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JAHRESBERICHT 1999/00 JAHRESBERICHT 1999/00

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Herausgeber:Deutsches Zentrumfür Luft- und Raumfahrt e.V.Der Vorstand

Redaktion:Dr. Volker Kratzenberg-Annies(ViSdP)Marco TrovatelloPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Briefadresse:51170 Köln

Hausadresse:Porz-WahnheideLinder Höhe51147 KölnTelefon: (0 22 03) 6 01-0Telefax: (0 22 03) 6 73 10E-Mail: [email protected]: http://www.dlr.de

Gestaltung:MACH 8, Essen

Druck:Thierbach, Mülheim/Ruhr

Köln, im September 2000

ISSN 0938-2194Abdruck (auch von Teilen)oder sonstige Verwendung nurnach vorheriger Absprachemit dem DLR gestattet

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Vorwort

Schwerpunkt Raumfahrt

Schwerpunkt Luftfahrt

Schwerpunkt Energietechnik

Schwerpunkt Verkehr

Innovation

Auszeichnungen und Preise

Institute und Einrichtungen

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veröffentlicht ausgewählte Publikationen unter anderem auch als PDF-Dateien. Für weitere Informationen und aktuelle Meldungen besuchen Sie uns bitte im Internet unter http://www.dlr.de. Im vorliegenden Dokument ist die Nutzung einiger Features der Adobe Acrobat Technologie vorgesehen, wie z.B. Lesezeichen, Artikelflüsse, interne Links vom Inhaltsverzeichnis auf entsprechende Verweis-Seiten und Weblinks. Sofern Sie mit der Benutzung des Acrobat Reader nicht vertraut sind, empfehlen wir das Reader Online-Handbuch, das Sie unter dem Menüpunkt »Hilfe« finden.
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■ Das DLR hat die Schwelle zum Jahr 2000 mit einer neu formulierten Unterneh-mensstrategie überschritten. In einem breit angelegten Diskussionsprozess, der daselektronische Medium Intranet ebenso einschloss wie vom Vorstand durchgeführteStandortgespräche, haben sich im Laufe des Jahrs 1999 weit mehr als 1.000 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter daran beteiligt, die Heraus-forderungen am Beginn des neuen Jahrhunderts mit En-gagement und Ideenreichtum anzunehmen und zu beant-worten. Ergebnis dieses von allen Beteiligten sehr positiv

bewerteten Prozesses ist das im November 1999 veröffentlichte Dokument „DasForschungsunternehmen DLR – Ziele und Strategien“. Es arbeitet das Konzept des „Forschungsunternehmens“ weiter aus, mit dem sichdas DLR für die Erfordernisse verstärkten Wett-bewerbs um Forschungsmittel auch in Zukunft erfolg-reich positionieren wird und formuliert die fachlichenSchwerpunkte des DLR ebenso wie die Grundzüge seiner internationalen Strategie und seiner Personal-politik. Getragen wird die Unternehmensstrategiedurch die Mission des DLR, neue Dimensionen für dieErforschung von Erde und Universum für die weitereVerbesserung der Lebensbedingungen in der moder-nen Gesellschaft zu eröffnen.

Einen spektakulären Erfolg bei der Umsetzung diesesAnspruchs haben wir mit unserer Erdbeobachtungs-mission SRTM (Shuttle Radar Topography Mission)erzielt, die Anfang 2000 durchgeführt wurde. Im Rahmen dieses weltweit höchst beachteten Projektswurden mit deutscher Sensortechnologie im Radarbe-reich, unterstützt vom deutschen ESA-AstronautenGerhard Thiele an Bord des amerikanischen SpaceShuttle, Daten gewonnen, die ein gewaltiges Nut-zungsspektrum umfassen. Kernelement ist die Erstel-lung einer digitalen dreidimensionalen Weltkarte,begleitet durch unzählige Anwendungsmöglichkeitenin Geographie, Ressourcenmanagement sowie Um-welt- und Katastrophenschutz. Dieser Reichtummacht exemplarisch deutlich, welche Vorteile die In-vestitionen in solche Projekte für unterschiedliche Be-reiche des gesellschaftlichen Lebens bringen; und diesnicht nur für Deutschland, sondern global.

Um diese Potenziale voll ausschöpfen zu können,bildet internationale Zusammenarbeit einen Grund-bestandteil der Arbeitsweise des DLR. Gleichermaßenerfüllt das DLR eine nationale Brückenfunktion zwi-schen Grundlagenforschung und Zukunftstechnolo-gien einerseits und innovativen Anwendungen ande-rerseits in engem Zusammenwirken mit den Hoch-schulen und der Deutschen Forschungsgemeinschaftsowie mit der Industrie. Das „Trilaterale Memoran-dum“, welches das DLR Anfang 1999 mit diesenPartnern abgeschlossen hat, entwickelt inzwischenDynamik für unterschiedliche Forschungsbereiche wieneue Trägersysteme, leisen Luftverkehr und Simula-tionstechnik. Darüber hinaus werden besondere Anstrengungen bei der Nachwuchsförderung unter-nommen, um gemeinsam mit unseren Partnern dieAttraktivität natur- und ingenieurwissenschaftlicherStudiengänge – über die Faszination hinaus, die Luft-und Raumfahrt erfreulicherweise ungeschmälert ver-mitteln – weiter zu steigern, um den Wissenschafts-und Industriestandort Deutschland zu stärken.

Die internationale Dimension der Vernetzung wirdvom DLR besonders aktiv auf europäischer Ebeneverfolgt. Schon lange bevor die Europäische Kommis-sion einen „Europäischen Forschungsraum“ als Zielausgab, hat das DLR die konzeptionelle Führungs-funktion für die Vernetzung von Luftfahrt- und Raum-fahrt-Forschungseinrichtungen übernommen. Insbe-sondere in der Luftfahrt hat die deutsch-französischeund deutsch-niederländische Kernbildung innerhalbder europäischen Assoziation der Luftfahrtforschungs-einrichtungen erhebliche Fortschritte, wie bei der Zusammenführung von Windkanal- und Hubschrau-beraktivitäten, gemacht. Dies setzt sich auch in der

Vorwort

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derzeit in Angriff genommenen Ausgestaltung der Aktivitäten zu Starrflüglern (ONERA) und Air Traffic Management (NLR) fort. Für die Raumfahrt konnten deutscheVorstellungen für die Formulierung einer übergreifenden europäischen Raumfahrt-strategie und zur Koordinierung der technischen Zentren durch BundesministerinEdelgard Bulmahn bei der 1999 abgehaltenen ESA-Ministerkonferenz durchgesetztwerden. Entscheidend wird sein, dass das DLR seine Kernkompetenzen so weiter-entwickelt, dass diese gleichzeitig die Kerne europäischer Exzellenzzentren darstellenwerden.

Um dieses Ziel zu verwirklichen werden nicht nur die fachlichen Kerngebiete des DLRstetig weiter fokussiert. Auch die organisatorischen Voraussetzungen für eine effek-tive Forschung werden, wie unter anderem durch die Neustrukturierung der Raum-fahrtanwendungen am Standort Oberpfaffenhofen, mit der für ein „Forschungsunter-nehmen“ nötigen Flexibilität geschaffen. Eine besondere Herausforderung stellt sichdem DLR in dieser Beziehung durch den Aufbau des neuen Schwerpunkts Verkehr.Dort konnten nicht nur die Eckpunkte für die interne Organisation in Form neuer Institute festgelegt werden; es wurde zudem der Entwurf für ein mehrjähriges For-schungsprogramm vorbereitet, der die Kernkompe-tenzen und Zielprodukte des DLR auf konkrete Maß-nahmen hin ausrichtet. Parallel dazu wurde ein Vor-standsbereich Verkehr geschaffen. Die Bedeutung dieses neuen Schwerpunktes für das DLR wird damitunterstrichen und ein effektives Management garan-tiert. Dies ist um so wichtiger, da dem DLR die Auf-gabe gegeben ist, die vorhandene leistungsfähige Forschungslandschaft zu ergänzen und grundsätzlichin Netzwerken mit Partnern aus Industrie, Verkehrs-wirtschaft und Wissenschaft zusammenzuarbeiten.

Der Jahresbericht 1999/2000 ist entsprechend derAusweitung des Aufgabenspektrums des DLR und vordem Hintergrund unserer intensiven Forschungstätig-keit in den nunmehr vier Schwerpunkten sowie derAufgabenerfüllung als Raumfahrtagentur noch rei-cher und – wie ich hoffe – für den Leser noch inter-essanter. Mit den in diesem Jahresbericht beschrie-benen Höhepunkten unserer Arbeit und aufbauendauf unseren hochmotivierten Mitarbeiterinnen undMitarbeitern erscheint unser Ziel, die europäischeLuft- und Raumfahrt auch in Zukunft entscheidendmitzugestalten, als ein angemessener Anspruch desDLR.

Prof. Dr. Walter KröllVorsitzender des Vorstandsdes Deutschen Zentrumsfür Luft- und Raumfahrt

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Die ESA-Ministerratskonferenz im Mai 1999 hat wesentliche programmübergreifende Ent-scheidungen

� zu einer europäischen Raumfahrtstrategie im Zusammenwirkenmit der EU,� zur Neugestaltung der Zusammenarbeit mit der

Industrie in Public-Private-Partnership und� zum Zusammenschluss von Einrichtungen und Kompetenz-zentren in einem Netzwerk getroffen.

Bedeutende Programmentscheidungen erfolgten� zur Festlegung des Mittelvolumens der obligatorischen Tätig-keiten und des Wissenschaftsprogramms und zur Finanzierungvon MARS EXPRESS,� zur Weiterentwicklung und Marktanpassung der ARIANE-5 (ARIANE-5 Plus),� zum Betriebsprogramm der Internationalen Raumstation,� zum Erdbeobachtungsrahmenprogramm und� zu einem zivilen europäischen Satellitennavigationsprogramm.

Auf Grundlage dieser Entscheidungen wurden im Herbst 1999 die Arbeiten zum Deutschen Raumfahrtprogramm fortgesetzt.Das Deutsche Raumfahrtprogramm integriert� die deutsche Beteiligung am ESA-Programm,� das nationale Raumfahrtprogramm und� das F&E-Programm im Schwerpunkt Raumfahrt des DLR im Rahmen der institutionellen Förderung des Bundes und der Länder

SchwerpunktRaumfahrt

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zu einem abgestimmten, strategisch ausgerichteten Gesamt-ansatz. Es wird ergänzt und flankiert durch Raumfahrtforschungin der MPG, der HGF, der DFG und in Instituten und Sonder-forschungsbereichen der Hochschulen. Auf der Grundlage politi-scher Leitlinien wurden im Strategieteil des Deutschen Raumfahrt-programms übergeordnete Zielsetzungen und strukturelle Rah-menbedingungen entwickelt, die längerfristig die Ausrichtung undSchwerpunktsetzung des deutschen Raumfahrtengagements be-stimmen. Diese Ausrichtung wird in den acht Fachprogrammendes Deutschen Raumfahrtprogramms umgesetzt.

Wesentliche Leitlinien des Raumfahrtprogramms sind:� eine konsequente Ausrichtung auf Nutzen und Bedarf als Bei-trag zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben und zur Erschließungneuer, kommerziell tragfähiger Geschäftsfelder;� eine verstärkte europäische Zusammenarbeit im Sinne einerBündelung der Kräfte als unabdingbare Maßnahme zur Behaup-tung der europäischen Raumfahrtindustrie im globalen Wett-bewerb;� eine stärkere Konzentration auf thematische Schwerpunkte undKernfelder mit dem Ziel der Besetzung von Spitzenpositionen indiesen Bereichen;� eine weitere Steigerung der Effizienz durch Rationalisierung imRahmen arbeitsteiliger europäischer Netzwerke, mehr Wettbe-werb, Aktivierung privatwirtschaftlichen Engagements bei Public-Private-Partnership und Abbau von Effizienzhemmnissen.

Das Deutsche Raumfahrtprogramm hat einen intensiven Beratungs- undAbstimmungsprozess durchlaufen: mit den zuständigen Bun-desressorts, im Ausschuss für Raumfahrt, in den Beratungsgremiendes DLR – Programmkommission und Programmausschüsse –, mitWissenschaft und Industrie, mit der ESA und mit den Raumfahrt-organisationen europäischer Partner.

Am 15. Mai 2000 wurde der Entwurf des Deutschen Raumfahrtprogrammsdem BMBF zugeleitet. Es ist vorgesehen, den übergeordnetenStrategieteil nach einer Ressortabstimmung dem Kabinett zur Ver-abschiedung als Programm der Bundesregierung vorzulegen.

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Mit dem Deutschen Raumfahrtprogramm wird der deutschen Raumfahrteine programmatische und finanzielle Perspektive vorgegeben: Fürdie Partner in Industrie und Wissenschaft schafft das ProgrammTransparenz und Planungssicherheit für eigenverantwortliche Ent-scheidungen und unternehmerisches Handeln; gegenüber unsereneuropäischen Partnern wird unsere Attraktivität und Verlässlichkeitals Kooperationspartner und Wettbewerber gestärkt; das DLR alsManagementorganisation setzt das Programm um und schreibt esin Anlehnung an die Weiterentwicklung der Finanzplanung fort.

Die von der ESA-Ministerratskonferenz und dem EU-Forschungsministerrat1999 beauftragte Erarbeitung einer europäischen Raumfahrt-strategie ist im März 2000 eingeleitet worden. Die deutsche Delegation hat ihre Vorstellungen von Beginn an umfassend undauf der Grundlage des Deutschen Raumfahrtprogramms in deneuropäischen Diskussionsprozess eingebracht.

Inzwischen haben ESA-Exekutive und die Europäische Kommision gemein-sam den Entwurf zu einer Europäischen Raumfahrtstrategie erar-beitet, der die schriftlichen Beiträge der Mitgliedsstaaten und dieErgebnisse eines Anhörungsverfahrens mit Vertretern der Regie-rungen, der Agenturen und der Industrie berücksichtigt. Die deut-sche Position ist weitgehend in diesen Entwurf eingegangen.

Nach einer weiteren Konsolidierung des vorliegenden Entwurfs ist im November 2000 eine Verabschiedung der Europäischen Raum-fahrtstrategie durch den Forschungsministerrat der EU und im Dezember durch den ESA-Rat vorgesehen.

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■ Die ESA-„Cornerstone“-Mission „ROSETTA“ soll im Januar 2003 zu ihrer langenReise zum Kometen Wirtanen aufbrechen, um diesen ab Ende 2011 auf seinem Wegins Innere des Sonnensystems zu begleiten. Dabei wird der ROSETTA-Orbiter den Kometen mit Fernerkundungsmethoden analysieren, und ein unter DLR-Führung ent-wickeltes Landegerät wird Mitte 2012 auf dem Kometen abgesetzt, um chemischeund physikalische Untersuchungen vor Ort durchzuführen. Von diesen Messungen

werden Erkenntnisse über die Urmaterie undsomit über die Entstehungsgeschichte unseresSonnensystems erwartet.

Wegen der enormen technologischen An-sprüche an das Gesamtprojekt aufgrund derlangen Missionsdauer und der großen Kom-plexität der Forschungsziele kam es insbeson-

dere beim Landegerät zu Entwicklungsproblemen. Diese konnten im vergangenen Jahr durch verstärkten Mitteleinsatz, eine Verbesse-rung der Projektstruktur und technische Unterstüt-zung von ESA gelöst werden.

Das DLR und die deutschen Wissenschaftler sind ander Instrumentierung und Nutzung in großem Umfangbeteiligt, sei es durch das Kamerasystem auf Orbiterund Lander, das Staubdetektorsystem auf dem Orbiter,Instrumente zur Bestimmung physikalischer Parameterauf dem Kometen, Magnetometer und Plasmamoni-tor, Gasanalysator und das Kernsondierungs-Experi-ment mittels Radiosonde, sowie Infrarot-, Alpha-Pro-ton-Röntgenspektrometer zur mineralogischen undchemischen Analyse der Oberfläche.

■ Infrarot-Astronomie ist vom Erdboden aus nur inwenigen engen spektralen „Fenstern“ – Bereichen, in

denen die Atmosphäredurchsichtig ist – mög-lich. Sie wird daher vorallem vom Weltraumaus betrieben. Aufbau-end auf den Erfahrun-gen der ISO-Mission(Infrared Space Obser-vatory) entwickelt dieESA als zukünftige

„Cornerstone“-Mission das Fern-InfraRot- und Sub-millimeter-Teleskop FIRST, mit dem Gebiete am Him

mel untersucht werden sollen, die elektromagneti-sche Strahlung in diesem Bereich abstrahlen. Diessind „Wolken“, Gegenden, in denen fast alle andereStrahlung bis auf den IR-Bereich absorbiert wird, indenen es aber zu Materiezusammenballungen unddamit zu Sternentstehungsprozessen kommt. Auchferne Regionen am Himmel – zum Beispiel junge Galaxien etc. – können mit Geräten wie FIRST her-vorragend analysiert werden.

Während Raumfahrzeug und Teleskop von der ESAentwickelt werden, werden die auf Helium-Tempera-tur gekühlten Fokalinstrumente national beigestellt.Wegen des hohen Stellenwerts der IR-Astronomiebeteiligt sich Deutschland an zwei der drei Instru-mente. Das MPE in Garching führt die Entwicklungvon „Photoconductor Array Camera and Spectrome-ter (PACS)“ an, und am „Heterodyne Instrument forFIRST (HIFI)“, einem Satz hochauflösender Spektro-meter für das Ferne Infrarot, ist eine Gruppe von Wis-senschaftlern vor allem aus Köln, Bonn und Berlinbeteiligt.

Die Entwicklungsarbeiten der Instrumente haben be-gonnen. Der Start von FIRST ist für 2007 (zusammenmit dem PLANCK-Satelliten) geplant. Um ungestörtvon irdischen Einflüssen beobachten zu können, solldas Raumfahrzeug im 2. Lagrange-Punkt, 1.5 Mio.Kilometer von der Erde entfernt, positioniert werden.

ROSETTAEntschleierung der

Urmaterie im Sonnensystem

FIRST Der Entstehung

von Sternen und Galaxien

auf der Spur

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■ Der zweite Cornerstone im Wissenschaftsprogramm der ESA ist ein Röntgenob-servatorium, das aus drei parallel ausgerichteten Röntgenteleskopen und einem 30Zentimeter optischen/UV-Teleskop besteht. Am 10. Dezember 1999 erfolgte der Startauf dem ersten kommerziellen Flug der ARIANE-5. Erstes Beobachtungsobjekt warein Gebiet in der Großen Magellanschen Wolke, wo 1987 eine Supernova erschienenwar. Im Vergleich zu anderen Röntgensatelliten zeichnet sich die Optik von XMM-

Newton durch eine große Sammelfläche aus, die es ermöglicht, auch schwache Röntgenquellen am Himmelzu sehen bzw. diese mit Hilfe von optischen Gittern zuspektroskopieren.

Auf den Erfahrungen mit dem deutschen Röntgensatel-liten ROSAT aufbauend sind Wissenschaftler aus Gar-ching, Tübingen und Potsdam maßgeblich an diesemProjekt beteiligt: Sie bauten einen von drei neuartigenRöntgendetektoren, entwarfen und testeten das

optische Design des Teleskops und bereiten Softwarefür die Datenanalyse vor. XMM führt die Beobachtun-gen von ROSAT in einem erweiterten Spektralbereichund mit verbesserten Detektoren fort, um neue Ein-blicke in den Aufbau und die Entwicklung unseresUniversums zu vermitteln.

■ Nach dem Verlust der russischen Mission Mars-96führt die ESA eine Nachfolgemission durch, die

die wissen-schaftlichenKernthemenvon Mars-96n a c h h o l t .Das Projektist in dasweltweit ko-o r d i n i e r t e

Programm zur Erforschung des Mars eingebettet. Es soll insbesondere die möglichst vollständige drei-dimensionale Kartographie der Marsoberfläche mit einer Auflösung von etwa 20 Metern durchführen,

ergänzt um spektroskopische Messungen für die mineralogische Zusammensetzung. Zusätzlich sindGeräte zur Plasma- und Magnetfeldsondierung anBord sowie ein Radargerät, mit dem vor allem nachUntergrund-Wasser (zum Beispiel Permafrost) ge-sucht werden soll. Als Ergänzung wird von Groß-britannien ein Landegerät bereitgestellt, mit dem vor allem die chemische Zusammensetzung von Bodenproben bestimmt und nach Spuren von Lebengesucht werden soll. Hierfür liefert das DLR einneuartiges Bohrgerät.

Deutschland ist vor allem durch die hochauflösendeFarb-Stereokamera HRSC des DLR an MARS EXPRESSbeteiligt, aber auch durch Beiträge zum Planeten-Fourier-Spektrometer, zum Radar und führend an derRadiosondierung. Sowohl die Geräte- als auch dieRaumfahrzeug-Entwicklung laufen auf Hochtouren,da der Start im Juni 2003 erfolgen soll.

XMM-Newton

X-Ray Multi Mirror Mission

MARSEXPRESS

Suche nach Wasser und Leben

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■ Das „Alpha Magnetic Spectrometer“ untersucht ab 2003 von der InternationalenRaumstation aus die hochenergetische kosmische Teilchenstrahlung. Besonderes

Augenmerk wird auf den Nachweis von Antimaterie gelegt,deren Detektion zeigen soll, ob nach dem Urknall eine räum-liche Trennung zwischen Materie und Antimaterie stattgefundenhat, oder ob mehr Materie als Antimaterie erzeugt worden ist.

Gebaut wird AMS als internationales Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern aus 13 Ländern, darunter Deutschland, USA und derSchweiz. In Deutschland werden von der RWTH Aachen mit BMBF-Förderung durch das DLR Detekto-ren und Komponenten gefertigt, insbesondere ein so-genannter Übergangsstrahlendetektor.

Die Shuttle-Mission AMS im Juni 1998 war als tech-nologischer Test angesetzt, hat aber auch äußerst interessante wissenschaftliche Ergebnisse zur Strah-lungsumgebung der Erde geliefert. Die Ergebnisse derUntersuchungen von Heliumkernen und Protonenwurden in 1999 und 2000 veröffentlicht.

■ Das Projekt SOFIA setzt die erfolgreiche deutsch-amerikanische Zusammenarbeit bei der Erforschung

des Weltalls fort. Daszentrale Instrument die-ser Mission, ein Infrarot-Teleskop mit einem 2,7 Meter-Hauptspie-gel, wird in eine um-gerüstete Boeing 747eingebaut. Ab Anfang2003 werden für 20 Be-triebsjahre astronomi-

sche Beobachtungen in 12 bis 14 KilometerHöhe mitjährlich 160 Flügen von jeweils sieben Stunden Mes-szeit durchgeführt. Mit der Untersuchung interstella-rer Gas- und Staubwolken und dort eingelagerter or-ganischer Moleküle werden wichtige Beiträge zur Er-

forschung der Stern- und Planetenentstehung und zuden Bausteinen primitiver Lebensformen erwartet.Deutsche Astronomen erhalten als Gegenleistung für die Beistellung des unter DLR-Leitung gebautenTeleskops und den 20-prozentigen DLR-Anteil amMissionsbetrieb in den USA 20 Prozent der Beobach-tungszeit. Dazu entwickeln und bauen die Wissen-schaftler aus Mitteln ihrer Institute leistungsstarkeund hochauflösende Empfänger (Infrarot-Kamerasund -Spektrometer), die jeweils an das Teleskop angeflanscht werden.

Die Entwicklung und Fertigung des Teleskops beimIndustriekonsortium MAN Technologie AG und Kayser-Threde GmbH hat mit dem erfolgreichen Criti-cal Design Review im April 2000 einen wesentlichenMeilenstein erreicht. Die Schwierigkeiten des vergan-genen Jahres mit der Anpassung des Teleskops an dieFlugzeugumgebung mit Vibrationen, Turbulenzen undWindströmungen und die hohen Sicherheitsanforde-rungen der amerikanischen Luftaufsichtsbehörde FAAhatten die Entwicklung des Observatoriums zunächsterheblich verzögert. Die vielfältigen Schnittstellenzwischen dem Teleskop und dem Flugzeug sowie mitder Operations- und Steuerkonsole sind jetzt weitge-hend abgeklärt. Durch die Verlagerung der Integrati-on des Teleskops in das Flugzeug von USA nachDeutschland konnte ein großer Teil der Zeitverzöge-rung aufgefangen werden. Die Fertigung der einzel-nen Subsysteme des Teleskops hat begonnen, derHauptspiegel befindet sich in der Endphase des Poliervorgangs, die 1,20-Meter-Lagerkugel ist fertig-

AMS

SOFIAStratosphären-

observatorium für Infrarot-

Astronomie

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gestellt und die tragenden Strukturringe von bis zu drei Meter Durchmesser aus mas-sivem Stahl sind bereits geschmiedet. Nach dem NASA-Critical Design Review desGesamtobservatoriums im August 2000 wird auch auf amerikanischer Seite die Ferti-gung mit der Freigabe für die Umrüstung des Flugzeugs beginnen.

