteigenden Energiepreisen ein

Argument, das sich spätestens bei

der jährlichen Nebenkostenabrech-

nung bemerkbar macht.

Optische HinguckerNicht nur hinsichtlich ihrer Energie-

bilanz stehen sie im Schatten eines jeden Neubaus, auch in Bezug

auf ihre Optik können viele Bestandsimmobilien nicht mithalten.

Und sie haben es schwer, denn an ihnen nagt eindeutig der Zahn

der Zeit. Versprühen sie nun wahrlich nicht den Charme einer Alt-

bauvilla, fristen sie ihr Dasein in der grauen und tristen Mitte zwi-

schen modernen Neubauten und historischen Gebäuden. Doch das

muss nicht so bleiben. Mit ganzheitlichen Modernisierungsmaß-

nahmen kann man sie gekonnt in Szene setzen. Eine neue Fassade,

ein neues Dach und der Austausch von Fenster- und Türelementen

sorgen zumindest äußerlich für eine spürbare Verjüngungskur. Und

auch im Innenraum lässt sich einiges verändern.

Modernen lebensraum schaffenDer Grundriss von rund 50 Jahre alten Häusern ist klassischerweise

funktional ausgerichtet worden. Im Erdgeschoss befinden sich die

allgemein genutzten Räume für die ganze Familie, die man zumeist

einzeln und zentral über den Hausflur erreicht. Das Obergeschoss

beherbergt Schlafräume und Badezimmer. Dementsprechend ist

auch der Gestaltungsspielraum stark eingeschränkt. Der Trend heu-

te bewegt sich jedoch hin zu Lebensräumen, also weit entfernt von

den damaligen Funktionszonen. Charakteristisch sind beispielsweise

offene Wohnräume. Küche, Essbereich und Wohnzimmer sind nicht

mehr strikt voneinander getrennt, sondern gehen fließend ineinan-

Page 61: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 61

der über und sind häufig nicht mal durch Türen voneinander abge-

trennt. Klarer Vorteil gegenüber Altbauten aus den Anfängen des

20. Jahrhunderts: Grundrissveränderungen können relativ einfach

vorgenommen werden. Sie haben weniger tragende Wände, Wohn-

raumverschmelzungen sind zumeist realisierbar und ermöglichen die

Umsetzung individueller Gestaltungswünsche.

Mit Weitblick planen: BarrierefreiheitWer im Inneren des Hauses an Modernisierung denkt, sollte auch

die Zukunft im Blick haben und dem Thema Barrierefreiheit bei der

Planung besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn im Alter wer-

den andere Anforderungen an eine Immobilie gestellt. So sollten

Schwellen beseitigt und Türen vergrößert werden, um die Mobilität

auch später sicherzustellen. Das Badezimmer sollte zudem aus-

reichend Bewegungsfreiheit bieten und so gestaltet sein, dass es

später nur weniger Umbaumaßnahmen bedarf, um es mit einem

Rollator begehen zu können. Dazu zählt unter anderem eine Dusch-

wanne mit minimaler Einstiegshöhe beziehungsweise eine ebener-

dige Dusche, ein WC, das gut zugänglich ist und ein Waschtisch,

der gegebenenfalls später durch Wegnahme des Unterschranks mit

einem Rollstuhl genutzt werden kann.

Warum nicht einfach abreißen?Mit Sicherheit, die hier in kurzer Form aufgelisteten Maßnahmen,

um aus einem alten Schätzchen ein richtiges Schmuckstück zu ma-

chen, sind kostenintensiv. So mancher Eigentümer stellt sich viel-

leicht die Frage stellen: Warum nicht einfach abreißen und wieder

aufbauen? Gewiss ist dies immer eine Einzelfallentscheidung, die

unter anderem von der baulichen Grundsubstanz beeinflusst wird.

In den meisten vielen sind die Bestandsgebäude jedoch geprägt

von einer soliden Bauweise und demnach noch vollkommen intakt.

Darüber hinaus werden die Kosten für Abriss und Entsorgung der

vielfach unterschätzt. Zusammen mit dem Bau eines neuen Hauses

übersteigen sie leicht die Kosten einer umfassenden Sanierung.

Nicht zuletzt, weil immer auch geprüft werden sollte, inwieweit für

die Sanierung, sofern sie energetische Maßnahmen umfasst, För-

dermittel in Anspruch genommen werden können.

Zu guter letzt Immobilien sind eine langfristige Kapitalanlage, für viele sogar Teil

der Altersvorsorge. Wer darüber nachdenkt, sein Eigentum eines

Tages zu veräußern, wird am Markt durchaus andere Preise er-

zielen, wenn er sein Haus hinsichtlich Energiebilanz, Optik und

modernen Wohnraums den heutigen Standards angepasst hat. Mit

der kontinuierlichen Modernisierung geht auch eine Wertsteigerung

einher. Darüber hinaus erhöht sich zudem der Wohnkomfort. Allein

durch die Isolierung verändert sich spürbar das Wohnraumklima

und Behaglichkeit stellt sich ein.

Page 62: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 62 | Anzeige

Eine Adresse, zweimal

Design vom FeinstenWas haben hochwertiger Naturstein und exklusive Designermode gemeinsam? Erstens: ein anspruchsvolles Publikum.

Zweitens: den Anspruch, handgefertigt und damit wahrlich individuell zu sein. Und drittens: die Adresse in Wester-

holtsfelde am Zwischenahner Meer! Hier betreiben Sabine und Eugen Dubiel nicht nur ihren renommierten Naturstein-

handel, sondern präsentieren ihren Kunden seit wenigen Wochen auch ein handverlesenes Sortiment verschiedenster

Designermode-Stücke. Text Svenja Dierker, Fotos privat

individuelle SandsteinträumeOb die Sandsteinelemente am Gut Horn oder

das neue Löwenhaus im Jaderberger Zoo:

Naturstein von Dubiel findet sich an vielen

Orten, weit über die Region hinaus. Bis nach

Hamburg reicht der Kundenstamm von Eu-

gen und Sabine Dubiel. Und das nicht ohne

Grund, ist das Unternehmen doch alles an-

dere als ein „normaler“ Steinmetzbetrieb.

Ware „von der Stange“ findet man in der

großzügigen Ausstellung im Industriege-

biet „An der Autobahn“ ebenso wenig wie

schlechte Qualität. „Wir arbeiten mit zwei

festen Großhändlern zusammen, die uns

ausschließlich mit den besten Natursteinen

versorgen“, so Eugen Dubiel. Insgesamt

gibt es davon übrigens über 80 verschie-

dene Sorten, sie alle hat der Unternehmer

im Angebot. Entscheidet man sich für seine

Arbeit, braucht man sich um nahezu nichts

mehr zu kümmern: Von der Beratung vor Ort

und der ausführlichen Planung über die Ent-

wicklung und Ausführung bis hin zur Mon-

tage erhält man bei Dubiel alles aus einer

Hand. Größter Wert wird dabei stets darauf

gelegt, die Ideen und Wünsche des Kunden

bei den Planungen zu berücksichtigen und

mit Liebe zum Detail umzusetzen. Das fängt

bei der einfachen Sandsteinsäule oder dem

Bodenbelag an, geht über künstlerisch an-

mutende Figuren, Bildhauerarbeiten und

Brunnenarrangements bis hin zu kompletten

Gebäude- oder Gartengestaltungen mit dem

hochwertigen, natürlichen Material.

Zeitlos, edel und beständig„Naturstein ist ein bewährter Baustoff:

Zeitlos, edel und beständig. In seinen un-

terschiedlichen Farben und Strukturen gibt

es eine unendliche Fülle von Gestaltungs-

möglichkeiten“, erklärt Eugen Dubiel seine

Begeisterung für das hochwertige Materi-

al. Doch nicht nur Sandstein & Co. finden

sich im Sortiment des Westerholtsfelder

Unternehmers: Auch Metallarbeiten etwa

aus Edelstahl werden von ihm und seinem

Team professionell geplant und ausgeführt.

Darüber hinaus präsentiert Dubiel seinen

Kunden auch echte italienische Fresken, für

deren Herstellung er mit Künstlern aus ganz

Europa zusammenarbeitet.

Page 63: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeige | Seite 63

Unaufgeregte DesignermodeVon hochwertigen Steinen zu exklusiven

Stoffen: „Designermode ergänzt unser An-

gebot perfekt“, so Sabine Dubiel, die schon

immer ein Faible für handgefertigte Mode

hatte und dieses nun mit ihrer kürzlich im

Obergeschoss eingerichteten Boutique op-

timal ausspielen kann. Ihr hochwertiges

Sortiment umfasst individuelle Kleidung

von unterschiedlichen, internationalen De-

signern, die spürbar ihren eigenen Einfluss

mitbringen. Zu allen pflegt sie enge persön-

liche Kontakte, so war sie etwa in diesem

Jahr Gast auf der Berliner Fashion Week,

um die Stücke persönlich zu editieren. Viel

Wert legt sie dabei auf zeitlosen Schick, so-

wohl bei den klassischen Stücken als auch

bei den sportlichen Kollektionen, den Ba-

sics oder der avantgardistisch anmutenden

Mode. „Mir ist eine gewisse Unaufgeregt-

heit sehr wichtig“, so die Unternehmerin,

die neben der Designermode für die Buch-

haltung des Natursteinhandels verantwort-

lich zeichnet. „Ich möchte mich darauf kon-

zentrieren, was aktuell gezeigt wird, und

nicht schon im Sommer die Kollektion für

die nächste Saison präsentieren und damit

die aktuelle abwerten. Zeitlose Kleidung

braucht diesen schnellen Wandel nicht.“

Sabine Dubiel bietet in ihrer Boutique ein

kleines aber feines Sortiment von tragbarer

Designermode für Frauen jeden Alters, die

sie im schönen Flair der Natursteinausstel-

lung optimal in Szene setzen kann. Erst vor

wenigen Wochen eröffnet, wird das Angebot

bereits jetzt sehr gut angenommen.

Modenschauen in der AusstellungDie Verbindung von Naturstein Dubiel und

Designermode Dubiel wird 2012 weiter vo-

rangetrieben: So sind im Sommer Moden-

schauen im unverwechselbaren Ambiente

der Naturstein-Ausstellung geplant. Und

auch Sohn Justin, der derzeit seine Aus-

bildung im elterlichen Unternehmen absol-

viert, wird in der neuen Stein-Ausstellung,

die im Frühjahr eröffnet wird, noch das eine

oder andere Mal Models die edlen Stücke

der Boutique präsentieren lassen!

Dubiel Naturstein &

Dubiel Designermode

An der Autobahn 19

26215 Westerholtsfelde

Telefon 0441 / 361 63 792

www.dubiel-naturstein.de

Sabine und Eugen DubielAusgefallene Damenmode, wie hier vom Label Callisti, findet man bei Designermode Dubiel.

Page 64: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Garten | Seite 64

Pflanzenschmuck aus Eis und Schnee„Rauhreif benimmt dem Winter alle Erdenschwere. Rauhreif ist die Mozartmusik des Winters, gespielt bei atemloser

Stille der Natur. Mit ganz anderem, breiten Pinselstrich arbeitet der Schnee und holt eine völlig andere Schönheit aus

der Pflanzenwelt heraus. Er stellt viel tiefere Ansprüche an die Schönheit eines Gartens und Parkes, um sein Reich

voll entfalten zu können. Je schöner und reicher ein Garten im Sommer ist, desto schöner ist er auch im Schnee. Ganz

besondere Träger seiner Schönheit sind aber kahle Gehölze von edler, reicher Verzweigung und Nadelhölzer.“

Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia

Page 65: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 65

Die Magie der kalten TageDas Zitat des deutschen Garten-Philosophen Karl Foerster schil-

dert in wunderbaren Bildern, wie reizvoll winterliche Gärten sein

können: Feiner Raureif verwandelt die Pflanzen in fantastische

Skulpturen, und beginnt es zu schneien, wird der Garten zum wah-

ren Winterwunderland. Wie verzaubert wirken Pflanzen, wenn der

erste, zarte Schnee auf ihnen liegt. Die roten, orangefarbenen oder

gelben Früchte immergrüner Pflanzen wie Feuerdorn und Stech-

palme bilden einen perfekten Kontrast zu den eisigen Pflanzen-

schönheiten. Fasziniert der Garten im Sommer mit einem üppigen

Farbenrausch, fallen im Winter die wenigen Farbtupfer umso mehr

auf, je einfarbiger der Hintergrund ist:

verschiedene Rosenarten haben Hage-

butten in Orangerot bis Blauschwarz.

