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Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 1
SCHULUNGSUNTERLAGEN UND ERNÄHRUNGSPLÄNE
FÜR DIÄTASSISTENTENSCHULEN
DIE ROLLE DER LEBENSMITTELDOSE
IN ERNÄHRUNG UND DIÄTETIK
VORWORT
Mit dem vorliegenden Lehr- und Beratungsmaterial wen-
den wir uns an Diätassistentenschülerinnen und -schüler,
um sie zum Thema „Gesunde Ernährung mit Lebensmitteln
aus der Dose“ zu informieren.
Was unter „gesunder“ Ernährung zu verstehen ist, unter-
liegt einem ständigen Wandel. Einigkeit besteht allerdings
darüber, dass die Nahrung ausgewogen, vielseitig und
damit reich an Nährstoffen sein soll. Durch veränderte Ar-
beits- und Lebensbedingungen und daraus resultierende,
häufig auch neu zu organisierende Familiensituationen
haben sich die Ernährungsgewohnheiten verändert. Es-
sen hat oft nicht mehr eine so zentrale Bedeutung in der
Tagesgestaltung – eine Mahlzeit soll möglichst schnell,
schmackhaft, einfach zuzubereiten und nach Möglichkeit
auch gesund und ausgewogen im Nährstoffgehalt sein.
In Lebensmitteln aus der Dose bleiben durch sorgsame
und schonende Verarbeitung Nährstoffe und Vitamine zu
einem hohen Prozentsatz erhalten.
Prof. Dr. Reinhard Hambitzer, Fachbereich Oecotropholo-
gie der Fachhochschule Niederrhein sagt: „Wer Lebens-
mittel aus der Dose isst, tut seinem Körper etwas Gutes. Er
nimmt Nährstoffe und wichtige Vitamine zu sich. Deshalb
ist die Dose nicht nur für Menschen mit wenig Zeit, son-
dern auch für Ernährungsbewusste eine empfehlenswerte
Alternative zu Frischprodukten.“
Mit den vorliegenden Schulungsunterlagen und Ernäh-
rungsplänen wollen wir Sie als angehende Diätassistentin
oder angehenden Diätassistenten ausführlich über die
Vorteile der Dose, ernährungsphysiologische Aspekte und
Ideen zum praktischen und gesunden Einsatz von Lebens-
mitteln aus der Dose in unterschiedlichen Lebenssituatio-
nen oder bei bestimmten Erkrankungen informieren.
Die Schulungsunterlagen sind so aufgebaut, dass Sie
einzelne Themenbereiche, die für Sie von Interesse sind,
auswählen können. Die einzelnen Rubriken entnehmen
Sie bitte dem nachfolgenden Inhaltsverzeichnis. Jedes
Kapitel enthält als Einstieg Fachinformationen zu der Be-
völkerungsgruppe oder dem Krankheitsbild. Arbeitsblätter
bieten die Möglichkeit, das Gelernte zu vertiefen. Ernäh-
rungspläne zeigen anschaulich, wie Lebensmittel aus der
Dose sinnvoll in einen ausgewogenen Speiseplan integ-
riert werden können.
Viel Freude und ein informatives Studium der Schulungs-
unterlagen!
Initiative Lebensmitteldose
2 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
INHALT
1. VORTEILE DER DOSE 3
Stabilität und Schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Haltbarmachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Nährwertgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Handhabung im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2. ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG 11
Ernährung von Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ernährung für Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Ernährung für Senioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Ernährung und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3. ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT 19
Ernährung bei metabolischem Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Hyperlipidämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Ernährung bei Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Ernährung bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Ernährung bei Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Chronische Obstipation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Dünndarmresektion / Kurzdarmsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4. ARBEITSBLÄTTER 27
Nährstofferhalt am Beispiel der Hitzekonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Die Rolle von Calcium und Vitamin D in Bezug auf die Ernährung von Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . 29
Die Dose – eine gute Alternative für den Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Kritische Nährstoffe im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Glykämischer Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Gutes aus der Dose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Musterlösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 3
1.1.1 VORTEILE DER DOSE
STABILITÄT UND SCHUTZ
Die Lebensmitteldose besteht aus besonders dünnem
Weißblech, das mit Zinn veredelt und innen mit einer
hochelastischen Kunststoffschicht versehen ist. Die Ei-
genschaften des Materials Stahl – Ausgangsstoff für die
Herstellung von Weißblech – machen die Dose zu einer
extrem sicheren Verpackung und schützen die darin ent-
haltenen Lebensmittel vor
Viele Nahrungsmittel enthalten Stoffe, zum Beispiel Säure,
die Verpackungen angreifen können. Deswegen werden
Dosen mit widerstandsfähigen, hochelastischen und ste-
rilisationsfesten Innenbeschichtungen versehen, wodurch
der Doseninhalt nicht mit dem Weißblech in Berührung
kommen kann. Diese meist weiße oder goldene Innenbe-
schichtung verkraftet mühelos Verformungen, Schläge sowie Stöße. Es ist somit absolut unbedenklich, Dosen
mit Dellen zu verwenden.
Schon vor der Palettierung durchlaufen die fertigen, noch
offenen Dosen eine Dichtigkeitsprüfung unter Druckluft und
Vakuum, bevor sie zum Befüllen weitergegeben werden.
Die typischen Rillen, die die Dosen umlaufen, auch
„Sicken“ genannt, verleihen der Dose zusätzlich Stabili-
tät. Zudem ist die Dose temperaturbeständig, stapelbar
und erlaubt hohe Abfüll- und Verschließgeschwindigkei-
ten. Sie punktet außerdem mit einer sehr langen Lebens-
dauer.Sauerstoff
Licht
Feuchtigkeit
Verschmutzung
Geruchs- und Geschmacksveränderung
VORTEILE DER DOSE
4 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
1.2 VORTEILE DER DOSE
HALTBARMACHUNG
Lebensmittel in Dosen sind im Vergleich zu anderen
Lebensmitteln sehr lange haltbar. Dies liegt jedoch nicht
an dem Zusatz von Konservierungsstoffen, sondern lässt
sich auf die schützende Verpackung Weißblech und einen
haltbarmachenden Erhitzungsschritt zurückführen. All-
gemein unterscheidet man drei Konservierungsverfahren:
Die häufi gsten beiden Verfahren der Haltbarmachung
von Lebensmitteln in der Dose sind Pasteurisation und Sterilisation, sie zählen zur Gruppe der physikalischen
Konservierung.
STERILISATION: ERHITZUNG DER DOSE AUF ÜBER 100 °C
Die Sterilisation stellt die vollständige Inaktivierung von
Mikroorganismen und Enzymen sicher. Sie eignet sich für
Lebensmittel ohne eigene Schutzmechanismen, zum Bei-
spiel Bohnen, Erbsen oder Fleisch- und Wurstwaren. Die
Erhitzung erfolgt in einem Autoklaven (Druckbehälter) unter
Gegendruck.
PASTEURISATION:TEMPERATUREN VON 70–100 °C
Sie kommt bei Produkten mit hohen eigenem Zucker- bzw.
