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Mars-Mission

Im Jahr 1965 wartete die Welt gespannt auf die Ergebnisse des ersten Mars-Vorbeiflugs eines Raumschiffs. Zuvor hatte sich unser gesamtes Wissen über den Roten Planeten ausschließlich darauf gestützt, was durch die Teleskope auf der Erde zu sehen war. Jegliche Hoffnungen, Marsmenschen oder gar einen bewohnbaren Planeten vorzufinden, waren schnell zerstört, denn der Mars erwies sich als ein wasserarmer, kalter und unbelebter Planet.

Es dauerte fast 50 Jahre, in denen eine ganze Reihe erfolgreicher Raumfahrtmissionen unternommen wurden, um mehr über diesen scheinbar so öden Planeten in Erfahrung zu bringen.

Der Mars „beherbergt“ nicht nur den größten Vulkan und die tiefste Schlucht in unserem Sonnensystem, viele seiner geologischen Formationen wurden scheinbar auch von Wasser geformt, das auch heute noch gelegentlich unter seiner lebensfeindlichen Oberfläche hervortreten kann. Wasser ist der Schlüssel zu den uns bekannten Lebensformen und ein Indiz dafür, dass der Mars in der Vergangenheit ein Lebensraum für mikrobielles Leben gewesen sein könnte und vielleicht sogar immer noch ist – und dass er vielleicht eines Tages den Menschen als Lebensraum dienen könnte.

Genau aus diesem Grund ist der Mars auch weiterhin überaus interessant für die Wissenschaft und genau deshalb versucht auch die NASA (National Aeronautics and Space Administration) so hartnäckig, die Geheimnisse des Roten Planeten zu entschlüsseln.

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Dem Wasser folgen

Schon bald nach ihrer Gründung im Jahr 1958 begann sich die NASA für den Roten Planeten zu interessieren. Die allererste Mission mit der Raumsonde Mariner 4 (1965) war einfach nur ein Vorbeiflug am Mars, bei dem möglichst viele Fotos gemacht werden sollten. Dank wachsendem Knowhow und technologischem Fortschritt begann die NASA damit, Raumfahrzeuge in die Umlaufbahn des Planeten zu entsenden, um langfristige globale Untersuchungen durchzuführen. Angetrieben durch immer bessere Möglichkeiten und Ressourcen gelang es der NASA dann, Raumfahrzeuge auf dem Mars landen zu lassen. Den Anfang machten die Raumsonden Viking 1 & 2 (1976). Erst die Mars-Rover namens Sojourner (1997), Spirit und Opportunity (2004) sowie Curiosity (2012) haben echte Erkundungstouren auf der Oberfläche des Planeten ermöglicht.

Die ersten Missionen, die klären sollten, ob der Mars ein potenzieller Lebensraum für mikrobielles Leben sein könnte, setzten auf die Strategie „dem Wasser zu folgen“. Raumgleiter in der Umlaufbahn, Landegeräte und Rover lieferten zahlreiche Hinweise darauf, dass es Wasser auf dem Mars gab und gibt. Das Mars Science Laboratory hat mit seinem Rover Curiosity die jüngste und ambitionierteste Mission im Rahmen des Mars Exploration Program der NASA unternommen. Diese Mission stellt einen Quantensprung dar, denn erstmals verfolgt die NASA eine völlig neue Strategie zur Erkundung des Mars – nämlich: „Nach Lebenszeichen zu suchen.“ Im ersten Jahr seiner Mission hat Curiosity entdeckt, dass im Gale-Krater einstmals die richtigen Bedingungen geherrscht hatten, um als Lebensraum

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für mikrobielles Leben zu fungieren. So wurde bspw. festgestellt, dass sich dort früher langfristig Oberflächenwasser angesammelt hatte und dass dort mindestens sechs wesentliche chemische Elemente vorhanden waren, die als fundamentale chemische Bausteine für Lebensformen gelten.

Curiosity ist der fortschrittlichste Rover, der jemals für das Mars-Programm der NASA entwickelt wurde, und verglichen mit den früheren Mars-Rovern ist er mit zehnmal mehr wissenschaftlicher Ausrüstung ausgestattet. Er ist ungefähr so groß wie ein Kleinwagen, allerdings fährt er nicht ganz so schnell. Seine Spitzengeschwindigkeit auf flachem, festem Untergrund beträgt nur 3,8 cm/s. Er verfügt über einen Sechs-Rad-Antrieb mit einer speziellen Radaufhängung an Rohrgestellen sowie über einen Mast mit Kameras, die der Missionsleitung auf der Erde die Auswahl von Erkundungszielen sowie die Routenwahl erleichtern.

