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Der Beruf des Ziviltechnikers hat sich im Laufe der Jahre verändert, und auch die Baudienstleistung entwickelt sich stetig weiter – alles im Interesse der Kundenzufriedenheit. Lesen Sie dazu unsere Berichte im Inneren des Heftes. Mehr auf Seite 2/3. Ausgabe Februar 2013 Unternehmen: Management Change IGZT 2.0 Mehr auf Seite 5. Wiederauszeichnung: Ökoprofit-Betrieb 2013 Mehr auf Seite 2. Die Zukunft der Baudienstleistung Argentinien: Übergabe Energieausweis Mehr auf Seite 6.

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Page 1: Die Zukunft der Baudienstleistung - ingob.at · Die Zukunft der Baudienstleistung! Das Unternehmen Ingenos.Gobiet ist seit vielen Jahren erfolgreicher Baudienst-leister am österreichischen

Der Beruf des Ziviltechnikers hat sich im Laufe der Jahre verändert, und auch die Baudienstleistung entwickelt sich stetig weiter – alles im Interesse der Kundenzufriedenheit. Lesen Sie dazu unsere Berichte im Inneren des Heftes.

Mehr auf Seite 2/3.

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013

Unternehmen:Management ChangeIGZT 2.0

Mehr auf Seite 5.

Wiederauszeichnung: Ökoprofit-Betrieb 2013

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Die Zukunft der Baudienstleistung

Argentinien:Übergabe Energieausweis

Mehr auf Seite 6.

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IGZT INSIDE Februar 2013 www.igzt.atSeite 2 Seite 3

Berufsgesetzes, als derzeit die gewerbliche Tätigkeit, also das Bauen, für Ziviltechniker untersagt ist (somit auch in einer Gesell-schaftsstruktur). Um allerdings die Qualität dieser Bauvorha-ben sichern zu können, ist es von entschei-dender Bedeutung, dass Ziviltechniker in solchen Gesellschaftsformen eine tragende und entscheidende Rolle spielen. Die Zu-kunft wird also aus unserer Sicht den Zivil-techniker-Beruf in drei Formen ermöglichen: • Ziviltechniker wie bisher: Angebot

von Einzelleistungen• Ziviltechniker als General- bzw.

Gesamtplaner• Ziviltechniker als Totalunternehmer

Es wird für die unternehmerische Entwick-lung von Ziviltechniker-Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, dass diese sich unternehmerisch gemäß den Regeln des Unternehmensgesetzbuches in alle Richtungen bewegen und tätig sein können.

Autor: DI Andreas Gobiet

Die Zukunft derBaudienstleistung!Das Unternehmen Ingenos.Gobiet ist seit vielen Jahren erfolgreicher Baudienst-leister am österreichischen Markt. Allerdings hat sich das Leistungsspektrum in den vergangenen Jahren verändert bzw. muss sich laufend an die Bedürfnisse des Marktes anpassen.

Was beinhaltet denn die Baudienstleistung eigentlich genau? Im Grunde sprechen wir hier vom gesamten Portfolio, von der Projektentwicklung bis hin zur Fertigstel-lung, sprich (Erst-)Beratung des Auftraggebers/Bauherrn hinsichtlich Budget, Zeit-rahmen, Kostenrahmen, Machbarkeit, Kontrolle und Gewährleistung. Als Baudienst-leister sind wir im Grunde der technische Rechtsanwalt der Bauherren.

Dabei geht es vor allem auch darum, auf den Kunden einzugehen und genau herauszuhören, was er sich als Endergebnis vorstellt. Bei Großprojekten ist das ein-facher, hier gibt es detaillierte Ausschreibungsunterlagen, und der gesamte Projekt-umfang ist vorgegeben. Aber als IGZT betreuen wir auch Klein- und Mittelprojekte, die meist mehr an individueller Beratung benötigen. Durch diese Beratungsleistung können Zeit und Kosten für den Auftraggeber gespart werden, da etwaige Fehler schon frühzeitig erkannt bzw. von vornherein vermieden werden können, weil vorausschauend geplant wird.