Säuregehalt zum Einsatz, der das Wachstum von Mikro-
organismen schon von selbst einschränkt. Sie dient der
Haltbarmachung von Konfi türen, Obst und Sauergut. Die
Hitzebehandlung erfolgt mittels Durchlaufpasteurisatoren
im Wasserbad mit Dampf- oder Berieselungsdüsen.
Dem Erhitzungsvorgang folgt stets ein rasches und intensi-
ves Kühlen, um unkontrolliertes Nachgaren zu verhindern.
Physikalische Konservierung
Chemische Konservierung
Mikrobiologische Konservierung
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 5
1.3 VORTEILE DER DOSE
NÄHRWERTGEHALT
Für unseren Körper sind Vitamine, Mineralstoffe und Spu-
renelemente lebenswichtig. Doch oft gehen durch die
häusliche Aufbewahrung und Zubereitung viele Vitamine
verloren. Nicht so bei der Lebensmitteldose.
Die Abfüllung der Lebensmittel erfolgt im direkten Anschluss an die Ernte, sodass die Produkte aus der Dose einen hohen Nährwertgehalt aufweisen. Dies
bestätigt die 2008 durchgeführte Nährwertuntersuchung
zum Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Lebensmitteln in
der Dose. Verschiedene Dosengerichte wurden in Hinblick
auf die Nährstoffzusammensetzung mit frischen, nach
haushaltsüblichen Rezepten und Garmethoden zuberei-
teten Lebensmitteln verglichen.
Bei den Hauptnährstoffen Fett, Kohlenhydrate und Proteine
ließen sich keine signifi kanten Unterschiede ausmachen,
teilweise schneiden die Gerichte aus der Dose besser ab.
Bei den Ballaststoffen liegt beispielsweise der Mexiko-Mix
aus der Dose mit 68 % der empfohlenen Tagesdosis pro
Portion vor dem vergleichbaren Produkt mit nur 40 %.
Die Ergebnisse der Mineralstoffe Kalium (spielt eine wichti-
ge Rolle im Elektrolythaushalt) und Magnesium (unter an-
derem bedeutend für die Muskelkontraktion) liegen eben-
falls fast gleich auf. Mit dem Verzehr einer Portion Reistopf
mit Fleischklößchen aus der Dose können 13 % an Kalium
(zum Vergleich haushaltsübliche Methode: 14 %) und 8 %
an Magnesium (9 % beim Vergleichsgericht) der täglich
empfohlenen Nährstoffzufuhr abgedeckt werden.
LEBENSMITTEL AUS DER DOSE KÖNNEN DEN SPEISEPLAN AUF ABWECHSLUNGSREICHE WEISE BEREICHERN
Das für den Eiweißstoffwechsel wichtige Vitamin B6 ist im
Mexiko-Mix aus der Dose mit 38 % der täglichen Empfeh-
lung vertreten, im vergleichbaren Gericht mit 36 %. Grün-
kohl aus der Dose liefert 36 % der empfohlenen täglichen
Zufuhr an Vitamin C, der nach haushaltsüblicher Methode
zubereitete Grünkohl dagegen 46 %.
Folsäure wiederum ist in einigen Gerichten in mehr als
ausreichender Menge vorhanden. Das Vitamin ist an
sämtlichen Wachstums- und Entwicklungsprozessen im
menschlichen Organismus beteiligt. Der Möhrentopf aus
der Dose deckt 116 % des täglichen Folsäurebedarfs (Ver-
gleich zur haushaltsüblichen Methode: 98 %).
Der Tagesbedarf an energieliefernden Nährstoffen wie Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten sowie Mineral-stoffen und Vitaminen kann somit auch mit Lebensmit-teln aus der Dose abgedeckt werden.
Die Studienergebnisse und weitere Erläuterungen zur
Nährwertuntersuchung fi nden Sie auf den nachfolgenden
Seiten.
haushaltsübliche Methode
Angaben in Prozent der von der
DGE empfohlenen Tagesdosis
Die ermittelten Werte beziehen sich
ausnahmslos auf eine Portionsgröße
von 400 g oder ml.
Dose
VITAMIN- & MINERALSTOFFGEHALT
VON LEBENSMITTELN IN DOSEN IM VERGLEICH ZU LEBENSMITTELN ZUBEREITET AUS
FRISCHEN ZUTATEN NACH HAUSHALTSÜBLICHEN METHODEN
IM VERZEHRFERTIGEN ZUSTAND
100
%71
192
121
98
115
46
43
2
17
10
28
36
16
44
29
12
33
17
14
14
20
22
9
16
12
25
34
14
49
29
91
135
53
116
39
36
10
1
2
1
31
38
8
42
20
6
18
8
4
14
21
21
8
10
11
24
32
13
38
28
Fols
äure
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Vita
min
C
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Vita
min
B6
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Vita
min
B1
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Mag
nesi
um
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Kali
um
Grünkohl
Mexiko-Mix
Reistopf mit Fleischklößchen
Möhrentopf
Minestrone
Quelle:
Institut für Lebensmittelqualität, Willich /
Initiative Lebensmitteldose
6 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
1.3 INFOBLATT NÄHRWERTUNTERSUCHUNG
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 7
1.3 INFOBLATT NÄHRWERTUNTERSUCHUNG
ERLÄUTERUNGEN ZUR NÄHRWERTUNTERSUCHUNG
Ziel der UntersuchungVergleich von Lebensmitteln aus der Dose mit Gerichten,
die nach haushaltsüblichen Bedingungen aus frischen
Zutaten verzehrfertig zubereitet wurden im Hinblick auf
die Nährstoffzusammensetzung und somit den Gesund-
heitswert.
Hintergrundinformation
Untersuchung des unabhängigen Instituts für Lebens-
mittelqualität in Willich im Juni 2008.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein
und Fresenius wurden 19 Gerichte sowie Gemüse-
produkte aus Dosen mit selbst zubereiteten Gerichten
aus frischen Zutaten verglichen.
Ablauf
Frische Lebensmittel wurden nach haushaltsüblichen
Rezepten und Garmethoden zubereitet.
Dosenprodukte wurden auf ca. 60 °C erwärmt.
Untersucht wurden Brennwert, Fett, Proteine, Kohlen-
hydrate, ausgewählte Vitamine und Mineralstoffe.
Auswertung nach D-A-CH-Referenzwerten für die
Nährstoffzufuhr.
Ergebnisse: Hauptnährstoffe und Mineralstoffe
Bei Brennwert, Fett, Proteinen, Kohlenhydraten
und Ballaststoffen lassen sich keine signifikanten
Unterschiede ausmachen.
Bei Kalium und Magnesium liegen die Ergebnisse
insgesamt fast gleichauf.
Absolut betrachtet leisten alle der untersuchten
Gerichte einen spürbaren bis deutlichen Beitrag zur
Versorgung mit den untersuchten Mineralstoffen.