■ Die Forschungsraketenmissionen Texus 37 und Texus 38 wurden im 1. Quartal2000 als Doppelkampagne durchgeführt. Zunächst wurde am 27. März im Auftrag

des DLR eine TEXUS-Forschungsraketevom Raketenstartgelände ESRANGE beiKiruna (Nord-Schweden) erfolgreich ge-startet. An Bord waren fünf bio- und ma-terialwissenschaftliche Experimente deut-scher Universitäten und Forschungszen-tren. Die Kosten für Flug und Modulent-wicklung eines Experiments trug die Europäische Weltraumagentur ESA.Während der ballistischen Flugphase

von TEXUS 37, bei dem für sechs Minuten Schwere-losigkeit und eine maximale Höhe von ca. 245 Kilometern erreicht wurden, führtendie Wissenschaftler Untersuchungen durch � zur Aufklärung des Mechanismus der Schwerkraft-wahrnehmung bei verschiedenen Pflanzen (zwei Experimente der Universität Bonn), wobei unter ande-rem auch biochemische Veränderungen an Skelett-Eiweißen erforscht werden sollen,� zur Regulation des Stoffwechsels in pflanzlichenZellen (Universität Tübingen),� zur gerichteten Erstarrung einer metallischen Modelllegierung (ACCESS e.V., Aachen),� zur Ermittlung der kritischen Strömungsgeschwin-digkeit in kapillaren Steighilfen (ZARM, Bremen).

Die drei biologischen Experimente dienen in erster Linie dem Erkenntnisgewinn in der Grundlagenfor-schung. Die beiden anderen Experimente besitzen daneben auch erhebliche Anwendungsrelevanz: zumeinen für die Entwicklung und Optimierung modernerHigh-Tech-Werkstoffe (ACCESS), zum anderen für dieoptimale Auslegung von Treibstofftanks von TV-, Wet-ter- und anderen Langzeit-Satelliten und damit auch

für deren Funktions-/Lebensdauer im Weltraum(ZARM). Die erfolgreich durchgeführten Experimenteeinschließlich der gewonnenen Messdaten wurdenden fünf beteiligten Wissenschaftlergruppen zur wissenschaftlichen Auswertung übergeben, die nochandauert.

Am 4. April wurde die zweite Rakete, TEXUS 38, imAuftrag der ESA erfolgreich gestartet. Mit an Bordwar ein deutsches Experiment der Universität Mar-burg zur Knochenstoffwechsel-Problematik unterSchwerelosigkeit. Die Untersuchungen wurden aufzellulärer Ebene an Osteoblasten durchgeführt, diewissenschaftlichen Daten werden zur Zeit ausge-wertet.

TEXUS-Doppel-kampagne

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■ Der Flug des russischen WiedereintrittssatellitenFOTON-12 wurde durch vorbildliche Zusammenar-beit und gemeinsame Finanzierung der Raumfahrt-

agenturen Russlands (ROSAVIAKOSMOS), Europas (ESA), Frankreichs (CNES) und desDLR ermöglicht. Während der Mission vom 10. bis 24. September 1999 wurden achtdeutsche Experimente durchgeführt:

Experimente zur Diffusion in metallischen Schmelzen (TU Berlin, Universität Karlsru-he) im Schmelzofen AGAT (TU Berlin), zu flüssigen Strömungsvorgängen in anwen-dungsrelevanten Konfigurationen (Universität Gießen) in der Anlage Fluidpac (ESA),zur Strahlenbiologie (DLR, Universität Giessen, Kielund Siegen) in der Anlage Biopan (ESA) an der Außen-seite von FOTON, zur Gravitationsbiologie (UniversitätBonn) in der Anlage IBIS (CNES), zur Mikrogravita-tionsumgebung (DLR) waren geplant.

Durch technische Störungen in einigen Anlagen konn-te das außerordentlich umfangreiche Experimental-programm nicht vollständig durchgeführt werden. Ausdiesem Grund sowie zur Realisierung von neuen, gut-achterlich hochbewerteten Experimentvorschlägen,die aus Ausschreibungen zur Vorbereitung der Raum-stationsnutzung hervorgegangen sind, haben dieoben genannten Raumfahrtagenturen einen weiterenFOTON-Flug im Jahr 2002 fest eingeplant. Im Wesent-lichen werden die gleichen Anlagen – zum Teil in mo-difizierter Form – erneut eingesetzt.

■ Seit der Entdeckung (1994, Prof. Dr. G. Morfill u. a.)von neuen und ungewöhnlichen „flüssigen“ und „kri-

stallinen“ Plasmazu-ständen in komple-xen Plasmen, dasheisst Plasmen mitkolloidalen Teilchenvon einer Größe imµm-Bereich, hat das

wissenschaftliche Interesse an dieser Thematik welt-weit erheblich zugenommen. Experimente unterSchwerelosigkeit sind für dieses relativ neue For-schungsfeld als wesentlich anzusehen, sie komple-mentieren die erdgebundene Laborforschung.

Nach erfolgreichen TEXUS-Experimenten wurde einePlasmakristall-Anlage für den Einsatz auf der Raum-station im Auftrag des DLR von der Firma Kayser-Threde (München), in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut (MPI) für Extraterrestrische Physik(Garching), entwickelt. Das Qualifikations- und Trai-ningsmodell der Anlage PKE wurde nach umfangrei-chen Tests fertiggestellt und wird im Juli 2000 an diewissenschaftlichen Kooperationspartner, das MPI fürExtraterrestrische Physik, Garching, und das HighEnergy Density Research Center der russischen Aka-demie der Wissenschaften, Moskau, zur Vorbereitungdes Starts durch die russische Firma RKK Energiaübergeben. Das Flugmodell wird ebenfalls noch indiesem Jahr übergeben.

Nach dem Start des russischen Swesda-Moduls am12. Juli 2000 ist geplant, die Plasmakristall-AnlageEnde 2000 mit dem russischen RaumtransporterPROGRESS zur Raumstation zu bringen. Das danachfolgende Experimentalprogramm verteilt sich übermehrere Wochen, wobei bereits die erste Astronau-tenmannschaft mit den Versuchsläufen beginnen unddie nachfolgende das Experiment zu Ende führenwird.

■ Die Untersuchungvon komplexen Plas-men unter Schwere-losigkeit durch dasMPI für Extraterres-trische Physik hatein weltweites Echo

und großes wissenschaftliches Interesse gefunden. ImAuftrag des DLR wurde daher eine Definitionsphasefür ein „International Microgravity Plasma-Laboratory

InternationalMicrogravity

Plasma Laboratory

IMPF

Plasmakristall-Anlage

PKE

Foton-12

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– IMPF“, vom MPI für Extraterrestrische Physik zusammen mit der Firma Kayser-Threde durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung war die Definition eines modular aufgebauten Plasmalabors für grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungauf der Raumstation. Die Anlage soll in verschiedenen Bereichen der Raumstationakkommodierbar sein.

Im Anschluss an die Definitionsphase hat das DLR eine zweijährige Vorentwicklungs-phase für kritische Systemkomponenten in Auftrag gegeben. Nach der Definitions-phase werden auch diese Aktivitäten von einer international zusammengesetzten Expertengruppe beratend begleitet.

Die Untersuchungen an komplexen Plasmen sindzunächst der Grundlagenforschung zuzurechnen, dieVerknüpfung von Plasmatechnologie und Kolloidtech-nologie scheint auch im Anwendungsbereich sehr zu-kunftsträchtig zu sein.

■ Die Integrative Systemphysiologie des Menschen ist eine Kernkompetenz des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin, sie wird auch ein Forschungs-schwerpunkt auf der Raumstation sein. Die für einenEinsatz auf der Raumstation im Auftrag des DLR ent-wickelten Anlagen, Lower Body Negative Pressure De-vice LBNP, und das Eye Tracking Device ETD, auf die im

letzten DLR-Jahresberichtnäher einge-gangen wur-de, werdenjetzt ausführ-lich getestetund bereitsfür wissen-s cha f t l i che

Zwecke eingesetzt. Da die Nutzungsmöglichkeiten inder frühen Nutzungsphase der Raumstation stark ein-geschränkt sein werden, ist ein Einsatz der beidenGeräte auf der wissenschaftlichen SPACEHAB-MissionR2 Ende 2001/Anfang 2002 geplant.

Die Spezifikationsphase des deutsch-französischenGemeinschaftsprojekts CARDIOLAB wurde erfolg-reich mit einer vorläufigen Designüberprüfung abge-schlossen, so dass die Voraussetzungen für Entwick-lung und Bau des CARDIOLABS für die Raumstationvorliegen. Mit diesen Anlagen leistet das DLR einenwichtigen Beitrag für die humanphysiologische For-schung auf der Raumstation.

Für ein verbessertes Verständnis der verschiedenenSysteme des menschlichen Körpers im Weltraum undihres integrativen Zusammenwirkens ist die Analyseder Körperflüssigkeiten Blut und Urin von großer Be-deutung. Ein bisheriger Nachteil bei Experimenten imWeltraum war, dass die Proben gekühlt bzw. einge-froren zur Erde zurückgebracht werden mussten, umerst dann analysiert zu werden. Im Auftrag des DLRwurden daher von der Firma EUROSPACE (Flöha)Studien durchgeführt, inwieweit durch den Einsatzmikrosystemtechnischer Methoden ein miniaturisier-tes Analysesystem auf der Raumstation direkt einge-setzt werden kann. Diese Untersuchungen wurden inZusammenarbeit mit dem russischen Institut für Bio-medizinische Probleme IBMP (Moskau), durchgeführtund haben erfolgversprechende Ergebnisse gebracht.In diesem Zusammenhang soll u. a. ein in Deutsch-land entwickeltes Mikrospektrometer zum Einsatzkommen. Der russische Partner ist an der Entwick-lung einer entsprechenden Anlage zum Einsatz aufder Raumstation äußerst interessiert. Falls diese Ent-wicklung erfolgreich verläuft, wird hiermit ein neueskooperatives Forschungsfeld mit dem Institut in Moskau eröffnet.

Inte-gravitive

System- physiologie

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■ Der jüngste Aufbauflug zum Bau der Internationalen Raumstation am 12. Juli2000, mit dem „Schlüsselelement“ Swesda (zu deutsch „Stern“) an Bord einer Pro-

ton-Rakete, setzte einen weiteren Meilenstein inRichtung internationale Forschungsstätte im Welt-raum. Dieses Element wird u. a. die unverzicht-bare Funktion der Bahnkontrolle des Orbital-komplexes übernehmen. Durch seine Lebens-erhaltungssysteme ermöglicht es einen perma-nenten Crew-Aufenthalt auf der Station, wasauch für den weiteren Aufbau unerlässlich ist.

Nach der Fertigstellung der Station im Jahre 2005 wird ein Gesamtlabor- und Ar-beitsvolumen von circa ca. 1.150 Kubikmetern im Weltraum zur Verfügung stehen.Das Raumstationsprojekt, in dem die ESA mit den USA, Russland, Japan und Kanadakooperiert, ist für alle beteiligten Nationen eine große Herausforderung, gleichzeitigaber auch ein Gewinn für die Forschung.

Die deutsche Beteiligung innerhalb dieses ESA Programms beträgt ca. 40 Prozentund damit ca. drei Prozent an der gesamten Raumstation. Das jüngste Stations-element, das Modul Swesda, ist mit dem in Deutsch-land entwickelten Daten Management System (DMS-R), mit der Besonderheit eines fehlertoleranten Zen-tralcomputers, ausgerüstet. Das System kontrolliertnicht nur das Modul selbst, sondern führt neben derNavigationskontrolle das Missions-, Daten- und Feh-lermanagement aus. Als weitere europäische Elemen-te mit deutscher Beteiligung sind das europäischeModul COLUMBUS, das Automated Transfer Vehicle(ATV) und der European Robotic Arm (ERA) zu nen-nen. Beteiligen wird sich Deutschland ebenfalls mit ei-gener Hardware am Bau von vier Crew Return Ve-hicles (CRV) der NASA. In einem nationalen DLR-Pro-jekt TETRA werden Komponenten für das amerikani-sche X38 gefertigt, einen Erprobungsträger des CRV.Darüber hinaus wird hochkomplexe, raumfahrttaugli-che Labor-Hardware im Rahmen eines COLUMBUS-Tauschabkommens (Ausrüstung gegen Shuttle-Start-dienste) bzw. im Columbus Laboratory Support Equip-ment Programm innerhalb Deutschlands gefertigt,teils unter deutscher Regie.

Im Rahmen des Betriebsprogramms der Raumstationwerden innerhalb eines industrialisierten Betriebskon-zepts unter deutscher Führung die Nutzlastintegra-tion, Missionsdurchführung und Kontrolle für das COLUMBUS-Modul ausgeführt; letzteres im DLR-Raumfahrt-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen. Ineinem Kooperationsvertrag von DLR und ESA wurdedie Schaffung eines gemeinsamen Teams zur Durch-führung der Crew-Trainingsaufgaben im EuropeanAstronaut Center (EAC) auf dem Gelände des DLR in Köln unterzeichnet. Das EAC ist auch der Sitz des europäischen Astronauten-Corps, dem vier deutscheAstronauten angehören. Das EAC ist damit ein erstesBeispiel für künftige Kooperationen von Kompetenz-zentren.

Als nächstes maßgebliches europäisches Elementwird voraussichtlich Mitte 2002 der European Robo-tic Arm (ERA) an Bord eines US-Shuttles zur Stationstarten. Das COLUMBUS-Labormodul soll ebenfallsmit einem US-Orbiter nach derzeitiger Planung imOktober 2004 starten.

ISS Die

Internationale Raumstation

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■ Die 1998 begonnene DLR-Initiative zur „Promotion industrieller Nutzer der ISS“hat das Programm der Nutzergewinnung fortgesetzt und Fachveranstaltungen u. a.mit der IHK durchgeführt. Zur Ganztagesveranstaltung „Biotechnologie“ kamen über

70 Unternehmen nach Köln. Inzwischen wurdevom DLR, der IHK, der BioGenTech (NRW-Bio-technologie-Initiative), Banken und ausgewähl-ten Unternehmen der „Arbeitskreis Biospace“gegründet, um ein Pilotprojekt zur Raumsta-tionsnutzung zu identifizieren und durchzu-führen.

Neben regelmäßigen Industriemeetings wurdenauch mit dem BDI die Abstimmungsgespräche fortgesetzt. Im Herbst wurde die Nut-zung der ISS in den Kanon der vom BDI evaluierten Zukunftstechnologien für diedeutsche Wirtschaft aufgenommen.

Um eine verlässliche Datenbasis und ein methodisch abgesichertes Meinungsbild derdeutschen Wirtschaft zum Thema „industrielle Nutzung der ISS“ zu erlangen, wurden zahlreiche Gespräche geführt und zu einem Studien-bericht kondensiert. Kernaussage dieses Berichts istein mittelfristig prognostiziertes Forschungspotenzial,das eine nachhaltige Industrieforschung erwarten lässt.

Die Aktivitäten der DLR-Initiative werden durch ein In-ternet-Programm und durch mehrfach jährlich er-scheinende „Newsletter Raumstation“ flankiert. Mitder ESA und der deutschen Industrie, aber auch mitden vier globalen Raumstationspartern erfolgen lau-fend Abstimmungen zur Nutzung und Nutzungsvorbe-reitung, um eine effiziente ISS-Nutzung einzuleiten.

Auf Agenturseite werden diese Aktivitäten unterstütztdurch die Erarbeitung von harmonisierten Zugangs-bedingungen im globalen Rahmen und die Festle-gung von Auswahlkriterien und Kostenregelungen imeuropäischen Rahmen.

Die Gewinnung neuer Investoren für die Nutzung derISS aus der Nicht-Raumfahrtindustrie ist für das DLRund auch für die deutsche Raumfahrtindustrie ein anBedeutung zunehmendes Geschäftsfeld. Die DLR-Initiative zur Promotion industrieller Nutzung hat beiAgenturen und bei der deutschen Industrie den Rufeines Vorreiters und „trail blazers“ in Europa erwor-ben.

Förderungindustrieller

Nutzung auf der

ISS

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■ Mit dem Ziel der „Europäisierung“ aller astronautischen Aktivitäten beschlossendie Raumfahrtagenturen Frankreichs, Italiens, Deutschlands und die ESA bereits 1998

die Zusammenführung aller eu-ropäischen Astronauten in einemgemeinsamen, von der ESA inKöln-Porz geführten EuropäischenAstronauten-Corps. Der Aufbaudieses gemeinsamen Teams, be-stehend aus insgesamt 16 Astro-nauten, wird, wie geplant in die-sem Jahr abgeschlossen.

Am 16. März diesen Jahres wurde ein weiteres Abkommen zur Zusammenführungbe-stehender ESA- und DLR-Teams für Astronautentraining, Operationelle Medizinund Astronautenbetreuung vereinbart. Sitz des EAC-Teams ist das ehemalige DLR-Astronauten-Trainingszentrum (CTC) in Köln-Porz.

Damit ist es im Vorfeld einer Entscheidung über denAufbau eines Europäischen Netzwerks fachtechni-scher Zentren gelungen, die gesamte in Europa vor-handene astronautische Expertise zusammenzuführenund Köln-Porz als das westeuropäische Kompetenz-zentrum für Astronautenausbildung zu etablieren.

Im Jahr 2003 sollen die Vorbereitungsmaßnahmen fürdie Durchführung des Raumstationstrainings zum Ab-schluss gebracht werden. Nach dem erfolgreichen Ab-schluss des sogenannten „Training Readiness Re-view“ werden die Astronauten aller Raumstations-partnerländer einschließlich der USA und Russlands inKöln-Porz auf die Handhabung und den Einsatz allereuropäischen Elemente der Raumstation vorbereitet.

■ Aus dem Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum(German Space Operations Center GSOC) werden

bemannteund unbe-mannteWeltraum-missionenanhand vonTelemetrie-daten über-wacht unddurch Tele-kommandos

gesteuert. Dazu werden Antennenanlagen, eingebun-den in ein internationales Netzwerk von Bodenstatio-nen, zur Bestimmung der Position des Satelliten undder bidirektionalen Kommunikation zwischen Boden-segment und Raumfahrzeug ebenso eingesetzt wiedie erforderlichen Kommunikationsverbindungen in-nerhalb des global verteilten Bodensystems.

Der Raumflugbetrieb übernimmt im Auftrag der ESAinnerhalb einer Kooperation von Industrie und öffent-lichen Einrichtungen die Verantwortung für den Be-trieb des europäischen Moduls COLUMBUS der Inter-nationalen Raumstation.

Astronauten-training

ESA und DLR bauengemeinsam „EAC-Team“

in Köln-Porz auf

Das Deutsche

Raumfahrt- Kontroll-

zentrum

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Daneben werden gegenwärtig die unbemannten Missionen CHAMP, GRACE undBIRD vorbereitet bzw. durchgeführt. Für kommerzielle Nachrichtensatelliten, z. B.EUTELSAT, übernimmt das DLR-Raumfahrt-Kontrollzentrum die Verantwortungwährend der ersten Wochen der Mission, in denen der Satellit auf die vorgesehenePosition im geostationären Orbit gesteuert wird.

Zur Zukunftssicherung bereitet das Raumfahrt-Kontrollzentrum im Verbund mit ande-ren europäischen Kontrollzentren den Betrieb potenzieller zukünftiger Missionen vor(z. B. europäisches Navigationssystem GALILEO, Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR,SAR-Lupe, Astronomiesatelliten).

Da für den Betrieb von Weltraumsystemen höchste Zuverlässigkeit und größtmöglicheKosteneffizienz gefordert werden, wurde ein F&E Programm zur Entwicklung neuerBe-triebstechniken und Werkzeuge – in europaweiter Zusammenarbeit – begonnen.

■ Die Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) konnte im Zeitraum vom 11. bis 22. Februar 2000 erfolgreich durchgeführt werden. In Zusammenarbeit mit der NASA

und der italienischen ASI konnten dabei während derelftägigen Shuttle-Mission interferometrische Radarda-ten für ein digitales Höhenmodell nahezu aller Land-massen der Erde aufgenommen werden. Die Programm-leitung für den deutschen Beitrag zu dieser Mission lagbeim DLR, das auch verantwortlich war für die Integra-

tion und den Betrieb des Instrumentes sowie für dieEntwicklung des Betriebssystems und eines interfero-metrischen SAR-Datenprozessors. Auch die Kalibrie-rung/ Validierung, Archivierung und Verteilung derprozessierten topographischen X-Band Daten wirdvom DLR übernommen. 99,96 Prozent der geplantenAbdeckung konnten im Verlauf der Mission erfolgreichaufgenommen werden.

Die Prozessierung der gespeicherten Radardaten zuHöhenmodellen wird etwa zwei Jahre in Anspruchnehmen. Schon jetzt wird beim Deutschen Fernerkun-dungsdatenzentrum (DFD) in Oberpfaffenhofen einerege Nachfrage nach den SRTM-Höhendaten ver-zeichnet. Die Medien und die Öffentlichkeit nahmenan dieser Mission, bei der auch der deutsche ESA-Astronaut Dr. Gerhard Thiele an Bord des Shuttle zumEinsatz kam, regen Anteil. Die Internet-Seiten desDLR, auf denen unter anderem schon während desFluges erste Bilddaten veröffentlicht wurden, ver-zeichneten enorme Besucherzahlen.

SRTMDie neue

Weltkarte

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■ Für die ESA-Mission ENVISAT hat die letzte Phase der Vorbereitung begonnen: DieIntegration der Nutzlastinstrumente – insgesamt sind elf verschiedene Erderkun-

dungssensoren zum Mitflug vorgesehen – wurdeMitte 2000 weitgehend abgeschlossen. Die Über-gabe des in Deutschland und den Niederlanden gebauten Atmosphärensondierers SCIAMACHY andie ESA erfolgte bereits im Februar 2000. Zuvor wur-

de ein umfangreiches Programm zur Kalibrierung der Optik erfolgreich durchgeführt.Mit dem geplanten Austausch eines Scanners Anfang 2001 werden die Arbeiten ander Hardware des Instrumentes abgeschlossen sein. Mitte 2001 wird eine ARIANE-5-Rakete den Satelliten in eine polare Umlaufbahn bringen. Nach der CommissioningPhase von sechs Monaten ab Start wird dann das bisher umfassendste Spektrum anweltweiten Beobachtungsdaten zur umweltrelevanten Erkundung unseres Planetenden Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Zur Überprüfung und Absicherung derDatenqualität sind eine Reihe von Messkampagnen geplant, die auch im Rahmendes nationalen Raumfahrtprogramms gefördert werden. DLR-Institute sind hieran wesentlich beteiligt und werden u. a. mit eigenenFlugzeugeinsätzen zur Validierung von Atmosphären-daten sowie zur Validierung von SAR-Daten beitragen.Insgesamt wurden im ersten Aufruf der ESA zur Nut-zung von ENVISAT-Daten 101 Vorschläge ausDeutschland eingereicht. Prinzipielle nationale Förder-möglichkeiten in diesem Zusammenhang wurden zwi-schen BMBF, DFG und DLR abgestimmt. Mit der Ein-richtung des Deutschen Processing and ArchivingCenters, das hochwertige Datenprodukte mit denMessdaten der Mission insbesondere für die Umwel-terkundung erstellen wird, leistet das Deutsche Fern-erkundungs-Datenzentrum (DFD) des DLR in Ober-pfaffenhofen einen umfassenden und zentralen Bei-trag im Rahmen des ENVISAT-Bodensegmentes.

■ Die Arbeiten an der deutschen Kleinsatelliten-mission CHAMP (CHAllenging Minisatellite Payloadfor Geophyical Research and Application) wurden erfolgreich abgeschlossen.

CHAMP startete am 15.07.2000 erfolgreich mit einerCosmos-Rakete vom russischen WeltraumbahnhofPlesetsk in den Orbit.

