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JAHRESBERICHT 2000/2001 JAHRESBERICHT 2000/2001

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Herausgeber:Deutsches Zentrumfür Luft- und Raumfahrt e.V.Der Vorstand

Redaktion:Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Briefadresse:51170 Köln

Hausadresse:Porz-WahnheideLinder Höhe51147 KölnTelefon: (0 22 03) 6 01-0Telefax: (0 22 03) 6 73 10E-Mail: [email protected]: http://www.dlr.de

Gestaltung:MACH 8, Mülheim/Ruhr

Druck:Thierbach, Mülheim/Ruhr

Köln, im September 2001

ISSN 0938-2194Abdruck (auch von Teilen)oder sonstige Verwendung nurnach vorheriger Absprachemit dem DLR gestattet

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Vorwort

Schwerpunkt Raumfahrt

Schwerpunkt Luftfahrt

Schwerpunkt Energie

Schwerpunkt Verkehr

Innovation

Auszeichnungen und Preise

Institute und Einrichtungen

Mitglieder und Gremien

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veröffentlicht ausgewählte Publikationen unter anderem auch als PDF-Dateien. Für weitere Informationen und aktuelle Meldungen besuchen Sie uns bitte im Internet unter http://www.dlr.de. Im vorliegenden Dokument ist die Nutzung einiger Features der Adobe Acrobat Technologie vorgesehen, wie z.B. Lesezeichen, Artikelflüsse, interne Links vom Inhaltsverzeichnis auf entsprechende Verweis-Seiten und Weblinks. Sofern Sie mit der Benutzung des Acrobat Reader nicht vertraut sind, empfehlen wir das Reader Online-Handbuch, das Sie unter dem Menüpunkt »Hilfe« finden.

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■ Die Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben das Ziel for-muliert, die EU zum wettbewerbsstärksten und dynamischsten wissensbasierten Wirt-schaftsraum der Welt zu machen. Die Luft- und Raumfahrt trägt dazu einen wichti-

gen Baustein bei. Das DLR ist überzeugt, dass diesem Anspruch nur in einem System arbeitsteiliger Vernetzung zwischen Industrie und Wissenschaft entsprochen werdenkann: Nur wenn sich die unterschiedlichen europäischen

Akteure auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren und sich zugleich in europäischenNetzwerken verbinden, können Exzellenz und Effizienz gewährleistet werden.

Um für die europäische Vernetzung gerüstet zu sein, hat der Vorstand in einem un-ternehmensweiten Prozess aufbauend auf den Kernkompetenzen des DLR „Die Kern-gebiete des DLR“ formuliert und im Mai 2001 veröffentlicht. Die Kerngebiete stellen konkrete wissenschaftlich-technologische Akti-vitäten dar, in denen das DLR Spitzenstellungen wei-ter ausbaut und neue chancenreiche Tätigkeitsfeldererschließt. Innerhalb der Kerngebiete wird das Zielverfolgt, neue Systemlösungen für aktuelle Fragestel-lungen aus der Luft- und Raumfahrt zu entwickeln.Die konsequente Orientierung am Bedarf sowie diezielorientierte Bündelung des Know-how der verschie-denen DLR-Einrichtungen und externer Partner bildendabei das Leitbild für die Ausgestaltung der Aktivitä-ten.

Zur frühzeitigen Identifizierung nLangfristziele wurde im Sommer„Wettbewerb der Visionen“ im Dsind eine Vielzahl von Ideen entsdes DLR von den Mitarbeiterinnein das Intranet eingestellt und krden. Gestützt auf dem Know-honen und Mitarbeiter sollen so zujekte vorbereitet werden, die im eines Kerngebietes erreichen kön

Vorwort

euer attraktiver 2001 zudem einLR gestartet. Hierbei

prechend der Missionn und Mitarbeiterneativ diskutiert wor-w aller Mitarbeiterin-kunftsträchtige Pro-Erfolgsfall den Rangnen.

Auch das vergangene Jahr war geprägt von einergroßen Zahl bedeutender Ergebnisse im Bereich derLuft- und Raumfahrt. So lieferte der Geoforschungs-satellit CHAMP ausgezeichnete Daten, wie z.B. bishernicht verfügbare Temperaturhöhenprofile der Erde.Die Aktivitäten des DLR im Bereich der Raumfahrtsind nun integraler Bestandteil des im Mai 2001 vonder Bundesregierung verabschiedeten DeutschenRaumfahrtprogramms. Während der Airshow imSommer 2001 in Le Bourget präsentierten sich dasDLR und seine französische PartnerorganisationONERA erstmals mit einem gemeinsamen attraktivenStand. Als ein Highlight wurde im Sinne einer weite-

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ren Harmonisierung der jeweiligen Aktivitäten ein Abkommen zur Intensivierung derZusammenarbeit auf dem Gebiet der Starrflügler unterzeichnet. Der Beschluss zurGründung eines Windkanalverbundes zwischen DLR, NLR und ONERA sowie die Ar-beiten zur Einrichtung einer gemeinsamen Air Traffic Management Gesellschaft vonDLR und NLR unterstreichen gleichfalls die aktive Rolle des DLR bei der Entwicklungeiner effizienteren europäischen Luftfahrtforschungsgemeinde.

Die Synergieeffekte aus der engen Verbindung von Luft- und Raumfahrtforschung mitden Schwerpunkten Energie und Verkehr konnten weiter ausgebaut werden. Durchden Bau neuer Brennkammerprüfstände in Stuttgart und Köln-Porz, die bereits 2002für neue Aufgaben genutzt werden können, entsteht im DLR im Bereich der Energie-technik zurzeit ein europaweit einzigartiges Kompetenzzentrum für hocheffizienteGasturbinen. Durch die Einrichtung des Clusters „Verkehrstechnologie und Simula-tion von Verkehrsprozessen“ erfolgte eine Aggregation thematisch und fachlich ver-wandter Einheiten mit dem Ziel, die Kompetenzen der etablierten DLR-Forschungsbe-reiche gezielt einzubinden und die Möglichkeiten zur Beteiligung an externen Netz-werken zu verbessern. In einem nächsten Schritt werden auch die Projekte und Vor-haben im Schwerpunkt Verkehr in Kerngebieten ge-bündelt und auf langfristige Zielsetzungen hin ausge-richtet.

Die anstehenden organisatorischen Veränderungendes deutschen Forschungssystems bringen neue Her-ausforderungen für das DLR mit sich. Das DLR wird inder sich neu als Verein konstituierenden Hermann vonHelmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszen-tren (HGF) zukünftig eine gestaltende Rolle spielenund seine erfolgreichen programmatischen und stra-tegischen Vorläuferaktionen für die Organisation derHGF anbieten. Wesentlichen Grundvorstellungen

des DLR – Organisationsentwnach außen – wurde im Satzentsprochen. Damit ergeben Chancen, die Luft- und Raumdend im nationalen Kontext zpäischen Gefüge mitzugestal

icklung und Offenheitungsentwurf weitgehendsich für das DLR neuefahrtforschung entschei-u stärken und im euro-ten.

Prof. Dr. Walter KröllVorsitzender des Vorstandsdes Deutschen Zentrumsfür Luft- und Raumfahrt

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Die ESA-Ratstagung auf Ministerebene, die am 14. und 15. November 2001 in Edinburgh unterLeitung von Bundesministerin Bulmahn stattfand,

wurde mit großem Ressourceneinsatz vorbereitet. Die Tagesord-nung umfasste politische Themen zur Implementierung der Euro-päischen Raumfahrtstrategie (ESS) sowie programmatische Ent-scheidungen. Die zu behandelnden programmatischen Entschei-dungen, die sich als Folgeentscheidungen der letzten Ministerrats-konferenz 1999 in Brüssel und als Umsetzung der im November2000 verabschiedeten Europäischen Raumfahrtstrategie (ESS) ergaben, stellten alle ESA-Mitgliedsländer vor große Herausforde-rungen, insbesondere Deutschland, das aufgrund des Vorsitzesbesonderes Interesse an einem Erfolg der Konferenz hatte. In fastallen Raumfahrtbereichen waren wichtige Festlegungen mit weitin die Zukunft reichenden Auswirkungen auf die Entwicklung dereuropäischen Raumfahrt vorzubereiten.

Politische Themen im Rahmen der ESS:� institutionelles Verhältnis ESA-EU,� erweiterte Rolle der ESA,� Netzwerk der Zentren,� Sektorstrategien,� Einrichtung eines europäischen „Space Council“� Industriepolitik und „Dual Use“.

Programmentscheidungen:� Festlegung des Mittelvolumens für das Wissenschaftsprogramm(Extraterrestrik) und für den allgemeinen Haushalt ab 2003,� Erderkundungsrahmenprogramm (Phase 2),� Weiterentwicklung und Marktanpassung der ARIANE-5 (ARIANE-5 Plus, Phase 3) und zukünftiger Träger,� Raumstationsbetrieb (Phase 2),� Programm für Live and Physical Science,� Operationelle Erdbeobachtung (GMES/Earth Watch),� Europäisches Satellitennavigationssystem Galileo (ESA-Finanzierung).

werpunktaumfahrt

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Für ein Beteiligungsszenario an diesen Programmen musste im Haushalt2002 und in der Planung für die Jahre bis 2005 finanzielle Vor-sorge getroffen werden. Mit dem Ziel der Wahrung deutscher In-teressen und der Gewährleistung des Konferenzerfolges sollte eintragfähiger Kompromiss zwischen dem von der ESA-Exekutive vonDeutschland geforderten, aber als überhöht erachteten Mehrbe-darf von ca. 510 Millionen Euro, der geltenden mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung und dem vom DLR ermittel-ten Mehrbedarf von etwa 110 Millionen Euro (Stand September2001) gefunden werden.

Die Strategieentwicklung auf europäischer Ebene – durch die ESA-Minister-ratskonferenz von Brüssel 1999 beschlossen und beauftragt – wur-de im Berichtszeitraum mit hoher Dynamik vorangetrieben. DieVerabschiedung einer Europäischen Raumfahrtstrategie (ESS) imEU- und im ESA-Rahmen erfolgte durch die Resolution der EU-For-schungsministerkonferenz und des ESA-Rates auf Ministerebeneam 16.11.2000. Die wichtigsten deutschen Positionen konnten in diesem Dokument verankert werden. Hervorzuheben sind dieNutzung der Raumfahrt als strategisches Element zur Umsetzungder Politik eines wirtschaftlich und politisch wachsenden Europas,sowie das Ziel, Unabhängigkeit in strategischen Kernbereichen(Raumtransport, Satellitennavigation, Operationelle Erdbeobach-tung) zu bewahren oder zu erlangen. Neben den programmati-schen Elementen wurden auch als notwendig erachtete strukturel-le Entwicklungen eingeleitet, etwa die Stärkung der institutionellenZusammenarbeit zwischen der ESA und der Europäischen Kommis-sion (EK) im Hinblick auf eine künftige Funktion der ESA als Agen-tur der EU. Die Umsetzung der Strategie wurde nunmehr in einergemeinsamen „Task Force“ von ESA und EK bis zur ESA-Minister-konferenz vorbereitet. Um diesen Prozess aktiv und direkt mitge-stalten zu können, hat das DLR einen Mitarbeiter als nationalenExperten zur EK abgestellt.

Am 16. Mai 2001 wurde das Deutsche Raumfahrtprogramm durch dieBundesregierung verabschiedet. Den Entwurf dieses Programmshatte das DLR in Abstimmung mit Industrie und Wissenschaft sowie mit den zuständigen Ressorts erarbeitet. Fast 20 Jahre nachVerabschiedung des 4. Weltraumprogramms sind jetzt mit der Vor-

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gabe übergeordneter politischer Ziele und Rahmenbedingungendie programmatischen Handlungsfelder neu bestimmt und Planungssicherheit für die Partner in Industrie und Wissenschafthergestellt worden.

Das Deutsche Raumfahrtprogramm fügt � die deutsche Beteiligung am ESA-Programm,� die Projektförderung im Nationalen Programm,� das FuE-Programm im Schwerpunkt Raumfahrt des DLR imRahmen der institutionellen Förderung des Bundes und der Länderzu einem abgestimmten, strategisch ausgerichteten Gesamtansatzzusammen. Es wird ergänzt und flankiert durch Raumfahrtfor-schung in der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), der DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG) und in Instituten und Sonderfor-schungsbereichen der Hochschulen sowie durch Beiträge zu inter-nationalen Nutzer- und Betreiberorganisationen (EUMETSAT).

Während das Raumfahrtprogramm der Bundesregierung politische Leit-linien, übergeordnete Zielsetzungen und strukturelle Rahmen-bedingungen formuliert, erfolgt die Umsetzung dieser Vorgaben inabgestimmte Einzelmaßnahmen zu konkreten Raumfahrtprojekten in acht Fachprogrammen. Diese Planung richtet das DLR für denmittelfristigen Zeitraum, also bis ins Jahr 2005, strikt an der Finanzplanung der Bundesregierung aus.

Wesentliche Leitlinien des Raumfahrtprogramms sind:� eine konsequente Ausrichtung auf Nutzen und Bedarf als Bei-trag zu Lösung gesellschaftlicher Aufgaben und zur Erschließungneuer, kommerziell tragfähiger Geschäftsfelder;� eine verstärkte europäische Zusammenarbeit im Sinne einerBündelung der Kräfte als unabdingbare Maßnahme zur Behaup-tung der europäischen Raumfahrtindustrie im globalen Wett-bewerb;� eine stärkere Konzentration auf thematische Schwerpunkte undKernfelder mit dem Ziel der Besetzung von Spitzenpositionen indiesen Bereichen;� eine weitere Steigerung der Effizienz durch Rationalisierung imRahmen arbeitsteiliger europäischer Netzwerke, mehr Wettbe-werb, Aktivierung privatwirtschaftlichen Engagements bei Public-Private-Partnership und Abbau von Effizienzhemmnissen.

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■ Im Berichtszeitraum wurde der Aufbau der ISS fortgesetzt. Die ISS verfügt jetztüber Module für den Systembetrieb mit permanentem Aufenthalt von drei Crew-Mit-gliedern sowie über ausreichende Ressourcen zum Betrieb des amerikanischen For-schungsmoduls „Destiny“ und des kanadischen Robotikarms, der für den weiterenAufbau der Station von entscheidender Bedeutung ist. Mit Destiny besitzt die Stationein geräumiges Labor, das im Jahr 2006 über 18 Experiment-Anlagen verfügen wird

und damit eine breite Palette von wissenschaftli-chen Anwendungen in der Schwerelosigkeit ermög-lichen soll.

Erstmals wurde das von Italien entwickelte MiniPressurized Logistics Modul (MPLM) zum Transportvon sechs Experiment-Anlagen und von Versor-gungsgütern eingesetzt. Mit einer Sojus-Raketestartete die erste Crew, Expedition 1 genannt, am

31.10.2000 zur ISS. Diese Crew arbeitete über vier Monate am Aufbau der Stationund wurde im März 2001 durch die Expedition Crew No. 2 abgelöst. Bereits die ersteCrew hat wissenschaftliche Experimente auf der Station durchgeführt, darunter dieerste deutsche Nutzlast, ein Plasma-Kristallisations-Experiment, das erfolgreich verlief.

Beim Automated Transfer Vehicle (ATV), das 2004 zum ersten Mal zum Einsatz kom-men soll, werden erhebliche Änderungen am techni-

Fortschritte beim Bau und Betrieb

der Internationalen Raumstation

ISS

schen Konzept erforderlich, die zu Änderungen der In-dustrieverträge und zu Mehrkosten von ca. 100 Mil-lionen Euro führen werden. Diese Mehrkosten solleninnerhalb des gültigen Finanzrahmens des Programmsgedeckt werden.

Die US-Regierung hat der NASA eine Kürzung derAusgaben für das ISS-Programm im Zeitrahmen 2002-2006 verordnet. Für das festgelegte Budget von 25Milliarden US-Dollar zeichnete sich eine Kostenüber-schreitung um 4,8 Milliarden US-Dollar ab. Die disku-tierten Einsparmaßnahmen ließen Konsequenzen fürden weiteren Ausbau und Betrieb der Raumstation er-warten, wodurch auch die Interessen der ISS-Partnerberührt würden. Durch den Wegfall des HabitationModule’s und des CRV wäre ein Betrieb der Stationnur noch mit einer Besatzung von drei Personen mög-lich statt mit sieben Astronauten. Dies würde erhebli-che Einschränkungen für das wissenschaftliche Pro-gramm auf der Station nach sich ziehen. Die Auswir-kungen der endgültig verabschiedeten Maßnahmenauf die internationale Zusammenarbeit sind derzeitnoch nicht abzusehen.

Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum des DLRwird im Auftrag der Europäischen WeltraumagenturESA innerhalb einer Kooperation von Industrie undöffentlichen Einrichtungen die Verantwortung für denBetrieb des europäischen Moduls COLUMBUS der Internationalen Raumstation ISS übernehmen.

■ Im Rahmen der Planung für ein nationales Vor-haben im Bereich Automatisierungstechnologien &Robotik (A&R) für die Raumfahrt wurde ein Projekt

zur Qualifikation undin-flight-Verifikationvon Robotik-Kompo-nenten definiert. Die-ses Projekt baut aufdie Ergebnisse natio-naler und internatio-naler A&R-Projekteunter deutscher Betei-

ligung sowie auf die Technologie-Vorentwicklungenin der Industrie und beim DLR auf.

ROKVISSRobotikexperiment

auf der ISS

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ROKVISS ist eine Technologie-Demonstration und ist ferner als Entwicklungsschrittzur Bereitstellung adäquater Robotersysteme für ein breites Anwendungsspektrum zu verstehen. Das Anwendungsspektrum reicht vom Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS (z.B. für den Nutzlastbetrieb oder für Inspektionsaufgaben) über die Wartung, Reparatur oder De-orbiting orbitaler Infrastrukturelemente bis hin zur Erkundung der Körper im Sonnensystem.

ROKVISS soll für einen ca. einjährigen Betrieb unter DLR-Verantwortung entwickeltund am russischen Servicemodul der Internationalen Raumstation ISS installiert werden. Als möglicher Starttermin für die Mission ist Ende 2003 vorgesehen. Mit der Phase C/D des Vorhabens soll Ende 2001 begonnen werden.

■ Seit der Entdeckung von neuen und ungewöhnlichen „flüssigen“ und „kristalli-nen“ Plasmazuständen in komplexen Plasmen, d.h. Plasmen mit kolloidalen Teilchenvon einer Größe im Mikrometerbereich, hat das weltweite wissenschaftliche Interessean dieser Thematik explosionsartig zugenommen. Obwohl inzwischen ca. 60 For-schungsinstitute weltweit in dieses höchst innovative Forschungsfeld eingestiegen

sind, halten deutsche Wissenschaftler sowohl bei der

Forschung imErdlabor alsauch im Welt-raum nach wievor unbestrit-ten die Füh-r u n g s p o s i -tion. Das Plas-makristallex-periment PKE

– eine Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institutfür extraterrestrische Physik und dem Institute forHigh Energy Densities der Russischen Akademie derWissenschaften in Moskau – ist das erste naturwis-senschaftliche Experiment mit eigener Experimentier-anlage auf der Raumstation.

