Transcript

AUTOGESCHICHTENS.12

FLOPFLITZER

CHECKHEFTDAS KOSTENLOSE MAGAZIN FÜR KUNDEN VON AC AUTO CHECK

IM HEFT: TECHNIK ERKLÄRT: REIFENPROFILE | INSEL-HOPPING AUF KANADISCH | 20 JAHRE NCAP CRASH-TEST

Ihre Werkstatt

AUSGABE 01-2017S.38

GEWINNSPIEL

Valeo Speedvisio Nomad (GPS)

TECHNIK: ZUKUNFTSREIFEN

S.16S.6

IM TEST: LADA 4x4 URBAN

WERKSTATT

20 » TÜV geprüft: Gütesiegel » Reifenwechsel beim Fachmann

SERVICE

22 » Schwanger am Steuer: Nur mit Dreipunktgurt

» Klimaanlagenservice: Das riecht nach Ärger

» In Kürze: Licht vergessen – Batterie leer

32 » MPU: Nach der Lappen-Schlappe

HISTORIE

24 » Buon compleanno! 70 Jahre Ferrari

REPORTAGE

26 » Kanada: Insel-Hopping in British Columbia

JUNIORSEITE

34 Bunte Reiserätsel: Wer kriegt´s raus?

KURIOSES

36 » Verrückt: Die ungewöhnlichsten Antriebsideen

37 » Quersicht: Radiowerbung des Grauens

» Wie echt: Vitamine für den Notfall » Wie ein Großer: Mini-Falschparker

GEWINNSPIEL

38 » Hauptgewinn: Valeo Speed Visio Nomad (GPS)

INHALTEDITORIAL

12

26

Autogeschichten: Flopflitzer

Insel-Hopping auf kanadisch

Liebe Leserinnen und Leser,wer kennt das nicht: Da plant man lang und hingebungsvoll eine Sache und gibt sich Mühe bei der Umsetzung, doch am Ende wird es ein Schlag ins Wasser. Umso schlimmer (und teurer) ist es, wenn es sich bei einem solchen Flop um ein Automodell handelt. Doch im Scheitern liegt auch eine Chance: Gerade das, was nicht so gut gelingt, entwickelt sich manchmal zu einem Kult­objekt und wird jahrzehntelang von Lieb­habern gepflegt. Ein paar dieser automobilen Flops stellen wir Ihnen auf Seite 12 vor.

Ganz und gar kein Fehlschlag war das Un­ternehmen, das ein italienischer Ex­Renn­fahrer vor 70 Jahren in Maranello gründete: Enzo Ferrari begann damals, Sportwagen zu bauen, die später seinen Namen auf der ganzen Welt berühmt machten. Damals wie heute ist der Mythos Ferrari ungebro­chen, egal ob auf der Rennstrecke oder der Straße. Auf Seite 24 beleuchten wir die An­fänge der faszinierenden Automarke.

Faszinierend ist auch die Frage, worauf wir in Zukunft fahren werden. Viele Reifenherstel­ler arbeiten bereits an Prototypen, die teils so aussehen, als kämen sie aus einem Science­Fiction­Film. Die spannendsten Zukunfts­visionen stellen wir Ihnen auf Seite 16 vor.

Autotechnik, die das Leben bereits im Hier und Jetzt verschönert, gibt es auf Seite 18. Dort testen wir unter anderem ein Head­up­Display zum Nachrüsten, dass die Fahrgeschwindigkeit auf einen Bereich der Windschutzscheibe projiziert. Zwei dieser Displays verlosen wir auch in unserem Ge­winnspiel in diesem Heft.

Gute Fahrt wünscht

Edith PischingMarketing Koordination bei der ATR SERVICE GmbH

NEWS

04 » Autobahn: Stauprognose 2017 » Innovativ: Deutsche E-Autos vorne » Viele Fahrgäste: Bus und Bahn

immer beliebter » In Kürze: Mord am Steuer,

VW ist am größten, Länger in mehr Autos unterwegs

05 » Crit’Air Vignette: Umweltplakette für Paris

» Zitate » Fun Facts

TESTFAHRT

06 » Robuste Zeitkapsel: Lada Urban 4x4

NEUE AUTOS

09 » Audi Q5 » BMW 5er10 » Kia Rio » Hyundai i3011 » Opel KARL ROCKS » Citroën C3

SCHWERPUNKTTHEMA

12 » Automobile Ladenhüter: Ford Edsel und andere Flops

TECHNIK

16 » Reifen der Zukunft: Nie wieder platt

18 » Head-up-Display: Kopf hoch!

19 » Gadgets: Handpresso Auto Hybrid 12 Volt Stinger USB Emergency Tool

23 » Reifenprofile: Vier Paar Schuhe30 » No risk, no fun?

Der NCAP-Crashtest

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Mord am Steuer

Das Landgericht Berlin hat zwei Raser wegen Mordes zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Die beiden hatten sich ein illegales Rennen geliefert und dabei einen schweren Unfall verursacht, bei dem eine Person ums Leben kam. Das Gericht war der Ansicht, die beiden Verurteilten hätten den Tod eines Unbeteiligten billigend in Kauf genommen. Es ist das erste Mal, dass Raser nach einem tödli-chen Unfall wegen Mordes angeklagt wurden.

VW ist am größten

Volkswagen ist wieder der weltgrößte Au-tobauer. Mehr als 10,3 Millionen Fahrzeuge konnte der Hersteller aus Wolfsburg im Jahr 2016 verkaufen, während Konkurrent Toyota „nur“ auf 10,17 Millionen kam. Fünf Jahre hatte der japanische Hersteller Platz eins belegt, jetzt steht VW an der Spitze – trotz des Abgasskandals. In den USA gingen die Verkaufszahlen zwar um 2,6 Prozent zurück, dafür verkaufte VW auf dem chinesischen Markt satte 12,2 Prozent mehr.

Länger in mehr Autos unterwegs

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos steigt weiter an: Am 1. Januar 2017 kam das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf 45,8 Millionen Pkws, das sind 1,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Bei den größeren Fahr-zeugen sind die Zahlen noch deutlicher gestie-gen. Es sind besonders mehr Lkws unterwegs als zu Beginn 2016, ihre Anzahl stieg um 4 Prozent auf 2,91 Millionen. Hinzu kommt, dass der deutsche Autofahrer im vergangenen Jahr durchschnittlich fast 1.000 Kilometer mehr mit dem Auto gefahren ist: 2015 waren es noch 14.350 Kilometer, 2016 haben die deutschen Autofahrer laut der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) im Schnitt 15.320 Kilometer hinterm Steuer zurückgelegt.

Umweltplakette für Paris

Deutsche E-Autos vorne

Bus und Bahn immer beliebter

IN KÜRZE

Ferienzeit ist Stauzeit. Alle Jahre wieder machen sich zum Start der Schulferien an Ostern, Pfingsten und im Sommer Millionen urlaubsreifer Autofahrer auf den Weg in die wohlver-dienten Ferien – um auf der Autobahn im Stau zu stehen. Der ADAC prognostiziert in seinem Staukalender 2017, wann es in diesem Jahr am meisten stocken wird: Der erste stauintensive Tag ist der 13. April. Am Gründonnerstag, kurz vor Ostern, haben alle zur gleichen Zeit ein paar Tage frei und machen sich auch alle gleichzeitig auf, um ein wenig Erholung zu suchen. Das nächste lange Wochenende mit Stauversprechen beginnt am 24. Mai, einen Tag vor Christi Himmelfahrt, dicht gefolgt von Pfingsten am 2. Juni. Die reisereichsten Tage im Sommer sieht der ADAC dann an den Reisewochenenden am 14./15., am 21./22. und am 28./29. Juli sowie am 4./5. August. Danach haben Autourlauber das Schlimmste hinter sich. Nur kurz vor Weihnachten birgt der 22. Dezember noch einmal Staupotenzial.

Nicht nur Stuttgart hat dem Feinstaub den Kampf angesagt, auch die französische Hauptstadt hat im Januar eine Umweltzo-ne eingerichtet. Ab sofort dürfen auch ausländische Autofahrer nur noch mit einer gültigen Plakette nach Paris fahren. Die sogenannte Crit’Air Vignette soll die Luftqualität in der Metro-pole verbessern. Die Plakette kann man über die Website des französischen Umweltministeriums bestellen, der Versand dauert allerdings einige Tage. Wer also mit dem eigenen Auto nach Paris reist, sollte etwas Vorlaufzeit einplanen. Die neue Umwelt-zone verläuft innerhalb der Grenzen des Stadtautobahnrings, auf welchem man auch ohne Plakette noch fahren darf. Die Kosten für die Plakette belaufen sich auf 3,70 Euro plus 1,10 Euro Versandgebühr.

Der Verband Deutscher Automobilherstel-ler ist sich sicher: In nur fünf Jahren wird Deutschland der Marktführer in Sachen E-Mobilität sein, das besagt eine Studie von McKinsey. „Bis 2020 wird die deutsche Automobilindustrie das Angebot von Elektromodellen mehr als verdreifachen, von derzeit 30 auf rund 100“, sagte der VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die deutsche Autoindustrie ist ihm zufolge auf den weltweiten Innovationswettlauf gut vorbereitet. Die deutsche Automobil-industrie investiere außerdem viel in die Digitalisierung, neben der Elektromobilität der zweite große Innovationstrend.

Im Jahr 2016 sind mehr Deutsche als je zuvor mit dem öffentlichen Personennah-verkehr unterwegs gewesen. Am meisten legte der Linienverkehr zu: 5,3 Milliarden Passagiere fuhren im vergangenen Jahr mit dem Bus, 3,98 Milliarden mit der Straßenbahn und 2,6 Milliarden mit dem Zug – das entspricht einem Zuwachs von 2,5 Prozent. Auch der Fernverkehr ver-zeichnete steigende Zahlen. Die Zahl der Fernbus-Fahrgäste wuchs um 4,7 Prozent auf 24 Millionen, die Bahn kam auf 5,3 Prozent Zuwachs und 138 Millionen Fahrgäste.

AUTOBAHN

CRIT’AIR VIGNETTE

INNOVATIV

VIELE FAHRGÄSTE

5,48.480

12

Jahre

Mar

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Euro

Euro

Sekunden,

Im Schnitt geben deutsche Radfahrer

für ein neues Zweirad aus.

643Durchschnittlich vergehen

bis ein Auto ohne Einparkhilfe in der Parklücke steht.

15 Die wohl teuerste Autowäsche

der Welt gibt es in Worcester in Westengland. Sie kostet

umgerechnetund dauert rund 250 Arbeitsstunden.

im Stau.

Deutschlands Autofah-rer standen an den 12

Ferienwochenenden 2016 insgesamt

aus 7 europäischen Ländern gehören zum Volkswagen-Konzern, darunter Lamborghini, Skoda und MAN.

FUN FACTS

Stauprognose 2017

4 5

ZITATE

Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.

Die Liebe ist so unproblema-tisch wie ein Fahrzeug. Prob-

lematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.

Bart, kannst du mal kurz das Lenkrad halten, ich muss mich

an zwei Stellen gleichzeitig kratzen!

Henry Ford, Gründer der Ford Motor Company

Franz Kafka, deutschsprachiger Schriftsteller

Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Sektor 7G im Atomkraftwerk Springfield

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NEWS

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Kein Komfort, kein Schnickschnack und nicht zu stoppen. Das ist der Lada Urban 4x4. Ein Auto, wie aus der Zeit gefallen. Im städtischen Alltagsgebrauch bleiben einige Wünsche offen, im Gelände ist auf den Lada jedoch Verlass.

Robuste Zeitkapsel

LADA URBAN 4X4 Urban heißt der neue alte Lada Geländewagen, mit dem der russische Auto­bauer städtische Autofahrer ansprechen möchte. Ur­ban klingt modern, nach Lifestyle und Coffee to go.