Die Mission hat das Ziel, Beiträge zum Verständnisvon Zusammensetzung, Struktur und Dynamik der

festen Erde, ihrerOzeane und ihrer At-mosphäre sowie dersie umgebendenHülle aus geladenenTeilchen und Feldern

zu leisten. Amerikanische und französische Partnerbeteiligen sich durch Beistellung von Instrumenten andem Projekt. Das „NBL-Leitprojekt“, welches vomGeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) verantwort-lich geleitet wird, gibt der Forschung und den Firmender Neuen Bundesländer Gelegenheit, Erfahrungenund Kenntnisse in der Durchführung von anspruchs-vollen Raumfahrtprojekten zu sammeln.

Der Wissenschaft soll CHAMP Messergebnisse aufden Gebieten der globalen Erdschwerefeldmodellie-rung, der Erdmagnetfeldbestimmung sowie der

ENVISAT

Projekt

CHAMP

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Atmosphären-/Ionosphärensondierung zur Verfügung stellen. Diese Messergebnissefinden Anwendung in der Geophysik, Geodäsie, Ozeanographie, solarterrestrischerPhysik und in der Klimaforschung und Wettervorhersage.

■ GRACE (Gravity Recovery And Climate Experiment) ist ein Vorhaben aus dem„Mission To Planet Earth“ (MTPE)-Programm der NASA und eine Nachfolgemissionvon CHAMP. Ziel der Mission ist die Erstellung eines neuen Modells des Erdgravitati-

onsfel-des mit bisher nicht erreichter Genauigkeitalle zwölf bis 25 Tage im Zeitraum von fünf Jahren.

Die zwei GRACE-Satelliten, die in 500 KilometerHöhe in einem Abstand von 200 Kilometer hinter-einander fliegen, werden in amerikanisch-deutscher

Zusammenarbeit bei Astrium in Friedrichshafen gebaut und von der NASA finanziert.Deutschland wird die Startrakete, eine russischeROCKOT, beistellen. Der Start von GRACE ist für Okto-ber 2001 geplant.

■ Im Projekt BIRD entwickelt das DLR eine eigeneKleinsatellitenmission zur Erprobung einer neuen Ge-neration von Infrarotsensoren und neuer Methoden

der wissenschaftlichen Da-tenauswertung zur Ferner-kundung der Erde mit Hilfevon Kleinsatelliten. Dabeistehen die Untersuchung

von hot spots (Vegetationsfeuer, Vulkanausbrüche)vom Weltraum aus im Mittelpunkt des gemeinsamenInteresses von DLR und dem Global Fire MonitoringCenter. Das Projekt wird durch die Gesellschaft fürMathematik und Datenverarbeitung (GMD) und dieJena-Optronik GmbH (DJO) unterstützt.

Der Grundansatz des Projektes besteht in der Idee desBaus kleiner kostengünstiger Satelliten unter Einbe-ziehung eines höheren Risikos. Das Risiko wird imRahmen einer zugeschnittenen QS-Philosophie verrin-gert unter anderem durch:� Redundanzen in der Hardware,� eine extensivere Modell- und Testphilosophie,� eine protokollierte Fertigung einschließlich Audit-und Störmeldesystem.

1998/1999 wurde das Struktur-Thermal-Modell(STM) des BIRD-Satelliten fertiggestellt und einemumfangreichen Weltraum-Qualifikationsprogrammunterzogen.

Der Start in eine sonnensynchrone 572 Kilometer hohe Kreisbahn ist für Mai 2001 mit der indischenPSLV-C3 vorgesehen.

Im Mai/Juni 2000 wurde das Projekt in allen Aspek-ten einer Überprüfung unterzogen. Es gab insgesamt21 Empfehlungen für technische und organisatori-sche Verbesserungen.

Im Oktober 2000 wird in Indien mit dem STM ein Vibrationstest in der Startkonfiguration durchgeführt.Zur gleichen Zeit wird sich das Protoflight-Modell inder Phase der Systemintegration befinden.

BIRD

Projekt

GRACE

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■ Der „Interministerielle Ausschuss für Geoinformationswesen“ (IMAGI) hat sich dieIntegration satellitengestützter Erdbeobachtungsdaten in die Informationswelt zum

Ziel gesetzt. Das DLR unterstützt das BMBF darin,dieses Ziel zu erreichen.

Bereits bei seiner Initialisierung im Jahre 1997 hatdas DLR wesentliche Beiträge geleistet. Zusammenmit dem BMBF leitete das DLR eine Arbeitsgruppefür Daten-Katalogisierung (Meta-Informations-systeme), es unterstützte die Bestandsaufnahme

sämtlicher Geodaten der Bundesregierung, und gestaltete das Konzept für eine Nutzerschnittstelle zur Verfügbarmachung dieser Daten (1999/2000).

Im Rahmen von IMAGI sollen Verfahren zur Erfassung und Pflege von Geodatensät-zen auf Computer umgestellt, Begehungen künftig reduziert und Automation einge-führt werden. Fernerkundungsdaten von Flugzeugen oder Satelliten spielen in derGeoinformation eine wachsende Rolle, weil immer stärker grenzüberschreitend undzeitnah gearbeitet wird. Ihre elektronische Verschneidung mit Karten, durch die ihr Marktwert erhöht würde, bereitet aber noch Schwie-rigkeiten – ein Grund für die weitere Unterstützungdes IMAGI durch das DLR.

1999 fand eine Bestandsaufnahme statt, die das DLR-Datenportal ISIS und andere, im Forschungsbereichentstandene und in der HGF-Arbeitsgruppe für Um-weltdatenmanagement koordinierte Systeme als ge-eignete Modelle für eine Infrastruktur zur Verwaltungund Verteilung von Geodaten bestätigte. Dabei befand sich das DFD des DLR unter den zehn meist-genannten Datenlieferanten der Bundesbehörden.Anfang 2000 wurde beschlossen, die Ergebnisse derArbeitsgruppen im Intranet der Bundesregierung zuveröffentlichen, um Mehrfacherhebungen in Zukunftzu vermeiden und Mehrfachnutzung zu fördern, eindezentrales Brokersystem für den Datenzugang überein einheitliches Portal aufzubauen und F&E-Bedarfauszuweisen.

■ Die nächste Generation von Erderkundungssen-soren, Instrumenten und Satelliten wird zunehmendvon den Anforderungen der Datennutzer getrieben.Wissenschaftliche und technologische Zielsetzungentreten in den Hintergrund. Daten neuer Qualität wer-den die Grundlage von künftigen innovativen Infor-mationsprodukten sein, die sich an Bedürfnissen desMarktes orientieren.

Um für zukünftige Aufgaben gerüstet zu sein, hat dieAstrium GmbH das unternehmerische Konzept Info-

Terra vorge-schlagen. Wich-tiger Bestand-teil des Konzep-tes sind De-monstrations-

vorhaben, bei denen gemeinsam mit Innovationspart-nern (Universitäten, Forschungseinrichtungen, DLR-Instituten) unter Einbeziehung von Referenzkundendie zukünftigen Möglichkeiten von Geo-Informations-produkten aufgezeigt und kundenseitig bewertetwerden.

ProSmartMarktentwicklung für

Fernerkundungsdaten

IMAGI Neuordnung der

Geodaten der Bundesregierung

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Technologien für diese neuen Informationsprodukte wurden anhand ausgewählterBeispiele im Rahmen des Vorhabens ProSmart (Produktdemonstrationen im Rahmendes Smart-Prozesses) erarbeitet. „Smart“ steht für „Systematic market developmentapproach for remote sensing techniques“. Hierbei wurden Fernerkundungsdatendurch Befliegungen mit Flugzeug-Sensoren, die die Leistungsfähigkeit der Satelliten-Sensoren von morgen vorwegnehmen, bereitgestellt.

Das vom DLR geförderte Vorhaben ProSmart wird als ein deutsches Vorbereitungs-programm für die industrielle Nutzung der weltraumgestützten Fernerkundungsdatender nächsten Generation, also hochauflösende multifrequente X- und L-Band SAR sowie schmalbandige hyper- und multispektrale optische Sensoren, betrachtet. InProSmart wurden Demonstrationsbeispiele aus Technologieentwicklungen (DEBATEs),an deren Definition Referenzkunden beteiligt waren, aus vier verschiedenen Anwen-dungsbereichen (Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Planung) unter Verwendungvon optischen und Radar-Sensoren entwickelt.

Im Bereich Landwirtschaft wurde eine Methode zurBestimmung des Ertragspotenzials von Halmfrüchten(ERHALM) und Zuckerrüben (STEAP), zur Stickstoffzu-standserfassung bei Getreide (STICK) sowie zur teil-schlagspezifischen Biomasseverteilung (VITALITÄT)hergestellt. Die forstwirtschaftlichen Projekte widme-ten sich der Waldtypenkartierung (WALDINV), dergroßräumigen Waldinitialinventur (ZUFORST), derWaldökologie, der forstlichen Produktion (HEZEW)und der Wiederaufforstung (BIOMASS). Im Umweltbe-reich wurden Methoden zum Biotop-Monitoring de-monstriert (BIOTOPE), Quantifizierungen von Wasser-inhaltsstoffen erarbeitet (WATER im Küstenbe-reich/WAMS in Binnenseen) und bodengeologischeKarten (BODSUB) abgeleitet. Im Planungsbereichschließlich wurden Kartengrundlagen und 3-D-Visua-lisierungen von Linienbauwerken (PLANLINE) herge-stellt sowie Veränderungen in geotopographischenBasisdaten DLM25/1 identifiziert (GEOCHANGE).

Details zu den Ergebnissen und Partnern finden Sieunter: http://www.observe.de/prosmart/index.html

■ Galileo ist eine Initiative der Europäischen Unionin Zusammenarbeit mit der ESA, mit der ein europä-

ischer Beitrag zumkünftigen satelli-tengestützten erdumspannenden

Ortungs- und Navigationssystem geleistet werdensoll. Dieser Beitrag soll allen Anwendern weltweit einen hochpräzisen Ortungs- und Navigationsdienst(auf fünf bis zehn Meter genau) bieten, der den Be-dürfnissen der Nutzer und öffentlicher Stellen ent-spricht. GALILEO wird der Verkehrsinfrastruktur undanderen Bereichen Vorteile durch neue Anwendun-gen/Dienstleistungen bringen. Die Finanzierung vonGALILEO soll in Partnerschaft zwischen der öffent-lichen Hand und privaten Investoren vollzogen wer-den. Ende 2000 will die Europäische Kommissiondem EU-Verkehrsministerrat einen Bericht über diebisher erreichten Ergebnisse vorlegen. Dann soll eineEntscheidung über die Entwicklungs- und Aufbau-phase von GALILEO getroffen werden.

Sehr erfolgreich für Europa liefen die Verhandlungenwährend der Weltfunkkonferenz 2000 in Istanbul.Alle von Europa für GALILEO beantragten Frequenzenim L- und C-Band wurden für Radionavigationsdien-ste zugelassen.

GALILEO

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■ Vom 8. Mai bis zum 2. Juni 2000 fand in Istanbul die Weltfunkkonferenz (WRC2000) der ITU (International Telecommunication Union) statt. Daran nahmen ca.

2.000 Delegierte aus ca. 150 Ländern teil.Auf der Konferenz wurden wesentliche Ent-scheidungen zur Nutzung des Frequenz-spektrums auf weltweiter Basis getroffen.Die weltweite Liberalisierung und zuneh-mende kommerzielle Nutzung des Spek-trums führte zu einem steigenden Frequenz-bedarf für neue Anwendungen und für die

Erweiterung bestehender Dienste. Für diese Anwendungen mussten entsprechendeSpektren identifiziert und zwischen den Mitgliedsländern abgestimmt werden, wobeidie Schutzansprüche bereits existierender Nutzungen zu berücksichtigen waren.

Schwerpunkte der Konferenz waren:� Zuweisung zusätzlicher Frequenzbänder für die Satellitennavigation;� Identifikation zusätzlicher Frequenzbänder für die dritte Generation der Mobil-kommunikation (IMT 2000);� Neuplanung der Satelliten-Rundfunkdienste in den verschiedenen Regionen;� Erarbeitung von Bedingungen um die Koexistenz von Funkdiensten über geostationäre und nicht geostationäre Satelliten zu ermöglichen;� Identifikation der Frequenzbänder für Anwendungen im Rahmen von festen Funkdiensten mit einer hohen Anzahl von Funkstellen(HDFS) und Erarbeitung von Systemcharakteristiken;� Erhöhung des Schutzes und neue Zuweisungen fürFunkdienste (passiv und aktiv) der Erderkundung, Ra-dioastronomie und Wissenschaft.

Die Europäer konnten ihre gemeinsamen Vorschlägezu den einzelnen Tagesordnungspunkten erfolgreicheinbringen. Sie setzten zusätzliche Frequenzbänder fürdie Satellitennavigation durch, um eine von GPS undGLONASS unabhängige Auslegung des GALILEO-Sys-tems zu ermöglichen. Die Weiterentwicklung und Er-weiterung der weltweiten Mobilkommunikation aufder Basis des IMT 2000 Standards konnte gesichert

werden, und bei der Neuplanung der Satelliten-Rundfunkdienste wurden die Interessen Europas,insbesondere Deutschlands, berücksichtigt.

Für die Koexistenz von Funkdiensten über geosta-tionäre und nichtgeostationäre Satelliten wurde einKompromiss gefunden, der einen entsprechenden Betrieb ermöglicht. Schwierig verliefen die Verhand-lungen über die Auflagen der Zuweisungen für denfesten Funkdienst mit hoher Funkstellendichte. Auchfür diesen Tagesordnungspunkt konnte ein Kompro-miss gefunden werden.

Die Interessen der Erderkundung, Radioastronomieund Wissenschaft fanden breite Unterstützung beiden Industrieländern. Es wurde für mehrere Fre-quenzbänder eine Erhöhung des Schutzes durchge-setzt, und die Neuordnung der passiven Dienste inden Bändern über 71 GHz konnte verabschiedet werden.

WRC 2000 Weltfunkkonferenz

zur Nutzung des Frequenzspektrums

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■ Wesentliches Ziel von COMED ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit derdeutschen Industrie im Multimedia-Weltmarkt und damit die Schaffung und Siche-

rung zahlreicher neuer Arbeitsplätze.

Das Programm ist in eine Entwicklungs- undDemonstrationsphase unterteilt. In der Entwick-lungsphase werden kritische Nutzlast- und Buskomponenten für Satellitenkonstellations-projekte entwickelt und qualifiziert. Wesent-

liches Augenmerk wird auf Miniaturisierung, Kosteneinsparung und Serienproduk-tion von Satellitenkomponenten gerichtet. In dieser Phase wird auch geprüft, wie eine Flugdemonstration realisiert werden kann.

Mitte 1999 wurde die Entwicklungsphase begonnen.Die industrielle Koordination für die Nutzlastentwick-lungen liegt bei Bosch-Telecom, für die Busentwick-lungen bei Astrium in Deutschland.Als nationales Pro-jekt wurden die interessierten deutschen Firmen – einschließlich KMUs und Forschungseinrichtungen –eingebunden.

Die Markteinführung der sich schnell entwickelndenKommunikationstechnologien ist zeitkritisch undhauptsächlich an amerikanische Projekte gekoppelt.Das „Private-Public-Partnership-Modell“ ist dieGrundlage für die von 1999 bis 2002 geförderten Vor-haben.

■ Das HTSL-Projekt dient der Erprobung der Hoch-temperatursupraleiter-Technologie für den Einsatz in

zukünftigen Kommu-nikationssatelliten.Diese neue Techno-logie ermöglicht dieMasse- und Volumen-reduktion der elektro-nischen Nutzlastkom-ponenten des Satelli-

ten bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistungs-merkmale durch den Einsatz spezieller Legierungen.Bei einer Temperatur von ca. – 200 Grad Celsius ver-lieren diese Legierungen ihren elektrischen Wider-stand und werden damit zum Supraleiter. Die Arbeit-stemperatur wird durch spezielle elektrische Kryo-kühler erzeugt.

Es ist vorgesehen, den HTSL-Demonstrator im Rah-men des ESA-Programms „Frühe Nutzung der Raum-station“ über einen Zeitraum von drei Jahren auf derInternationalen Raumstation ISS zu testen.

Zuvor wird ein Mitflug des Demonstrators auf demvon Russland bereitgestellten Servicemodul der ISSangestrebt. Der Start des Demonstrators könnte dannEnde 2002/Anfang 2003 erfolgen.

COMEDKompetenz im

Multimedia-Bereich

HTSLSatelliten-

kommunikation der Zukunft

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2. JB 2000 Tit./Vorw./Raumf. 02.07.2001 13:39 Uhr Seite 25

■ Nach Abschluss der Entwicklungsarbeiten an der Basisversion des neuen europäi-schen Schwerlastträgers wurde im Oktober 1999 der erste Auftragsstart der ARIANE-5

(Auftraggeber ESA) mit der wissenschaft-lichen Nutzlast XMM problemlos durch-geführt. Es handelte sich um den erstenStart, der in eine Bahn mit mittlerer Inkli-nation führte. Die Zielbahn wurde mithöchster Präzision erreicht. Im März 2000

erfolgte dann auch der erste erfolgreiche Doppelstart in den geostationären Über-gangsorbit (GTO) mit zwei kommerziellen Telekommunikationssatelliten.

Während die Serienfertigung des Trägers begonnen hat, sind schon die nächstenSchrit-te zu seiner Leistungssteigerung eingeleitet worden, um angesichts der welt-weiten Konkurrenz langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Systems zu sichern. Sowird derzeit im DLR-Teststand in Lampoldshausen die neue Version VULCAIN-II desHaupttriebwerks getestet und bei den Firmen Astrium und MAN Technologie eine neue Oberstufe mit den kryogenen Treibstoffen Was-serstoff/Sauerstoff entwickelt. Wenn im Jahr 2002 bei-de Entwicklungen einsatzreif sein werden, wird dieNutzlast der ARIANE-5 (in den GTO) auf über 9.000Kilogramm im Doppelstart ansteigen. Der nächsteSchritt, dessen Entscheidung in 2001 vorgesehenwird, würde 2005/6 eine Leistung von rund 12.000Kilogramm ermöglichen, wie sie der Satellitenmarktdann nachfragen wird.

■ Zukünftige Raumtransportsysteme müssen denTransport von Nutzlasten zu wesentlich geringerenKosten als heute ermöglichen. Dies kann durch dieEntwicklung neuer, leistungsfähigerer Technologienerreicht werden, die eine Wiederverwendbarkeit die-ser Systeme oder ihrer Komponenten ermöglichen.Unter der Leitung des DLR wird im Rahmen des Pro-jektes TETRA (Technologien für zukünftige Raum-

transport-systeme)die Basisfür dieseSchlüssel-technolo-gien mit

Beteiligung deutscher Industriefirmen, Universitätenund Institute des DLR geschaffen.

Die NASA entwickelt für die Rückkehr von bis zu sie-ben Astronauten von der Internationalen Raumsta-

tion das wiederverwendbare Crew Return VehicleCRV. Für Tests werden vier Prototypen mit der Be-zeichnung X-38 gebaut, von denen die Version V201im Jahre 2002 einen Wiedereintrittsflug aus dem Orbit fliegen wird. Für diesen Technologiedemon-strator werden im Rahmen von TETRA essentielleheiße Strukturen neuer Technologie entwickelt, diedann auch für insgesamt vier zu fertigende CRV imRahmen eines ESA-Programmes geliefert werden sollen. Dazu zählt auch die Nasenkappe aus kera-mischem Siliziumcarbid, die beim DLR in Stuttgart gefertigt wird.

Für die Berechnung der aerodynamischen Form desFlugkörpers wurden Euler- und Navier-Stokes-Re-chenverfahren des DLR in Göttingen eingesetzt undin einer aerothermodynamischen Datenbasis festge-schrieben. In den DLR-Standorten Göttingen undKöln-Porz wurden diese Rechnungen mit Windkanal-tests kompletter Modelle der X-38 validiert, aber eswurden auch Tests von Komponenten des X-38 imHochenthalpiewindkanal durchgeführt. Beim Wieder-eintrittsflug im Jahr 2002 werden diese aerothermo-dynamischen Daten mit Messungen verglichen.

Das Projekt TETRA wird mit dem ESA-ProgrammARTP (Applied Reentry Technology Programme) koor-diniert. Auch hier werden unter wesentlicher deut-scher Beteiligung neue Technologien entwickelt undauf der X-38 getestet werden. Zwischen DLR und

ARIANE 5 Erfolgreicher Start in die

kommerzielle Phase

TETRA/X-38Raumtransport-

Technologie für die Zukunft

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NASA wurde in einem Abkommen die Lieferung von Hard- und Software für X-38vereinbart und im Gegenzug die Möglichkeit eröffnet, diese kostenlos beim Wieder-eintrittsflug zu testen und weitere Experimente durchzuführen.

1999 gingen das Design und die Entwicklung der Qualifikations- und der Flugeinhei-ten in die Fertigung über, so dass im zweiten Quartal 2000 die notwendigen Testsdurchgeführt werden konnten. Aufgrund der ausgezeichneten Zusammenarbeit mitder NASA konnte der Prototyp V132 der X-38 auf der Internationalen Luftfahrtaus-stellung in Berlin ausgestellt werden.

■ Im nationalen Technologieprogramm Kryogene Ra-ketenantriebe TEKAN wird im Rahmen eines Verbund-vorhabens gemeinsam zwischen Astrium, DLR undHochschulinstituten die Technologieentwicklung für

Hochleistungstriebwerke vor-angetrieben, die sowohl aufARIANE-5-Weiterentwicklun-gen als auch für die Nach-

folgegeneration zukünftiger gegenfalls wiederver-wendbarer Träger zum Einsatz kommen können.

Hier werden eine ganze Reihe von Schlüsseltechnolo-gien entwickelt, die die Kernkomponenten Einspritz-kopf, Brennkammer und Düsenhals betreffen.

Die Untersuchungen umfassen Grundlagen der Brenn-kammertechnologie, insbesondere Fragen der Küh-lung und des Wärmeübergangs zwischen Heißgas undKammerwand, der Bauweisen für einen Oberstufen-antrieb mit Expanderkreislauf und der optimierten Düsengeometrie.

Bei der Fertigung einer Reihe von Modellbrennkam-mern werden neue Fertigungstechnologien ent-wickelt. Im Fordergrund stehen hier neue Werkstoffeund Schweiß-, Löt- und Beschichtungsverfahren.

Die theoretischen Modelle für die Einspritz- und Ver-brennungsvorgänge und die numerischen Simulatio-nen werden durch Brennversuche an Testständen inLampoldshausen validiert. Ein weiterer Schwerpunktsind hierbei Analysen zum Start- und Abschaltverhal-ten eines Triebwerks sowie Verfahren zur quantitati-ven Diagnostik der Vorgänge in der Brennkammer.

■ Das First Chance-Programm ermöglicht Technolo-gie-Ideen aus der Raumfahrt den ersten Schritt auf

dem Weg zu markt-fähigen Produkten.Als Teil des Techno-logietransferpro-gramms identifiziertes Technologien mitbreiten Anwen-dungspotenzialen

und unterstützt ihren Transfer in andere Branchen.

Zur Umsetzung in ein marktfähiges Produkt fehlt vie-len Ideen der Nachweis der technischen Realisierbar-keit als entscheidender Impuls. Dafür werden gezielteAnschubförderungen zur Entwicklung von Demon-stratoren, Funktionsmustern oder Prototypen ge-währt. Ist der technische Funktionsnachweis einerIdee gelungen, wird die Kontaktaufnahme zu Kapital-gebern für eine Produktfertigstellung entscheidenderleichtert.

Das First Chance-Programm steht raumfahrtorientier-ten Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowiekleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung.Mit dem First Chance-Programm sollen in den For-schungseinrichtungen die Anwendungsnähe der For-schungsthemen erhöht und Industriekontakte geför-dert werden. In den kleinen und mittleren Unterneh-men soll eine Sensibilisierung für die zusätzliche Nutzung von Ideen und Produkten bewirkt und beieingeschränktem F&E-Potenzial der Zugang zuneuartigem Know-how erleichtert werden.

Der Aufruf zur Erstellung eines Ideenpapiers erfolgtjährlich. Die besten Vorschläge werden ausgewähltund ihre technische Umsetzung dann in Form einerZuwendung gefördert.

TEKANFirst

ChanceImpulse für

den Transfer

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Die Entwicklung und Bereitstellung effizienter Auslegungs- und Entwurfsverfahren sowie anwen-

dungsreifer Technologien für die Realisierung und den Betriebzukünftiger Luftfahrtsysteme ist weiterhin das Ziel der For-schungs- und Technologiearbeiten im Schwerpunkt Luftfahrt desDLR. Viele der nachfolgend in einer Auswahl beschriebenen For-schungsarbeiten des DLR erfolgen im nationalen Verbund mit Industrie und Hochschulen sowie europäischen Partnerorganisa-tionen. Das DLR leistet damit wesentliche Beiträge zur Verbesse-rung der Leistungsfähigkeit der deutschen und der europäischenLuftfahrtindustrie, um insbesondere im transatlantischen Wett-bewerb zu bestehen.