Berberitzen, Zwergmispeln und Ebere-

schen wirken im Garten dezent, aber deut-

lich als Schmuck. Gerade auch Disteln bieten

wegen ihrer markanten, fast skulpturartigen Ge-

stalt ideale Voraussetzungen für besondere Effekte im winterlichen

Garten. Und wie an einer Kette aufgereiht, funkeln und strahlen

an blauen Wintertagen Tausende weißer Eiskristalle an grazilen,

schlanken Ziergräsern.

Page 66: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Wohnen Garten | Seite 66

Leuchtfeuer im WinterSogenannte Hartriegel-Sorten (Cornus) faszinie-

ren mit ihrer gefärbten, intensiv roten Rinde. Ein

guter Partner mit leuchtend hellgelbgrünlicher

Rinde ist der Gelbholz-Hartriegel (Cornus sto-

lonifera Flaviramea). Beide werden zwei bis

drei Meter hoch. Besonders eindrucksvoll ist

auch die Sorte Midwinter Fire. Seine Triebe sind

im Winter an der Sonnenseite leuchtend orangerot

und scheinen bei seitlichem Lichteinfall beinahe zu glü-

hen. Ebenfalls im Dezember beginnt die Hoch-Zeit des Winterjas-

mins (Jasminum nudiflorum) mit seinen leuchtend gelben Blüten,

die sich noch vor dem Blattaustrieb öffnen und wie kleine Sterne

die biegsamen, grasgrünen Triebe zieren. Voller Elan und zarter

Schönheit tanzen die leicht gedrehten und gerollten, länglichen

Blütenblätter der Zaubernuss (Hamamelis) ab Januar an den Zwei-

gen. Es gibt leuchtend gelb oder auch kupferrot blühende Sorten.

Die Blüten verbreiten an sonnigen Tagen einen süßen Honigduft

und rollen sich ein, sobald Schnee vom Himmel fällt oder die Tem-

peraturen unter den Gefrierpunkt sinken. Geradezu unbeeindruckt

vom Winter zeigen sich die Ziergräser. Um ihre sanfte Schönheit,

die an zauberhafte Eisskulpturen erinnert, auch im Winter genießen

zu können, sollte man sie erst im Frühjahr zurückschneiden.

Den „Winteraspekt“ frühzeitig einplanenWas von Gartenplanern gerne als „Winter aspekt“ bezeichnet wird,

umschreibt eine faszinierende Welt mit einem einzigartigen stillen

Zauber, bei dem die Pflanzen die Hauptdarsteller sind. Dabei gilt:

je abwechslungsreicher und durchdachter der Garten bepflanzt ist,

umso besser kann er auch im Winter seine Wirkung entfalten: Im-

mergrüne und sommergrüne Gehölze, Stauden und Gräser tragen

dann alle auf ihre Weise dazu bei, dass sie – durch Raureif, Nebel,

Eis, Schnee oder die tief stehende Sonne verwandelt – Eindrücke

bieten, wie sie zu keiner anderen Jahreszeit möglich sind. Wer im

Winter mit offenen Augen auf solche Pflanzen achtet und sich von

schönen Gärten inspirieren lässt, kann so schon zur Pflanzzeit im

Frühjahr seine Ideen umsetzen. Auf die-

se Weise vorbereitet, bietet der Garten

dann im folgenden Winter viele schöne

Impressionen.

Licht an …Wenn das kalte Wetter unseren Lebensrhythmus

diktiert und uns ins Haus treibt, bringt künstliche Gartenbeleuchtung

Licht ins Dunkel der Winternacht. Nicht nur die Lichterketten zur

Weihnachtszeit tauchen Tannen, Sträucher oder Skulpturen in ein

ganz besonderes Licht: Gartenliebhaber wissen, wie schön es ist, in

den erleuchteten Garten zu schauen, das Funkeln auf den mit Frost

bedeckten Pflanzen zu beobachten, das Treiben der Schneeflocken

zu bewundern. Schließlich werden durch gezielte Beleuchtung ein-

zelner Pflanzen oder Beete optische Höhepunkte im Garten gesetzt

und Strukturen wie bizarr geformte Äste oder in Frost erstarrte Grä-

ser hervorgehoben.

Der Winter im GartenWenn der Winter ideal ist, hat er etwas Beglückendes. Er kündigt

sich an mit Frost. Raureif ummantelt nun alles, was sich zur Ruhe

begeben hat. Häufig war nach dem Herbst vieles im Garten nicht

mehr wohlgestaltet. Nun ist es mit einer Zuckerkruste glitzernd ver-

edelt. Diese spezielle Schönheit finden wir Feinschmecker in der Na-

tur nur in diesen Wintertagen. Wenn es sie nicht gäbe, so müssten

wir sie neu erfinden, um sie nicht zu vermissen. Äste, Zweiglein, dür-

re Gräser haben ihr Bodennahes verloren. Gestaltet von Feuchtigkeit,

Kälte und Luft streben sie im Wintersonnenlicht direkt in den Himmel

hinein. Auch wenn es manchmal nur Minutenerlebnisse sind: Die Na-

Page 67: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 67

tur wird im Winter in eine erdferne Dimension

versetzt. Jedoch wird es uns ebensowenig

gelingen, sie festzuhalten wie eine Welle

im See ruhig stehen zu lassen. Genie-

ßen wir also den Augenblick. Und das in

vollen, winterlichen Zügen.

Unsere Winter sind nicht mehr die Bilder-

buchwinter alter Zeit. Damals konnte man

zuverlässig von Dezember bis März mit einer

dicken Schneelage rechnen. Weihnachten im Schnee war

ein Geschenk in doppelter Weise, eines von der Winter-

natur, eines von der Glaubenskultur. Wobei eigentlich

mit hellem Menschenverstand nie davon ausgegan-

gen wurde, dass in fernen Breitengraden die Geburt

des Gottessohns mit einer dicken Schneepackung

begleitet gewesen war. Wir wünschen den Schnee,

weil er mit einer vornehmen Dezenz alles mild und dis-

kret abdeckt, selbst Geräusche abdämpft. Er verbirgt das

Hässliche und gibt dem besonders Schönen neue Beschei-

denheit zurück. Der Schnee ist ein versöhnlicher Gleichmacher. Der

Schneewinter reduziert alles auf Proportion und Raummaß. Wir er-

kennen in dieser Einhüllung die Verhältnisse der Dinge zueinander in

einem neuen kompositorisch-erhellenden Blick. Ein eingeschneiter

Garten, ein weißer Park, eine weiße Landschaft zeigen uns in beson-

derer Klarheit, ob die Verhältnisse der Naturmassen in Unordnung

oder Harmonie sind. Es gibt keine Ablenkung durch Details oder

Buntheit. Im Winter verwandeln sich die Gegenstände. Sie werden

zu weißen Skulpturen, die das Auge neu fesseln können. Das, was

im Sommer fad oder unschön war, kann sich zu einem prächtigen

Blickpunkt entwickeln. In der weißen Jahreszeit zählen andere Qua-

litäten, die wir Sommer-Gärtner wenig beachtet haben. Wir hatten

im Garten leicht die Furcht vor dem Bizarren, der exaltierten Form,

der frechen Struktur. Der Winter schenkt uns jedoch diese angeb-

lich gärtnerischen Untugenden im freien Spiel der Naturelemente.

Es können plötzlich Zufallsergebnisse als optische Höhepunkte

entstehen. Die Natur kann uns begeisternd überraschen: Aus einer

Reihe ungleich gewachsener Buchsbaumkugeln entsteht durch eine

Schneepackung eine beschwingte Drachenfigur. Eine elende und

vergessene Wäschespinne wird zu einem asiatischen Traumgebilde.

Zusammenmit der zugeschneiten Fichte, die die Kontur des Fudschi-

jama hat, fühlen wir uns nach Japan versetzt. Der zehnjährige, al-

tersschwache Sandkasten sieht nun verschneit nicht viel anders aus

als eine keltische Opferstätte. Wir gewinnen mit dem Schnee Neues

hinzu und können mit unserer Phantasie ungeahnte Seiten unseres

Gartens erwandern. Durch die weiße Zauberdecke entwickeln sich

Bilder alter Menschheitserfahrungen.

Der Winter mit seinen speziellen Naturerscheinungen verschafft uns

tiefes Gartenerleben. Derartig süchtig geworden auf den Schnee in

der Natur bedenke ich ernsthaft eine Übersiedlung nach Grönland.

Kennt jemand dort ein schönes Haus mit Garten?

Der AutorStephan Kirchner, Kaufmann

und Kunsthistoriker, konzen-

triert sich auf die Gartenge-

staltung und das Schreiben

von Kolumnen. Ein Garten-

enthusiast durch und durch,

der in seinem Buch „Garten-

Emotionen“ seine Gedanken

preis gibt. Erschienen im DVA,

14,95 €,

ISBN 978-3-421-03709-1

Page 68: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Leben Gesundheit | Seite 68

Von Kopf bis Fuß – d a s w u n d e r s a m e G e r ü s t u n s e r e s K ö r p e r s

„Sitzen zwei Patienten im Wartezimmer eines Orthopäden. Sagt der eine…“. Mit Beginn des Witzes werden unter-

schiedlichste Assoziationen wach: der schmerzende Rücken nach dem Aufstehen, der Tennisarm während der letzten

Saison, die neue Knieprothese des Kollegen oder der angeborene Hüftschaden des Patenkindes. Alle Erkrankungen

finden sich in einem der breitesten medizinischen Fachgebiete wieder – Statistiken sagen, dass jeder Zweite von uns

bereits einen Orthopäden zu Rate gezogen hat. Text Nicole Bongard, Fotos fotolia

Aus etwa 206 Knochen besteht der menschliche Kör-

per, die Zahl kann variieren, da unterschiedlich viele

Kleinknochen im Fuß und der Wirbelsäule sein kön-

nen. Der Facharzt für Orthopädie – meist in Kombi-

nation mit Unfallchirurgie – ist dabei nicht nur auf die

Vielzahl der unterschiedlich gebauten Knochen und

ihrer Gelenke spezialisiert, sondern besitzt zudem

alle Kenntnisse über das komplexe Zusammenspiel

zwischen Bändern, Sehnen und Muskeln, dem Gerüst

unseres Körpers!

Arthrose: Was man schmerzhaft spürtFünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an

einer Arthrose. Damit ist sie eines der häufigsten

Krankheitsbilder in der orthopädischen Praxis.

Bei der Erkrankung baut sich nach und nach

der Gelenkknorpel ab. Bislang gibt es keine

Therapie, die diesen Prozess stoppen kann.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, Ar-

throse sei eine altersbedingte Verschleiß-

krankheit und entstehe durch Abrieb oder

Abnutzung, ist der Beginn viel simpler. Zu

Anfang findet sich meistens eine einmalige Schä-

digung des Gelenkknorpels etwa durch Entzün-

dungen oder einen Unfall. Von diesem Schaden bis

zu den ersten spürbaren Symptomen der Arthro-

se vergehen dann viele Jahre. Unter anderem ein

Grund, warum eine Früherkennung so schwierig

ist. Und jeder weiß: je früher erkannt, desto bes-

ser behandelt! Bislang gibt es keine konservative

(also nicht-operative) oder chirurgische Möglichkeit,

Arthrose zu stoppen; derzeit beschränkt sich die

Therapie weitestgehend auf Schmerzlinderung und

Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Bei fortgeschrittener

Erkrankung benötigen viele Patienten ein Kunstge-

lenk.

Die Gelenke altern mitFür nahezu jedes große Gelenk gibt es mittler-

weile Prothesen, denn die Implantation künst-

licher Gelenke ist eines der erfolgreichsten

Operationsverfahren, das den Menschen ihre

Selbstständigkeit erhält. Vor allem an Hüfte

und Knie: Allein im letzten Jahr wurden etwa

209.000 Hüft- und 175.000 Knie-Endopro-

Page 69: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 69

thesen eingesetzt, wofür die Krankenversicherungen drei Milliarden

Euro ausgegeben haben. Dennoch wird immer wieder von Problemen

berichtet, die den Gelenkersatz in Zweifel ziehen und die Patienten

verunsichern. Ein Frühwarnsystem zu Einsatz und Komplikationen

muss her, wie es in anderen Ländern schon existiert und in Deutsch-

land von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopä-

dische Chirurgie seit Langem gefordert wird.

