empirica-Wohnungsmarktreport 2015Musterregion (kreisfreie Stadt)
erstellt im Februar 2015
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empirica-Wohnungsmarktreport Musterregion
Inhaltsverzeichnis
1 Kurzcharakteristik des Wohnungsmarktes 1
2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt 3
3 Demografie und Wohnungsangebot 5
4 Miet- und Kaufpreise 13
Tabellenverzeichnis
1 Klassifizierung des Wohnungsmarktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
2 Wohnungsmarktdaten auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Zu-/Abschläge nach Baualter, Wohnfläche und Ausstattung in EUR/qm, 3.Q’14 . . . . . . . 18
4 Mittelwerte nach Wohnungsgröße und Ausstattung im Jahr 2014 in Musterregion . . . . . . 19
5 Blasenindikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Abbildungsverzeichnis
1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Musterregion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Demografische Entwicklung 1998 bis 2013 und Prognose bis 2030 . . . . . . . . . . . . . . 5
3 Wanderungen in Musterregion, Anzahl Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
4 Wanderungssalden nach Herkunfts- und Zielregion, pro 1.000 Einwohner . . . . . . . . . . 7
5 Leerstandsquote ab 2001 und Prognose der Überhänge* bis 2020, in Prozent . . . . . . . . 10
6 Fertiggestellte Wohnungen in Wohngebäuden bis 2013 und Prognose der jährlichen Neu-
baunachfrage bis 2030 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
7 Preisentwicklung* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
8 Verteilung der inserierten Mietpreise in Musterregion, 2014 in EUR/qm (nettokalt) . . . . . . 16
9 Verteilung der Angebotspreise in Musterregion, 2014 in EUR/qm . . . . . . . . . . . . . . . 16
10 Vervielfältiger ETW* in Musterregion, 2004 bis 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Kartenverzeichnis
1 Wanderungssaldo 2008 bis 2013 in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2 Leerstand in Mehrfamilienhäusern in Deutschland 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3 Immobilienpreisniveau in Deutschland 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4 Blasengefahr in den Städten und Landkreisen Deutschlands, 3.Q’14 . . . . . . . . . . . . . 21
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empirica-Wohnungsmarktreport Musterregion
1 Kurzcharakteristik des Wohnungsmarktes
Demografie
In Musterregion (kreisfreie Stadt) leben derzeit rund
242.000 Personen in etwa 143.000 Haushalten. Bis
zum Jahr 2030 wird ein Rückgang der aktuellen Be-
völkerung von etwa -6 % prognostiziert (BBSR).
Wohnungsangebot
Wir erwarten, dass sich die Neubaunachfrage in
Musterregion langfristig bei rund 170 Wohnungen
pro Jahr einpendeln wird (2025 bis 2030), im Jahr
2013 wurden 169 Wohnungen fertiggestellt. Der
Leerstand liegt derzeit bei 1,8 % und somit unter dem
Durchschnitt Bundeslands. Detailliertere Informatio-
nen zu Demografie und Wohnungsnachfrage finden
Sie in Abschnitt 3.
Miet- und Kaufpreise
Die Mietpreise in Musterregion liegen im Vergleich zu
anderen kreisfreien Städten derzeit auf hohem Ni-
veau, Kaufpreise für Eigentumswohungen und Ein-
oder Zweifamilienhäuser ebenfalls. Gegenwärtig gibt
es keine Anzeichen für eine Blasenbildung. Miet- und
Kaufpreise zählen zu den bedeutendsten Indikato-
ren für Wohnungsmarktuntersuchungen, sie werden
ausführlich in Abschnitt 4 analysiert.
Klassifizierung der Wohnungsmarktregion Die Einordnung der kreisfreien Städte (n = 107) und Land-
kreise (n = 295) in Tabelle 1 erfolgt anhand der Bevölkerungsentwicklung von 2008 bis 2013. Neben
eindeutigen Schrumpfungs- bzw. Wachstumsregionen gibt es auch stagnierende Regionen (-1 bis
+1 %). Die positive Wanderungsbilanz von Musterregion in den letzten fünf Jahren ist vor allem
durch Wanderungsgewinne gegenüber den übrigen Regionen Deutschlands entstanden (vgl. Ab-
bildung 4).
