die zukunft der deutschen seidenzucht

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Page 1: Die Zukunft der deutschen Seidenzucht

Kleine Mitteilungen. 459

Arbeiten iibernehmen kann') und zwar - mil fortschreitendem Alter - in einer Reihen- fake, die fur jedes Individium diesselbe ist. Die einzelnen-Arbeitsetappen jedoch, die die Biene wahrend ihrer Lebensgeschichte durchlauft, sind zeitlich nicht streng abzustecken. Ihre Zeitdauer kann in gewissen Grenzen variieren, und dies istieinma1 aus den jeweiligen Be- diirfnissen des Volkes heraus sehr zu verstehen, rum anderen jedoch durch die wechselnden Faktoren der AuBenwelt bedingt. Ja, auf dieser Anpasanngsfahigkeit beruht geradezu die gute Funktion des normalen Bienenstaates, die man als seine ,,Harmonic" so oft ge- riihmt hat. Dadurch, daB fortlaufend neue Generationen regelmaig dieselhe Arbeitskette beginnen, deren Abschnitte jedoch ihrer Zeitdauer nach fortwabrender Regdierung filhig sind, besteht jenes IneinandergreiFen auch dann weiter, wenn Schwankungen durch iidere oder innere Ursachen sich einstellen.

Wo jedoch die Grenzen dieser Eigenregulierung des Staatsgetriebes der Bienen zu ciehen sind, wie also groPere Eingriffe experimenteller Art oder auch natiirliche Vor- gtinge, etwa die uberwinternng des Staates oder die Abspaltung eines Teiles beim Schwarm- akt durch eine Anderung in der Arbeitsteilung beantwortet werden, das sind Fragen, die erst in einem niichsten Teile behandelt werden sollen.L;

Die Zukunft der deutschen Seidenzucht. Seit etwa dem Jahre 1915 w i d in Deutschland die Wiedereinfuhrung der Seiden-

zucht in offentlicher Dishussion ernstlich und eingehend erwogen. Vertreter der Wissen- sohaft und Praktiker aller Schattierungen suchen zur Kliirung der Frage beizutragen. Die leitenden Stellen verfolgen mit wohlwollender Aufmerksamkeit den Stand der Dinge. Nun ergreift neuerdings Gebbing2) in einer sehr empfehlenswerten Monographie zu dieser wichtigen Frage, wie es nun wohl in Wirklichkeit mit einem zukunftigen deutschen Seidenbau bestellt sein mochte, das Wort, wie folgt: ,,Die Antwort kann schlechterdings nur unentschieden und mehr allgemeiner Ar t sein und mehr Mutmdungen als Gewil- heit bieten. Dall der Seidenbau die volkswirtschaftliche Bilaoz eines Staates entscheidend beeinflussen kann, ist naheliegend, wenn man sich die ungeheure Menge des Welt- verbrauchs und den durchschnittlichen Preis der Seide vergegenwartigt. In der Tat stihe es wirtschaftlich in den Hauptseidelandern wesentlich anders und ungiinstiger aus, wenn nian sich die Goldgrube der Seidenerzeugung hinwegdiichte. Dabei verteilt sich der Bewinn , wie es in der Natur der Sache liegt , auf sehr viele, so daB gerade die breite Masse des Volkes am Seidenbau unmittelbar interessiert ist.

Ein kurzer Oberblick iiber die Verteilung der Welterzeugung mag nachfolgend dlcrtun, was ein bluhender Seidenbau fur die Wohlfahrt eines Landes bedeuten kann.

Da der Seidenbau von wirtschaftlichen , politiechen und biologischen Faktoren in besonderem MaBe abhangig ist, wird man in d& Produktion eines Landes keine stetige Kurve erwaiten. Rekordausfuhrziffern wechseln mit Depressionen. Im ganzen beobachtet man ein zum Teil recht erhebliches Anwachsen der Produktion von Jahr zu Jahr.