Plasma-kristall-

experimentauf der ISS

Die PKE-Anlage wurde am 26.02.2001 vom Start-platz Baikonur mit dem unbemannten russischenRaumtransporter PROGRESS zur Raumstation ge-bracht. Bereits zwischen dem 1. und 8. März führteSergej Krikalev, russischer Kosmonaut der ersten ISS-Crew, die erste Experimentserie von ca. neunStunden erfolgreich durch. Insgesamt wurden bisherPlasmakristall-Basisexperimente über 13,5 Stundendurchgeführt.

Die weitere Planung sah vor, dass die 3. ISS-Crew dieExperimente im Spätsommer 2001 über weitere 27Stunden fortführen sollte. Diese Experimente solltensich anwendungsorientiert mit dem Wachstum vonNano- bis Mikroteilchen in einem Radiofrequenz-Plasma befassen.

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■ „Dosimetric Mapping“ ist das erstedeutsche Experiment im US-Labor auf derInternationalen Raumstation. Mit demDLR-Experiment „Dosimetric Mapping“wurde erstmalig ein breites Strahlenfeld direkt an den Astronauten und an ver-schiedenen Stellen unterschiedlicher Ab-

schirmung im US-Labor auf der Internationalen Raumstation gemessen (ISS). Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR ist dabei sowohl für die Forschungs-arbeiten als auch für Entwicklung und Bau der wis-

„DosimetricMapping“

auf der Raumstation

senschaftlichen Geräte verantwortlich. Maßgebendfür die Auswahl dieses Experiments durch die NASAwaren die langjährige Erfahrung und die ausgewie-sene Fachkompetenz des DLR. Neben dem DLR sindnoch weitere deutsche Einrichtungen beteiligt: dieChristian-Albrechts-Universität Kiel, die Universität-Gesamthochschule Siegen sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig.

Am 8. März 2001 wurde der erste Teil des Experi-ments „Dosimetric Mapping“ mit der Space-Shuttle-Mission STS-102 zur Internationalen Raumstationtransportiert. Nach Einbau im US-Labor begann am23. März 2001 der Experimentbetrieb. Als erstes„Highlight“ konnte am 15. April 2001 die Strahlungeiner gewaltigen Sonneneruption registriert werden.Die Auswirkungen auf die Astronauten ist Teil der wei-terführenden Untersuchungen.

■ Die Nutzung der Internationalen Raumstation wirdin großen Bereichen in internationaler Zusammenar-

beit und Abstimmungerfolgen. Koordiniertwerden diese Aktivitä-ten durch zwei interna-tionale Arbeitsgruppenzu den Bio- und Mate-rialwissenschaften, indenen neben dem DLRdie in diesem Bereich

führenden Raumfahrtagenturen NASA, ESA, CNES,ASI, NASDA und CSA mitarbeiten.

InternationalerWettbewerb um

„Best Science“

Die materialwissenschaftliche Arbeitsgruppe veröf-fentlichte im September 2000 zum ersten Mal ein ge-meinsames Research Announcement auf dem Gebietder „Materials and Physical Sciences“ (IAO 2000) zur Einwerbung von Experimentvorschlägen für dieInternationale Raumstation. Mit insgesamt 117 For-schungsvorschlägen von in der Regel supranationalenForschergruppen war das Interesse vor allem inDeutschland, den USA und Japan sehr groß.

Das Ergebnis der wissenschaftlichen Begutachtung,die unter strikter Anlegung des „Best Science“-Krite-riums von unabhängigen internationalen Gutachter-gremien durchgeführt wurde, ist eindeutiger Beleg für(a) das zunehmend starke Interesse an der Forschungauf dem Gebiet der komplexen Plasmen sowie (b) dieKompetenz deutscher Wissenschaftler, die sich im in-ternationalen Wettbewerb um „Best Science“ hervor-ragend behauten konnten:� Vorschläge deutscher PI`s („Principal Investiga-tor“) belegen die Plätze 1 und 3 auf der internatio-nalen Liste.� Zwei Drittel der europäischen Vorschläge, die mit den Höchstprädikaten „outstanding“ bzw. „highlyrecommended“ bewertet wurden, stammen vondeutschen PI’s.� Deutschland liegt damit gleichauf mit den USAund deutlich vor Japan.

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■ Die Aktivitäten in dem nationalen Projekt „Promotion industrieller Nutzer der ISS“erlangten nationale und internationale Resonanz durch verschiedenste Initiativen undMaßnahmen zur Gewinnung neuer Nutzerkreise. Die Präsenz bei verschiedenen the-menorientierten Veranstaltungen, u.a. der Frühjahrstagung der deutschen Industrie

zur Nutzung der ISS im Haus der Deut-schen Wirtschaft in Berlin, zeigte einedeutlich positive Resonanz der Nicht-Raumfahrtindustrie auf einer breiter wer-denden Basis. In einem Fall konnte in einem Unternehmen der Großindustrieein posi-

Förderung

industriellerNutzung

tiver Vor-stands-

beschluss für ein Projekt zur Nutzung der ISS erreichtwerden. Weitere themenspezifische Arbeitsgruppenzur Realisierung von Pilotprojekten konnten initiiertwerden.

Zur gemeinsam mit der IHK durchgeführten Fachver-anstaltung „Biotechnologie“ kamen über 70 Unter-nehmen nach Köln. Inzwischen wurde vom DLR, vonder IHK, der BioGenTech (NRW-Biotechnologie-Initia-tive) sowie von Banken und ausgewählten Unterneh-men der „Arbeitskreis Biospace“ gegründet, um einPilotprojekt zur Raumstationsnutzung zu identifizierenund durchzuführen.

Anfang Juni fand in Berlin das ISS Forum 2001 mitSchwerpunkt auf der industriellen/kommerziellen ISS-Nutzung statt. Das DLR war aktiv in die Vorbereitungund Durchführung der Konferenz eingebunden undhat einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Konfe-renz geleistet. Mehr als 800 Besucher konnten regi-striert werden, von denen etwa 100 aus der Nicht-Raumfahrtindustrie kommen.

■ Ende April bzw. Anfang Mai 2001 wurden auf denRaketenflügen MAXUS 4 (ESA) und TEXUS 39 (DLR)

insgesamt achtdeutsche Mikro-gravitationsexpe-rimente erfolg-reich durchge-führt, davon je eines vom DLR-Institut für Raum-

auf der ISS

Doppelkampagne

TEXUS 39 und

MAXUS 4

simulation und vom DLR-Institut für Luft- und Raum-fahrtmedizin. Am 8. Mai 2001 startete im Auftrag desDLR vom Raketenstartgelände ESRANGE bei Kirunain Nordschweden – zum nunmehr 39. Mal – eine TEXUS-Forschungsrakete. Während des ballistischen,parabelförmigen Flugs von TEXUS 39, der eine maxi-male Höhe von ca. 250 Kilometer und damit sechsMinuten Schwerelosigkeit erreichte, führten Wissen-schaftler deutscher Universitäten und Forschungszen-tren fünf bio- und materialwissenschaftliche Experi-mente durch.

Das Institut für Raumsimulation des DLR erprobte da-bei eine neuartige, mit Aerogelen ausgestattete Ofen-anlage, mit der metallische Legierungen und Halblei-ter gerichtet erstarrt werden können. Das Besonderedieses Anlagenkonzeptes ist, dass der Erstarrungsvor-gang wegen der Transparenz der Aerogele - im Un-terschied zu herkömmlichen Ofenanlagen - mit einerInfrarot-Videokamera direkt beobachtet, analysiertund damit online kontrolliert werden kann. Dadurcheröffnen sich neue Perspektiven für die Entwicklungmoderner Werkstoffe auch auf der Erde. Wissenschaft-liches Ziel des Experiments ist die Erstarrung und Ge-fügeentwicklung der technisch wichtigen Aluminium-Silizium-Gusslegierung.

Das biologische Experiment des Instituts für Luft- undRaumfahrtmedizin diente der Aufklärung von Mecha-nismen, mit denen Pantoffeltierchen die UmweltreizeSchwerelosigkeit und Schwerkraft wahrnehmen undmittels sogenannter „Botenstoffe“ zellintern weiter-leiten und verarbeiten. Die drei anderen Experimente

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von TEXUS 39 befassten sich mit der Untersuchung von Entmischungsvorgängen inZinn-Blei-Legierungen (TU Chemnitz), der Regulation des Stoffwechsels in pflanzli-chen Zellen (Universität Tübingen) sowie der Wirkung von Schwerelosigkeit auf Trans-portvorgänge in Pflanzenpollen (Universitäten Hannover und Hamburg).

Eine Woche zuvor, am 29.04.2001, war ebenfalls von ESRANGE aus im Auftrag derEuropäischen Raumfahrtagentur ESA die größere Forschungsrakete MAXUS-4, die circa zwölf Minuten Schwerelosigkeit bietet, gestartet. An Bord waren drei deutschematerialwissenschaftliche Experimente der Universitäten Freiburg, Freiberg und Giessen. Im Mittelpunkt stand dabei die Züchtung von Silizium-Einkristallen. Hierbeiwurde die Wirkung rotierender Magnetfelder und

hochfrequenter Vibrationen auf die Qualität der ent-stehenden Kristalle mit dem Ziel untersucht, wichtigeBeiträge zu noch ungelösten Fragen der industriellenProduktion dieses technologisch und ökonomischäußerst wichtigen Halbleitermaterials leisten zu kön-nen. Während die wissenschaftlichen Experimente alle erfolgreich verliefen und auch ausgewertet wer-den konnten, wurde die Raketennutzlast schwer be-schädigt, da das Fallschirm-Bergesystem nicht nominalfunktionierte.

Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Experimen-ten von TEXUS 39 und MAXUS 4 sind wichtige Schrit-te auf dem Weg zu einer effizienten Nutzung der Internationalen Raumstation.

■ Zwischen Januar 2000 und März 2001 wurden mitfünf Starts der ARIANE-5 insgesamt 13 Satelliten fehler-frei in ihren jeweiligen Orbit gebracht. Nach dem Start von V 142 (AR-510) am 12.07.2001 vom CSG in

Kourou wurde we-gen einer Anoma-lie der Oberstufedie gesetzte Ziel-bahn nicht er-

reicht. Maßnahmen zur Ursachenanalyse und Fehler-behebung wurden eingeleitet.

Mit fortschreitender Übernahme des regulären Be-triebs durch ARIANE-5 geht die Anzahl der ARIANE-4-Starts zurück. Der letzte ARIANE-4 Start ist für 2003vorgesehen, 24 Jahre nach dem Erstflug einer ARIANE-1.

ARIANE-5

Wie schon bei ARIANE-4 ist eine kontinuierliche Wei-terentwicklung des Trägers ARIANE-5 begonnen wor-den, um ihn langfristig gegenüber der weltweitenKonkurrenz wettbewerbsfähig zu halten. Die Testsder neuen Version des Haupttriebwerks VULCAIN-II in Lampoldshausen sind soweit fortgeschritten, dassMitte 2002 der Erstflug der verbesserten ARIANE-5-Evolution geplant ist. Da zu diesem Zeitpunkt auch die erste „A“-Variante der u.a. bei den Firmen AstriumDeutschland und MAN-Technologie entwickeltenneuen Oberstufe mit den kryogenen TreibstoffenWasserstoff/Sauerstoff zum Einsatz kommen wird,sollte gegen Ende 2002 die Nutzlastkapazität derAR-5 (in den GTO) auf über 9.000 Kilogramm imDoppelstart ansteigen. Der nächste Schritt zur „B“-Variante, dessen Entscheidung im November 2001auf der ESA-Ministerratskonferenz in Edinburgh vor-gesehen war, würde im Jahr 2006/2007 eine Leis-tung von bis zu 12.000 Kilogramm ermöglichen, wiesie der Satellitenmarkt dann nachfragen wird.

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■ Zukünftige Raumtransportsysteme müssen Nutzlasten zu wesentlich geringerenKosten als heute transportieren können. Dies kann durch die Entwicklung neuer, leis-tungsfähigerer Technologien erreicht werden, die eine Wiederverwendbarkeit kom-pletter Systeme oder ihrer Komponenten ermöglichen. Unter der Leitung des DLRwird im Rahmen des Projektes TETRA (Technologien für zukünftige Raumtransport-systeme) die Basis für diese Schlüsseltechnologien unter Beteiligung deutscher Industriefirmen, Universitäten und Instituten des DLR geschaffen.

Die NASA entwickelt für die Rückkehr von der Internationalen Raumstation in Notfäl-len das wiederverwendbare „Crew Return Vehicle“ (CRV) für bis zu sieben Astronau-ten. Um die dafür notwendigen Technologien testen zu können, werden vier Proto-typen mit der Bezeichnung X-38 gebaut, von denen einer (X-38 V201) im Jahre 2003

einen Wie-

dereintritts-flug aus demOrbit absol-vieren soll.Auf diesemTechnologie-demonstratorwerden auchTechnologien

getestet, die im Rahmen von TETRA entwickelt wer-den und flugessentielle Komponenten der X-38 bein-halten. Zwischen DLR und NASA wurde in einem Ab-kommen die Lieferung von Hard- und Software für dieX-38 vereinbart und im Gegenzug die Möglichkeiteröffnet, jene kostenlos beim Wiedereintrittsflug zutesten und dabei auch weitere Experimente durchzuführen.

Zu den Komponenten gehören heiße Strukturen neu-er Technologie, die auch für insgesamt vier zu ferti-gende CRV im Rahmen eines ESA-Programmes gelie-fert werden sollen, wie die Nasenkappe aus speziellerKeramik, die beim DLR Stuttgart gefertigt wird. DasDLR liefert mit eigenen Rechenverfahren und Windka-naltests für die Auslegung des Fahrzeugs entschei-dende aerothermodynamische Daten.

TETRA / X-38

Raumfahrttechnologiefür die Zukunft

Das Projekt TETRA wurde mit dem ESA-ProgrammARTP (Applied Reentry Technology Programme) koor-diniert. Auch hier werden unter wesentlicher deut-scher Beteiligung neue Technologien für wiederver-wendbare Raumtransportsysteme entwickelt und aufder X-38 getestet.

Im Berichtszeitraum konnte die Nose Assembly nacherfolgreichem Qualifikationstest an NASA Houstonzur Integration auf der X-38 V201 ausgeliefert wer-den. Zu dieser Einheit gehören die Nasenkappe (DLRStuttgart), die beiden Seitenpaneele (Astrium) unddie Steuerklappen (MAN-Technologie). Diese Bauteilesind aus kohlenstofffaserverstärktem Siliziumkarbidgefertigt. Des weiteren wurde das Zustandsüberwa-chungssystem (Kayser-Threde) ausgeliefert, mit demder Zustand insbesondere der Keramiken nach derRückkehr ermittelt werden kann. Die Qualifikations-testkampagne für die Steuerklappen für die X-38(MAN-Technologie) hat begonnen.

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■ Die Wettbewerbsfähigkeit zukünftiger Raumtransportsysteme wird sich an denTransportkosten, der operationellen Flexibilität, der Zuverlässigkeit des Systems undschließlich an der Verbesserung der Umweltverträglichkeit messen. Dies erfordertneue Technologien wie auch neue Ansätze bei Entwurf, Bau und Betrieb zukünftigerRaumtransporter.

In Weiterführung des „Future European Space Transportation Investigation Programme(FESTIP)“ der ESA wird im Rahmen des ASTRA-Programms die Weiterentwicklung

von Systemfähigkeiten und Technologien dort geför-dert, wo der Bedarf für die kostengünstige Entwicklungund den wirtschaftlichen Betrieb eines künftigenmarktfähigen Raumtransportsystems gesehen wird. MitASTRA wird zudem das Ziel verfolgt, deutsche System-

und Fachkompetenz in Industrie, Hochschul- und DLR-Instituten zu fördern und sodie Voraussetzungen dafür zu schaffen, diese konkurrenzfähig in die nächste Phaseder Entwicklung eines neuen Raumtransportsystems im europäischen Rahmen einzu-bringen. In ASTRA wird die gesamte in Deutschland verfügbare Kompetenz auf demGebiet der wiederverwendbaren Träger eingebracht.

ASTRA

Finanziert wird ASTRA mit Mitteln des Bundes, desBundeslandes Bremen, der Hyperschall-Sonderfor-schungsbereiche der DFG, in erheblichem Maße mitMitteln des DLR sowie mit Eigenleistungen derIndustrie.

Inhaltlich befasst sich ASTRA mit der Untersuchungvon kostengünstigen Konzepten für teilweise wieder-verwendbare Systeme und mit der Entwicklung undVerifizierung neuer Technologien und Technikenschwerpunktmäßig da, wo die Kompetenzen und In-teressen der deutschen Industrie und Wissenschaft lie-gen. So werden Technologieentwicklungen auf demGebiet der Strukturen, Bauweisen und Materialien,der Antriebe sowie der Flugführung und -steuerungvorangetrieben. Die im Rahmen des ASTRA-Programms entwickelten neuen Technologien für dieautomatische Landung eines antriebslosen Raum-transportsystems werden mit dem ErprobungsträgerPHOENIX im „Flugexperiment Automatische Lan-dung“ getestet.

In ASTRA werden zwei Systemkonzepte vertieft unter-sucht, die in FESTIP als erfolgversprechend herausge-arbeitet wurden: Der suborbitale „HOPPER“ und das„Liquid Fly-Back Booster (LFBB)“-Konzept.

■ In der zweiten Hälfte des Jahres 2000 wurdennach Abstimmung mit der Forschung und Industriezunächst zwei Schwerpunkte im Bereich der zukünfti-gen „Elektrischen Antriebe“ für Satelliten und Son-

den defi-niert:

� Weiter-entwicklungder Radiofre-quenz-Io-nenantriebs-Technologie

als Basis künftiger Antriebssysteme für kommerzielleund wissenschaftliche Satelliten und Raumfahrzeuge.

Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung einer welt-weit konkurrenzfähigen Technologie für ein Ionen-triebwerk nach dem Prinzip des Radiofrequenz-Ionen-triebwerks (RIT) der Schubklasse 100 - 150 mN, dassowohl für geostationäre Anwendungen als auch

Elektrische Raumfahrt-

Antriebe

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für LEO-(Low Earth Orbit)-Konstellationen sowie für interplanetare Missionen genutztwerden kann. Dieses Vorhaben ist eingebettet in die Harmonisierungsbestrebungender ESA, gemeinsam mit anderen europäischen Firmen ein Europäisches Ionenan-triebssystem unter deutscher Führung zu entwickeln.

