die verteilung von progesteron- und dodecandion-2,11-bisguanylhydrazon im meerschweinchenorganismus

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288 Referate der aehten Frfihjahrstagung /~nderungen yon T 4 und T abei konstant bleibender Jodidkonzentration erfolgen, die gering, aber signifikant sind. Eine Deutung ist zur Zeit nieht mSglich. -- Die Resultate yon TAV~OG [2, 3] sind nur zum Teil, die yon M. DE ESCOB~_R [1] hingegen voll best~tigt worden. Auch unseres Er- aehtens ist nieht damit zu reehnen, dab naeh dem Auftragen enzymati- seher Organhydrolysate (pH 8,4--8,6) info]ge einer Variation der TZ Artefakte entstehen, wenn eine direkte Bestrahlung verhindert wird. Literatur 1. Yl. DE ESeOB~, G., P. LLORE~CTE, T. To~, and E. DELREY: Bioehem. J. 88, 526--530 (1963). 2. TAv~OG, A. : Endocrinology 73, 45--56 (1963). -- Endocrinology 78, 581--587 (1963). Privat-Dozent Dr. M. H~iBEL,Dipl. Chem. Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6900 Heidelberg, ttauptstraBe 47--51 Die Verteflung yon Progesteron- and Dodecandion-2,11-bisguanyl- hydrazon im Meerschweinchenorganismus. Yon P. HOP~)L~, G. KU- SCHINSKY~E. MUTSCHLERund U. WOLLERT Als typische Vertreter yon digitalisartig wirkenden Bisguanylhydra- zonen (BGs) mit untersehiedlichen Tr/igermolekiilen wurden Progesteron- bisguanylhydrazon (BG 3i) und Dodecandion-2,11-bisguanylhydrazon (BG 32) untersueht, lqarkotisierten m~nnlichen Meersehweinchen yon 450--610 g wurden 1,7 mg/kg BG 31 bzw. 20 rng/kg BG 32 in eine Bein- vene infundiert. Sofort, 3 Std, 12 Std bzw. 7 Tage naeh Infusionsende erfolgte die quantitative Bestimmung der BGs nach der yon uns fiir 3,3'- DJIuethyl-4,4'-diaeetyl-diphenyl-bisguanylhydrazon (BG 60) besehriebe- nen Methode (HOFMA~I~, KUSCHINS]~Y, MVTSCHLEI~ U. WOLLEI~T, 1966), die gering modifiziert wurde. Wie bei Digitoxin besitzt das Herz auch zu den BGs keine besondere Affinit~t. In Leber und ~Nieren wird die h6chste Konzentration gefunden, was auf die Bedeutung dieser Organe fiir die Ausscheidung hinweist. Dagegen ist die Konzentration der BGs in den Nebennieren im Vergleich zum DigitoxiI1 niedrig. In der Elimination aus den verschiedenen Organen verh~lt sich BG 31 i~hnlich wie BG 60, wghrend sich BG 32 dentlich unterscheiclet. Beim BG 32 ist wie beim Digitoxin eine stete Konzentrationsverringerung in allen Organen, auch im tterzen, zu verfolgen. 7 Tage naeh Infusion sind nur noch geringe Substanzmengen nachweisbar. Dagegen sinkt die Konzentration yon BG 31 nur langsam ab. 7 Tage nach Infusion liegt in Nieren, Leber, Milz und Lunge mit 10,9; 4,2; 2,5 bzw. 2,1 ~g/g Organ noch etwa die H~.lfte der sofort naeh Infusion gefundenen Konzentration vor. Noeh ausge-

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288 Referate der aehten Frfihjahrstagung

/~nderungen yon T 4 und T abei konstant bleibender Jodidkonzentration erfolgen, die gering, aber signifikant sind. Eine Deutung ist zur Zeit nieht mSglich. -- Die Resultate yon TAV~OG [2, 3] sind nur zum Teil, die yon M. DE ESCOB~_R [1] hingegen voll best~tigt worden. Auch unseres Er- aehtens ist nieht damit zu reehnen, dab naeh dem Auftragen enzymati- seher Organhydrolysate (pH 8,4--8,6) info]ge einer Variation der TZ Artefakte entstehen, wenn eine direkte Bestrahlung verhindert wird.

Literatur 1. Yl. DE ESeOB~, G., P. LLORE~CTE, T. T o ~ , and E. DEL REY: Bioehem. J. 88,

526--530 (1963). 2. TAv~OG, A. : Endocrinology 73, 45--56 (1963).

-- Endocrinology 78, 581--587 (1963).