Doch sitzt man am Steuer, erinnert das Auto eher an Traktor und Kolchose. Wer in den Lada steigt, öffnet eine Zeitkapsel und stößt auf 40 Jahre alte Technik. Keine Zentral­verriegelung, keine Airbags und kein ESP verfälschen das rustikale Fahrgefühl. Mit ei­nem langen Schaltknüppel muss der Fahrer kraftvoll im Getriebe rühren, um die Gänge zu wechseln. Zahnräder schieben sich in Zahnräder, es knackt, es ächzt, und nach 20 Sekunden kann man die 100­Stundenki­lometer­Marke erreichen. Mit ein bisschen mehr Geduld schafft man auch die Höchst­geschwindigkeit von 140 km/h. Dann muss man jedoch kräftig in die Eisen steigen, um das Fahrzeug wieder zum Stehen zu brin­gen. Die Lenkung ist schwammig und ab­rupte Lenkmanöver sollte man vermeiden.

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Seit 1977 ist die Bauweise des Fahrzeugs nahezu unverändert, gewechselt haben nur die Namen: Erst hieß das Auto Niva, dann Taiga und jetzt Urban. Doch Na­men sind bekanntlich Schall und Rauch – im Wesen ist sich der Geländewagen treu geblieben. Wer Sicherheit und Kom­fort schätzt, sitzt nach wie vor im fal­schen Fahrzeug. Lenkrad und Sitze sind nicht höhenverstellbar und machen lan­ge Fahrten besonders für großgewachse­ne Menschen zu einer Strapaze.

Der Lada Urban 4x4 zeigt sein Talent aber dort, wo befestigte Straßen aufhö­ren. Schon der kurze Radstand und der permanente Allradantrieb weisen darauf hin, dass der Lada Urban 4x4 im Gelände zu Hause ist. Nicht nur seine puristische Ausstattung, sondern vor allem auch seine echte Geländefähigkeit unterschei­den den Lada Urban 4x4 von bloßen Lifestyle­SUVs. Um in der Innenstadt die Kinder vom Ballettunterricht abzu­holen, braucht man keine zuschalt­

Motor: wassergekühlter 4-Zylinder-Reihen- Motor mit 1.690 cm3 Hubraum ----------------------------------------------------------------------------------------------Leistung: 61 kW/83 PS ----------------------------------------------------------------------------------------------Höchstgeschwindigkeit: 137 km/h ---------------------------------------------------------------------------------------------- Beschleunigung (0–100 km/h): 19 Sekunden----------------------------------------------------------------------------------------------Kraftstoffverbrauch (l/100 km): 9,5 (Super bleifrei/95 ROZ) ---------------------------------------------------------------------------------------------- CO

2-Effizienzklasse: G---------------------------------------------------------------------------------------------- Schadstoffeinstufung: EURO 6----------------------------------------------------------------------------------------------Leergewicht: 1.285 kg----------------------------------------------------------------------------------------------Maße (L x B x H): 3.640 x 1.690 x 1.640 mm ----------------------------------------------------------------------------------------------Preis: ab 11.990 Euro

Lada Urban 4x4 -------------------------------------------------------------------------------

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AUTOTEST & TECHNIK

Sportlicher und vielseitig AUDI Q5

Audi hat die zweite Generation des Audi Q5 auf den Markt gebracht. Fünf neu konzipierte

Ausstattungslinien stehen zur Wahl: sport und design, das S line Sportpa­ket, die design selection sowie das S line Exterieurpaket. 4,66 Meter Län­ge, 1,89 Meter Breite, 1,66 Meter Höhe und 2,82 Meter Radstand – gegenüber dem Vorgängermodell hat der neue Q5 bei fast allen Abmessungen zuge­

legt. Gleichzeitig ist sein Leergewicht je nach Motorisierung um bis zu 90 Kilogramm gesunken. Die Windge­räusche sind außergewöhnlich leise, der Schwingungskomfort ist hoch – der neue SUV von Audi verwöhnt Fahrer und Passagiere mit der besten Innenraumakustik in seiner Klasse. Der Grundpreis zu Verkaufsstart be­trägt 39.500 Euro für den Q5 2.0 TDI (120 kW) mit 6­Gang­Schaltgetriebe.

bare Differenzialsperre, um am Bai­kalsee seine Pelzfallen zu kontrollieren, vielleicht schon. Das Gleiche gilt für die Geländeuntersetzung, mit der der Fahrer die Gänge des Schaltgetriebes verkürzen kann, um mehr Kraft auf die Räder zu bekommen und die Steigfähigkeit des Fahrzeugs zu erhöhen. In unwegsamem Gelände und auf lehmigem Untergrund wühlt sich der Lada so unermüdlich nach vorne.

Die Innenausstattung des Lada Urban 4x4 ist unprätentiös: Armaturen und Verkleidung sind aus schwarzem Kunst­stoff, die Fußmatten aus Gummi und überhaupt wird alles in diesem Auto mit schwarzen Plastikhebeln und Kipp­schaltern bedient: Türen verriegeln, Kofferraum öffnen, Licht oder Lüftung anschalten. Das hat einen gewissen Ret­rocharme, ist im Alltag aber oft unprak­tisch.

Möchte man etwa bei abgeschlossenem Auto den Kofferraum öffnen, muss man erst das Fahrzeug aufschließen, hinter

Bewertung------------------------------------------------------------------------------------

Fahrspaß

Trend Sympathie

Umwelt Preis

Unser Fazit------------------------------------------------------------------------------------

Trotz leichter Modernisierungen bleibt der Lada Urban 4x4 ein automobiles Fossil, das nicht auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Doch gerade das verleiht die-sem Geländewa-gen seinen Charme. Ein Auto für Puristen, Nostalgiker und Offroad-Fans.

dem Fahrersitz an einem schwarzen Plas­tikhebel ziehen (dezent von einem schwar­zen Stück Teppich bedeckt), um die Koffer­raumtüre zu entriegeln, muss dann wieder um das Fahrzeug herumlaufen und mit be­herztem Griff die Heckklappe hochziehen. Uff! Ein klein wenig Extravaganz bietet der Lada Urban dennoch: Servolenkung, elekt­rische Fensterheber, Cupholder, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Sitzheizung. Letztere lässt sich jedoch nicht regulieren und sollte daher nur in sibirischen Wintern eingeschaltet werden.

Der Lada Urban ist mittlerweile ein ech­ter Designklassiker, der in Deutschland

Exotenstatus genießt. Der Wagen ist ein Kleinserienmodell, von dem jedes Jahr lediglich 1.000 Fahrzeuge nach Deutsch­land exportiert werden. Auf diese Weise kann Lada die EU­Zulassungsvorschriften etwa zum Fußgängerschutz umgehen und musste das Fahrzeug bislang nicht moder­nisieren. Das wird sich jedoch in Zukunft ändern. So ist der Lada Urban hierzulande noch ein Liebhaberstück für Menschen, die einfache, aber zuverlässige Technik schätzen und auf Komfort keinen gestei­gerten Wert legen. Bei unserer Testfahrt rief der Lada gelegentliches Augenzwin­kern und Schmunzeln hervor – ob aus Mitleid oder Anerkennung blieb unklar.

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Fährt fast allein BMW 5ER

G30 lautet die werksinterne Be­zeichnung des neuen BMW 5ers, der seit Mitte Februar

2017 als Limousine bei den Händ­lern steht. Das ist mittlerweile die siebte Generation seit der Einfüh­rung 1972. Die Kombiversion G31 soll ab Juni 2017 starten. Die neue 5er­Limousine bietet eine Vielzahl an Assistenzsystemen, die den Fah­rer unterstützen – nicht nur in kri­tischen, sondern auch in fahrerisch

wenig anspruchsvollen Situationen wie Stau und zäh fließendem Ver­kehr oder auf monotonen Autobahn­abschnitten. Zum Marktstart gab es zunächst zwei Ottomotoren und zwei Dieselmotoren. Im März wurde der aus der 3er­Reihe bekannte Plug­in­Hybrid eingeführt. Zudem kom­men der 520d in einer sparsamen Efficient Dynamics Edition und das vorläufige Topmodell M550i xDrive mit 340 kW (462 PS) in den Handel.

Max. Leistung in kW (PS) / bei 1/min: 120 (163)/3800 --------------------------------------------------------------------------------------------- max. Drehmoment in Nm / bei 1/min: 400/1750-2750 --------------------------------------------------------------------------------------------- Höchstgeschwindigkeit in km/h: 211--------------------------------------------------------------------------------------------- Verbrauch (kombiniert) in l/100 km: 5,2-4,9 --------------------------------------------------------------------------------------------- CO2-Emissionen in g/km: 136-129 ---------------------------------------------------------------------------------------------

Audi Q5 2.0 TDI S tronic (120 kW) ------------------------------------------------------------------------------

Maße (L x B x H): 4.936 x 1.868 x 1.479 mm --------------------------------------------------------------------------------------------- Kofferraumvolumen: 530 l --------------------------------------------------------------------------------------------- Ladevolumen: 325 l --------------------------------------------------------------------------------------------- Motoren: 530i-Vierzylinder mit 252 PS und 350 Nm540i-Reihensechser, 340 PS und 450 Nm520d mit 190 PS, 400 Nm 530d-Sechszylinder mit 265 PS, 620 Nm ---------------------------------------------------------------------------------------------

BMW 5er ------------------------------------------------------------------------------

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AUTOTEST & TECHNIK NEUE AUTOS

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Kleiner WilderOPEL KARL ROCKS

Attacke! HYUNDAI I30

Mit guter Vernetzung und einem neuen Turbobenziner geht der neue Hyundai i30 in der Kompaktklasse an den Start. Zu­kunftsfest zeigt sich der neue i30 in Sachen Konnektivität: Ein

Radionavigationssystem der jüngsten Generation ermöglicht es dank Android Auto und Apple CarPlay, Smartphones einzubinden und über den Bordmonitor zu bedienen. Das Einstiegsmodell i30 Pure mit 100­PS­Benziner kostet mindestens 17.450 Euro und wird damit im Vergleich zum Vorgänger etwas teurer. Zur Wahl stehen darüber hin­aus sechs Motorisierungen mit einem Leistungsspektrum von 70 kW (95 PS) bis 103 kW (140 PS), darunter je drei Benziner­ und Dieselal­ternativen.

D er Kleine passt in die Zeit: eigenständig, frech, praktisch, wirtschaftlich und opeltypisch – bestens vernetzt. Der Opel KARL ROCKS ist ab sofort

bestellbar. Bereits ab 12.600 Euro gibt es den geräumigen Mini im Offroad­Look für Stadt und Land. Preislich reiht sich der Neue zwischen den KARL­Ausstattungslinien Active und Innovation ein und hat bereits viele Komfort­ und Sicherheits­Features wie den Berganfahrassistenten, das Reifendruck­Kontrollsystem und die Klimaanla­ge serienmäßig an Bord. Und für ein paar Euros mehr, lässt sich der KARL ROCKS mit Opel OnStar und dem Infotainmentsystem Radio R 4.0 IntelliLink in einen top­vernetzten Kleinwagen mit 7­Zoll­Touchscreen, WLAN­Hotspot sowie Smartphone­Integration (Apple CarPlay, Android Auto) verwandeln. Der Opel KARL ROCKS bie­tet SUV­typisch eine erhöhte Sitzposition für einen besse­ren Überblick sowie einen leichteren Ein­ und Ausstieg.