Durch den Versuchsbetrieb diverser Entwicklungsmuster (RIT-XT, RIT-EVO) wurdedeutlich, dass eine Erhöhung des Schublevels von heute 15 mN auf 150 mN und eine Erhöhung des spezifischen Impulses von heute 3.500 s auf 5.500 s zwar grund-sätzlich möglich ist, dass jedoch noch umfangreiche technologische Arbeiten bis zurBeherrschung dieser Technologie erforderlich sind.

� Entwicklung eines Hf-Neutralisators

Bisher verwenden alle Ionen – ebenso wie die Hall-Effekt-Triebwerke – ausschließlichHohlkatoden-Plasmabrücken-Elektronenquellen mit Gleichstromlichtbogen als Strahl-neutralisator. Diese Standardquellen besitzen einige Nachteile, wie komplizierte Bau-weise, teure Herstellung, Störanfälligkeit, geringe

Lebensdauer, thermische Trägheit und Sauerstoffemp-findlichkeit.

Das Entwicklungsmodell einer Hf-Elektronenquellesoll so weit optimiert werden, dass es mit den Plas-mabrücken-Neutralisatoren konkurrieren kann. Einsolcher robusterer Neutralisator für Plasmaquellenwäre auch für terrestrische Anwendungen von großerBedeutung.

■ Im Herbst 2000 wurde mit der Firma Siemens-Solarin München vereinbart, unter Einsatz einer fünfzigpro-zentigen Eigenbeteiligung im Sinne des „Public-Private-

Partnership“ dieE n t w i c k l u n gvon neuartigenu l t ra l e i ch t enCIS-Solarzellen-modulen durch-zuführen. DerName CIS-So-larzelle leitetsich aus derMaterialkompo-sition der pho-

tovoltaischen Schicht her, die überwiegend aus Kupfer,Indium und Selen besteht und als Dünnschichtsolar-zelle realisiert werden soll.

Entwicklung von ultra-leichten

CIS-Solarzellen

für Raumfahrt-anwendungen

Ziel der CIS Raumfahrt-Dünnschichtsolarzellenent-wicklung ist die Herstellung erster Entwicklungsmus-ter von CIS-Raumfahrtsolarzellen-Generatormodulenmit einem gegenüber ersten existierenden terrestri-schen CIS-Modulen um den Faktor 30 reduziertenLeistungsgewicht (Masse pro Watt) und einer hohenStrahlungsbeständigkeit. Voruntersuchungen habenergeben, dass CIS-Solarzellen im Vergleich zu kon-ventionellen Raumfahrtzellen (c-Si, GaAs) eine zwei-bis dreifach höhere Strahlungsresistenz und hoheTemperaturstabilität besitzen, gleichzeitig aber we-sentlich niedrigere Herstellungskosten ermöglichen.Leichtgewichtige und kostengünstige Foliensolarzel-len auf Basis von CIS-Dünnschichtsolarzellen könntenauch für terrestrische Anwendungen eingesetzt werden.

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■ ENVISAT, der größte und bedeutendste Erdbeobachtungssatellit, der bislang in Europa gebaut wurde, soll mit einer Ariane 5 in eine polare Umlaufbahn gebracht

werden. Nach Abschluss eines intensiven Testpro-gramms wurde der Satellit Mitte Mai 2001 zumStartplatz nach Kourou transportiert und wird dortfür den Start vorbereitet. Mit ENVISAT werden dieBeobachtungen der sehr erfolgreichen ERS-Satelli-

ten kontinuierlich fortgesetzt. Darüber hinaus sollen noch detailliertere und umfas-sendere Kenntnisse über Erde, Klima und Umwelt gewonnen werden.

Der Satellit besitzt insgesamt zehn Instrumente, darunter der unter Federführung desDLR gebaute deutsch-niederländische Atmosphärensondierer SCIAMACHY. Mit die-sem neuartigen Instrument können zahlreiche Spurengase in der Strato- und Tropo-sphäre hochgenau und global gemessen werden. Es werden wesentliche Beiträge fürdie Atmosphärenforschung und die globale Klimaüberwachung erwartet. Das Deut-sche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR ist maßgeblich an der Algorithmen-entwicklung beteiligt und unterstützt auch den Instrumentenbetrieb. Mit der Einrich-tung des Deutschen Processing and Archiving Centers (D-PAC), in dem die Instru-mentendaten zu hochwertigen Datenprodukten verarbeitet und an die Nutzer verteiltwerden, leistet das DFD einen umfassenden und zentralen Beitrag im Rahmen desENVISAT-Bodensegments. Das D-PAC wurde Anfang Juni von der ESA abgenommen.

Nach der Inbetriebnahme und Überprüfung der Instrumente im Orbit wird das bisherumfassendste Spektrum an weltweiten Beobachtungsdaten über unseren Planeten für

ENVISAT

die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung ste-hen. Zur Überprüfung und Absicherung der Datenqua-lität ist eine Reihe von Messkampagnen geplant. DLR-Institute sind hieran wesentlich beteiligt und werdenu. a. mit eigenen Flugzeugeinsätzen zur Validierungvon Atmosphärendaten sowie zur Validierung der SAR Daten beitragen.

GOCE (Gravity Field and Steady State Ocean Circula-tion Explorer) und ADM (Atmospheric Dynamics-Mis-sion) werden die beiden nächsten und großen Erdbe-obachtungsmissionen nach ENVISAT sein. An der Ent-wicklung des Wind-Lidars auf ADM wird das DLR- Institut für Physik der Atmosphäre aufgrund seiner Er-fahrung in der Lidar-Entwicklung maßgeblich beteiligtsein. Ein weiterer Missionsvorschlag ist WALES, eben-falls eine Mission mit LIDAR-Nutzlast, für die das DLReine PI-Funktion übernommen hat. WALES soll derKlimaforschung globale Wasserdampfprofile bereit-stellen.

■ GRACE (Gravity Recovery And Climate Experiment)ist ein Vorhaben aus dem Programm „Mission To Planet Earth“ der NASA. Es besteht aus zwei Satelli-

ten, die im Auftrag derNASA in Deutschland ge-baut werden. Deutschlandstellt die Startrakete vomTyp ROCKOT bei und über-nimmt auch die Startvor-bereitungen und die

Durchführung des Starts. Am 16. Mai 2000 starteteeine ROCKOT mit der 3. Stufe BREEZE erfolgreich vonPlesetsk. Das Raumfahrt-Kontrollzentrum des DLRwird den 5-jährigen Missionsbetrieb der beiden Satelliten übernehmen. Der Start ist für Ende 2001geplant.

GRACE

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■ Der Geoforschungssatellit CHAMP (CHAllenging Minisatellite Payload for Geophysical Research and Application) wurde am 15. Juli 2000 mit einer russischen COSMOS-Rakete erfolgreich vom Startgelände Plesetsk gestartet. Der Satellit und die

Subsysteme funktionierten sehr zufriedenstellend. Allewissenschaftlichen Instrumente liefern sehr gute Daten.

Die CHAMP-Daten sind seit 15. Mai 2001 frei verfügbar.Ein inzwischen herausgegebenes Announcement of

Opportunity findet regen internationalen Zuspruch. CHAMP hat das Potenzial, eineinternational herausragende Geoforschungsmission zu werden.

■ GMES ist eine Initiative für eine arbeitsteilige europäische Zusammenarbeit zur Erschließung weltraumgestützter Technologien für den Informationsbedarf politischerEntscheidungsträger in der EU, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Ressourcen-Management, Zivilschutz und Forschung. Sicherheitsrelevante Themen wie Krisenma-

nagement und Unterstützung humanitärer Hilfsaktionensollen ebenfalls berücksichtigt werden. GMES wird nebenGalileo als ein Schlüsselelement für die Konkretisierung derim November 2000 beschlossenen neuen EuropäischenRaumfahrtstrategie (ESS) gesehen. Obwohl vorrangig der

öffentliche Bedarf politischer Entscheidungsträger be-

CHAMP

GMES

friedigt werden soll, erwartet die Europäische Kom-mission, dass der private Sektor und PPP-Initiativeneine wichtige Rolle in der Bereitstellung der notwen-digen Informationen und Dienstleistungen spielenwerden. GMES soll auch den Aufbau der Geodatenin-dustrie in Europa stimulieren, indem ein neues Markt-segment erschlossen wird.

Zur Umsetzung dieser Strategie erarbeitet die EU zurZeit einen Programmentwurf von GMES. Im 6. Rah-menprogramm sind für eine erste Phase von GMESderzeit 125 Mio. Euro für die Entwicklung neuer ope-rationeller Datenprodukte und Anwendungsprojektevorgesehen. Der Bau von Satelliten fällt in die Zustän-digkeit von ESA bzw. deren Mitgliedsländer. GMES sollautorisierten Nutzeranforderungen entsprechen undsomit „nachfragegetrieben“ und nicht „angebotsge-trieben“ sein. Dabei kommt die Europäische Kommis-sion als einer der wesentlichen Nutzer in Frage. Diesgilt in besonderem Maße für großräumige oder glo-bale Fragestellungen wie Klimaentwicklung,

Entwicklung des stratosphärischen Ozons, Ausbrei-tung der Wüsten. Aus deutscher Sicht muss GMES so konzipiert werden, dass kommerzielle Daten, In-formationen und Dienste, wo immer möglich, genutztund gefördert werden.

Die ESA hat einen Programmentwurf (Earth Watch)für die Ministerratskonferenz entwickelt, der aus vie-len Einzelelementen besteht, von denen für Deutsch-land u.a. die Produktentwicklung für Daten existie-render Satelliten interessant ist. Das PPP-Projekt TerraSAR soll nach dem Vorschlag der ESA als natio-naler Beitrag zu GMES eingebracht werden.

Das DLR unterstützt den GMES-Prozess in verschie-denen Gremien der Europäischen Kommission undauf nationaler Ebene. Darüber hinaus informiert dasDLR die nationalen Behörden, Forschungseinrichtun-gen und die Industrie regelmäßig über die Entwick-lungen im GMES-Prozess.

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■ Galileo ist eine Initiative der Europäischen Union in Zusammenarbeit mit derEuropäischen Weltraumorganisation ESA und repräsentiert den europäischen Beitrag

zum künftigen „Global Navigation Satellite System(GNSS)“. Galileo gewährleistet einerseits die europäi-sche Unabhängigkeit von den beiden bestehenden,militärisch kontrollierten Systemen GPS (USA) und GLONASS (Russland) und unterstreicht damit den Souverä-

nitätsanspruch der EU. Andererseits garantiert die vorgesehene Kompatibilität zu unddie Interoperabilität mit GPS und GLONASS den größtmöglichen Nutzen für den An-wender durch die Bereitstellung von Navigationssignalen in bisher nicht erreichbarerVerfügbarkeit und Verlässlichkeit.

Galileo soll aus einem Raumsegment von 30 Satelliten bestehen, die gleichmäßig aufdrei Bahnebenen in 23.000 Kilometer Höhe verteilt sind und mit dem dazugehörigenterrestrischen Kontrollsegment eine globale Abdeckung garantieren, wobei Ortsge-nauigkeiten von zehn Metern bis zu einem Meter angestrebt werden. Geschwindig-keitsmessungen sollen bis auf 0,2 Meter pro Sekunde genau sein.

Galileo

Galileo soll auf der Basis eines „Public Private Part-nership (PPP)“ realisiert werden. Daher soll bis Ende2001 per Ausschreibung ein privater Investor gefun-den werden, der sich an der Finanzierung von Galileobeteiligt. Ein vorläufiges Dienstekonzept (open/safety-of-life/commercial/public-related services) wurde vomEU-Verkehrsministerrat im Juni 2001 verabschiedet.

Die Einleitung der Entwicklungs- und Validierungs-phase, im Rahmen derer bis 2005 die Satelliten undterrestrischen Komponenten entwickelt werden – ver-bunden mit einer „In-Orbit“-Validierung des Systems –sollte auf der EU-Verkehrsministerratskonferenz imDezember 2001 erfolgen. Die Herstellung und dieStarts der Satelliten sind Gegenstand der Errichtungs-phase von 2006 bis 2007. Ab 2008 soll der nominel-le operationelle Betrieb von Galileo beginnen.

■ Die globale Informationsgesellschaft verlangt in immer stärkerem Maße nach rund um die Uhr und anfast jedem beliebigen Ort abrufbaren Breitbanddiens-ten – Stichworte sind hier: „Internet in the Sky“,E-Commerce, Business-to-Business, aber auch Tele-medizin oder die Verbindung wissenschaftlicher Netz-werke. Ohne den Aufbau globaler Multimedia-Infra-strukturen kann diesem Bedarf nicht Rechnung getra-gen werden. Wesentliche Bausteine dieser Infrastruk-

tur werden Netze vonKommunikationssatelli-ten sein, die es ermög-lichen, große Daten-mengen zeitgleich aneine Vielzahl von Nut-zern zu übertragen.Schon heute bean-

sprucht die Verteilung von Internetdiensten einenGroßteil der verfügbaren Satellitenkapazitäten; denPrognosen zufolge wird dies sogar sehr bald die do-minante Satellitennutzung sein.

Aus diesem Grund hat das DLR im nationalen Raum-fahrtprogramm neben einer Reihe einzelner Techno-logievorhaben zwei prominente Förderprojekte – COMED (Constellations & Multimedia Entwicklungs-und Demonstrationsprogramm) und LCT (Laser Com-munications Terminal) – aufgesetzt, die jeweils vonden beteiligten Industriefirmen hälftig mitfinanziertwerden.

MEDISMultimedia-

Demonstrations-experiment

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Der mit Hilfe dieser Projekte aufgebaute Technologievorsprung in Schlüsselbereichenfür zukünftige Multimedia-Satelliten muss frühzeitig in einer Demonstrationsmissionnachgewiesen werden, um die Satellitenbetreiber als potenzielle Kunden von denVorzügen und vor allem von der Zuverlässigkeit der innovativen Technologien zuüberzeugen. Vor diesem Hintergrund wird gegenwärtig eine unter dem Namen MEDIS firmierende Demonstrationsmission in einer Phase A/B-Studie untersucht. DasMEDIS-System soll aus zwei MEO-Satelliten (Medium Earth Orbit) bestehen, die mitKa-Band-Nutzlasten (Ka-Band: 20 - 30 GHz) ausgerüstet sind und zusätzlich über laseroptische Terminals miteinander kommunizieren. Der bidirektionale Datenaus-tausch vom Boden zu den Satelliten erfolgt über je fünf Kanäle à 30 Mbps. Die Satellitenuntereinander kommunizieren über eine laseroptische Verbindung mit bis zu 7 Gbps.

Hiermit ließe sich ein Testbett für nachrichtentechnische Experimente aufbauen, bei-spielsweise zur Untersuchung von Übertragungsverfahren und Internet-Protokollen.Darüber hinaus könnte eine Vielzahl von Breitband-

diensten prä-operationell erprobt werden – gedacht wird z. B. an telemedizinische An-wendungen oder die Versorgung von Flugzeugen mit Multimedia-Inhalten.

Zusätzlich kann über weitere Terminals ein optischerLink zur Internationalen Raumstation ISS aufgebautwerden. Dieser böte die Möglichkeit, die bislangäußerst eingeschränkten Datenübertragungs-Kapa-zitäten der ISS um mindestens den Faktor 10 zu er-höhen. Damit könnte nicht nur die Übermittlung vonDaten aus wissenschaftlichen Experimenten auf derISS wesentlich erleichtert werden, sondern es ließensich z. B. auch kommerziell interessante TV-Übertra-gungen realisieren.

■ Nachdem XMM-Newton am 10. De-zember 1999 in seinehochelliptische Um-laufbahn gebrachtworden war, die wis-senschaftlichen In-strumente einge-schaltet, getestet und

bis Ende Juni 2000 kalibriert waren, begann am1.7.2000 der Routinebetrieb. Die Wissenschaftler sindbegeistert von der Qualität der Daten. Die bisherigenwissenschaftlichen Ergebnisse betreffen, wie auch beiROSAT, sehr verschiedene Beobachtungsobjekte:

XMM-Newton

- X-Ray Multi Mirror Mission

Kometen, Sterne in verschiedenen Lebensstadien, Ga-laxien, Quasare, Röntgenhintergrund. Zwischenergeb-nisse wurden im Januar 2001 in einem Sonderbandder europäischen Fachzeitschrift „Astronomy & Astro-physics“ mit insgesamt 56 Beiträgen veröffentlicht,über die Hälfte mit deutschem Erst-Autor/Co-Auto-ren.

Von deutscher Seite sind das Max-Planck-Institut fürextraterrestrische Physik in Garching, die UniversitätTübingen und das Astrophysikalische Institut Pots-dam maßgeblich durch die Beistellung einer Kamera(EPIC), die Aufgaben des Teleskopwissenschaftlersund die Mitwirkung am Survey Science Center am Er-folg von XMM beteiligt, die alle vom DLR gefördertwerden.

■ Mitte letzten Jahres wurde mit dem Start der CLUSTER II-Mission der ESA ein neues Kapitel in derErforschung der Erdmagnetosphäre aufgeschlagen:

Vier gleichartige Satelliten wurden ineine polare Umlauf-bahn gebracht, inder sie die Untersu-chung grundlegen-

der physikalischer Eigenschaften in ausgewählten,besonders interessanten Bereichen ermöglichen. Sol-che der Grundlagenforschung zuzurechnenden Unter-suchungen genießen einen besonderen Stellenwert,

CLUSTER II

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da eine detaillierte Kenntnis der Vorgänge in der Magnetosphäre ein notwendigesElement zum besseren Verständnis des „Weltraumwetters“ ist, dessen Bedeutung fürunseren Alltag immer stärker ins Bewusstsein rückt. Bei magnetischen Stürmen drohtder Ausfall von Satelliten und Stromversorgungsnetzen, eine erhöhte Korrosion beiPipelines wird beobachtet, und nicht zuletzt steigt die Strahlungsbelastung im Flug-verkehr. Um hiergegen geeignete Maßnahmen treffen zu können, ist zunächst einbesseres Verständnis der Effekte in der Magnetosphäre notwendig. CLUSTER II er-laubt den nächsten Schritt in diese Richtung.

Mit der Mission wird die Magnetosphäre „in-situ“ untersucht. Damit räumliche Ände-rungen von zeitlichen Variationen getrennt werden können, sind mindestens vier nichtin einer Ebene liegende Messpunkte und daher vier Satelliten erforderlich, idealerwei-se in Tetraeder-Anordnung. Durch die saisonal bedingte Änderung der Orientierung derCLUSTER-Bahn relativ zur Magnetosphäre ist es möglich, in dieser alle wichtigen Bereiche zu erkunden. Die Abstände der Satelliten untereinander sind variabel, so dassje nach Gebiet unterschiedliche Längenskalen untersucht werden können.