Ein Zeh tanzt aus der Reihe Höllische Schmerzen und wochenlange Immobilität, all dies verbinden

Patienten mit der Behandlung eines Ballenzehs bzw. Überbeins oder,

medizinisch korrekt, Hallux Valgus. Durch ein neues Verfahren ist die

Operation des Überbeins am großen Zeh ein schonender Eingriff ge-

worden. Für diesen benötigt der Operateur zum Einführen der Opera-

tionsinstrumente einen 3 mm langen Stich – dies entspricht der Grö-

ße eines Reiskorns! Denkt man zudem bei dem Begriff der Fräse an

eine große Bau- oder Schneeräummaschine, so

täuscht man sich: Die Fräsen des Orthopäden sind

lediglich 2 mm breit. Selbst auf diesem kleinen

Raum können sie noch unterschiedlich rotieren

und so den Knochen abtragen. Die Vorteile lassen

sich kompakt zusammenfassen: kosmetisch fast

nicht mehr sichtbare Narbe, kleinere Wundflä-

chen und damit geringeres Infektionsrisiko, kaum

Schmerzen, eine schnellere Wundheilung und

damit einhergehend die frühere Belastungsmög-

lichkeit. Der aus der Reihe tanzende Zeh ist die

häufigste Fehlstellung der Zehen. Dabei weicht

der große Zeh erst nach außen ab und dreht sich

dann selbst nach innen. Die benachbarten Zehen

werden verdrängt. Durch die Fehlstellung kommt

es zu Abnutzungserscheinungen im Gelenk, häu-

fig in schmerzhafter Kombination mit Schleim-

beutelentzündung und Arthrose. Im Bereich des

Ballens lagert sich zusätzlicher Knochen an. Bei

fortgeschrittenem Hallux Valgus kann das Tragen

von normalen Schuhen für den Betroffenen nahezu

unmöglich werden, da der Schuh zusätz-

lich zu den ohnehin schon vorhan-

denen Schmerzen an der Verdickung

am Ballen drückt und reibt.

Keine Spätschäden bei Kindern Als Spezialgebiet der Orthopädie befasst sich

die immer wichtiger werdende Kinderorthopädie

mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung

von angeborenen und erworbenen Erkrankungen

des Haltungs- und Bewegungsapparates im Kin-

des- und Jugendalter. Zu diesen zählen ange-

borene oder erworbene Fehlhaltungen, Entwick-

lungsstörungen an Füßen und Armen, Fehlanlagen

Die Hand27 Knochen befinden sich in einer

Hand – in beiden Händen zusam-

men steckt also ein Viertel der ge-

samten Knochen des Körpers. Die

komplexen Funktionen, die unter

anderem durch diese Vielzahl an

Knochen, dazugehöriger Gelenke

und Muskulatur ermöglicht werden,

werden von dem Gesunden oftmals

unterschätzt und erst bei einer Stö-

rung offensichtlich. So wie bei der

Daumen-Sattelgelenksarthrose, der

häufigsten Arthrose der Hände.

Page 70: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Leben Gesundheit | Seite 70

von kindlichen Hüftgelenken und Veränderungen an der Wirbelsäule.

Diese Erkrankungen unterscheiden sich wesentlich von jenen im

Erwachsenenalter, da sich die Bewegungsorgane von Kindern und

Jugendlichen im Wachstum befinden. Die Behandlung zielt neben

den aktuellen Beschwerden vor allem darauf ab, Spätschäden im

Erwachsenenalter zu vermeiden.

Zahlen, die nachdenklich stimmenAuf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im

Oktober diesen Jahres berichteten die Experten,

dass in Deutschland bereits über 30 Millionen

Menschen an Erkrankungen des Haltungs- und

Bewegungsapparates leiden – Tendenz steigend.

Die großen Volkskrankheiten wie Rückenschmer-

zen, Gelenkerkrankungen, Osteoporose sowie

Sport- und Unfallverletzungen machen bereits

heute 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und

Frühberentungen aus. Das sehr komplexe Gerüst

unseres Körpers ist eben auch sehr störanfällig und trotz vieler mo-

derner Therapieverfahren der Fachspezialisten wird die Vorbeugung

der Erkrankungen immer wichtiger. Eine ist die angemessene Bewe-

gung – also raus an die frische Luft oder in die Sporthalle. Und nicht

auf die Pointe des Orthopädenwitzes warten!

Expertentipp „Individuell angepasste propriozep-

tive Aktiveinlagen optimieren Muskel-

reaktionen und können Beschwerden

vom Rücken bis zum Fuß reduzieren.

Durch Bewegung wird die Muskulatur

aktiv gestärkt und die Gesundheit ge-

fördert. Langfristig beschwerdefrei ist

dies aber nur möglich, wenn die Mus-

kulatur durch optimales Zusammenspiel, die Ge-

lenke richtig bewegt. Durch die Aktiveinlagen kön-

nen wir die Muskulatur gezielt ansprechen, indem

wir mit den Aktivinfos Impulse auf die Muskeln

und Sehnen bringen um eine bessere Balance zu

erreichen. Die Bewegung wird leichter und effek-

tiver. Körpereigene Reserven werden aktiviert. Um

die individuelle Aktiveinlage konstruieren zu kön-

nen, machen wir nach der Fußuntersuchung eine

Videolaufanalayse und scannen die Füße. Anschließend werden die

Einlagen an der CNC-Fräse in unserer Werkstatt hergestellt.“

evers Schuh & Fußgesundheit, Alexanderstraße 53, 26121

Oldenburg, www.gesunde-schuhe.org

Helmut Evers Orthopädie-schuhmachermeister

Die Schlossallee empfehlen und schöne Prämie sichern!

Zwei Wege zur Prämie:1. Sie werben einen neuen leser als Abonennten. Dafür müssen Sie nicht selber Abonnent sein.2. Sie lassen sich von jemandem als Abonnent werben. Die Prämie bekommt der Werber.

Prämie ASchreiben mit Stil!Dieser edle Kugelschreiber wird ihnen viel Freude bereiten. in Chrom glänzend, verpackt in einem hochwertigen Etui.

Prämie BOptische Computermousein Form eines Autos mit Schein-werferlicht bei inbetriebnahme. Mit USB-Kabel.

Prämie CArmbanduhr in zeitlosem Designmit braunem lederarmband und zuverlässigem Qualitätsuhrwerk.

Ich bin der neue Schlossallee -AbonnentDie Schlossallee schicken Sie bitte für zunächst 1 Jahr (6 Ausgaben) zum Preis von 24,- € an:

Name, Vorname

Straße

PLZ/Ort

Telefon Geburtsdatum

Gewünschte Zahlungsweise: per Bankeinzug mit 2% Skonto

Konto Nr.

BLZ

Geldinstitut

per Rechnung

Die Abo-Bestellung kann nicht widerrufen werden. Das Abonnement kann nach einem Jahr

jederzeit fristlos beendet werden. Der Abo-Betrag wird anteilig zurückerstattet.

Datum / Unterschrift

So einfach erreichen Sie uns: (.Tel. 05461 / 94 02 10 3..Fax 05461 / 94 02 20 @ [email protected] oder einfach über: www.schlossal lee.com

Ich habe den neuen Abonnenten geworben

Bitte schicken Sie die Prämie A B C an:

Name, Vorname

Straße

PLZ/Ort

Telefon

Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. Die Lieferung erfolgt nach Zahlung der Abonnements-Rechnung.

Datum / Unterschrift

Verlag Rottwinkel-Kröber GmbH | Hauptstraße 9 | 26122 Oldenburg*

x

x

#

Aboserviceoldenburg 1 / 2012

Über 30 Millionen Menschen leiden an Erkrankungen des

Haltungs- und Bewe-gungsapparates.

Page 71: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Weniger ist mehrWarum verfliegen die meisten guten Vorsät-

ze zum neuen Jahr nur oft genauso schnell

wie die Böller und Raketen, die zur Begrü-

ßung im Himmel verrauchen? Die Erklärung

dafür ist ganz einfach: Man nimmt sich zu

viel vor, die Ziele sind unerreichbar. Sämt-

liche im alten Jahr gefassten Vorsätze wer-

den bis in die Silvesternacht hinausgezögert

und sollen im neuen Jahr, am besten alle

auf einmal, verwirklicht werden. Stellt sich

die Menge an Plänen dann als unrealisier-

bar heraus, ist Frustration vorprogrammiert.

Man setzt sich ganz schön unter Druck und

das ist alles andere als gesund. Besser ist,

seine Vorsätze unter einen Überbegriff zu

stellen und dabei Schritt für Schritt zu rea-

lisieren. Niemand ist so standhaft und kann

von heute auf morgen auf alles verzichten.

Tastet man sich aber allmählich heran,

führt das immer wieder zu kleinen, aber

wichtigen Erfolgserlebnissen. Das steigert

die Motivation und der Rest klappt fast von

alleine!

Die Ernährung macht den UnterschiedLangfristig fit und gesund bleibt man am

besten mit einer ausgewogenen Ernährung.

Einige Menschen assoziieren damit häufig

negative Begriffe wie Verzicht, Einschrän-

kungen oder Genuss-Abstinenz. Aber mal

ehrlich: Tagtäglich Fastfood zu sich zu neh-

men hat ebenso wenig mit Genuss zu tun,

Keine Chance dem Schweinehund!F i t u n d g e s u n d i n s n e u e J a h r s t a r t e n

Seite 71

Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit!

Neben Rotkraut, Gans und Klößen

locken die vielen verführerisch

süßen Leckereien. Das Resultat:

Nach den Festtagen machen sich

bei den meisten von uns kleine

Rundungen bemerkbar. Dazu wur-

de vielleicht noch geraucht und

getrunken, kurz: die ein oder ande-

re Sünde begangen. Pünktlich am

Silvesterabend werden dann gute

Vorsätzen gefasst: mehr Sport, ge-

sündere Ernährung, Rauchentwöh-

nung, um nur die gängigsten zu

nennen. Die guten Absichten ver-

fliegen jedoch leider allzu oft wieder genauso schnell, wie sie gefasst wurden.

Einige Tipps, wie sich die Pläne in die Tat umsetzen lassen und man langfristig

am Ball bleibt, gibt der folgende Artikel. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia

Die Schlossallee empfehlen und schöne Prämie sichern!

Page 72: Schlossallee Oldenburg 1 2012

sondern ist häufig

lediglich eine Ersatz-

lösung aus Mangel an

Zeit und zu viel Stress.

Wer viel Obst und Ge-

müse, mehr Ballast-

stoffe, dafür weniger

Fett und Zucker zu

sich nimmt, isst nicht

nur gesünder, son-

dern fühlt sich auch

so. Das Immunsystem

wird gestärkt, wir sind

energiegeladener, un-

sere Konzentration

wird besser und unser

Bewegungsdrang größer. Statt Einschrän-

kungen gewinnt der Speiseplan stattdessen

an Vielfalt. Obst, Gemüse, selbstgemachter

Käse, Wurst und selbstgebackenes Holzo-

fenbrot – allein das Erlebnis, das ein Gang

über den Markt bietet, macht den ersten

Schritt, um „gesund und fit“ ins neue Jahr zu

starten, gar nicht so schwer.

Obst und Gemüse sind wertvolle Energie-

und Vitaminlieferanten und sind roh verzehrt

besonders gesund. In der Regel sind scho-

nend zubereitete, frische Lebensmittel, die

gerade Saison haben, Fertigprodukten vor-

zuziehen. Bei tierischen Lebensmitteln sollte

man darauf achten, mageres, am besten hel-

les Fleisch, Fisch und fettarme Milcherzeug-

nisse zu sich zu nehmen. Daneben sollte auf

eine ausreichende Zufuhrt von Kohlenhydra-

ten und Ballaststoffen geachtet werden – sie

stoppen den Heißhunger und sättigen länger.

Getreideprodukte und Hülsenfrüchte sollten

deshalb regelmäßig den eigenen Speiseplan

bereichern. Fett dagegen sollte nach Mög-

lichkeit reduziert werden, egal ob beim Bra-

ten in der Pfanne oder auf dem Butterbrot.

Da der menschliche Körper jedoch ein Min-

destmaß an Fett benötigt und einige Vitamine

ausschließlich fettlöslich sind, sollte man

beim Braten oder für den Salat zumindest

auf Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren

zurückgreifen. Ein kleiner Tipp: Magerquark

ist ein alternativer und gesunder Brotauf-

strich. Ganz besonders wichtig ist genügend

Flüssigkeit. Deshalb sollte man möglichst

viel trinken, vor allem wenn es sich um Mi-

neralwasser, Tees, ver-

dünnte Frucht- oder

Gemüsesäfte handelt.