I) Nur iiber eine im Bienenstaat gelegentlich zu leistende Arbeit habe ich keine ausreichende Beobachtungen anstellen konnen, iiber die Herstellung des Wabenbaues. Bus technischen Grunden' wurden dem Volk im Beobachtungskasten immer vollstindig ausgebaute Waben gegeben. so d& ihm zur Ausiibung seiner Baukunste keine Gelegen- heit geboten wurde. Beobachtungen, die sich an Volkern anstellen lassen, welche in ge- wiihnlichen Bienenwohnungen uutergebracht waren, sind so diirftig und luckenhaft, daB ich warten mochte, bis ich durch entsprechende Versuchsanordnungen im Beobachtungs- kasten meine Resultate geslchert habe.

') Dr. J o h a n n e s Gebbing, Seidenraupenzucht, Anleitung zur Behandlung der Seidenraupe nebst einem Anhang iiber die Kultur des Maulbeerbaumes. 163 Seiten. 78 Abbildungen. Leipzig, Voigtliinders Verlag, 1925. Preis geb. Rm. 6,50.

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Obenan stand immer und steht noch der asiatische Seidenbau. Er betrifft China, Indochina, Japan und Indien. Fur 1912 I . B. gelten fur diese 4 Gebiete ungefiihr die Ausfuhrziffern: 6440000, 15000, 2260000 und 10935000 kg') Gregeseide. Ein Beispiel fiir auPerordentliche Intensitiit des Beidenbaues und der Seidenindustrie bietet Japan. Erntete man dort 1903 etwa 97 Nillionen Kilogramm frische Kokons, so im Jahre 1907 schon 12960000, kg, 1915 ca. 430 Millionen Kilogramm und eiu Jahr darauf wiederurn 45 Millionen Kilogramm mehr. Diese Zahlen zeigen fiir sich allein schon, wie uber- machtig der asiatische Wettbewerb auf dem europaiscben Seidenbau lastet. Mehrfack schien es, nls k h n e sich der Seidenbau der Mittelmeerlander schlechterdiogs nicht mehr behaupten. Erhebliche staatliche Zuschiisse In kritischen Perioden, geschickte Auswertung auch der kleinsten Vorteile, die Technik und Wissenschaft jeweils an die Hand geben, ~anfmiinnisch-organisatorische Anpassungsfiihigkeit lassen auch heute noch die Zucht in diesen Landern wirtschaftlich erscheinen.

ltalien uberragt die iibrigen europiiischen Seidengebiete ganz bedeutend. Greift man ein beliebiges Jahr heraus, etwa das Jahr 1915, so stehen 35 Millionen Kilogramrn frische italienische Kokons 1750000 in Frankreich gegeniiber; fiir 1913 sind die ent- sprechenden Zahlen 38490000 kg und 4417000. Osterreich-Ungarn mit 3 Millionen Kilogramm Gesamterzeugung im Jahre 1914 spielt noch keine groBe Rolle, bewegt sich aber in adsteigender Linie. Die europaische und asiatische Tiirkei ist mit 16710000 kg frischen Kokons im Jahr 1913 hervorgetreten. a)