Leistung: 50 bis 81 kW ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Kraftstoffverbrauch: 3,2-4,9 l/100 km kombiniert (3,6-6,1 Stadt verkehr, 2,9-4,2 Autobahn) ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- CO

2-Emissionen: 88 g/km---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ladevolumen: 300 l, 922 l inklusive Sitzbereich---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Maße (Länge x Breite x Höhe): 3.996 x 1.749 x 1.474 mm ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Citroën C3 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bunter Hund CITROËN C3

D en neuen Citroën C3 gibt es seit Anfang Februar 2017 in den drei Ausstattungsvarianten Live, Feel und Shine ange­boten. Die Preise für den neuen Citroën C3 beginnen bei

11.990 Euro (Live), 13.690 Euro (Feel) und 16.290 Euro (Shine). Individualität wird beim neuen Citroën C3 großgeschrieben: Das Fahrzeug ist in neun Außenlackierungen und drei Dachfarben er­hältlich – der Kunde kann somit sein Fahrzeug aus 36 möglichen Varianten konfigurieren. Farbige Elemente bringen zudem die Ne­belscheinwerfer, die Außenspiegelgehäuse, die C­Säule am Heck und den auf Wunsch erhältlichen Airbump zur Geltung. Die drei Ausstattungsniveaus Live, Feel und Shine sowie die optionalen Sitz­bezüge Metropolitan Grey, Urban Red und Hype Colorado erwei­tern zusätzlich die vielfältigen Personalisierungsmöglichkeiten.

Die vierte Generation des Kia Rio zeigt sich mit einem markant veränderten Außen­ und Innendesign, einer erweiterten Mo­

torenpalette sowie neuesten Infotainment­ und Sicherheitstechnologien. Der Konkurrent von Corsa, Polo und Fiesta wirkt mit seinem neuen Design frischer und wertiger denn je. Den Rio gibt es in vier Ausführungen (Attract, Edition 7, Spirit, Platinum Edition) und mit fünf Motori­

sierungen (62 bis 88 kW/84 bis 120 PS), darunter jetzt auch ein turboaufgeladener 1,0­Liter­Ben­zindirekteinspritzer (T­GDI). Die Einstiegsver­sion 1.2 Attract, die serienmäßig unter anderem Audiosystem, Bordcomputer, Dämmerungs­sensor, elektrisch einstellbare Außenspiegel und Start­Stopp­System beinhaltet, hat ein höheres Ausstattungsniveau als das Vorgängermodell, kostet aber unverändert 11.690 Euro.

Schadstoffklasse: Euro 6 -------------------------------------------------------------------------- Kraftstoffverbrauch: 3,5-6,1 l/100 km kombiniert (4,2-8,2 innerorts, 3,1-4,9 außerorts) -------------------------------------------------------------------------- Ladevolumen: 325 l -------------------------------------------------------------------------- Maße (L x B x H): 4.065 x 1.993 x 1.450 mm --------------------------------------------------------------------------

Kia Rio -------------------------------------------------------

Anhängelast: 1.200 bis 1.500 kg ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kraftstoffverbrauch: 3,6-7,3 l/100 km kombiniert (4-9,6 Stadtverkehr, 3,4-6 Autobahn) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ladevolumen: 378 bis 528 l, 1.301 bis 1.642 l inklusive Sitzbereich --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Maße (Länge x Breite x Höhe): 4.300-4.485 x 1.780-1.795 x 1.455-1.500 mm ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hyundai i30 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Opel KARL ROCKS -------------------------------------------------------------------------------------------------------

Motorleistung: 54 bis 55 kW ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Beschleunigung 0-100 km/h: 14 bis 15 Sekunden ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ladevolumen: 151 bis 206 l, 958 bis 1.013 l inklusive Sitzbereich ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Maße (Länge x Breite x Höhe): 3.674 x 1.604 x 1.495 mm ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hübsch gemacht KIA RIO

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NEUE AUTOS

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AUTOMOBILE LADENHÜTER

Er läuft und läuft und läuft – der Slogan des VW Käfer wurde zum Synonym für Er­folg. Nicht nur, weil er tech­nisch so gut war, dass er ei­

gentlich nie stehen blieb, sondern weil auch die Produktionsbänder liefen und liefen und liefen. 21,5 Millionen Käfer brachte VW auf den Markt. Aber

Edsel – der Vater aller FlopsNein, man kann nicht über automobi­le Flops sprechen, ohne einen Fall ganz besonders hervorzuheben: den Edsel. 1957 führte die Ford Motor Company die Marke Edsel ein, um die Lücke zwischen Einstiegsmodellen und gehobenen Fahr­zeugen zu füllen. Der Plan: ein Mittelklas­semodell zu bauen, das sich klar von der Masse der anderen Fahrzeuge auf dem Markt unterschied. Schon bei der Na­mensfindung für die neue Marke tat man sich schwer: Nachdem die Verantwortli­

2 Erfolg und Misserfolg: Während der Porsche 911 (rechts) seit jeher ein Prestigeobjekt war, kam der 914 (links) nie richtig in Fahrt.Flop!

chen tausende von Ideen gesammelt und in Marktstudien getestet hatten, entschied man sich letztlich willkürlich auf den Na­men Edsel – ein Name, der in Umfragen sehr schlecht abgeschnitten hatte. Man wollte jedoch Edsel Ford damit ein Denk­mal setzen, dem 14 Jahre zuvor verstorbe­nen Sohn Henry Fords.

Bei der Produktion und dem Marketing ließ Ford sich nicht lumpen: 400 Millio­nen Dollar steckte man in die neue Marke – auf die heutigen Verhältnisse umgerech­net wären das rund vier Milliarden Euro. Der Edsel wurde als modernstes Auto der Welt beworben: Selbstjustierende Bremsen und eine automatische Motorschmierung waren nur zwei Eigenschaften, die in den Jahren darauf zum Standard im Automo­bilbau werden sollten. Das große Trara, das um das Auto gemacht wurde, schien sich auszuzahlen: In den ersten Wochen nach dem Marktstart sahen sich mehr als drei Millionen Menschen den Edsel in den Ford­Verkaufshäusern an. Dabei kam bei vielen die Enttäuschung: Schnell galt der Edsel – vor allem für die US­amerikani­sche Presse – als das hässlichste Modell, das je gebaut wurde.

Vor allem am Kühlergrill schieden sich die Geister: Er sehe aus wie ein Pferdehalfter oder ein Toilettensitz, sagten die einen – eher wie eine Vagina, spotteten die ande­ren. Qualitätsprobleme und eine schlechte Versorgung mit Ersatzteilen kamen hinzu. Vielerorts scherzte man, die Buchstaben des Namens stünden für „every day so­mething else leaks“ – jeden Tag ist er wo­

anders undicht. Auch der Preis war für ein Mittelklassemodell relativ hoch. Die Folge: Bis heute gilt der Edsel als der größte Misserfolg in der Geschichte des Automobils. Geplant war, pro Jahr rund 300.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Nach drei Jahren jedoch wurde das Pro­jekt Edsel aufgegeben. Statt knapp einer Million wurden gerade mal 110.847 Fahrzeuge gebaut.

Ein Volks-Porsche ohne KäuferEtwas erfolgreicher verkaufte sich der VW­Porsche – nämlich knapp 116.000 Mal. Ende der 60er­Jahre wollten die VW­Verantwortlichen einen sportli­chen Wagen auf den Markt bringen, der dennoch erschwinglich sein sollte. Das Problem war nur: Bei VW kannte sich keiner so richtig aus mit dem Bau sport­licher Modelle. Ein Partner war jedoch schnell gefunden, denn VW­Chef Hein­rich Nordhoffs Tochter Elisabeth war mit Ferry Porsches Neffen Ernst Piëch verheiratet. Ein Handschlag besiegelte die Zusammenarbeit: Man einigte sich darauf, dass der Sportwagenbauer sein Know­how in das Projekt steckte, wäh­rend VW für eine günstige Produktion sorgen würde. Das so entstandene Mo­dell sollte gleichzeitig als VW­Variante und als Porsche­Fahrzeug vertrieben werden.

Im März 1968 wurde der Prototyp vor­gestellt – und einen Monat später starb VW­Chef Nordhoff. Sein Nachfolger Kurt Lotz wollte vom Handschlagde­al mit Porsche nichts mehr wissen.

VW Käfer, Porsche 911, Citroën 2CV – wer in die Welt der Automobile eintaucht, sieht zuerst die Erfolgsmodelle: technisch vollendete Fahrzeuge mit gefälligen Kurven und schönen Kanten. Doch wer versteckt sich da im Schatten dieser Verkaufswunder? Die ewigen Ladenhüter.

flop

nicht jedes Modell kann ein Bestseller sein. Und so hat fast jeder Automobilher­steller ein Modell, bei dem er sich insge­heim wünscht, dass die Baupläne statt in der Produktionshalle lieber im Aktenver­nichter gelandet wären. Sei es, weil das Auto technisch nicht ausgereift war, weil der Markt es nicht nachgefragt hat oder weil es einfach unglaublich hässlich war:

Einige Modelle wären der Menschheit besser erspart geblieben. Andererseits: Wäre die Welt nicht sehr langweilig ohne einen gelegentlichen Misserfolg? Zumin­dest die Besitzer vieler Flop­Autos kön­nen sich auf lange Sicht ohnehin freuen: Aus vielen der ehemaligen Ladenhüter sind mittlerweile wertvolle Liebhaber­Oldies geworden.

1 Alles, was schief gehen konnte, ging auch schief: Der Edsel geht als der größte automobile Flop in die Geschichtsbücher ein.

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SCHWERPUNKTTHEMA

1514

Es kam zu Streitereien, wie der Wa­gen nun vertrieben werden sollte – und man einigte sich auf die Gründung eines neuen Unternehmens, der VW­Porsche Vertriebs GmbH. Der Wagen kam in Europa als VW­Porsche 914 auf den Markt – oder, wie in Deutschland gespottet wurde: als Volks­Porsche. Zu seinem uneindeutigen Image – ist es ein Volkswagen? Ist es ein Porsche? – gesell­ten sich Verarbeitungsmängel und Rost­anfälligkeit. Auch die schwache Motori­sierung der ersten Modelle mit gerade mal 80 PS schreckte viele sportwagen­begeisterte Autofahrer ab. Dennoch blieb der VW­Porsche sieben Jahre lang auf dem Markt – und hat bis heute eine kleine Fangemeinde aufgebaut.

(Nicht) schön und gutDie Macher des TV­Magazins Top Gear sind für ihren schrägen Humor bekannt, aber auch dafür, dass sie im­mer Sachverstand walten lassen. So auch 1999, als sie den Fiat Multipla zum Ugliest Car of the Year gewählt haben – zum hässlichsten Auto des Jahres. Da­bei hatte Fiat vieles richtig gemacht. Der Name Multipla stand für ein Erfolgs­

„Es gibt keine Erfolgsformel“Interview mit Professor Lutz Fügener, Studiengangsleiter für Trans-portation Design an der Hochschule Pforzheim, über Moden, lange

Entwicklungs zeiten und das moderne Kutschen zeitalter.

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modell aus den 50er­Jahren. Hinzu kamen ein durchdachtes Innenraumkonzept mit viel Platz – auf Wunsch mit je drei Sitzen in zwei Reihen – und so viel Glas, das der Wagen so übersichtlich war wie kaum ein Fahrzeug zuvor. Aber was war das? Ko­

→ mische, noch nie gesehene Proportionen. Eine flache Frontpartie mit zwei Kullerau­genscheinwerfern an der Seite. Eine drollig abknickende Leiste mit den Zusatzschein­werfern direkt unter der Windschutzschei­be. Schnell mutmaßten manche Spaßvögel: Hätte Picasso ein Auto entworfen, sähe es so aus. Andere ulkten: Schade, dass der Multipla vor der Prototypvorstellung unter einen Lkw­Anhänger gerasselt ist.

Der Spott war groß. Die Verkaufszahlen gering. Obwohl das Design 2004 entschärft wurde, ließen sich kaum Käufer für den Familienwagen finden. Von 1998 bis 2010 verkaufte Fiat in Europa insgesamt nur rund 330.000 dieser Fahrzeuge – trotz der ausgereiften Technik und aller guten Eigen­schaften des Wagens. Und damit zurück zu Top Gear: Dort bekam der Multipla 1999 nämlich nicht nur den Hässlichkeitsorden verliehen – sondern auch die Auszeich­nung Auto des Jahres. Und Familienauto des Jahres. Vier Jahre in Folge. Das Fazit also: Der Multipla war eines der besten Autos, die je gebaut wurden. Und eines der hässlichsten. Oder, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ schrieb: „Darin möchte man nicht tot überm Lenkrad hängen.“

3 Ist das ein Auto oder moderne Kunst? Der Fiat Multipla war auf der Straße kaum zu sehen – steht dafür aber im Museum of Modern Art in New York.