Tabelle 1: Klassifizierung des Wohnungsmarktes
Wachstum Stagnation Schrumpfung Summe
Musterregion, kreisfreie Stadt X . .
alle kreisfreien Städte und Landkreise 30% 27% 43% 100%
alle kreisfreien Städte 51% 28% 21% 100%
alle Landkreise 22% 27% 51% 100%
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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empirica-Wohnungsmarktreport Musterregion
Tabelle 2: Wohnungsmarktdaten auf einen Blick
Demografie (2013) Wohnstatus (Zensus 2011)
Einwohner Haushalte Wanderungssaldo Mieter Eigentümer ...-Quote (%)
241.533 143.000 + 1.799 89.949 33.849 27,3
Wohnungsbestand (2013) Fertigstellungen (2013)*
MFH* EZFH** ...-Quote (%) MFH** EZFH*** ...-Quote (%)
100.981 26.756 20,9 73 96 56,8
genehmigte Wohnungen*** (2013) Preise in EUR/qm**** (3.Q’14)
MFH* EZFH** ...-Quote (%) Miete Kauf ETW Kauf EZFH
242 124 33,9 8,95 2.672 2.277
*ohne neue Wohnungen in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden (Baumaßnahmen)**EZFH: Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern***MFH: Wohnungen in Mehrfamilienhäusern****hedonische Angebotspreise für 60-79qm (EZFH 100-149qm), Baujahr innerhalb der letzten zehn Jahre, gute Ausstattung
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) & empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de) empirica
Demografie und Wohnungsnachfrage Je weniger Personen in einem Haushalt wohnen, desto stärkersteigt die Wohnungsnachfrage in Wachstumsregionen bzw. desto weniger sinkt die Nachfrage inSchrumpfungsregionen.
Wohnstatus und Gebäudeart Empirische Untersuchungen zeigen einen signifikanten Zusammenhangzwischen Wohnstatus und Gebäudeart: Einfamilienhäuser eignen sich besser für Selbstnutzer alsGeschosswohnungen.
Gebäudebestand und Fertigstellungen Hohe Ansprüche der Nachfrager werden eher in einfamilien-hausähnlichen Gebäuden erfüllt. Deswegen klafft vor allem in Regionen mit hohem Geschoss-wohnungsanteil eine Qualitätslücke zwischen Angebot und Nachfrage. Spiegelbildlich ist dann dieEZFH-Quote bei den Fertigstellungen und Genehmigungen oft deutlich höher als im Wohnungsbe-stand.
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2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt
Hintergrund
Die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt ist meist
stark mit der wirtschaftlichen Dynamik in der Region
verbunden. In florierenden Regionen, in denen Ar-
beitsplätze entstehen und ein hoher Lebensstandard
herrscht, wächst die Bevölkerung aufgrund starker
Zuwanderung üblicherweise schneller als das Woh-
nungsangebot. Hierdurch entstehen Engpässe, die
zu Preissteigerungen führen. Umgekehrt sind wirt-
schaftlich schrumpfende Regionen häufig von Ab-
wanderung betroffen und das daraus resultierende
Überangebot an Wohnungen führt zu einem niedri-
gen Immobilienpreisniveau. Der Anteil an Einpend-
lern gibt an, wie stark der Arbeits- im Vergleich zum
Wohnungsmarkt ist: Je mehr Menschen zum Arbei-
ten einpendeln, desto attraktiver ist die Region als
Arbeits- und desto unattraktiver als Wohnort (hohe
Preise und/oder schlechte Qualität).
Rahmenbedingungen in Musterregion
Musterregion zählt derzeit zu den durchschnitt-
lichen Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Das
regionale Bruttoinlandsprodukt beläuft sich auf
37.100 EUR pro Einwohner und das verfügbare Ein-
kommen pro Haushalt liegt bei etwa 32.500 EUR. Die
Zahl der SVP-Arbeitsplätze ist seit 2010 um 5 % ge-
stiegen (vgl. Deutschland- und Bundeslandwerte in
Abbildung 1).
Abbildung 1: Wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Musterregion
(a) Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in EUR
2002 2004 2006 2008 2010 201210.000
20.000
30.000
40.000
50.000
Musterregion Bundesland Deutschland
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(b) Entwicklung SVP-Beschäftigte*, Index (2002=100)
2002 2004 2006 2008 2010 201290
95
100
105
110
*Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVP) am Arbeitsort, das sind Arbeitsplätze in Musterregion(ohne Beamte und Selbst-ständige).
(c) Anteil Einpendler* in %
2002 2004 2006 2008 2010 20120
20
40
60
(d) Anteil Auspendler* in %
2002 2004 2006 2008 2010 20120
20
40
60
*Anteil der Einpendler/Auspendler an allen SVP-Beschäftigten am Arbeitsort. Einpendler sind SVP-Beschäftigte, die in Musterregi-on arbeiten und außerhalb wohnen; Auspendler sind SVP-Beschäftigte, die in Musterregion wohnen und außerhalb arbeiten. DieBundeslandwerte geben den Durchschnitt aller kreisfreien Städte und Landkreise in Bundesland an.