Der periodische Verlauf der Bestrebungen fur deutschen Seidenbau, wie ihn der uberblick iiber seine Geschichte zeigt, ist auffallend und fordert eine Erklarung. Die Yoglichkeit Maulbeerbaume, zum mindesten in den klimatisch bevorzugten Teilen Deutachlands, zu kultivieren, ist erwiesen. Zeigen uns doch zahlreiche alte und wohl- entwickelte Maulbeerbaame, die heute noch auf deutschem Boden stehen, augenfallig, daB ihnen unser Klima nicht feindlich ist. Es werden gegenwartig Erhebungen an- gestellt uber Zahl und Beschaffenheit der in Deutschland heute anzutreffenden Maulbeer- baume. Soweit die noch liickenhafte Statistik erkennen l i t , deutet das Vorhandensein uralter Baume in verschiedenen Gegenden Deutschlands sogar auf vollige Eingewohnung in das heimische Klima. Auch lliSt sich keine degenerative und parasitslre Veriinderung oder eine solche in der organisohen Zusammensetzung des Laubes der Maulbeerpflanze feststellen. Das Laub wird a h Futter willig von den Seidenraupen genommen und gut vertragen, die Gute der Seide nicht beeintriichtigt. Ebenso zweifelt heute kein Kenner der Verhiiltnisse daran , d 9 die Lebenserfordernisse des chiuesischen Maulbeerspinners seine Zucht auf deutschem Boden gestatten, wenn auch mit einigen technischen Nach- hilfen, die aber auch in Sudeuropa nicht ganz entbehrlich sind, so besonders die in manchen Jahren notwendig werdende Heizung der Zuchtraume. Nicht vernichtende Raupenseuchen haben in Deutschland, wie vielfach inig angenommen wird, den Zuchten den TodesstoB versetzt. Siideuropa hatte ganz in gleicher Weise darunter zu leiden, ohne auf die Dauer zu erliegen. Ebensowenig war Inzucht, die sich ja jederzeit leicht vermeiden la&, allein schuld am Eingehen der deutschen Zucht.

Wie kommt es, daE in den sudeuropiiischen Landern die' Seidenzucht sich trotz gelegentlicher Riickschliige stetig weiter entwickelte, wahrend sie in Deutschland, an- scheinend rnit innerer Notwendigkeit, immer wieder an Boden verlor und nie uber eine Scheinblute hinausgekommen ist 7

Eingehende kritische Betrachtungen dariiber verdanken wir Adalber t Se i tz , dessen Urteil sich auf ein vieljahriges praktisches Studium der Seidenzucht im In- und Aus- land stiitzt. Seine reichen Erfahrungen sind in einur 1918 erschienenen Studie nieder-

Stuttgart, A. Ker-

Nach Angaben in Ea r m s , ,,Die Seidenraupenzucht in Venetien''. Jena,

l) Nach P. Schulze in Seitz, ,,Seidenzucht in Deutschland'.. nen, 1918.

G. Fischer, 1920.

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Eleine Xitteilungen. 461

gelegt. Se i tz fuhrt das jedesmalige Abflauen und Erloschen des deutschen Seidenbaues letzten Endes auf mangelnde Rentabilitat zuriick und erwartet das glemhe auch von einem bunftigen deutschen Seidenbau. Technische Moglichkeit, meint er, konne fur sich noch nicht wirtschaftliche Prosperitiit begrunden. Zuruckhaltenden Urteilen begegnen wir noch mehrfach in der jungsten deutschen Literatur, unter denen der wahrend des Krieges verstorbene Prof. 0. X a a s , Prof. W. E a r n i s und Hofrat J o h a n n Bolle hervorzuheben sind.

Die widerstreitenden Meinungen iiber die geschichtliche Rolle der deutschen Seiden- zucht lronneu hier ubergangen werden. Es haftet derartigen Erhebungen wie vielfach geschichtlichen Untersuchungen, eine gewisse Unsicherheit uud Vieldeutigkeit an, die dem personlichen Furwahrhalten einigermallen weiten Spielraum la&, wenn schon das ab- lehnende Urteil yon Se i tz hinsichtlich der Vergangenheit manches fur sich hat. Fur die Beurteilung von Gegenwart und Zukunft hat eine solchu Betrachtung nur relativen Wert. Die wirtschaftlichen und po1itisl;hen Daseinsbedingungen der Volker in jedem geschichtlichen Zeitabschnitt sind andere. Die wirtschaftliche Gesamtlage uber den Erd- ball hin 1a8t sich mit einem fein gegliederten Organismus vorgleichen, der auf geringste Anderungen wie auf schroffen Wechsel gleich sicher antworten mu& Der Stand wissen- schaftlicher Erkenntnis weist jedem Zeitalter neue Wege. Es gilt daher, die wissen- schaftlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen der Gegenwart, ihie wahrscheinliche Entwicklung fur die nachste Zukunft zu priifen und den deutschen Seidenbau unter diesen Gesichtspunkt zu stellen.