Jeder Satellit ist mit einem identischen Satz von elf Instrumenten zur Untersuchung derdie Magnetosphäre charakterisierenden Felder, Wellen und Teilchen bestückt. Ent-wickelt und gebaut wurden sie von internationalen

Konsortien, wobei die Federführung bis auf ein vonder NASA beigestelltes Instrument jeweils bei euro-päischen wissenschaftlichen Instituten lag. Für zweider Geräte lag die Leitung bei Max-Planck-Instituten.

Nach einer mehrere Monate dauernden Inbetriebnah-me begann am 1. Februar 2001 der operative Betrieb.Erste Ergebnisse sind vielversprechend.

■ Einer der Schwerpunkte des ESA Wissenschafts-programms besteht in der Mission ROSETTA zum

Kometen Wirta-nen, dessen Kernmit Fernerkun-dungsmetho-den und einem

Landegerät untersucht werden soll. Da in Kometendas Material, aus dem unser Sonnensystem entstan-

ROSETTA

den ist, vermutlich in seiner urtümlichen Form erhal-ten geblieben ist, sind solche Untersuchungen vonfundamentaler Bedeutung für unser Verständnis derKosmogonie.

Nach dem Start im Januar 2003 soll ROSETTA denKometen nach komplizierten Bahnmanövern im Jahre2011 erreichen. Der Höhepunkt der Mission wird2012 mit dem Absetzen des „Landers“ erreicht, mitdem der Komet in-situ mit modernen Analysegerätenund Kameras untersucht werden soll.

Der Lander wird von einem internationalen Konsor-tium unter Leitung des DLR entwickelt. ErheblicheBeiträge leistet die Max-Planck-Gesellschaft mit der Beistellung von Subsystemen und Instrumentensowie mit der Durchführung der FM-Integration.

Das Jahr 2000 war geprägt durch die Abgabe desElektrischen Modells und des Qualifikationsmodellssowie durch die beginnende FM-Integration. In engerZusammenarbeit mit der ESA wurde ein Zeitplan ent-wickelt, der die Laufzeiten für die Lander-Integrationund die notwendigen Tests berücksichtigt und desweiteren mit dem ESA-Zeitplan kompatibel ist.

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Die Arbeiten im Schwerpunkt Luftfahrt konzen-trieren sich auf

� die Bereitstellung effizienter Auslegungs- und Entwurfsverfah-ren sowie anwendungsreifer Technologien für zukünftige Luftfahr-zeuge,� die Entwicklung von Konzepten für das Lufttransportsystem mitSchwerpunkt im Flughafennahbereich,� die Analyse und Reduktion von schädlichen Umweltwirkungen(Lärm und Emissionen).

Deutlich zunehmende Bedeutung hat in den vergangenen Jahren die Beteiligung an EU-Forschungsprojekten im fünften Rahmenpro-gramm und die strategische Vorbereitung des sechsten Rahmen-programms erfahren.

Im nationalen Rahmen hat sich das DLR intensiv an der Ausarbeitung einer nationalen Luftfahrtperspektive beteiligt.

Die Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen NLR (Niederlande)und ONERA (Frankreich) wurde weiter intensiviert. Die wichtig-sten Ereignisse waren der Beschluss zur Gründung eines Wind-kanalverbundes zwischen DLR, NLR und ONERA, der Beschlusszur Einrichtung eines gemeinsamen Programms für Transportflug-zeuge mit ONERA und der Beschluss zur Kooperation mit NLR imBereich Flugführung, aber auch erstmals ein gemeinsamer Auftrittvon DLR und ONERA bei der Airshow in Le Bourget im Juni 2001.

Schwerpunkt Luftfahrt

3. JB 2001 Luftf. 05.03.2002 16:31 Uhr Seite 3

■ Die Anbringung von Triebwerken unter dem Flügel erfolgt durch sogenannte „Pylons“, die hauptsächlich nach strukturellen Gesichtspunkten entworfen werden.Heutige Hochbypass-Triebwerke erfordern aus Platzgründen eine wesentlich engere

Positionierung am Flügel. Daher könnenzwischen Triebwerk und Flügel Interfe-renzerscheinungen (Überschallgebietemit Verdichtungsstößen) auftreten, diezu einem starken Widerstandsanstiegführen. Im DLR wurde ein aerodynami-scher Nachentwurf eines konventionel-len Pylons, bei dem starke Verdichter-stöße auftraten, vorgenommen. DurchAnwendung der im DLR-Institut für Ent-

wurfsaerodynamik für den Entwurf transsonischer Flügel bestehenden Wissensbasiskonnten die Überschallgebiete und der damit verbundene Zusatzwiderstand elimi-niert werden. Die Dicke des Pylons muss nicht verändert werden, so dass auch diestrukturellen Anforderungen gewährleistet bleiben. Mit den Entwurfsarbeiten wurdedas aerodynamische Potential des Pylonentwurfs aufgezeigt. Diese Arbeiten sollten inden aerodynamischen Entwurf der Do 928 einfließen.

■ Die Flugsteuerung ist einer der wichtigsten Kostenfaktoren bei der Entwicklungeines Flugzeugs. Die Verkürzung der Entwicklungszeit stellt daher einen wichtigen Bei-

trag zur Sen-

Aerodynamischer Entwurf von

Triebwerks-aufhängungen

kung der Ge-samtkosten füreine Flugzeug-en tw i ck lungdar. Eine nachZeit und Kos-ten effizienteund zielgerich-tete Entwick-lung von robu-sten Flugrege-lungen erfor-

dert einen multidisziplinären Reglerentwicklungspro-zess unter Verwendung leistungsfähiger Modellbil-dungs-, Reglersynthese- und Optimierungswerkzeuge.Ein solcher Entwurfsprozess ist der vom DLR-Institutfür Robotik und Mechatronik entwickelte „First ShotApproach“ (FSA). Mit dieser neuen Entwicklungstech-nologie soll von Anfang an und projektdurchgängigeine systemdynamisch robuste Auslegung von Flugre-gelungen erzielt werden. Dieser Entwicklungsprozess,der – über die verschiedenen Fachdisziplinen hinweg – die

Entwicklungsprozess zur effizienten

Auslegung von

robusten Flug-regelungen

hat sich etabliert

systemdynamischen Wechselwirkungen im Gesamtsys-tem ganzheitlich erfasst, trägt gezielt den gesteiger-ten Anforderungen an die Sicherheit des FliegensRechnung. Es wird ein deutlicher Gewinn an Entwick-lungssicherheit erreicht, zudem kann die Anzahl derIterationsschleifen wesentlich reduziert werden.Der Entwurfsprozess wurde sowohl methodisch alsauch softwaretechnisch weiter verbessert und imRahmen von nationalen und europäischen Forschungs-projekten sehr erfolgreich zur Auslegung von Auto-piloten und strukturlastspezifischen Reglerfunktionenfür große elastische Flugzeuge eingesetzt. Sowohl diefranzösische als auch die deutsche Luftfahrtindustriehat großes Interesse an den Verfahren und Werkzeu-gen gezeigt. Mit der industriellen Einführung wurdebegonnen; die Erweiterung des Anwendungsbereichsauf mechatronische Komponenten und Systeme imFlugzeug in Zusammenarbeit mit Ausrüsterfirmen istgeplant.

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■ In modernen Hochleistungswerkstoffen wie kohlefaserverstärkten Kunststoffenkönnen durch oberflächliche punktuelle Stoßbelastungen von außen nicht sichtbare

Beschädigungen, sogenannte Delaminationen, auf-treten, bei denen sich einzelne Faserschichten ausihrem Verbund lösen und so zu einer Schwächungder Struktur führen. Da diese Schäden mit konven-tionellen Mitteln nur unter großem Zeit- und Kosten-aufwand identifizierbar sind, hat die Luftfahrtindus-trie großes Interesse an alternativen Inspektions-methoden. In diesem Zusammenhang wurde im DLR

ein Verfahren entwickelt, das unter Ausnutzung der

Schädenan unzugänglichen

Orten aufspüren

am Flugzeug ohnehin vorhandenen Steuer- und Regel-elektronik aus Veränderungen des Schwingungsver-haltens Rückschlüsse auf Ort und Größe eines eventu-ell vorhandenen Schadens zulässt. Im Rahmen der Er-probung konnte nachgewiesen werden, dass bereitsein einziger Mess-Sensor ausreicht, um eine Delami-nation präzise zu lokalisieren. Damit wird es zukünftigmöglich, derartige Schäden auch an solchen Ortenaufzuspüren, die für konventionelle Inspektionsme-thoden nicht zugänglich sind.

■ Ein wichtiges Kriterium beim Einsatz von Turbinen-schaufeln in zukünftigen Triebwerksgenerationen istdie Entwicklung von Wärmedämmschichten mit ver-ringerter Wärmeleitfähigkeit. Eine Möglichkeit, dieses

Ziel zu erreichen, bestehtdarin, Mehrfachschichtenmit der EB-PVD-Technik(Electron-Beam PhysicalVapour Deposition) aufzu-bringen. Auf diese Weisekönnen zusätzliche Gitter-störungen erzeugt werden,wodurch eine verstärkteStreuung der Phononen

und Photonen, den Trägern der Wärmeleitung, die fürden Wärmetransport verantwortlich sind, erreichtwird. Ziel des EU-Projekts „HITS“ (High Insulation

HITSerhöht

Lebensdauer von Turbinen-

schaufeln

Thermal Barrier Coatings) – einem aus zehn Partnernaus Forschungseinrichtungen, Hochschulen und In-dustrie bestehenden Team – war die Entwicklungneuartiger Wärmedämmschichten niedriger Wärme-leitfähigkeit für den Einsatz in der Brennkammer undauf Turbinenschaufeln von Flugtriebwerken und sta-tionären Gasturbinen sowie in Kolbenböden vonSchiffsdieseln. Mit Hilfe neuer chemischer Zusam-mensetzungen und durch Optimierung der Schicht-struktur wurde eine Halbierung der Wärmeleitfähig-keit angestrebt. Dieses ehrgeizige Ziel konnte mit Hilfe eines zweilagigen EB-PVD-Wärmedämmschicht-konzepts verwirklicht werden. So lassen sich dünnereSchichten mit entsprechend geringerer Schadens-anfälligkeit herstellen. Derzeit werden die neuartigenWärmedämmschichten in realen Triebwerktests aufihre Alltagstauglichkeit hin untersucht.

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■ Im Rahmen des europäischen Projekts REAL (Robust and Efficient Autopilot con-trol Laws design) arbeiteten DLR-Institute an der Verbesserung des regelungstechni-schen Entwicklungsprozesses robuster Autopiloten zur Reduktion von Entwicklungs-

zeiten und -kosten. Das Projektmit intensiver Industriebeteiligungkonzentrierte sich auf die automa-tische Landung, eine der anspruch-vollsten Aufgaben eines Auto-piloten.

Der DLR-Entwurfsprozess basiertwesentlich auf den in den letztenJahren entwickelten Flugdynamik-

bibliotheken und Optimierungs-Tools. Die robuste Auslegung der Autopilotenkompo-nenten (Stabilisierungs-, Tracking-, Guidance-Regelkreise) erfolgt mit dem optimie-rungsbasierten, mehrzieligen DLR-Entwurfswerkzeug

Auf kürzerem Wege zu

Neuen automatischen Landesystemen

MOPS (Multi-Objective Parameter Synthesis), welcheseine direkte Umsetzung der für den Entwurf gegebe-nen Spezifikationen in mathematische Kriterien unddas rechnergestützte Auffinden bestmöglicher Kom-promisslösungen erlaubt. Für den Nachweis der siche-ren Funktion unter allen von der FAA geforderten Be-triebsbedingungen wurde zusätzlich ein speziellesMonte-Carlo-Analysetool eingesetzt, das auch vonder Industrie im Rahmen von Zulassungsverfahren fürAutopilotensysteme verwendet wird. Der DLR-Ent-wicklungsprozess erlaubt es, dieses Tool direkt in dieEntwurfsoptimierung einzubinden. Dies hat sich alsein wichtiger Automatisierungsaspekt im Autopiloten-entwurfsprozess erwiesen.

Der Härtetest war die Erprobung des entwickelten Au-toland-Systems auf dem DLR-Erprobungsträger ATTAS.Dabei wurden sechs automatische Landungen erfolg-reich absolviert. Das DLR konnte mit dieser Aufgabeseine gebündelten Fähigkeiten zur Entwicklung vonErfolg versprechenden innovativen Technologien fürdie Luftfahrtindustrie eindrucksvoll unter Beweis stel-len. Die erfolgreiche Erprobung auf ATTAS spielte da-bei eine wesentliche Rolle. Die eingesetzten Verfahrenund Tools stießen auf großes Interesse bei der Luft-fahrtindustrie und werden jetzt zunehmend in Ent-wurfs- und Optimierungsprozessen für primäre Flug-regelungsfunktionen und für strukturlastspezifischeRegelfunktionen bei elastischen Großflugzeugen wieden Airbus-Modellen A340-600 und A380 eingesetzt.

■ Entwicklungszeit und -kosten von Hubschraubernwerden immer noch stark durch die Notwendigkeit,

unerwarteteProbleme, diesich erst in derFlugerprobungzeigen, ad hoc lösen zumüssen, beein-trächtigt. Indem Projekt„Improved Experimental

and Theoretical Tools for Helicopter Aeromechanic andAeroacoustic Interactions – HELIFLOW“, das von derEuropäischen Union gefördert wurde, haben elf Part-ner aus Industrie, Forschungsanstalten und Universitä-ten Verfahren und Werkzeuge im Windkanal entwickeltund verbessert, die direkt zur Unterstützung des Ent-wurfs neuer Hubschrauber eingesetzt werden können.Mit Untersuchungen an einem kompletten Machzahl-skalierten 40-Prozent-Modell des Hubschraubers BO 105 in der offenen Messstrecke des Deutsch-Nieder-ländischen Windkanals (DNW) hat das DLR wesentlichzur Aufgabe „Seitwärtsflug einschließlich Bodeneffekt“beigetragen.

Die Ergebnisse des Projekts demonstrieren die Mög-lichkeiten zur realistischen Simulation und Vermessungkomplexer aerodynamischer Interferenz- und Kopp-lungsphänomene beim Hubschrauber im Windkanal.

Hub-schrauber

im DNW Mehr als Auftrieb und

Widerstand

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■ Start und Landung von Hubschraubern auf großen Flughäfen werden nach Flug-verfahren durchgeführt, die für Flächenflugzeuge entwickelt wurden. Die spezifischenFähigkeiten der Hubschrauber, senkrecht zu starten und zu landen, Manöver in Hin-

dernisnähe durchzuführen und Flug-bahnen zu nutzen, die nicht mit demsonstigen Flugverkehr interferieren,könnten für wesentlich effektivereEinsätze genutzt werden.

In dem Projekt „Rotorcraft Efficientand Safe Procedures for Critical

Trajectories“ (RESPECT), das von der Europäischen Union gefördert wurde, habenneun Partner aus Industrie, Forschungseinrichtungen und Erprobungsstellen an spezifischen und optimierten Start- und Landeverfahren mit dem übergeordneten Zielgearbeitet, auch bei kritischen Flugbedingungen (Triebwerksausfall gemäss CAT A)die Flugsicherheitsvorschriften (JAR-OPS3) einhalten zu können und einen hohen Sicherheitsstandard zu erhalten.

Die Beiträge des DLR konzentrierten sich auf die Entwicklung eines gemeinsamen Simulationsprogramms zur Leistungsberechnung bei komplexen Manövern einschließlichTriebwerksausfällen, auf Flugversuche mit dem messtechnisch ausgerüsteten DLR-Hubschrauber BO 105 zur praktischen Erprobung

Hubschraubersind keine

Großraumflugzeuge

der neuen Flugverfahren und auf die Validierung desRechenverfahrens durch Daten aus Simulator- undFlugversuchen. Das gemeinsam entwickelte Verfahrenerlaubt Betreibern von Hubschraubern und Luft-fahrtbehörden die Bestimmung von sicherenFlugprofilen.

■ Herkömmliche Rotor- und Steuerungstechnologienreichen nicht mehr aus, um bei zukünftigen Hub-schraubern die hohen Ziele hinsichtlich Lärmbelastung

für Umwelt undInsassen, hin-sichtlich Vibra-tionen und hin-sichtlich der Er-weiterung desFlugbereicheszu erreichen. In-novative undi n t e l l i g e n t e

Technologien wie die individuelle und hochfrequenteAnsteuerung jedes einzelnen Rotorblatts (ergänzendzur konventionellen Taumelscheiben-Steuerung) durch

Hub-schrauber-

rotorenwerden aktiv

Anwendung piezo-elektrischer Materialien verspre-chen einen deutlichen Schritt hin zu besseren Hub-schrauber-Eigenschaften und -Leistungen.

Im Leitkonzept „Adaptive Rotorsysteme“ (AROSYS)wurden die relevanten Forschungsarbeiten der FirmenEurocopter Deutschland, DaimlerChrysler/EADS-For-schung und des DLR mit dem Ziel zusammengefasst,die Anwendung aktiver Materialien im Hubschrauberzu untersuchen und zu demonstrieren. Die Arbeitenwurden im Rahmen des Luftfahrtforschungspro-gramms der Bundesregierung gefördert.

Das DLR hat wesentlich zur Realisierung und Bewer-tung von drei Systemkonzepten beigetragen: Einzel-blattsteuerung an der Blattwurzel, Servoklappen-steuerung an der Blatthinterkante und direkte Ver-windung der Blattspitze. Dabei wurden sowohl theo-retische Untersuchungen als auch Windkanal- undFlugversuche durchgeführt, um das Potenzial unddie Verfügbarkeit der Technologien zu analysierenund zu demonstrieren.

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Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeiten von Industrie und DLR machen deutlich,dass alle betrachteten Systeme mit individuellen Schwerpunkten geeignet sind, dieangestrebten Ziele zu erreichen, dass jedoch erhebliche Unterschiede in der Verfüg-barkeit der Technologien bestehen. Während die Einzelblattsteuerung an der Blatt-wurzel bereits einen hohen Reifegrad im Flugversuch demonstriert hat, wird bei Euro-copter Deutschland der Erstflug eines Hubschraubers mit integrierter Hinterkanten-klappe frühestens im Jahr 2002 erwartet. Der Einsatzder aktiven Blattverwindung im Flugversuch oder imoperationellen Hubschrauber erfordert noch erhebli-che Anstrengungen in Forschung und Technologie-Entwicklung.

Die Entscheidung der Industrie für eine bestimmteTechnologie zur Verwendung im Serienhubschrauberist noch offen, doch die Ergebnisse des gemeinsamenForschungsvorhabens haben deutlich gezeigt: Die Zu-kunft gehört der aktiven und adaptiven Steuerung vonHubschrauberrotoren.