(e) Verfügbares Einkommen je Haushalt in EUR
2002 2004 2006 2008 2010 201220.000
30.000
40.000
50.000
Musterregion Bundesland Deutschland
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS, BA, VGRDL) empirica
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3 Demografie und Wohnungsangebot
Demografie
Wanderungssaldo und natürliche Bevölkerungsbe-
wegung bestimmen die Bevölkerungsentwicklung,
die in Abbildung 2 abgebildet ist. Die Entwicklung der
Haushalte hängt zudem davon ab, wieviele Personen
in einem Haushalt leben. Die Entwicklung der beiden
Kenngrößen kann daher unterschiedlich verlaufen.
Seit dem Basisjahr (2010) ist die Entwicklung (Ein-
wohner bzw. Haushalte) in vielen Regionen Deutsch-
lands z.T. sprunghaft angestiegen wegen hohem Bin-
nenwanderungsvolumen. Es ist unklar, ob es sich da-
bei um einen Trendbruch oder nur um eine kurzfris-
tige Abweichung nach unten/oben handelt. Falls es
ein Trendbruch ist, hätte er nicht nur Auswirkungen
auf Bevölkerungs- oder Haushaltsprognose, sondern
auch auf die langfristige Prognose der Nachfrage
und des Leerstands (vgl. Abbildung 5 und Abbil-
dung 6).
Abbildung 2: Demografische Entwicklung 1998 bis 2013 und Prognose bis 2030
(a) Anzahl Einwohner und Haushalte
1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 20300
100.000
200.000
300.000
(b) Relative Entwicklung der Einwohner und Haushalte, Index (2010=100)
1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 203090
95
100
105
110
Einwohner Haushalte
Sowohl die vergangene Bevölkerungsentwicklung auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung wie auch die Prognosen (Basis 2010)wurden auf den Zensus 2011 umgerechnet.
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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Wanderungen
Die Bevölkerungsentwicklung ist stark mit dem Wan-
derungssaldo einer Region verknüpft. Ist die Zuwan-
derung größer als die Abwanderung, ergibt sich ein
positiver Wanderungssaldo und umgekehrt.
Der Wanderungssaldo von Musterregion ist in Ab-
bildung 3 angegeben, zum Vergleich finden Sie den
Wanderungssaldo aller kreisfreien Städte und Land-
kreise Deutschlands in Karte 1. Neben dem Wande-
rungssaldo hängt die Entwicklung der Einwohnerzahl
auch vom natürlichen Bevölkerungssaldo ab – der
Differenz zwischen Geburten und Todesfällen. Die-
ser Saldo ist jedoch in den allermeisten Regionen
Deutschlands seit Jahren negativ – es werden we-
niger Kinder geboren als Menschen sterben.
Abbildung 3: Wanderungen in Musterregion, Anzahl Personen
(a) Wanderungssaldo 2000 bis 2013
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−4.000
−2.000
0
2.000
4.000
(b) Zu- und Fortzüge 2008 bis 2013
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−20.000
−10.000
0
10.000
20.000
� Zuzüge � Fortzüge
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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Wanderungsverflechtung
Ein positives Wanderungssaldo spiegelt nicht
zwangsläufig die Attraktivität und somit ein nach-
haltiges Bevölkerungswachstum einer Stadt wider.
Stammen die Wanderungsgewinne vor allem aus
dem Umlanda, während Einwohner überregional ab-
wandern, deutet das eher auf eine schrumpfende
Region hin und die künftigen Bevölkerungsgewinne
hängen von der Entleerung des Umlandes ab.
Künftige Wanderungsgewinne sind auch mit Unsi-
cherheit behaftet, wenn die Zuwanderung aus dem
Ausland dominiert. Migrationsströme über die Bun-
desgrenze hängen von einer Vielzahl sozioökonomi-
scher Begebenheiten ab und können daher ebenso
schnell enden, wie sie begonnen haben.
Eine positive Wanderungsbilanz, die vor allem aus
Bevölkerungsgewinnen gegenüber den übrigen Re-
gionen Deutschlands entsteht (oder bestenfalls ge-
paart mit Zuwanderung aus dem Ausland), lässt
hingegen auch auf künftige Bevölkerungsgewinne
schließen. Solche „Schwarmstädte“ ziehen Men-
schen aus allen Regionen Deutschlands an, die
Wanderungsströme sind somit relativ robust.