Generell gilt jedoch:

Man sollte sich nichts

verbieten – selbst hin

und wieder Süßig-

keiten oder Fastfood

in geringen Mengen

sind erlaubt. Und auch

Alkohol ist nicht verbo-

ten, wenn er in Maßen

genossen wird. Wie

jeder weiß, beginnt ein

guter Tag mit einem

guten Frühstück. Ein

Müsli, aufgepeppt mit den eigenen Lieb-

lingsobstsorten und Nüssen, sorgt bereits

morgens für mehr Vitalität, Kraft und Ener-

gie. Und weil stressfreies Genießen zur Aus-

gewogenheit ebenso dazugehört, sollte man

im Anschluss daran den weiteren Tagesplan

so strukturieren, dass man an der Zeit zum

Essen nicht sparen muss. Ein Spaziergang

im Anschluss an eine gehaltvollere Mahlzeit

tut gut und stärkt das Immunsystem.

Bewegung nach PlanSport gehört neben einer gesunden Ernäh-

rungsweise definitiv dazu, wenn jemand

langfristig fit werden oder bleiben will. Am

besten fängt man damit gleich an, so lan-

ge die Vorsätze noch ganz frisch sind. Am

Anfang sollte jedoch immer ein Check beim

Hausarzt stehen – er zeigt an, ob bestimmte

Sportarten aus Gesundheitsgründen nicht

ausgeübt werden dürfen. Gibt es keine Ein-

schränkungen, sollte man die Sportart an

den persönlichen Vorlieben ausrichten. Für

diejenigen, die schon in der Schule dem

Laufen nichts abgewinnen konnten, ist es

wenig sinnvoll, jetzt mit Jogging zu begin-

nen. Stattdessen schwingt man sich lieber

aufs Rad oder probiert es mit Gymnastik.

Auch hier ist es sinnvoll, einen bestimm-

ten Plan zu verfolgen und festzulegen, wie

oft und an welchen Tagen man die Zeit für

Sport findet. Dabei sollte man ehrlich zu

sich sein und sich auch der „Stör-Faktoren“,

die vom Sport abhalten könnten, bewusst

werden. So kann man sie auch einfacher

ausschalten. Ein Trainings-Tagebuch, in das

Leben Fit ins neue Jahr | Seite 72

Page 73: Schlossallee Oldenburg 1 2012

man Aktivität, Datum, Zeit und Dauer und

das Gefühl bei Sport einträgt, sorgt zudem

für eine Extraportion Motivation: Schließ-

lich führt es einem die eigenen Erfolge vor

Augen und mit der Zeit findet man ganz

von alleine sein persönliches, optimales

Fitness-Programm heraus.

Die neuesten Fitnesstrends für 2012Noch mehr Lust auf die tägliche Bewegung

sollen auch die neuesten Fitnesstrends ma-

chen. So bittet das US-Institut „The Ameri-

can College Sports Medicine” Fitness-Profis,

Sportärzte, Trainer und Athleten alljährlich

weltweit um ihre Meinung, was im kommen-

den Jahr die Trends in der Fitness-Szene

sein werden. Dabei hat sich gezeigt, dass

funktionelles Fitness-Training eine immer

größere Bedeutung erhält.

Während funktionelle Fitness

bei der Umfrage im letzten

Jahr noch auf den unteren

Rängen im 20er Bereich ran-

gierte, schaffte es dieses Jahr

den Sprung in die Top 10. Die

Fitness-Profis sind sich einig,

dass der ganzheitliche Ansatz

in Zukunft die beherrschende

Trainingskultur sein wird. In

den USA ist diese Trendwende

der Trainingsphilosophien in

vielen Fitness-Studios bereits

erkennbar – und klassische Bo-

dybuildingmaschinen mussten inzwischen

Kletterseilen und Kettlebells Platz machen.

Nach wie vor auf dem obersten Platz der

Fitness-Trend-Hitparade finden sich wieder

Tanzworkouts wie Zumba. Daneben wird

nach Ansicht der Fitness-Profis auch die

Nachfrage nach kompetenten Trainern und

Ernährungsberatern weiter steigern. Da im-

mer mehr Medien wie Lifestyle-Magazine

Informationen zum Thema Gesundheit und

Fitness bieten, wollen die Trainierenden ei-

nen kompetenten Ansprechpartner haben.

Das amerikanische Arbeitsamt geht sogar

so weit zu prognostizieren, dass mittel-

fristig in der Fitness- und Gesundheits-

branche mehr Arbeitsplätze geschaffen

werden als in jeder anderen Branche. Im

deutschen Sprachraum fallen die

Progno sen ähnlich aus.

Expertentipp

Muskeltraining stärkt den Rücken und das Immunsystem„Erkrankungen wie Übergewicht, Osteopo-

rose, Arteriosklerose, Bluthochdruck und

Diabetes Typ II kann man mit moderatem

Muskeltraining vorbeugen, vorhandene

Schäden teilweise sogar reparieren. Des

Weiteren lassen sich Rückenschmerzen, Be-

schwerden durch Haltungsfehler oder nach

Bandscheibenvorfällen

durch Muskelaufbau-

training lindern oder

beseitigen. Mit einer

guten Muskelkraft und

Koordination beugt man

zusätzlich der Sturz-

gefahr vor. Häufig hat

hierbei Muskelkraft

einen höheren Stellen-

wert als Ausdauer. Wer

seine Muskeln nicht trainiert, verzichtet auf

viele gesunde Effekte. Muskeln verbrennen

Zucker und Fette und schütten, wie gerade

bewiesen wurde, viele Botenstoffe aus, die

wiederum den Stoffwechsel und das Immun-

system positiv beeinflussen.“ Fitnessclub

Injoy, Robert-Bosch-Straße 24, 49401

Damme, www.injoy-damme.de

Seite 73

Gesundes Abnehmen –

fünf goldene Regeln

1. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor!

2. Ernähren Sie sich abwechslungsreich!

3. Essen Sie bewusst und in kleinen Portionen!

4. Essen Sie abends nicht zu spät!

5. Trinken Sie viel!

Dieter Mowitz, lizen-zierter Fitnesstrainer und Geschäftsleiter im Fitnessclub Injoy

Page 74: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Leben Hochzeit | Seite 74

Ewig dein, ewig mein...Schöner als mit diesem Zitat Ludwig van Beethovens kann man den Schwur ewiger Treue wohl kaum ausdrücken! Was

gibt es schließlich Schöneres als zwei Menschen, die sich entschließen, fortan gemeinsam durchs Leben zu gehen?

Kaum verwunderlich also, dass eine Hochzeit immer noch als eines der wichtigsten Ereignisse gilt und der Hochzeits-

tag entsprechend oft mit einem rauschenden Fest im Kreise der Familie und Freunden gefeiert wird – Traditionen,

Bräuche und Etikette sind dabei von einer Bedeutung wie kaum irgendwo anders. Damit der schönste Tag im gemein-

samen Leben eines Paares ein unvergessliches Erlebnis im besten Wortsinn wird, ist es ratsam, bereits frühzeitig mit

der Planung zu beginnen. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia

Page 75: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 75

Den Bund fürs leben schließenDer Rest des gemeinsamen Lebens beginnt mit einem wichtigen

Termin – dem Termin des Hochzeitstages. Erst wenn die Zeremonie

vollzogen ist, gilt man als rechtmäßig verbundene Eheleute. Für die

standesamtliche Hochzeit ist die Anmeldung zur Eheschließung erfor-

derlich. Diese kann frühestens ein halbes Jahr vor der eigentlichen

Trauung erfolgen. Viele Standesämter bieten jedoch inzwischen einen

besonderen Service. Bereits ein Jahr vor dem entscheidenden Schritt

kann man sich den Termin reservieren lassen – besonders bei be-

liebten Zahlenkombinationen, wie dem 12.12.2012, ist dies sehr zu

empfehlen. Die Anmeldung zur Eheschließung schließlich erfolgt bei

einem Standesbeamten, in dessen Amtsbezirk einer der beiden Braut-

leute seinen Haupt- oder Nebenwohnsitz hat. Der Standesbeamte prüft

bei der Anmeldung die Identität und die rechtliche Ehefähigkeit der

Verlobten. Außerdem müssen bei diesem Termin einige Dokumente

vorgelegt werden. Neben dem Personalausweis oder Reisepass, einer

aktuellen Meldebescheinigung, der Abstammungsurkunde oder dem

Familienbuchauszug ist auch der Nachweis über akademische

Grade zu erbringen, falls diese in die Heiratsurkunde

eingetragen werden sollen. Wenn ein Partner bereits

geschieden ist, kommen noch Heiratsurkunde und

rechtsgültiges Scheidungsurteil hinzu.

WahlverwandtschaftenIm Rahmen der standesamtlichen Hochzeit gibt es die freie Namens-

wahl. Das heißt, dass die Brautleute auswählen können, ob der Nach-

name des Mannes oder der Nachname der Frau der gemeinsame

Ehename sein soll oder ob der Nachname eines Partners als Familien-

name festgelegt werden soll, wobei der andere Ehepartner seinen ei-

genen Namen behält und mit dem Familiennamen zum Doppelnamen

kombiniert. Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit, dass beide

Eheleute jeweils den eigenen Namen behalten. Traditionell entschei-

den sich die meisten Paare dafür, dass der Nachname des Mannes der

gemeinsame Ehename wird.

Ja, mit Gottes HilfeRein rechtlich gesehen genügt die standesamtliche Trauung voll-

kommen. Die kirchliche Hochzeit hat aber auch heutzutage für viele

Paare wesentlich mehr Bedeutung. Schließlich ist die Eheschließung

vor Gott immer noch etwas ganz Besonderes – außerdem bietet der

kirchliche Rahmen eine perfekte Kulisse, um alle Vorstellungen einer

Märchenhochzeit zu realisieren. Voraussetzung für eine kirchliche

Hochzeit ist, dass mindestens einer der Brautleute Mitglied in der

Kirche ist. Wenn ein Partner katholisch und einer evangelisch ist,

besteht die Möglichkeit, zwischen einer katholischen, einer evan-

gelischen oder einer ökumenischen Trauung zu wählen. Vor der

kirchlichen Trauung findet ein Traugespräch mit dem Pfarrer statt.

Dabei werden die Details des Traugottesdienstes besprochen. Unter

anderem geht es um den Ablauf im Allgemeinen, um den Trauspruch,

die Lesungen und Lieder. Außerdem wird meist auch der Kirchen-

schmuck angesprochen: In manchen Gemeinden kümmert sich

die Kirche darum, in anderen muss der Kirchenschmuck, falls ge-

Page 76: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Leben Hochzeit | Seite 76

wünscht, selbst organisiert werden. Für die Anmeldung zur kirch-

lichen Trauung werden Personalausweis oder Reisepass, Taufschein/

Taufurkunde, Firmungszeugnis oder Konfirmationsschein und die

Anmeldung zur Eheschließung beziehungsweise die Heiratsurkunde

der standesamtlichen Hochzeit benötigt. Wenn nicht in der Heimat-

gemeinde geheiratet wird, wird zusätzlich noch die Genehmigung des

Gemeindepfarrers für den Traupfarrer benötigt, die in der evange-

lischen Kirche als Dimissoriale und bei den Katholiken als Traulizenz

bezeichnet wird. Im Anschluss an die Hochzeit wird in der Regel kräf-

tig mit Familie, Freunden und Bekannten gefeiert.

Profis am WerkPaare, die bereits geheiratet haben, wissen es – ein schönes Hoch-

zeitsfest will gut geplant sein. Und je mehr persönliche Träume man

verwirklichen möchte, desto mehr Arbeit steckt in der Hochzeitspla-

nung. Wer sich auf das Wesentliche konzentrieren möchte, muss bei

einer großen Hochzeit gut delegieren können. Oder einen Profi für die

Hochzeitsplanung beauftragen. Das Stichwort lautet hier: Hochzeitspla-

ner! Was in den USA bereits seit Langem Trend ist, schwappt allmäh-

lich auch nach Deutschland rüber. Die Profis rund um den schönsten

Tag im Leben eines Paares organisieren eben diesen – ob nun kom-

plett oder teilweise, bleibt dabei ganz dem individuellen Geschmack

des Brautpaares überlassen. Das Honorar hängt in der Regel von den

Gesamtkosten der Feier ab. Generell sollte man zehn bis 15 Prozent

der Kosten für die komplette Organisation einplanen. Oft kennen Hoch-

zeitsplaner jedoch entsprechende Dienstleister und überraschen die

Zukünftigen mit Sonderkonditionen. Die professionelle Organisation

einer Hochzeit muss also nicht unbedingt mehr Kosten verursachen.