Konkret stehen dabei die Verbesserung � der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit� der Umweltverträglichkeit (Lärm, Emissionen) und� der Sicherheitvon Verkehrsflugzeugen, militärischen Flugzeugen, Hubschraubern,Triebwerken sowie die Optimierung der bord- und bodenseitigenInstrumente und Systeme im Vordergrund der luftfahrtbezogenenForschungsaktivitäten des DLR.

Kernpunkte der Arbeiten im Berichtszeitraum lagen in der Initiierung neuerProjekte, die sich mit sicherheits- und umweltrelevanten Frage-stellungen in der Luftfahrt beschäftigen. Als Beispiele zu nennensind die Projekte „Wirbelschleppe“, „Leiser Flugverkehr“ sowie„Partikel aus Flugtriebwerken und ihr Einfluss auf Kondens-streifen, Zirruswolken und Klima“.

Schwerpunkt Luftfahrt

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Vor dem Hintergrund der Fusionen in der Luftfahrtindustrie Europas wurdedie Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen des DLR aufeuropäischer Ebene konsequent vorangetrieben. Ergebnisse sinddie Etablierung eines gemeinsamen Hubschrauberprogramms mitder französischen Partnerorganisation ONERA Ende 1998, der Beschluss zur Bildung eines Windkanalverbundes zwischen DLR,NLR und ONERA im Jahre 1999. Mit der ONERA sind ebenfallsGespräche zur Erweiterung der Zusammenarbeit im Bereich derVerkehrsflugzeuge im Gange.

In der Luftverkehrsführung wurden Gespräche mit der niederländischenPartnerorganisation NLR erfolgreich abgeschlossen. Es ist geplant,die verabredete künftige Kooperation auch in einer gemeinsamenOrganisationseinheit zu manifestieren.

Der zunehmenden Bedeutung der Forschungsprogramme der Europäi-schen Union folgend hat das DLR ein Büro in Brüssel eingerichtet.Ergänzend zur verstärkt europäischen Ausrichtung und zur etablierten, guten Zusammenarbeit mit den Systemfirmen inDeutschland wurde der Kontakt mit Ausrüstungsunternehmen intensiviert.

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■ Unter dem Leitkonzept „Adaptiver Flügel“ der Partner Dasa, DaimlerChrysler undDLR trug das Projekt ADIF II mit weiteren grundlegenden Ergebnissen zur Entwick-

lung und Realisierung eines adaptiven,das heisst sich an die Flugverhältnisse an-passenden, Flügels mit vollständiger Strö-mungs-, Last- und Strukturkontrolle bei.

Sowohl bei 2D-Messungen im Kryorohr-windkanal Göttigen, KRG, als auch beiQuasi-3D-Messungen an einem schieben-den Flügel im Transsonischen WindkanalGöttingen, TWG, wurden für ein Airbus-

ähnliches Profil durch Kombination von Absaugung und Konturbeule (Bump) Wider-standsreduktionen von 22 bis 25 Prozent bei im Reiseflug auftretenden von Ge-schwindigkeits- und Auftriebwerten nachgewiesen. Dies entspricht einer auf das Gesamtflugzeug bezogenen Verringerung des Wider-standes von ca. 3,5 Prozent mit einer gleichwertigenEinsparung an Treibstoff.

Untersucht wurde weiterhin der aeroelastische Ein-fluss einer Bump auf das Flatterverhalten eines trans-sonischen Flügels mit dem Ergebnis, dass keine desta-bilisierenden Effekte auftreten, welche die Implemen-tierung einer Bump verbieten.

Die für eine flexible Hinterkantenklappe entwickeltenStrukturkonzepte (Finger-, Gürtelkonzept) wurden vonder Dasa für einen Einsatz bewertet. Die von der In-dustrie geforderten Funktionalitäten wurden erfüllt.Für die Umsetzung in ein Produkt sind aber noch wei-terführende Optimierungen hinsichtlich Gewicht undWartung durchzuführen.

Zur Spaltkontrolle zwischen Flügel und Hinterkanten-klappen (Anpassung der Biegelinie von Flügel undKlappen) und Einsparung von Klappenlagerungenwurde ein neues Klappenkonzept entwickelt (formva-riable Klappe). Dieses Konzept wird bis Ende des Jah-res 2000 beim DLR in einen Funktionsdemonstratorumgesetzt. Aufgrund des großen Interesses der Indus-trie an dieser Technologie erfolgt eine finanzielle Be-teiligung der Dasa an den DLR-Forschungsarbeiten imRahmen des Dasa-Projektes Pro-HMS (ProzeßketteHochauftrieb mit Multifunktionalen Steuerflächen).

■ Bessere Steigflugeigenschaften und höheren Auf-trieb im Landeanflug sind wesentliche Anforderungen

an zukünftigeVerkehrsflug-zeuge. Nebensystemati-schen Unter-suchungen imWindkanal zuKlappenan-ordnungen inden Start-

bzw. Landephasen, wie sie im Deutsch-Niederländi-schen Windkanal seit langem erfolgreich durchge-führt werden, gewinnt die numerische Simulation anBedeutung. So sind jetzt erstmals numerische Opti-mierungen an Klappensystemen von Verkehrsflug-zeugen vorgenommen worden. Das Nachrechnungs-verfahren FLOWer, das im Rahmen des ProjektesMEGAFLOW entwickelt wurde, ist jetzt mit einem ge-eigneten Optimierungsverfahren gekoppelt worden.

Freiheitsgrade bei diesen Untersuchungen sind nebender Klappentranslation und dem Klappenwinkel dieGestaltung der Spalte zwischen den einzelnen Ele-menten. Trotz der erschwerten Randbedingung einerengen Begrenzung des kopflastigen Nickmomenteskonnte in einem Beispielfall – Profil mit Vorder- undHinterklappe – eine Verbesserung der Gleitzahl um

Auf dem Weg zum

multi-funktionalen

Flügel

Aerodynamische Optimierung von

Klappen-systemen

für Verkehrsflugzeuge

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20 Prozent erzielt werden. Eine erste praktische Anwendung dieses Verfahrens wurdebeim Klappenentwurf der Fairchild/Dornier 728 vorgenommen, wodurch ein zeit- undkostenintensiver aerodynamischer Entwurfszyklus eingespart werden konnte.

■ Im Rahmen des MEGAFLOW-Projektes wurde ein wesentlicher Meilenstein er-reicht: Auf der Basis des unstrukturierten Navier-Stokes-Verfahrens TAU konnte die

Antwortzeit für die Simulation von rei-bungsbehafteten Strömungen um kom-plexe Konfigurationen erheblich reduziertwerden. Dazu hat neben der Weiterent-wicklung des TAU-Verfahrens insbeson-dere die strategische Kooperation mitdem Anbieter eines kommerziell verfügba-renhybriden Netzgenerators beigetragen.Basierend auf einer aufbereiteten CAD-Geometrie ist die Berechnung von kom-

plexen Reiseflug- bzw. Hochauftriebskonfigurationen mit einschätzbarer Genauigkeitin weniger als vier Wochen möglich geworden. Dies konnte im Rahmen von Auftrags-arbeiten sowie nationalen und internationalen Projekten anhand verschiedener Beispielrechnungen eindrucksvoll nachgewiesen werden. Der hybride TAU-Code hatim internationalen Rahmen hohe Maßstäbe hinsichtlich der Effizienz und Qualität der numerischen Strömungsberechnung gesetzt. Er wird beim DLR und von der deutschen Luftfahrtindustrie intensiv für Entwick-lungsarbeiten bei der aerodynamischen Auslegungvon Flugzeugen verwendet. Auch bei vielen EU-Vor-haben ist dieser Code Standard für die Strömungs-simulation.

■ Vor der Zulassung zum Erstflug müssen alle neuentwickelten Flugzeuge in einem Standschwin-

g u n g s -v e r s u c hüberprüftw e r d e n( D a u e r :ca. sechsWochen).Da dieStandzei-ten einesvoll aus-

gerüsteten Flugzeuges wegen der großen Kapital-bindung sehr teuer sind, drängt die Industrie auf

eine drastische Verkürzung dieser Versuchszeiten beigleicher Qualität. Das DLR und die französische Part-nerorganisation ONERA haben daher gemeinsam dieVersuchsmethodik und die Auswerteprozesse opti-miert, mit dem Ziel, die Versuchszeiten gemäß denForderungen der Industrie zu verkürzen. Weiter zeig-ten die Studien, dass die anstehenden Versuche anden Großraumflugzeugen A340-500/600 und A3XXüberhaupt nur bei verkürzten Versuchszeiten durch-geführt werden können, wenn DLR und ONERA ihreAnlagen zu einer Großanlage zusammenschalten. DerPrototyp dieser DLR-ONERA-Großanlage wurde rea-lisiert und zusammen mit der neuen Versuchsmetho-dik in einem Standschwingungsversuch an der A340-300 von einem integrierten Versuchsteam in Toulouseerfolgreich erprobt.

Schneller

aero-dynamischer

Entwurfmöglich

Reduzierung der Versuchszeiten beim

Stand-schwingungs-

versuch

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■ Beim Schleppen von Segelflugzeugen kommt es immer wieder zu unkontrollierba-ren Flugzuständen, die besonders in Bodennähe für die Piloten im Schleppflugzeug

tragisch ausgehen können. Das Bundesministeriumfür Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sah sichdeshalb veranlasst, das DLR mit FLugzeugschlep-puntersuchungen zu betrauen. Ziel des Vorhabenswar es, die Grenzen der Steuerbarkeit im Flug-zeugschleppverband aufzuzeigen und die dabeiwirkenden Kräfte und Beschleunigungen zu ermit-teln. Dies hat wiederum eine Reihe von Rück-wirkungen auf dieAuslegung der

Steuerung und der Festigkeit der Flugzeuge zur Folge.

Voraussetzung für die Durchführung des Vorhabenswaren die Anwendung dynamischer Flugmanöver.Bei diesem Vorhaben wurden erstmalig vordefinierte,reproduzierbare Steuervorgaben mit entsprechend dy-namischen Bewegungsabläufen eingeführt. Ein Ver-gleich mit Seilkraftmessungen, die in den Alpen voneiner Firmengruppe zum Zwecke der Musterzulassungvon Motorseglern für den Flugzeugschlepp in extremstarker Turbulenz durchgeführt wurden, ergab, dassunsere dynamischen Flugmanöver ersatzweise für dieFlugerprobung des Flugzeugschlepps in starker Turbu-lenz bestens geeignet sind. Die Luftfahrtbehörden ha-ben damit ein neues leistungsfähiges Verfahren für dieMusterzulassung von Segel- und Motorflugzeugen inder Hand, das nachweislich den Anforderungen anden Flugzeugschleppverband in starker Turbulenz imHochgebirge Rechnung trägt.

Mit Hilfe unserer dynamischen Flugmanöver konnteklar und eindrucksvoll aufgezeigt werden, welche flie-gerischen Strategien und Grenzen eingehalten wer-den müssen, um tragische Unfälle, insbesondere beimÜbersteigen der Schleppmaschine in Bodennähe, zuvermeiden. Außerdem ergaben sich einige wichtigeErkenntnisse, die den deutschen Leichtflugzeugher-

stellern das Entwickeln und Verkaufen ihrer für denFlugzeugschlepp zuzulassenden Flugzeuge erleichtert– ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, denn diedeutschen Hersteller von Segelflugzeugen und Mo-torseglern halten einen Weltmarktanteil von 90 Pro-zent.

■ Im Leitkonzept AROSYS (Adaptive ROtorSYSteme)wurden von den Partnern DLR/ONERA, EurocopterDeutschland und DaimlerChrysler adaptive Technolo-gien für die Rotoren von Hubschraubern entwickelt,die deren Einsatzbereich und Akzeptanz wesentlich

vergrößern wer-den.

Die variierendenAnströmbedin-gungen einesHubschrauber-Rotorblatts

während seines Umlaufs führen zu hohen Vibratio-nen, störendem Lärm und unerwünschten Begren-zungen der Flugenveloppe. Es ist daher Ziel der Ar-beiten, neuartige Konzepte zu untersuchen und tech-nische Lösungen zu entwickeln, die geeignet sind,diese Störeffekte zu vermeiden oder zu minimieren.

Ein geeignetes Konzept zur Beeinflussung der lokalenAerodynamik an den Rotorblättern sind Klappen anden Hinterkanten, die mit Hilfe hochfrequent arbei-tender Aktuatoren bewegt werden. Die Wirksamkeitdieser Technik konnte durch analytische Untersuchun-

AdaptiveRotor-

systeme

Mehr Wissen über den

Segel-flugzeug-schlepp

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gen und im Windkanal nachgewiesen werden, entsprechende Entwurfskriterien wur-den ermittelt. Es zeigte sich, dass eine Klappentiefe von ca. 15 Prozent der Rotor-blatt-Tiefe ausreicht, dass die Klappe im Bereich der Blattspitze am wirksamsten ist,und dass Klappenausschläge von etwa fünf Grad bei Frequenzen bis zum fünffachender Rotordrehfrequenz für die angestrebten Ziele ausreichen.

Die Hinterkantenklappe einschließlich des piezoelektrischen Aktuators wird jetzt vonder Industrie in einen existierenden Rotor integriert. Nach ausreichender Qualifika-tion im Flugversuch kann diese Schlüsseltechnologie bereits kurz- bis mittelfristig ineinem Serienhubschrauber eingesetzt werden.

Den selben Zielen, allerdings mit höherem Potenzial und fortschrittlicherer Technolo-gie, dient der Entwurf eines Systems zur dynamischen Veränderung der Rotorblatt-Verwindung. Durch Einbau einer helikalen Wicklung in der Haut des Rotorblatts wirdeine Torsionsverformung über eine Längsdehnung des Blattes erreicht, die wiederum mit einem piezoelektrischen Aktuator erzeugt wird. Mit diesem Konzept wurde einModell-Rotorblatt entwickelt und seine Funktion im Labor sowie unter aerodynamischerLast im Windkanal erfolgreich getestet.

Die Ergebnisse des Leitkonzepts AROSYS haben ge-zeigt, dass adaptive Rotorsysteme funktionstüchtigsind und ein erhebliches Potential zur Verbesserungvon unerwünschten Hubschraubereigenschaften lie-fern. Die Realisierung der Konzepte im Serienhub-schrauber erfordert weitere intensive Bemühungenbei DLR/ONERA und bei den Industriepartnern.

■ Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen DLR/ONERA und der deutsch-französischen Firma Euro-copter wurde das Programmpaket HOST (Helicopter

Overall Si-mulationTool) alsg e m e i n -same Ba-sis für diea n a l y t i -sche Mo-dellierungvon Hub-

schraubern bei den Partnern ausgewählt und einge-führt. Das menügeführte Programmsystem wird zurZeit vorwiegend im Bereich der Flugdynamik ein-

gesetzt. Es wird in Zukunft auch für aerodynamischeund strukturdynamische Aufgaben Verwendung finden.

Die Arbeiten bei den Partnern in Deutschland undFrankreich werden über eine HOST-Arbeitsgruppe koordiniert und ersetzen die bisherigen parallelenModellierungsaktivitäten. Die erzielten Ergebnissestehen allen Beteiligten unmittelbar zur Verfügung.Im vergangenen Jahr wurden neue Module in HOSTintegriert und durch Flugversuchsdaten validiert: das„Finite State Unsteady Wake Model“ und das „Para-meter Identification Tool“. Dadurch konnte insbeson-dere die Qualität der Echtzeit-Simulationsmodelle soweit gesteigert werden, dass alle Kriterien für analy-tische Modelle für Flugsimulatoren erfüllt werdenkönnen.

Gemeinsames

HubschrauberSimulations-

modell

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■ Profiloptimierungen liefern hohe Verdichterwirkungsgrade Wirkungsgrad und Lei-stung von axialen Turboverdichtern hängen unmittelbar von der aerodynamischenQualität und der Leistungscharakteristik der Beschaufelung der Lauf- und Leiträderab. Auch die Zuverlässigkeit und ein stabiles Betriebsverhalten wird durch die Rei-bungsschichten auf den Profilen und deren Ablöseeigenschaften beeinflusst. Erreicht

werden diese Ziele durch einesorgfältige und neueren aerody-namischen Erkenntnissen folgen-de Auslegung mit einer verlust-minimierten Strömungsführungin den Schaufelkanälen. Im In-stitut für Antriebstechnik desDLR wird derzeit unter Einsatz

moderner Strömungsberechnungsverfahren an der gezielten Optimierung von Ver-dichterprofilen gearbeitet, die eine kontrollierte Verzögerung unter Vermeidung vonGrenzschichtablösungen erlauben. In einer intensiven Kooperation mit dem Gasturbi-nenhersteller Siemens/KWU gelang es jetzt, für große, leistungsgesteigerte Gasturbi-nen deutlich verbesserte Profil- und Gittergeometrien für die Verdichterschaufeln zugenerieren. In einem automatisierten Optimierungsprozess, bei dem ein Profilgenera-tor, ein Strömungsberechnungsprogramm und ein numerischer Optimierer gekoppeltsind, werden die einzelnen Schaufelschnitte nicht nur für den Entwurfspunkt, sondern auch für einen möglichst weiten und stabilen Be-triebsbereich optimiert. Durch umfangreiche Experi-mente im transsonischen Gitterprüfstand Köln konn-ten sowohl die Verlässlichkeit des Entwurfswerkzeu-ges als auch die außerordentliche Qualität der neu ge-funden Profile nachgewiesen werden. Die neue Ent-wurfsmethode erlaubt nun, die vielstufigen Verdichterder Gasturbinen und in gleicher Weise die Mittel-druck- und Hochdruckverdichter von Flugtriebwerkenin ihrem Wirkungsgrad beacht-lich zu steigern.

■ Ein neu ent-wickeltes Drei-Komponenten-Doppler-Laser-Z w e i - Fo k u s -M e s s g e r ä t wurde zur Strö-mungsfeldana-lyse eines kom-pakten, trans-

sonischen Radialrotors eingesetzt. Es kombiniert zweiMessmethoden. Zwei Geschwindigkeitskomponenten

senkrecht zur Laserachse werden über das Licht-schrankenprinzip bestimmt. Die dritte Geschwindig-keitskomponente, in Richtung der Laserachse, wirdüber die Dopplerverschiebung des Streulichtes ermit-telt. Damit liefert das neue System dringend benötig-te experimentelle Informationen über den dreidimen-sionalen Strömungsvektor.

Früher konnten solche Messungen aufgrund derKompaktheit dieser Maschinen nur mit dem Zwei-Komponenten Verfahren durchgeführt werden, dasjedoch durch seine Justierung senkrecht zur erwar-teten Hauptströmungsrichtung die wesentlichen,durch die Kanal- und Schaufelgeometrie aufgepräg-ten Komponenten erfasste. Die bei Maschinen gerin-ger Abmessung besonders stark ausgeprägten Sekun-därströmungen konnten so jedoch nicht bestimmtwerden.

Die Messungen mit dem neuen System wurden imHochgeschwindigkeitsbereich des Rotors durchge-führt, und zwar am Ein- und Austritt sowie bei 40Prozent und bei 60 Prozent Länge des Strömungs-kanals. Vergleiche von Messergebnissen, die mit dem

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Doppler-Laser

Profil-optimierungen

liefern hohe Verdichterwirkungsgrade

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Zwei-Komponenten und dem neuen Drei-Komponenten-Verfahren aufgenommenwurden, zeigten die Überlegenheit des neuen Systems. Der erbrachte Funktionsnach-weis lässt erwarten, dass zukünftig auch die in Triebwerken hohen Druckverhältnisseseingebauten Axialverdichterstufen und Turbinenstufen kleiner Abmessung mit demneuen Gerät experimentell untersucht werden. Die gefundenen Erkenntnisse werdenzur weiteren aerodynamischen Optimierungen dieser Komponenten beitragen.

■ Anfang 2000 wurden wesentliche Arbeiten zurStandardisierung neuer digitaler Kommunikationsver-fahren für die Flugführung abgeschlossen. Diese Ar-beiten wurden im Rahmen der Standardisierungsvor-haben der internationalen zivilen LuftfahrtbehördeICAO zusammen mit der europäischen Luftfahrt-

behörde Eurocontrolund der DeutschenFlugsicherung DFSdurchgeführt. Einerder wichtigsten Bei-träge des DLR be-stand in der Realisie-rung eines umfang-reichen, computer-basierten Simulati-

onstools, das nicht nur den physikalischen Datenlink,sondern auch Applikationen und Kommunikations-Protokolle sowie das tatsächliche Flugverkehrsauf-kommen in Deutschland berücksichtigt. Mit diesemTool konnte weltweit erstmals das Verhalten neuer di-gitaler Kommunikationsverfahren für die Flugführungunter realistischen Bedingungen bewertet werden.Die Ergebnisse dienten dazu, eine Vielzahl von Para-metern neu zu dimensionieren mit dem Ziel, die vor-handenen Ressourcen (Frequenzspektrum, Sendelei-stung) effizient auszunutzen und gleichzeitig eine ho-he Verfügbarkeit zu garantieren. Detaillierte Untersu-chungen wurden insbesondere für sicherheitsrelevan-te Fragen durchgeführt: zum einen zur Ermittlung derÜbertragungsqualität, die von hoher Güte sein muss,um einen reibungslosen Ablauf der Flugverkehrs-führung zu gewährleisten, zum anderen zur Ermitt-lung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit kombinierterOrtungs- und Kommunikationsverfahren, die in naher

Zukunft flexiblere Flugrouten zulassen. Das Institutfür Kommunikation und Navigation des DLR wies mitseinen Untersuchungen und dabei erzielten Ergebnis-sen die Tauglichkeit der heute in der Diskussion ste-henden neuen Kommunikationsverfahren für dieFlugführung nach und konnte wesentliche Verbesse-rungen vorschlagen, die in den Standardisierungspro-zess einfließen. Insbesondere konnte gezeigt werden,dass die neuen Verfahren unter realitätsnahen Bedin-gungen eine deutliche qualitative Verbesserung ge-genüber den bisher eingesetzten Verfahren bei etwagleichem Ressourcen-Einsatz und größerer Funktio-nalität ermöglichen.

■ Um das An- und Abflugmanagement an Flughäfenzu integrieren und zu optimieren, hat das Institut

für Flugführungdes DLR denPrototypen desSystems DARTSfür den Flugha-fen Zürich ent-wickelt. DARTS

unterstützt mit neuartigen Anzeige- und Bedien-einheiten die Fluglotsen, indem es eine vorwiegendnach Staffelungskriterien optimierte An- und Abflugs-equenz plant sowie die Start- und Landebahn zu-weist. Das System wurde im Apron und Tower Simu-lator ATS des DLR mit Schweizer Fluglotsen erfolg-reich erprobt.

Die äußerst positiven Versuchsergebnisse haben denFlughafen Zürich überzeugt, weltweit erstmalig einsolches System in Zukunft operationell einzusetzen,um damit den wachsenden Luftverkehr bewältigen zu können.

NeueKommunikations-

systeme für die

Flugführung

Departure and Arrival Traffic Management System

DARTS

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■ Landungen bei schlechten Sichtverhältnissen zählen zu den anspruchsvollsten Anforderungen an einen Piloten. Die Voraussetzungen für die Durchführung solcher

Instrumentenanflüge sind eine – entsprechen-de und kostspielige – Bodeneinrichtung desFlughafens (ILS-Anflugsender) sowie eine dazugehörende bordseitige Ausrüstung desFlugzeuges (Flugwegsignal-Empfänger).