Abbildung 4: Wanderungssalden nach Herkunfts- und Zielregion, pro 1.000 Einwohner
(a) ins/aus dem Umland*
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−4−3−2−1
01234
� Musterregion �Wachstumsstädte � Schrumpfungsstädte
Fortsetzung auf der folgenden Seite...
aDie Wanderungsverflechtungen mit dem Umland in Abbildung 4a werden nur für kreisfreie Städte angegeben.
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(b) ins/aus übrige(m) Deutschland
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−12−9−6−3
0369
12
(c) ins/aus dem Ausland
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−12−9−6−3
0369
12
(d) Summe
2008
2009
2010
2011
2012
2013
−12−9−6−3
0369
12
� Musterregion �Wachstumsstädte � Schrumpfungsstädte
* Das Umland besteht aus allen Landkreisen, die unmittelbar an Musterregion angrenzen.
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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Karte 1: Wanderungssaldo 2008 bis 2013 in Deutschland
unter -4 -4 bis unter 0 0 bis unter 4 4 bis unter 8 8 und größer
Dargestellt ist der durchschnittliche Wanderungssaldo je 1.000 Einwohner von 2008 bis 2013.
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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Leerstand
Die Leerstandsentwicklung spiegelt die zunehmend
heterogene Struktur der regionalen Wohnungsmärk-
te in Deutschland wider: Die regionalen Wachstums-
zentren profitieren durch sinkende Wohnungsleer-
stände und steigende Wohnungsnachfrage. Das be-
trifft aber nicht generell die größeren Städte und nicht
nur den Westen. Vielmehr wandern die Menschen
dahin, wo neue Arbeitsplätze entstehen. Dort steigen
in der Folge die Mieten und sinken die Leerstände. In
den Wegzugsregionen dagegen geht die Wohnungs-
nachfrage zurück.
Der CBRE-empirica-Leerstandsindex erhebt aus-
schließlich das Teilsegment des marktaktiven Leer-
standes. Das sind leer stehende Wohnungen, die un-
mittelbar disponibel sind, sowie leer stehende Woh-
nungen, die aufgrund von Mängeln derzeit nicht zur
Vermietung anstehen, aber gegebenenfalls innerhalb
von sechs Monaten aktivierbar wären.
Neben der Entwicklung der Leerstandsquote in Mus-
terregion (vgl. Abbildung 5) finden Sie das aktuelle
Leerstandsniveau aller kreisfreien Städte und Land-
kreise Deutschlands auf der folgenden Seite in Kar-
te 2. Bundesweit liegt der marktaktive Leerstand ak-
tuell bei 3,1 %, den höchsten Leerstand findet man
in der Stadt Salzgitter (11 %), den niedrigsten in der
Stadt München (0,4 %).
Abbildung 5: Leerstandsquote ab 2001 und Prognose der Überhänge* bis 2020, in Prozent
2000 2005 2010 2015 20200
2
4
6
Musterregion Bundesland Westdeutschland (ohne Berlin)
* Die Überhänge # in Abbildung 5 beschreiben die prognostizierte Leerstandquote im Jahr 2020 ohne Abriss/Umwandlung undohne Neubau (untere Variante) bzw. mit Neubau (obere Variante). Sie werden nur für Musterregion ausgewiesen.
Quelle: empirica-Leerstandsindex (bis 2009) & CBRE-empirica-Leerstandsindex (ab 2009) empirica
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Karte 2: Leerstand in Mehrfamilienhäusern in Deutschland 2013
unter 2 % 2 bis unter 4 % 4 bis unter 6 % 6 bis unter 8 % 8 % und mehr
Quelle: CBRE-empirica-Leerstandsindex (marktaktiv) empirica
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Neubauangebot
Ein positiver Wanderungssaldo erhöht die Woh-
nungsnachfrage und senkt den Leerstand. In Wachs-
tumsregionen hält das Neubauangebot mit dem
Nachfragezuwachs meist nicht Schritt. In Schrump-
fungsregionen ist rein quantitativ oft kein Neubau
mehr erforderlich. Steigende Ansprüche führen hier
jedoch zu einer qualitativen Zusatznachfrage, es feh-
len die hochwertigen Angebote mit Neubauqualitä-
ten, z.B. einfamilienhausähnliche Gebäude, d.h. klei-
ne MFH (max. 6-8 Wohneinheiten) mit privaten Rück-
zugsflächen und ebenerdigem Zugang zu begrün-
ten Außenflächen. Geschosswohnungen älterer Bau-
jahrgänge erfüllen diese Anforderungen nicht und
sind daher weniger geeignet für Selbstnutzer.
Abbildung 6: Fertiggestellte Wohnungen in Wohngebäuden bis 2013 und Prognose der jährlichen Neubau-nachfrage bis 2030
1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 20300
500
1.000
1.500
Ist-Insgesamt* Ist-MFH Ist-EZFH# Prognose Ist-Insgesamt* # Prognose Ist-MFH # Prognose Ist-EZFH
* inklusive neuer Wohnungen in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden (Baumaßnahmen).