Trend: die HochzeitshomepageEin weiterer Trend ist die sogenannte Hochzeitshomepage. Dort kön-

nen nicht nur alle wichtigen Eckdaten der bevorstehenden Hochzeit

veröffentlicht werden – ein Foto der Location löst bei vielen Gästen

zudem schon die Frage nach der Kleiderwahl. Und wer seine Ge-

schenkliste immer aktualisiert ins Netz stellt, erspart den Gästen

Zeit und unnötige Telefonate. Für Seufzer der Erleichterung bei den

Gästen dürfte auch eine Anfahrtsskizze zum Downloaden und Aus-

drucken sorgen: Im größten Stress findet am Tag der Tage wohl noch

kaum jemand die Wegbeschreibung, die vor zwei Monaten zusammen

mit der Einladung per Post kam, wieder. Aber auch die Anmeldung

zur Hochzeit per Mail geht viel schneller und wird ebenfalls immer

beliebter. Im Anschluss an die Hochzeitsfeier können außerdem die

schönsten Bilder auf diesem Wege veröffentlicht werden – eben die

etwas andere Erinnerung an den schönsten Tag im Leben!

Page 77: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 77

Orte in Oldenburg, an denen man sich trautStandesamt | Pferdemarkt 12 | 26105 Oldenburg

Telefon: 0441/ 2 35 25 44

Oldenburger Schloss | Landesmuseum für Kunst und

Kulturgeschichte | Schlossplatz 1 | 26122 Oldenburg

Telefon: 0441/ 2 20 73 00

Die jährlich festgelegten Termine können telefonisch erfragt werden.

Horst-Janssen-Museum

Am Stadtmuseum 4-8 | 26121 Oldenburg

Telefon: 0441/ 2 35 28 91 | www.horst-janssen-museum.de

Termine: Jeden 1. Freitag im Monat um 10.30 Uhr und um 11 Uhr

ausgefallene Orte in der region

SANDE | Standesamt Gemeinde Sande

Telefon: 04422/ 95 88-0

Das Standesamt bietet insgesamt zwei Trauorte:

Schloss Gödens

Landrichterhaus Neustadtgödens

WilHElMSHAvEN | Standesamt Stadt Wilhelmshaven

Telefon: 04421/16-0

Das Standesamt bietet insgesamt zwei Trauorte:

Burg Kniphausen

Kapitän Meyer (der letzte mit Dampf betriebene ehemalige deut-

sche Seetonnenleger; liegt am Bontekai in Wilhelmshaven)

BAD ZWiSCHENAHN | Standesamt Bad Zwischenahn

Telefon: 04403 / 604 -341 oder -342

Das Standesamt bietet insgesamt vier Trauorte:

Im Haus Brandstätter

Im Siegelsaal des alten Kurhauses

Auf der Fähre „Weiße Flotte“

Im Freilichtmuseen

RESIDENZORT RASTEDE

Telefon: 04402 / 920-1 34

Im „Goldenen Salon“ des Herzoglichen Palais

Weitere Standesämter in der Region erfahren Heiratswillige auch

unter www.standesaemter.net.

Page 78: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Leben Anzeigen | Seite 78

Traumhaft schöne BrautmodeAls einziges Fachgeschäft zwischen Bremen und Münster

führt das Modehaus C.A. Thole aus Cloppenburg die ak-

tuelle Pronovias-Kollektion. Das weltbekannte spanische

Label lässt in jeder Saison mit facettenreichen und um-

werfenden Braut- und Abendkleidern Frauenherzen höher

schlagen. Eine Braut, die Pronovias trägt, wird umhüllt von

edelsten Stoffen wie Seide, Chiffon, Organza und feiner

Spitze, die mit viel Liebe zum Detail mit Blumenstickereien

und Kristallen verziert sind. Gekrönt wird das Angebot von

Pronovias durch die Kollektionen der Couture Designer

Manuel Mota und Elie Saab, die exklusiv für Pronovias

wahre Meisterwerke kreieren.

C.A. Thole Braut- und Festmoden, Mühlenstraße 6,

49661 Cloppenburg, www.ca-thole.deMod

ell P

rono

vias

, ges

ehen

bei

C.A

. Tho

le.

Traumhochzeit in herr-schaftlichem ambiente

Leicht zu finden ist das Gut Horn in Gristede an

der Landstraße von Wiefelstede nach Bad Zwi-

schenahn. Und doch, ist man erst abgebogen auf

die 150 Jahre alte, majestätische Kastanienallee,

die Meter um Meter mehr den Blick frei gibt auf das

Herrenhaus aus dem Jahre 1858, taucht man ein in

eine eigene kleine Welt voll Anmut und Ruhe. Um-

rahmt von einem Wassergraben, inmitten pracht-

voller Bäume liegt das Gut Horn, dessen Geschichte

bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Hier eine Hochzeit zu feiern, heißt einmal Gutsherr und

Gutsherrin zu sein: Mit seinen Gästen einen ganz besonderen Tag verbringen, dem Empfang

vor dem Herrenhaus oder in der neuen Orangerie genießen, durch die gepflegten Parkanlagen

schlendern, verwunschene Ecken entdecken und dann, stilvoll mit Hussen und edlem Geschirr

eingedeckt, den Gaumen verwöhnen lassen vom exquisiten Caterer und im Anschluss ausge-

lassen feiern bis in den frühen Morgen. Gut Horn, Zwischenahner Straße 8, 26215 Wiefel-

stede, www.gut-horn-gristede.de

Perfekter Dress

Dem Anlass entsprechend perfekt gekleidet ist „Mann“

mit der Kollektion Digel Ceremony. Schließlich ist nicht

nur die Suche nach dem Brautkleid, sondern auch die

richtige Bekleidung für den Bräutigam ist ein wichtiger

Bestandteil der Hochzeit. Eleganz und Minimalismus

sind die auffälligsten Merkmale dieses Labels. Damit

ist der Mann sowohl am Tag der Tage aber auch zu

allen weiteren festlichen Anlässen perfekt gekleidet.

Denn dank der mitgelieferten Business-Knöpfe bietet

Digel Ceremony elegante Mode, die auch nach dem

Anlass noch getragen werden kann.

Men & More Arlinghaus, Große Straße 58, 49401 Damme, www.men-and-more.de

Tipps zur Hochzeit

Page 79: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Anzeigen | Seite 79

Einfach ungewöhnlich!

Sechs Jahre Kafkas Ungewöhnlich waren eine schöne, inte-

ressante, aufregende Zeit! Zukünftig müssen die Gäste zwar

auf Feiern, Workshops, Lesungen und Konzerte im Kafkas

Ungewöhnlich verzichten – nicht aber auf die besondere At-

mosphäre dieses Hauses. Nach wie vor zaubert Ulrike Kafka

mit einfühlsamer Hand in privaten Räumen oder ausgewählter

Location einen außergewöhnlichen Rahmen für Einladungen.

Passend zum Anlass: fröhlich, schrill, schräg, seriös, klassisch

und immer ungewöhnlich. Kafkas Ungewöhnlich Decoration,

Seerosenweg 1A, 26160 Bad Zwischenahn, www.kafkas-

ungewoehnlich.de

unvergessliche Stunden erleben

Das Vier-Sterne-Haus des Guts Altona unweit

des Wildeshauser Stadtkerns gelegen bietet

den perfekten Rahmen für eine Traumhoch-

zeit: Ob im großen Festsaal mit bis zu 300

Personen oder an lauen Sommertagen unter

freiem Himmel am See – unvergessliche Stun-

den in traumhafter Kulisse sind hier garantiert!

Die Mischung aus historischen Gebäuden und

dem modernen, gehobenen Ambiente sorgt für die unverwechselbare Atmosphäre. Das

ausgezeichnete Restaurant verwöhnt die Gäste mit Gaumenfreuden aus der Region. Und

die Hochzeitsnacht darf das Brautpaar im exklusiven Hochzeitszimmer verbringen. Herr-

lich entspannen darf die Hochzeitgesellschaft in weiteren 69 komfortablen, ruhigen und

geräumigen Zimmern des Hotels. Gut Altona, Wildeshauser Staße 34, 27801 Dötlingen-

Altona, www.gut-altona.de

Besonderes ambiente für eine besondere Feier

Wenige Gehminuten vom Stadtkern gelegen

bietet das Lindenhof Hotel Tepe mit seinem

persönlichen Service und viel Charme eine au-

ßergewöhnliche Atmosphäre. Auch für private

Feiern offerieren die Räume ausreichend Platz

und noch mehr Atmosphäre. Hier begegnen

die Gäste einem offenen, eleganten und geselligen Haus, dessen Anmut und Liebe zum

Detail die eigene Hochzeitfeier zu einem einzigartigen Ereignis macht. Lindenhof Hotel

Tepe, Osterdammer Straße 51, 49401 Damme, www.lindenhof-hotel-tepe.de

Den schönsten Tag im leben krönen

Von alten Eichen umgeben liegt der Hof Schweers, der sich bis auf

das Jahr 1069 zurückverfolgen lässt. Seine Atmosphäre, die durch

die historische Bausubstanz und Architektur des bäuerlichen Anwe-

sens, sowie der umgebenden alten Baumbestände und des Bauern-

gartens entsteht, unterstreicht das einmalige Erlebnis. Die große

Diele mit Fachwerkgiebel und imposanter Holzkonstruktion eignet

sich für Hochzeitsfeiern für bis zu 200 Personen.

Hof Schweers, Rittrumerstraße 6, 27801 Ostrittrum, www.hof-schweers.de

Termine, News, Events

und mehr aus Ihrer Region

www.schlossallee.com

Page 80: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Buch- und Hörtipps Spannendes und Komisches aus der Welt der (Hör-)Bücher

Kultur Buchtipps | Seite 80

Ferdinand von Schirach: Der Fall Collini Piper, 16,99 €

Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat

zuschulden kommen lassen, zu einem Mord? 34 Jahre hat der

Italiener Fabrizio Collini als Werkzeugmacher bei Mercedes-Benz

gearbeitet. Und dann ermordet er in einem Berliner Luxushotel

einen alten Mann. Grundlos, wie es scheint. Der junge Anwalt

Caspar Leinen bekommt die Pflichtverteidigung in diesem Fall

zugewiesen. Was für ihn zunächst wie eine vielversprechende

Karrierechance aussieht, wird zu einem Albtraum, als er erfährt,

wer das Mordopfer ist: Der Tote, ein angesehener deutscher In-

dustrieller, ist der Großvater seines besten Freundes. Wieder und wieder versucht er

die Tat zu verstehen. Vergeblich, denn Collini gesteht zwar den Mord, aber zu seinem

Motiv schweigt er. Den ungewöhnlichen Auftrag, einen Trailer zum Buch zu entwickelt,

erhielt übrigens die Osnabrücker Agentur Stiehl/Over. Unter www.stiehlover.com/ak-

tuell/der-fall-schirach/ kann man ihn sich ansehen!

Judith Schalansky: Der Hals der GiraffeSuhrkamp, 21,99 €

Anpassung ist alles,

weiß Inge Lohmark.

Schließlich unterrich-

tet sie seit mehr als

dreißig Jahren Biolo-

gie. Dass ihre Schule

geschlossen werden

soll, ist nicht zu än-

dern – in der schrumpfenden Kreisstadt im

vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kin-

dern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten

Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre

Tochter Claudia ist in die USA gegangen.

Alle verweigern sich dem Lauf der Natur,

den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht

beschwört. Als sie Gefühle für eine Schüle-

rin der 9. Klasse entwickelt, gerät ihr biolo-

gistisches Weltbild ins Wanken. Mit immer

absonderlicheren Einfällen versucht sie zu

retten, was nicht mehr zu retten ist …

Hörbuch:

Auf entlegenen Posten: Roger Willemsen erzählt von den Enden der Welt. Roof Music, 14,95 €

Roger Willemsen hat eine hohe Meinung vom Geschichten-

erzählen. Seit Jahren steht er auf der Bühne und produziert,

was er sagen möchte, live und spontan, überlässt sich dem

Fluss der Bilder und Einfälle und bannt die Zuhörerschaft

durch die Suggestion seiner Geschichten. Seine Reisen zu

den Enden der Welt hat Willemsen zu einem eigenen Er-

zählprogramm verdichtet, das nur noch flüchtige Berührung zur Vorlage des Buches

enthält. Das Programm, das seit September 2010 ein großes Publikum gefunden hat,

ist auf Bühnen oder in Kinos zur Aufführung gekommen. Beim Hörbuch handelt es sich

um einen Mitschnitt eines Auftritts in seiner Heimatstadt Bonn.