4 Den Arna hat Alfa Romeo gemeinsam mit Nissan gebaut – ohne Erfolg. Für viele gilt das Modell bis heute als Alfas technischer Tiefpunkt.

5 Citroën SM – das klingt ja schon nach Schmerzen. Vor allem für den Autobauer: Nach knapp 13.000 verkauften Modellen war Schluss.

6 Ein Modell mit Wankelmotor – was für eine technische Revolution. Wenn er doch nur dicht gewesen wäre. Der NSU Ro 80 floppte fulminant.

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Wie wichtig ist das Design für den Erfolg eines Automodells?Das Design spielt heute eine viel größere Rolle für den Erfolg eines Autos als früher. Noch vor etwa zehn Jahren waren die wich­tigsten Kriterien für die Kaufentscheidung eher die Qualität, Zuverlässigkeit und die passive Sicherheit. Mittlerweile ist es das Design. Der Grund ist, dass sich die Autos in den anderen Kriterien sehr ähnlich ge­worden sind. Heute kann sich der Käufer sicher sein: Alle Autos haben einen hohen Sicherheitsstandard und rosten auch nicht mehr weg wie in den 70ern und 80ern.

Wenn das Design zum Hauptunterschied geworden ist, müssten dann nicht viel mehr Modelle floppen?Man könnte fast meinen, dass die Au­tomobilhersteller mittlerweile so etwas wie eine Erfolgsformel für gutes Design gefunden haben. Aber im Grunde ist das Gegenteil der Fall: Für die Hersteller und ihre Aktionäre steht der sichere finanziel­le Gewinn an erster Stelle – und der darf nicht riskiert werden. Sprich: Auch im Design geht man Risiken eher aus dem Weg und setzt deshalb auf den größtmög­lichen Konsens.

Werden Autos also immer lang weiliger?Sie werden sich zumindest immer ähnli­cher. Es gibt beispielsweise kein einziges Modell, das mit Selbstironie spielt. Eine Plastikblume am Armaturenbrett wie beim VW Beetle ist da schon das höchste der Ge­fühle – für mehr fehlt die Risikobereitschaft der Hersteller.

Warum werden trotz des Designkonsenses trotzdem einige Modelle zu Ladenhütern? Das hat unterschiedliche Gründe, aber oft liegt es daran, dass sich die Welt um das Mo­dell herum während der Entwicklungszeit verändert. So eine Entwicklung dauert rund 60 Monate, allein das Design steht schon

40 Monate vor dem Marktstart fest. In die­ser Zeit ändern sich Moden, schwanken die Benzinpreise, gelten neue Gesetze. Manch­mal werden ganze Modellklassen plötzlich unverkäuflich.

Haben Sie ein Beispiel?Vor der Finanzkrise von 2007 und 2008 sind SUVs in Mode gekommen. Große Autos waren gesellschaftlich en vogue. Mit der Krise ist dieser Markt schlagartig ein­gebrochen. Die Hersteller konnten das fünf Jahre vorher natürlich nicht absehen. Einige Hersteller haben sogar angekündigte SUVs wieder gestrichen. Mittlerweile hat sich der Markt erneut verändert und SUVs sind wie­der „in“.

Apropos „in“, welche Moden erwarten uns in der Zukunft?Das vorauszusagen war noch nie so schwierig wie heute. Denn plötzlich wird alles infrage gestellt – vor allem wegen der veränderten Mobilitätsphi­losophie der jungen Leute und der mo­dernen Technologien wie dem autono­men Fahren oder der Elektromobilität. Das „Konzept Auto“ wird sich komplett verändern. Am Anfang der Auto­His­torie haben wir Motoren in Kutschen gebaut, weil wir nicht wussten, wie ein Auto aussehen muss. Heute stehen wir im Grunde am gleichen Punkt: in ei­nem modernen Kutschenzeitalter, in dem alles hinterfragt werden muss.

„Auch im Design geht man Risiken eher aus dem Weg und setzt deshalb auf den

größtmöglichen Konsens.“

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SCHWERPUNKTTHEMA

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Kann man das Rad neu erfinden? „Ja!“ sagen viele Reifen hersteller und arbeiten an futuristischen Prototypen für selbstfahrende Autos.

Sensoren im Gummi sind erst der Anfang.

REIFEN DER ZUKUNFT

Nie wieder platt

Mehr als 120 Jahre ist es her, dass die Gebrüder Michelin zum ersten Mal einen luftgefüll­ten Reifen an ein Auto

montierten. Seitdem hat sich der Pneu in Form und Aussehen wenig verändert. Doch schon bald könnte ein fundamen­taler Reifenwechsel anstehen. Grund da­für sind die hoch­ und vollautomatisier­ten Fahrzeuge, die in den kommenden fünf Jahren erstmals auf den Straßen fahren sollen. Denn je mehr Informatio­nen sie durch ihre Sensoren bekommen, desto sicherer fahren sie. Als direkte Verbindung zur Straße spielt der Reifen

dabei eine wichtige Rolle. Die Hersteller sehen die Veränderungen als Chance für mutige Weiterentwicklungen und forschen an Konzepten, die teils so wirken, als kämen sie aus einem Science­Fiction­Film.

Gummi denkt mit Sensoren im Reifen sind nichts Neues. Bis­lang messen sie nur Luftdruck und Tempe­ratur. Der US­Reifenhersteller Goodyear geht mit seinem Konzeptreifen IntelliGrip ein paar Schritte weiter: Durch einen Mik­rochip, der sich auf der Innenseite des Rei­fens befindet, und ein spezielles Reifenpro­fil kann er die Straße „lesen“ und wichtige Informationen an die Steuerungssysteme

automatisierter Fahrzeuge schicken. So erkennt der IntelliGrip unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheiten, Witterungs­bedingungen und den aktuellen Reifen­zustand. Das Auto könnte dadurch etwa Eis­ oder Schneeglätte auf einem Strecken­abschnitt erkennen, seine Geschwindigkeit anpassen und zusätzlich noch andere Fahr­zeuge über das Internet warnen. Laut Her­steller könnte der IntelliGrip in knapp fünf Jahren auf den Markt kommen.

Schwebekugel Mag der IntelliGrip noch recht bodenstän­dig daherrollen, so beamen sich Good­years Ingenieure mit dem Prototyp Eagle

360 in neue Dimensionen. Der Reifen ist eigentlich gar keiner, sondern eine große Gummikugel. Mit dem Auto soll er nicht etwa durch eine herkömmliche Radauf­hängung, sondern durch ein Magnetfeld verbunden sein. Die Karosserie würde also praktisch darüber schweben, wie es heute schon bei der Transrapidtechnik ist. Dank seiner Form soll der Eagle 360 mehr Stabi­lität und Rollfläche bieten, als herkömmli­che Reifen. Außerdem könnten Fahrzeuge mit ihm nicht nur vor­ und rückwärtsfah­ren, sondern auch seitwärts und im Kreis. Dadurch wäre das Ausweichen vor Hin­dernissen schneller möglich und auch das Einparken fiele leichter, weil der Wagen

Gruß aus der Zukunft

Die Reifenmodelle der Zukunft könnten das Auto design stark verändern. Wie das beim „Eagle 360“ von Goodyear aussehen könnte, haben die Ingenieure von Audi gezeigt: Für den Film „I, Robot“ (2004) entwarfen sie den Audi RSQ, mit dem Will Smith im Jahr 2035 auf Verbrecherjagd geht. Statt Reifen hat der Wagen große Gummikugeln in geschlossenen Radhäusern – zumindest auf der Leinwand. In Wirklichkeit fährt das Filmauto auf normalen Rädern, die gut versteckt sind.

einfach seitlich in Parklücken am Straßen­rand gleiten könnte.

Aber nicht nur die Form, auch das Reifen­profil des Eagle 360 wirkt sehr futuristisch: Es stammt aus dem 3D­Drucker und imi­tiert die rillenförmige Oberflächenstruktur einer Hirnkoralle. Bei Nässe wird das Was­ser wie einen Schwamm aufgesaugt und zur Seite hinausgepresst, wodurch gefährliches Aquaplaning vermieden wird. Im Inneren der Kugel befindet sich keine Druckluft, sondern Gummi und jede Menge Sensoren. Der Eagle 360 ist frühestens im Jahr 2035 se­rienreif. Bis dahin soll er als visionäres Kon­zept vor allem Denkanstöße liefern.

Die Luft ist raus Genau wie der Eagle 360 wird wohl auch der Michelin X Tweel nie mit einer Druck­luftpumpe in Berührung kommen. Er be­steht nämlich nur aus einem Gummireifen und einer Radfelge, daher auch sein Name, der sich aus den englischen Begriffen für Reifen (tire) und Rad (wheel) zusammen­setzt. Statt gepresster Luft federn formbare Kunststoffspeichen aus Polyurethan den X Tweel ab. Das macht ihn so flexibel, dass er sogar Stufen erklimmen und gefahrlos über scharfkantige Gegenstände fahren kann, die herkömmliche Autoreifen aufschlitzen wür­den. Laut Hersteller ist der X Tweel nahezu

unverwüstlich. Nur die Lauffläche aus Gummi muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Der innovative Reifen ist kei­ne Zukunftsmusik: An Kompaktladern, Golf Carts und Rasenmähern kommt er bereits zum Einsatz, die Umsetzung für PKW steht aber noch aus.

Trio für alle FälleIm Jahr 2015 entwickelte der Reifenher­steller Hankook zusammen mit der Hoch­schule Pforzheim drei Konzeptreifen für unterschiedliche Terrains: Das Profil des Boostrac besitzt eine variable Blockstruk­tur, die sich bei Bedarf ausdehnt und die Traktion verbessern soll. Laut Hankook eignet sich der Reifen gut für raue Wüs­tengegenden und steile Berghänge. Das Modell Alpike verfügt über scharfe Kan­ten, die sich auf der Lauffläche aufstellen. So kann er sich zur Seite und nach oben hin vergrößern. Dadurch bietet der Rei­fen auch bei großen Schneemengen und Eis festen Halt. Noch exotischer ist der hyBlade: Bei starkem Regen verbreitert sich seine Lauffläche und erinnert dann an ein Wasserrad, das zusammen mit aus­fahrbaren Seitenschaufeln eine effiziente Wasserableitung ermöglichen soll. Ob und wann Hankook das wandlungsfähige Trio auf die Straße bringt, steht aber leider noch nicht fest.

1 Der Boostrac von Hankook ist ein Prototyp für Wüsten- und Gebirgs regionen.

2 Hankooks Alpike soll mit extremen Schnee-verhältnissen zurechtkommen.

3 Die Schaufeln des hyBlade von Hankook sollen Regenwasser perfekt ableiten.

4 Goodyears Eagle 360 könnte eines Tages seitliche Fahrmanöver ermöglichen.

5 Der IntelliGrip von Goodyear sammelt über einen Chip Infos über die Straßenverhält-nissen.

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rTECHNIK

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Verschiedene technische Anzeigen im Autocockpit buhlen während der Fahrt oft um die Aufmerksamkeit des Fahrers. Der konzentrierte Blick nach vorn auf die Straße hat dabei ganz klar Vorrang. Mit einem Head-up-Display hat der Fahrer alle wichtigen Informationen vor Augen, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen.

HEAD-UP-DISPLAY

Kopf hoch!