Auch die Schwarzseher unter den Beurteilern deutscher Seidenbauplane gelangen nicht zu vorbehaltloser Ablehnung. Irgend ein Wechsel in der Gesamtwirtschahlage der Nation, eine technische Neuerung im Sinne rationellerer Produktion, restloser Ver- wertung, organisatorischs Vereinfachungen in Herstellung und bbsatz , Herauseuchtung neuer, in hoherem Grade widerstandsfahiger oder produktiver Raupenrassen, a h diese Faktoren koonen die labile Rentabilitiitsgrenze momentsn verschieben. Steigernng der Konkurrenzfrihigkeit mit dem fernen Osten ist das A und 0 der europaischen Seiden- zucht. Die dazu n6tige Verbilligung der Produktion ist in Europa ausschliefilich dwch Organisation und wissenschaftliche Durchdringung zu erwarten und liegt durchaus im Bereiche der Moglichkeit. Viele der besten Kopfe miihen sich auch in Deutschland um die Erreichung dieses Zieles. Diese Vorbereitung der Zukunft ware nutzlos, wenn nicht schon jetst auf alle Eventualitliten hin Futterbaume zahlreich angepflanzt werden. Es mtsteht gegebenenfalls kein mehjahriger Zeitverlust , der im Wirtschaftskampf der Volker schon oft den Ausschlag gab.

Diesen positiven Argumenten fur deutschen Seidenbau reihen sich solche an, die man nur widerstrebend anerkennen mochte. Fiir den Realpolitiker sind sie gleichwohl gegeben. Sie nehmen die unleugbare Verarmung groler Teile des Volkes als Tatsache hin und suchen hier zu helfen, so gut 8s eben geht. Wenn man noch wiihrend des Krieges glaubte - auch S e i t z ful t auf dieser Ansicht -, es werde in Deutschland in der Folgczeit Mangel an Arbeitskriiften geben, so sehen wir heute nach dem Friedens- schlusse im Gegenteil Arbeitslosigkeit in ungeahntem dusmale an der Tagesordnung. Der ohnehin durch unproduktive Ausgaban uberlastete soziale Organismus ist aufs schwerste geschiidigt und verlangt dringend Entlastung. Zahllose Menschen leben auf niederster Existenzgmndlage, vegetieren gleichsam, andere entbehren jeder Erhohnng des Lebens uber die dringendsten Bedurfnisse hinaus. Allen diesen ist auch ein bescheidener Verdienst willkommen. Ihnen bietet die Seidenzucht das, was sie brauchen, vorausgesetzt, daS sie ihre Aufgabe mit Ernst und unter Beobachtung aller Vorbedingungen angreifen. Dilettantisches, sorgloses Experimentieren, Gleichgtiltigkeit und Nichtbeachtung der Zucht- regeln, die jeder z u v o r kennen muB, ist gleichbedeutend mit volligem Miilerfolg, Verlust an Zeit und Geld. Nicht jeder besitet die seelischen Eigenschaften zu erfolgreicher Zucht, Beharrlichkeit, Geschicklichkeit, Beobachtungsgabe und Liebe zur Sache. Priife sich jeder genau, hevor or beginnt. Es gilt auch hier: wo ein Wille ist, ist ein Weg. W m m

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sollte der Deutsche mit seiner durchschnittlich so guten Schulbildung und seinen sonstigen anerkannten Fiihigkeiten nicht lionnen, was der Sudeuropbr vermag? Der deutsche Ziichter mnB das Gefiihl haben, daB er einen national bedeutsamen Erwerbszweig an seirem Teile fordert und seinerseits in scinem Streben von Staats wegen jede billige Onterstlltzung finden wird.

Das in dem Zuchtvorgange selbst liegende Risiko wird sich zweifellos kiinftig rnit Hilfe der experimentellen Biologie wesentlich vermindern , die Zucht selbst mehr schematisch und mit geringerem Aufwand geschehen Konnen.