Ergebnisse: Vitamine
Vitamin C ist nur einzeln in der Höhe nachweisbar,
dass es einen Beitrag zur täglichen Gesamtversorgung
leisten kann, unabhängig davon, ob es sich um frisch
zubereitete oder Dosengerichte handelt.
Bei den B-Vitaminen gibt es einen geringen Vorteil für
die frisch zubereiteten Produkte.
Bei Folsäure gibt es kein eindeutiges Ergebnis.
Insgesamt liegen die Vitamingehalte in den Gerichten
aus der Dose fast durchweg im, für die Deckung des
Bedarfs, relevanten Bereich.
Fazit
Lebensmittel aus der Dose haben einen vergleichbar
hohen Nährwert wie Lebensmittel, die nach haushalts-
üblichen Garmethoden zubereitet wurden.
Lebensmittel aus der Dose eignen sich sehr gut als
Alternative zu Gerichten, die nach haushaltsüblichen
Methoden zubereitet werden.
Lebensmittel aus der Dose können den Speiseplan auf
abwechslungsreiche Weise bereichern.
8 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
1.4 VORTEILE DER DOSE
HANDHABUNG IM ALLTAG
ESSEN IST FERTIG
Auf der Suche nach gesunden, leicht und fi x zuzuberei-tenden Mahlzeiten stößt man schnell auf Gemüse, Sup-
pen, Eintöpfe, Fleischgerichte oder Obst aus der Dose.
Dank der schnellen Zubereitungszeit sind Lebensmittel
aus der Dose im Alltag eine gute Alternative bei ver-gleichbarer Qualität.
Ganz gleich, ob Sie ein Fertiggericht oder einzelne Ge-
müsesorten aus der Dose zubereiten möchten: Alle Pro-
dukte sind bereits schonend vorgegart. Somit müssen
die Lebensmittel nur kurz erwärmt werden, bevor sie verzehrfertig sind. Das spart viel Energie, da sie nicht mi-
nutenlang bei starker Hitze gekocht werden müssen, und
schont zusätzlich die empfi ndlichen Nährstoffe.
Die neueste Dosenöffnergeneration der kantenfreien
Dosenöffner ermöglicht ein einfaches und sicheres Öffnen
der Dose. Dabei wird der Dosendeckel entlang des äu-
ßeren Dosenrandes abgetrennt, sodass der Deckel ganz
leicht komplett abgenommen werden kann – und das al-
les ohne scharfe Kanten. Zum Wiederverschließen kann
man den Deckel einfach auf die Dose legen. Lebensmit-
tel in beschichteten Dosen, die bereits geöffnet wurden,
müssen nicht umgefüllt werden. Es genügt, die geöffnete Dose mit ihrem Deckel oder einer Frischhaltefolie ab-zudecken. So kann die Dose getrost bis zu drei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Lebensmittel aus un-
oder teilbeschichteten Dosen, die nicht sofort nach dem
Öffnen verbraucht werden, sollte man in ein geeignetes
Vorratsgefäß umfüllen.
Zudem gibt es mittlerweile viele Dosen mit Peel-off Top-
Verschluss, bei denen es keines Dosenöffners mehr be-
darf.
Noch schneller als im Topf geht die Zubereitung in der Mik-
rowelle: Einfach den Inhalt der Lebensmitteldose auf einen
mikrowellengeeigneten Teller oder in eine Schüssel geben,
abdecken, einschalten – und nach nur wenigen Minuten
ist die Mahlzeit verzehrfertig.
Je nach Geschmack lassen sich die Dosengerichte auch
individuell variieren. Beispielsweise durch die Beigabe fri-
scher Gewürze, wie Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum,
lassen sich die Speisen geschmacklich und optisch einfach
und schnell aufpeppen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Ge-
richte mit Lebensmitteln aus der Dose, beispielsweise mit
frischem Gemüse oder Fisch, zu verfeinern und auch hin-
sichtlich der Nährwertzusammensetzung zu optimieren.
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 9
1.5 VORTEILE DER DOSE
NACHHALTIGKEIT
DIE DOSE – EIN ECHTER ENERGIESPARER
Bei der Betrachtung des gesamten Zyklus einer Dose wird
deutlich, dass dank der modernen Verfahren bei der Ver-
packungsherstellung reichlich Energie eingespart werden
kann. Sobald die Dose ihren Inhalt umschließt, schützt sie
ihn absolut sicher. Deshalb sind Lebensmittel aus der Dose
auch ohne Kühlung lange haltbar. Egal ob beim Transport,
bei der Lagerung, im Supermarktregal oder im Haushalt
– Dosen brauchen keine Kühlenergie. Das spart Kos-
ten und entlastet die Umwelt – wo kein Energieverbrauch
stattfi ndet, fallen auch keine Emissionen an.
Zusätzliche Umweltvorteile ergeben sich aus dem Ver-
packungsmaterial. Weißblech zeichnet sich durch her-
vorragende Recyclingeigenschaften aus. 2011 konnten
in Deutschland über 93 % des Materials wiederverwertet
werden. Sprich, fertige Produkte aus Stahl oder Aluminium
wie Autos, Werkzeuge, aber auch Dosen können das Ende
ihres Lebenszyklus erreichen – nicht aber das Material.
Dieses kann unendlich oft recycelt und neu verwendet werden. Dadurch werden Ressourcen geschont und noch
mehr Energie gespart. Die Eigenschaften des Materials
bleiben dabei intakt.
70,4%76,2%
87,7% 87,8%90,6% 93,9%
Flüssigkeits-karton
Kunststoffe Glas Aluminium Papier Weißblech
Abfüllung
HandelVerbraucher
Wertstofftonne
MagnetischeSeparierung
Stahlherstellung
Verpackungsherstellung
Weißblechherstellung
10 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
1.5 NACHHALTIGKEIT
DAS POTENZIAL DER DOSE GEGEN LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG
Einen weiteren positiven Aspekt bietet die Lebensmittel-
dose hinsichtlich des Verderbs von Lebensmitteln, wie
eine Untersuchung der Initiative Lebensmitteldose und
der Technischen Universität München zur Verwendung
und dem Verderb von frischen im Vergleich zu in Dosen
verpackten Lebensmitteln zeigt. Die befragten Verbrau-
cher stuften Lebensmittel in Dosen in die Kategorie mit
der niedrigsten Wegwerfquote ein, was die Überprüfung
der Lebensmittelbestände in diesen Haushalten bestätig-
te. Lediglich bei 1,6 % der in Dosen gelagerten Lebens-
mittel war das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten.
Demnach wurden Lebensmittel in der Dose in die Katego-
rie mit der niedrigsten Wegwerfquote eingeordnet (0 bis
10 %). Frische Lebensmittel hingegen in die Kategorie von
10 bis maximal 30 %. Die Annahme, dass Lebensmittel
aus der Dose deutlich weniger weggeschmissen werden
als frische Lebensmittel, wurde bestätigt. Mit einem intel-
ligenten Einkaufsmix, der frische und in Dosen verpack-
te Lebensmittel kombiniert, lässt sich die persönliche
Wegwerfquote demnach deutlich verringern. Wer also
zum Beispiel ein Drittel des täglichen Bedarfs von durch-
schnittlich 1.800 g mit Lebensmitteln aus der Dose deckt,
kann den Lebensmittelverderb um 29 % verringern. Pro
Jahr könnte so jeder Verbraucher bis zu 21 kg Lebensmittel-
abfälle vermeiden.