Neue Technologien bieten die Möglichkeit,den Piloten in unterschiedlichen Flugphasen

und auch während der Bewegung auf dem Boden bei schlechtem Wetter weitestge-hend bordautonom, das heisst unabhängig von externen flugplatzgebundenen elek-tronischen und visuellen Flugführungshilfen zu unterstützen. Die dadurch erzielte Ver-besserung der Situationserfassung trägt zusätzlich zu einer Erhöhung der Sicherheitbei. Ein solches Enhanced Vision System , kurz EVS, ist auf dem fliegenden Versuchs-träger ATTAS untersucht und unter realen operationellen Bedingungen demonstriertworden. Die Flugversuche mit dem EVS wurden im Rahmen des europäischen Pro-jekts All Weather ARrival and Departure, AWARD, durchgeführt. Es handelte sich da-bei um die erste europäische Flugerprobung einer sensorgestützten Außensicht miteinem Piloten im Steuerkreis und unter Berücksichtigung geeigneter Verfahrensabläu-fe im Cockpit. EVS verwendet abbildende Sensoren (Forward Looking InfraRed, FLIR,und MilliMeter Wellen Radar, MMWR). Sie sind weniger empfindlich gegenüber ungünstigen Einflüssen auf die Sichtbedingungen alsdas menschliche Auge. Die durch die Sensoren darge-stellten Bilder der externen Umwelt werden durch eine geeignete Flugsymbolik ergänzt und dem Pilotenüber ein Head-Up-Display im Cockpit ange-zeigt. DasSystem liefert dem Piloten quasi-visuelle Eindrücke,die mit denen unter Sichtflugbedingungen vergleich-bar sind. Neben der Bewertung der technischer Fakto-ren fand die Beurteilung des GesamtsystemsMensch/Maschine besondere Beachtung. Die Ergeb-nisse der Flugversuche bestätigten das Potenzial vonEVS als einem geeigneten Ersatz oder als hervor-ragender Ergänzung vorhandener Landesysteme.

■ Das DLR hatim Auftrag derD e u t s c h e nFlugsicherungsGmbH (DFS) Si-mulationen zurUntersuchungder neuen An-

flugprozedur High Approach Landing System/Dual Threshold Operation, kurz HALS/DTOP, für den Flug-hafen Frankfurt/Main durchgeführt. Untersucht wur-

den vor allem Fragen der Sicherheit in der Abwick-lung des gesamten Flugverkehrs bei gleichzeitig ge-wünschter Kapazitätssteigerung des anfliegendenVerkehrs und möglichst geringer Beeinflussung derAbflüge. Die Versuche fanden im Oktober/November1999 im Apron und Tower Simulator (ATS) des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweig statt. Dabeihat das DLR eine Reihe von Verkehrsszenarien mitunterschiedlicher Start- und Landebahnausnutzungauf Basis realer Flugplandaten entwickelt und inmehrwöchigen Versuchsreihen simuliert. Alle Frank-furter Tower-Lotsen konnten das neue Anflugverfah-ren kennenlernen und sich mit dem System vertrautmachen. Aus abschließenden Befragungen der Lotsenergab sich, dass aufgrund der speziellen Eigenheitendieser neuen Anflugprozedur die bisherigen Betriebs-verfahren und Arbeitsweisen der Lotsen für bestimm-te Situationen angepasst werden müssen. Die grund-sätzliche operationelle Durchführbarkeit konnte verifi-ziert werden. Das neue Verfahren wird im Probebe-trieb eingesetzt.

Neue

Anflug-prozedur

simuliert

Sensor-Durchblick

bei schlechter Sicht

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■ Die Minderung des Umströmungsgeräusches von Fahrwerken und Hochauftriebs-systemen (Flugzeug-Eigengeräusch) – als beim Landeanflug den Fluglärm wesentlichbestimmendes Element – ist für künftige Flugzeugentwürfe von ausschlaggebenderBedeutung. Zur Klärung aller Umströmungslärmquellen wurde an einem Airbus A320im Überflug mit großem Erfolg ein Mikrofon-Array mit 161 Mikrofonen eingesetzt. Esgelang, alle wichtigen Schallquellen für verschiedene Hochauftriebskonfigurationenund die Fahrwerke zu ermitteln. Zur Detailklärung der aeroakustischen Quellen wur-de im Deutsch-Niederländischen Windkanal das Umströmungsgeräusch eines Origi-

nal Airbus A320 Flügels in Hochauftriebskon-figuration vermessen. Die konstruktive Detail-gestaltung der Vorflügelhalter und der Lande-klappenecke wurde als Quelle zusätzlichenLärms erkannt, der bei Modellexperimentenvom Prinzip her nicht erfasst werden kann.Geeignete konfigurative Maßnahmen amVorflügel und an der Klappenseitenkante zurLärmminderung wurden erarbeitet und der

Industrie zur Implementierung bei neuen Verkehrsflugzeugen (A3XX, Nachfolgetypen der A300-Reihe) zur Verfügung gestellt. Ergänzendkonnten aeroakustische Quellen an Hochauftriebssys-temen erstmals auch mit Hilfe eines ComputationalAeroAcoustics-Codes (CAA) rein numerisch simuliertwerden, basierend auf einem Konzept zur Simulationder eigentlichen aeroakustischen Quelle, das heißt derUmwandlung von (turbulenter) Wirbelstärke in Schallan Kanten, Ecken, etc. Langfristig wird damit ein Ver-fahren zum Entwurf lärmarmer Flugzeugkomponen-ten auf der Basis von Computersimulationen möglichwerden.

■ Im Rahmen des EU-Projektes RESOUND wurde derBeitrag des Brennkammergeräusches zum Gesamt-

geräusch einesFlugtriebwerksu n t e r s u c h t .Hierbei wurdenin Zusammen-arbeit mit Rolls-Royce Deutsch-land Messun-gen an einemT r i e b w e r k

durchgeführt. Mit einem Mikrofonarray wurde das vonder Düse abgestrahlte Geräusch analysiert. Dabeiwurde eine Kreuzspektralanalyse zwischen dem fo-kussierten Signal des Arrays mit einem zusammen mitden Mikrofonsignalen aufgezeichneten Wechseldruck-signal durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen

deutlichen Beitrag der Brennkammer am abgestrahl-ten Geräusch. Zukünftige besonders leise Triebwerkewerden also nicht ohne spezielle Schalldämpfer fürdie Brennkammern zu realisieren sein.

■ Strömungen in Verdichtern und Turbinen erzeugenLärm, der durch Turbulenzen und Druck-Schwankun-gen hervorgerufen wird. Bei genauer Analyse des

Lärmspektrums heben sich ausdem gesamten Frequenzbe-reich Töne mit sehr hohemSchallpegel hervor. Diese Tönewerden durch die Strömungs-Interaktion der einzelnen Lauf-

und Leiträder in einer Turbomaschine produziert. DieFrequenz dieser Töne ist damit abhängig von derDrehzahl und den Schaufelzahlen. Um nun diesendominierenden Lärmanteil zu vermindern, bedientman sich eines bekannten physikalischen Effektes:Überlagern sich zwei (Schall-)Wellen gleicher Frequenz und Amplitude, jedoch phasenversetzt,so löschen sich Wellenberge und -täler gegenseitigaus.

Erfolgreiche

Berechnung des Lärms

an Profilvorder-und -hinterkanten

Schallquellenortung an Brennkammern

mit einem

Mikrofon- array

Lärmmit Lärm

bekämpfen

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Sowohl die stationäre Gasturbinenindustrie als auch die Triebwerkshersteller sind anLärm-Minderungsmaßnahmen stark interessiert und sehen in dieser Methode einenWeg, den Lärm aktiv an der Quelle zu bekämpfen. Im Rahmen der AG Turbo Ver-bundforschung wurde ein Vorhaben gefördert, welches an dem Versuchsträger CRISP(Counter-Rotating Integrated Shrouded Propfan) im DLR-Institut für Antriebstechnikin Köln unter Beteiligung der Berliner Akustikkollegen mit dem Ziel durchgeführtwurde, diese aktive Lärmminderung mit Gegenschall im Experiment nachzuweisen.Partner in diesem Projekt waren DaimlerChrysler und MTU.

Die zylindrische Einlaufstrecke von einem Meter Durchmesser wurde mit 32 Laut-sprechern und 94 Mikrofonen bestückt. Der vom Triebwerk nach vorne abgestrahlteLärm wurde von den Mikrofonen aufgenommen und das Schallfeld im Hinblick auf dominante Frequenzkomponenten analysiert. Mit Hil-fe eines Reglers wurden dann die Lautsprecher akti-viert, die mit phasenversetztem Gegenschall die Lärm-abstrahlung verminderten, was wiederum von den Mi-krofonen registriert wurde. Es ist in diesem Experi-mentalprogramm gelungen, bei zwei dominierendenFrequenzen mit Tönen sehr hohen Schallpegels dieabgestrahlte Schallleistung um ca. elf Dezibel zu sen-ken. Dieser Erfolg verspricht eine mittelfristige Reali-sierung der aktiven Schallminderung an stationärenund Flug-Gasturbinen.

■ Das DLR-Projekt„Wirbelschleppe“zielt auf die Mini-mierung der vonder WirbelschleppevorausfliegenderVerkehrsflugzeugeausgehenden Ge-fährdung bei der

Landung. Durch konstruktive Maßnahmen am Flug-zeug, Vorhersage und Beobachtung des Wirbelzerfallsin der Atmosphäre mit numerischen Modellen bzw.Lidar- und Radar-Systemen und schließlich durch dieboden- oder bordgestützte Detektion von Wirbel-schleppen zur Warnung von Piloten soll eine Steige-rung der Landefrequenz und eine größere Sicherheiterreicht werden. Bei der Vorhersage konnte ein wich-tiges Teilergebnis erzielt werden. Hier steht neben derVorhersagbarkeit des lokalen Wetters am Flughafendie Frage im Vordergrund, wie sich eine aus zwei ge-gensinnig rotierenden Wirbeln zusammengesetzteSchleppe in der Atmosphäre verhält. Die Analyse

idealisierter Simulationen zur Dynamik von Wirbel-schleppen zeigt einen ähnlichen Zerfallsmechanismusbei verschiedenen atmosphärischen Bedingungen:Die Wirbelfadenstreckung von Turbulenz aus der Um-gebung oder aus der Grenzschicht des Flugzeugesselbst erzeugt azimutale und vertikale Sekundär-strukturen, welche die Primärwirbel deformieren undso den turbulenten Austausch zwischen ihnen effek-tiv beschleunigen. Hierdurch wird die Phase von qua-silaminaren und stabilen Wirbeln beendet und dievon turbulent zerfallenden Wirbeln eingeleitet. DieserProzess wird durch die thermische Schichtung derumgebenden Luft noch verstärkt. Durch diese Er-kenntnis rückt eine umfassende Parametrisierung der Entwicklung der Wirbelstärke, wie sie für die Vor-hersage des Wirbelzerfalls in Echtzeit am Flughafenbenötigt wird, in greifbare Nähe.

■ Moderne Triebwerke kommen mit weniger Treib-stoff aus und emittieren daher bei gleicher Verkehrs-

leistung weni-ger Wasser-dampf undKohlendioxid.Dennoch ver-ursachen siehäufiger Kon-densstreifen.Die Flughöhe,ab der sichKondensstrei-

fen bilden, hängt außer von der Temperatur undFeuchte der Atmosphäre auch vom Wirkungsgrad desTriebwerks ab. Bei modernen Triebwerken mit hohem

Numerische Simulation von

Wirbel-schleppen

im Landeanflug

Triebwerks-verbesserungen und

Klimaänderungenhaben gegenläufige

Auswirkungen auf

Kondens-streifen

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Wirkungsgrad gelangt weniger Abwärme ins Abgas. Deshalb können neuere Trieb-werke schon in geringerer Höhe Kondensstreifen verursachen als ältere. Diese ther-modynamisch begründete Hypothese wurde im September 1999 bei einem Parallel-flug eines Lufthansa Airbus A340 und einer Boeing 707 der Bundesluftwaffe durchgleichzeitige Messungen vom DLR-Forschungsflugzeug Falcon aus erstmalig experi-mentell bestätigt. Beim Steigflug gab es einen Höhenbereich, in dem hinter der A340bereits ein Kondensstreifen sichtbar war, während die B707 noch ohne Kondensstrei-fen flog. Der Höhenbereich war allerdings mit nur 80 Meter sehr viel enger als erwar-tet. Dies lag an der relativ geringen vertikalen Temperaturabnahme in der Atmosphä-re an diesem Tag. Bei mittleren Atmosphärenzuständen beträgt der Höhenunter-schied der Kondensstreifenbildung für diese beiden Flugzeuge ca. 200 Meter. Dieseklimatische Nebenwirkung sparsamerer Triebwerke kann in Zukunft möglicherweise zum Teil aufgrund der generellen Klimaänderung et-was ausgeglichen werden. Neue Rechnungen mit denKlimamodellen des DLR zeigten, dass die obere Tro-posphäre wärmer werden wird, was die Häufigkeit derBildung von Kondensstreifen verringert. Die Klimawir-kungen der Kondensstreifen hängen auch von dememittierten Ruß und den sich bildenden Schwefelsäu-reaerosole ab. Diese Effekte sind jedoch noch nichtausreichend verstanden. Sie sind daher Thema desneuen HGF-Strategiefondprojekts „Partikel aus Flug-zeugtriebwerken und ihr Einfluss auf Kondensstreifen,Zirruswolken und Klima, PAZI“.

■ Im Rahmen einer gemeinsamen Forschungs-aufgabe des DLR, der Deutschen Lufthansa und der

D e u t s c h e nAkademie fürFlugmedizin –u n t e r s t ü t z tvom Bundes-min i s te r iumfür Verkehr,Bau- und Woh-nungswesen –

wurde auf einer transmeridianen Strecke über neunZeitzonen (Frankfurt/Main – San Francisco – Frank-furt/Main) die Arbeitsbelastung und die Beanspru-chung von 44 Flugbegleiterinnen flugmedizinisch un-tersucht. Die Datenerhebung für jede Flugbegleiterin

begann drei Tage vor dem Umlauf und endete amdritten Tag nach der Rückkehr. EKG, Blutdruck, Kor-tisol sowie subjektive Angaben zur Ermüdung, zur Arbeitsbelastung und zum Schlaf wurden regelmäßigaufgezeichnet. Zur Registrierung der zirkadianen Rhythmik wurde die Körpertemperatur kontinuierlichvor und nach dem Umlauf gemessen. Folgende Er-gebnisse wurden unter den untersuchten Bedingun-gen erzielt:� Kontrolldaten und Daten, die während der Flügeund nach dem Umlauf erfasst wurden, unterscheidensich von einander� Die subjektiven Einschätzungen der Flugbegleite-rinnen zeigten Unterschiede zwischen Hin- und Rück-flug� Physiologische Messdaten wiesen dagegen keinedeutlichen Unterschiede zwischen Hin- und Rückflugauf� Große Störungen der zirkadianen Rhythmik tratennicht auf� Die Ermüdung nahm in bestimmten Flugabschnit-ten sehr hohe Werte an� Die Belastung und Beanspruchung war in der Economy Class erheblich höher als in den beiden anderen Klassen.

Mit dieser Untersuchung wurde ein Beitrag zur Be-wertung der vorgefundenen Arbeits- und Umweltbe-dingungen eines typischen transmeridianen Umlaufsgeleistet, die als Grundlage für die Erörterungen übereine Harmonisierung der Flugdienst- und Ruhezeitendes Kabinenpersonals auf europäischer Ebene heran-gezogen werden kann.

Arbeits-belastung

von Flugbegleiterinnenuntersucht

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Der Schwerpunkt Energietechnik trägt mitseinen Arbeiten dazu bei, dass eine nachhal-

tige Energieversorgung möglich wird. Hierbei steht einerseits imMittelpunkt, dass neue Ideen auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüftwerden, andererseits müssen Entwicklungen vorangetrieben wer-den, die Technologien näher an eine Wirtschaftlichkeit heran-führen oder die Konkurrenzfähigkeit deutscher oder europäischerIndustrie erhalten.

Thematische Schwerpunkte bilden die solarthermische Kraftwerkstechno-logie, die Solarchemie, Brennstoffzellen, schadstoffarme Verbren-nung und die fachübergreifenden systemanalytischen Arbeiten.Außerdem ist die Laserforschung des DLR im Schwerpunkt Ener-gietechnik angesiedelt, die sich insbesondere mit der Entwicklungvon neuen Laserquellen befasst.

Im Bereich der solaren Kraftwerkstechnik konnte durch die Bewilligung eines wichtigen Technologieprojektes die Kontinuität gewahrtwerden. Das Programm Solarforschung des Schwerpunkts Ener-gietechnik wurde neu organisiert und damit stärker den Erforder-nissen des Forschungsmarktes angepasst.

Schwerpunkt Energietechnik

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■ Im REFOS-Projekt wurde der vom DLR entwickelte volumetrische Druckreceiver zurEinspeisung von Solarenergie in Gasturbinen erfolgreich betrieben, wobei ein Test-programm von insgesamt über 250 solaren Betriebsstunden durchlaufen wurde. Ein

neuer Sekundärkonzentrator wurde ausgelegtund gefertigt, womit der optische Wirkungsgraddeutlich verbessert sowie eine Gewichtsredukti-on um 75 Prozent bei günstigeren Herstellungs-kosten erreicht werden konnten. Systemsimula-tionen auf der Basis geeigneter industrieller Gasturbinen bestätigen das angestrebte Kosten-reduktionspotenzial von ca. 30 Prozent gegen-über anderen vergleichbaren solarthermischen

Kraftwerkssystemen. Durch die Bewilligung eines Nachfolgeprojektes durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) wird es möglich, diese erfolgversprechende Technologie weiter zu entwickeln und unter realisti-schen Bedingungen mit einer Gasturbine zu testen.

Im Rahmen des EU-geförderten SOLASYS-Projektswurde auf der Basis der Druckreceiver-Technologie einReformer zur solaren Brennstoffaufwertung ent-wickelt und gebaut. Der Systemtest mit einer mit Syn-thesegas befeuerten Gasturbine erfolgt ab 2001 beimWeizmann-Institut in Israel.

■ Das vom BMBF und später vom BMWi geförderteProjekt verfolgte das Ziel, zur Kostensenkung von

solarthermischenKraftwerken bei-zutragen. Nachfast vierjährigerLaufzeit konntees erfolgreich

abgeschlossen werden. Gegenstand der Arbeiten wa-ren unter anderem die Entwicklung von sogenanntenEndreflektoren für Parabolrinnenkollektoren, die denjährlichen Energieertrag erhöhen, wie auch die Ent-wicklung einer modularen Software zur Analyse solar-thermischer Anlagen. Dieses Programmsystem wirdzusammen mit Partnern aus dem IEA-Kooperations-vertrag SolarPACES (Solar Power and Chemical Ener-gy Systems) weiterentwickelt.

■ Nach Abschluss der Aufbauarbeiten konnte am 20. April 1999 die Einweihung der DISS-Testanlage

auf der südspa-nischen Plata-forma Solar deAlmería mit einem offiziellenFestakt gefeiertwerden. UnterTeilnahme von

Repräsentanten des spanischen EnergieministeriumsMINER und des BMWi erläuterten führende Vertretervon DLR und CIEMAT den zahlreichen TeilnehmernHintergründe und Ziele des Projekts im Hinblick aufeine nachhaltige Energiewirtschaft der Zukunft. Dieinzwischen laufende Testphase hat bereits gezeigt,dass dieses Konzept umsetzbar ist und die Erwartun-gen erfüllt werden konnten. Das umfangreiche Test-programm soll bis zum Ende des Jahre 2001 laufen.

■ Im Rahmen des im Brite-Euram-Programm der EUgeförderten Projektes „Solardetox“ wurde eine Pilot-anlage zur solaren Abwasserreinigung bei einer Ent-

sorgungsfirma in der Nähevon Madrid errichtet underfolgreich getestet. Die Anlage hat eine Kollektor-fläche von 100 m2 und ist für die Reinigung von

3 m3 Abwasser pro Tag ausgelegt. In diesem Projektkonnte erstmals unter realen Bedingungen bei einemAnwender diese Technologie im Pilotmaßstab erfolg-reich demonstriert werden.

Solarthermische

Turm-kraftwerke

mit volumetrischenDruckreceivern

SolarthermischeKraftwerksentwicklung

STKE

Direkte Dampf-erzeugung in solarther-

mischen Kraftwerken

DISS

Solar-chemie

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■ Trotz der schwierigen Bedingungen, die aus dem deutschen Rückzug aus einer 50-Prozent-Partnerschaft in eine Kundenrolle resultierten, konnte die Arbeit des DLRauf der Plataforma Solar de Almería sehr erfolgreich fortgesetzt werden.

Beim Mid-term Meeting des Projekts EuroTrough im Dezember 1999 in Anwesenheitdes zuständigen Vertreters der EU fand der bisher sehr erfolgreiche Projektverlauf

große Anerkennung. Wichtige neue Erkennt-nisse für die Entwicklung eines gewichts- unddamit kostenoptimierten Designs konnten unter anderem in einem achtwöchigen Wind-kanalversuch mit einem Modell eines Parabol-rinnenkollektors gewonnen werden. Durch dasEnde 1998 in Spanien verabschiedete königli-

che Dekret zur Vergütung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen hat sichSpanien merklich zu einem Zukunftsmarkt für die solarthermische Kraftwerkstechnik entwickelt. Der besondere Stellenwert der DLR-Prä-senz zeigt sich bereits dadurch, dass von verschiede-ner Seite große Nachfrage nach der Expertise des DLRbesteht.

■ Ziel der vom Bundesumweltministerium und demUmweltbundesamt beauftragten und vielbeachtetenStudie "Klimaschutz durch Nutzung erneuerbarer En-ergien" war es, ein Maßnahmenbündel zusammenzu-

stellen, das die wirksa-me Entfaltung derMärkte für erneuerba-re Energien im Strom-als auch im Wärme-markt sichert, mit der

Wettbewerbsordnung der liberalisierten Energiemärk-te kompatibel ist und gleichzeitig mit möglichst wenigöffentlichen Mitteln auskommt. Am 25. Januar 2000wurde die Studie in einer Pressekonferenz von Bun-desumweltminister Trittin und dem Präsidenten desUmweltbundesamtes, Dr. Troge, vorgestellt.

Eine Studie über Einsatzmöglichkeiten von Brennstoff-zellen in nichtmobilen Anwendungen für das Büro fürTechnikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundes-tag (TAB) enthält eine umfassende Analyse der Ver-brauchssektoren Industrie und zentrale öffentlicheStromversorgung in Bezug auf technische, ökologi-sche und ökonomische Rahmenbedingungen, Markt-chancen sowie mögliche Einstiegsmärkte für Brenn-stoffzellen. Eine weitere Untersuchung für das TABanalysierte die Potenziale und Perspektiven erneuer-barer Energien in Deutschland bis zum Jahr 2050.

■ Im kommerziellen Auftrag hat das DLR einenPEFC-Brennstoffzellenantrieb für einen Bus der FirmaNeoplan ausgelegt. Das PEFC-System gibt eine elek-

trische DC-Nennleistungvon 55 kW abund enthält Nie-derdruck-Brenn-stoffzellenblöckeder Firma De

Nora. Der Eigenverbrauch beträgt etwa 23 Prozentder Systemleistung. Das Brennstoffzellensystem wur-de vor kurzem erfolgreich im Bus in Betrieb genom-men.

Für realitätsnahe Tests mobiler Brennstoffzellensyste-me wurde ein 200-Watt-PEFC-System aufgebaut undzum Antrieb eines Modellfahrzeugs erfolgreich einge-setzt. Die robuste Auslegung weist zwei Neuerungenauf: Der Brennstoffzellenblock arbeitet mit einemÜberdruck von nur 0,2 bar, der Verbrauch für Nebe-naggregate konnte auf ca. 20 Prozent des erzeugtenStromes gesenkt werden. Beides sind in mobilen System bisher nicht erreichte Werte.

Plataforma Solar

de Almería

System-analyse

Brennstoff-zellen

als Antrieb

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■ Die Verringerung der Schadstoffemissionen bei Verbrennungsprozessen, insbeson-dere Ruß, ist eine erklärte Zielsetzung bei der Entwicklung moderner Verbrennungs-

techniken. Hierbei spielt die Simulation und Vorausbe-rechnung der Schadstoffbildung eine wichtige Rolle.Die Verfügbarkeit leistungsfähiger Rechner läßt derar-tige Simulationsverfahren heute zu einem wichtigenWerkzeug für den Entwicklungsingenieur werden. Umsicherzustellen, dass die berechneten Voraussagen desModells die wirklichen Verhältnisse in der Brennkam-mer möglichst gut wiedergeben, ist aber eine ausführ-

liche Modellvalidierung mit experimentellen Messdaten unumgänglich. Diesem Zieldient die neue Hochdruck-Stoßwellenrohr-Anlage, die vor kurzem im Beisein von Gästen aus der Industrie und Vertretern der Landesministerien am DLR-Institut fürVerbrennungstechnik in Betrieb genommen wurde. Diese Anlage liefert wichtige Daten zur Rußpartikelbildung in Abhängigkeit von den Einflussparametern Druck,Temperatur und Kraftstoff. Neben dieser Stoßwellen-rohr-Anlage wurde ein spezieller Hochdruckbrennerfür den Druckbereich bis 40 bar aufgebaut, um fun-damentale Daten wie Rußvolumenkonzentrationen,Teilchengrößenverteilungen und Temperaturen ausFlammen unterschiedlicher Stöchiometrie und Brenn-stoffzusammensetzung zu liefern. Dazu wurden neueLasermessverfahren z.B. für die genaue Temperaturbe-stimmung in rußenden Flammen entwickelt. Daten,die aus diesen Untersuchungen gewonnen werden,sind für die Validierung des chemisch-kinetischenRußmodells unverzichtbar. Anhand dieser Ergebnisseund in Zusammenarbeit mit Forschergruppen im In-und Ausland konnten erste wichtige Erkenntnisse ge-wonnen werden. So wurden die Mechanismen zurPartikelneubildung, der „frühen“ Rußbildung, modifi-ziert, wodurch die Vorhersagequalität des Rußmodellswesentlich verbessert wurde. Die durchgeführten Ar-beiten stehen in engem Bezug zu Vorhaben, die imRahmen des HGF-Strategiefonds „Partikel und Zirrus-wolken“ und von EU-Projekten durchgeführt werden.