Ein Head­up­Display ist in vielen Pkws der Oberklasse mittlerweile ein gängiges Feature. Doch auch bei älteren Fahrzeugen lässt sich

das praktische Anzeigesystem problem­los nachrüsten. Die Redaktion hat das einmal ausprobiert und das Speed Visio Nomad vom französischen Automobil­zulieferer Valeo getestet. Dieses wird mit Displaymodul, drei Blendschutzfolien, einem Mini­USB­Ladegerät für den Zigarettenanzünder, einer Folienpositi­onierungshilfe sowie zwei Displayhalte­rungen geliefert. Die Installation ist un­kompliziert: Die Displayhalterung wird vorne auf das Armaturenbrett geklebt, das Ladegerät in den Zigarettenanzün­

der gesteckt und das Display in die Halte­rung gesteckt. Die Blendschutzfolie wird einfach mit Wasser benetzt und anschlie­ßend mit warmer Föhnluft auf der Wind­schutzscheibe fixiert. Die dunklen Folien sorgen dafür, dass die LED­Projektion auch bei starkem Sonnenlicht gut lesbar ist. Die Displayanzeige sollte in die Mitte der Fo­lie projiziert werden. Ist alles am richtigen Platz, ist die grüne LED­Anzeige des Speed Visio Nomad bei allen Lichtverhältnissen klar und deutlich lesbar.

Mit einem GPS­Sensor ausgestattet, zeigt das Speed Visio die aktuelle Geschwindig­keit akkurat an und warnt den Fahrer beim Überschreiten von voreingestellten Ge­

schwindigkeitsschwellen von 50, 90, 110, 120 oder 130 km/h. Ein Warnton ertönt und auf dem Display erscheint ein rotes Warnzeichen. Die Warnfunktion lässt sich jedoch auch ausschalten und die Geschwin­digkeitsschwellen kann der Benutzer auch manuell festlegen. Sobald man das Gerät angeschaltet hat, kann man es sofort ein­setzen – die Verbindung mit einem GPS­Satelliten klappt problemlos. Nur in der Tiefgarage und im Tunnel kann das Gerät keine Verbindung zu einem GPS­Satelliten aufbauen. Vor dem ersten Gebrauch lässt sich das Display­Modul anstatt über den Zigarettenanzünder deutlich schneller mit einem Mini­USB­Ladegerät über die Steck­dose aufladen.

Allen Koffeinliebhabern, die auch im Auto nicht auf einen starken Kaffee verzichten wollen (oder können), bietet die Firma Handpresso jetzt eine praktische Lösung. Mit der Espressomaschine „Handpresso Auto Hybrid 12 Volt“ können Autofahrer mit gemahlenem Kaffee oder E.S.E-Pads in ihrem Fahrzeug den beliebten Mailänder Kaffee zubereiten. Einfach den Adapter in den Zigarettenanzünder stecken, die Maschine mit Wasser befüllen, Kaf-feepulver in den Filter geben und los geht’s. Mit 140 Watt Leistung erzeugt die Maschine einen Druck von 16 bar. In drei Minuten ist das Getränk fertig – schneller geht es beim Italiener auch nicht. Im Set liefert Handpresso die Espressomaschine sogar in einer Hartschalentasche mit zwei Tassen und einer Serviette. Aufgeklappt fungiert diese Tasche als Tablett. Handpresso bietet für seine kleine Espressomaschine zusätzlich eine große Auswahl an Accessoires und Ersatzteilen: von Etuis über Thermosflaschen bis hin zu Netzadaptern und Dichtungsringen. (137,01 Euro, Amazon)

Unser Fazit:

Das Speed Visio von Valeo ist ein praktisches Extra, das zuverlässig und gut sichtbar die Geschwindigkeits-anzeige auf die Windschutzscheibe projiziert – allerdings kann es auch nicht viel mehr. Positiv aufgefallen ist uns, dass Installation und Bedienung äußerst unkompliziert sind und dass dank mehrerer Folien und Halterungen das Display in zwei Fahrzeugen einge-setzt werden kann. Etwas unpraktisch ist das kurze Ladekabel, das vom Zigarettenanzünder bis auf das Arma-turenbrett verlegt werden muss.

In Zügen und Bussen sind Nothammer Standard. Im Notfall können Insassen damit das Sicherheitsglas der Fenster relativ sicher einschlagen und sich dann aus dem Fahrzeug retten. In Pkws sind Nothammer bisher keine Pflicht – doch genauso nützlich. Das hat auch die US-amerikanische Firma ZTYLUS Innovation erkannt, die mit dem Stinger USB Emergency Tool ein vielseitiges Notfallwerkzeug für das Auto entwickelt hat. Das pistolenförmige Stinger USB Emergency Tool hat am vorderen Ende eine Stahlspitze, die durch eine Feder im Lauf des Werkzeugs ausgelöst wird. Drückt man das Emergency Tool gegen die Scheibe, löst die Feder aus und die Stahlspitze schnellt nach vorne. Ähnlich wie die von der Feuerwehr verwendeten Federkörner ist das Emergency Tool ein effektives Werkzeug zur kontrollierten Zertrümmerung von Sicherheitsglas. Das Tool ist außerdem mit einer scharfen Gurtklinge ausgestattet, mit der man sich im Notfall von seinem Anschnallgurt befreien kann. Das Tool passt in den Zigarettenanzünder und dient so zusätzlich als Ladegerät für zwei USB-Anschlüsse. So bleiben mit dem Emergency Tool Han-dy, Tablet oder Navi während der Fahrt stets aufgeladen und die Insassen sind für den Notfall gewappnet. (29,90 Euro, Amazon)

Stinger USB Emergency Tool

Handpresso Auto Hybrid 12 Volt

Die Geschwindigkeit klar im Blick: Bei der Installation des Head-up Displays sollte man darauf achten, dass das Display-Modul richtig positioniert und gut befestigt ist.

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TECHNIK

Er verlässt sich auf seine Koordination und sein Board.

Wir verlassen uns bei Reparaturen an Fahrwerk und Lenkung auf unser Know-how und Markenprodukte der führenden Hersteller:

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Besiegelte QualitätAlle Betriebe von AC AUTO CHECK lassen sich regel-mäßig testen, um den Kunden jederzeit exzellente Beratung und kompetenten Service zu garantieren. Der TÜV SÜD prüft unsere Werkstätten unangemel-det und bewertet die Qualität ihrer Arbeit und den Kontakt mit den Kunden. So garantieren die Werk-stätten von AC AUTO CHECK gleichbleibend profes-sionelle Arbeit und guten Service – zu jeder Zeit!AC Kfz-Service

Johannes-Haag-Straße 26 | 86153 AugsburgTel. 0821 4443951 | www.ac-haag.de

Auszeichnung für Qualität und Service.

Ergebnis: „Gut“

Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne immer öfter lacht, ist es an der Zeit, auf Sommerreifen umzu-steigen. Um Geld zu sparen, wechseln viele Autobesit-zer ihre Reifen selbst. Das kann im Ernstfall gefährlich werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die Reifen besser vom Fachmann wechseln.

Reifenwechsel beim Fachmann

... prüfen die zu montierenden Reifen auf Beschädigungen.

... kontrollieren das Profil. ... entsorgen zu alte oder zu stark abge-

fahrene Reifen fachgerecht. ... haben stets das optimale Service-

werkzeug zur Hand.

... ziehen Schrauben mit Hilfe des Drehmomentschlüssels genau so fest an wie nötig.

... kontrollieren den Luftdruck der neu montierten Reifen.

Winterreifen runter, Sommer­reifen drauf – ganz so einfach ist es nicht. Selbst wenn beim

Wechsel alles rundläuft, bleibt oft ein mulmiges Gefühl: Sind alle Muttern richtig angezogen? Sitzen die Räder richtig? Fahre ich damit sicher? Wer hier Kosten sparen will, spart am fal­

schen Fleck. Denn Reifen gehören zu den wichtigen Sicherheitskomponen­ten des Autos und eine korrekte Mon­tage kann in Notsituationen oder auf nasser Straße überlebenswichtig sein.

Wer seine Reifen vom Profi wechseln lässt, geht kein Risiko ein.

Die Kfz-Profis in der Werkstatt …

BESSER ZUM PROFI

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WERKSTATT

Schwangere sollten sich immer mit dem Dreipunktgurt sichern, rät der ADAC. Obwohl das Anlegen gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft schwerfällt, muss der Gurt immer straff anliegen. Dabei sollte der Beckengurt so weit wie möglich unterhalb des Bauches entlanggeführt werden – niemals über dem Bauch. Idealerweise sitzt die Fahrerin möglichst weit weg vom Lenkrad. Dann wäre auch eine Airbagauslösung bei einem Unfall kein Problem für Schwangere und das ungeborene Kind. Auf großen Abstand zum Lenkrad sollten Autofahrerinnen besonders gegen Ende der Schwangerschaft achten. Beschwer-lich sind vor allem längere Autofahren. Dabei sollten Schwan-gere darauf achten, mindestens alle zwei Stunden eine Pause einzulegen und ausreichend viel zu trinken. Damit es nicht zu Thrombosen kommt, kann die Schwangere regelmäßig die Fuß- und Beinmuskulatur anspannen. Wem das nicht reicht, der kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt auch zu Kompressionsstrümpfen greifen.

Das riecht nach Ärger KLIMAANLAGENSERVICE

Wer nach längerer Zeit die Klimaanlage anschaltet, dem schlägt gelegentlich ein ekliger Muffhauch ins Gesicht. Spätestens dann fällt einem ein: ups, schon wieder die regelmäßige Klimaanlagenwartung verges-sen. Das sollte nicht zu oft geschehen, denn nicht nur die Nase leidet unter der Vernach-lässigung, sondern auch die Technik.

In der Klimaanlage zirkuliert ein Kältemittel, welches sich mit der Zeit verflüchtigt oder verbraucht wird. Etwa zehn Prozent des

Kältemittels gehen so jedes Jahr verloren. Wegen des Mangels wird der Klimakompres-sor nicht mehr richtig geschmiert – ein teurer Ausfall kann die Folge sein. Hinzu kommt, dass bei schlecht gewarteten Anlagen nach dem Abschalten oft noch Restfeuchte in den Lüftungskanälen bleibt. Dadurch entsteht der muffige Geruch, denn in dieser Feuch-te finden es Bakterien und Schimmelpilze besonders wohnlich. Speziell für Allergiker ist es zudem wichtig, die Luftfilter regelmäßig tauschen zu lassen. Ist etwa der Pollenfilter

verstopft, haben Pollen freie Bahn – tränende Augen, verstopfte Nase und Reizhusten sind die Folge. Deshalb empfiehlt es sich, die Klimaanlage einmal im Jahr in der Werkstatt warten zu lassen. Die Kfz-Profis schauen, ob alle Leitungen dicht sind, prüfen die Kühlleis-tung und füllen bei Bedarf Kältemittel nach. Auch zugesetzte Filter tauschen sie aus und desinfizieren zudem die komplette Anlage. So hat der Muff in der Klimaanlagensaison keine Chance.

IN KÜRZE

Zum Glück ist da der nette Nachbar, der einem beim Überbrücken hilft. Aber auf die richtige Reihenfolge kommt es an.

Die Starterkabel heraus-suchen und den Motor des Helferautos anlassen.

Ein Ende des roten Ka-bels an den Pluspol der Batterie des laufenden Autos klemmen, das an-dere Ende an den Pluspol der leeren Batterie.

Das schwarze Kabel am laufenden Fahrzeug an den Minuspol hängen. Das freie Ende an ein metallenes, nicht lackiertes Karosserie-teil im Motorraum hängen.

Im schlappen Auto aus-kuppeln, Handbremse anziehen, Zünd schlüssel drehen. Jetzt sollte alles wieder laufen.

Nun das rote Kabel am Spenderwagen abziehen, dann am überbrückten Wa-gen. Danach das schwarze Kabel abziehen in der gleichen Reihenfolge.

Licht vergessen – Batterie leer

Nur mit Dreipunktgurt SCHWANGER AM STEUER

Wer schwanger Auto fährt, sollte vor allem darauf achten, dass der Gurt richtig angelegt ist.

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Winterreifen sind wie feste Schnee-stiefel: Mit ihren Lamellen – feinen zick-zackförmigen Einschnitten – graben sie sich in Eis und Schnee und geben dem Reifen Halt. Wenn sich Schnee in den Profilrillen sammelt, kommt es zu einer Schnee-auf-Schnee-Reibung, was gut für die Haftung ist. Durch seinen hohen Naturkautschukan-teil ist der Winterreifen besonders weich und passt sich dem kalten Untergrund gut an.