: Frische Produkte : Produkte in Dosen
davonVerderb
davonVerderb
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 11
Die Ernährung des Menschen setzt sich aus sieben Grundkomponenten
zusammen, sechs Nährstoffgruppen und Wasser. Abhängig von Alter und
Lebenslage muss die Zufuhr einzelner Nährstoffe besonders berücksich-
tigt werden. Anhand nachfolgender Ernährungspläne möchten wir Ihnen
zeigen, wie Lebensmittel aus der Dose im Speiseplan für eine ausgewo-
gene Ernährung berücksichtigt werden und sie darüber hinaus im Falle
bestimmter Krankheiten sogar eine wichtige Rolle spielen können.
2.ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG
Die folgenden Pläne sind lediglich Beispiele, die nach den D-A-CH-Referenzwerten für bestimmte Personengruppen
gestaltet worden sind. Sie als Fachpersonal aus dem Bereich Ernährung wissen, dass Tagespläne für Klienten individuell
und auch nach deren Vorlieben zusammengestellt werden sollten. Die folgenden Pläne sind somit als Basis zu verste-
hen, die Anregungen über die Integration von Lebensmitteln aus der Dose in die tägliche Ernährung unterschiedlicher
Anspruchsgruppen geben.
12 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfi ehlt
Klein- und Schulkindern eine abwechslungsreiche Misch-
kost zur Deckung ihres Energie- und Nährstoffbedarfs. Die
Ernährung im Wachstumsalter stellt viele Weichen für eine
gesunde Entwicklung des gesamten Organismus, für das
Essverhalten, für das Gewicht oder auch Übergewicht mit
all den Folgeerkrankungen.
Daher ist es wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr be-
stimmter Nährstoffe zu achten. Vitamin D und Calcium
stehen dabei im Mittelpunkt. Calcium als wichtigster Knochenbaustein und Kofaktor zahlreicher Enzymsys-teme und Vitamin D als Regulator des Calciumhaus-halts. Milchprodukte sollten daher in dieser Zeit eine
übergeordnete Rolle spielen. Als Calciumlieferant auf
pfl anzlicher Basis kann außerdem Grünkohl aus der Dose
empfohlen werden, der, mit Kartoffeln gemischt, auch Kin-
dern schmecken kann.
Wachstumsphasen treten in der Kindheit meist zu Beginn
und am Ende der Kindergartenzeit, einmalig während der
Grundschulzeit und dann in der Regel mit Eintreten der Pu-
bertät auf. In diesen Zeiten ist eine eisenreiche Ernährung
besonders wichtig. Bei Mädchen herrscht außerdem ab
Beginn der Periode ebenfalls erhöhter Eisenbedarf, die-
ser kann durch regelmäßigen Verzehr von Hülsenfrüchten,
verschiedenen Getreidesorten, Pilzen und Gartenkräutern
gedeckt werden. Fleisch enthält eine für den menschlichen
Körper besser verwertbare Form, sollte laut Empfehlung
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) allerdings
nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche gegessen wer-
den. Als Faustregel gilt: Reichlich pfl anzliche Lebens-mittel und Getränke, mäßig tierische Lebensmittel und sparsam fettreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen.
2.1 ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG
ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN
111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111112222222222222222222222222 DieDieDieDieD RoRoRoRoRoollellelellellelleeell dedeedeeededeedeer LLr Lr Lr Lrr ebeebeebeeeeebebebeebeebensmsmnsmmmmnnsmsmnsmmittittittittttiittt eldldldddeldeldldelldeldeldddoseoseososeoseseoseosososseseososo eooseeee inin EErErrErnähnähähähäähnähnähnähähnähährunrunnnunrururu g ug ug ug ugg ndndndddnnd DiäDiäDiääääääDiäääDiäääääätettet ttttt tt ttetttetttttt ttt tttttttettet ttetttttettetettetteteettetteteeeetetteetettettttt ikkkkkkiiikkikkkikikikkikikkk
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) allerd
nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche gegessen
den. Als Faustregel gilt: Reichlich pfl anzliche Lebmittel und Getränke, mäßig tierische Lebensmittelsparsam fettreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 13
ERNÄHRUNGSPLAN IM DETAIL
2.1 ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN
BEISPIELHAFTER TAGESPLAN FÜR …
Frühstück:
150 ml Früchtetee
125 g Kuhmilch, 3,5 % Fett
70 g Banane
30 g Haferflocken
15 g gepuffter Amaranth
5 g Haselnusskerne
Zwischenmahlzeit:
50 g Dosenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen5 g Margarine
20 g Kochschinken
150 g Paprika
Mittagessen:
350 g Möhreneintopf aus der Dose20 g Butterkekse
Zwischenmahlzeit:
125 g Joghurt, 3,8 % Fett
75 g Apfel
30 ml Trinkwasser
5 g Zucker
Abendessen:
150 g Süßkartoffeln
5 g Rapsöl
30 g Quark, 20 % F. i. Tr.
3 g frischer Schnittlauch
20 g Eisbergsalat
30 g Mais aus der Dose50 g Tomate
5 g Olivenöl
3 g Essig
2 g frische Petersilie
10 ml Trinkwasser
Spätmahlzeit:
80 g Weintrauben
80 g Erdbeeren
5 g Kokosraspel
Über den Tag verteilt:
150 ml Orangensaft
800 ml Mineralwasser
300 ml Früchtetee
STECKBRIEF
Name Melanie
Alter 5 Jahre
Beruf Kindergartenkind
Hobbys Malen, Turnen
Erkrankungen keine
SPEISEPLAN
Frühstück Früchtetee, Müsli mit Banane
und Milch
Zwischenmahlzeit Vollkornbrot mit Kochschinken,
Paprikastreifen
Mittagessen Möhreneintopf, Butterkekse
Zwischenmahlzeit Joghurt mit Apfelmus
Abendessen Süßkartoffelpommes aus dem
Ofen, Kräuterquark, bunter Salat
mit Essig-Öl-Dressing
Spätmahlzeit Trauben-Erdbeer-Spieße
mit Kokosraspeln
Über den Tag verteilt
Früchtetee, Orangensaftschorle,
Mineralwasser
NÄHRWERTE
Kilokalorien 1480
Eiweiß 43 g (= 12 %)
Fett 51 g (= 32 %)
Kohlenhydrate 202 g (= 56 %)
14 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
In deutschen Haushalten nimmt der Außer-Haus-Verzehr
seit Jahren stetig zu. 2012 wurde nach Angaben der Bun-
desvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie im Au-
ßer-Haus-Markt ein Umsatz von über 68 Mrd. Euro erzielt.