Dadurch zeichnet sich vor allem die Zukunft der Baudienstleistung aus. Nicht nur Großprojekte, wie beispielsweise der Campus WU, brauchen ein Planungs- und Umsetzungsteam, auch bei kleineren Projekten, wie der Bau eines größeren Ein-familienhauses, wird mittlerweile oft mit einem einzigen Baudienstleister abge-wickelt. Kosten, die für die Koordinations- bzw. Betreuungsleistung anfallen, können eingespart werden, indem das Projekt unter Aufsicht eines Profis abgewickelt wird, spezifische Fachfirmen hinzugezogen werden und der Kunde vom langjährigen Know-how im Umgang mit Behörden und der Geltendmachung von Förderungen profitiert.

Wir als IGZT haben es uns somit zum Ziel gesetzt, diese Leistung zwar einer breiten Kundenschicht anzubieten, dabei aber immer auf die individuellen Bedürfnisse des Auftraggebers einzugehen.

Lesen Sie dazu auch den Artikel von Andreas Gobiet auf Seite 3 und Details, wie wir unser Unternehmen intern umstrukturiert haben, um unser Leistungsportfolio an die laufenden Veränderungen des Marktes anzupassen (Artikel Seite 5).

Viel Spaß beim Lesen der aktuellen IGZT-Ausgabe wünscht Ihnen

Ing. Gerhard BuchmannGeschäftsleitung

Mit der erneuten Teilnahme am Öko-BusinessPlan Wien wird die Ingenos.Gobiet.ZT GmbH abermals als Öko-profit-Betrieb im März 2013 ausge-zeichnet werden.

Durch die Umsetzung der geplanten Umweltmaßnahmen, wie die Umstel-lung auf Recyclingpapier, Mülltren-nung, der Einführung von Videokon-ferenzen und Carsharing – um nur einige zu nennen – konnte die IGZT auch im vergangenen Jahr wieder Ein-sparungen im Energieverbrauch und eine Reduktion der CO2-Emissionen im Betrieb erreichen.

Eine der größten Errungenschaften ist aber wohl die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage im Juni 2012 (wie in der Ausgabe vom Oktober 2012 be-richtet) in Gleisdorf, die an Spitzenta-gen bis zu 50% des Strombedarfes des Businessparks abdecken kann. Auch zukünftig haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den Büroalltag mit dem Um-weltgedanken im Hinterkopf zu be-streiten. In erster Linie gilt es natür-lich auf die Weiterführung der bereits eingeführten Maßnahmen zu achten, aber auch neue Aktionen, wie Sprit-spartraining für Mitarbeiter, gänzliche Beleuchtungsumstellung auf LED-Lampen und Umstellung auf einen energiesparenden Server sind geplant.

Wir danken allen Mitarbeitern jetzt schon für die weiterhin tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen!

Editorial

Die Entwicklung des Zi-viltechniker-BerufesIn der historischen Ent-wicklung war der Zi-viltechniker lange als technischer Notar an-gesehen, der Urkunden

erstellte und siegelte und auch an Behör-denstelle hoheitliche Aufgaben übernahm. Durch die stetige Entwicklung von Pla-nungsleistungen in den verschiedensten Fachgebieten, der Zusammenfassung von Teil- zu Gesamtleistungen und der Über-nahme von komplexen Gesamtaufgaben trat der Ziviltechniker immer stärker als kompetenter Problemlöser von komplexen, interdisziplinären Aufgaben, insbesondere Bauaufgaben, in den Vordergrund. Dies för-derte das Wachstum der Ziviltechniker-Un-ternehmen und führte naturgemäß in die-sen Unternehmen zu einer Reduzierung der hoheitlichen Aufgaben. Insbesondere hat auch die Entwicklung der freien Marktwirt-schaft die unternehmerische Kompetenz

von Ziviltechniker-Unternehmen immer stärker gefordert.