■ Vom 28. bis 29. Sep-tember 1999 fanden dieStuttgarter Lasertage –SLT 1999 – statt. Siewurden vom Institut fürStrahlwerkzeuge derUniversität Stuttgart,dem DLR-Institut fürTechnische Physik, der

Forschungsgesellschaft für Strahlwerkzeuge und demZentrum Fertigungstechnik Stuttgart veranstal-

tet. Die Vorträge, vornehmlich von Industrievertreternüber die Ergebnisse gemeinsamer Projekte mit denOrganisatoren, stießen bei den mehr als 260 Teilneh-mern (zwei Drittel aus der Industrie) auf starke Reso-nanz.

■ Halbleiterlaser vermögen individuell nur eine ver-hältnismäßig geringe Strahlungsleistung abzugeben.

Höhere Leistungenkönnen nur durchAddition vielerEinzelemitter er-halten werden, diejedoch in der Re-gel eine mehroder weniger un-

befriedigende Strahlqualität zur Folge hat. Um auchbei Leistungen im Wattbereich und darüber einemöglichst ideale, d.h. beugungsbegrenzte Strahl-qualität zu erhalten, müssen nun viele kleine Laserkohärent gekoppelt werden, so dass sie sich dannwie ein einziger „großer“ Laser verhalten. Mit derMethode des Injection-Locking ist es gelungen, einzweidimensionales Array von zunächst vier mal viervertikal emittierenden Lasern so kohärent zu kop-peln, dass sich alle Einzelstrahlen im Fernfeld kon-struktiv zu einem weitgehend beugungsbegrenztenStrahl überlagern. Da ein Masterlaser tausend undmehr sogenannte Slavelaser koppeln kann, ist auchdie Skalierung zu höheren Leistungen möglich.

Neue Akzente bei der

Rußfor-schung

Laser-makro-bearbei-

tung

Kohärente Kopplung von

Halbleiter-lasern

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Der vorliegende Jahresbericht 1999/2000 istdie erste Gelegenheit, den neuen Schwer-

punkt Verkehr vorzustellen und über erste Arbeiten zu berichten.Ermutigt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

hat der Vorstand des DLR dem Senat im Herbst 1998 die Einrich-tung eines neuen Schwerpunkts Verkehr vorgeschlagen. Die deklarierten Ziele des Schwerpunktes sind die Stärkung der For-schungsstruktur und die Beschleunigung von Innovationen imProblembereich Verkehr. Die enge Kooperation in Verbünden undNetzwerken mit Herstellern, Betreibern, Ingenieur- und Beratungs-büros, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und nicht zuletztmit den politischen Entscheidungsträgern soll es erleichtern, diegesetzten Ziele im regionalen, nationalen und europäischen Umfeld zu erreichen. Der Aufbau des neuen Schwerpunktes wirdin den ersten drei Jahren aus dem Strategiefonds des BMBF gefördert.

Nach dem Beschluss zur Einrichtung des neuen Schwerpunktes im Juni1999 stimmte der Senat im November des gleichen Jahres derGründung eines Institutes für Verkehrsforschung in Berlin und imJuni 2000 eines Institutes für Verkehrsführung und Fahrzeug-steuerung in Braunschweig zu. Ein Institut für Fahrzeugkonzeptein Stuttgart und eine Organisationseinheit zum Aufbau und Betrieb eines Entwicklungslabors für rechnergestützten Fahrzeug-entwurf sollen die ersten beiden Neugründungen ergänzen. DieseAufbaumaßnahmen werden mit Mitteln der jeweiligen Landes-regierung unterstützt.

Ein Sachverständiger Beirat aus Politik, Wirtschaft und Forschung berätund begleitet das DLR bei der Formulierung und Umsetzung deslängerfristigen Schwerpunktplanes. Neben den neu gegründetenEinrichtungen sollen alle DLR-Institute einbezogen werden, dieaus ihrem Kompetenzspektrum zu diesem neuen Thema beitragenkönnen.

Dabei verfolgt das DLR die nachfolgend beschriebene Strategie.

Schwerpunkt Verkehr

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■ Ausgehend von den programmatischen Kerngebieten der Luft- und Raumfahrt sowie der Energietechnik hat das DLR in vielen Einzelprojekten des Wissens- undTechnologietransfers an Themen des Straßen- und Schienenverkehrs gearbeitet. Der

Schwerpunkt Verkehr wird diese Fähigkei-ten und Erfahrungen bestehender Institutein den Schwerpunkt Verkehr einbeziehen,aber auch sein Kompetenzspektrum durchneue Institute oder Organisationseinhei-

ten erweitern. Die Verkehrsforschung baut auf bestehenden Kompetenzen auf, mitdenen neben dem Schwerpunktthema Luftverkehr auch Fragen der Mobilität, desSchienen- und Straßenverkehrs, des intermodalen Verkehrs und der Verkehrswirkun-gen sowie die dynamische Simulation von Verkehrsabläufen bearbeitet werden.

Im technischen Bereich kann auf Arbeitsgebiete wie Hochleistungswerkstoffe und -strukturen, Aerodynamik und -akustik, dynamische Simulation komplexer Fahrzeugeund Organisationsabläufe zurückgegriffen werden, die ursprünglich in Programmender Luft- und Raumfahrt entwickelt wurden. In spezifischen drittmittelfinanziertenProjekten, z.B. mit der Automobil- und Bahnindustrie, wurden diese Kompetenzen bereits auf deren jeweilige Problemstellungen angewandt.

Die vom Staat gewährte Grundfinanzierung soll dem DLR auch die Möglichkeit eröff-nen, voraus zu denken, z.B. durch die Initiierung, Koordinierung und gemeinsame Erarbeitung von Analysen, Szenarien und Modellen. Ebenso soll im vorwettbewerb-lichen Bereich die Vorentwicklung zu langfristigenThemenstellungen eingeleitet werden. Die in vielengroßen und internationalen Projekten erworbeneFähigkeit des Projektmanagements sowie die fachlichfundierte und gleichzeitig interessenneutrale Beratungund Dienstleistung für Politik und Wirtschaft sind wei-tere wichtige Fähigkeiten, die das DLR im Schwer-punkt Verkehr einsetzen wird.

■ Deutschland ist eine hochentwickelte Industrienati-on mit gewachsenen F&E-Strukturen und vielen hoch-

spezialisier-ten Kom-petenzträ-gern. In zu-nehmen-dem Maßew e r d e n

diese nationalen Strukturen in der Europäischen Uni-on mit ähnlichen Strukturen der Nachbarländer ver-netzt.

Um in komplexen Aufgaben des Verkehrs oder derVerkehrs- und Fahrzeugtechnologien mit größtmög-licher Effizienz Fortschritte zu erzielen, ist es daherunzweifelhaft, dass dieses nur unter Einbeziehung aller vorhandenen Kräfte und Interessenvertretermöglich ist. Keine der Einrichtungen verfügt über dasvollständige notwendige Know-how. Aus diesemGrunde ist eine Bündelung der Fähigkeiten erforder-lich, wobei jeder der Partner seine Stärken einbringtund gleichzeitig seine eigenen Kompetenzen stärktund weiter entwickelt.

Solche Netzwerke und Verbünde bilden sich jedoch inder Regel nicht ohne äußeren Anstoß. Ein Grund fürdie Unterstützung des DLR-Schwerpunktes Verkehrdurch das BMBF ist die Erwartung, dass das DLR alsneutrale Forschungseinrichtung mit breitem ingeni-eurwissenschaftlichen Hintergrund die Funktion desInitiators, Organisators und Moderators neben der eigenen wissenschaftlichen Mitwirkung übernehmenkann, insbesondere für größere gesellschaftsrelevan-te, interdisziplinäre und interinstitutionelle Aufgaben-stellungen. Atmosphärenwirkungen des Luftverkehrs(„Schadstoffe in der Luftfahrt“) und „Leiser Verkehr“sind jeweils Beispiele solcher weithin anerkannter Initiativen.

Eigene

Fähigkeitenmobilisieren

In

Forschungs-netzwerken

kooperieren

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■ Insbesondere im Verkehr gewinnt die Europäisierung zunehmend an Bedeutung.Zwar ist der europäische grenzüberschreitende Verkehr in vielen Bereichen bereits zur

täglichen Routine geworden, jedochwerden auch Beschränkungen undBehinderungen offenbar. EuropäischeNormen, Verfahren und Infrastruktu-ren sind notwendig, um die freie Per-sonen- und Gütermobilität in Europazu verbessern. Daher dürfen die ge-

planten Forschungsnetzwerke nicht auf den nationalen Rahmen beschränkt bleiben.Im Einverständnis mit den deutschen Partnern müssen Verbünde und Netzwerke un-ter maßgeblicher deutscher Mitwirkung auf europäischer Ebene angestrebt werden,wobei die Strukturen und Bedingungen der EU-Rahmenprogramme soweit wie mög-lich genutzt werden sollen.

Die Öffnung der mittel- und osteuropäischen Länder zum Westen führt zu einem Anstieg der Mobilitätsnachfrage und eröffnet neue Absatzmärkte auch im Verkehrs-sektor. Durch Beratung und Zusammenarbeit will dasDLR die Interessen der deutschen Politik und Wirt-schaft unterstützen. Wesentliche Fortschritte werdendurch wissenschaftlichen Austausch und Kooperatio-nen in konkreten Projekten mit führenden wissen-schaftlichen Einrichtungen aus den USA, Kanada undJapan erwartet.

Hierdurch wird das DLR auch in die Lage versetzt, imSinne einer Dienstleistung für Staat und Wirtschaft in-ternationale Entwicklungen zu beobachten, deren Er-gebnisse in die deutsche Entwicklung einzubringenund Erkenntnisse aus deutschen Programmen dort zugemeinsamen Nutzen zu vertreten. Eine wichtigeAufgabe sieht das DLR auch in der Zusammenarbeitmit Schwellen- und Entwicklungsländern bei der Ent-wicklung neuer Verkehrssysteme.

■ Die Breite der Themenfelder und die Vielzahl derProblembereiche macht es erforderlich, sich auf eini-

ge Bereichezu konzen-trieren.Zunächstbieten sichdazu dieThemen an,in denendas DLR auf

Erfahrungen und Kompetenzen aus den etabliertendrei Schwerpunkten aufbauen kann.

Daher will das DLR bedeutsame neue Arbeitsbereicheaufgreifen, um im Rahmen von Kooperationsprojek-ten und Verbünden die bestehenden Einrichtungen zuunterstützen sowie seiner Aufgabe der Politikbera-tung genügen zu können.

Einige solcher Leitthemen bzw. Leitprojekte wurdenals Netzwerke mit unterschiedlichem Bearbeitungs-stand bereits angestoßen oder sind in Vorbereitungwie z.B. zu Kapazitätsabschätzungen der Verkehrsin-frastruktur, zu Verkehrsdaten und -modellen, derKopplung der Verkehrsströme zwischen Flughafen

Internationale Kooperation

nutzen

Auf

Leitthemenund

Leitprojektekonzentrieren

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und Umfeld, der Kopplung zwischen Stadt- und Verkehrsplanung, des Schiffsleicht-baus, der computerunterstützten Fahrzeugentwicklung, des Verkehrslärms und seinerWirkungen oder der Übermüdung und Sicherheit von Verkehrsteilnehmern.

■ Gerade eine staatlich geförderte For-schungseinrichtung muss bestrebt sein, ihrewissenschaftlichen und technischen Er-kenntnisse unmittelbar für Gesellschaft,Staat und Wirtschaft zur Verfügung zu

stellen. Durch die Arbeit in Netzwerken stehen die dort gemeinsam erworbenenKenntnisse den Partnern direkt zur Verfügung.

Zudem wird das DLR die mit öffentlichen Mitteln erarbeiteten Forschungsergebnissegrundsätzlich veröffentlichen und sie gegebenenfalls über Patente und Lizenzen denKunden zugänglich machen.

Dem schnellen Transfer dienen in besonderer Weise neben der Aus- und Weiterbil-dung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch mögliche Kooperationen in In-dustriepatenschaften und gemeinsamen Teams.

Durch die Schaffung von Instrumenten zur Bewer-tung und Harmonisierung von technischen und in-frastrukturellen Entwicklungen sollen den Entschei-dungsträgern in Politik und Wirtschaft Werkzeuge andie Hand gegeben werden, Neuerungen schnellereinzuführen und Entwicklungsrisiken zu verringern.

Gesamtsystemanalysen und Beiträge zu gesell-schaftsrelevanten Fragestellungen sollen in einempermanenten Dialog interessenneutral in die Poli-tikberatung einfließen.

Nicht zuletzt will das DLR in Abstimmung mit Politikund Wirtschaft die Öffentlichkeit über neue Erkennt-nisse und Möglichkeiten informieren, um damit Ver-trauen und Akzeptanz bei den betroffenen Verkehrs-teilnehmern zu wecken oder zu erhöhen und somitdie Umsetzung neuer Maßnahmen zu erleichtern.

Die inhaltliche Struktur sieht die zwei ProgrammeVerkehrsforschung und Fahrzeug- und Verkehrstech-nik vor. Sie sind jeweils unterteilt in die folgendenTeilprogramme.Verkehrsforschung:� Tendenzen in Mobilität und Verkehr� Bewältigung des Verkehrswachstums� Daten und Modelle.

Fahrzeug- und Verkehrstechnik:� Fahrzeugentwurf und -bewertung� Fahrerunterstützung� Umwelt- und ressourcenschonende Fahrzeugtechnologien.

Inhalte und ihre Umsetzung sind zur Zeit Gegenstandder Beratung mit dem Sachverständigen-Beirat.

Bei Abschluss der BMBF-Anschubphase soll derSchwerpunkt einer externen Begutachtung unter-zogen werden, um die Gesamtanlage des Schwer-punktes und die Ausrichtung der Einzelstrategien zuüberprüfen. Diese Überprüfung ist für Anfang 2002vorgesehen.

Ergebnissezügig umsetzen

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Die komplexen globalen Strukturveränderun-gen der Umwelt stellen Unternehmen vor das

Problem einer Neuorientierung ihrer Unternehmenspolitiken und -strategien, wollen sie sich den veränderten Anforderungen stel-len. Neue Technologien wie Mikroprozessoren, Glasfaser-, Laser-oder Biotechnologie und neue Werkstoffe haben den technolo-gischen Wandel des beginnenden 21. Jahrhunderts eingeleitetund damit ein neues Paradigma der industriellen Innovationen geschaffen.

Unabdingbare Voraussetzung für die Teilnahme am technologischen Fort-schritt ist Forschung und Entwicklung (F&E), die zum Schlüssel-begriff unternehmerischen innovativen Handelns in bestimmtenIndustrien wird.

F&E-Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, für neue und alte Probleme systematisch nach technisch verbesserten Lösungen zu suchen und diese Lösungen in die wirtschaftliche und industrielle Praxis umzusetzen.

Je nach unternehmensbezogenen Potentialen und Absichten kann techno-logisches Wissen intern – durch eigene F&E-Abteilungen – gewon-nen oder extern – über den Markt – bezogen werden (zum Beispielüber Forschungsunternehmen).

Eng mit F&E ist der Transfer technologischen Wissens verbunden, d.h. derInformationsimport aus der technischen Umwelt des Unterneh-mens in die mit der technischen Realisierung von Ideen befasstenTeams. Damit werden die Interdependenzen von F&E, Technologie-transfer und Innovation deutlich.

Innovation

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Die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, aber auch gesam-ter Volkswirtschaften, wird in zunehmendem Maße durch das vor-handene Innovationspotential bestimmt. Eine Steigerung der Inno-vationskraft und die damit verbundene Verbreitung der F&E-Basisdes jeweiligen Unternehmens ist vielfach aber aus eigener Kraftweder möglich noch wirtschaftlich sinnvoll.

Die Entwicklungen im Wettbewerbsumfeld von Unternehmen illustriereneinerseits die Notwendigkeit von Innovationspotenzialen als Vor-aussetzung wirtschaftlichen Wachstums, andererseits verdeutli-chen sie auch, dass aufgrund steigender Risiken und größenspezi-fischer Nachteile ein Alleingang den strategischen Aktionsradiusder Unternehmen begrenzt.

Daraus läßt sich ableiten, dass der Erfolg von Unternehmen, Branchen,Wirtschaftsregionen und ihre Teilhaber am wirtschaftlichen Umge-staltungsprozess nur durch einen verstärkten Einsatz kooperativer Vorgehensweisen gelöst werden kann.

In den folgenden Beispielen wird aufgezeigt, wie die Zusammenarbeit vonIndustrieunternehmen aber insbesondere auch KMU’s mit demDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt dazu beigetragenhat, neue Verfahrens- und Produkttechnologien zu realisieren unddadurch Handlungsmaxime als Antwort auf strukturelle Verände-rungen der Umwelt geschaffen wurden.

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■ In der Zusammenarbeit mit der Realtime Technology AG (RTT) München entwickeltdas DLR für die BMW AG München ein optoelektronisches Interaktions-Tool für die

virtuelle Fahrzeugpräsentation. Damit soll denKunden von Kfz-Händlern zukünftig im VirtualShowroom eine interaktive Produktionspräsen-tation angeboten werden. Am DLR-Institut fürRobotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofenwurde ein System entwickelt, das zur Steue-rung der dreidimensionalen Darstellung von

Fahrzeugmodellen und anderen Produkten geeignet ist. Dabei wird die Lage und Orientierung eines vom Bediener gehaltenen Modellautos von einem 3D-Bilderken-nungssystem erfasst und zur Steuerung des virtuellen Modells verwendet. Die Steue-rung (das heisst Drehung und Verschiebung) der dargestellten Objekte ist so auf einebesonders einfache und intuitive Art möglich. RTT wird diese Technik gemeinsam mitdem DLR bis zur Serienreife weiterentwickeln und insbesondere für Anwendungen im Automobilbereich vermarkten. Das DLR-Institut fürRobotik und Mechtronik in Oberpfaffenhofen soll hier-zu die Funktionalität des Systems verbessern und einekostenoptimierte Version entwickeln. RTT wird das Sys-tem in einem Pilotprojekt bei BMW testen und dasGerät bis zu endgültigen Serienreife weiterentwickeln.

Das System soll zunächst im Bereich der Fahrzeugent-wicklung und der Designvisualisierung eingesetzt undfür virtuelle Händlerpräsentationen („Virtual Show-room“) verwendet werden. Auch Anwendungen zurVisualisierung im Bereich Architektur und Möbel sindgeplant.

■ Um das Verhalten von Materialien beim Aufprallvon Fahrzeugen zu testen, werden in sogenannten

Crash-Testan-lagen Zusam-menstöße vonFahrzeugensimuliert. Inden Testanla-gen wird einSchlitten voneiner Hydrau-

likbremse mit einem exakt vorgegebenem Verzöge-rungsprofil abgebremst und so die Verzögerungs-kräfte bei einem Unfall simuliert. Damit die Versucheexakt reproduzierbar sind, dürfen die verwendetenBremsbeläge keinerlei Verschleiß aufweisen. DieserForderung können gegenwärtig nur faserkeramischeBeläge gerecht werden, die im DLR-Institut für Bau-weisen- und Konstruktionsforschung entwickelt wer-den.

Die Bremsbeläge aus Faserkeramik werden seit kur-zer Zeit von der Firma Messring in den von ihr ver-triebenen Bremsschlitten eingesetzt und vermarktet.

Faser-keramik-

bremsenfür Crash-Testanlagen

Interaktion im

„VirtualShowroom“

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■ In der Projektgruppe Laserfluoreszenz wurde im Rahmen des Projektes LASFLEURein LIDAR (Laser Radar) zur Vegetationsuntersuchung mittels laser-induzierter Fluo-reszenz entwickelt. Anwendungsgebiete des LIDAR sind Vegetationsfernerkundung,Untersuchung von Altlasten, Entwicklung neuer Fungi- und Herbizide sowie die Über-wachung von Pflanzenbeständen.

Für den Einsatz in der Landwirtschaft wurde ein Stickstoffsensor als Prototyp zurDüngemitteldosierung entwickelt. Durch den Einsatz des Stickstoffsensors (MINIVEG)könnte zehn Prozent an Dünger eingespart werden. Bei 1,4 Milliarden DM pro Jahr,

die in Deutschland für Stickstoffdünger auf-gewendet werden, könnten also 140 Millio-nen DM pro Jahr einge-spart werden.OptimistischeSchätzungengehen sogarvon einer 30-

prozentigen Einsparung aus (420 Millionen DM proJahr). Ein weiterer Nutzen für den Landwirt ergibt sichaus der Ertragssteigerung, die mit dem Einsatz desStickstoffsensors auf zehn Prozent geschätzt wird.

■ Raumflug-missionen er-fordern präzi-se Planungenfür den Ein-satz der Astro-nauten undden Einsatz

technischer Systeme. Hierfür wurde ein DLR-Missions-planungssystem entwickelt und beim Einsatz in zahl-reichen Flügen seit der SPACELAB-Mission D-2 opti-miert. Die Planung komplexer Abläufe ist auch in derIndustrie nötig, so dass sich hier weitere Anwendun-gen ergeben.

Die Planung und Optimierung von ressourcenintensi-ven Produktions- und Arbeitsabläufen sowie von lang-fristigen Investitionsmaßnahmen in der Industrie er-folgt zum größten Teil noch durch Ermittlung von

Kenngrößen, die auf Erfahrungswerte bzw. Schätzun-gen basieren. Die auf dem Markt eingeführten Stan-dardsoftwareprodukte sind für die Lösung dieseräußerst komplexen Aufgabenstellungen ungeeignet.

Die im DLR entwickelte Planungssoftware wurde auf die spezifischen Kundenbedürfnisse in der In-dustrie angepasst. Dadurch lassen sich komplexe Planungs- und Optimierungsprobleme besser undschneller lösen, zusätzliche Einsparpotenziale in allenIndustriebranchen erzielen und nachhaltig die Wett-bewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern. Die Pla-nungssoftware soll insbesondere in der Automobilin-dustrie in den Bereichen der Produktionsplanung, derPersonaleinsatz- und Kapazitätsplanung, der Logistik,der Verkehrsplanung sowie beim Projektmanagementzur Verwendung kommen. Auch die Bauindustrie sowie Flughäfen sind am Einsatz dieser Planungs-software interessiert.

Dünge-mittel-

dosierungin der Landwirtschaft

Softwarefür die Planung und Optimierung von

Produktions-, Logistik- und Geschäftsabläufen

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■ Private und öffentliche Investoren suchen nach geeigneten Methoden und Verfah-ren, um ihre Investitionsentscheidung abzusichern. Der Bedarf nach einem ausgefeil-

ten Bewertungssystem, das neue Er-kenntnisse aus Forschung und Entwick-lung (F&E) auch in den frühen Phasenbeurteilt, ist offensichtlich. InnoGuideist vom DLR, der InnoStrat GmbH,Selb/Bayern, und dem Institut für Inter-nationales Innovationsmanagement an

der Universität Bern entwickelt worden, um als Bewertungsverfahren für Innovatio-nen mehr Sicherheit bei Entscheidungen für den dynamischen Innovationsmarkt zuschaffen.

Die dazu entwickelte Software liefert u.a. eine aussagekräftige Bewertung des Markterfolgspotenzials von Innovationen.

Die Innovationsprojekte durchlaufen im InnoGuide drei Stufen. Im PreScreening wer-den Mach- und Umsetzbarkeit einer Innovation anhand von Muss- und Soll-Kriterienermittelt. Als Voraussetzung für diese Prüfphase müssen eine Projektskizze und einegrobe Markteinschätzung vorliegen.