Hierunter fallen die Bereiche Bedienungsgastronomie und
Hotels, Schnellservicerestaurants und Imbisse, Arbeits-
und Ausbildungsplatzverpfl egung sowie Erlebnis- und
Freizeitgastronomie.
Zwischen Studium oder Arbeit und Familie und Freizeit
geht es häufi g recht hektisch zu. Gerade im Berufsalltag
fehlt oftmals die Zeit für eine entspannte Mittagspause,
oder es fehlen Möglichkeiten, preiswert und gesundheits-
bewusst essen zu gehen.
2.2 ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG
ERNÄHRUNG FÜR ERWACHSENE
Welche Lösungen gibt es, um eine ausgewogene Ernäh-
rung im stressigen Alltag sicherzustellen?
Lebensmittel aus der Dose bieten hier eine gute Mög-
lichkeit. Sie erleichtern die Zubereitung des Essens und
verkürzen außerdem die dafür notwendige Zeit. Einfache Lagerung, einfaches Öffnen, schnelle Zubereitung: Der Doseninhalt muss vor dem Verzehr lediglich kurz in der Mikrowelle oder auf dem Herd erwärmt werden.
Zur optischen und geschmacklichen Aufwertung lassen
sich Dosengerichte schnell und einfach mit frischen Le-
bensmitteln aufpeppen. Für Menschen, die aktiv sind,
keine Zeit zum Kochen haben (oder nicht kochen können)
und trotzdem Wert auf gutes Essen legen, sind Lebensmit-
tel aus der Dose also eine optimale Ergänzung im Alltag.
Natürlich sollten Ihre Klienten auch beim Kauf von Lebens-
mitteln aus der Dose auf die Zusammensetzung achten,
um die empfohlene tägliche Zufuhr an Kalorien, Kohlenhy-
draten, Eiweiß und Fett nicht zu überschreiten.
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 15
ERNÄHRUNGSPLAN IM DETAIL
2.2 ERNÄHRUNG FÜR ERWACHSENE
BEISPIELHAFTER TAGESPLAN FÜR …
Frühstück:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
150 g Dosenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen30 g Margarine
15 g Lachsschinken
50 g Gurke
20 g Aprikosenkonfitüre
20 g Johannisbeerkonfitüre
Zwischenmahlzeit:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
150 g Naturjoghurt
100 g Banane
40 g Haferflocken
Mittagessen:
250 g Kohlrouladen in herz-hafter Sauce aus der Dose200 g Kartoffeln
200 g Babykarotten aus der Dose100 g Pfirsiche aus der Dose50 g Kiwi
150 g Birne
100 ml Orangensaft
Zwischenmahlzeit:
50 g getrockneter Apfel
50 g getrocknete Aprikosen
Abendessen:
30 g Feldsalat
80 g Paprika
30 g Frühlingszwiebeln
50 g Kidneybohnen aus der Dose50 g Oliven
50 g Mozzarella
5 g Olivenöl
5 g Essig
20 g Trinkwasser
150 g Baguette
200 g Tomate
5 g Basilikum
Spätmahlzeit:
100 g Quark
80 g Himbeeren aus der Dose
Über den Tag verteilt:
zusätzlich 1,5 bis 2 l
Mineralwasser
STECKBRIEF
Name Stefan
Alter 32 Jahre
Beruf Gärtner
Hobbys Lesen, Tischtennis, Joggen
Erkrankungen keine
Kalorienbedarf 2900 kcal
SPEISEPLAN
Frühstück Vollkornbrot, Margarine, Lachs-
schinken, Aprikosenkonfitüre,
Johannisbeerkonfitüre, Gurke,
Kaffee mit Milch
Zwischenmahlzeit Joghurt mit Haferflocken und
Banane, Kaffee mit Milch
Mittagessen Kohlroulade mit Kartoffeln und
Babykarotten, Smoothie
Zwischenmahlzeit Apfelchips und getrocknete
Aprikosen
Abendessen Bunter Salat mit Mozzarella und
Essig-Öl-Dressing, Bruschetta
Spätmahlzeit Heidelbeerquark
Über den Tag verteilt
zusätzlich 1,5 bis 2 l Mineralwasser
NÄHRWERTE
Kilokalorien 2900
Eiweiß 92 g (= 13 %)
Fett 90 g (= 29 %)
Kohlenhydrate 403 g (= 57 %)
16 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
Allgemein lassen sich Senioren nach ihrer körperlichen
und geistigen Leistungsfähigkeit einteilen. Demnach zäh-
len zu den 65- bis 74-Jährigen meist aktive ältere Men-
schen, die in Rente sind und viele Unternehmungen täti-
gen, allerdings häufi g mit Übergewicht zu kämpfen haben.
Mit zunehmendem Alter steigt oftmals die Zahl derjeni-
gen, die zu wenig essen und trinken. Hintergrund ist, dass
Menschen gehobenen Alters seltener Durst verspüren und
ihr Geruchs- sowie Geschmackssinn getrübt sind. Auch die
Körperzusammensetzung verändert sich: Der Fettanteil
nimmt zu, während Knochenmasse, Gesamtkörperwasser
und fettfreie Zellmasse, sprich Muskel- und Nervengewebe,
sinken. Weiterhin klagen ältere Menschen oftmals über
Kau- und Schluckbeschwerden aufgrund von Zahnverlust,
schlechten Prothesen oder vermindertem Speichelfl uss
sowie der verringerten Muskelkraft der Speiseröhre. Die
Lustlosigkeit beim Essen ist die logische Konsequenz. Hier
können Lebensmittel aus der Dose den Alltag erleichtern.
Sie sind leichter zu kauen und lassen sich schnell und ein-
fach zubereiten. Die in nachfolgender Tabelle aufgeführ-
ten Nährstoffe werden bei Senioren oftmals als kritisch
angesehen; die aufgelisteten Lebensmittel aus der Dose
können hier einen Beitrag zur Deckung der täglichen Zu-
fuhrempfehlung dieser Nährstoffe leisten.