Änderung des Berufsgesetzes notwendigEin wesentlicher Auftraggeber für Ziviltech-niker-Unternehmen ist die öffentliche Hand. Die Entwicklung der finanziellen Rahmen-bedingungen dieses Auftraggebers führt nun dazu, dass immer häufiger Bauvorha-ben der öffentlichen Hand nicht nur im Pla-nungs- und Baubereich, sondern auch im Finanzierungsbereich ausgelagert werden. Dies erfordert in weiterer Folge höhere Kos-ten- und Terminsicherheit und wird die Be-auftragung größerer Bauvorhaben verstärkt an Totalunternehmer (= Generalplaner und Generalunternehmer) vergeben.

Um in diesem Auftragssegment eine Rolle spielen zu können, ist der Ziviltechniker ge-zwungen, sich an Projektgesellschaften zu beteiligen, welche Großprojekte planen und errichten, also Gesamtaufträge realisieren. Dies erfordert allerdings eine Änderung des

Die Zukunft derBaudienstleistung

Projekt: KainachMaßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit bzw. Wiederherstellung der Passierbarkeit

Um den Anforderungen der Wasserrah-menrichtlinie gerecht zu werden, besteht die Notwendigkeit, anthropogen nachhal-tig veränderte Gewässerbereiche wieder zu revitalisieren. Damit der gemäß NGP ge-wünschte „gute Zustand“ erreicht wird, ist es notwendig, gewässermorphologische Mängel zu beseitigen. Dazu gehören die Maßnahmen zur Verbesserung der Orga-nismendurchgängigkeit und Feststoff-durchgängigkeit, aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der morphologischen Ge-samtsituation (Beseitigung von Rückstau).

Das Bearbeitungsgebiet des vorliegenden Projektes erstreckte sich von Wildon, hier mündet die Kainach in die Mur (km 0,0), bis St. Johann ob Hohenburg (km 32,4). In diesem Abschnitt zeigte sich die öko-

logische Funktionsfähigkeit der Kainach durch vielfache negative Eingriffe sehr stark beeinträchtigt. Das ehemals mäandrierende Bachbett wurde im Rahmen durchgeführter Regulierungen begradigt. Dadurch entstand ein höheres Gefälle, welches eingebaute

Sohlstufen der Kainach

Sohlstufen verringern sollte. Die einst vor-handenen Querbauwerke untergliederten den Fluss in voneinander getrennte Ab-schnitte, in denen ein Aufwärtswandern der Fische nicht möglich war. Im Zuge dieses Pilotprojektes wurden 22 un-passierbare Sohlstufen im Mittel- und Un-terlauf der Kainach derart umgestaltet, so-dass die Durchgängigkeit für Organismen wieder erreicht wurde.Die Errichtungskosten für das gesamte Pro-jekt betrugen rund 1,6 Millionen Euro.

Leistung der Ingenos.Gobiet.ZT GmbH: Einreich- und Ausführungsplanung, Ört-liche Bauaufsicht

Projektleiter: DI Zach RobertÖrtliche Bauaufsicht: Ing. Jocham Michael

Ingenos.Gobiet.ZT GmbH erhält Wieder-auszeichnung zum Öko-profit-Betrieb 2013

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IGZT INSIDE Februar 2013 www.igzt.atSeite 4 Seite 5

IGZT im Gespräch mit Ingenos-Mitbegrün-der Horst Hönig, ehemaliger GF der Fa. In-genos, und Hans Draxler.

IGZT: Horst, während Deiner gesamten Inge-nos-Tätigkeit warst Du u. a. befasst mit Pro-jekten der Stadt- und Regionalentwicklung. Nunmehr, offiziell gewissermaßen in Pensi-on, bist Du wiederum mitten drinnen in ak-tuellen Projekten rund um die Stadterneu-erung und Regionalentwicklung. Wie kam das zustande?

Horst Hönig: Dieses Thema war immer eine persönliche Herzensangelegenheit von mir. Die Realisierung des Heritage-Hotels 2010 in Hallstatt, dessen Umsetzung letzt-

Horst Hönig: Gebündelt werden Maßnah-men, die dem komplexen Wesen „Stadtzen-trum“ in Summe Verbesserungen bringen. Diesbezüglich hat Hans Draxler, Obmann der Initiative NETZ.WERK.STADT, ein ver-gleichsweise einfaches Bausteine-Modell entwickelt, welches Gemeinden, Hausbesit-zer und Kaufmannschaften in Stadterneue-rungsprojekten unterstützt.