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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4 Miet- und Kaufpreise
Hintergrund
In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Immo-
bilienpreise auf Basis inserierter Wohnungen oder
Häuser angegeben. Bei Kaufpreisen für Wohnun-
gen oder Häuser muss berücksichtigt werden, dass
die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise (Transakti-
onspreise) je nach Verhandlungsmacht mehr oder
weniger unter den inserierten Kaufpreisen liegen
können. Der Abschlag liegt auf entspannten Märk-
ten zwischen 5 und 10%, sonst geht er eher gegen
0. Dennoch geben Entwicklung und Struktur der in-
serierten Kaufpreise einen sehr guten Eindruck der
Lage und Entwicklung auf dem Immobilienmarkt für
Kaufobjekte.
Bei Mietwohnungen kann davon ausgegangen wer-
den, dass der inserierte Preis auch dem tatsächli-
chen Mietpreis entspricht. Allerdings dürfen die hier
ausgewiesenen Neuvertragsmieten nicht mit den so-
genannten Bestandsmieten, also Mieten in beste-
henden Mietverträgen, verwechselt werden. Prinzi-
piell kann der Preis von Mietwohnungen, die neu
vermietet werden (Neuvertragsmieten), frei bestimmt
werden. Einschränkungen ergeben sich regional
nach Einführung einer Mietpreisbremse. Mieten aus
bestehenden Mietverträgen (Bestandsmieten) hinge-
gen dürfen gesetzlich nicht beliebig erhöht werden,
häufig wird außerdem vonseiten der Vermieter auf
einen Eingriff in bestehende Mietverträge verzichtet,
um Konflikte zu vermeiden. So können Neuvertrags-
mieten schneller an lokale und makroökonomische
Entwicklungen angepasst werden, weshalb sie den
Bestandsmieten üblicherweise vorauseilen und über
dem Niveau der Bestandsmieten liegen.
Hedonische Preise Preisunterschiede, die auf unterschiedlichen Objekteigenschaften beruhen, können
rechnerisch getrennt werden (hedonische Preise). Dadurch können Zu- bzw. Abschläge für Ob-
jektmerkmale gesondert ausgewiesen werden. Außerdem lässt sich dadurch die Entwicklung oder
Struktur einer typischen Wohnung ausweisen – ohne diese Preisbereinigung ist unklar, ob die Preis-
effekte aus veränderten Objekteigenschaften oder veränderten Rahmenbedingungen resultieren.
Diese preisbereinigte Entwicklung ist in Abbildung 7 abgebildet.
Preisspektrum und Objektmerkmale
Relevant ist auch das gesamte Spektrum der ange-
botenen Preise – es gibt an, auf welchem Niveau die
günstigsten bzw. die teuersten Angebotspreise lie-
gen und ist in Abbildung 8 abgebildet. Für viele Käu-
fer ist zudem die Bruttoanfangsrendite, das Verhält-
nis von Kaufpreis zu Mieteinnahmen, relevant. Die-
ses Verhältnis ist in Abbildung 10 ausgewiesen.
In Tabelle 3 sind die einzelnen Zu- bzw. Abschläge
für verschiedene Merkmale separat angegeben. Üb-
licherweise gehen höhere Ausstattungsklassen mit
höheren Preisen einher. Abweichungen hiervon ent-
stehen beispielsweise dadurch, dass nicht immer alle
preisrelevanten Faktoren inseriert werden und ent-
sprechend auch nicht erfasst werden können. Eine
Wohnung mit einfacher Ausstattung, die sich in ei-
ner Top-Lage befindet, kann beispielsweise deutlich
teurer sein als eine Wohnung in einer schlechten
(Rand-)Lage, auch wenn diese Wohnung gute oder
hochwertige Ausstattungsmerkmale aufweist. Immo-
bilienpreise nach Wohnflächen- und Ausstattungs-
klassen finden Sie in Tabelle 4.
Auf der folgenden Seite wird zunächst das Immobili-
enpreisniveau aller kreisfreien Städte und Landkrei-
se Deutschlands kartografisch dargestellt. Karte 3
hilft, das Immobilienpreisniveau in Musterregion im
Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands einzu-
ordnen.
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empirica-Wohnungsmarktreport Musterregion
Karte 3: Immobilienpreisniveau in Deutschland 2014
unter 80 80 bis unter 100 100 bis unter 120 120 bis unter 140 140 und mehr
Dargestellt ist die gewichtete Abweichung von Miet- und Kaufpreisen (ETW und EZFH) gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt(Deutschland = 100). Je höher der Wert, desto höher ist das Immobilienpreisniveau in der Region.