2.3 ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG
ERNÄHRUNG FÜR SENIOREN
kritischer Nährstoff
Vorkommen in Lebens-mitteln aus der Dose Aufgaben Mangelerscheinungen
Vitamin D Hering, Sardinen, Steinpilze,
Champignons
Regulation des Calcium-
und Phosphatstoffwechsels,
Knochenbildung
Störung der Knochenbildung,
Entkalkung, Knochenerweichung,
Rachitis bei Kindern,
Osteomalazie bei Erwachsenen
Folat Rosenkohl, Grünkohl, Erbsen,
Linsen, weiße Bohnen
Zellteilung und Zellneubildung,
Blutbildung, Proteinstoffwechsel,
Nervengewebe, Senkung der
Homocysteinkonzentration im Blut
Störung des Blutbildes,
Blutarmut (Anämie)
Vitamin B12 Makrele, Hering, Thunfisch,
Sauerkraut
Abbau einzelner Fettsäuren,
Blutbildung
Blutarmut (Anämie)
Calcium weiße Bohnen, Grünkohl Bausteine für Zähne und Knochen,
beteiligt an Blutgerinnung und
Reizweiterleitung im Nervensystem
Entkalkung von Knochen,
Osteoporose, Übererregbarkeit der
Muskeln und Nerven (Krämpfe)
Magnesium Linsen, weiße Bohnen, Mais Aktivierung von Enzymen, Erregbar-
keit der Muskulatur, Förderung der
Knochenmineralisierung
Funktionsstörungen
der Herz- und Skelettmuskulatur
Eisen weiße Bohnen, Linsen,
Schwarzwurzeln, Vollkornbrot
Baustein des roten Blutfarbstoffs,
Sauerstofftransport, Blutbildung,
Bestandteil von Enzymen
Abgeschlagenheit, Erschöpfung,
Blutarmut (Anämie), Störung der
Wärmeregulation des Körpers,
erhöhte Infektanfälligkeit
Jod Kabeljau, Thunfisch, Makrele,
Hering
Beeinflusst als Bestandteil
der Schilddrüsenhormone den
Energieumsatz, das Wachstum
und die Wärmeregulation
Vergrößerung der Schilddrüse
(Kropf)
Zink Vollkornbrot, Erbsen, Bohnen,
Kichererbsen
Bestandteil oder Aktivator
zahlreicher Enzyme und Hormone
Wachstumsverzögerungen,
Appetitlosigkeit, entzündliche Verän-
derungen der Haut, Beeinträchtigung
des Geschmacksempfi ndens, der
Infektabwehr und der Wundheilung
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., http://www.fitimalter-dge.de; (zuletzt am 07.02.2014)
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 17
ERNÄHRUNGSPLAN IM DETAIL
2.3 ERNÄHRUNG FÜR SENIOREN
BEISPIELHAFTER TAGESPLAN FÜR …
Frühstück:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
80 g Grahambrot
10 g Margarine, pflanzlich
20 g Aprikosenkonfitüre
20 g Edamer
50 g Gurke
Zwischenmahlzeit:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
40 g zarte Haferflocken
100 ml Trinkwasser
10 g Honig
150 g Birne
5 g gehackte Mandeln
Mittagessen:
250 g Blumenkohl-Brokkoli-Suppe aus der Dose80 g Schweinefilet
10 g Rapsöl
100 g Zwiebeln, frisch
100 g Paprikaschoten, frisch
5 g Tomatenmark
100 ml Trinkwasser
4 g Weizenmehl, Type 405
5 g saure Sahne
60 g Spiralnudeln
100 g Gurke, roh
30 g Mais aus der Dose5 g Sonnenblumenöl
3 g Essig
10 ml Trinkwasser
2 g Dill
80 g Pfirsiche aus der Dose2 g Gelatine
5 g Zucker
80 g Erdbeeren
10 g Zitronensaft
5 g Zucker
Zwischenmahlzeit:
100 g Joghurt, Natur
100 g Banane
5 g Zucker
Abendessen:
120 g Sauerkraut aus der Dose50 g Ananas aus der Dose10 g Zwiebeln, frisch
7 g Walnussöl
5 g Zitronensaft
5 g Walnüsse
50 g Grahambrot
5 g Margarine
20 g Butterkäse
Spätmahlzeit:
100 g Weintrauben
30 g Kiwi
100 g Orange
5 g Honig
30 g Butterkekse
Über den Tag verteilt:
zusätzlich 1,5 l calciumreiches
Mineralwasser
STECKBRIEF
Name Wolfgang
Alter 68 Jahre
Beruf Rentner
Hobbys spazieren gehen, lesen
Erkrankungen keine
Kalorienbedarf 2200 kcal
SPEISEPLAN
Frühstück Kaffee, Kondensmilch,
Grahambrot mit Edamer und
mit Aprikosenkonfitüre, Gurke
Zwischenmahlzeit Kaffee, Kondensmilch,
Haferschleim mit Birne
Mittagessen Blumenkohl-Brokkoli-Suppe,
Gulasch mit Spiralnudeln,
Gurken-Mais-Salat,
Pfirsichgelee mit Erdbeersoße
Zwischenmahlzeit Bananenjoghurt
Abendessen Sauerkraut-Ananas-Salat,
Grahambrot mit Butterkäse
Spätmahlzeit Fruchtsmoothie, Butterkekse
Über den Tag verteilt
mindestens 1,5 l
calciumreiches Mineralwasser
NÄHRWERTE
Kilokalorien 2239
Eiweiß 75 g (= 14 %)
Fett 70 g (= 29 %)
Kohlenhydrate 313 g (= 57 %)
Calcium 1165 mg
18 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
Der Erfolg eines Sportlers ist in erster Linie vom körper-
lichen Training abhängig. Wer allerdings seine maximale
physiologische Leistungsfähigkeit erreichen möchte, muss
auch die Ernährung mitberücksichtigen. Im Leistungssport
spricht man von einer bedarfsangepassten Ernährung,
die in jeder Phase eine Rolle spielt: im Training, bei der
Vorbereitung und während des Wettkampfs sowie bei der
Regeneration.
Als Grundlage sollten Sportler auf eine kohlenhydratbe-tonte, fettbewusste, mit hochwertigem Eiweiß sowie eine mit günstiger Nährstoffdichte an Vitaminen und Mineralstoffen versehene Ernährung achten.
Auch hier können Lebensmittel aus der Dose den Alltag
durchaus erleichtern. Statt nach dem Training lange in der
Küche zu stehen und Gemüse zu schneiden, können Mais,
Erbsen, Bohnen und Möhren direkt aus der Dose verwen-
det werden. So ist es möglich, ohne viel Arbeit eine warme
Mahlzeit zuzubereiten.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Kohlenhydratzu-fuhr kommen beispielsweise Reis- oder Nudelgerichte aus der Dose wie Curry-Reistopf, Gemüse-Ravioli ohne
Fleisch oder Spaghetti mit Tomatensoße infrage. Zu gu-
ten Nährstoffl ieferanten zählen außerdem Erbsen- oder Linseneintöpfe mit Gemüse oder auch Chili con Carne.
Diese sind reich an Gemüse und Hülsenfrüchten. Zudem
enthalten Gemüse und Obst in der Dose keine Konservie-
rungsstoffe und sind dank schonender Vorgarung sogar
leichter verdaulich.
Wichtig ist, dass Ihre Klienten beim Blick auf die Zutaten-liste auf Folgendes achten: Sind die Komponenten, auf
die es ankommt, als Erstes aufgelistet? Das heißt, stehen
Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Erbsen, Bohnen als gute Lie-
feranten für Kohlenhydrate und Ballaststoffe ganz vorne?
Enthält das Gericht dazu fettarme Eiweißlieferanten wie
mageres Fleisch oder Fisch? Sind Geschmacksverstärker
und Zusatzstoffe enthalten?