Katherine Pancol: Die gelbenAugen der Krokodile C. Bertelsmann, 22,99 €

Katherine Pancol hat mit diesem Roman ganz Frankreich verzau-

bert, er hat sie zur beliebtesten Schriftstellerin des Landes ge-

macht. Im Mittelpunkt stehen zwei Schwes tern, die eine hübsch,

die andere klug. Jo schreibt einen Roman, die schöne Iris gibt sich

als Autorin aus. Das Buch wird ein Riesenerfolg, und das Leben der beiden steht Kopf. Und

dann gibt es Geliebte, Verlassene, Suchende, Treibende. Und ein junges Mädchen, das

die üblichen Probleme hat, erwachsen zu werden. Sie alle reisen mit auf dem Karussell

des Lebens, fallen runter, steigen wieder auf, lachen, weinen, verlieren und finden sich.

Und natürlich gibt es Krokodile. Katherine Pancol hat ein überaus kluges und humorvolles

Buch geschrieben. Es geht um Liebe, Familie, Lüge, Verrat … kurz: um das Leben selbst.

Robert Harris: Angst Heyne Verlag, 19,99 €

Für die Öffentlichkeit

ist er ein Unbekannter,

aber in den geheimen

Zirkeln der Super-

reichen ist Alex Hoff-

mann eine lebende

Legende – ein visio-

närer Wissenschaftler,

der eine Software entwickelt hat, die an den

Börsen Milliardengewinne erzielt. Zusam-

men mit seinem Partner, einem Investment-

banker, hat er eine revolutionäre Form des

algorithmischen Aktienhandels entwickelt.

Sein Hedgefonds mit Sitz in Genf macht

Milliarden. Eines Nachts überwindet ein

Einbrecher die Sicherheitsanlagen seines

Domizils am Genfer See und reißt ihn aus

dem Schlaf. Damit beginnt ein Albtraum vol-

ler Paranoia und Gewalt, in dessen Verlauf

Hoffmann verzweifelt versucht, demjenigen

auf die Spur zu kommen, der sein Leben

zerstören will.

Page 81: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Kultur Astrid Lidgren Seite 81

Pippi Langstrumpf wohnt in OldenburgMat th ias B lum präsen t ie r t As t r id L indgren in e iner außergewöhn l i chen Auss te l lung

Michel aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf, Kalle Blomquist, die Kinder

aus Bullerbü – jeder, der sich die Kindheit bewahrt hat, trägt diese Fi-

guren von Astrid Lindgren ein Leben lang in seinem Herzen. Der Olden-

burger Lehrer Matthias Blum gibt sich damit nicht zufrieden: Er bringt

kleinen (und großen) Kindern mit einer einzigartigen Ausstellung das

Leben und Werk der wohl besten Kinderbuchautorin der Welt nahe.

Text Anke Brockmeyer, Fotos Jacob Forsell, Anke Brockmeyer, privat

immer auf der SucheDen Ausschlag für das ungewöhnliche Projekt gab Oma Grete.

Ende der Achtzigerjahre schenkte sie ihrem Enkel, damals An-

fang Zwanzig, einen größeren Geldbetrag. Und Matthias Blum

investierte den unverhofften Geldsegen nicht etwa in ein cooles

Auto oder spannende Urlaube, sondern in Astrid-Lindgren-Bücher.

Mittlerweile ist daraus eine Sammlung mit Lindgren-Exponaten,

Figuren und Lebenswelten der Geschichten geworden, die nicht

nur in ganz Deutschland, sondern sogar schon am Goethe-Institut

in Genua gezeigt wurde. Anlässlich des zehnten Todestages Astrid

Lindgrens, die am 28. Januar 2002 starb, ist Blum mit seiner Prä-

sentation im Schulmuseum in Hamburg. Eine schlaflose Nacht im

Gästezimmer von Freunden machte Blum zum Lindgren-Fan. „In

deren Regal entdeckte ich ‚Kalle Blomquist‘“, erzählt er, „ich habe

die ganze Nacht gelesen, und plötzlich ließ mich Astrid Lindgren

nicht mehr los.“ Der Oldenburger stöberte in Antiquariaten und auf

Flohmärkten nach Erstausgaben und las alles, was ihm von und

über Astrid Lindgren in die Hände fiel. Die Händler kannten ihn

bald und suchten für ihn nach besonderen Exemplaren, ließen sich

von seiner Begeisterung anstecken. „Ah, Matthias, ich hab´ da was

Ein besonderes Erlebnis: Der Besuch bei Astrid Lindgren hat Matthias Blum tief berührt.

Michel und Pippi im Gepäck: Rund 200.000 Besucher hat Matthias Blum mit seinen Ausstellungen bereits erreicht.

Page 82: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Kultur Astrid Lidgre | Seite 82

für Dich“, sei er nach kurzer Zeit bei den Fach-

händlern begrüßt worden, erinnert sich Blum.

Nach und nach konnte er so seine Sammlung

komplettieren.

lieblingsheld Kalle BlomquistAls kleiner Junge hatte seine Mutter ihm die

Bücher von Astrid Lindgren vorgelesen. Doch

als Matthias Blum alt genug war, um sie selbst

zu lesen, interessierten ihn Bücher nicht wirk-

lich. „Ich habe mit den anderen Kindern drau-

ßen gespielt, weit weg von den Erwachsenen.

Meine Kindheit war ähnlich frei wie die in Bul-

lerbü“, sagt der 43-Jährige, der im Oldenbur-

ger Stadtteil Bürgerfelde aufgewachsen ist und

auch mit seiner Familie dort lebt. Seine Söhne

heißen – nach den Kindern aus Bullerbü – Ole

und Lasse. Wie könnte es anders sein?, mag man denken. Tat-

sächlich aber war die Namensgebung ein Kompromiss, er selbst

hätte Kalle vorgezogen. „Meisterdetektiv Kalle

Blomquist ist bis heute eine meiner Lieblingsfi-

guren“, erklärt er, „aber meine Frau konnte ich

von dem Namen nicht überzeugen.“

„Das Kind in mir amüsieren“„Astrid Lindgren hat einmal gesagt, sie schrei-

be ihre Geschichten, um das Kind in sich selbst

zu amüsieren. Und dieser Gedanke treibt auch

mich mit meiner Ausstellung an – sie macht

mir selbst einfach Spaß“, erklärt Matthias

Blum die Motivation, einen Großteil seiner

Freizeit in dieses ungewöhnliche Projekt zu

investieren. Der 90. Geburtstag der Schriftstel-

lerin gab der Präsentation Auftrieb. Matthias

Blum nahm Kontakt mit dem Oetinger-Verlag

in Hamburg auf, um rechtliche Fragen zu klä-

ren, ehe er mit seiner Ausstellung an die Öffentlichkeit ging. Dort

rannte er mit seiner Idee offene Türen ein. Mittlerweile verbindet

Szenenfotos aus der Verfilmung von „Michel aus Lönneberga“ (Fotos: www.cinefacts.de)

Links: Ungewöhnliche Ausstellungen an ungewöhnlichen Orten, wie hier im Becken eines stillgelegten Schwimmbades. Mitte: Eine Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen: Kinder und Erwachsene können stöbern, schmökern und vieles rund um Bullerbü und die Villa Kunterbunt erleben.

Page 83: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 83

ihn ein freundschaftliches Verhältnis zu der

Verleger-Familie, die auch Astrid Lindgren

eng verbunden war. Über den Oetinger-Verlag

knüpfte Matthias Blum Kontakte zu Freunden

Astrid Lindgrens, fuhr nach Schweden, um

sie zu treffen und sich ihre Erfahrungen mit

der großen Schriftstellerin erzählen zu lassen.

Sein großer Traum, Lindgren selbst kennenzu-

lernen, wurde erst 1998, wenige Jahre vor ihrem Tod, wahr. „Ich

bin mit unendlich vielen Fragen im Gepäck nach Stockholm ge-

fahren“, erinnert er sich. „Obwohl alle, die Astrid Lindgren kann-

ten, mich gewarnt hatten, dass sie wenig von sich preisgibt und

vielmehr ihre Gesprächspartner ausfragt, hatte ich geglaubt, unser

Gespräch lenken zu können. Als ich nach dem Besuch zurückfuhr,

wurde mir klar, dass sie auch bei mir nur zugehört und wenig er-

zählt hatte“, lacht er. Das Treffen habe ihn tief berührt. „Sie setzte

sich immer dicht neben ihre Gesprächspartner, weil sie nicht mehr

so gut hörte. Und dann hat sie sich trotz ihres hohen Alters mit

unglaublichem Interesse unterhalten. Astrid Lindgren gab jedem

Menschen das Gefühl, etwas ganz Besonderes

zu sein“, beschreibt er die Faszination, die von

der Grande Dame der Kinderliteratur ausging.

Authentische GeschichtenMehr als 50 Ausstellungen hat Matthias Blum

mittlerweile realisiert, rund 200.000 Besucher

sind eingetaucht in die Kindheit, wie Astrid Lind-

gren sie erlebte und erzählte. Die Geschichten seien authentisch,

und gerade deshalb liebten viele Kinder sie so sehr, sagt Blum. „Es

ist nie nur heile Welt und Idylle. Es gibt arme Kinder, Sorgen, die

Konfrontation mit dem Tod. Aber alle Figuren sind so beschrieben,

dass Kinder jeder Generation sich mit ihnen identifizieren können.“

Er selbst gibt seine Liebe zu den Geschichten von Pippi Lang-

strumpf und Co. mittlerweile an seine Kinder weiter: Mit seinem

Sohn Ole liest er gerade Karlsson vom Dach. Und ganz sicher wird

das nicht das einzige Buch von Astrid Lindgren sein, das Vater und

Sohn gemeinsam entdecken.

www.astrid-lindgren-ausstellung.de

Karlsson vom Dach und all die anderen Figuren von Astrid Lindgren entdeckt Matthias Blum jetzt mit seinem Sohn Ole noch einmal neu.

Page 84: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Traditionshaus unter neuer leitung

Ab dem 1. Januar 2012 übernimmt Christoph Groß als neuer Inhaber die Geschäftsführung des bis

dato von der Familie Müller geführten Einrichtungshauses in Neuenburg. Seit 1889 überzeugten

dessen Mitarbeiter und Handwerker ihre Kunden mit Geschmack, Kompetenz und viel Liebe zum

Detail. Diesen Stil führt Groß nun fort. Auch ihm ist es wichtig, neben dem großen Angebot an hoch-

wertigen Vollmassivmöbeln sowie der Einzelanfertigung auf Maß für den Kunden besonders durch

die individuelle „Ideen-Einrichtungs-Beratung“ – direkt beim Kunden vor Ort – zu überzeugen, um

dessen Wohnraum in einem völlig neuen Glanz erscheinen zu lassen. Für die anschließende Umset-

zung arbeitet das Möbelhaus weiterhin ausschließlich mit renommierten Firmen zusammen, die alle

Wünsche des Kunden Wirklichkeit werden lassen. Charisma Diedrich Müller, Am Markt 3, 26340

Neuenburg, www.moebel-mueller-neuenburg.de

Insidertipps Anzeigen | Seite 84

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Die Vorbereitungen für die dritte Wardenburger Gesundheitsmesse, die am 4. und 5. Fe-

bruar 2012 in den Räumlichkeiten der Schule am Everkamp stattfindet, laufen bereits auf

Hochtouren. Insgesamt 55 Aussteller aus allen Bereichen informieren erneut rund um die

Themen Medizin, Vorsorge und Gesundheit – dabei lautet „Mitmachen“ vielfach die Devise.

Ein attraktives Rahmenprogramm mit Vorträgen und Vorführungen rundet das Angebot ab.

Außerdem gibt es eine Verlosung von attraktiven Preisen und Gutscheinen. Für das leib-

liche Wohl sorgt der Landfrauenverein Wardenburg e. V. in der Messemensa, und im eigens

eingerichteten Spielraum können Kinder ausgiebig spielen, während ihre Eltern in Ruhe die

Angebote der zahlreichen Aussteller testen und sich informieren können.

Gesundheitsmesse Wardenburg, www.gesundheitsmesse-wardenburg.de

ländliche rezepte neu interpretiert

Nach vielen arbeitsreichen Tagen ist es nun vollbracht: Das neue Kochbuch „So

schmeckt`s… im Ahrenshof“ von Küchenchef Holger Oestmann und TV-Moderator

Michael Thürnau ist erschienen. Auf unterhaltsame Weise widmen sich die Köche

der regionalen Landküche. Neben Klassikern aus dem Ahrenshof wie Moorschnu-

ckengulasch und Ammerländer Mockturtle beschreiben Thürnau und Oestmann aber

auch neue Gerichte, wie ein Eis vom Rhododendron-Honig. Favorit von Bingo-Mode-

rator Michael Thürnau ist der Aal-Eintopf – ein altes Gericht, das jedoch völlig neu

und leicht interpretiert wird. Bestellbar ist das Buch unter [email protected].