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de) empirica
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Abbildung 7: Preisentwicklung*
(a) Mietpreise für Mietwohnungen in EUR/qm (nettokalt)1.
Q’0
4
3.Q
’04
1.Q
’05
3.Q
’05
1.Q
’06
3.Q
’06
1.Q
’07
3.Q
’07
1.Q
’08
3.Q
’08
1.Q
’09
3.Q
’09
1.Q
’10
3.Q
’10
1.Q
’11
3.Q
’11
1.Q
’12
3.Q
’12
1.Q
’13
3.Q
’13
1.Q
’14
3.Q
’14
4
6
8
10
12
(b) Kaufpreise für ETW in EUR/qm
1.Q
’04
2.Q
’05
3.Q
’06
4.Q
’07
1.Q
’09
2.Q
’10
3.Q
’11
4.Q
’12
1.Q
’14
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
(c) Kaufpreise für EZFH in EUR/qm
1.Q
’04
2.Q
’05
3.Q
’06
4.Q
’07
1.Q
’09
2.Q
’10
3.Q
’11
4.Q
’12
1.Q
’14
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
Neubau alle Baujahre
*Qualitätsbereinigte Preise für 60-79qm (EZFH 100-149qm), Baujahr innerhalb der letzten zehn Jahrgänge (Neubau) bzw. alleBaujahre, gute Ausstattung. Die Daten der alten und neuen Datenquelle wurden verkettet, um Sprünge im Zeitverlauf zu vermeiden.
Quelle: empirica-Preisdatenbank (IDN Immodaten GmbH bis 4.Q’11, seither empirica-systeme.de) empirica
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empirica-Wohnungsmarktreport Musterregion
Immobilienpreisverteilung
In Musterregion wird ein Viertel (25 %) aller inse-
rierten Mietangebote zu einem Preis von höchstens
6 EUR/qm angeboten. Für die Hälfte aller Inserate
wird ein Mietpreis von höchstens bzw. mindestens
7,02 EUR/qm verlangt und die teuersten 25 % al-
ler Angebote liegen bei 8,12 EUR/qm und mehr (vgl.
Abbildung 8). Die Kaufpreisverteilung von ETW und
EZFH ist in Abbildung 9 angegeben.
Abbildung 8: Verteilung der inserierten Mietpreise in Musterregion, 2014 in EUR/qm (nettokalt)
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 1004
6
8
10
12
Anteil an allen Objekten in %
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de, bis einschließlich 3.Q’14) empirica
Abbildung 9: Verteilung der Angebotspreise in Musterregion, 2014 in EUR/qm
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 1000
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
Anteil an allen Objekten in %
Kaufpreise ETW Kaufpreise EZFH
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de, bis einschließlich 3.Q’14) empirica
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(Pseudo-) Bruttoanfangsrendite
Die Bruttoanfangsrendite gibt die Relation zwischen
Kaufpreis einer vermieteten Wohnung und den an-
fänglichen Mieteinnahmen wider. Allerdings enthal-
ten die wenigsten der zum Kauf inserierten Wohnung
neben dem Kaufpreis auch die aktuellen Mieteinnah-
men. Deswegen wird hier der mittlere Kaufpreis al-
ler Eigentumswohnungen ins Verhältnis zum mittle-
ren Mietpreis aller Mietwohnungen gesetzt (vgl. Ab-
bildung 10). Ein solcher Vervielfältiger ist allerdings
problematisch, wenn sich inserierte Miet- und Kauf-
objekte in der entsprechenden Region hinsichtlich ih-
rer Qualität deutlich unterscheiden.
Abbildung 10: Vervielfältiger ETW* in Musterregion, 2004 bis 2014
1.Q
’04
3.Q
’04
1.Q
’05
3.Q
’05
1.Q
’06
3.Q
’06
1.Q
’07
3.Q
’07
1.Q
’08
3.Q
’08
1.Q
’09
3.Q
’09
1.Q
’10
3.Q
’10
1.Q
’11
3.Q
’11
1.Q
’12
3.Q
’12
1.Q
’13
3.Q
’13
1.Q
’14
3.Q
’14
10
15
20
25
30
*Qualitätsbereinigte Kaufpreise / Mietpreise*12, je 60-79qm, Baujahr innerhalb der letzten zehn Jahre, gute Ausstattung. Ein Wertvon 25 gibt beispielsweise an, dass der mittlere Kaufpreis einer Eigentumswohnung in Musterregion 25-mal so hoch ist wie diemittleren jährlichen Mietpreise in Musterregion.