Der eigentlich wunde Punkt ist die Sicherung des lohnenden Absatzeg, der Schutr des Zuchters vor Preisdruck durch Ausbeutung oder starkes Angehot am Welharkt. Das freie Spiel der wirtschaftlichen Kriifte iiber alle Handel treibenden Under hin l;iSt sich nicht ohne Harten innerhalb des Einzelstaates zum Wohle aller regulieren. Selbst erhebliche staatliche Opfer, das Eintreten der Gesamtheit fur den einzelnen Erwerbs- zweig, konnte in den Hauptseidelandern schwere Absatzkrisen nicht vermeiden. Wenn staatliches Eingreifen in anderen Gndern z. B. musterhaft in Ungarn, wenigstens relativ eine Sicherung des einzelnen schuf, so mochte in Deutsobland wohl auch eine Form ge- funden werden, die das berechtigte Interesse des Seidenzuchters schiitzt, ohne dem Seiden- grolhandel unertrigliche Fesseln anzulegen. Die Schildernng dieser verwickelten wid, schaftlichen Verhiiltnisse wird jedem Leser begreiflich machen, da13 augenblicklich eine greifbare Grundlage fur die Rentabilitiit nicht gegeben werden kann.

Eine kritische Stellungnahme zu einem neuen Versuch deutschen Seidenbaues ware unvollstandig, wenn man nicht auch der irgendwie bedingten Moglichkeit eines tatsiichlichen Millingens ins duge sehen wollte. Tun wir dies, so bietet sich eine Aussicht, die nicht berechtigt, von Versuchen von vornherein abzustehen. Wir miissen fragen: Was w h verloren? Die fur Maulbeerpflanzung ausgeworfenen Siimnien sichedich zum geringsten Teile. Der Maulbeeibaum steht nicht unniitzer an seinem Platze als alle die Pappeln, Akazien und zahlreiche andere Baurne, die nur ihres Holzwertes wegen in Menge an- gepflanzt werden. Sein gelbliches, ziemlich leichtes aber hartes Holz ist dauerhatt und sehr politurfiihig, deshalb als Mobelholz zu Drechsler- und Tischlerarbeiten, besonders auch Yosaikarbeiten dnrchaus geeignet. Sein Laub ist nahrhaftes Viehfutter, die Beeren sind elbar. Auf landwirtschaftlich wertvollem Boden wird nnd sol1 ihn niemand an- pflanzen. Zulem halten sich die fiir Beschaffung von Futtorpflanzen aufzuwendenden Mittel, am volkswirtschaftlichen Ganzen gemessen, in durchaus iibersehbaren Qrenzen. Die wahrend der Niedergangsperioden des Seidenbaues an den Maulbeerbestanden geubte riicksichtslose dusrottung hat ohne Zweilel auch eine psgcliologische Wurzel. Nicht ein tatsiiohlicher Unwert des Baumes in jeder Einsicht wird einzelne und Behorden geleitet haben, sondern der unbewuBte Wunsoh, mit den Baunien die Zeugen unerfiillter Hoff- nungen beseitigt zu sehen.

Der Bezug von Seideuspinnereien, der zuniichst aus dem Ausland zu erfolgen hatte, spielt peknnikr erst recht keine ausschlaggebende Rolle. Somit ist fur die Jahre der Ein- ftihrung des Seidenbaues kein groheres Kapital zu investieren.

Der einzelne aber, der mit einigen Kosten eine spiiterhin moglicherweise unrentable Zucht eingerichtet hat, hat eine Moglichkeit unter anderen g e w u t , von denen keine unter den heutigen Verhhltnissen untriigliche Sicherheit bietet.

So11 nach alledem ein Endurteil gegeben werden. so wird man, ohm oberfliichlich zu denken, das Probieren iiber das Studieren setzen und noch einrnal zu einem letzten, mit allen Mitteln modernen Wissens und Konnens betriebenen Versuch deutscher Seiden- zucht raten diirfen."