Hans Draxler: Voitsbergs Bürgermeister Ernst Meixner hat sich unser NETZ.WERK.STADT-Modell näher angesehen und be-schlossen, die Initiative zu unterstützen. Un-sere Leistung als Consulter umfasst dabei, Know-how einzubringen und sparsam mit-zuwirken.

ich die Aufgabe, dieses „Marktversagen“ zu hinterfragen. Sowohl lokale als auch über-regionale Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen haben diesen „Befund“ bestätigt und die Vorgehensweise von NETZ.WERK.STADT als richtungsweisend beurteilt.

IGZT: Im September wurde gemeinsam mit der Stadtgemeinde Voitsberg das 1. Stei-rische Stadtkernsymposium ausgerichtet. Gibt es daraus abgeleitet Ergebnisse?

Horst Hönig: Ja, ganz sicher! Ausgehend von der Stadtgemeinde Voitsberg unter Bür-germeister Meixner wurde veranlasst, eine Evaluierungsstudie durch die EIB zu erstel-len. Vertreter der EIB stellten in Voitsberg das Förder- und Finanzierungsinstrument JESSICA vor.

IGZT: Was sind die Ziele 2013?

Hans Draxler: Erstens mit der Aussage der Evaluierungsstudie am Modellfall Voitsberg die Förderschiene JESSICA ins Programm ab 2014 zu implementieren. Zweitens diese Studie zu veröffentlichen und gemeinsam mit den Interessenvertretern in die Regi-onen zu tragen. Drittens unsere Initiative im Rahmen des EU-Stadtentwicklungsforums für Österreich weiter auszubauen. Als Leitspruch wollen wir die Abkürzung RTU verwenden, REGIONAL – TyPISCH – UNVER-WECHSELBAR.

Horst Hönig: Ein besonderes Anliegen ist es, das Kapitel der Stadtentwicklung im Sinne unseres Ansatzes als Motor der Regional-entwicklung zu sehen. Die Stadtzentren der Bezirkshauptstädte waren bis vor wenigen Jahren wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt in den Regionen. Mit „runderneuerten“ Ortskernen würden diese Zentren Wachstum und Be-schäftigung generieren, und dies wirkt auch der Abwanderung entgegen.

Infos auf der HP:www.netzwerkstadt.jimdo.com

Foto: Hönig/Draxler

Modell Voitsberg HHStadtkeller

Stadt- und RegionalentwicklungInitiative NETZ.WERK.STADT

Horst Hönig Hans Draxler Die Ingenos.Gobiet hat sich die Aufga-be gestellt, den immer höheren An-forderungen des Marktes nicht nur

zu entsprechen, sondern mit einem Manage-ment Change auch einen Mehrwert für sei-ne Kunden zu schaffen. Aus diesem Grund wurde 2012 das Projekt „Management Chan-ge IGZT 2.0“ gemeinsam mit einem externen Berater – Czipin Consulting – gestartet.

In dem Projekt haben sich zwei Kernfragen gestellt: Wie kann ich das Know-how und die Erfahrungen des Unternehmens für die Leistungserbringung bestmöglich bündeln? Wie kann ich die Projekte so steuern, dass die vorhandenen Ressourcen noch besser eingesetzt werden?

Das Ergebnis des Projektes ist eine Orga-

nisation der Ingenos.Gobiet nach Business Units, die funktional gegliedert und stand-ortunabhängig sind. Die so gebildeten BU’s sind somit

1. Generalplanung2. Baumanagement3. Technik4. Wirtschaftsingenieurwesen und5. Tiefbau.

Diese Units werden von einem Support-center unterstützt, in dem sämtliche kauf-männischen und Verwaltungsagenden ge-bündelt sind. Damit kann die Summe an Erfahrungen aller Standorte zu einer Wis-sensbasis vereint werden. Weiters wurde ein Projektcontrolling eingeführt, welches unsere Projektteams noch zielorientierter steuert. Die Erbringung einer marktkon-

Management Change – IGZT 2.0formen und qualitativ hochwertigen Lei-stung ist durch den konsequenten Einsatz dieses neuen Instrumentariums auch in der Zukunft gewährleistet. Ebenfalls wurde ein durchgängiges Qualitätsmanagement in al-len BU’s verabschiedet.