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de, bis einschließlich 3.Q’14) empirica
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Zu- und Abschläge für Objektmerkmale
Die einzelnen Zu- bzw. Abschläge für verschiedene
Merkmale sind in Tabelle 3 angegeben. Für Miet-
wohnungen in Musterregion wurde beispielsweise
eine 60-79qm große Wohnung als Referenzwoh-
nung definiert, die innerhalb der letzten zehn Jahre
gebaut wurde und eine gute Ausstattung hat. Der
Mietpreis dieser Referenzwohnung liegt im aktuel-
len Quartal bei 8,95 EUR/qm. Für Wohnungen mit
derselben Ausstattung und Größenklasse, die da-
gegen in den 1970er Jahren gebaut wurden, ergibt
sich ein Abschlag von -2,88 EUR/qm, der Miet-
preis dieser Wohnung liegt entsprechend bei 8,95-
2,88=6,07 EUR/qm.
Tabelle 3: Zu-/Abschläge nach Baualter, Wohnfläche und Ausstattung in EUR/qm, 3.Q’14
(a) Mietwohnungen (nettokalt)
Zu- und Abschläge
Baualter Ausstattung Fläche
Ref
eren
z*
00er
Jahr
e
90er
Jahr
e
80er
Jahr
e
70er
Jahr
e
60er
Jahr
e
50er
Jahr
e
vor1
950
nied
rig
nor m
al
hoch
wer
tig
40-5
9qm
80-9
9qm
größ
er10
0qm
8,95 -1,24 -1,89 -1,99 -2,88 -2,44 -1,98 -2,02 -0,66 -0,50 0,78 0,22 0,07 0,50
(b) Eigentumswohnungen
Zu- und Abschläge
Baualter Ausstattung Fläche
Ref
eren
z*
00er
Jahr
e
90er
Jahr
e
80er
Jahr
e
70er
Jahr
e
60er
Jahr
e
50er
Jahr
e
vor1
950
nied
rig
norm
al
hoch
wer
tig
40-5
9qm
80-9
9qm
größ
er10
0qm
2.672 -300 -907 -1.116 -1.400 -1.393 -975 -1.077 -215 -40 260 -141 78 712
(c) Ein- oder Zweifamilienhäuser
Zu- und Abschläge
Baualter Ausstattung Fläche
Ref
eren
z*
00er
Jahr
e
90er
Jahr
e
80er
Jahr
e
70er
Jahr
e
60er
Jahr
e
50er
Jahr
e
vor1
950
nied
r ig
norm
al
hoch
wer
tig
klei
ner1
00qm
150-
200q
m
größ
er20
0qm
2.277 84 3 -78 -327 -334 -362 -404 -165 -40 54 66 -88 -146
* Baujahr innerhalb der letzten zehn Jahre, 60-79qm (EZFH 100-149qm) und gute Ausstattung.
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de) empirica
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Tabelle 4: Mittelwerte nach Wohnungsgröße und Ausstattung im Jahr 2014 in Musterregion
(a) Mietwohnugen in EUR/qm (nettokalt)
Wohnungsgröße
Ausstattung kleiner 40qm 41-60qm 61-80qm 81-100qm 101-120qm größer 120qm Insgesamt
einfach 8,07 6,70 6,67 6,46 7,26 - 7,08normal 8,18 7,02 6,66 7,03 7,28 7,37 7,04gut 8,94 7,33 7,20 7,44 7,81 8,51 7,50hochwertig - 9,00 8,35 8,41 10,03 9,05 8,86Insgesamt 8,31 7,08 6,89 7,20 7,85 8,10 7,24
Fallzahl
einfach 204 293 133 56 10 - 701normal 359 1.415 1.130 395 108 74 3.481gut 161 585 705 243 92 76 1.862hochwertig - 25 54 40 32 31 186Insgesamt 728 2.318 2.022 734 242 186 6.230
(b) Eigentumswohnungen in EUR/qm
Wohnungsgröße
Ausstattung kleiner 40qm 41-60qm 61-80qm 81-100qm 101-120qm größer 120qm Insgesamt
einfach 1.972 1.420 1.120 - - - 1.589normal 1.719 1.576 1.495 1.913 2.752 2.800 1.852gut 1.908 1.695 1.705 2.019 2.931 2.997 2.083hochwertig 2.533 1.976 2.675 2.421 3.092 3.840 2.900Insgesamt 1.935 1.633 1.726 2.071 2.915 3.211 2.115
Fallzahl
einfach 33 25 17 - - - 80normal 63 118 130 76 50 40 477gut 30 117 244 140 108 66 705hochwertig 22 14 48 58 46 54 242Insgesamt 148 274 439 276 205 162 1.504
(c) Ein- und Zweifamilienhäuser in EUR
Wohnungsgröße
Ausstattung 60-79qm 80-99qm 100-119qm 120-139qm 140-159qm größer 159qm Insgesamt
einfach - 140.318 162.709 196.509 - - 208.926normal - 160.871 227.038 236.766 307.731 417.369 261.941gut 131.857 162.300 200.431 274.751 297.865 336.964 236.003hochwertig - 178.119 233.313 272.641 301.599 415.015 295.181Insgesamt 139.131 160.714 210.788 257.734 298.325 388.188 255.086
Fallzahl
einfach - 17 11 11 - - 58normal - 31 40 37 22 36 174gut 28 40 90 51 33 50 292hochwertig - 16 36 39 25 51 176Insgesamt 49 104 177 138 88 144 700
Hinweis: Für leere Tabellenfelder („-“) liegen zu wenig Angaben vor (n < 10).