Restaurant „Der Ahrenshof“, Oldenburger Straße, 26160 Bad Zwischenahn, www.der-ahrenshof.de

25 Jahre erholsamer Schlaf

„A&S Wasserbetten“ wird 25 Jahre alt! Ein nicht alltägliches Jubiläum, denn hier wird nicht nur ein Firmenjubiläum, sondern auch eine

25-jährige erfolgreiche Partnerschaft gefeiert. Wie alle großen Ideen begann alles ganz klein: 1986 eröffneten der gebürtige Cloppen-

burger Heinz-Josef Schröder und Manfred Ahrens ihr erstes Geschäft in Buxtehude

als reines Wasserbetten-Studio. Heute ist die Firma „A&S Wasserbetten & Schlaf-

system-Zentrum“ die Nummer eins in Norddeutschland mit der größten Auswahl an

Wasserbetten. Mittlerweile werden auch alternative Schlafsysteme geführt. „Wobei

wir immer Wert darauf legen, nur Systeme mit hervorragenden Liegeeigenschaften

und bester Qualität anzubieten“, so Heinz-J. Schröder. Damit dies auch in Zukunft

so bleibt, wird weiterhin an der Verbesserung und dem Ausbau des Angebotes und

der Serviceleistungen gearbeitet. Frei nach dem Firmen-Motto: „Wir möchten, dass

Sie uns weiterempfehlen!“ A&S Wasserbetten Zentrum, Ammerländer Heer-

straße 246, 26129 Oldenburg, www.as-schlafsysteme.de

Page 85: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Erfolgsmischung & SpitzenkonzeptDie Schlossallee bietet Werbetreibenden die ungewöhnliche Mög-

lichkeit, Kampagnen für hochwertige Produkte und Dienstleis-tun-

gen zielgruppengenau in regional klar abgegrenzten Märkten zu

platzieren. Exklusive, informative, spannende und aktuelle Unter-

haltung macht die Schlossallee zum führenden Lifestyle Magazin

der Region. Die Schlossallee ist der Spiegel der gesellschaftlichen

Highlights und bringt Ihnen diese alle zwei Monate ganz nah. Die

Schlossallee ist da, wo Ihre Zielgruppe ist!

Top-VertriebEin aufwendiges und selektives Vertriebskonzept ist der Garant

dafür, dass die Werbebotschaft so nah wie möglich an den an-

spruchsvollen Schlossallee-Leser transportiert wird. Sechs Le-

sezirkel verteilen das Magazin in der Region: Die Medienpalette,

der Daheim Liefer-Service, Schmidts Lesemappen, der Lesezir-

kel Bremerland sowie Ahlsburg und Rohrbachs Lesemappen. Sie

sorgen dafür, dass die Schlossallee in allen Arztpraxen, bei Steu-

erberatern und anderen Dienstleistern, in öffentlichen Gebäuden

und in gehobenen Privathaushalten gelesen wird. Jedes Magazin

im Lesezirkel wird im Schnitt von 60 Personen gelesen. Für die

Schlossallee ergibt das allein 360.000 Leserkontakte in den zwei

Monaten ihrer Auslage. Zwei Pressegrossisten (Mölk für den

Raum Vechta und Cloppenburg und der Oldenburger Pressever-

trieb OPV für Oldenburg und das Oldenburger Land) sorgen dafür,

dass die Schlossallee im Verbreitungsgebiet in jedem hochwer-

tigen Zeitschriftenregal zu finden ist. Sie finden die Schlossallee

außerdem am Flughafen Bremen, bei allen Anzeigenkunden sowie

bei all den Damen, die in diesem Jahr ein Schlossallee Golftur-

nier gespielt und ein kostenloses Jahresabonnement als Startge-

schenk erhalten haben.

Werbung mit LangzeitwirkungZwei Monate Langzeit-Werbewirkung an allen prominenten Stellen

in der Region schaffen ein hervorragendes Preis-Leistungs-Ver-

hältnis für eine Präsentation in hochwertiger Aufmachung. Anders

als Tageszeitungen oder Szenemagazine wird die Schlossallee

zudem gesammelt und liegt vorher acht Wochen lang auf dem

Wohnzimmertisch.

Premium-Plattform im InternetWer sich im Internet über gehobene Adressen in der Region

informieren möchte, für den ist www.schlossallee.com unver-

zichtbar. Hier finden Sie nicht nur exklusive regionale Angebote,

sondern können selbst noch als Restaurantkritiker, Gartenge-

stalter o.Ä. aktiv werden. Auch im crossmedialen Bereich ist die

Schlossallee damit Trendsetter.

Jever

Varel

Brake

Apen

Vechta

Damme

Löningen

Friesoythe

Delmenhorst

Cloppenburg

Wildeshausen

OLDENBURG

Kniphausen

Nordenham

Bremerhaven

Wilhelmshaven

Ueterlande

Mellum

Wangerooge

Zetel

Wangerland

Ganderkesee

Großenkneten

Saterland

Westerstede

Lohne

Rastede

Dötlingen

Visbek

Oldenburger Land

SchlossalleeWir setzen die Region in Szene!

Verbreitungsgebiet:

Stadt und Land Oldenburg,

Kreis Vechta, Clopppenburg

und das Ammerland

Anzeigen | Seite 85

Page 86: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Insidertipps Termine | Seite 86

Termine Kultur im Oldenburger land

Musik | Oldenburg | Mohammad reza Mortazavi

13. Januar, Kulturetage

Mohammad Reza Mortazavi begann mit sechs Jahren Tombak-Unterricht zu nehmen.

Im Laufe seiner Karriere entwickelte er über 30 neue Schlag- und Fingertechniken und revolutio-

nierte damit die traditionelle Spielweise – nicht immer zur Freude der alten Meister. Seit acht Jahren

lebt und arbeitet er nun sehr erfolgreich in Deutschland. Mit seinem aktuellen Album „Geradeaus“

folgt er radikal seinem ureigenen musikalischen Weg. „Geradeaus“ nimmt den Hörer ein Stück mit

auf den musikalischen Weg dieses Ausnahmekünstlers, der davon geprägt ist, sich von den eigenen und musikalischen Zwängen zu

befreien. Mohammad Reza Mortazavi erschafft im Solospiel Klänge orchestralen Ausmaßes, ohne jegliche technischen Hilfsmittel, einzig

mit seinen zwei Händen und den traditionellen persischen Handtrommeln Daf und Tombak. Es ist ein pures und intensives musikalisches

Erleben mit einer klaren Richtung: immer „Geradeaus“. www.kulturetage.de

Musik | Bremen | udo Jürgens

13. Februar, Bremen Arena

Drei Jahre nach seinem letzten, mit Gold ausgezeichneten Studio-

album „Einfach ich“ meldet sich Udo Jürgens mit einem neuen Stu-

dioalbum zurück. „Der ganz normale Wahnsinn“ beinhaltet neben

13 brandneuen Jürgens Kompositionen eine Neuaufnahme des 67er

Titels „Mein erster Weg“ und ist ein flammendes Statement des Voll-

blutmusikers für die handgemachte Musik. So hat er neben seinen

Studiomusikern das „Philharmonic Studio Orchestra Berlin“ und das

„Film Orchester Babelsberg“ in

den Aufnahmeraum gebeten,

um die von ihm so geliebte

große musikalische Geste zu

zelebrieren. Das Ergebnis ist

ein farbenfrohes Meisterwerk,

das mit reicher Instrumentie-

rung besticht.

www.bremen-arena.com

Bühne | lohne | Der Gott des Gemetzels

14. Januar, Theaterring

Eigentlich ist das Schlimmste schon geschehen: Zwei 11-jährige Jungen haben

sich geprügelt, der eine hat mit dem Stock zugeschlagen, der andere zwei Schnei-

dezähne verloren. So treffen sich die Elternpaare Alain und Annette mit Veronique

und Michel bei Kaffee und Kuchen, um in aller Ruhe zu beraten, wie man pädago-

gisch sinnvoll auf Ferdinand und Bruno einwirken kann, und um das Schriftstück

zur Schadensregulierung für die Versicherung aufzusetzen. Schon bei der Formu-

lierung entzündet sich der erste Konflikt. Wer war denn nun eigentlich der Schuldige? Deutet Ferdinands rabiates Verhalten nicht auf

Ehe probleme zwischen Alain und Annette hin? Und was lässt sich daraus schließen, dass Michel Knusperinchen, den Hamster seiner

Tochter, ausgesetzt hat, und dass Alain einen Pharmakonzern mit einem gesundheitsgefährdenden Medikament juristisch vertritt? Aus

dem Abend, der so überaus freundlich und zivilisiert begonnen hat, entwickelt sich ein Gemetzel, das das der Kinder bei Weitem in den

Schatten stellt. www.theaterring-lohne.de

ausstellung | Oldenburg | YouYou

Bis 29. Januar, Edith-Russ-Haus für Medienkunst

Mit „YouYou“ zeigt das Edith-

Russ-Haus für Medienkunst die

Einzelausstellung von Claudia

Kapp. Besucher erhalten einen

Einblick in aktuelle Arbeiten

der Preisträgerin des zwölfmo-

natigen New York-Stipendiums

2010 der Niedersächsischen

Sparkassenstiftung und des Nie-

dersächsischen Ministeriums für

Wissenschaft und Kultur. Titel gebend für die Ausstellung ist ein

Motiv, das die Künstlerin während ihres New York-Aufenthalts

fotografiert hat. Arbeiten in der Ausstellung thematisieren Sinn-

fragen und beleuchten den zentralen Themenkomplex „Pursuit of

Happiness“, die sehr amerikanische Suche nach dem individu-

ellen Glück. www.edith-russ-haus.de

Page 87: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 87

Vortrag | Oldenburg | Panamobil – von alaska bis Feuerland

11. Januar, PFL Oldenburg

Andreas und Michaela Eller aus Schwä-

bisch Hall haben sich einen Traum er-

füllt: Sie haben den amerikanischen

Kontinent der Länge nach durchquert.

Gereist sind sie entlang der legendär-

en Panamericana, der längsten Straße

der Welt, von Alaska bis Feuerland. An-

dreas Eller erzählt mit eindrucksvollen

Aufnahmen von dieser abenteuerlichen Reise. 21 Monate bereisten die Ellers Nord-,

Zentral-, und Südamerika. 70.000 Kilometer durch 13 Länder, durch Wildnis, National-

parks, Salzwüsten, Urwald und über hohe Pässe. Fantastische Begegnungen zwischen

der unendlichen Weite Kanadas und der patagonischen Pampa Argentiniens.

www.oldenburg-tourist.de

Musik | Bremen | ulrich Tukur & Die rhythmus Boys

04. Januar, Die Glocke

Wenn die Sonne hinter den Dächern ver-

sinkt, wenn die Schatten länger werden in

den stillen Straßen der Stadt, wenn sich

Eiswürfel mit Spirituosen vermengen und

die Welt kurz den Atem anhält, bevor die

nächtlichen Lichter leuchten, dann ist sie

da, die schwache Stunde. Für diese traum-

hafte Zwischenzeit liefern nun Ulrich Tukur

& Die Rhythmus Boys die passende musi-

kalische Begleitung. „Musik für schwache

Stunden“ heißt das neue Album und Büh-

nenprogramm der eleganten Tanzkapelle

um den bekannten Schauspieler. Und diese

Musik schmeichelt und schwingt elegant in

Liedern wie „Liebling, was wird nun aus uns

beiden“, „Drei rote Rosen“, „Musik für dich“

und „Über den Dächern der großen Stadt“,

sie ist aber auch leidenschaftlich wie in den

Liedern des italienischen Chansonniers Do-

menico Modugno.

www.glocke.de

Bühne | Oldenburg | Tartuffe

22. Dezember, Kleines Haus

Orgon hat alles, was man sich wünschen

kann: Er ist vermögend, hat zwei wohl-

geratene Kinder, die demnächst gute

Partien auf dem Heiratsmarkt abgeben

werden, und eine sehr attraktive zweite

Ehefrau Elmire. Trotzdem ist da etwas,

das bei ihm ein Gefühl des Mangels er-

zeugt, eine Leerstelle, ein Vakuum. In diesem Zustand hat er Tartuffe kennengelernt.