Ganzjahresreifen sind wie Sportschuhe: für milde Temperaturen gut geeignet, für extreme Hitze oder Kälte aber nicht. Durch ihre weiche Gummimischung haben sie einen längeren Bremsweg und sind schneller abgefah-ren als Sommerreifen. Weil sie zugleich wenig Lamellen haben, geben sie bei Eis und Schnee keinen guten Halt. Deshalb eignen sie sich am besten für reine Stadtautos und schneearme Gebiete, etwa an den Küsten.

Sogenannte SUV- oder Offroadreifen sind wie Wanderschuhe: für die Bergtour im Sommer genau richtig, bei Eis und Schnee aber nicht zu gebrauchen. Auf kalten und nassen Straßen kann man sie zwar verwen-den, weil sie aber wenig Lamellen haben, taugen sie auf verschneiten Straßen nicht.

Sommerreifen sind wie Sandalen: Mit großer Sommerhitze kommen sie perfekt zurecht. Durch ihre harte Gummimischung bremsen sie auf warmen Straßen deutlich besser, als die Weichgummi-Winterreifen. Außerdem haben sie mehr Längsril-len, wodurch sie das Regenwasser bei starken Sommergewittern besser ableiten können.

SOMMERREIFEN WINTERREIFEN

GANZJAHRESREIFEN OFFROADREIFEN

Zusätzliche Längsrillen leiten Wasser gut ab.

Hartes Gummi: bremst gut auf warmem Asphalt.

Hält hohen Temperaturen Stand.

Lamellen graben sich in Eis und Schnee.

Weiches Gummi: haftet gut bei kalten

Temperaturen.

Schnee in den Rillen gibt effektivere Haftung.

Am besten für Stadtautos und schneearme Gebiete.

Im Sommer: längerer Brems-weg und hoher Verschleiß.

Im Winter: kaum Lamellen, deshalb weniger Halt.

Am ehesten für Offroad-strecken im Sommer.

Grobes Profil, kaum Lamellen.

Gemacht für das Gelände, nicht für Schnee.

Sommer-, Winter-, Ganz-jahres- und Offroadreifen sind so verschieden wie Sandalen, Stiefel, Sport- und Wanderschuhe. Für eine gute Bodenhaftung

ist die richtige Wahl entscheidend.

Alle Jahre wieder steht der Reifen­wechsel an. „Warum eigentlich?“,

fragt sich mancher Autofahrer und schiebt die Fahrt zur Werkstatt auf.

Doch der Wechsel von Sommer­ auf Winterreifen und umgekehrt ist wichtig, denn die Pneus unter­scheiden sich in puncto Gummi­

mischung und Profilstruktur stark voneinander. Das wirkt sich auf

den Grip und somit auf die Fahr sicherheit aus.

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TECHNIK SERVICE

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Die größten Erfolge, so sagt man, schaffen Menschen meist in ihren jungen Jahren. Das stimmt auch bei Enzo Anselmo Ferrari – und irgendwie stimmt es auch nicht. 1898 wurde Ferrari in der italienischen Stadt Modena geboren, sollte wie sein Vater Schmied wer­den, stieg stattdessen ins Rennauto und stand schon nach wenigen Wochen regelmäßig auf

dem Siegertreppchen. Mit 21 Jahren war er Chefwerksfahrer von Alfa Romeo – wenn auch er nie wirklich zufrieden war mit den Autos, die ihm der Hersteller bereitstellte. Dennoch blieb er der Marke treu, auch als er 1929 seinen eigenen Rennstall gründete, die Scuderia Ferrari.

Die Zusammenarbeit mit Alfa endete 1939 mit der Auflage, dass Enzo Ferrari vier Jahre lang keinen Rennsport mehr betreiben durfte. Es folgten eine sportliche Zwangspause, der Zweite Welt­krieg, ein zerbombtes Rennstallwerk in Modena, notgedrungen ein Umzug in die Kleinstadt Maranello. Die aktive Rennfahrer­Laufbahn mit ihren großen Erfolgen war beendet – und doch standen die größten Erfolge erst noch vor Enzo Ferrari.

Die Geburt der Marke„Ich habe in der Tat kein Interesse an einem Leben außerhalb von Rennwagen“, schrieb Ferrari in seiner Autobiografie. Er beschloss, selbst Autos zu bauen. 1946 war der erste professionelle Rennwa­gen geschaffen: der Ferrari 125 C Sport. Es war ein Zwölfzylinder,

In diesem Jahr feiert der legendäre Sportwagenhersteller aus Maranello seinen 70. Geburtstag. Seien wir ehrlich: Das Alter sieht

man den flotten Italienern nicht an.

70 JAHRE FERRARI

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Auch das teuerste Auto der Welt ist natürlich ein Ferrari: 2016 ver steigerte das Auktionshaus Artcurial in Paris einen 1957er Ferrari 335 S Spider Scaglietti – für sage und schreibe 32,1 Millionen Euro.

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ein wahrer Rohstoffzerstörer, weswegen Enzo in Italien zunächst belächelt wurde. Aber er blieb sich treu, auch weil er das „Lied der Zwölf “, wie er es nannte, einfach liebte. Der sportliche Erfolg gab ihm recht. Um Geld zu verdienen, entschied er sich ein Jahr später – also vor genau 70 Jahren –, seine Rennwagen auch an Privatpersonen zu verkaufen. Die Automarke Ferrari war gebo­ren. Parallel wurden im Hause Ferrari nun Autos entwickelt, die entweder für den Renneinsatz gedacht waren oder als Statussym­bol der Reichen und Schönen Geld ins Rennbudget spülen soll­ten. Denn die Leidenschaft Enzos galt noch immer vor allem dem kostspieligen Rennsport. 1950 entschied er sich, in die Formel 1 einzusteigen. Ferrari ist das einzige Team, das seit 1951 an jeder einzelnen Formel­1­Saison teilgenommen hat. Bereits 1952 war die Scuderia die dominierende Marke, stellte mit Alberto Ascari den Weltmeister. Auch die Plätze zwei und drei waren mit Ferraristi besetzt. Mit mehr als 200 Grand­Prix­Siegen sowie 15 Fahrer­ und 16 Konstrukteursweltmeisterschaften ist Ferrari das erfolgreichste Team der Formel­1­Geschichte – mit legendä­ren Piloten wie Juan Manuel Fangio, Phil Hill, Niki Lauda und Michael Schumacher.

Die Marke lebtTrotz des großen sportlichen Erfolgs schlitterte die Marke Ferrari oft in wirtschaftliche Krisen. In den 60er­Jahren versuchte Ford die Italiener zu übernehmen – Enzo Ferrari lehnte jedoch ab. 1969 kaufte Fiat 50 Prozent der Marke. Bis zum Börsengang 2015 sollte Ferrari ein Teil der Fiat­Markenfamilie sein, die ihrerseits immer wieder kurz vorm Abgrund stand.

1988, mitten in einer dieser Krisen, starb Enzo Ferrari – und hauchte mit seinem Tod der Marke neuen Atem ein: Der „My­

thos Ferrari“ wurde beschworen. Kaum jemand glaubte, dass ohne Enzo in Maranello noch

Autos gebaut werden würden, doch die Italiener blieben sportlich kämpferisch – und schaffen es bis heute, dass der Name Ferrari die Augen vieler Autofans zum Glänzen bringt.

Legendär bis heuteBis heute ranken sich zahlreiche Anek doten

und Legenden um die Marke. Beispielsweise über das Emblem. Es zeigt ein schwarzes, sich

aufbäumendes Pferd – das Cavallino rampante. Darunter stehen die Buch staben S und F, die für

Scuderia Ferrari stehen, also Rennstall Ferrari. Das Pferd hat sich Enzo Ferrari von Francesco Baracca

abgeschaut, einem italienischen Fliegerass im Ersten Weltkrieg. Die Legende besagt, das Baracca das Zeichen

selbst von jemand anderem abgekupfert hatte, nämlich von ei­nem deutschen Piloten, der das Wappen der Stadt Stuttgart auf seinem Flugzeug trug. Pikant an der ganzen Geschichte: Mit Por­sche trägt auch einer der größten Konkurrenten Ferraris das sich aufbäumende Pferd aus dem Stuttgarter Wappen im Emblem.

HISTORIE

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Herrliche Natur, schöne Strände, leckeres Essen und schräge Einwohner: Die Southern Gulf Islands vor der Küste British Columbias bieten alles, was zum gepflegten Inselleben so dazugehört. Mit der Autofähre lassen sich die Eilande noch dazu bequem bereisen. Die drei schönsten haben wir getestet.

BRITISH COLUMBIA

Los geht’s am Fährterminal Tsawwassen, etwa eine halbe Stunde außerhalb von Vancouver. An diesem Morgen ist es die schneeweiße „Queen of Nanaimo“, die unseren silbernen Chevrolet­Mietwagen schluckt. Schnell verlas­sen wir den Bauch des Schiffs und begeben uns an Deck.

Hier oben: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und frischer Wind, der uns um die Nase weht. Gerade mal eine Stunde dauert es, da zeichnet sich bereits die Silhouette von Galiano Island ab.

aus schillernd buntem Glas aus und gibt nebenbei einen Einblick in die Psyche der Insulaner: „Unser Folkmusiker Valdy hat mal gesagt: Die Golfinseln sind nur eine Anhäufung von Meinun­gen, umgeben von Wasser“, erzählt sie lachend. „Ein paar schrä­ge Vögel sind auf Galiano schon zu finden.“ Vielleicht meint sie damit Tommy Transit? Der Mann mit den schlohweißen Haaren, den pechschwarzen Augenbrauen und dem knallbunten Hawaii­hemd fährt den „Hummingbird Inn Pub Bus“, der halbstündlich

zwischen lokalem Pub, Marina und Campingplatz verkehrt. Eine Inselrundfahrt der etwas anderen Art. Während der exzentrische Tommy beim Fahren mit allerlei Percussion­Instrumenten musi­ziert, erzählt er Geschichten über die Insel und ihre Einwohner. So erfahren wir zum Beispiel, dass das verwunschen aussehende Häuschen im Wald da hinten ein Restaurant beherbergt, dessen Küchenchef schon im „Noma“ in Kopenhagen gearbeitet hat, das bereits viermal als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet

Insel-Hopping auf Kanadisch

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Galiano Island: KünstlerdomizilAuf der nur 27,5 Kilometer langen und bis zu 6 Kilometer breiten Insel leben lediglich 1.200 Einwohner – dennoch hat Galiano die größte Pro­Kopf­Dichte an Künstlern in ganz British Columbia. Wen wundert’s da, dass die Insel eine kleine Broschüre mit einer Island Studio Tour herausgibt? Wer die vielen schönen Ateliers abklappert, landet zum Beispiel bei Marcia de Vicque und ihrem wundervollen Garten. Dort stellt die Künstlerin filigrane Gebilde →

REPORTAGE

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Das Einzige, was fehlt, um die Märchenlandschaft perfekt zu machen, sind

kleine Feen und Elfenwesen, die durch die Luft tanzen.

wurde. „Seitdem könnt ihr bei Jesse fermentierte Gersten­grütze, Kartoffeln in Seetangöl und Gurkenkefir essen. Wir sind schrecklich stolz auf ihn!“, prahlt Tommy. Abends probieren wir die viel gepriesene Küche des „Pilgrimme“ aus und können bestä­tigen: ungewöhnlich, aber verdammt lecker!