2.4 ERNÄHRUNG FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG
ERNÄHRUNG UND SPORT
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 19
Eine gesunde Ernährung kann eine wirkungsvolle Methode zur Prävention
von Krankheiten sein, und doch schlägt der Versuch, sich gesund zu er-
nähren, oftmals fehl. Die Ernährungstherapie als begleitende Maßnahme
der medizinischen Therapie spielt bei der Behandlung vieler manifester
Erkrankungen eine bedeutende Rolle.
3.ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT
60 Min.
80
mg
/dl
hoher GI
niedriger GI
Blutzucker nüchtern
120 Min.
20 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
Unter dem metabolischen Syndrom versteht man eine
Kombination aus einzelnen Krankheitsbildern. Hierzu zäh-
len Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, erhöh-te Nüchternglucose und Taillenumfang. Die Therapie
des metabolischen Syndroms besteht aus zwei Kompo-
nenten: Ernährung und Bewegung. Bei der Ernährung gilt
es, auf eine kalorienreduzierte Kost zu achten, die sich
aus Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index
zusammensetzt – und zusätzlich ballaststoffreich und fettarm ist.
Der glykämische Index (GI) teilt Lebensmittel nach ihrer
blutzuckersteigernden Wirkung ein. Relevant für Diabeti-
ker, da hier hohe Blutzuckerwerte vermieden werden sol-
len. Beim GI werden 50 g Kohlenhydrate in Form verschie-
dener Lebensmittel mit 50 g reiner Glucose verglichen.
Lebensmittel wie Weißbrot oder Cornfl akes weisen einen
verhältnismäßig hohen GI auf und entsprechen dem Ver-
lauf der roten Kurve mit einem raschen und starken An-
stieg des Blutzuckerspiegels. Hülsenfrüchte und Milch-
produkte hingegen sind zu bevorzugen, sie lassen den
Blutzuckerspiegel nur gering und langsam ansteigen, sie
entsprechen der braunen Kurve.
Alkohol und besonders stark verarbeitete (kohlenhydrat-
reiche) Lebensmittel wie Weißmehl und daraus hergestell-
te Produkte (zum Beispiel Brot, Nudeln) sowie übermäßig
erhitzte stärkehaltige Lebensmittel (zum Beispiel Pom-
mes frites) gilt es also zu reduzieren. Vollkornprodukte
und schonend zubereitete Nahrungsmittel (zum Beispiel
Pellkartoffeln, Naturreis) sollten bevorzugt gegessen wer-
den. Bei Speisefetten und Ölen ist auf einen hohen Anteil
an ungesättigten n-3-Fettsäuren zu achten. Reisgerichte und Gemüsesuppen aus der Dose sind aufgrund der schonenden Vorgarung optimal geeignet und erleich-
tern durch einfache und schnelle Handhabung dem Pati-
enten den Diätalltag.
HYPERLIPIDÄMIE
Fettstoffwechselstörungen zählen zum Krankheitsbild des
metabolischen Syndroms. Bei Hyperlipidämien wird gene-
rell zwischen der primären und sekundären Form unter-
schieden. Während die primäre Form erblich bedingt ist,
tritt die sekundäre Form als Folge verschiedener Erkran-
kungen, zu fettreicher Ernährung oder nach Einnahme be-
stimmter Medikamente auf. Eine Therapie sieht zunächst
die Reduzierung des Übergewichts und eine fettreduzier-te Kost vor. Sollte dies nach drei bis sechs Monaten nicht
zum festgelegten Zielwert führen, müssen Medikamente
hinzugezogen werden.
Bei einer lipidreduzierten Kost sind Gemüse, klare Sup-pen, ungezuckerte Getränke und Mineralwasser unbe-
grenzt erlaubt. Leicht resorbierbare Kohlenhydrate, wie
beispielsweise Zucker und zuckerhaltige Getränke, gilt
es zu meiden. Getreideprodukte und Kartoffeln sind in
begrenztem Maße erlaubt. Bei Fisch, Fleisch und Milch-
produkten muss auf die fettarme Variante zurückgegriffen
werden. Bei Speisefetten und Ölen ist auf einen hohen An-
teil an ungesättigten n-3-Fettsäuren zu achten.
Besonders eignen sich Gerichte wie Gemüseeintöpfe und Suppen aus der Dose. Sie machen es den Patienten
möglich, sich ohne großen Aufwand an die diätetischen
Vorgaben zu halten.
3.1 ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT
ERNÄHRUNG BEI METABOLISCHEM SYNDROM
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 21
ERNÄHRUNGSPLAN IM DETAIL
3.1 ERNÄHRUNG BEI METABOLISCHEM SYNDROM
BEISPIELHAFTER TAGESPLAN FÜR …
Frühstück:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
40 g Haferflocken
50 g Himbeeren
50 g Mango
50 g Dickmilch
50 ml Orangensaft
50 g Pumpernickel aus der Dose5 g Margarine, halbfett
20 g Edamer
50 g Gurke, roh
Zwischenmahlzeit:
100 g Pumpernickel aus der Dose10 g Margarine
40 g Mohrrübe, frisch
70 g Kiwi
Mittagessen:
350 g Putencurry mit Gemüse und Reis aus der Dose
Zwischenmahlzeit:
30 g Weizenmehl Type 1050
10 g Quark
10 g Kuhmilch, 1,5 % Fett
10 g Sonnenblumenöl
5 g Zucker
30 g Aprikose aus der Dose
Abendessen:
180 g Kartoffeln, gegart
50 g Radieschen
50 g Tomate
7 g Olivenöl
15 ml Trinkwasser
40 g Lauchzwiebeln
50 g Roggenvollkornbrot
5 g Margarine, halbfett
10 g Lachsschinken
Über den Tag verteilt:
zusätzlich mindestens 1,5 l
Mineralwasser oder ungesüßter
Tee
STECKBRIEF
Name Elke
Alter 55 Jahre
Beruf Steuerfachangestellte
Hobbys Handarbeiten, seit der Diagnose
3-mal in der Woche Nordic Walking
Erkrankungen Metabolisches Syndrom
Kalorienbedarf 2400 kcal, da sie Gewicht verlieren
soll 1800 kcal
SPEISEPLAN
Frühstück Kaffee mit Kondensmilch,
Müsli mit Himbeeren und Mango,
Pumpernickel mit Edamer, Gurke
Zwischenmahlzeit Pumpernickel mit Möhrenaufstrich
Mittagessen Putencurry mit Gemüse und Reis
Zwischenmahlzeit Aprikosenmuffin
Abendessen Selbstgemachter Kartoffelsalat,
Roggenvollkornbrot mit Lachs-
schinken
Über den Tag verteilt
zusätzlich mindestens 1,5 l
Mineralwasser oder ungesüßter Tee
NÄHRWERTE
Kilokalorien 1800
Eiweiß 64 g (= 15 %)
Fett 50 g (= 26 %)
Kohlenhydrate 265 g (= 60 %)
22 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
Als Diabetes mellitus wird eine chronische Störung des
Glucosestoffwechsels defi niert. Eine gestörte Insulinpro-
duktion oder -wirkung führt zu erhöhten Blutglucosewer-
ten und kann chronische Folgeerkrankungen, zum Beispiel
koronare Herzerkrankungen, nach sich ziehen.