Er ist fasziniert von dessen Frömmigkeit und persönlicher Ausstrahlung. Um Tartuffe

an sich zu binden, hat er ihn in sein Haus geholt und bewirtet ihn fürstlich. Aus Angst,

seinen Heilsbringer Tartuffe verlieren zu können, will er ihm seine Tochter Marianne zur

Frau geben. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr, wie es einmal war. Das

bis jetzt offene Haus wird zu einer Festung. Auf einen Schlag sind alle Vergnügungen

verboten und weder Elmire noch die Kinder kommen mehr an Orgon heran. Deshalb

schmieden sie einen Plan, wie sie Tartuffe wieder loswerden können. Aber dieser ist

auch nicht untätig …www.staatstheater.de

ausstellung | Bad Zwischenahn | Die Farbe rot

Bis 22. Januar, Galerie Moderne

Liebe – Sinnlichkeit – Energie. Die Farbe Rot ist das aktuelle Thema in der Galerie

Moderne. Elf Künstler, darunter zehn Maler und ein Holzbildhauer, zeigen ihre Arbeiten

in der neuen Ausstellung. Vor der Galerie prangt eine knallrote, 180 cm hohe Karotte

aus Holz des Bildhauers Ralf Klement. Ganz gegenständlich das Stillleben mit roten Erd-

beeren von Werner Heinze und das abendlich beschienene Ufer von Puck Steinbrecher.

Landschaft ist Thema in „Lichtufer“ von Ralph Petschat und „Bleed to love her“ von

Katharina Lichtenscheidt; auch Detlev Hummelts „Gartenstück“ lässt eindeutig gegen-

ständliche Assoziationen an Blumen erkennen. Bei den abstrakten Farbkompositionen

von Thomas Ritter, Gerd Winter, Georg Brandner, Gerd Wroblowski und Ulrike Kuborn ist

Rot die gemeinsame Hauptfarbe. Die farbenfrohe, sehenswerte und wie wohl kompo-

nierte Ausstellung zeigt eine große Bandbreite künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten.

www.galerie-moderne.de

Page 88: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Insidertipps Termine | Seite 88

ausstellung | Damme | im laufe der Zeit

Bis 13. Januar, Galerie Hans Tepe

Die Japanerin Keiko Koana beschäftigt sich mit der Tuschemalerei in Anknüpfung

an ihre kulturelle Heimat, wo die traditionelle Technik (Wasserfarbe auf Papier, das

auf Holzkästchen gespannt wird) ihren Ursprung hat. „Jeder Farbauftrag lässt etwas

Einmaliges entstehen. Ich begreife meine Arbeit deshalb als „Momentaufnahmen“,

da sich auf dem Papier nicht nur die Farbe, sondern auch das Phänomen „Zeit“

manifestiert“, sagt Koana selbst über ihre Arbeit. www.hanstepe.de

Musik | Oldenburg | Die nacht der Musicals

02. Januar, Weser-Ems-Halle

Seit Jahren sind sie in aller Munde: Musicalklassiker wie „Cats“, „Phantom der Oper“,

„Evita“ oder die neueren Musicals „Dirty Dancing“, „Sister Act“ oder „Tarzan“. Interpreten,

die diese Musicals teilweise jahrelang auf internationalen Bühnen zum Besten gegeben

haben, werden bei „Die Nacht der Musicals“ für einen bezaubernden Abend sorgen. Die

Stars kommen unter anderem aus Amerika, Australien und dem deutschsprachigen Raum.

Gleich zu Beginn des Jahres kann man in der Huntemetropole dabei sein, wenn die Stars

der Musicalszene die schönsten Nummern der Jahrtausend-Musicals anstimmen.

www.weser-ems-halle.de

Comedy | Vechta | 12 Punkte für ein bisschen Frieden

30. Dezember, Metropol-Theater

Die Sensation ist perfekt! Sie haben abgestimmt, und

nun heißt es „Daumen drücken“, denn beim diesjährigen

„Eurovision Song Contest“, dem „Grand Prix Eurovision

de la Chanson“, wird Familie Malente für Deutschland

an den Start gehen! Mit allergrößter Spielfreude und

einer gehörigen Portion Ironie knüpft Familie Malente

mit der musikalischen Comedy-Revue „12 Points für

ein bisschen Frieden“ an eines der bedeutendsten mu-

sikalischen Ereignisse 2011 an: Den Eurovision Song

Contest. Die Hitliste reicht von „Waterloo“, „Save your

Kisses for me“ und „Hallelujah“ über „Dschingis Kahn“

und „Wadde hadde du de da“ bis hin zu „Ein bisschen

Frieden“ und, und, und … www.vechta.de

Musik | Oldenburg | Jan Plewka & Die Schwarz-rote Heilsarmee

14. Januar, Kulturetage

Sommer 1970: Rio Reiser

singt „Macht kaputt, was

euch kaputt macht“, es ist

die Geburtsstunde der Polit-

und Kultrockband Ton Steine

Scherben. Wie keine andere

deutsche Band drücken die

Scherben das Lebensgefühl

ihrer Generation aus. Als

sich die Band 1985 trennt,

beginnt Rio seine Solokarri-

ere. Hinter dem Polit-Rocker

kommt der romantische Träu-

mer zum Vorschein, der in

seinen Liedern der Sehnsucht

nach Geborgenheit und Liebe

Ausdruck gibt. Jan Plewka

und die Schwarz-Rote Heilsarmee stellen diesen verletzlichen Rio ins Zen-

trum ihres Abends. Und wenn sie die Lieder des ehemaligen „Königs von

Deutschland“ spielen, dann geht das über ein bloßes Rockkonzert weit hi-

naus. Denn Jan Plewka, der Frontmann von Selig und Zinoba und Gitarrist

von Tempeau, ist an diesem Abend Sänger, Musiker und Schauspieler zu-

gleich. www.kulturetage.de

Page 89: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Seite 89

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Men-

schen Silvester nicht feiern, sondern lediglich

ertragen – vermutlich ist das eine Erkenntnis, die

mit fortschreitendem Lebensalter immer deutlicher wird.

Ebenso wie die Erkenntnis darüber, dass in unserer ortho-

grafisch schon so geschwächten Welt inzwischen ein Großteil

der Menschen von Sylvester spricht, doch so hieß der Papst

nun mal nicht, der dem vermeintlichen Festtag seinen Namen

gab. Die ehemals wahnsinnig erfolgreiche Rennrodlerin Silke

Kraushaar, die langsam in Vergessenheit gerät, wäre auch sauer,

würde man sie ständig mit der ehemals wahnsinnig erfolgreichen

Rennrodlerin Sylke Otto, die langsam in Vergessenheit gerät, ver-

wechseln. Aber das nur am Rande, zumal das Rennrodeln im fla-

chen Norden mangels spektakulärer Gefälle nicht gerade ver-

breitet ist, nicht einmal in Syke.

Liebe Silvesterfanatiker aber, ist nicht das Vergessen der

Grund, warum ihr diesen Abend so schätzt? Silvester ist ein

ritualisiertes Vergessen, ein Davonjagen des alten Jahres, auf

dass die Erinnerungen daran nicht überhand nehmen und uns

womöglich im neuen Jahr noch im Wege stehen könnten.

Das beginnt mit dem immergleichen „Dinner for One“ um

19:30 Uhr, setzt sich fort mit dem immergleichen Fondue

und dem immergleichen Schnaps danach. Allein dieser Schnaps

führt ja bei manchem schon zum Vergessen, er pulverisiert die

Erinnerungen meist jedoch nur im Tausch gegen eine zumindest

kurzzeitige gesundheitliche Beeinträchtigung in Form von mas-

sivem Kopfschmerz. Vom Bleigießen möchten wir gar nicht erst

sprechen und auch nicht vom 35er Set „Kristallzauber“, das für

nur 45,99 Euro sämtliche Erinnerungen an das alte Jahr mit hellem

Feuerzauber mindestens bis in die Stratosphäre jagt. Wobei der

Pyrotechniker dabei häufig vergisst, dass weggeschossen noch

nicht weggeschlossen meint, denn irgendwann fallen die Erinne-

rungen zurück auf die Erde. Einfach so, und dann sitzt man da

am 1. Januar, vollgestopft mit Fondue, Kopfschmerzen und Erin-

nerungen und vielleicht noch mit einer kleinen Bleivergiftung, weil

man Schnapsglas mit Bleigusswasser verwechselt hat. Und 45,99

Euro hat man auch noch ausgegeben. Und im Fernsehen kommt

nichts, ausgenommen vielleicht die Wiederholung der größten Er-

folge von Sylke Otto.

Dich, liebes altes Jahr, und dich, liebes neues Jahr, sollte man

vermutlich gar nicht voneinander trennen. Ohne das alte Jahr kann

das neue gar nicht sein – der Mensch teilt sich

die Jahre vermutlich sowieso nur ein, da-

mit er glaubt, den Überblick behalten zu

können, in dem was er sein Leben nennt,

und sich nicht immer überraschen lassen

muss von irgendwelchen zynischen Zaube-

reien aus dem Zylinder

der Zeit. Aber eigentlich

saust das Leben mit uns

den Eiskanal hinunter und wir

steuern ein bisschen mit den

Füßen und mit der einen oder

anderen geschickten Gewichts-

verlagerung, dies insbesondere fon-

duebedingt, in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Ab

und zu donnern wir dabei an einer Lichtschranke vorbei und sehen

die Zwischenzeiten in Form von Jahreszahlen aufleuchten – und

dann jagen wir weiter.

Schleife um Schleife, Jahr um Jahr geht das so. Aber

wenn uns nicht gerade die Wiederholung einer Kanzler-

ansprache aus dem Vorjahr serviert wird, kann uns sehr

wohl bewusst sein, dass im Neuen das Alte weitergeht und

wir es gar nicht vergessen sollten. Insofern lässt sich Sil-

vester vermutlich doch feiern und nicht nur ertragen. Denn

man kann sich der Erinnerung verschließen – man kann sie

aber auch mitnehmen, seine Schlüsse aus ihr ziehen und

mit geradezu lyrischer Freude ins neue Jahr marschieren,

wenn man es mit Georg Christoph Lichtenberg hält: „Ich

kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders

wird. Aber soviel kann ich sagen: Es muss anders werden, wenn

es gut werden soll.“ Prosyt – nein, Prosit Neujahr!

Lohner schmähKolumne von Jan-Christoph Poppe

Der Autor und Kabarettist Jan-

Christoph Poppe stammt gebürtig

aus dem niedersächsischen lohne.

Erste literaturerfahrungen sammelt

er während des Studiums in leipzig;

ab 1999 ist er mit lesungen und

Satireshows regelmäßig auf den

Kleinkunstbühnen der sächsischen

Metropole zu finden. 2003 zieht

Poppe nach Berlin, studiert in Ba-

belsberg an der Hochschule für

Film und Fernsehen Dramaturgie

und schließt das Studium 2007 mit

seinem ersten abendfüllenden Solo-

kabarettprogramm „Ende der Pro-

bezeit“ ab. Jan-Christoph Poppe ist

35 Jahre alt und lebt in Wien.

Page 90: Schlossallee Oldenburg 1 2012

Letzte Seite Vorschau | Seite 90

VorschauDas erwartet Sie in der nächsten Ausgabe der Schlossallee:Ab dem 07. März 2012 am Kiosk!

Impressum

Gesundheit: Allergien

Regional pauschal: Cloppenburg

Schlossallee5. Jahrgang, www.schlossallee.comISSN 1866-0940

HerausgeberVerlag Rottwinkel-Kröber GmbHHauptstraße 9, 26122 OldenburgTel. 0441 / 99 92 90 7Fax 0441 / 99 92 90 8www.verlagkroeber.de

Herausgeber & verantwortlich für den InhaltBarbara Rottwinkel-Kröber

RedaktionSvenja Dierker (Leitung)[email protected] Uphoff, Tel. 0441 / 350 825 [email protected]

Weitere Mitarbeiter: Anke Brockmeyer, Nicole Bongard, Eva-Maria Hermes, Petra Hellmann, Kathrin Janout-Naumann

GestaltungKatrin Gloggengiesser, André Hukriede

AnzeigenDennis Klippel, [email protected] Meyran, [email protected] Wollbrink, [email protected]

DruckDruckerei Silber, Niestetal

AbonnementJahresabonnement (6 Ausg.) 24,- Euro inkl. 7% MwSt., inkl. Versand im Inland.

Klassiker: Möbel

Genuss: Kaffee


Top Related