Pender Island: NaturparadiesSüdlich von Galiano liegt Pender. Auch auf dieser Insel fühlen sich viele Künstler wohl, doch Pender ist vor allem etwas für Na­turfreunde. Das 36 Quadratkilometer kleine Eiland verfügt allein über 60 Wander­ und Spazierwege, viele davon ein Teil des Gulf Islands National Park. Besonders märchenhaft mutet die Runde um den Roe Lake an, der einzige unberührte, natürliche Süßwas­ser­See der Insel. Zahlreiche Wasserpflanzen bedecken die Ober­fläche. Das felsige Terrain am Ufer hüllt sich in Moose und Flech­ten. Kleine Wildblumen stecken ihre Köpfe hervor. Und dann taucht plötzlich ein Wald voller Nadelbäume auf, der knietief im schimmernd grünen Wasser badet. Das einzige, was fehlt, um die Märchenlandschaft perfekt zu machen, sind kleine Feen und El­fenwesen, die durch die Luft tanzen. Wanderern sei auch die Tour auf den Mount Norman, den mit 244 Metern „höchsten“ Berg der Insel, empfohlen. Von dort oben bietet sich ein umwerfender Blick auf die umliegenden Inselketten. Eine prominente deutsche Be­wohnerin hat Pender Island übrigens auch. Schauspielerin Kate­rina Jacob („Der Bulle von Tölz“) lebt hier. Mit ein bisschen Glück trifft man sie im Café an der Hope Bay. Wem das nicht vergönnt ist, kann einfach ihr Buch „Oh (weia) Kanada – Mein Abenteuer vom Auswandern“ als passende Urlaubslektüre hinzuziehen.

Salt Spring Island: Kulinarik-HotspotSalt Spring ist mit Abstand die größte der südlichen Golfinseln. Nach der beschaulichen Ruhe von Galiano und Pender wirkt sie mit ihren 15.000 Einwohnern fast schon rummelig. Sie gilt als Gastro­Zentrum dieser kleinen pazifischen Inselwelt. Drei Wein­güter liegen hier dicht beieinander, zwei Käsereien gibt es, unzäh­

lige Biobauern, einen Lavendelfarmer und natürlich ein buntes Potpourri an netten Restaurants, Bistros und Cafés. Besondere Strahlkraft hat der Samstagsmarkt im Hauptort Ganges. Da prä­sentiert sich nicht nur die ganze Produktpalette der Insel, sondern auch der Aussteiger­ und Hippiecharakter des Eilands kommt so richtig schön zur Geltung. Junge Leute mit Rastazöpfen und Batik­T­Shirts spielen Straßenmusik. Frauen in Walla­Walla­Kleidern verkaufen Esoterikbücher. Ein Typ mit langem grauem Rausche­bart und grüner Wollmütze stellt sich als „Palu Rainbowsong“ vor und fragt uns: „Wollt ihr eine Reise in die Vergangenheit antre­ten? Ich kann euch direkt in die 60er­Jahre schicken!“ Aha, wieder mal die Marke: verschrobener Inselbewohner. Wir bedanken uns höflich für das ungewöhnliche Angebot, schlendern aber lieber zur Waterfront hinunter. Da versammeln sich die Ausgehwilli­gen. Mittlerweile ist es Abend geworden. Im Tree House Café am Hafen spielt die Rockband „Happy Daze“ gegen die Bossa­Nova­lastigen Klänge von „Simone and the Soul Intentions“ im Restau­rant schräg gegenüber an. Die Sonne versinkt als glutroter Ball im Wasser. Der Duft nach gutem Essen und aromatischem Wein liegt in der Luft. Perfektes Inselleben.

Tommy Transit musiziert während der Fahrt mit Percussion-Instrumenten.

REPORTAGE

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20 JAHRE NCAP-CRASHTEST

Seit 20 Jahren setzt sich der Euro-NCAP-Verband für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein und bewertet dazu Autos anhand von Crashtests. Wir sprachen mit NCAP-Manager Aled Williams über das Testverfahren.

No Risk, no Fun?

B linken, schalten, Schilder beachten: Beim Autofahren muss man hellwach sein. Doch auch dem sichersten Fahrer passieren Fehler. Weil ein stabiler Wagen im Ernstfall Leben retten kann, informiert man sich lieber

vor dem Autokauf über die Fahrzeugsicherheit. Mit dem NCAP­ Crashtests, dessen Ergebnisse zum Beispiel in Autozeitschriften veröffentlicht werden, können Familien und Firmen Modelle vergleichen und herausfinden, welches Auto ihnen den besten Schutz bietet.

In diesem Jahr feiert der NCAP­Test seinen 20. Geburtstag. Die ersten Tests starteten 1997 in London beim Britischen Verkehrs­ministerium, heute sitzt der Euro­NCAP­Dachverband in Brüssel. Mittlerweile hat sich der NCAP­Crashtest in Europa als das einzi­ge akzeptierte Testverfahren für die Fahrzeugsicherheit etabliert. Die herstellerunabhängigen Tests sind für Autobauer zwar nicht verpflichtend, aber eine gute Bewertung ist ein klares Kaufargu­ment. Andersherum wird ein Auto, das beim NCAP­Test durch­

fällt, zum Ladenhüter. Durch das standardisierte Verfahren bleibt der Test transparent und leicht vergleichbar.

Euro NCAP hat europaweit zwölf Mitglieder, in Deutschland sind dies der ADAC und das Bundesministerium für Verkehr und digi­tale Infrastruktur. Die Crashtests finden dezentral in den Testein­richtungen der Mitglieder statt und überprüfen die Sicherheit für Erwachsene, Kinder, Babys und Fußgänger. Seit 2009 schließen die Tests auch die Sicherheitsassistenzsysteme mit ein. Die getesteten Autos bewertet Euro NCAP mit null bis fünf Sternen. Fünf Sterne erhält ein Auto nur bei sehr gutem Aufprallschutz und einer opti­malen Ausstattung mit aktuellen Sicherheitsassistenzsystemen. Es gilt also: je mehr Sterne, desto besser!

Aled Williams ist Projektmanager bei Euro NCAP und gestaltete als Mitglied verschiedener technischer und strategischer Arbeits­gruppen die Ausrichtung der NCAP­Tests von Anfang an aktiv mit. Williams arbeitete schon 1997 an den ersten Tests mit.

„Wir sind unbestechlich“

Anders als heute haben noch vor 20 Jahren die meisten Fahrzeuge den Frontal- und Seitenaufpralltest nicht bestanden. Der NCAP-Test hat entscheidend zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.

Aled Williams, Projektmanager bei Euro NCAP

Welche Hindernisse stellen Sie den Fahrzeugen bei den Tests in den Weg? Wir machen beim NCAP-Test zwei Frontalcrashs, einen gegen eine starre Wand und einen gegen ein flexibleres Hindernis aus Aluminium. Das soll den Aufprall auf ein anderes Auto simulieren. Beim Seitentest steuern wir das Auto erst gegen eine stabile Stahlsäule und dann gegen eine aus Aluminium. Natürlich sitzen bei uns keine Menschen im Auto, sondern nur Dummys, also lebensgetreu modellierte Puppen. Auch um den Fußgängerschutz zu testen, setzen wir Dummys ein und steuern das Auto gegen unsere Fußgänger-Dummys. Das Auto beschleunigen wir über Schleppseile auf 50 bis 60 km/h, je nach Testsituation.

Und viele Autos werden pro Test zerstört?Während eines typischen Testdurchlaufs schrotten wir fünf Modelle. Jeweils zwei gehen während der Frontal- und Seitencrashs gegen flexible und starre Hindernisse kaputt und eins ist in der Regel nicht mehr zu gebrauchen, nachdem wir den Fußgängerschutz überprüft haben.

Nach welchen Kriterien entscheidet NCAP, welche Autos getestet werden sollen? Die Mitgliedsorganisationen können prinzipiell jedes Auto testen, das in Europa verkauft wird und für das noch keine gültige Euro- NCAP-Bewertung vorliegt. In der Regel wählen die Mitglieder Fahrzeuge aus, die für ihren Heimatmarkt interessant sind. Außerdem fokussieren sie sich meist auf beliebte Fahrzeugmodelle, um die größte Anzahl von Autofahrern zu erreichen. Einige Mitglieder wählen aber auch bewusst Nischenfahrzeuge aus, die sonst wohl nicht getestet werden würden.

Auch Autohersteller können einen Test veranlassen, indem sie ihn sponsern. Beeinflusst das den Test? Nein, der Test ist standardisiert und verläuft immer nach dem gleichen Muster. Da sind wir unbestechlich.

Wie oft aktualisiert NCAP das Testverfahren und sind gerade Änderungen geplant? Alle fünf Jahre geben wir eine Roadmap heraus, in der wir notwendi-ge Anpassungen skizzieren. Zurzeit folgen wir der 2015- bis 2020- Roadmap. Für das kommende Jahr sind Änderungen geplant, die automatische Bremssysteme einbeziehen. Wir arbeiten auch schon an der Roadmap für den Zeitraum 2020 bis 2025. 2020 möchten wir den frontalen Crashtest mit einem ganz neuen Verfahren machen und auch das Verfahren für den Seitenaufpralltest anpassen.

Mittlerweile werden auch Sicherheitsassistenzsysteme überprüft. Warum war dieser Schritt notwendig? Vor zehn Jahren erkannten wir, dass wir das Testsystem aktualisieren mussten: Erstens erreichten inzwischen fast alle von uns getesteten Autos vier oder fünf Sterne. Den Fußgängerschutz überprüften wir aber separat, was die Aussagekraft des Tests minderte. Zweitens gab es inzwischen Assistenzsysteme, die erheblich zur Fahrzeugsicherheit

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beitrugen, die wir aber noch gar nicht berücksichtigten. 2009 starteten wir deshalb mit einem aktualisierten Bewertungssystem, welches die Sicherheit von Fußgängern und die neuen Sicherheits-systeme einbezog. Das System ist seither flexibler und Fahrzeugher-steller berücksichtigen die Assistenzsysteme viel stärker bei der Entwicklung neuer Autos.

Und überprüft NCAP regelmäßig, welche Sicherheitssysteme getestet werden sollen?Wir sehen uns neue Technologien immer genau an und prüfen, ob diese entscheidend zur Fahrzeugsicherheit beitragen oder nicht. Wenn dies der Fall ist, nehmen wir die neuen Systeme so schnell wie möglich in das Testverfahren auf. Dadurch ermutigen wir die Autobauer, diese Sicherheitssysteme bei neuen Fahrzeugen zu integrieren.

Welche Assistenzsysteme halten Sie persönlich für absolut notwendig? Alle Assistenzsysteme sind sehr wichtig. Besonders notwendig finde ich den Notbremsassistenten. Hier werden wir die Tests in Zukunft deutlich ausweiten und anpassen. In einigen Ländern nimmt man es leider mit der Gurtpflicht nicht so genau, dort können selbst so einfache Systeme wie Erinnerungen zum Angurten Leben retten. Das größte Sicherheitspotenzial liegt im automatisierten Fahren, schließlich verursachen immer noch Fahrfehler die meisten Unfälle. Aber generell sollte die Autobranche lieber nichts überstürzen – im Moment sind selbstfahrende Autos noch Zukunftsmusik.

Zuletzt noch Ihre Einschätzung: Wie viel sicherer sind Autos seit 1997 geworden?Als wir anfingen, haben die meisten Autos unseren Frontalaufprall-test nicht überstanden. Heute können Autos die Aufprallenergie aufgrund einer besseren Materialzusammensetzung, Konstruktion und eines optimierten Designs viel besser abfangen. Zu dieser positiven Entwicklung hat der NCAP-Test, obwohl er nicht verpflich-tend ist, entscheidend beigetragen. Schwere Unfälle sind heute zum Glück seltener geworden, aber sie passieren noch viel zu häufig. Es liegt also noch ein bisschen Arbeit vor uns.

TECHNIK

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Ist der Führerschein weg, beispielsweise nach einer Alkoholfahrt, muss der Delinquent häufig bei der medi zinisch-psychologischen Untersuchung seine Fahreignung beweisen.