Was hat das nun für einen Vorteil für unsere Kunden?Aufbauend auf den bestehenden Stärken – hochmotiviertes Personal und ausgezeich-netes Qualitätsmanagement – bringt der Management Change einen weiteren Pro-fessionalisierungsschritt. Die Ingenos.Go-biet ist somit in der Lage Großprojekte in der Baubranche innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens und der vereinbarten Budgets entsprechend den Marktanforderungen noch effizienter abzuwickeln.

BU 1 – GeneralplanerRobert Haider

BU 2 – BaumanagementWinfried Lechner

BU 3 – TechnikGerhard Buchmann

BU 5 – TiefbauRobert Zach

BU 4 – Wirtschafts-ingenieurwesenAndreas Gobiet

BU SupportcenterWolfgang Heiling

Sprecher der Geschäftsführung

Andreas Gobiet

GerhardBuchmann

AndreasGobiet

RobertHaider

WinfriedLechner

RobertZach

FinanzenInformationstechnologie

PersonalMarketing

Eigentümerversammlung

Hochbau PlanungTragwerksplanungAusschreibungenKostenermittlung

BaumanagementTotalunternehmer

Technische GebäudeausrüstungEnergie und Umwelt

ProjektmanagementBegleitende Kontrolle

LiegenschaftsbewertungGutachten

Allgemeine InfrastrukturFlussbau

Wasserwirtschaft

Standorte: Wien, Gleisdorf, Ligist, Gmunden, St. Pölten

Management Change – Unternehmensstruktur IGZT 2.0

Stand 01/2013

IGZT: Betrachtet man steirische Städte von Radkersburg bis Murau, so könnte man sa-gen, dass „der Zug bereits abgefahren“ ist: vor den Stadtmauern sprießen lieblose Ein-familienhaussiedlungen, und uniformierte Handelskorridore ergänzen das Ganze zu einem Bild gnadenloser Zersiedelung.

Horst Hönig: Das ist Stand der Entwicklung und hoffentlich gleichzeitig Wendepunkt. Es kann gesagt werden, dass bisher ein echtes „Marktversagen“ in der Stadterneuerung zu diagnostizieren ist. Das betrifft nicht nur den Einzelhandel in den Stadtzentren, son-dern auch den Wohn- und Hotelbau. In ei-ner jüngst erfolgten Beauftragung hatte

lich Winfried Lechner gelungen ist, hat mir wiederum einen Anstoß gegeben, diese Be-mühungen fortzusetzen. Etwa gleichzeitig konnte ich im Bezirk Voitsberg an der Auf-bereitung des EU-Projektes EPOurban für die Erneuerung der historisch gewachsenen Stadtzentren mitwirken. In diesem Zusam-menhang konnten mit der Initiative NETZ.WERK.STADT, das ist ein gemeinnütziger Verein, Inhalte und Ziele rund um die Stadt-erneuerung in den Regionen gebündelt wer-den.

IGZT: Was wurde da gebündelt, bzw. wie wird die Erneuerung der Stadtzentren im Bezirk Voitsberg organisiert?

IGZT Inside Themen-Special:

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IGZT INSIDE Februar 2013 www.igzt.atSeite 6 Seite 7

Energieausweis für Argentinien –ein nachhaltiger BerichtNachhaltiges Bauen in Buenos AiresDie Geschäftsführung der Ingenos.Gobiet, vertreten durch Herrn DI Robert Haider, reiste Ende November 2012 gemeinsam mit dem Teamleiter der Hochbau Planung, Herrn DI Joerg Westphal, MAS zur Zertifizie-rung des Gebäudes „Casa EcoSolar“ nach Ar-gentinien. „Casa EcoSolar“ ist ein NGO-Vor-zeigeprojekt für die Selbsterhaltung eines Gebäudes mit erneuerbaren Energien. Ne-ben der Zertifizierung haben die Firmen-vertreter innerhalb einer Woche außerdem die Fachkompetenz des Unternehmens im Bereich „Nachhaltiges Bauen“ bei mehre-ren Vorträgen unter Beweis gestellt und es konnten wertvolle Erfahrungen mit Interes-sierten und Planern ausgetauscht werden.