■ Im Landeanflug wird die LäGroßflugzeugen überwiegend

Projekt

„Leiser Flug-verkehr“

■ Im Rahmen des DLR-internen Projekts TARMAC(Taxi And Ramp Management And Control) wurdezwischen dem Flughafen Zürich und dem DLR unter

Beteiligung vonSwisscontrol eingroßange legte rFeldversuch zurDemonstration derim DLR verfügba-ren Prototypenent-wicklung neuesterTechnologie zu denSurveillance- andControl-Funktio-

nalitäten eines fortschrittlichen Rollführungssystems(Advanced Surface Movement Guidance and ControlSystem – A-SMGCS) durchgeführt. Hierbei wurden dieoperationellen Anwendungsmöglichkeiten des Nah-bereichs-Radarnetzes (NRN) im Verbund mit A-SM-GCS-Grundkomponenten in der realen Umgebung eines internationalen Flughafens getestet.Aufgrund der Ergebnisse plant der Flughafen bei deranstehenden Modernisierung des Bodenverkehrskon-trollmanagements, die im DLR entwickelte Technikeinzusetzen. Damit ist ein erfolgreicher Schritt zurVermarktung getan.

Roll-verkehrs-

manage- ment

rmabstrahlung von vom Umströmungs-

geräusch der Flug-zeugzelle bestimmt.Eine der wesentlich-sten Strömungsschall-quellen ist hierbei derVorflügel des Hoch-auftriebssystems, des-sen Lärmabstrahlungim Rahmen von Wind-kanalstudien syste-

matisch untersucht wurde. Durch die Analyse der ge-messenen Lärmcharakteristika konnten der dominie-rende Mechanismus der Schallentstehung geklärt,Technologien zur Lärmminderung entwickelt und imGroßversuch validiert werden.

Im Einzelnen wurden die folgenden Erkenntnisse ge-wonnen: Am Vorflügel entsteht ein Rückseitenwirbel.An dessen Grenzfläche zur benachbarten Spaltströ-mung bilden sich Strömungsinstabilitäten, deren Ab-strömung von der Hinterkante ein „Kantengeräusch“erzeugt, das mit etwa der fünften Potenz der Ab-strömgeschwindigkeit ansteigt. Die Geräuschspektrenskalieren mit der auf die Abmessung des Rückseiten-wirbels bezogenen Strouhalzahl. Durch die Vermei-dung des Rückseitenwirbels am Vorflügel und denEinsatz poröser (strömungsdurchlässiger) Werkstoffeim Kantenbereich wurden Lärmminderungen von biszu 3 dB erzielt. Diese Ergebnisse wurden im Großver-such an einem Airbus A320-Flügel validiert. Die ent-sprechenden Modifikationen der Vorflügelauslegungsind Gegenstand einer gemeinsamen Patentanmel-dung mit der EADS-Airbus GmbH.

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■ Flugzeuge oder deren Komponenten werden heute nach aerodynamischen Gesichtspunkten ausgelegt. Im Nachhinein werden ihre akustischen Eigenschaften

experimentell getestet und gegebenenfalls ver-bessert. Diese Vorgangsweise des Nachbessernsist nicht nur zeit- und kostenintensiv, sondernführt zu suboptimalen Entwürfen. Vor diesemHintergrund sind Methoden und Werkzeuge ge-fordert, die entwurfsbegleitend angewendet wer-den können, um von Beginn an das Auslegungs-ziel „minimales Umströmungsgeräusch“ zu

berücksichtigen. Das DLR hat daher in einer Mischfinanzierung mit der DFG einen ar-beitsteiligen Forschungsverbund mit den Universitäten Dresden, Stuttgart und Aa-chen zur Simulation von Umströmungsgeräuschen initiiert (Projekt SWING = Simula-ton of Wing-flow Noise Generation), der als DFG-Vorhaben seit 2001 fortgeführt wird. Mit Hilfe des im DLR neu entwickelten 3D-block-

Erste 3D-Version eines

CAA-Codes angewandt

strukturierten hochauflösenden Finite DifferenzenCAA(Computational AeroAcoustics)-Verfahrens ist esin einer ersten Designstudie gelungen, den Dicken-effekt von Flügelprofilen auf die Schallentstehung in3D-gesteuerter Anströmung numerisch zu simulieren.Das Verfahrenskonzept basiert auf der Simulation derDynamik von Störungen eines vorab mittels CFD be-rechneten zeitgemittelten Strömungsfelds. Im Ver-gleich zu klassischen Ansätzen der Aeroakustik ent-fällt dabei die in der Regel außerordentlich schwierigeModellierung der aerodynamischen Schallquelle; denndie Schallerzeugung ist Teil des Simulationsergebnis-ses. Das Verfahren wird weiterentwickelt, um in derFolge zur akustischen Bewertung von Hochauftriebs-hilfen an Tragflügeln (Landeklappen, Vorflügel, etc.)eingesetzt zu werden.

■ Wirbelschleppen können durch Interaktion gegen-sinnig rotierender Wirbel schnell zum Zerfall gebracht

werden. Im Nach-lauf des AirbusA380 entstehenzwei gegensinnigrotierende Wirbel-paare: ein äußeresstarkes Paar vomFlügel und ein

inneres schwächeres Paar vom Rumpf und Höhenleit-werk. Grobstruktur-Simulationen zeigen, dass bei geeigneter langwelliger Anfachung des inneren Wir-belpaares dieses zu schwingen beginnt und sich anverschiedenen Stellen um jeweils einen Wirbel desäußeren Wirbelpaares herumlegt. Die inneren Wirbeltreten dann in starke Wechselwirkung mit den äuße-ren Wirbeln, beginnen dadurch ebenfalls zu schwin-gen und zerfallen kurz danach in instabile Wirbel-ringe und schließlich in eine kleinskalige Turbulenz,die rasch abklingt. Für den A380 wird jetzt nach Kon-figurationen von Flügel, Rumpf und Höhenleitwerkgesucht, die zur Bildung gegensinnig rotierenderWirbelpaare beitragen.

Wirbel-schleppen

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■ Die Deutsche Flugsicherung (DFS) und der Flughafen Frankfurt (FAG) versuchenmit neuen Anflugverfahren die durch Wirbelschleppen bedingten Engpässe bei denbeiden Parallelbahnen in Frankfurt zu entschärfen. Dazu hat das DLR aus Klimadatenabgeschätzt, wie häufig Wirbel bestimmter Stärke mit Querwind die Parallelbahn er-

reichen. Die Mehrzahl der Wirbelschleppen, die voneiner Landebahn die jeweilige Parallelbahn in 458Metern Abstand erreichen, sind um ca. drei Wirbel-abstände abgesunken und damit für den sicherenBetrieb unkritisch. Etwa ein Promille der Wirbelsteigt jedoch um bis zu 100 Meter über das Flug-niveau hinaus auf und ist dann trotz der Abnahmeihrer Stärke auf 30 Prozent als potentiell kritisch für landende Flugzeuge anzusehen.

■ Das Windfeld in Wirbelschleppen lässt sich mit kohärenten Lidarsensoren messen.Im Rahmen des EU-Projektes MFLAME wurden im Februar und März 2000 zwei Mess-kampagnen am Flughafen Toulouse-Blagnac durchgeführt. Das 2 µm Doppler-Lidar des

DLR wurde direkt unter dem Gleitpfad der Lan-debahn 33L

Wirbel-schleppen

am FlughafenFrankfurt

aufgestellt undunter einemniedrigen Ele-vationswinkelvon ca. 4 Gradgegen die An-f lugr ichtungausgerichtet.

Damit wird das Absinken eines Wirbelpaares hintereinem Flugzeug in einer Entfernung bis zu 2.400 Me-tern Entfernung mit 75 Metern Auflösung erfasst undwährend seines Absinkens über einen Zeitraum vonmehr als einer Minute verfolgt. Insgesamt wurden aufdiese Weise die Wirbelschleppen von 93 landendenFlugzeugen der Gewichtsklassen leicht (< 30 Tonnen),mittel (30 bis 100 Tonnen) und schwer (> 100 Ton-nen) detektiert. In den Ergebnissen sind die Wirbel ineiner Darstellung der Spektralbreite deutlich sichtbar.Das Verfahren bildet die Grundlage für ein Wirbel-schleppenwarnsystem.

Doppler-Lidar

misst Wirbel-schleppe in mehreren

Kilometer Entfernung

■ Für die Erforschung der Troposphäre und unterenStratosphäre und für die Erdbeobachtung wird einFlugzeug mit großer Reichweite (> 8.000 Kilometer),Gipfelflughöhe (>15 Kilometer), Nutzlast (drei Tonnen)und Nutzfläche (20 bis 30 Quadratmeter) benötigt.

Das Flugzeug soll Mes-sungen bei weltweitenExperimenten mit einemSystem von Instrumen-ten und mit wissen-schaftlichem Personalaus mehreren Gruppen(multidisziplinär und international) ermögli-

chen. Damit sollen neue wissenschaftliche Fragen er-forscht und beantwortet werden. Es gibt derzeit welt-weit kein Forschungsflugzeug, das den genanntenAnforderungen entspricht. Auf der Basis eines aus-führlichen und unter den Nutzern abgestimmten Kon-zepts vom Februar 2001 haben das Deutsche Zen-trum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) daher beim BMBF bzw.dem Wissenschaftsrat einen Antrag zur Finanzierungvon Beschaffung und Betrieb eines großen, hoch-und weitfliegenden Forschungsflugzeugs „HALO“ aufder Basis eines großen Geschäftsreiseflugzeugs ge-

HALO- High Altitude

and Long Range Research

Aircraft

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stellt. Die Nutzer stammen aus 31 Instituten, darunter 14 Hochschulinstitute,4 Max-Planck-Institute, 2 Institute der WGL, einem Fraunhofer-Institut, dem DeutschenWetterdienst und Instituten aus 6 HGF-Zentren.

■ In zwei großen Feldmesskampagnen (März/April 2000, Punta Arenas, Chile, undSeptember/ Oktober 2000, Prestwick, Schottland) wurden Unterschiede in den mikro-physikalischen und morphologischen Eigenschaften von Aerosolen und Zirren zwi-schen belasteten (Nordhemisphäre) und unbelasteten (Südhemisphäre) Gebieten

bestimmt. Die Kampagnen waren Teil des EU-Pro-jektes INCA (Interhemispheric differences in Cirrusproperties from Anthropogenic emissions) und des 2000 begonnenen HGF-Projekts PAZI (Par-tikel aus Flugzeug-triebwerken undihr Einfluss aufKondensstreifen,

Zirruswolken und Klima) mit vielen Partnern. Die Aus-wertung der umfangreichen Messungen ist im Gange,folgende Ergebnisse kündigen sich aber bereits an:Die Spurengaskonzentrationen von NO, NOY, O3 undCO sowie die Anzahl feiner Aerosolpartikel (> 14 nm)sind in der Nordhemisphäre deutlich höher als in derSüdhemisphäre. Die Häufigkeitsverteilung der beob-achteten relativen Feuchten zeigt Unterschiede zwi-schen beiden Hemisphären. In belasteter Umgebungtritt weniger häufig Übersättigung bezüglich Eis auf;die Verteilung ist insgesamt zu niedrigeren Feuchtenverschoben. Diese Ergebnisse zeigen deutliche Unter-schiede in den Aerosolen, die jedoch nur zu einem Teilauf den Luftverkehr zurückzuführen sind.

Aerosol-konzen-

trationin der Atmosphäre

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Der Schwerpunkt Energie trägt mit seinen Arbeitendazu bei, eine nachhaltige Energieversorgung mög-

lich zu machen. Hierbei steht einerseits im Mittelpunkt, dass neueIdeen auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden, andererseitsmüssen Entwicklungen vorangetrieben werden, die Technologiennäher an eine Wirtschaftlichkeit heranführen oder die Konkurrenz-fähigkeit deutscher oder europäischer Industrie erhalten.

Thematische Schwerpunkte sind die solarthermische Kraftwerkstechnolo-gie, die Solarchemie, Brennstoffzellen, schadstoffarme Verbren-nung sowie die Entwicklung hocheffizienter Gasturbinen und diefachübergreifenden systemanalytischen Arbeiten. Außerdem istdie Laserforschung des DLR, die sich verstärkt auf wehrtechnischeAspekte konzentriert, im Schwerpunkt Energie angesiedelt.

Schwerpunkt Energie

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■ Mit dem Projekt EUROTROUGH wurde die Entwicklung eines neuartigen Parabol-rinnenkollektors (inklusive Aufbau und Inbetriebnahme) erfolgreich abgeschlossen.Die Entwicklung der Direktverdampfungstechnologie kann im europäischen Rahmen

fortgesetzt werden. In der nun anstehenden Pro-jektphase soll der Schritt vom funktionierendenPrototypen zu einer im Markt anwendbarenTechnologie geschlossen werden.

Im Bereich der Turmkraftwerke erfolgte derNachweis von Brennstoffeinsparung durch Methanreformierung im SOLASYS-Projekt.Im REFOS-Projekt wurden mit einem neuartigen Sekundärkonzentrator Verbesserungenim Wirkungsgrad von etwa 10 Prozent nachgewiesen.

Solar-forschung

■ In einem deutsch-französischen Industrieprojekt istes gelungen, im mittleren infraroten Wellenlängenbe-reich (MIR) Laserleistungen zu erzielen, die in Europabisher einmalig sind. Dazu ist die nahinfrarote Strah-lung eines vorhandenen Festkörperlasers mit Hilfenichtlinearer optischer Methoden in den neuen Wellen-längenbereich verschoben worden. Für diese Wellenlängenkonversion wird ein zweistufiger opti-scher parametrischer Oszillator (OPO) in einer speziel-len Anordnung eingesetzt. Die effiziente Erzeugungder MIR-Strahlung stellt einen besonderen Schwierig-

keitsgrad dar;sie gelingt nurbei Laserinten-sitäten, die ge-ringfügig unter-halb der Zerstör-schwelle der ein-gesetzten nicht-linearen Kristalleliegen. Aus die-

sem Grund kommt der Auswahl neuer optischer Ma-terialien sowie deren Qualifizierung eine herausragen-de Bedeutung zu. Die Hauptinteressen der Anwendererstrecken sich auf die Bereiche optische Gegenmaß-nahmen, Umwelt-Messtechnik und LIDAR-Technologie.

Laser-forschung

Mittleren infrarotenWellenlängenbereich

„erobert“

■ Im Rahmen des DLR-Projekts „Brennkammermo-dellierung“ wurde der DLR-Wissenschaftscode THETAweiterentwickelt und in einigen Anwendungen er-probt. Die Weiterentwicklung des THETA-Codes be-

traf insbeson-dere die Im-plementie-rung einerTechnik zurdynamischenGitteradapti-on als auchdie Anbin-dung vonneuen Mo-dellen für

Turbulenz und Wärmestrahlung. Dabei wurde für dieSimulation des Wärmetransports ein eigenständigesProgramm entwickelt, das parallel zum THETA-Codeablaufen kann.

Das existierende Rußmodell wurde vor allem unterden Gesichtspunkten einer besseren Beschreibungder frühen Phase der Rußbildung sowie der PAK-Kinetik weiterentwickelt. Die Datenbasis wurde umzusätzliche aromatische Brennstoffe erweitert. Durcheine detailliertere Beschreibung der Kinetik der Ruß-vorläufer innerhalb der Gasphasenchemie konnte dasEinsetzen der frühen Phase der Rußbildung erheblichbeschleunigt werden. Gleichzeitig wurden die wesent-lichen Pfade auf dem Weg vom Brennstoff zu Ruß-partikeln und sogenannte Schlüsselspezies identifiziert,die für den einzelnen Brennstoff charakteristisch sind.

Ver-brennungs-

und Gas-turbinen-technologie

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■ Die Standardabgasanalytik für den Hochdruck-Brennkammer-Prüfstand HBK-Swurde komplettiert. Unter großer Beachtung der Wissenschaftsgemeinde wurde

der HBK-S in Betrieb genommen.

Für geplante Messungen auch an Gas-turbinen-Modellbrennkammern wurde eine1D-Raman-Messapparatur konzipiert undaufgebaut. Mit dieser Anlage können zeitlichund räumlich aufgelöste Messungen derTemperatur, des Mischungsbruchs und derKonzentrationen der Hauptspezies durch-geführt werden. Diese Messmethode hat

für Untersuchungen zur instationären Verbrennung herausragende Bedeutung.

■ In der Projektgruppe Brennstoffzellen-Systemtechnik entstand ein luftgekühltes,tragbares Niedertemperatur-Brennstoffzellen-Aggregat mit bisher 200 Watt elektri-

scher Leistung, das eine herkömmliche Batterie, beispielsweise in einem PKW, er-setzen kann. Bei gleichem Bauvolumenu n d e n t-

Neuer Brenn-

kammer-prüfstand

in Stuttgart

Brennstoff-

sprechenderAbgabeleis-t u n g h a tdas Brenn-stoffzellen-a g g r e g a tnur etwa 20Prozent des

Gewichtes einer entsprechenden Batterie und kann jenach Kapazität des integrierten Metallhybridspeichersbis zu 36 Stunden bei 150 Watt Dauerleistung konti-nuierlich betrieben werden. Das Aggregat hat daherdas Potenzial, in vielen Bereichen portabler und mobi-ler Anwendungen Batterien vorteilhaft zu ersetzen.Entsprechendes industrielles Vermarktungsinteresse liegt vor.

zellen-aggregate

ersetzen Autobatterieund „Lichtmaschine“

Eine deutliche Steigerung der Fahrzeugökonomie beigleichzeitig erhöhter Verfügbarkeit an elektrischer Energie an Bord, beispielsweise für die Standklimati-sierung, erwartet man von der Entwicklung und demEinsatz von sogenannten „Auxiliary Power Units“(APU) auf Brennstoffzellenbasis mit mehreren Kilo-watt Leistung. Die APUs sollen in günstiger Weiseden Motor von allen Funktionen außer dem Vortriebentlasten. Weltweit wird seit relativ kurzer Zeit sehrintensiv an solchen APUs gearbeitet, wobei vor allemsolche mit Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFC)favorisiert werden, da vergleichsweise einfach Benzinoder Diesel als Brennstoffbasis eingesetzt werdenkann. Das DLR-Institut für Technische Thermodynamikmit seinem auf Plasmaspritz-Herstellungstechnolo-gien basierenden SOFC-Konzept ist der Partner einesaus mehreren Firmen unter Führung von BMW beste-henden deutschen SOFC-APU-Entwicklungskonsor-tiums.

4. JB 2001 Energ. 05.03.2002 16:40 Uhr Seite 5

■ Für das HGF-Verbundprojekt „Global zukunftsfähige Entwicklung – Perspektivenfür Deutschland“ liegen die Ergebnisse des Teilprojekts „Schlüsseltechnologie Rege-

nerative Energien (REG)“ vor. Der Berichtsband enthält eine umfas-sende Bewertung aller relevantenREG-Technologien unter ökologi-schen, ökonomischen und sozialenNachhaltigkeitsgesichtspunktenund formuliert am Beispiel Deutsch-lands eine bis in das Jahr 2050 reichende Ausbaustrategie einerEnergieversorgung, die den Kriterieneiner nachhaltigen Entwicklung

genügt („Orientierungsszenario“). Die Ergebnisse des Teilprojekts fließen in die For-mulierung von Nachhaltigkeitsstrategien der übrigen Projektteile, insbesondere Mobi-lität, Bauen und Wohnen sowie Landwirtschaft und Ernährung ein. Des weiteren die-nen sie auch als Eingangsgrößen für die energierelevanten Parameter eines umwelt-ökonomischen Modells der deutschen Volkswirtschaft.