Eine medizinisch­psychologische Untersuchung, kurz MPU, wird immer dann angeordnet, wenn die Fahr­eignung einer Person geprüft werden soll. Wer am Wochenende ein kleines Knöllchen fürs Falschparken

bekommen hat, muss sich allerdings erst mal keine Sorgen ma­chen: „Es geht vor allem um diejenigen, die im Verkehr stark auffällig geworden sind oder bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich oder andere in Zukunft im Straßenverkehr gefährden“, sagt Jan Schepmann, Referent im Geschäftsbereich Fahrzeug und Mobilität beim Verband der TÜV e.V. „Der verbreitete Be­griff ‚Idiotentest‘ ist deshalb völlig falsch gewählt, weil es bei der MPU um eine Chance für auffällige Autofahrer und um den Schutz der Allgemeinheit geht.“

Das wird geprüftIm ersten Schritt zieht die Fahrerlaubnisbehörde den Führer­schein ein und ordnet die MPU an. Dabei nennt sie auch die Gründe, warum sie Zweifel an der Fahreignung hat. Letztlich bittet die Behörde den Fahrer darum, ein individuelles Gut­achten einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung vorzulegen. „Die medizinisch­psychologische Untersuchung macht der Fahrer dann gemeinsam mit einem Verkehrsmediziner und einem Verkehrspsychologen“, sagt Schepmann. Zu Beginn beantworten die Teilnehmer Fragen zu ihrem Lebenslauf und ihrer Gesundheit. Anschließend folgt eine Leistungsuntersuchung, bei der es um Wahrnehmung, Konzentration und Reaktion geht. Die Durchfallerquote liegt hierbei bei rund 30 Prozent. Im medizinischen Teil der MPU folgt eine körperliche Untersuchung – die ist individuell auf je­den Teilnehmer zugeschnitten. „War etwa Alkohol am Steuer der Anlass für die MPU, so wird bei der ärztlichen Untersu­chung eine Blutanalyse vorgenommen“, sagt Schepmann. In einem etwa halbstündigen psychologischen Gespräch haben die Untersuchten dann die Chance, selbst zu schildern, was Ursache für ihr Fehlverhalten war – und was sie daraus gelernt haben. „Das Gespräch wird vom Gutachter protokolliert, die wichtigsten Angaben des Untersuchten werden dann auch im Gutachten dargestellt“, sagt Schepmann. Am Ende bekommt der Teilnehmer das MPU­Gutachten persönlich ausgehändigt und muss es bei der Fahrerlaubnisbehörde vorlegen. Die ent­

scheidet dann, ob der Getestete seinen Führerschein zurück­bekommt oder nicht. Die Kosten für ein MPU­Gutachten sind gesetzlich geregelt und hängen ab vom Grund. Sie beginnen bei 92,50 Euro, können aber etwa bei Fällen von Drogenmiss­brauch auf über 600 Euro steigen. Laborkosten für Alkohol­ und Drogentests kommen meist noch obendrauf.

Vorbereitung ist wichtig„Um die Bedenken der Fahrerlaubnisbehörde ausräumen zu können, kommt es darauf an, dass die Teilnehmer erkannt ha­ben, wie es zum Fehlverhalten kam. Genauso wichtig ist es, zu zeigen, dass sie ihr Verhalten nachhaltig geändert haben“, sagt Schepmann. „Mit dem einfachen Vorsatz ‚Das passiert

mir nicht noch mal‘ ist das sicher nicht getan. Schließlich haben sich bei den meisten Betroffenen über Jahre hinweg Gewohnheiten und Überzeugungen eingeschlichen, bevor es zur entdeckten Verkehrsauffälligkeit gekommen ist.“ Deshalb ist eine qualifizierte verkehrspsychologische Beratung vor der MPU hilfreich, um die Fragen nach den Ursachen und den notwendigen Änderungen zu klären. Jedoch gilt hier: Vorsicht vor schwarzen Schafen. Unseriöse Versprechen wie „100­Prozent­Garantie – Führerschein zurück ohne Proble­me“ sollten einen eher abschrecken. Stattdessen sollten sich Betroffene an eine geeignete Beratungsstelle wenden, in der ihnen ausgebildete Verkehrspsychologen dabei helfen, wieder in die Spur zu finden.

Die häufigsten Ursachen, die zu einer MPU-Anordnung führen:

Alkohol am Steuer – einmal mit 1,6 Pro mille (in manchen Bundesländern bereits ab 1,1 Promille) oder wiederholt mit mehr als 0,5 Promille

Drogenkonsum (auch außerhalb des Straßenverkehrs)

wiederholte Verstöße gegen die Straßen-verkehrsordnung – oft schon ab acht Punkten in Flensburg

Straftaten (auch außerhalb des Straßenverkehrs)

geistige oder körperliche Gebrechen

MEDIZINISCH-PSYCHOLOGISCHE UNTERSUCHUNG

Nach der Lappen-Schlappe

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REISERÄTSEL

Für längere (und kurze) Fahrten mit dem Auto haben wir hier zur Unterhal-tung ein paar knifflige Rätsel zusam-mengetragen. Viel Spaß!

Wer kriegt’s raus?

Pro Zeile und Spalte darf jede Farbe, jede Form und jede Zahl nur einmal vorkommen. Kannst du die Felder ausfüllen?

Setze die abgebildeten Begriffe ein und finde das Lösungswort:

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Verbinde die Zahlen in der richtigen Reihenfolge und du erhältst zwei Bilder:

Finde den Weg zur Ampel:

Drei knifflige Bilderrätsel: Welche Wörter suchen wir?

JUNIORSEITE

Der akustische Auto unfallNiemand kann ihr entkommen. Jeden Morgen im Auto lauert sie einem auf. Keiner hört sie anschleichen, aber jeder weiß: Gleich, ja, gleich ist es wieder soweit. Und dann zerreißt der Vorhang: Sie schießt aus allen Lautsprechern zugleich wie eine vielköpfige Hydra. Zunächst weiß niemand im Auto, wie ihm geschieht. Brutal haut sie einen um, vernebelt die Sinne, windet sich – Nattern gleich – durch die Gehörgänge aller Insassen, bis sie im innersten Innern des menschlichen Gehirns ankommt. Dort beißt sie sich fest, kaut genüsslich auf dem Hypothalamus herum und die Zeit scheint derweil stillzustehen. Es ist wie ein akustischer Autounfall: Man will nicht hinhören, aber man muss einfach. Und dann, nach ein paar Sekunden, ist der Spuk vorbei. So schnell, wie sie da war, ist sie auch wieder verschwunden. Als wäre nie etwas geschehen. Alles, was sie zurücklässt, sind Unsicherheit und erschrockene Gesichter. Die Seitenbacher-Radiowerbung. Manchmal, in kurzen Momenten der Klarheit, gelingt es dem Fahrer, schon beim ersten „Mmmh!“ auf einen anderen Sender zu schalten. Einen dieser öffentlich-rechtlichen Sender, auf denen den ganzen Tag nur Nachrichten laufen. „Washington. US-Präsident Donald Trump hat …“ Och, nö. Dann doch lieber Müsli statt Grütze.

Vitamine für den Notfall WIE ECHT

In Deutschland muss jeder Autofahrer immer ein Warndreieck im Kofferraum haben, um es im Ernstfall vor der Unfallstelle platzieren und die anderen Verkehrsteilnehmer warnen zu können. Aber was tun, sollte man doch einmal keins zur Hand haben? Diese Frage stellte sich einem Autofahrer, als er auf der A2 wegen einer Panne auf dem Standstreifen liegen blieb. Seine Lösung: eine Schüssel voller roter Paprikascho-ten, die er zufällig dabeihatte. Die platzierte er gut sichtbar hinter seinem Auto und hatte Glück: Die Polizei erkannte die kreative Notlösung an und verzichtete auf das Bußgeld für das fehlende Warndreieck. Wer hätte gedacht, dass Gemüse auch für den Geldbeutel gesund sein kann …

QUERSICHT

Mini-Falschparker WIE EIN GROSSER

Parksünder sind bei ihren Mitmenschen meist eher unbe-liebt. Anders bei der Polizei Osnabrück, die es nun mit einem besonders unverfrorenen (und besonders kleinen) Falschparker zu tun hatte: Der Fahrer eines kleinen roten Bobbycars hatte sein Fahr-zeug widerrechtlich vor dem Revier abgestellt. Die Beamten machten sich per Facebook auf die Suche nach dem Besitzer, der dem Fahndungsdruck schließlich nicht mehr gewachsen war und sich zusammen mit seiner Mutter bei der Polizei meldete. Statt eines Strafzettels bekam der geständige Dreijährige Schokolade und ein Malbuch und musste in einem echten Streifenwagen Probe sitzen. Warum der Kleine seinen roten Flitzer bei der Polizei geparkt hatte? Er war mit seiner Mut-ter spazieren gewesen und habe unterwegs lieber laufen wollen – bei der Polizei wähnten die beiden das Bobbycar sicher und vergaßen auf dem Heimweg prompt, es wieder mit nach Hause zu nehmen. Größere Verkehrsbehinderungen entstanden durch den Falschparker glücklicherweise nicht.

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Not macht erfinderisch: Vor allem in Krisenzeiten, in denen Benzin knapp war, kamen die Leute auf die außergewöhn-lichsten Ideen, wie sie ihr Auto trotzdem betreiben konnten. Eine naheliegende Lösung war etwa, den Wagen mit Holzgas anzutreiben. Dazu wurde der Wagen mit einem Holzvergaser ausgestattet und mit gewöhn-lichem Brennholz angefeuert. Rund drei Kilogramm Holz konnten dabei einen Liter Benzin ersetzen.

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Die Atomenergie war in den 50er Jahren sehr beliebt und diente als Inspiration für aller-lei interessante Erfindungen – etwa das Konzeptfahrzeug Ford Nucleon aus dem Jahr 1958. Statt mit Motor und Benzin sollte es von einem kleinen Kernreaktor angetrie-ben werden. Für sage und schreibe 8.000 Kilometer sollte der reichen und dann einfach ausgetauscht werden. Den Nucleon gab es allerdings nur als Modell – in Serie produziert hat Ford ihn nie.

Ford Nucleon

Die ungewöhnlichsten Antriebsideen bei Autos

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KURIOSES

ImpressumHerausgeber: ATR SERVICE GmbH Verantwortlich: Roland Dilmetz ATR SERVICE GmbH Otto-Hirsch-Brücken 17 70329 Stuttgart Telefon: +49 (711) 91 89 79-0 Fax: +49 (711) 91 89 79-70 E-Mail: [email protected] www.atr.de Anzeigenkontakt: Edith Pisching (ATR) Gesamtauflage: 272.000Titelbilder bei Teilauflagen: GettyImages/Anton Sokolov, ArtcurialPhotographeChristianMartin, Hankook

Gewinnfrage:

1957 fuhr bei der Ford Motor Company ein neues Modell vom Band, das sich klar von der Masse der anderen Fahr-zeuge auf dem Markt unterscheiden sollte.

Welches Modell von Ford gilt als „der Vater aller Flops“?

a) Der Fiesta

b) Der Multipla

c) Der Edsel

Leserquiz

Senden Sie eine frankierte Postkarte mit Ihrer Antwort an:

ATR SERVICE GmbH, Edith Pisching, Postfach 61 01 40, 70329 Stuttgart, oder per E-Mail an: [email protected]. Das Stichwort lautet: „Rätsel Kundenmagazin 1/2017“. Einsendeschluss ist der 31. August 2017, es gilt der Poststem-pel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen von Glücksspielportalen sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Das nächste Kundenmagazin erscheint am 4. Oktober 2017 und liegt in der Werkstatt Ihres Vertrauens aus.

Hauptgewinn:

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Redaktion und Gestaltung: Communication Consultants GmbH Engel & Heinz Breitwiesenstraße 17 70565 Stuttgart Telefon: +49 (711) 9 78 93-0 Fax: +49 (711) 9 78 93-44 E-Mail: [email protected] www.communicationconsultants.de Team: Jan Peters (Ltg.), Marko Ramic, Miriam Oser, Katharina Weik, Lea Himmelsbach, Micha Betz, Nikolaos Radis (Layout, Foto, Illustration)

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