Nach der Ankunft in Buenos Aires, Argenti-nien, und einer kurzen Orientierung in der zweitgrößten Metropole Südamerikas ging es gleich zum ersten von 4 Vorträgen in die „Universidad de Palermo“, um gemeinsam mit dem in Buenos Aires ansässigen deut-schen Architekten Martin Jasper über die

Institut der Universität von Jujuy einem Pro-jekt in Jujuy angenommen, um das Gebäude „Casa EcoSolar“ mit einem Energieausweis nach österreichischem Standard zertifizie-ren zu können.

Was ist die „Casa EcoSolar“?Die „Casa EcoSolar“ ist ein Gebäude, ausge-stattet mit verschiedenen Solarsystemen, die etwa ein Drittel im Vergleich zu herkömm-lichen Kollektoren kosten. Es demonstriert an-schaulich, wie ein Haus architektonisch mit einem nachhaltigen Ansatz und maximaler Energieeffizienz errichtet werden kann.

Das Gebäude wurde komplett mit solarther-mischen Geräten (Heizung, Wasser, Backo-fen, Photovoltaikmodule für solare Stromer-zeugung) ausgestattet, was einen autarken Betrieb ermöglicht. Dadurch kann eine rund 20-fache Energieeinsparung erzielt werden.

„Durch geringe Adaptionen bei der Planung und Umsetzung können wir beispielsweise einen 603-kWh-Verbrauch auf 39 kWh mi-

Vorteile von nachhaltigem Bauen zu be-richten. (Lesen Sie dazu auch das Interview auf Seite 8.)

Der nächste Stopp führte die 3 Herren in den Nordwesten Argentiniens, zum Haupt-grund des Besuchs in Südamerika.

Alternative Energienressourcenschonend nutzenStrom ist in Argentinien aufgrund des gro-ßen Erdgasvorkommens (noch) sehr billig. Langsam beginnt ein Umdenken. NG-Orga-nisationen wie die „Fundación EcoAndina“ unterstützen dieses Vorhaben, vor allem in schwer zugänglichen Gebieten in der Puna, die sich vom Süden Boliviens bis in den Nordosten Argentiniens erstreckt. Hier sind die Haushalte auf Alternativen zu den her-kömmlichen Propangasflaschen angewie-sen. Die Ingenos.Gobiet.ZT GmbH hat sich in enger Zusammenarbeit mit der „Fundación EcoAndina“, den planenden Architekten (M. Sehmsdorf, M. Schimke und M. Jasper), dem Solarplaner C. Müller und dem geologischen

nimieren und somit außerordentliche Ein-sparungen erzielen“, freut sich DI Haider bei der Übergabe der Zertifizierung. Die „Casa EcoSolar“ wird voraussichtlich mit März 2013 fertiggestellt und dient als Aus-bildungs- und Entwicklungszentrum für die Verbreitung des solaren Bauens in der Region.

Innerbetrieblich konnte das Projekt die Sichtweise über die Notwendigkeit bauphy-sikalischer Bewertung und deren tatsäch-liche Sinnhaftigkeit verändern. Die betei-ligten Mitarbeiter haben sich mit großem Engagement der Sache gewidmet und ge-meinsam alle technischen und sprachlichen Barrieren überwunden. In Österreich wird der Energieausweis oft nur mehr als Pflicht

neben der Kür betrachtet, und Gebäude las-sen sich nur mehr mit sehr hohem tech-nischen, finanziellen, aber auch sozialen Aufwand (z. B. indem Technik für den Nutzer „vereinfacht“ werden muss) weiter optimie- ren. Durch die Anwendung adaptierter Tech-niken für die örtliche Initiative in Argenti-nien könnte allerdings ein konkreter Mehr-wert geschaffen werden, beispielsweise die Solarküche oder der Solarofen, was durch das Team in Wien direkt miterlebt werden durfte.