HGF-Verbund-projekt

„Global zukunftsfähige Entwicklung - Perspektiven

für Deutschland“

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Das in der DLR-Senatssitzung vom November2000 gebilligte „Mehrjährige Forschungspro-

gramm für den Schwerpunkt Verkehr“ befindet sich in der Umset-zungsphase. Darüber hinaus erfolgt die programmatische Ausrich-tung auf die neuen Bedingungen der reformierten Herrmann vonHelmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF). Aufoperativer Ebene wurden konkrete Projekte und Vorhaben defi-niert, die die jeweilige Kooperationsstrategie, die angestrebtenNetzwerke sowie die Planung weiterer Drittmittel-Akquisition ent-halten.

Bei den bisher eingeleiteten Projekten wird besonderes Augenmerk aufdie Endnutzer gelegt. Eine wichtige Zielgruppe sind hierbei diekleinen und mittleren Unternehmen, die unterstützt werden sol-len, bei neuen Entwicklungen – wie z.B. bei Brennstoffzellen-Antriebssystemen – ihre Stellung als Zulieferer der Großindustrieinnovativ auszurichten. Andere Projekte – wie z.B. das Berliner Taxiprojekt zur Gewinnung aktueller Verkehrsdaten – zielen aufdurch verbesserte Information erzielbare Vorteile für Unternehmenab. Unter Ausnutzung modernster Technologien werden – z.B. inINVENT, einer gemeinsamen Initiative mit Großindustrie und Ver-waltungen – innovative Strategien für ein intelligentes Verkehrs-management entwickelt. Auch an der Ausschreibung „SystemSchiene 2010“ des BMBF hat sich das DLR mit mehreren Anträgenbeteiligt. Eine wichtige Aufgabe wird auch in der Politikberatungwahrgenommen. Hier sei beispielsweise auf die Studie „Halbie-rung des Flottenverbrauchs“ hingewiesen, die für das BMBF erar-beitet wird.

Schwerpunkt Verkehr

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Die Antragssumme der zur Zeit noch in Verhandlung stehenden Drittmit-telprojekte beläuft sich auf rund 10 Millionen DM. Im Bereich derNetzwerkbildung sind beispielhaft die optischen Verkehrsanwen-dungen im Kompetenznetz Optec Berlin-Brandenburg, das Ver-bundprojekt „Leiser Verkehr“ sowie der Verbund „Übermüdungund Verkehrssicherheit“ zu nennen. Auf europäischer Ebene istdas Berliner DLR-Institut für Verkehrsforschung in Netzwerke ein-gebunden, von denen eines bereits als Forschungsnetzwerk vonder Europäischen Kommission gefördert wird. Überdies konntenaus den Forschungsaktivitäten heraus Beiträge bei internationalrenommierten Konferenzen mit Erfolg platziert werden, z.B. beim7. Weltkongress für Intelligente Transportsysteme (IST) in Turin, imTransport Research Board in Washington oder beim 9. Weltkon-gress zur Verkehrsforschung (WCTR) in Seoul.

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■ Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des Schwerpunkts Verkehr ist dieintensive Zusammenarbeit mit dem Sachverständigen-Beirat. Zur Ergänzung der Ar-

beit des Beirates wurden Arbeitskreise gebildet,zu denen weitere externe Sachverständige, ins-besondere aus der Industrie, hinzugezogen wer-den. Gemäß einer Vereinbarung mit dem Vor-stand des DLR wird der Sachverständigen-Beiratdie Gestaltung und Umsetzung des Schwerpunk-tes auch in der Zukunft unterstützend begleiten.

■ Das DLR-Institut für Verkehrsforschung hat seine Räume in Berlin-Adlershof zum1. April 2001 bezogen. Der die Gründung und Finanzierung durch Anschubmittel be-treffende Kooperationsvertrag zwischen der Berliner Senatsverwaltung für Wissen-schaft, Forschung und Kultur und dem DLR wurde am 25. Juli 2001 in Anwesenheit

des Berliner Regierenden Bürgermeisters undden Staatssekretären des Bundesministeriumsfür Bildung

Arbeit des Beirats

Stand der

und Forschungund des Bun-desministeri-ums für Ver-kehr, Bau- undWohnungswe-sen feierlichunterzeichnet.

Nachdem Pro-fessor Lemmer am 1. März 2001 in Braunschweig sei-nen Dienst als Direktor des DLR-Instituts für Verkehrs-führung und Fahrzeugsteuerung angetreten hat, wirdnun der inhaltliche, personelle und räumliche Aufbaudes Instituts beschleunigt vorangetrieben. Die inhalt-liche Auslegung des Instituts und seine externe Ver-netzung wird durch einen Institutsbeirat und einen Ar-beitskreis des Sachverständigen-Beirats tatkräftig unterstützt.

Instituts-gründungen

und Besetzung der

Leitungs-stellen

In Stuttgart wurden die Vereinbarungen mit der Lan-desregierung und der Universität zur Gründung desInstituts für Fahrzeugkonzepte im DLR sowie einesZentrums für Fahrzeugtechnik (gemeinsam mit derUniversität Stuttgart und dem Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart(FKFS)) zur Unterschriftsreife gebracht. Nachdem dasLandeskabinett die dem DLR zugedachten Finanzmit-tel beschlossen hat, erwartet das DLR nun die an-gekündigte unverbindliche Inaussichtstellung der Förderung. Mit ersten Schritten zum Institutsaufbauwurde begonnen und das Berufungsverfahren wurdein die Wege geleitet.

Den beiden Projektanträgen in Oberpfaffenhofen„Conceptual Design Labor für Fahrzeugsimulationund –entwurf“ und „Hardware in the Loop“ hat dasBayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehrund Technologie zugestimmt, so dass mit der Durch-führung der mit einer Gesamtsumme von 8,3 Millio-nen DM geförderten Projekte begonnen werdenkonnte.

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■ Die erste Phase der mit insgesamt 24 Millionen DM geplanten Anschubfinanzie-rung durch das BMBF konnte Ende April 2001 abgeschlossen und in die zweite Pha-

se mit einer Laufzeit bis Ende Juni 2002überführt werden. Vorstand und Programm-direktion Verkehr des DLR werden gemein-sam mit den in einem Cluster zusammen-geschlossenen DLR-Verkehrsinstituten undmit den Leitern der zum Schwerpunkt Ver-kehr beitragenden Institute das Programmweiterentwickeln. Neben der internen Fort-

entwicklung des Programms und der Abstimmung mit dem Beirat bemüht sich dasDLR um die Einbindung anderer Einrichtungen der HGF sowie um intensive Verknüp-fungen mit der universitären Verkehrsforschung und der Verkehrswirtschaft.

Zu Beginn des Jahres 2002 steht die Überprüfung des Schwerpunktes Verkehr, dienach Möglichkeit bereits im Rahmen der momentan entstehenden neuen HGF-Struk-turen erfolgen sollte, an.

Fort-entwicklung

des Programms

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Das Innovationsmodell des DLR hat sich zueinem festen Bestandteil der DLR-Unterneh-

menspolitik entwickelt. Es geht über den Ansatz des klassischenTechnologietransfers zur Vermarktung von Ergebnissen aus derLuft- und Raumfahrtforschung hinaus. Gemäß DLR-Innovations-modell werden 10 Prozent des Budgets in den einzelnen Schwer-punkten für Innovationsprojekte verwendet. Für die Technologie-transfervorhaben steht dem Technologiemarketing der Technolo-gietransferfonds mit derzeit etwa 3 Millionen Euro pro Jahr zurVerfügung. Die Hälfte davon sind Rückflüsse aus Lizenzeinnah-men bereits erfolgreich abgeschlossener Projekte. Die Mittel werden für Aufbereitung und Überführung vom DLR-Know-how inkonkrete Produkte und Dienstleistungen eingesetzt. In Foschungs-kooperationen zwischen DLR-Instituten und Industriepartnernwird produktorientiert an Lösungen gearbeitet. Die Industrie über-nimmt im Anschluss die Vermarktung der Ergebnisse. Das DLR erhält im Gegenzug Lizenzeinnahmen für die Nutzung vonSchutzrechten und Know-how des DLR durch die Unternehmen.

Ein Team von Natur- und Ingenieurwissenschaftlern, Betriebswirten undJuristen im DLR unterstützt die Projekte durch Marktstudien, Eig-nungsbewertung und bei der Kundenakquisition. Ein Instrumentfür die Bewertung des Markterfolgspotenzials von Innovationenist z.B. das Bewertungssystem InnoGuide. Hierbei handelt es sichum ein Verfahren, das vom DLR in Kooperation mit den Firmen InnoSatrat GmbH, Selb/Bayern, und dem Institut für InternationalesInnovationsmanagement an der Universität Bern entwickelt wurdeund nun erfolgreich eingesetzt wird.

Neben der Vermarktung von DLR-Technologien über regionale Vertriebs-mitarbeiter an allen Standorten des DLR wird seit Anfang 2001ein weiteres Marketinginstrument des Technologietransfers, dasSME-Forum, eingesetzt.

Innovation

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■ Das SME-Forum R&D (Small and Medium Size Enterprise Forum for Research andDevelopment) richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU)aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), die zur Realisierung ihrertechnologischen Innovationen Unterstützung in Forschung und Entwicklung benöti-gen. Unternehmensverbände sowie Industrie- und Handelskammern informieren inregionalen Informationsveranstaltungen über das europaweite Technologieangebotvon Forschungszentren. Darüber hinaus unterstützen nationale Koordinatoren dieKMU bei der Suche nach geeigneten EU-Förderprogrammen, die Forschungsprojektebis zu 50 Prozent finanzieren. Dadurch wird das Investitionsrisiko eines KMU erheb-

lich reduziert. Voraussetzung einer EU-Förderung ist die Zu-sammenarbeit europäischer KMU, so dass Doppelforschung

vermieden werden kann.Über das Netzwerk derdeutsch-französischen Pro-jektpartner des SME-Forums(bestehend aus den For-schungseinrichtungen undIndustrieverbänden DLR,

Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) , Mou-vement des Entreprises de la France (MEDEF), CentreNationale de la Recherche Scientifique (CNRS), Asso-ciation Nationale de la Recherche Technique (ANRT))wird die Suche nach geeigneten Kooperationspartnernvereinfacht.

Die Zusammenarbeit, insbesondere auch mit KMU,wurde im Jahr 2000/2001 in zahlreichen Kooperatio-nen verstärkt, bei denen die Beteiligung des DLR amVermarktungserfolg des gemeinsam entwickelten Pro-duktes oder der Dienstleistung vertraglich vereinbartist. Beispiele für einzelne Vorhaben sind folgende Projekte:

■ Der vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronikin Oberpfaffenhofen entwickelte nachgiebige Kraft-

Momenten-Sen-sor ist mit Hilfe eines absolut mes-senden, sechs-di-mensionalen Kraft-und Momenten-M e s s - S y s t e m saufgebaut. Die

Auswertungselektronik ist vollkommen integriert. DieMesswerte können in physikalischen Größen über eine in der Industrie anerkannte Datenübertragungs-

SME-Forum

R&D

Kraft-Momenten

Sensor

möglichkeit (CAN BUS) im Vier-Kilo-Hertz-Zyklus undgleichzeitig über eine serielle Schnittstelle ausgege-ben werden. Der Sensor wurde ursprünglich für dasRoboter-Technologie-Experiment ROTEX entwickeltund an Bord des Space Shuttles während der D2-Mis-sion eingesetzt. Der nachgiebige Kraft-Momenten-Sensor dient als Sensor zum Messen von Kräften undMomenten in der Handwurzel des ROTEX-Greifers.

■ Der Laser-Scanner des DLR-Institutes für Robotikund Mechatronik in Oberpfaffenhofen dient zurschnellen dreidimensionalen Erfassung von Ober-flächenkonturen. Ein rotierender Messkopf erfasstdurch aktive Lasertriangulation in schneller FolgeProfilschnitte der zu vermessenden Oberfläche.

Der Laser Range Scannerwurde für den Einsatzals integraler Bestandteileines multisensoriellenRobotergreifers ent-wickelt. Durch die minia-turisierte Bauform unddas geringe Gewichteignet er sich ebenso als

Abtastsensor auf einem Messarm. Die schnelle Aus-gabe echter 3D-Daten ermöglicht vielfältige Anwen-dungen, wie z.B. Geometriedatenerfassung von Frei-formflächen oder Modellierung einer Roboterarbeit-sumgebung zum Zweck der Greifplanung oder Kolli-sionsvermeidung.

Miniaturisierter

Laser Range

Scanner

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■ Der vom DLR-Institut für Strukturmechanik in Braunschweig entwickelte neue naturnahe Konstruktionswerkstoff besteht aus naturfaserverstärkten Biopolymere.

Der so genannte „Bio-Verbund“ zeigt ein ein-maliges Eigenschaftsprofil:

� hohes Leichtbaupotenzial,� ähnliche mechanische Eigenschaften wie GFK,� hohe Standzeiten der Verarbeitungswerkzeuge,� umweltverträgliche Entsorgungsmöglichkeiten.

Bio-Shield erfüllt die Sicherheitsstandards nach DIN EN 398 und ist im Vergleich zuanderen Serienprodukten bis zu zehn Prozent leichter. Weitere Einsatzgebiete für„Bio-Verbunde“ liegen in den Bereichen PKW-Innenausbau, Schienenfahrzeugbau,Elektroindustrie, Bauwesen, Möbelindustrie, Schutzhelme und allgemein im Bereichder Leichtbaustrukturen.

Bio-Shield – Ein Produkt

aus „Bio-Verbund“

■ Die erste kommerzielle digitale photogrammetri-sche Luftbildkamera ADC ist vom DLR gemeinsam

mit der Firma LH-Sys-tems (Schweiz) ent-wickelt worden. Diezur Zeit kommerzi-ell weltweit im Ein-satz befindlichenSysteme basierenfast ausschließlichauf Luftbild-Filmka-meras. Diese kön-

nen nur in eingeschränktem Maße spektrale Informa-tionen von der Erdoberfläche zur Nutzung themati-scher Aufgaben gewinnen. Der entscheidende Vorteil

Airborne Digital

Camera (ADC)

der multispektralen hochauflösenden Airborne DigitalCamera (ADC) liegt in der Kombination von digitalen3D-Informationen und Fernerkundungsdaten für diegeometrische und thematische Auswertung. Als digi-taler Sensor liefert die ADC unmittelbar kalibrierteund in Echtzeit verarbeitete Daten. Dadurch lassensich sowohl 3D-Vermessungsaufgaben als auch Vege-tationsklassifizierungen und Aufgabenstellungen desUmweltmonitorings vom Flugzeug aus reproduzierbarvornehmen.

5. JB 2001 Verkehr/Inno. 05.03.2002 16:41 Uhr Seite 9

■ Industrieunternehmen und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU)haben häufig Schwierigkeiten, sich in der heterogenen Technologieangebotsvielfaltvon Großforschungseinrichtungen zurechtzufinden und kompetente Ansprechpartnerfür ihre Fragestellungen zu identifizieren.

Das Projekt HGF Internet-Forum Industrie (HIFI) der Hermann von Helmholtz-Gemein-schaft Deutscher Forschungszentren (HGF) wurde im Rahmen des Innovationsfonds

als gemeinsamer Vorschlag des Forschungszentrums Karls-ruhe (FZK), des Forschungszentrums Jülich (FZJ), des For-schungszentrums Geesthacht (GKSS) und des DeutschenZentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beim Bundesminis-terium für Bildung und For-

HGF Internet-Forum

Industrie

schung (BMBF) eingereichtund bewilligt. Ziel des HIFI-Projektes ist es, in Form

einer gemeinsamen Internetplattform einen elektroni-schen Technologie- und Kompetenzmarktplatz für dieIndustrie zu entwickeln. Durch die Vernetzung der For-schungszentren und mittels einer strukturiertenSuchmöglichkeit wird den Unternehmen der Zugangzu einem überregionalen Technologie- und Kompeten-zangebot erleichtert. Darüber hinaus unterstützt HIFIdurch die Weiterleitung konkreter Anfragen aus derIndustrie an die relevanten „Problemlöser“ auf ein-fache Art und Weise eine Kontaktaufnahme, die zu lukrativen Industrieaufträgen führen kann.

Das Kompetenzprofil beinhaltet neben Kontaktinfor-mationen, Angaben zur Person und zum Institut einekurze Beschreibung der verfügbaren Kompetenzen sowie mögliche Anwendungsbereiche.

Die Laufzeit des Projekts beträgt zwei Jahre. Die Pilot-phase soll in 2001 abgeschlossen werden. Mittelfristi-ges Ziel ist es, die noch nicht in das Vorhaben ein-gebundenen Forschungszentren der HGF in HIFI zu integrieren.

HIFI

■ Die AXA Colonia Versicherungs-AG hat dem DLRihr Konzept zur Versicherung patentrechtlicher Ange-

legenheitenvorgestellt, dasseit Oktober2000 angebo-ten wird. DiePatentschutz-versicherungbietet dem Ver-sicherungsneh-mer sowohl aktiven Rechts-

schutz zur Abwehr von Patentverletzern als auchDeckungsschutz für unbeabsichtigte Patentrechtsver-letzungen des Versicherungsnehmers einschließlichder Kosten für Abwehr unbegründeter AnsprücheDritter.

Kooperationen bei der

Patent-schutzver-

sicherung

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■ Private und öffentliche Investoren suchen nach geeigneten Methoden und Verfah-ren, um ihre Investitionsentscheidung abzusichern. Der Bedarf nach einem ausgefeil-

ten Bewertungssystem, das neue Er-kenntnisse aus Forschung und Entwick-lung (F&E) auch in den frühen Phasenbeurteilt, ist offensichtlich. InnoGuideist vom DLR, der InnoSatrat GmbH,Selb/Bayern, und dem Institut für Inter-nationales Innovationsmanagement an

der Universität Bern entwickelt worden, um als Bewertungsverfahren für Innovatio-nen mehr Sicherheit bei Entscheidungen für den dynamischen Innovationsmarkt zuschaffen. Die dazu entwickelte Software liefert u.a. eine aussagekräftige Bewertungdes Markterfolgspotenzials von Innovationen.

Die Innovationsprojekte durchlaufen im InnoGuide drei Stufen. Im PreScreening wer-den Mach- und Umsetzbarkeit einer Innovation anhand von Muss- und Soll-Kriterienermittelt. Als Voraussetzung für diese Prüfphase müssen eine Projektskizze und einegrobe Markteinschätzung vorliegen.