Das Screening beurteilt anschließend das Markter-folgspotenzial anhand von acht branchenunabhängi-gen Kriteriengruppen – eingeschätzt von Experten imHinblick auf Märkte und Kundennutzen.

Schließlich wird in Stufe drei das Innovation Manage-ment System (IMS) eingesetzt. Neben der Erfassungmöglicher Projektvarianten in verallgemeinerten Ent-scheidungsnetzen kommen Risikoanalysen und Wirt-schaftlichkeitsrechnungen eine hohe Bedeutung zu.Hierbei können auch Stakeholderanalysen in die Über-legungen eingehen.

InnoGuide unterstützt als leistungsfähiges Werkzeugneben der Beurteilung einzelner Projekte auch die Erstellung von Projektportfolios und die Ableitungvon Technologie- und Geschäftsfeldstrategien. Mit InnoGuide ist somit ein Instrument geschaffen worden, das sich flexibel an die unterschiedlichenProblemstellungen anpasst und einen effizienten Ablauf des Bewertungsprozesses ermöglicht.

InnoGuideein Bewertungssystem

für Innovationen

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Der DLR-Wissenschaftspreis, der all-jährlich für herausragende wissen-schaftliche und technische Arbeitenvornehmlich jüngerer Mitarbeitervergeben wird, ging an zwei einzel-ne Wissenschaftler sowie an ein For-scherteam:

■ Dr. Karin Haese, Institut für Flug-führung, wurde ausgezeichnet fürdas von ihr entwickelte Verfahrenzur Steuerung der Lernvorgängeneuronaler Netze.

■ Dr. Wolfgang Zeitler, Institut für Weltraumsensorik und Planeten-erkundung (jetzt Z/I Imaging GmbH,Oberkochen), hat sich mit mathe-matischen Aspekten der Kartogra-phie des Planeten Mars beschäftigt.

■ Dr. Christian Feigl und Dr. Hart-mut Höller, Institut für Physik derAtmosphäre, lieferten einen Beitragzu einem aktuellen Umweltproblem:In-Situ-Messungen in elektrisch ak-tiven Gewittern in Europa dienender Bestimmung der regionalen undglobalen Freisetzung von Stickoxi-den durch Blitze.

■ Den Titel „Seniorwissenschaftler“,der ganz wenigen Kandidaten vonausgesuchter fachlicher Exzellenzvorbehalten ist, hat Herr Dr. AndrasVarga, Institut für Robotik und Mechatronik, erhalten. Die Ehrungwurde ihm für seine Leistungen aufdem Gebiet der Regelungstechnikzuteil. Dr. Varga zählt laut interna-tionalen Gutachten zu den weltweitführenden Wissenschaftlern aufdem Feld der numerischen Analyseund Synthese linearer Regelungssys-teme sowie der Entwicklung zu-gehöriger Software.

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DLR-Wissenschafts-preis 1999

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DLR-Seniorwissen-schaftler1999

it der Finanzierung eines For-hungssemesters wurden die Leis-ngen folgender Wissenschaftlernoriert:Dr. Claudio Dalle Donne, Insti-t für Werkstoff-Forschung, Dr.lf Heinrich, Institut für Entwurfs-rodynamik, Dr. Heidi Huntrieser,titut für Physik der Atmosphäre,wie Dr. Ralf Jaumann, Institutr Weltraumsensorik und Planeten-kundung.

Hugo-Denkmeier-Preisr mit 3.000 DM dotierte diesjähri- Hugo-Denkmeier-Preis geht an rrn Dr. Thomas Rister, geboren.6.1970, der am 27.1.1998 im ter von 27 Jahren seine Promotioner „Grobstruktur-Simulation

hwach kompressibler turbulenteristrahlen“ mit Auszeichnung ab-schlossen hat.

sgezeichnet wurde des weiterenrr Dr. Carsten Stöcker, geboren.5.1973, der am 3.12.1999 im Al-

r von 26 Jahren seine Promotioner „Gerichtete monotektische Er-rrung“ mit Auszeichnung abge-

hlossen hat.

VoßsenGebCFDmanschIn der aTranteilg199nacmeneineNASaufenteinndenim TExp

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LR-Forschungs-mester1999

■ Otto-Lilienthal-ForschungssemesterDas mit 12.000 DM dotierte Otto-Lilienthal-Forschungssemester gehtin diesem Jahr an Herrn Dr. Ralph

für seine herausragenden wis-schaftlichen Leistungen auf demiet der Entwicklung instationärer-Verfahren beim High-Perfor-ce-Computing für die numeri-

e aeroelastische Simulation.en Jahren 1984 und 1987 hat ls DLR-Experte für instationäressonik an Workshops in Chinaenommen sowie 1992 und7 verschiedene Vortragsreisenh China und Japan unternom-. Herr Dr. Voß beabsichtigt n Forschungsaufenthalt beimA-Langley Research Center, das

dem Gebiet der CFD-Verfahrens-wicklung eine Spitzenpositionimmt, um dort zusammen mit NASA-Wissenschaftlern u. a. ranssonikwindkanal diverse erimente durchzuführen.

gezeichnet wurde des weiterenr Dr. Robert Sausen für seineausragenden wissenschaftlichentungen auf dem Gebiet der Si-lation der langfristigen Klimaent-klung in Wechselwirkung mit dermie der Atmosphäre. Herr Dr.sen beabsichtigt einen For-ungsaufenthalt beim Nationalter for Atmospheric ResearchAR) in Boulder, Co./USA und Lawrence Livermore National

oratory in Livermore, Ca./USA Forschungsthema: Klimaant-t auf nicht homogen verteilteriebe. Beide Zentren sind in den führend in der Klimaforschung.

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■ Walther-Blohm-IndustriepreisDer mit 6.000 DM dotierte Walther-Blohm-Industriepreis geht anteilig zuje 3.000 DM an Herrn Dipl.-Ing.Uwe Reisch, DLR-Institut für Ent-wurfsaerodynamik, Braunschweig,und Frau Dipl.-Ing. RosemarieMeuer, TZN Forschungs- und Ent-wicklungszentrum Unterlüß GmbHfür die vorbildliche Zusammenarbeitzwischen DLR und Industrie, unterEinhaltung des vorgegebenen Ter-min- und Kostenrahmens, mit gut-em wissenschaftlichen Ergebnis, aufdem Gebiet der Entwicklung undAnwendung von numerischen Strö-mungssimulationen zum Entwurfvon Fluidikelementen an Flugkör-pern.

■ Fritz-Rudorf-PreisDer mit einer Gesamthöhe von6.000 DM dotierte Fritz-Rudorf-Preisgeht anteilig an die Herren KarstenBeneke und Dr. Kai-Uwe Schroglfür ihre Arbeiten beim Prozess derKonsensbildung der Formulierungund Gestaltung der Ziele und Strate-gien des DLR. Insgesamt lagen demVorstand zwei Vorschläge vor.

■ InnovationspreisDer von dem vormaligen DLR-Vor-standsmitglied Prof. Herziger initiier-te Innovationspreis wird mit jeweils6.000 DM den Herren Dr. VolkerTank und Dr. Peter Haschbergerfür den „DLR-Wildretter“ zugespro-chen, der zwischenzeitlich in überzweihundert Fällen vertrieben wer-den konnte. Der Vorschlag wurdeaus insgesamt sieben vorgelegtenProjekten aufgrund seiner Origina-lität und des Praxisbezugs ausge-wählt.

■ TeampreisDer mit 15.000 DM dotierte Team-preis geht anteilig zu je 3.000 DMan Herrn Hans-Peter Breuer, HerrnDr. Helmut Martini, Herrn Dr.Horst Blume, Frau GabrieleStöcker-Decker und Herrn KlausDawid für ihre herausragenden Leistungen im Projektteam Telearbeitim Mittelstand. Aufgrund der aner-kannten Managementleistungen desProjektteams konnten Anschlußvor-haben für das DLR akquiriert wer-den, unter anderem das Vorhaben„Datensichere Telearbeit im Mittel-stand“. Das Team wurde bereits1998 anläßlich des „European Tele-work Award 1998“ (Veranstaltungder Europäischen Kommission) mitdem zweiten, allerdings undotierten,Preis ausgezeichnet.

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■ Dr. Herwig Assler, Institut fürWerkstoff-Forschung, erhielt für sei-ne herausragende Promotionsarbeitim Juli 2000 die Borchers-Medaille

r RWTH Aachen.

ae Seung Chun, Gastwissen-aftler aus Korea bei der Arbeits-ppe Systemanalyse Raumtrans-

rt, hat für seine beim DLR in Kölngefertigte Arbeit als Teil der aster of Space Studies“ bei der

ernational Space University inaßburg die höchstmögliche Be-rtung erhalten.

ylvia Daiqui, Leiterin des Soft-re Engineering Labor-Testzentrums DLR, wurde in das Advisor ard der Quality Week Europe rufen, das Arbeiten im Bereichftware Testing begutachtet.

r. Martin Dameris, Institut fürysik der Atmosphäre, hat sich anr Ludwig-Maximilians-Universität das Fachgebiet „Meteorologie“bilitiert, ihm wurde die venia endi und der Titel Privatdozent

verliehen.

■ Dr. Martin Dameris, Institut fürPhysik der Atmosphäre, wurde vonder Académie Royale des Sciencesde Belgique mit dem Prix Baron Nicolas ausgezeichnet. Der Preis von 60.000 Francs wurde Herrn Dr.Dameris für „seine zahlreichen Ori-ginalarbeiten im Forschungsgebietder Auswirkungen des Menschenauf die Atmosphäre“ verliehen.

■ Dipl.-Physiker Marco Delbo,Doktorand im Institut für Weltraum-sensorik und Planetenerkundung,erhielt einen DPS Travel Grant (DPS– Division of Planetary Sciences ofthe American Astronomical Society)für seinen Beitrag, der für die Jah-restagung 2000 der DPS eingereichtund als führendes Forschungsergeb-nis eingeschätzt wurde. Herr Delboerhielt einen weiteren Travel Grantfür den Besuch der NationalenHerbstschule für astronomischeTechniken für Doktoranden in Neapel

Auszeichnungenund Preise

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■ Dipl.-Math. Dagmar Einert,wurde zur Vorsitzenden des Arbeits-kreises Informationstechnik der Be-rufsakademie Mannheim gewählt.

■ Dr. Rolf Erdmann aus dem Insti-tut für Luft- und Raumfahrtmedizinerhielt für seine Promotionsarbeitüber „Nicht-invasive Bestimmungdes Herzschlagvolumens mittels Im-pedanzkardiographie und Acetylen-rückatmung in Abhängigkeit exoge-ner Einflußfaktoren“ den Wissen-schaftspreis der Deutschen Akade-mie für Flugmedizin 1999.

■ Zu Ehren von Dr. Anders Erik-son, Institut für Weltraumsensorikund Planetenerkundung, wurde einAsteroid benannt. Er heisst „(7813)Anderserikson = 1985 UF3“.

■ Dipl.-Phys. Thorsten Fehr, Insti-tut für Physik der Atmosphäre, pro-movierte am 9.6.00 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in Münchenmit einer Dissertation über das The-ma: Mesoskalige Modellierung derProduktion und des dreidimensiona-len Transports durch Gewitter.

■ Prof. Dr. Berndt Feuerbacherwurde zum Vorsitzenden des Inter-national Program Committee der In-ternational Astronautical federationernannt.

■ Dr. Edeltraud Gehrig, Institut für Technische Physik, ArbeitsgruppeTheoretische Quantenelektronik, erhielt eine Auszeichnung für ihrePromotionsarbeit über das Thema„Raumzeitliche Dynamik von Hoch-leistungshalbleiterlasern unterkohärenter Strahlungsinjektion“.

■ Prof. Dr. Rupert Gerzer, Leiterdes Instituts für Luft- und Raum-fahrtmedizin, wurde für 1999 bis2001 zum Präsidenten der Deut-schen Gesellschaft für Luft- undRaumfahrtmedizin gewählt.

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Dr. K. Gierens, Institut für Physiker Atmosphäre, und Dr. Ralf ussmann, Fraunhofer-Institut fürtmosphärische Umweltforschung,armisch-Partenkirchen, wurde der

örderpreis des Vereins der Freundend Förderer des Instituts für Atmo-phärische Umweltforschung (VFF-FU) e. V. (verbunden mit einemeldpreis) verliehen.

Prof. Dr. Levent Güvenc, Istan-ul Technical University, hat ein For-chungsstipendium der Alexander-on-Humboldt-Stiftung erhalten.Er wird für ein Jahr am Institut fürobotik und Mechatronik an For-chungsaufgaben der robusten egelung mitarbeiten.

Prof. Dr. Hans Hamacher wurdeum korrespondierenden Mitglieder Intentational Academy of Astro-autics berufen.

Zu Ehren von Dr. Alan Williamarris, Institut für Weltraumsenso-

ik und Planetenerkundung, derechniken entwickelte und verbes-erte, um aus radiometrischen Beob-chtungen an Kleinplaneten (near-arth-objects) auf Durchmesser undlbedo schließen zu können, wurdeuf der ACM99 (Konferenz „Aste-oids, Comets and Meteors“, ausge-ichtet von der IAU) ein kürzlich ent-eckter Asteroid benannt. Er heisst(7737) Sirrah = 1981 VU“. Zu be-chten ist die ungewöhnliche Abän-erung: der Name wird rückwärtseschrieben, um ihn von einem an-eren Astronomen Harris mit exaktem gleichen Namen unterscheidenu können.

Dr. Martina Heer aus dem Insti-ut für Luft- und Raumfahrtmedizinat mit Ihrer Arbeit über: „Highietary sodium chloride consump-ion may not induce body fluid re-ention in humans“ den Forschungs-reis des DLR 2000 gewonnen.

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Dr. Hanno Heller, Institut fürtwurfsaerodynamik, wurde zumellow of the International Institute Acoustics and Vibration“ (IIAV)nannt. Darüber hinaus war Dr.eller „General Chairman“ des „7thternational Congress on Soundd Vibration“, welcher mit Teilneh-ern aus 54 Ländern unlängst inarmisch-Partenkirchen stattfand.

Dr. Christina Hellweg aus demstitut für Luft- und Raumfahrtme-zin hat während des Kongresses

edizin und Mobilität“ 1999 mitrer Präsentation über „Aus derefe der Ozeane: Grün fluoreszie-ndes Protein (GFP) der Qualle A.ctoria in Biosensoren für UV-Strah-ng“ den Posterpreis des Kongres-s gewonnen.

Prof. Dr. D. Herlach wurde zumordinator des DFG Schwerpunkt-

ogrammes „Phasenumwandlun-n in mehrkomponentigen Schmel-n“ ernannt. Des weiteren wurde zum Mitglied des Vorstandsratesr DPG berufen und zum Vorsit-nden der Arbeitsgemeinschaftetallphysik der Deutschen Physika-chen Gesellschaft gewählt. Damit dieses Ehrenamt erstmals mit nem Mitarbeiter des DLR besetzt.

Prof. Dr. Ortwin Hess, Leiter derrbeitsgruppe Theoretische Quan-nelektronik am Institut für Tech-sche Physik, erhielt einen Ruf fürne Gastprofessur für Theoretischeysik an der Ludwig-Maximilians-

niversität München.

Dipl.-Ing. Heinz Hoheisel, vorm.stitut für Entwurfsaerodynamik, istn der Fachhochschule Braun-hweig/Wolfenbüttel zum Honorar-ofessor ernannt worden.

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■ Dr. Ravindra Jategaonkar, Insti-tut für Flugsystemtechnik, ist vomAmerican Institute of Aeronauticsand Astronautics (AIAA) zum Techni-cal Program Co-Chairman für dieAtmospheric Flight Mechanics-Kon-ferenz in Denver ernannt worden.

■ Privatdozent Dr. habil. BerndKärcher, Institut für Physik der Atmosphäre, hat sich im Februar2000 von der Universität Heidelbergzur Ludwig-Maximilians-Universitätfür das Fachgebiet Theoretische Physik umhabilitiert.

■ Dipl.-Met. Christian Keil, Insti-tut für Physik der Atmosphäre, promovierte am 19.5.00 an der Ludwigs-Maximilians-Universität inMünchen, mit einer Dissertationüber das Thema Numerische Simu-lation von Starkniederschlagsereig-nissen mit mesoskaligen Wetter-vorhersagemodellen.

■ Dipl.-Phys. Michael Kordt, Insti-tut für Robotik und Mechatronik,hat mit seiner Arbeit „Modellreduk-tion zur nichtlinearen Reglersynthese- Verfahrens- und CAE-Werkzeug-entwicklung“ mit „Summa cum lau-de“ an der Universität Bremen pro-moviert.

■ Prof. Dr. Wolfgang Koschelnahm stellvertretend für das Ariane-4-Team des DLR-Lampoldshausendie Wernher-von-Braun-Ehrung desVorstands der Deutschen Gesell-schaft für Luft- und Raumfahrt Lili-enthal-Oberth e. V. (DGLR) in Formeiner Urkunde und einer Ehrennadelentgegen. Geehrt wurden 7 Teamsder deutschen Industrie und dasTeam des DLR Lampoldshausen, diean der Entwicklung der Ariane 4 beteiligt waren.

■ Prof. Dr. Walter Kröll, Vor-standsvorsitzender des DLR, wurdevon der Confederation of EuropeanAerospace Societies (CEAS) mit dem„CEAS-Award“ geehrt. Mit demAward werden „herausragendeBeiträge zum Fortschritt der Luft-und Raumfahrt in Europa“ ebensogewürdigt wie „herausragende

Beiträge zur Konsolidierung der eu-ropäischen Luft- und Raumfahrtfor-schung und -entwicklung, die zurGründung von EREA geführt ha-ben“.

■ Dr. Friedrich Kühne, Direktordes Instituts für Kommunikation undNavigation, wurde in den Vorstandder Informationstechnischen Gesell-schaft im VDE gewählt.

■ Dr. Erich Lutz, Leiter der Organi-sationseinheit Digitale Netze im In-stitut für Kommunikation und Navi-gation, erhielt einen Ruf (C4) an dieUniversität-Gesamthochschule Pa-derborn.

■ Dr. Dietrich Manzey, Institut fürLuft- und Raumfahrtmedizin, hatsich am Fachbereich Psychologie derPhilipps-Universität Marburg habili-tiert. Das Thema der Habilitations-schrift lautet: „Psychological Aspectsof Manned Spaceflight: Effects onHuman Cognitive, Psychomotor, andAttentional Process“.

■ Dr. Wolfgang Mayer, Raumfahrt-antriebe, folgte einer Einladung fürein Semester eine Gastprofessur ander Pennsylvania State Universitywahrzunehmen. Er vertrat dort dasFach „Rocket Propulsion“ und be-schäftigte sich wissenschaftlich mitdem Thema transkritische Treibstoff-injektion.

■ Dr. Alberto Moreira, Leiter derAbteilung SAR-Technologie am Insti-tut für Hochfrequenztechnik, wurdemit dem Fred Nathanson MemorialAward als IEEE Young Radar Engine-er of the Year 1999 ausgezeichnet.Der Preis wurde von IEEE Aerospaceand Electronic Systems Society, Radar Systems Panel, während der

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Radar-Konferenz in Boston, USA, dem Zitat „For the Advance-nt of High Resolution Syntheticerture Radars and Associatedge Processing“ verliehen. Außer- wurde Herr Dr. Moreira für

ei Jahre in das AdCom (Admini-tive Committee) der IEEE GRSSoscience and Remote Sensingiety) gewählt.

r. habil. Karl Nachtigall, senschaftlicher Mitarbeiter desituts für Flugführung, erhielt en Ruf an die TU Dresden, ultät Verkehrswissenschaft iedrich List“.

rof. Dr. habil. Gerhard Neu-, Direktor des Instituts für Welt-

msensorik und Planetenerkun-g, wurde 1999 auf der 71. Sit-g des FKPE einstimmig zum Mit-d des „Forschungskollegiumssik des Erdköpers e. V.“ (FKPE)ählt.

r. Hans-Günther Nüßer, vor-ls Leiter der Verkehrsforschung inn-Porz, ist von der RWTH Aachen Honorarprofessor ernannt wor-.

r. Jürgen Oberst bekam das-Forschungssemester 2000 zu-

annt.

m Januar 1999 hat die Auszubil-de Tina Pfeiffer vorzeitig ihrefung als Bürokauffrau bei der Braunschweig abgelegt, die sie der Note „sehr gut“ bestanden. Hierfür wurde sie von der IHKunschweig ausgezeichnet und DLR erhielt eine Urkunde fürsondere Verdienste für die Be-

sausbildung im Jahre 1999“.

r. Rene Pischel, Institut fürltraumsensorik und Planetener-dung,erhielt den DGLR Lecture- Award 1999.

r. Christoph Rapp, Leiter derOrganisationseinheit Übertragungs-technik wurde zum Professor fürÜbertragungstechnik an die Fach-hochschule München berufen.

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■ Prof. Dr. Lorenz Ratke wurdezum korrespondierenden Mitgliedder Intentational Academy of Astro-nautics berufen.

■ Dipl.-Ing. Andreas Reigber,Doktorand im Institut für Hochfre-quenztechnik und Radarsystemewurde mit dem Student Best PaperAward für den Beitrag „SAR Tomo-graphy and Interferometry for theRemote Sensing of Forested Terrain“während der EUSAR-Konferenz, Mai2000 in München ausgezeichnet.

■ Dipl.-Phys. Bode Reimann, Institut für Strömungsmechanik, hatfür seine Diplomarbeit „Zeitaufgelö-ste Strömungssichtbarmachung vonStoss-Stoss-Wechselwirkungen inHochenthalpieströmungen“ denZARM-Förderpreis 1999 erhalten.

■ Dr. Julius C. Rotta, Institut fürStrömungsmechanik, wurde am18.09.2000 der Ludwig-Prandtl-Ringder Deutschen Gesellschaft für Luft-und Raumfahrt – Lilienthal-Oberthe. V. (DGLR) verliehen.

■ Dr. Gabbita Sarma, Institut fürStrömungsmechanik, wurde 1999zum Adjunct Professor im AerospaceDepartment am von Karman Institutfor Fluid Dynamics, Rhode-Saint-Genese/Belgien ernannt.

■ Dr. habil. Robert Sausen, Insti-tut für Physik der Atmosphäre, wur-de im August 2000 von der Ludwig-Maximilians-Universität Münchendie Bezeichnung „außerplanmäßigerProfessor“ verliehen.

■ Dipl.-Ing. Ralf Schäfer, SolareEnergietechnik wurde vom VDI (Bezirk Lahn-Dill-Kreis) für seine Di-plomarbeit „Aufbau und Inbetrieb-nahme eines Miniplant Aerosol-Re-ceiver-Reaktors zur solaren Spaltungvon Abfallschwefelsäure“ mit demPaul-Kling-Preis ausgezeichnet.

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Prof. Dr. habil. Hartmut chneider, Institut für Werkstoff-orschung, wurde im Januar 2000r seine Arbeiten im Bereich derullitkeramiken und der Oxid/Oxid-

erbundwerkstoffe zum Fellow dermerican Ceramic Society ernannt.

Dr. Kai-Uwe Schrogl, Leiter trategieentwicklung, wurde zumorsitzenden der alle 61 Mitglied-aaten des UN-Weltraumaus-husses umfassenden Arbeits-ruppe zur Überprüfung des völker-chtlichen Konzepts des „Start-aats“ gewählt.

Dr. Uwe Schulz, Institut fürerkstoff-Forschung, wurde für dashr 2000 aufgrund seiner hervorra-enden wissenschaftlichen Leistun-en auf dem Gebiet der Wärme-ämmschichten sowohl mit einemLR-Forschungssemester als auchem DLR-Wissenschaftspreis 2000usgezeichnet.

Prof. Dr. habil. Ulrich chumann, Direktor des Institutsr Physik der Atmosphäre, wurde März 1999 vom Bundesverkehrs-inister zum Mitglied des Wissen-haftlichen Beirates des Deutschenetterdienstes, im April 1999 vomeltklimaforschungsprogrammCRP) zum Mitglied der wissen-

haftlichen Steuergruppe des „Glo-al Energy and Water Cycle Experi-ents“ und im April vom BMBF

um Mitglied des Wissenschaftli-hen Lenkungsausschuss für daseutsche KlimarechenzentrumKRZ) berufen.

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■ Dr. Carsten Stöcker erhielt die Borchers Medaille der RWTH Aachen.

■ Dr. Vassillos Theofilis, Institutür Strömungsmechanik, wurde impril 2000 von der Cranfield Univer-ity, England, zum „Visiting Profes-or“ ernannt.