Durch die Herstellung von messbarer, weil physikalisch nachvollziehbarer Transparenz kann ein kleiner, aber nachhaltiger Beitrag zur Verbreitung solaroptimierter und ener-gieeffizienter Bauweisen geleistet werden.

Energieausweis:Energieverbrauch der „Casa EcoSolar“ (Abb. links) im Vergleich zu üblichen Gebäuden in Argentinien (Abb. rechts)

„Solarküche“Besuch bei der argentinischen Architektenkammer

Noch muss mehr Bewusstsein für Projekte dieser Art geschaffen werden, aber erste Schritte in die richtige Richtung wurden bereits vor 17 Jahren mit der Gründung der „EcoAndina“ getan. Für die Präsidentin der NGO, „Fundación EcoAndina“, Silvia Rojo, de-ren Aufgabe es ist, netzfernen Haushalten in der Puna alternative Energiequellen zu er-möglichen, ist die Zertifizierung eine Bestä-tigung ihrer Arbeit. „Wir freuen uns ganz be-sonders über die persönliche Übergabe des Energieausweises durch Herrn Haider und Herrn Westphal von der Ingenos.Gobiet und laden auch andere europäische Firmen ein, sich an Projekten dieser Art zu beteiligen.“

Von der Zertifizierung zum nächsten VortragIn Jujuy-Stadt wurde das Projekt nochmals vor der gesamten „Fundación EcoAndina“ und der örtlichen Architektenkammer prä-sentiert. Bei dieser Gelegenheit wurden nochmals die Hintergründe der Zertifizie-rung erklärt und erläutert und Diskussionen über die Entwicklung argentinischer Stan-dards geführt.

Besuch bei der argentinischen ArchitektenkammerDen Abschluss der Vortragstätigkeit bildete dann der Vortrag bei der Architektenkam-mer „SOCIEDAD CETRAL DE ARQUITECTOS“ in Buenos Aires. Vor 50 Personen konnten DI Haider und DI Westphal abermals die Vor-teile des nachhaltigen Bauens einem brei-ten Publikum näherbringen.

Die Ingenos.Gobiet freut sich über den gro-ßen Anklang und das rege Interesse an ih-ren Vorträgen. Neben der Verleihung des Energieausweises wird auch in Zukunft ihr Augenmerk auf der Förderung von Projekten mit einem architektonisch nachhaltigen Hintergrund liegen.

Gebäude „Casa EcoSolar“SEHMSDORF SCHIMKE JASPER Architekten

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IGZT INSIDE Februar 2013Seite 8

Impressum: Herausgeber: Ingenos.Gobiet.ZT GmbH, A-1060 Wien, Mariahilfer Straße 17

Tel.: 01 / 512 94 10Fax: 01 / 512 94 10-900

E-Mail: [email protected]: www.igzt.at

Martin Jasper ist mit seinem Archi-tekturbüro Jasper Architects seit 5 Jahren in Argentinien ansässig.

Am Anfang stand eine Einladung 2007 nach Buenos Aires im Rahmen eines Real Estate Kongresses, einen Vortrag über nachhal-tiges Bauen zu halten, mittlerweile arbeitet das Büro mit 10 Mitarbeitern und Aufträ-gen sowohl vor Ort als auch in Österreich und Deutschland. Als deutscher Architekt versucht er, das Know-how von dem, was in Europa schon „state-of-the-art“ ist, nach Südamerika zu bringen. Bei seinem letzten Besuch in Wien zu einer Projektbesprechung hatten wir die Gelegenheit, Herrn Jasper ge-nauer zum Projekt „Casa EcoSolar“ zu befragen:

IGZT: Die architektonische Planung eines Gebäudes mit einem nachhaltigen Ansatz in den Bergen Argentiniens – wie ist es zu Ihrer Beteiligung, gemeinsam mit der IGZT, bei diesem Projekt gekommen?