InnoGuideein Bewertungssystem

für Innovationen

Das Screening beurteilt anschließend das Markter-folgspotenzial anhand von acht branchenunabhängi-gen Kriteriengruppen – eingeschätzt von Experten imHinblick auf Märkte und Kundennutzen.

Schließlich wird in Stufe drei das Innovation Manage-ment System (IMS) eingesetzt. Neben der Erfassungmöglicher Projektvarianten in verallgemeinerten Ent-scheidungsnetzen kommen Risikoanalysen und Wirt-schaftlichkeitsrechnungen eine hohe Bedeutung zu.Hierbei können auch Stakeholderanalysen in die Über-legungen eingehen.

InnoGuide unterstützt als leistungsfähiges Werkzeugneben der Beurteilung einzelner Projekte auch die Erstellung von Projektportfolios und die Ableitungvon Technologie- und Geschäftsfeldstrategien. Mit InnoGuide ist somit ein Instrument geschaffen worden, das sich flexibel an die unterschiedlichenProblemstellungen anpasst und einen effizienten Ablauf des Bewertungsprozesses ermöglicht.

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Der DLR-Wissenschaftspreis, der all-jährlich für herausragende wissen-schaftliche und technische Arbeitenvornehmlich jüngerer Mitarbeitervergeben wird, ging an drei einzelneWissenschaftler und an ein Autoren-team:

■ Dr. Martina Heer, Institut fürLuft- und Raumfahrtmedizin, erhieltden Preis für eine Arbeit, die sichmit der Regulation des Flüssigkeits-und Salzhaushalts von Astronautenbeschäftigt. Die Ergebnisse ihrerStudie belegen, dass erhöhte Koch-salzzufuhr nicht zu einem erhöhtenKörperflüssigkeitsgehalt, sondern zueiner Flüssigkeitsverschiebung ausdem Gewebe in die Blutgefäßeführt. Damit widersprechen ihre Be-funde herkömmlicher Lehrbuchmei-nung.

■ Dr. Uwe Schulz, Institut fürWerkstoff-Forschung, befasste sichmit einem hochaktuellen Thema aufdem Gebiet der Hochtemperatur-beschichtungen; seine Arbeit stellt einen wissenschaftlich wie anwen-dungstechnisch gleichermaßen rele-vanten Beitrag zur Ausdehnung derEinsatzgrenze von Turbinenschaufelnin Flugtriebwerken und stationärenGasturbinen durch wärmedämmen-de Keramikschichten dar.

■ An Dr. Maik Tiedemann, Institutfür Strömungsmechanik, ging dieAuszeichnung für seine Studien zurexperimentellen Bestimmung des la-minar-turbulenten Grenzschichtum-schlags auf der Rotorschaufel einertranssonischen Hochdruckturbinen-stufe.

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DLR-Wissenschafts-preis 2000

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Dr. Klaus Gierens, Institut fürhysik der Atmosphäre, und Dr. Ralfussmann, Fraunhofer-Institut fürtmosphärische Umweltforschung,eschäftigten sich in ihrer Preisarbeitit den Auswirkungen des Luftver-

ehrs auf das Klima, konkret mitem Problem der vertikalen Ausbrei-ung von Kondensstreifen, die imachlauf von Flugzeugen entstehennd zum anthropogenen Treibhau-effekt beitragen.

Mit dem Titel „Seniorwissen-chaftler“, der nur wenigen Kandi-aten von ausgesuchter fachlicherxzellenz vorbehalten ist, sind Prof.r. Mihai Datcu, Deutsches Ferner-undungsdatenzentrum, sowie Dr.ans Volkert, Institut für Physik dertmosphäre, ausgezeichnet worden.

it der Finanzierung eines For-chungssemesters wurden die Lei-tungen folgender Wissenschaftleronoriert:

Dr. Volker Carstens, Institut füreroelastik, Dipl.-Ing. Ole Langniß,

nstitut für Technische Thermodyna-ik, Dr. Ralf Meerkötter, Institut

ür Physik der Atmosphäre, Jürgenberst, Ph.D., Institut für Welt-

aumsensorik und Planetenerkun-dung, sowie Dr. Uwe Schulz, Insti-tut für Werkstoff-Forschung

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LR-Forschungs-emester 2000

LR-Seniorwissen-chaftler200

Dr. Christoph Leyens, Institut fürWerkstoff-Forschung, ehemaligerStipendiat der „Studienstiftung desdeutschen Volkes“, wurde im De-zember 2000 in die Auswahlkom-mission der Stiftung berufen.

Hugo-Denkmeier-Preisr mit 3.000 DM dotierte diesjäh-e Hugo-Denkmeier-Preis geht anrrn Dr. Carsten Stöcker, geb. 18.5.1973, der am 3.12.1999

Alter von 26 Jahren seine Promo-n über „Gerichtete monotekti-e Erstarrung“ mit Auszeichnung

geschlossen hat.

Otto-Lilienthal-rschungssemesters mit 12.000 DM dotierte Otto-

ienthal-Forschungssemester gehtdiesem Jahr an Herrn Prof. Dr.bert Sausen für seine herausra-nden wissenschaftlichen Leistun-n auf dem Gebiet der Simulationr langfristigen KlimaentwicklungWechselwirkung mit der Chemier Atmosphäre. Herr Prof. Sausenabsichtigt einen Forschungsauf-thalt beim National Center for mospheric Research (NCAR) inulder, Co/USA, und beim Lawrenceermore National Laboratory (LLNL)Livermore, Ca./USA, zum For-ungsthema „Klimaantwort aufht homogen verteilte Antriebe“.ide Zentren sind in den USAhrend in der Klimaforschung.

uszeichnungenurch die esellschaft n Freunden

es DLR

6. JB 2001 Ausz./Inst. 05.03.2002 16:42 Uhr Seite 3

■ Fritz-Rudorf-Preis Der turnusmäßig in diesem Jahr zuvergebende, mit 3.000 DM dotierteFritz-Rudorf-Preis geht an die HerrenKarsten Beneke und Dr. Kai-UweSchrogl für ihre herausragendenLeistungen beim Prozess der inter-nen Konsensbildung und der Formu-lierung und Darstellung der „Zieleund Strategien“ des DLR.

■ InnovationspreisDer mit 12.000 DM dotierte Innova-tionspreis geht an die Herren Dr.Volker Tank und Dr. Peter Hasch-berger für ihre herausragenden Leistungen und ihr Engagement beider Entwicklung und technischenUmsetzung des „DLR-Wildretter“,eines Gerätes zum Auffinden vongefährdeten Tieren auf landwirt-schaftlich bearbeiteten Flächen.

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■ W. Barwald, Institut für Welt-raumsensorik und Planetenerkun-dung und Dr. S. Montenegro(GMD), erhielten auf dem 3. Inter-national Symposium of the IAA„Small Satellites for Earth Observa-tion“, 2.-6. April 2001 in Berlin, denBest Paper Award“ für ihren Bei-rag: „BIRD-Spacecraft Bus Con-roller“(IAA-B3-1303).

Dipl.-Ing. Michael Bauschat, In-titut für Flugsystemtechnik, erhieltom Institut für Luft- und Raumfahrter Technischen Universität Berlin inen Lehrauftrag für die VorlesungExperimentelle Flugmechanik“, erbunden mit einem Flugver-uchspraktikum in Braunschweig.

Prof. Dr. Willy L. Bohn ist auf-rund seiner fachlichen Beratungnd internationalen Unterstützunger Laseraktivitäten am State Keyaboratory of Laser Technology zumastprofessor und Consultant deruazhong University of Science andechnology (HUST), Wuhan, China,rnannt worden.

Privatdozent Dr. Martinameris, Institut für Physik der At-osphäre, Oberpfaffenhofen, hat Mai 2001 vom Senator für Wis-

enschaft, Forschung und Kultur inBerlin einen Ruf auf eine C4 Profes-sur für Allgemeine Meteorologie imFachbereich Geowissenschaften derFreien Universität Berlin erhalten.

■ Dipl.-Ing. Gerd Dibowski, Sola-re Energietechnik Köln-Porz, wurdefür die Zeit vom 01.04.2000 bis zum01.04.2003 in den VDI-GET-Richtlini-enausschuss 4640 „Thermische Nut-zung des Untergrundes“ berufen.

■ Dr. Andreas Fix und Dr. ChristophBollig, Lidargruppe, Institut für Phy-sik der Atmosphäre in Oberpfaffen-hofen, wurde im Mai 2000 im Rah-men des Mobilitätskonzeptes desDLR ein Forschungsaufenthalt in denUSA ermöglicht.

Auszeichnungenund Preise

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Dipl.-Ing. Hans Galleithner, iter der Außenstelle Flugerpro-

ung des Instituts für Flugsystem-chnik in Oberpfaffenhofen/Man-ing, erhielt von der Fachhoch-hule München den LehrauftragFlugzeugerprobung“.

Dr. Herwig Grogger, Institut fürerodynamik und Strömungstech-ik, wurde zum 1. Oktober 2001m Professor für Thermodynamik

nd Strömungslehre an der Fach-ochschule Joanneum in Graz/Öster-ich berufen.

Das American Institute of Aero-autics and Astronautics (AIAA) er-annte Prof. Dr. Peter Hamel zumIAA-Fellow „for outstanding con-ibutions to scientific advances ofight Mechanics, System Identifica-on, Rotorcraft Wind Tunnel Modelsting, and In-Flight Simulation,d for exceptional Transatlantic

esearch Cooperation“.

Die American Helicopter Societyternational (AHS) verlieh Prof. Dr.eter Hamel den Dr. Alexanderlemin Award.

Der Commanding General der.S. Army Aviation and Missileommand, Julian A. Sullivan, Jr.,edstone Arsenal, verlieh Prof. Dr.eter Hamel den Commanders edallion Award.

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■ Dr. Hanno Heller, vormals Insti-tut für Aerodynamik und Strömungs-technik, erhielt anläßlich der „7thAIAA/CEAS Aeroacoustics Conferen-ce“ in Maastricht/Niederlande den„2001 CEAS Award for Scientificand Technical Excellence“, der nach1999 (erster Preisträger: Sir JamesLighthill) zum zweiten Mal vergebenwurde.

■ Prof. Dr. Axel S. Herrmann vomInstitut für Strukturmechanik inBraunschweig erhielt einen Ruf (C4-Professur) als Direktor des Institutsfür Flugzeugbau an der UniversitätStuttgart.

■ Prof. G. Hirzinger, Dr. J. Butter-faß, Dr. M. Fischer, M. Greben-stein, M. Hähnle, Dr. H. Liu, I.Schaefer und N. Sporer wurden„Finalist for the Best Conference Paper Award“ auf der InternationalConference on Robotics and Auto-mation (ICRA‘2000), San Francisco,22.-24. April 2000.

■ Dipl.-Ing. Thomas Jann, Institutfür Flugsystemtechnik´, wurde vomAmerican Institute of Aeronauticsand Astronautics (AIAA) in das „Aerodynamic Decelerator Systems(ADS) Technical Committee“ beru-fen.

■ Dr. Ravindar Jategaonkar, Insti-tut für Flugsystemtechnik, wurdevom American Institute of Aeronau-tics and Astronautics (AIAA) in das„Atmospheric Flight Mechanics(AFM) Technical Committee“ beru-fen.

■ Dr. Wolfgang Keydel wurdevom“Award Commmittee“ der IEEEGeoscience and Remote Sensing Society (GRSS) für den „GRSS Distin-guished Achievement Award“ nomi-niert.

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Prof. Dr. Horst Körner, Direktores Instituts für Aerodynamik undtrömungstechnik, wurde von derorthwestern Polytechnic University

n Xian/Volksrepublik China zumonsultant Professor ernannt.

Dipl.-Phys. Michael Kordt, nstitut für Robotik und Mechatro-ik, jetzt Deutsche Airbus, erhielt für eine Dissertation „Modellreduktionur nichtlinearen Reglersynthese“ie Auszeichnung „summa cum

ande“.

Dipl.-Ing. Carsten Krug, Institutür Flugsystemtechnik in Braun-chweig, erhielt den „HamburgerDI-Preis 2001“ für seine Diplom-rbeit an der TU Hamburg-Harburgit dem Titel „Auswirkungen von

ystemfehlfunktionen auf die Flug-euglängsbewegung bei automati-chen Landungen“.

Dr. Ekkehard Kührt, Dr. Jörgnollenberg, Volker Mertens,homas Behnke, alle Institut füreltraumsensorik und Planetener-

undung, wurden für die Entwick-ung, die erfolgreiche Inbetriebnah-

e und den erfolgreichen Probebe-rieb des Automatischen Wald-randfrühwarnsystems (AWFS) aufeuerwachttürmen des Landes Bran-enburg und in Kooperation mitolnischen Forstbehörden mit demeutsch-Polnischen Innovationspreis000 ausgezeichnet.

■ Dr. Susanne Lehner wurde vonder Rosenstiel School of Marine andAtmospheric Science der UniversitätMiami zum Adjunct Associate Pro-essor im Fachbereich Applied

arine Physics ernannt.

Dr. Hermann Mannstein, Dr.eter Wendling und Dr. Richardeyer, Institut für Physik der Atmo-

phäre in Oberpfaffenhofen, wur-en am 13. Sept. 2000 in Leicester,ngland, von der „Remote Sensingociety“ mit dem „Len Curtis Euro-ean Award“ für die Veröffentli-hung „Operational detection ofontrails from NOAA-AVHRR data“,ternational Journal of Remoteensing, Vol. 20 (1999),1641-1660,usgezeichnet. Die Auszeichnung istit einem Geldpreis verbunden.

Dipl.-Phys. Susanne Marquart,stitut für Physik der Atmosphäre inberpfaffenhofen, wurde in 2000it dem Promotions-Stipendium der

tudienstiftung des Deutschenolkes ausgezeichnet.

Dr. Wolfgang Mayer, Raum-ahrtantriebe Lampoldshausen, wur-e anlässlich seiner Gastprofessur aner Pennsylvania State University,SA, die Mitgliedschaft in der ame-

ikanischen „National Honor Society Aerospace Engineering“ verlie-en.

Dr. Jürgen Oberst, Institut füreltraumsensorik und Planetener-

undung, wurde für seine Leistun-en mit der Finanzierung eines For-chungsaufenthaltes zur Auswer-ung seismischer Daten als Pla-ungsgrundlage für die Lunar-Aondmission am Institut of Space

nd Astronautical Science (ISAS) inokio (Japan) honoriert.

Dr. Martin Otter, Institut für Ro-otik und Mechatronik, wurde zum

Vorsitzenden (Chairman) der Mode-lica Association (http://www.Modeli-ca.org ) gewählt.

6. JB 2001 Ausz./Inst. 05.03.2002 16:42 Uhr Seite 5

■ Dipl.-Ing. Jürgen Pausder, Lei-ter der Abteilung Hubschrauber amInstitut für Flugsystemtechnik, wur-de von der American Helicopter So-ciety International (AHS) in das „Testand Evaluation Committee“ beru-fen.

■ Dipl.-Phys. Gorazd Poberaj, Li-dargruppe, Institut für Physik der At-mosphäre, promovierte im Dezem-ber 2000 an der Universität vonLubljana mit einer Dissertation überdas Thema „Airborne DifferentialAbsorption Lidar for Water VapourMeasurements in the Upper Tropos-phere and Lower Stratosphere in theSpectral Region Around 940 nm“.

■ Dr. Andreas Reigber, Institut für Hochfrequenztechnik und Radar-systeme, bekam im Rahmen der 3. European Conference on SyntheticAperture Radar (EUSAR) in Münchenim Mai 2000 den „Best StudentAward“ verliehen.

■ Dr. Andreas Reigber und Dr. Alberto Moreira erhielten fürIhre Veröffentlichung „First Demon-stration of airborne SAR Tomogra-phie using L-Band multipass data“den „Prize Paper Award“ der IEEEGeoscience and Remote Sensing So-ciety.

■ Für ihre erfolgreiche Entwicklungeines Industrieschutzhelmes aus Bio-Verbund-Werkstoff wurden Dr. Ulrich Riedel und Jürgen Moschvom Institut für Strukturmechanikund Wolfgang Hagedorn vom Tech-nischen Betrieb mit dem Technolo-gietransferpreis der IHK Braun-schweig ausgezeichnet. Der mit20.000 DM dotierte Preis wurde vonder Bundesministerin für Bildungund Forschung, Edelgard Bulmahn,überreicht.

■ Dr. Delf Sachau vom Institut fürStrukturmechanik in Braunschweigerhielt einen Ruf (C4-Professur) aufden Lehrstuhl Mechatronik an derUniversität der Bundeswehr in Ham-burg.

■ Prof. Dr. Robert Sausen, Institutfür Physik der Atmosphäre in Ober-pfaffenhofen, wurde im Sommer2000 von der European GeophysicalSociety (EGS) zum „Secretary forClimate Modelling“ der EGS ge-wählt.

■ Dipl.-Ing. Josef Thomas, Leiterder Geschäftsführung der DLR-Stand-orte Braunschweig und Göttingen,wurde in folgende Ämter gewählt:Vorsitzender des Gesamtzentrumsfür Verkehr Braunschweig e.V. (GZ-VB), Mitglied des DLR im Zentrumfür Verkehr ZVB der TechnischenUniversität Braunschweig sowie Mit-glied des DLR im Vorstand „For-schungsflughafen Braunschweige.V.“. Weiterhin wurde Herr Thomasin das Kuratorium des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizinin Göttingen berufen.

■ Prof. Dr. Ulrich Trottenberg,(nebenamtlicher) Leiter der Organi-sationseinheit „Simulations- undSoftwaretechnik“ (DLR-SISTEC),wurde einstimmig zum Stellver-tretenden Vorsitzenden des Direk-toriums der „IuK-Gruppe“ der Fraunhofer-Gesellschaft gewählt.

■ Herr Trottenberg wurde fernerzum Mitglied des „Nationalen Koor-dinierungsausschusses zur Nutzungund Beschaffung von Höchstleis-tungsrechnern“ des Wissenschafts-rats ernannt.

■ Anja Trudel, Institut für Physikder Atmosphäre in Oberpfaffen-hofen, gewann im Juni 2000 denTitel „Deutsche Meisterin im Gleit-schirmfliegen 2000“.

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Dr. Andras Varga, Institut fürobotik und Mechatronik, war eneral Chair für das 11. IEEE Inter-ational Symposium on Computer-ided Control System DesignACSD), das vom 25.-27. Septem-

er 2000 in Anchorage, Alaska,SA, stattfand.

Dr. Andras Varga, Institut fürobotik und Mechatronik, wurdem Vorsitzenden des IEEE Controlstems Society Technical Commit-e on CACSD ernannt.

Dipl.-Ing. Martin Vejvoda, Insti-t für Luft- und Raumfahrtmedizin,hielt für seine Forschungsarbeitber „Untersuchungen zur Bean-ruchung des Kabinenpersonalsf transmeridianen Strecken“ den

. Wissenschaftspreis 2001 dereutschen Akademie für Flugmedi-n.