Dr. Maik Tiedemann, Institut fürtrömungsmechanik, erhielt denLR Wissenschaftspreis 2000.

Dipl.-Ing. Lars Töben, Institutür Weltraumsensorik und Planeten-rkundung, hat für seine Diplom-rbeit „Miniaturisierung und Opti-ierung eines lasermagnetischenesonanzspektrums zur Messung tmosphärischer Spurengase“ denARM-Förderpreis 1999 erhalten.

Dr. Andras Varga, Institut fürobotik und Mechatronik, wurdeom IEEE Control System Society'soard of Govenors zum Chairmanes Technical Committee on Com-uter Aided Control System Designrnannt.

Dr. Uwe Völckers, Direktor desstituts für Flugführung, wurde

um Commissioner der Performanceeview Commission (PRC) der UROCONTROL ernannt. Des weite-en wurde Herr Völkers zum Vorsit-enden des Sicherheitsbeirateslugsicherung (SBF) beim Bundes-inisterium für Verkehr, Bau- undohnungswesen (BMVBW) berufen.

Dr. Berend G. van der Wall, stitut für Flugsystemtechnik,

chloss seine Promotion an der Tech-ischen Universität Braunschweigmit Auszeichnung“ ab.

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■ Dr. Rainer Willnecker wurdezum Chairman des IAF Symposiums„Facilities and Operations of Micro-gravity Experiments“ ernannt.

■ Bernhard Küsters und Heinz-Adolph Schreiber, Institut für An-triebstechnik, erhielten gemeinsammit Dr. Ulf Köller und Dr. Rein-hard Mönig (Siemens/KWU) den1999 Best Paper Award der Ameri-can Society of Mechanical Engine-ers, die auf dem International GasTurbine & Aeroengine Congress inIndianapolis unter dem Titel „Deve-lopment of Advanced Compressorairfoils for Heavy-Duty Gas Turbi-nes“ vorgetragen worden sind.

■ Dr. Tilman Bünte (Vortragender),Prof. Jürgen Ackermann und DirkOdenthal erhielten den „Best PaperAward“ in Automotive Mechatro-nics Design and Engineering beim32nd International Symposium onAutomotive Technology and Auto-mation (ISATA) in Wien, 1999. Aus-gezeichnet wurde die Arbeit „Ad-vantages of active steering for ve-hicle dynamics control“.

■ Dipl.-Ing. Klaus Gwinner, Dipl.-Geologe Ernst Hauber, Dipl.-Kartographin Andrea Hoff-mann, Dipl.-Ing. Frank Scholten,Dr. Ralf Jaumann, Prof. Dr. habil.Gerhard Neukum, Institut für Welt-raumsensorik und Planetenerkun-dung, erhielten für ihre Abhandlung„The HRSC-A Experiment on HighResolution Multispectral Imagingand DEM Generation at the AeolianIslands“ auf der 13th InternationalConference on Applied Geologic Re-mote Sensing in Vancouver (Kanada)den „Best of Session Award“.

■ Dr.PeteMeymospin Leimote„Lendie VdetecAVHRnal o(1999Die AGeldp

■ DipLidarAtmoJahreLaser2000ILRC ist weferenFernewird NachvierziKonfPobeden mseinedem Wasstions

■ Dr.Frangen ner, DEnergSolarcan Sfür don an

Hermann Mannstein, Dr.r Wendling, und Dr. Richarder, Institut für Physik der At-häre, wurden am 13.09.2000cester, England, von der „Re- Sensing Society“ mit dem-Curtis European Award“ füreröffentlichung „Operationaltion of contrails from NOAA-R data“ im International Jour-

f Remote Sensing, Vol. 20), 1641-1660, ausgezeichnet.uszeichnung ist mit einemreis verbunden.

l.-Phys. Gorazd Poberaj, gruppe, Institut für Physik dersphäre, wurde im Juni diesess auf der 20. Internationalen Radar Konferenz (ILRC) im Juli der INABA-Preis verliehen. Diefindet alle zwei Jahre statt undltweit die bedeutendste Kon-

z auf dem Gebiet der LIDAR-rkundung. Der INABA-Preisim zweijährigen Turnus einemwuchswissenschaftler unterg Jahren aufgrund des bestenerenzbeitrags verliehen. Gorazdraj erhielt diesen Preis verbun-

it einem Dollar-Scheck für herausragenden Arbeiten aufGebiet der flugzeuggetragenenerdampf Differential-Absorp--Lidar Messungen.

Christian Sattler, Dipl.-Ing.z-Josef Müller, Dr. Klaus-Jür-Riffelmann, Dr. Jürgen Ort-

r. Karl-Heinz Funken, Solareietechnik, wurden von der

Energy Division of the Ameri-ociety of Mechanical Engineersen Artikel „Economic Evaluati-d Comparison of the Industrial

Photsynthesis of Caprolactam Via Solar or Lamp Operated Photo-oximation of Cyclohexane“ mit dem 1999 Best Paper Award SolarChemistry ausgezeichnet.

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■ Dipl.-Ing. Franz Wewel, Dipl.-Ing. Frank Scholten, Dipl.-Ing.

laus Gwinner, Dipl.-Geologeilman Bucher, Institut für Welt-aumsensorik und Planetenerkun-ung, erhielten für ihren BeitragHigh Resolution Stereo CameraRSC) – Multispectral 3D-Data cquisation and Photogrammetricata Processing“ drei Ehrungen uf der 4th International Airborneemote Sensing Conference and xhibition im Juni 1999 in Ottawaanada). Neben dem zweifachen

Best of Session Award“ für diearstellung als Poster und als Vor-

rag wurde aus über 250 Poster-räsentationen der „Best of Confe-nce Poster Award“ für den DLR-eitrag vergeben.

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InstitutsclusterAerodynamik und Strömungstechnik:

Institut fürEntwurfsaerodynamik;

Institut fürStrömungsmechanik;

Windkanäle.

InstitutsclusterAngewandteFernerkundung:

Deutsches Fern-erkundungsdatenzentrum;

Institut für Methodik derFernerkundung.

InstitutsclusterAntriebs- und Verbrennungstechnik:

Institut fürAntriebstechnik;

Raumfahrtantriebe;

Institut fürVerbrennungstechnik.

InstitutsclusterHochfrequenz- und Nachrichtentechnik:

Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme;

Institut fürKommunikationund Navigation.

InstitutsclusterWerkstoffe und Strukturen:

Institut für Aeroelastik;

Institut für Bauweisen-und Konstruktions-forschung;

Institut fürStrukturmechanik;

Institut fürWerkstoff-Forschung.

Flugbetriebe;

Institut für Flugführung;

Institut für Flugsystemtechnik;

Informationsdienste;

Informations- undKommunikationstechnik;

Institut für Luft- undRaumfahrtmedizin;

Institut für Physik derAtmosphäre;

Qualitäts- und Produktsicherung;

Raumflugbetrieb undAstronautentraining;

Institut für Raumsimulation;

Institut für Robotik und Mechatronik;

Simulations- undSoftwaretechnik;

Solare Energietechnik /Plataforma Solar deAlmería;

Institut für TechnischePhysik;

Institut für Technische Thermodynamik;

Institut fürVerkehrsforschung undFahrzeugsteuerung;

Institut für Weltraum-sensorik und Planeten-erkundung.

Institute und Einrichtungen

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Berlin-AdlershofRutherfordstraße 212489 BerlinTel. (0 30) 6 70 55-0

Bonn-OberkasselPostfach 30036453183 BonnHausadresse:Königswinterer Straße522 – 52453227 BonnTel. (02 28) 4 47-0

BraunschweigPostfach 326738022 BraunschweigHausadresse:Lilienthalplatz 738108 BraunschweigTel. (05 31) 2 95-0

GöttingenBunsenstraße 1037073 GöttingenTel. (05 51) 7 09-0

Köln-Porz51170 KölnHausadresse:Porz-WahnheideLinder Höhe51147 KölnTel. (0 22 03) 6 01-0

Lampoldshausen74239 HardthausenTel. (0 62 98) 28-0

OberpfaffenhofenPostfach 111682230 WeßlingHausadresse:Oberpfaffenhofen82234 WeßlingTel. (0 81 53) 28-0

StuttgartPostfach 80032070503 StuttgartHausadresse:Pfaffenwaldring 38-4070569 StuttgartTel. (07 11) 68 62-0

Standorte

Verbindungs-büros im Ausland

Beteiligungs-gesellschaftendes DLR

Bureau de Paris17, Avenue de SaxeF-75007 ParisTel. (00 33-1) 42 19 94 26

Washington Office1627 Eye Street, N.W.Suite # 540Washington, D.C.20006-4020Tel. (0 01-2 02) 785 44 11

Büro BrüsselRue du Commerce 311000 BruxellesTel. (0 03 22) 500 57 81

DNW –Deutsch-Niederländischer WindkanalPostbus 175NL-8300 AD EmmeloordTel. (00 31-52 7) 24 85 55

ETW –European TransonicWindtunnel GmbHErnst-Mach-Straße51147 Köln Tel. (0 22 03) 6 09-01

ZFB –Zentrum für Flug-simulation Berlin GmbHMarchstr. 1210587 Berlin Tel. (0 30) 315 90 40

ZSW –Zentrum für Sonnen-energie- und Wasserstoff-ForschungHeßbrühlstr. 21 c70565 StuttgartTel.: (07 11) 78 70-0

Europäische Akademiezur Erforschung vonFolgen wissenschaftlich-technischer Entwick-lungen Bad NeuenahrGmbHWilhelmstr. 5653474 Bad Neuenahr-AhrweilerTel.: (0 26 41) 9 73-3 00

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■ Ehrenmitglieder

Prof. Dr. rer. nat.Reimar Lüst, Hamburg

Ministerpräsident a.D.Dr. jur. Franz Meyers,Mönchengladbach

Jean Sollier,Rueil-Malmaison/Frankreich

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler, Stuttgart

Die Mitgliederversammlung hatu.a. folgende Aufgaben: Entgegennahme des vomVorstand zu erstattenden Jahresberichts, Prüfungund Genehmigung der vom Vorstand vorgelegtenJahresrechnung, Entlastung von Vorstand und Senat,Beschlussfassung über Satzungsänderungen undüber Festsetzung der Mitgliederbeiträge des Vereinssowie Wahl der Senatsmitglieder. Das DLR hatte imJahr 2000 (Stand 25. 09. 2000) neben Ehrenmit-gliedern, Wissenschaftlichen Mitgliedern und Mit-gliedern von Amts wegen 64 Fördernde Mitglieder.

■ Fördernde Mitglieder

(Öffentlich-rechtliche Kör-perschaften, die jährlichwiederkehrende Zuwen-dungen von mindestensDM 100 000,- leisten)

Bundesrepublik Deutsch-land, vertreten durch dieBundesministerin fürBildung und Forschung,Bonn

Land Baden-Württemberg,vertreten durch den Ba-den-WürttembergischenMinister für Wirtschaft,Stuttgart

Freistaat Bayern, vertretendurch den Bayerischen Staatsminister für Wirt-schaft, Verkehr und Tech-nologie, München

Land Berlin, vertretendurch den Senator fürWissenschaft, Forschungund Kultur des LandesBerlin

Land Niedersachsen, ver-treten durch das Nieder-sächsische Ministerium fürWissenschaft und Kultur,Hannover

Commerzbank AG,Filiale Köln

Computer Anwendung für Management GmbH,München

DaimlerChrysler AG,Stuttgart

Deutsche BP Holding AG,Hamburg

Deutsche Gesellschaftfür Luft- und Raumfahrt –Lilienthal Oberth e.V.(DGLR), Bonn

Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation e.V., Bonn

Deutscher Luftpool, München

DFS Deutsche Flugsiche-rung GmbH, Offenbach

Diehl MunitionssystemeGmbH & Co. KG, Röthenbach

Dornier GmbH,Friedrichshafen

Dornier Luftfahrt GmbH,Weßling/Obb.

Dräger Aerospace GmbH,Lübeck

Dresdner Bank AG, Köln

EADS DeutschlandGmbH, München

ESG Elektroniksystem-und Logistik-GesellschaftmbH, München

Flughafen Frankfurt/MainAG, Frankfurt/Main

Land Nordrhein-West-falen, vertreten durch den Minister für Schule,Wissenschaft und For-schung des Landes Nord-rhein-Westfalen, Düssel-dorf

(Natürliche und juristischePersonen sowie Vereineund Gesellschaften ohneRechtsfähigkeit)

ABB Technikdienste undLogistik GmbH, München

AERODATA Flugmeßtech-nik GmbH, Braunschweig

AERO-SENSING Radar-systeme GmbH, Weßling

AOPA-Germany, Verbandder Allgemeinen Luftfahrte.V., Egelsbach

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflug-häfen e.V., Stuttgart

AUDI AG, Ingolstadt

Dipl.-Ing. Werner Blohm,Hamburg

Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH, Überlingen

Robert Bosch GmbH,Hildesheim

Bosch Telecom GmbH,Backnang

Stadt Braunschweig,Braunschweig

Bundesverband der Deut-schen Luft- und Raum-fahrtindustrie e.V., Bonn-Bad Godesberg

CAE Electronik GmbH,Stolberg

Carl-Cranz-Gesellschaft e.V.,Weßling/Obb.

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Ford-Werke AG, Köln

GAF Gesellschaft für Angewandte Fern-erkundung mbH, Mün-chen

Gas-, Elektrizitäts- undWasserwerke AG, Köln

GERLING Industrie-ServiceGmbH West, Düsseldorf

Hagenuk GmbH Impulsphysik, Schenefeld

Honeywell RegelsystemeGMBH, Maintal

IBM Deutschland Infor-mationssysteme GmbH,Mainz

Industrieanlagen-Betriebs-gesellschaft mbH (IABG),Ottobrunn

INTOSPACE GmbH, Hannover

Kayser-Threde GmbH, München

KUKA Roboter GmbH,Augsburg

Liebherr-AEROSPACELINDENBERG GmbH,Lindenberg/Allgäu

Lufthansa Technik AG,Hamburg

MAN Technologie AG,Karlsfeld

Messer Griesheim GmbH,Krefeld

MST Aerospace GmbH,Köln

MTU München GmbH,München

NEC Deutschland GmbH, Düsseldorf

Nord-Micro ElektronikFeinmechanik AG,Frankfurt/Main

■ WMit

ProWaNör

ProBra

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ProPas

ProEricGrü

ProJoaGar

■ Mvon

ProBon

DipFrieLind

ProKöl

Dr. Fra

ProEss

ProMa

Dr. Stu

DipWeOtt

ProPh.

DipRaiMü

OHB-System GmbH,Raumfahrt- und Umwelt-Technik,Bremen

Panavia Aircraft GmbH,Hallbergmoos

Pilkington Solar Internatio-nal GmbH, Köln

Röder Präzision GmbH,Egelsbach

Rohde & Schwarz, WerkKöln, Köln

Rolls-Royce DeutschlandGmbH, Dahlewitz

SEL VerteidigungssystemeGmbH, Pforzheim

SEP, DIvision de Snecma,Paris, Frankreich

Siemens AG, München

SiliconGraphics GmbH,Grassbrunn-Neukeferloh

STN Atlas ElektronikGmbH, Bremen

TELA Versicherung AG,München

Gemeinde Weßling,Weßling/Obb.

Carl Zeiss, Oberkochen

ZF LuftfahrttechnikGmbH, Kassel

issenschaftlicheglieder

f. Dr. lter Dieminger,ten-Hardenberg

f. Dr. Maria Esslinger, unschweig

f. Dr. Philipp Hartl,nchen

f. Dr. Hans Hornung,adena, Californien/USA

f. Dr. Dr. E. h.h Truckenbrodt, nwald

f. Dr.chim E. Trümper,ching

itglieder Amts wegen

f. Dr. Achim Bachem,n

l.-Ing. der Hartmut Beyer,enberg

f. Dr. Jürgen Blum,n-Porz

Michael Endres,nkfurt

f. Dr. Manfred Erhardt,en

f. Dipl.-Ing. nfred Fuchs, Bremen

Horst-Henning Grotheer,ttgart

l.-Ing. rner Heinzmann,obrunn

f. Dietmar K.Hennecke,D., Darmstadt

l.-Kfm. ner Hertrich,nchen

Dr. Gustav Humbert,Hamburg

Dipl.-BetriebswirtDieter Kaden,Offenbach a.M.

Prof. Dr. Günter Kappler,M.Sc., Oberpfaffenhofen

Prof. Dr. Wolfgang A. Kaysser,Köln-Porz

Univ.-Prof. em.Egon Krause, Ph.D.,Aachen

Prof. Dr. Walter Kröll,Köln-Porz

Prof. Dr. Hubert Markl, München

Dr. Roland Mecklinger,Steinfeld-Hausen

Prof. Dr. Dirk Meinköhn, Hardthausen

Prof. Dr.Ernst Messerschmid, Köln

Dipl.-Volkswirt Hans-Joachim Peters,Düsseldorf

Dipl.-Ing. Horst Rauck,Karlsfeld

Prof. Dr. Gottfried Sachs,München

Prof. Dipl.-Ing. Volker von Tein,Köln-Porz

Prof. Dr. Dr. hc. mult.Hans-Jürgen Warnecke, München

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker,Bonn-Bad Godesberg

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Der Senat ist das Aufsichtsorgan des DLR.Insbesondere befindet er über das Forschungspro-gramm, den Wirtschaftsplan, wichtige Personalan-gelegenheiten, den Jahresbericht, den Bericht überden Jahresabschluss und den Geschäftsbericht. Am 25.09.2000 gehörten dem Senat je elf Mitgliederaus dem Bereich der Wissenschaft, aus dem Be-reich der Wirtschaft und Industrie sowie aus demstaatlichen Bereich an.

Dr. Gustav Humbert

Dipl.-BetriebswirtDieter Kaden

Prof. Dr.Günter Kappler, M.Sc.

Dr. Roland Mecklinger

Dipl.-Volkswirt Hans-Joachim Peters

Dipl.-Ing. Horst Rauck

■ Aus demstaatlichen Bereich

MinisterialdirigentDirk Ellinger

MinisterialdirektorDr. Hans-Jürgen Froböse

MinisterialdirigentDr. jur. Gerhard Fulda

StaatssekretärDr. Josef Lange

MinisterialdirigentHelmut Mattonet

StaatssekretärDr. Uwe Reinhardt

MinisterialdirigentDr. Andreas Schuseil

Staatssekretär Dr. E.h.Uwe Thomas (Vors.)

MinisterialdirigentEberhard Tschentke

Ministerialdirigent Dr. Armin Tschermak von Seysenegg

Staatsminister Dr. Otto Wiesheu

■ Aus dem Bereich derWissenschaft

Prof. Dr. Manfred Erhardt

Dr. Horst-Henning Grotheer

Prof. Dietmar K.Hennecke,Ph.D.

Prof. Dr.Wolfgang A. Kaysser

Univ.-Prof. em.Egon Krause, Ph.D.(stv. Vorsitzender)

Prof. Dr. Hubert Marklkraft Amtes

Prof. Dr. Dirk Meinköhn

Prof. Dr. Ernst Messerschmid

Prof. Dr. Gottfried Sachs

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.Hans-Jürgen Warneckekraft Amtes

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker

■ Aus dem Bereich derWirtschaft und Industrie

Dipl. Frieder Hartmut Beyer

Dr. Michael Endres

Prof. Dipl.-Ing. Manfred Fuchs(stellv. Vorsitzender)

Dipl.-Ing. Werner Heinzmann,Ottobrunn

Dipl.-Kfm. Rainer Hertrich,München

■ Aus dem Bereichder Wissenschaft

Dipl.-Math. Ulrich Heidemann

Prof. Dr. Gerd Hirzinger

Univ.-Prof. em.Egon Krause, Ph.D. (Vorsitzender)

Prof. Dr. Wolfgang Kubbat

Prof. Dr. Gottfried Sachs

N. N.

■ Aus dem Bereich derWirtschaft und Industrie

Dipl.-Ing. Hans E.W. Hoffmann, M.S.(stv. Vorsitzender)

Dr. Gustav Humbert

Dipl.-Ing. Reiner Klett

Dr. Klaus Philippi

Dipl.-Ing. Horst Rauck

Dr. Norbert Servatius

■ Aus demstaatlichen Bereich

MinisterialratDipl.-Ing. Horst Busacker

Ministerialdirigent Dr. Herbert Diehl

Leitender Ministerialrat Joachim Hornig

Ministerialrat Dipl.-Ing. Helge Kohler

Ministerialrat Dr. Axel Kollatschny

MinisterialratDieter Urban

Der Senatsausschuss bereitet die imSenat zu behandelnden Themen wissenschaftlich-technischer und administrativ-kaufmännischer Na-tur vor. Er besteht aus 18 Mitgliedern. Am 25.09.2000 gehörten dem Senatsausschuss fünf Mitgliederaus dem Bereich der Wissenschaft und je sechs Mit-glieder aus dem Bereich Wirtschaft und Industriesowie dem staatlichen Bereich an.

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Der Vorstand vertritt die Gesellschaft undführt die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabeder Satzung, der Beschlüsse des Senats und der Mit-gliederversammlung entsprechend der Geschäfts-ordnung. Er entwickelt im Zusammenhang mit an-deren Organen die für die Erfüllung der Aufgabender Gesellschaft erforderlichen Initiativen in Pla-nung, Koordinierung, Kontrolle und sorgt für einenwirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Mittel.Die Führung der Geschäfte der Gesellschaft erfolgtin gemeinsamer Verantwortung aller Vorstandsmit-glieder. Angelegenheiten von grundsätzlicher Be-deutung, insbesondere solche, die der Zustimmungder Mitgliederversammlung oder des Senats bedür-fen, sowie alle Angelegenheiten, bei denen ein Vor-standsmitglied eine Behandlung im Vorstand für erforderlich hält, sind gemeinsam zu entscheiden.

■ Mitglieder des Vorstands(Stand 25.09.2000)

Prof. Dr. rer. nat.Walter Kröll (Vorsitzender)

Prof. Dr. rer. publ. Jürgen Blum (stellv. Vorsitzender)

Prof. Dr. rer. pol. Achim Bachem

Prof. Dipl.-Ing. Volker von Tein

DegeggigdenmitminVorschandsinRaugen

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MinBunderDer Wissenschaftlich-Techni-

sche Rat (WTR) ist ein Organ des DLR. Er ist das oberste Gremium eines fachlichen Mitwirkungs-systems, das den Sachverstand der wissenschaftli-chen Führungskräfte und Mitarbeiter in die Vorbe-reitung wissenschaftlich-technischer Entscheidun-gen der Leitungsorgane einbringt. Der WTR berätden Vorstand in allen wichtigen wissenschaftlich-technischen Angelegenheiten. In einer Reihe dieserAngelegenheiten ist ein Votum des WTR grund-sätzlich Handlungsvoraussetzung für den Vorstand.

■ Mitglieder des WTR(Stand 04.09.2000):

Dipl.-Ing. Horst Hüners (Vorsitzender)

Prof. Dr. Manfred Aigner(stellv. Vorsitzender)

Dr. Stefan Dech

Prof. Dr. Rupert Gerzer

Dr. Thomas Holzer-Popp

Dr. Heinz Hönlinger

Dipl.-Math.Friedrich Jochim

Prof. Dr. Horst Körner

Dr. Hans P. Kreplin

Dr. Friedrich Kühne

Dipl.-Phys. P.-Michael Nast

Dipl.-Ing. Uwe Teegen

r Ausschuss für Raumfahrt istenüber den übrigen Organen des DLR unabhän- und an keine Weisungen anderer Organe gebun-. Dem Ausschuss gehören je ein Vertreter der Raumfahrtangelegenheiten befaßten Bundes-isterien sowie des Bundeskanzleramtes an. Den

sitz führt ein Abteilungsleiter des für die Gesell-aft zuständigen Bundesministeriums. Soweit dieeren Bundesministerien im Senat vertreten

d, soll die Mitgliedschaft im Ausschuss fürmfahrt von denselben Ressortvertretern wahr-ommen werden.

tändige Mitglieder:

Dir Dr. Baumgarten rsitzender),desministerium für ung und Forschung

Scholten,ppenleiter 33,deskanzleramt

Dirig Dr. Froböse,desministerium Verkehr, Bau- undhnungswesen

Dirig Krüger,desministerium

Finanzen

MinDirig Dr. Günther,Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

MinDirig Dr. Schopen,Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

MinR Ellinger,Bundesministerium der Verteidigung

MinDirig Dr. Fulda,Auswärtiges Amt