Martin Jasper: Durch meine zahlreichen Vorträge in Argentinien über Nachhaltig-keit in der Baubranche kam ich in Kontakt mit meinem Kollegen Michael Sehmsdorf, der von der Stiftung „Fundación EcoAndi-na” als Planer beauftragt wurde. Die Stif-tung kümmert sich darum, die Nutzung von Solarenergie im Hochland Argentiniens zu verbreiten. Zu diesem Zweck wurde ein Entwicklungshilfeprojekt mit dem Namen „Casa EcoSolar“ ins Leben gerufen. Die „Casa EcoSolar“ ist ein Schulungszentrum für die Stiftung und zielt vor allem auf die Darstel-lung von Anwendungen der Nutzungen von Solarenergie. Die Stiftung unterstützt hier-bei vor allem eine Gegend im Nordwesten Argentiniens, Jujuy, da sich der Ort durch

referiert. Es gibt bereits viele Kollegen und Firmen, die sich schon positionieren, um bei-spielsweise Dämmmaterialien und Solare-nergienutzung auf den Markt zu bringen.

IGZT: Auf was sind Sie besonders stolz?

Martin Jasper: Wir konnten einen kulturel-len Beitrag zum Nachhaltigkeitsgedanken leisten. Deutsches Know-how wurde bei diesem Projekt mit lokalen Mitarbeitern und Methoden umgesetzt, d. h. es wurde alles vor Ort mit den zur Verfügung stehen-den Materialien und Arbeitskräften entwi-ckelt und gebaut. Somit ist die Stiftung im Allgemeinen und die „Casa EcoSolar“ nicht abhängig von Institutionen, Firmen oder Personen, sondern ist selbst imstande, die Gewinnung von Energie mittels Solarkraft umzusetzen. Die Menschen dort wissen jetzt, dass sie die Sonnenkraft, über die sie seit Jahrtausenden verfügen, auch für ihre Zwecke nützen können.

IGZT: Wie ergab sich die Zusammenarbeit mit der IGZT?

Martin Jasper: Wir, Jasper Architects und IGZT, sind beide eingeladen worden zur Aus-schreibung der Nordbahnstraße. An dem Projekt haben wir dann erstmals unabhän-gig voneinander gearbeitet und sind dann in der zweiten Phase zusammengeführt worden. So haben wir uns kennengelernt. Die Zusammenarbeit hat von Beginn an au-ßergewöhnlich gut funktioniert, und als ich dann von dem Projekt in Argentinien erzählt habe, ist die Idee entstanden, dass die IGZT die Anwendung eines Energieausweises dort herbeiführen könnte.

seine optimalen Bedingungen ideal für So-larenergienutzung auszeichnet. Gerade im Hochland haben die Menschen wenig Zu-gang zu anderen Energiequellen und Strom ist sehr teuer. Der Architekt Michael Sems-dorf hatte schon die ersten Grundsteine zur Verwirklichung des Projektes gelegt und mir dann, als er Argentinien verlassen hat, die weiterführende Ausführungsplanung wie auch die bauliche Realisierung des Projektes übertragen. Unterstützt wird diese Initiative unter anderem auch von der Deutschen Bot-schaft und der GIZ (Deutsche Ges. f. Intern. Zusammenarbeit).

IGZT: Werden parallel dazu schon solche Ge-bäude geplant, wo eben diese Maßnahmen angewendet werden?

Martin Jasper: Ja, es gibt schon Anwen-dungen, aber nicht in der Komplexität. Beim Mustergebäude „Casa EcoSolar“ ist es ge-lungen, alle Möglichkeiten der Solarenergie-nutzung anzuwenden.

IGZT: Eigentlich ist Strom in Argentinien ja recht günstig, warum gerade in der Gegend um Jujuy nicht?

Martin Jasper: Die geringen Kosten rüh-ren daher, dass der Strom normalerweise staatssubventioniert ist. Dadurch hat es die Nachhaltigkeitsbewegung bisher auch sehr schwer gehabt, sich durchzusetzen. Das wird sich aber, vermute ich, in den nächsten 2 Jahren stark ändern, da der Staat gar nicht mehr die Ressourcen hat, diese Subventi-onen beizubehalten. Ich bin nicht der Ein-zige, der bereits seit ein paar Jahren über En-ergieeffizienz im Bauwesen in Argentinien

Martin Jasper

Interview mit Architekt Martin Jasper