Der als mobiles Labor konzipierte Curiosity ist mit unzähligen Spezialinstrumenten und Kameras bestückt, um ein breites Spektrum an klimatischen und geologischen Untersuchungen vornehmen zu können. Darüber hinaus besitzt er die Fähigkeit, Gesteins- und Bodenproben zu nehmen und direkt in den diversen an Bord befindlichen Prüfkammern zu analysieren. Einige der ausgewählten Instrumente stammen aus Russland, Kanada und Spanien, was dieser Mars-Mission eine besondere internationale Note verleiht.

Mit seinem hochmodernen Mobilitätspaket und seinen hochentwickelten wissenschaftlichen Instrumenten soll sich Curiosity letztendlich zu den mehrschichtigen Hängen des Mount Sharp in der Mitte des Gale-Kraters begeben. Durch die Erforschung dieser Schichten, die jeweils eine bestimmte Periode in der Geschichte des Mars widerspiegeln, wird es Curiosity wahrscheinlich gelingen, die Geheimnisse des Roten Planeten zu entschlüsseln.

Die Tiefsttemperatur auf dem Mars beträgt -128 Grad Celsius.

Die Mastkamera ist auf Augenhöhe montiert und erfasst die Umgebung des Rovers.

Curiosity bringt 899 kg auf die Waage, wobei alleine die wissenschaftlichen Instrumente 80 kg wiegen. Abmessungen des Mars-Rovers (Länge x Breite x Höhe): 2,9 m x 2,7 m x 2,2 m

Die ChemCam benutzt Laser-Impulse, um dünne Schichten des Gesteins oder Erdreichs in einer maximalen Entfernung von 7 m verdampfen zu lassen.

Der Nuklearantrieb liefert weitaus mehr Energie als für die vorgesehene Missionsdauer (von einem Mars-Jahr bzw. von nahezu zwei Erd-Jahren) benötigt wird.

Curiosity ist mit insgesamt 17 Kameras ausgestattet, die dem Mars-Rover als „Augen“ dienen.

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Der Curiosity Rover

Der Mars-Rover Curiosity wurde von den Wissenschaftlern und Ingenieuren des Jet Propulsion Laboratory entwickelt. Diese Einrichtung der NASA wird vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena (Kalifornien) geleitet.

Weitere Informationen über Curiosity:mars.nasa.gov/mslwww.nasa.gov

U.S. Design Patent D673,482.

Curiosity kann bis zu 65 cm hohe Hindernisse rollend überqueren und maximal 200 m am Tag zurücklegen.

Das besondere Aufhän-gungssystem sorgt dafür, dass alle sechs Räder auf dem Boden bleiben.

Chemcam RMI Linke Navi- Kameras (2)

Rechte Navi- Kameras (2)

Rechte Mastkamera (100 mm)

Linke Mastkamera (34 mm)

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MMRTG

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DrehkanzelBeherbergt APXS, MAHLI

Roboterarm

Innen:

SAM, CheMin

MARDI

MMRTG: Multi-Mission thermoelektrischer Radioisotopengenerator

CheMin: Chemie- & Mineralogie-Röntgengerät

APXS: Alpha Particle X-Ray Spectrometer (Alphapartikel-Röntgenspektrometer) MARDI: Mars Descent Imager (Marslandungskamera)

SAM: Sample Analysis at Mars (Probenanalyse auf dem Mars) MAHLI: Mars Hand Lens Imager (Mars Vergrößerungsbildwandler)

REMS: Rover Environmental Monitoring Station (Rover Umgebungs-Messstation)

RUHF: Rover ultra high-frequency antenna (Rover Ultrahochfrequenz-Antenne)REMS

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Stephen Pakbaz

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MEINE EIGENE MISSION

ANMERKUNG DES MODELLENTWICKLERS„Als Maschinenbau-Ingenieur im Jet Propulsion Laboratory habe ich an dem echten Rover Curiosity gearbeitet. Ich habe meine Erfahrungen aus erster Hand mit meinem Hobby – LEGO® – kombiniert, um ein LEGO Modell in einem vernünftigen Maßstab zu erschaffen, das dem tatsächlichen Rover in puncto Detailgenauigkeit und mechanischer Funktion möglichst exakt entspricht.“

„Mit dieser Arbeit habe ich vor allem das Ziel verfolgt, dieser unglaublichen Mission auch im Bildungsbereich zum Durchbruch zu verhelfen. Ich hoffe, dass dieses Modell dazu beträgt, die zwingend erforderliche Unterstützung der Öffentlichkeit für die weitere Entwicklung der Raumfahrt und die künftige Erforschung des Weltalls zu gewinnen.“

Nachdem beschlossen wurde, dass das Curiosity-Modell produziert werden sollte, hat ein Team aus erfahrenen LEGO Designern das Design analysiert und einige geringfügige Verbesserungen vorgeschlagen, um ein LEGO Bauerlebnis zu gewährleisten, das unseren eigenen strengen Designanforderungen genügt.

LEGO.Cuusoo.com


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