Quelle: empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de, inklusive 3.Q’14) empirica
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Immobilienblase
Nicht jeder Preisanstieg birgt die Gefahr einer Blase. Wird das Angebot relativ zur Nachfrage knapper,
sind steigende Preise unproblematisch. Eine Blase droht erst,
• wenn sich der „Normalverdiener“ die Immobilie nicht mehr leisten kann
(Kaufpreise steigen schneller als Einkommen) oder
• wenn Mietwohnungen sich nicht durch Mieteinnahmen refinanzieren lassen
(Kaufpreise steigen schneller als Mieten) oder
• wenn in spekulativer Erwartung steigender Preise ohne Rücksicht auf die Nachfrage immer mehr
Wohnungen gebaut werden (und dazu immer mehr Kredite aufgenommen werden), die irgendwann
nicht mehr vermarktbar sind, weshalb dann die Preise verfallen.
In Tabelle 5 werden die Trends für die genannten
Gefahren quantifiziert und als Indikator dargestellt.
gibt an, dass keine Blasengefahr besteht, ist der
Normalwert und signalisiert hohe Blasengefahr.
Diese vier Indikatoren (Vervielfältiger, Preis-
Einkommens-Verhältnis, Fertigstellungen je Einwoh-
ner) können beobachtet werden. So kosten z.B.
neuere Eigentumswohnungen im bundesdeutschen
Durchschnitt derzeit 4,5 Jahreseinkommen oder 24,3
Jahresmieten. Pro Tsd. Einwohner wurden knapp 3
Wohnungen errichtet. Stellt man diese Werte z.B.
den Vergleichswerten des Jahres 2004 gegenüber
– ein Jahr, in dem niemand eine Preisblase ver-
mutet hat und der Markt eher leicht unterbewertet
war –, dann sind ETWs heutzutage eher preiswer-
ter (-0,4 Jahreseinkommen bzw. -1,6 Jahresmieten),
die Fertigstellungen weitaus geringer (-0,6 pro Tsd.
Einwohner). Eine bundesweite Preisblase lässt sich
damit nicht attestieren.
Tabelle 5: Blasenindikatoren
Verfielfältiger Preis-Einkommen Fertigstellungen Whg./ Gesamtein-
Kaufpreis/Jahresmiete Kaufpreis*/Jahreseinkommen 1.000 Einwohner schätzung
Ampel 1.Q’04 3.Q’14 Ampel 1.Q’04 3.Q’14 Ampel 1.Q’04 3.Q’14 ggü. 1.Q’04
Musterregion, KS 20,3 24,9 6,2 6,4 1,9 0,8
Deutschland 25,9 24,3 4,9 4,5 3,3 2,7
Verteilung über alle kreisfreien Städte (KS) und Landkreise (LK) (3.Q’14)
Preisrückgang 28%
keine Blasengef. 53% 42% 75% 20%
sehr geringe Blasengef. 13%
geringe Blasengef. 21%
Normalwert 9% 46% 18% 10%
mäßige Blasengef. 5%
hohe Blasengef. 38% 12% 7% 1%
KS und LK insgesamt 100% 100% 100% 100%
Quelle: empirica-Regionaldatenbank (DESTATIS) & empirica-Preisdatenbank empirica
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Karte 4: Blasengefahr in den Städten und Landkreisen Deutschlands, 3.Q’14
Preisrückgang keine Blasengefahr sehr geringe Blasengefahr geringe Blasengefahr Normalwert bis... ...mäßige Blasengefahr hohe Blasengefahr
Quelle: empirica-Preis- und Regionaldatenbank (DESTATIS) empirica
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