Privat-Dozent Dr. M. H~iBEL, Dipl. Chem. Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6900 Heidelberg, ttauptstraBe 47--51

Die Verteflung yon Progesteron- and Dodecandion-2,11-bisguanyl- hydrazon im Meerschweinchenorganismus. Yon P. HOP~)L~, G. KU- SCHINSKY~ E. MUTSCHLER und U. WOLLERT

Als typische Vertreter yon digitalisartig wirkenden Bisguanylhydra- zonen (BGs) mit untersehiedlichen Tr/igermolekiilen wurden Progesteron- bisguanylhydrazon (BG 3i) und Dodecandion-2,11-bisguanylhydrazon (BG 32) untersueht, lqarkotisierten m~nnlichen Meersehweinchen yon 450--610 g wurden 1,7 mg/kg BG 31 bzw. 20 rng/kg BG 32 in eine Bein- vene infundiert. Sofort, 3 Std, 12 Std bzw. 7 Tage naeh Infusionsende erfolgte die quantitat ive Bestimmung der BGs nach der yon uns fiir 3,3'- DJIuethyl-4,4'-diaeetyl-diphenyl-bisguanylhydrazon (BG 60) besehriebe- nen Methode (HOFMA~I~, KUSCHINS]~Y, MVTSCHLEI~ U. WOLLEI~T, 1966), die gering modifiziert wurde. Wie bei Digitoxin besitzt das Herz auch zu den BGs keine besondere Affinit~t. In Leber und ~Nieren wird die h6chste Konzentrat ion gefunden, was auf die Bedeutung dieser Organe fiir die Ausscheidung hinweist. Dagegen ist die Konzentrat ion der BGs in den Nebennieren im Vergleich zum DigitoxiI1 niedrig. In der Elimination aus den verschiedenen Organen verh~lt sich BG 31 i~hnlich wie BG 60, wghrend sich BG 32 dentlich unterscheiclet. Beim BG 32 ist wie beim Digitoxin eine stete Konzentrationsverringerung in allen Organen, auch im tterzen, zu verfolgen. 7 Tage naeh Infusion sind nur noch geringe Substanzmengen nachweisbar. Dagegen sinkt die Konzentrat ion yon BG 31 nur langsam ab. 7 Tage nach Infusion liegt in Nieren, Leber, Milz und Lunge mit 10,9; 4,2; 2,5 bzw. 2,1 ~g/g Organ noch etwa die H~.lfte der sofort naeh Infusion gefundenen Konzentration vor. Noeh ausge-

Referate der achten Friih]uhrstagung 289

pr~gter ist die Fahigkeit, BG 31 zuriickzuhalten, beim Herzen, bei dem sich naeh 7 Tagen mit 2,1 ~g/g der gleiehe Wert wie unmittelbar nach Infusionsende finder. Aus den untersehiedlichen Ergebnissen ffir BGs mit verschiedenen Tr~germolekiilen ergibt sieh, dai~ fiir das Verhalten dieser Substanzen im Organismus nieht allein die beiden Guenylhydra- zongruppen verantwortlich sind.

Literatur I-IOFMAN~, P., G. Kvsemu~sKY, E. MUTSOF~L~R U. U. WOLr,~T: l~aunyn-Schmiede-

bergs Arch. Pharmak. exp. Path. 255, 28 (1966).

Prof. Dr. G. KUSCHINSKY Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6500 Mainz, Langenbeckstra~e 1

Wirkung yon Chlorpromazin (CPZ) und a-Methyl-p-Tyrosin (aMpT) aut den Dopamin-(DA)Gehalt des nigro-stri~iren Systems. Von O. HOI~NY- KIEWICZ, H.-,[. LISCH und H. DENK

Es wnrde versucht, durch Anwendung des Tyrosinhydroxylase- Hemmers ~MpT den Mechanismus der CPZ-Wirkung auf den Stoffwech- sel des DA im Gehirn zu untersuchen. Bekanntlich beeinfluBt CPZ zwar den DA-Gehalt des Gehirnes nieht wesentlich, erh6ht abet dennoch die Konzentration des DA-Metaboliten tIomovanillinsiiure. Werm CPZ, wie CA~LSSON vorgeschlagen hat, dureh Blockade der DA-Receptoren den DA-Umsatz (--~ Verbraueh ~- Synthese) im Sinne eines feedback-Mecha- nismus steigert, so war zu erwarten, dab dieser Effekt durch Hemmung der Tyrosinhydroxylierung Ms des limitierenden Schrittes in der DA- Synthese besonders deutlich werden wiirde. Tats~chlich senkte ~MpT, 20 mg/kg i. p., nach 5 Std den DA-Gehalt des Gesamtgehirnes m~nnlicher Albinomi~use um ca. 47°/o, in Kombination mit 10 mg/kg i. p. CPZ jedoch um ca. 74°/0 . U m zu sehen, wie die verschiedenen Abschnitte der DA- Neurone (Zellk6rper bzw. Endigungen) auf CPZ reagieren, haben wit bei weibliehen Albinom~usen das Verhalten des DA im Striatum- und Nigra- bereich getrennt untersucht. Durch Dosen yon 2:5, 5 und 10 mg/kg i. p. ~MpT (naeh 5 Std) wurde das DA des Striatumbereiehes weder allein noch im Kombination mit 10 mg/kg CPZ gesenkt, das ~igra-DA war jedoch bei Gabe beider Stoffe signifik~nt niedriger als bei ~MpT-G~be allein. Dieses regional verschiedene Verhalten des Gehirn-DA kSnnte dadurch bedingt sein, dal3 in der Subst. nigra (= ZenkSrper der DA- Neurone) vor allem die Synthese, im Striatum (~ DA-Endigungen) der Verbrauch yon DA im Vordergrund steht. Dementsprechend mfil3te sich Umsatzsteigerung des DA (durch CPZ) bei Anwesenheit eines Synthese- hemmers (~MpT) vial starker in der Nigra als im Striatum auswirken,

20 ~aunyn-Schmiedebergs Arch. t)harmak, exp. Path., Bd. 257 (Tagungsbericht)