Dr. Hans Volkert, Institut fürysik der Atmosphäre in Oberpfaf-nhofen, wurde Ende 2000 für dreihre (2001-2003) zum permanen-n Mitglied des Steering Commit-es (MSC) des Mesoscale Alpineogrammes (MAP) berufen.

Dr. Wolfgang Wagner, Leiterer Arbeitsgruppe Radaranwendun-en am Deutschen Fernerkundungs-atenzentrum (DFD), erhielt einenuf für eine Professur für Fernerkun-ung am Institut für Photogramme-ie und Fernerkundung an derchnischen Universität Wien.

Dr. Berend van der Wall, Insti-t für Flugsystemtechnik, wurden der American Helicopter Societyternational (AHS) in das „Acou-ics Committee“ berufen.

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InstitutsclusterAngewandteFernerkundung:

Deutsches Fernerkun-dungsdatenzentrum;

Institut für Methodik derFernerkundung.

InstitutsclusterAntriebs- und Verbrennungstechnik:

Institut fürAntriebstechnik;

Raumfahrtantriebe;

Institut fürVerbrennungstechnik.

InstitutsclusterHochfrequenz- und Nachrichtentechnik:

Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme;

Institut fürKommunikationund Navigation.

InstitutsclusterWerkstoffe und Strukturen:

Institut für Aeroelastik;

Institut für Bauweisen-und Konstruktions-forschung;

Institut fürStrukturmechanik;

Institut fürWerkstoff-Forschung.

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stitut für Aerodynamiknd Strömungstechnik

stitut für ahrzeugkonzepte

stitut für Flugführung

stitut für lugsystemtechnik

stitut für Luft- undaumfahrtmedizin;

stitut für Physik er Atmosphäre;

stitut für aumsimulation;

stitut für Robotik und echatronik;

stitut für chnische Physik;

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stitut für Verkehrs-hrung und Fahrzeug-euerung;

stitut für Weltraum-nsorik und Planeten-

rkundung;

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aumfahrtmanagement;

aumflugbetrieb;

imulations- und oftwaretechnik;

Solare Energietechnik.

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erlin-Adlershofutherfordstraße 22489 Berlinel. (0 30) 6 70 55-0

onn-Oberkasselönigswinterer Straße22 – 5243227 Bonnel. (02 28) 4 47-0

raunschweigilienthalplatz 78108 Braunschweigel. (05 31) 2 95-0

öttingenunsenstraße 107073 Göttingenel. (05 51) 7 09-0

öln-Porzinder Höhe1147 Kölnel. (0 22 03) 6 01-0

ampoldshausen4239 Hardthausenel. (0 62 98) 28-0

berpfaffenhofen2234 Weßlingel. (0 81 53) 28-0

tuttgartfaffenwaldring 38-400569 Stuttgartel. (07 11) 68 62-0

tandorte

Verbindungs-büros im AuslandBureau de Paris17, Avenue de SaxeF-75007 ParisTel. (00 33-1) 42 19 94 26Fax (00 33-1) 42 19 56 29

Washington Office1627 Eye Street, N.W.Suite # 540Washington, D.C.20006-4020USATel. (0 01-2 02) 785 44 11Fax (0 01-2 02) 785 44 10

Bureau BruxellesRue du Commerce 311000 BruxellesTel. (0 03 22) 500 57 81Fax (0 03 22) 500 57 83

6. JB 2001 Ausz./Inst. 05.03.2002 16:42 Uhr Seite 7

■ Ehrenmitglieder

Prof. Dr. rer. nat.Reimar Lüst, Hamburg

Ministerpräsident a.D.Dr. jur. Franz Meyers,Mönchengladbach

Jean Sollier,Rueil-Malmaison/Frankreich

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler, Stuttgart

Die Mitgliederversammlung hatu.a. folgende Aufgaben: Entgegennahme des vomVorstand zu erstattenden Jahresberichts, Prüfungund Genehmigung der vom Vorstand vorgelegtenJahresrechnung, Entlastung vonVorstand und Senat,Beschlussfassung über Satzungsänderungen undüber Festsetzung der Mitgliederbeiträge des Vereinssowie Wahl der Senatsmitglieder. Das DLR hatte imJahr 2001 (Stand 11. 07. 2001) neben Ehrenmit-gliedern, Wissenschaftlichen Mitgliedern und Mit-gliedern von Amts wegen 60 Fördernde Mitglieder.

■ Fördernde Mitglieder

(Öffentlich-rechtliche Kör-perschaften, die jährlichwiederkehrende Zuwen-dungen von mindestensDM 100 000,- leisten)

Bundesrepublik Deutsch-land, vertreten durch dieBundesministerin fürBildung und Forschung,Berlin

Land Baden-Württemberg,vertreten durch den Ba-den-WürttembergischenMinister für Wirtschaft,Stuttgart

Freistaat Bayern, vertretendurch den Bayerischen Staatsminister für Wirt-schaft, Verkehr und Tech-nologie, München

Land Berlin, vertretendurch die Senatorin fürWissenschaft, Forschungund Kultur des LandesBerlin

Land Niedersachsen, ver-treten durch den Nieder-sächsischen Minister fürWissenschaft und Kultur,Hannover

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DaimlerChrysler AG,Stuttgart

Deutsche BP Holding AG,Hamburg

Deutsche Gesellschaftfür Luft- und Raumfahrt –Lilienthal Oberth e.V.(DGLR), Bonn

Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation e.V., Bonn

Deutscher Luftpool, München

DFS Deutsche Flugsiche-rung GmbH, Offenbach

Dornier GmbH,Friedrichshafen

Dräger Aerospace GmbH,Lübeck

Dresdner Bank AG, Köln

EADS DeutschlandGmbH, München

ESG Elektroniksystem-und Logistik-GesellschaftmbH, München

Fairchild Dornier GmbH,Weßling/Obb

FLABEG Solar InternationalGmbH

Flughafen Frankfurt/MainAG, Frankfurt/Main

Ford-Werke AG, Köln

GAF Gesellschaft für Angewandte Fern-erkundung mbH, Mün-chen

GERLING Industrie-ServiceGmbH West, Düsseldorf

GEW Köln AG, Köln

Land Nordrhein-West-falen, vertreten durch ie Ministerin für Schule,issenschaft und For-

chung des Landes Nord-hein-Westfalen, Düssel-orf

atürliche und juristischeersonen sowie Vereinend Gesellschaften ohneechtsfähigkeit)

erodata Systems (AES),raunschweig

ERO-SENSING Radar-ysteme GmbH, Weßling

LSTOM Power SupportmbH, Mannheim

OPA-Germany, Verbander Allgemeinen Luftfahrt.V., Egelsbach

rbeitsgemeinschaft eutscher Verkehrsflug-äfen e.V., Stuttgart

UDI AG, Ingolstadt

ipl.-Ing. Werner Blohm,amburg

odenseewerk erätetechnik GmbH, berlingen

obert Bosch GmbH;ildesheim

osch SatCom GmbH,acknang

tadt Braunschweig

undesverband der Deut-chen Luft- und Raum-ahrtindustrie e.V., Berlin

AE Electronik GmbH,tolberg

arl-Cranz-esellschaft e.V.,eßling/Obb.

ommerzbank AG,iliale Köln

omputer Anwendung ür Management GmbH,ünchen

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Honeywell RegelsystemeGMBH, Maintal

Industrieanlagen-Betriebs-gesellschaft mbH (IABG),Ottobrunn

INTOSPACE GmbH, Hannover

Kayser-Threde GmbH, München

KUKA Roboter GmbH,Augsburg

Liebherr-AEROSPACELINDENBERG GmbH,Lindenberg/Allgäu

Lufthansa Technik AG,Hamburg

MAN Technologie AG,Karlsfeld

Messer Griesheim GmbH,Krefeld

MST Aerospace GmbH,Köln

MTU Aero Engines GmbH,München

NEC Deutschland GmbH, Düsseldorf

Nord-Micro ElektronikFeinmechanik AG,Frankfurt/Main

OHB-System GmbH,Raumfahrt- und Umwelt-Technik,Bremen

Panavia Aircraft GmbH,Hallbergmoos

Röder Präzision GmbH,Egelsbach

Rohde & Schwarz, WerkKöln

Rolls-Royce DeutschlandGmbH, Dahlewitz

Siemens AG, München

SiliconGraphics GmbH,Grassbrunn-Neukeferloh

Snecma Moteurs, Vernon

STN Atlas ElektronikGmbH, Bremen

Thales CommunicationsGmbH, Pforzheim

Vaisala ImpulsphysikGmbH, Schenefeld

Gemeinde Weßling, Obb.

ZF LuftfahrttechnikGmbH, Kassel

■ WissenschaftlicheMitglieder

Prof. Dr.-Ing.Maria Esslinger, Braunschweig

Prof. Dr.-Ing. Philipp Hartl, München

Prof. Dr. Hans Hornung,Pasadena, Californien/USA

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h.Erich Truckenbrodt, Grünwald

Prof. Dr.Joachim E. Trümper,Garching

■ Mitgliedervon Amts wegen

Prof. Dr. Achim Bachem,Bonn

Dipl.-Ing. Frieder Hartmut Beyer,Lindenberg

Prof. Dr. rer. publ. Jürgen Blum, Köln-Porz

Dr. jur. Michael Endres,Frankfurt

Dr. rer. nat.Horst-Henning Grotheer,Stuttgart

Dipl.-Kfm. Rainer Hertrich,München

Dr. rer. pol. Bernd J. Höfer,Köln-Porz

Dr.-Ing. Gustav Humbert,Blagnac, Frankreich

Dipl.-BetriebswirtDieter Kaden,Offenbach a.M.

Prof. Dr.-Ing.Günter Kappler, M.Sc.,Oberpfaffenhofen

Prof. Dr. rer. nat.Wolfgang A. Kaysser,Köln-Porz

Dipl.-Ing. Reiner Klett,München

Univ.-Prof.Egon Krause, Ph.D.,Aachen

Prof. Dr. rer. nat. Walter Kröll, Köln-Porz

Prof. Dr.-Ing.Wolfgang Kubbat, Darmstadt

Prof. Dr. Hubert Markl, München

Dipl.-Ing. Karl Mertens,Oberpfaffenhofen

Prof. Dr. rer. nat.Ernst Messerschmid, Köln

Dipl.-Volkswirt Hans-Joachim Peters,Düsseldorf

Dipl.-Ing. Horst Rauck,Augsburg

Prof. Dr.-Ing. Gottfried Sachs, München

Dipl.-Kfm. Burkhard Schuchmann,Werdohl

Prof. Dipl.-Ing. Volker von Tein,Köln-Porz

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Henning Wallentowitz, Aachen

Prof. Dr.-Ing. Dr. hc. mult.Hans-Jürgen Warnecke, München

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker,Bonn-Bad Godesberg

Dr. rer. nat. Martin Winterkorn, Wolfsburg

Der Senat ist das Aufsichtsorgan des DLR.Insbesondere befindet er über das Forschungspro-gramm, den Wirtschaftsplan, wichtige Personalan-gelegenheiten, den Jahresbericht, den Bericht überden Jahresabschluss und den Geschäftsbericht. Am 11.07.2001 gehörten dem Senat je elf Mitgliederaus dem Bereich der Wissenschaft, aus dem Be-reich der Wirtschaft und Industrie sowie aus demstaatlichen Bereich an.

Prof. Dr.-Ing.Günter Kappler, M.Sc.

Dipl.-Ing. Reiner Klett

Dipl.-Volkswirt Hans-Joachim Peters

Dipl.-Ing. Horst Rauck(stv. Vorsitzender)

Dipl.-Kfm. Burkhard Schuchmann

Dr. rer. nat. Martin Winterkorn

■ Aus demstaatlichen Bereich

MinisterialdirigentDirk Ellinger

MinisterialdirektorDr. rer. pol.Hans-Jürgen Froböse

MinisterialdirigentHelmut Mattonet

MinisterialdirigentRoland Mauch

StaatssekretärDr. Uwe Reinhardt

MinisterialdirigentDr. Andreas Schuseil

Staatssekretär Dr.-Ing. E.h.Uwe Thomas (Vors.)

MinisterialdirigentEberhard Tschentke

Ministerialdirigent Dr. jur. Armin Tschermak von Seysenegg

Staatsminister Dr. jur. Otto Wiesheu

Senatorin Adrienne Goehler, Land Berlin

■ Aus dem Bereich derWissenschaft

Dr. rer. nat. Horst-Henning Grotheer

Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang A. Kaysser

Univ.-Prof.Egon Krause, Ph.D.(stv. Vorsitzender)

Prof. Dr.-Ing. WolfgangKubbat

Prof. Dr. Hubert Marklkraft Amtes

Dipl.-Ing. Karl Mertens

Prof. Dr. rer. nat. Ernst Messerschmid

Prof. Dr.-Ing. Gottfried Sachs

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Henning Wallentowitz

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult.Hans-Jürgen Warneckekraft Amtes

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnackerkraft Amtes

■ Aus dem Bereich derWirtschaft und Industrie

Dipl.-Ing.Frieder Hartmut Beyer

Dr. jur. Michael Endres

Dipl.-Kfm. Rainer Hertrich,

Dr.-Ing. Gustav Humbert

Dipl.-BetriebswirtDieter Kaden

■ Aus dem Bereichder Wissenschaft

Prof. Dr. rer. pol. MartinGrötschel

Prof. Dr.-Ing. Gerd Hirzinger

Dipl.-Ing. Horst Hüners

Univ.-Prof. Dr.-Ing.Dieter Jacob

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kubbat(Vorsitzender)

Prof. Dr. rer. nat. Sami K. Solanki

■ Aus dem Bereich derWirtschaft und Industrie

Prof. Dr.-Ing. Klaus Broichhausen

Dr.-Ing. Pierre R. Chevillat

Dipl.-Ing. Rainer Götting

Dipl.-Betriebswirt Josef Kind

Dipl.-Ing. Reiner Klett(stv. Vorsitzender)

Prof. Dr.-Ing. HermannZemlin

■ Aus demstaatlichen Bereich(in 2001 stimmberechtigt)

Ministerialrat Dipl.-Ing.Horst Busacker

Ministerialdirigent Dr. phil.Herbert Diehl

Vortragender LegationsratOtfried Garbe

Ursel Anna Grunow

Ltd. Ministerialrat Joachim Hornig

Ministerialrat Dipl.-Ing.Helge Kohler

(in 2001 nicht stimm-berechtigt)

Ministerialrat Dr. rer. pol.Gerd Gruppe

Ministerialrat Dr. jur. Axel Kollatschny

Ministerialrat Dr. jur. Manfred Rebhan

Ministerialrat Dieter Urban

Der Senatsausschuss bereitet die imSenat zu behandelnden Themen wissenschaftlich-technischer und administrativ-kaufmännischer Na-tur vor. Er besteht aus 18 Mitgliedern. Am 11.07.2001 gehörten dem Senatsausschuss je sechs Mit-glieder aus dem Bereich der Wissenschaft und jesechs Mitglieder aus dem Bereich der Wirtschaftund Industrie sowie dem staatlichen Bereich an.

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Der Vorstand vertritt die Gesellschaft undführt die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabeder Satzung, der Beschlüsse des Senats und der Mit-gliederversammlung entsprechend der Geschäfts-ordnung. Er entwickelt im Zusammenhang mit an-deren Organen die für die Erfüllung der Aufgabender Gesellschaft erforderlichen Initiativen in Pla-nung, Koordinierung, Kontrolle und sorgt für einenwirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Mittel.Die Führung der Geschäfte der Gesellschaft erfolgtin gemeinsamer Verantwortung aller Vorstandsmit-glieder. Angelegenheiten von grundsätzlicher Be-deutung, insbesondere solche, die der Zustimmungder Mitgliederversammlung oder des Senats bedür-fen, sowie alle Angelegenheiten, bei denen ein Vor-standsmitglied eine Behandlung im Vorstand für erforderlich hält, sind gemeinsam zu entscheiden.

■ Mitglieder des Vorstands(Stand 11.07.2001)

Prof. Dr. rer. nat.Walter Kröll (Vorsitzender)

Dr. rer. pol. Bernd J. Höfer (stellv. Vorsitzender)

Prof. Dr. rer. pol. Achim Bachem

Prof. Dr. rer. publ. Jürgen Blum

Prof. Dipl.-Ing. Volker von Tein

Der Ausschuss für Raumfahrt istgegenüber den übrigen Organen des DLR unabhän-gig und an keine Weisungen anderer Organe gebun-den. Dem Ausschuss gehören je ein Vertreter dermit Raumfahrtangelegenheiten befassten Bundes-ministerien sowie des Bundeskanzleramtes an. DenVorsitz führt ein Abteilungsleiter des für die Gesell-schaft zuständigen Bundesministeriums. Soweit dieanderen Bundesministerien im Senat vertretensind, soll die Mitgliedschaft im Ausschuss fürRaumfahrt von denselben Ressortvertretern wahr-genommen werden.

■ Ständige Mitglieder:

MinDir Dr. Baumgarten(Vorsitzender), Bundesmi-nisterium für Bildung undForschung

VLR I Mauch, Auswärtiges Amt

MinDirig Krüger, Bundesministerium der Finanzen

MinDirig Dr. Günther,Bundesministerium fürWirtschaft und Techno-logieDer Wissenschaftlich-Techni-

sche Rat (WTR) ist ein Organ des DLR. Er ist das oberste Gremium eines fachlichen Mitwirkungs-systems, das den Sachverstand der wissenschaftli-chen Führungskräfte und Mitarbeiter in die Vorbe-reitung wissenschaftlich-technischer Entscheidun-gen der Leitungsorgane einbringt. Der WTR berätden Vorstand in allen wichtigen wissenschaftlich-technischen Angelegenheiten. In einer Reihe dieserAngelegenheiten ist ein Votum des WTR grund-sätzlich Handlungsvoraussetzung für den Vorstand.

■ Mitglieder des WTR(Stand 05.09.2001):

Prof. Dr. Klaus Wittmann (Vorsitzender)

Dipl.-Phys. P.-Michael Nast(stellv. Vorsitzender)

Dr. Stefan Dech

Prof. Dr. Berndt Feuerbacher

Dr. Thomas Holzer-Popp

Dipl.-Math.Friedrich Jochim

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Volkert Harbers

Dr. Hans P. Kreplin

Dr. Manfred Peters

Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen

Dipl.-Ing. Uwe Teegen

Prof. Dr. Uwe Völckers

MinDirig Ellinger, Bundesministerium derVerteidigung

MinDirig Dr. Schopen,Bundesministerium fürErnährung, Landwirt-schaft und Forsten

Ang Hinrichs-Rahlwes,Bundesumweltministerium

MinR Busacker, Bundesministerium fürVerkehr, Bau- und Woh-nungswesen

VA Scholten, Bundeskanzleramt

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