Bei Diabetes mellitus wird zwischen Typ 1 und 2 unter-
schieden. Während sich Diabetes mellitus Typ 1 auf gene-
tisch bedingte Ursachen zurückführen lässt, wird Diabetes
mellitus Typ 2 vorwiegend durch Übergewicht und Adipo-
sitas ausgelöst. Zunächst nimmt die Insulinproduktion zu.
Langfristig führt das zu einer gestörten Insulinproduktion
und Glucosetoleranz, Insulinmangel ist die Folge.
Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, den Stoffwechsel
wieder zu normalisieren, um in erster Linie schwerwiegen-
de Folgeerkrankungen zu verhindern. Der Patient sollte auf
eine kalorien- und fettreduzierte Kost achten. Komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind gegenüber Ein-fachzuckern zu bevorzugen.
Der Gesamtfettanteil sollte ein Drittel der täglichen Ka-
lorienaufnahme nicht überschreiten. Einfach gesättigte
Fettsäuren sind unproblematisch, gesättigte sowie Trans-
Fettsäuren erhöhen das kardiovaskuläre Risiko und mehr-
fach ungesättigte Fettsäuren bieten Angriffsfl äche für freie
Radikale.
Ungesättigte Fettsäure mit Doppelbindung in der Kohlen-
stoffkette:
Die ungesättigten Fettsäuren werden aufgrund der Dop-
pelbindungen in ihrer Kohlenstoffkette als Reaktions-
partner bevorzugt. Doppelbindungen schwächen die be-
nachbarte CH-Bindung und machen sie dadurch leichter
angreifbar, beispielsweise für freie Radikale.
Empfohlen werden mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, um ausreichende Mengen an Vitami-
nen, sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien auf-
zunehmen.
3.2 ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT
ERNÄHRUNG BEI DIABETES MELLITUS
H C C C C C C C C OH
H H H H H
H H H H H H H O
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 23
Die häufi gste entzündlich-rheumatische Erkrankung ist
das Gelenkrheuma, auch rheumatoide Arthritis genannt.
Bei dieser Erkrankung führen schmerzhafte Gelenkschwel-
lungen zur Zerstörung von Gelenkknorpel und -knochen.
Ziel der Ernährungstherapie ist es, die medikamentöse
Therapie zu unterstützen, indem eventuelles Übergewicht
abgebaut und entzündungshemmende Lebensmittel be-
vorzugt aufgenommen werden. Hierzu zählen in erster
Linie Seefi sch, Lein-, Raps- und Walnussöl. Sie enthalten
einen hohen Anteil an n-3-Fettsäuren. Sie zählen zu den
mehrfach ungesättigten Fettsäuren und schützen unter
anderem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, indem sie den
Blutfl uss verbessern und Bluthochdruck entgegenwirken.
Sie haben außerdem einen positiven Effekt auf rheumati-
sche Erkrankungen, da sie entzündliche Prozesse eindäm-
men, indem sie die Bildung von Arachidonsäure, Vorstufe
bestimmter Entzündungsstimulatoren, vermindern.
Ungesättigte Fettsäuren enthalten mindestens eine Dop-
pelbindung. In Abhängigkeit von der Anzahl der Doppel-
bindungen unterscheidet man zwischen einfach und mehr-
fach ungesättigten Fettsäuren.
Je nach Lokalisation und Anzahl der Doppelbindungen in-
nerhalb der Kohlenstoffkette ist der menschliche Organis-
mus nicht mehr in der Lage, solche Fettsäuren selbst zu
synthetisieren, sondern ist auf externe Zufuhr angewiesen.
Hierzu zählen beispielsweise α-Linolensäure (n-3) und
Linolsäure (n-6).
Bei Arachidonsäure handelt es sich ebenfalls um eine
essentielle Fettsäure, sie muss über die Nahrung aufge-
nommen werden. Sie kann allerdings auch aus den in
Pfl anzenölen enthaltenen n-6-Fettsäuren gebildet werden.
Aus Arachidonsäure wiederum entstehen Prostaglandi-
ne, Gewebshormone, die unter anderem für Schmerz und
Entzündungen verantwortlich sind. Sprich, Patienten mit
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sollten die Auf-
nahme von Schweinefl eisch, Leberwurst und Eigelb gering
halten, da diese die Gelenkentzündungen verstärken kön-
nen.
Eine weitere Rolle spielen Antioxidantien. Sie binden die
bei Entzündungsprozessen entstehenden freien Radikale
und machen sie unschädlich. Zu Antioxidantien zählen Vit-
amin E und C, sekundäre Pfl anzenstoffe wie ß-Carotin und
Lycopin sowie die Mineralstoffe Selen und Zink.
Während Vitamin E überwiegend in pfl anzlichen Fetten wie
Rapsöl enthalten ist, kommt Vitamin C vermehrt in Obst
und Gemüse vor. ß-Carotin fi ndet man überwiegend in
Möhren.
Makrele aus der Dose liefert wertvolle n-3-Fettsäuren und Dosengemüse wie Karotten oder Grünkohl versor-gen den Patienten reichlich mit ß-Carotin und Vitamin C. Auch Dosentomaten eignen sich aufgrund des hohen Lycopin-Gehalts zur Bekämpfung freier Radikale.
3.3 ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT
ERNÄHRUNG BEI ENTZÜNDLICH-RHEUMATISCHEN
ERKRANKUNGEN
H C C C C C C C C OH
H H H H H
H H H H H H H O
24 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
CHRONISCH ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN
Zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
zählen Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU).
Ursachen sind hier in erster Linie genetische Prädisposi-
tionen, die zu einer unregulierten mukosalen Immunant-
wort führen. Mediziner vermuten, dass auch die Ernährung
an der Entstehung solcher Krankheiten beteiligt ist, und
sehen eine verminderte Aufnahme an Ballaststoffen und
vermehrte Zuckeraufnahme sowie ein ungünstiges Ver-
hältnis von n-3- zu n-6-Fettsäuren in der Nahrung als mög-
liche Ursachen. Als Folge kommt es zum Ungleichgewicht
zwischen entzündungshemmenden und entzündungsför-
dernden Botenstoffen.
In erster Linie gilt, dem Körper notwendige Nährstoffe in
ausreichender Menge zuzuführen. Im Falle CED sollte mit Vitamin D, Vitamin B12, Calcium, Zink und Eisen substi-tuiert werden. Aufgrund verringerter Eisenaufnahme über
den Gastrointestinaltrakt werden bei MC- und CU-Patien-
ten oft Eisenmangel bzw. eine Anämie nachgewiesen.
Empfohlen wird eine leichte Vollkost, sie unterscheidet
sich von der Vollkost durch Nichtverwendung von Lebens-
mitteln oder Speisen, die erfahrungsgemäß häufi g Unver-
träglichkeiten hervorrufen. Hierzu zählen beispielsweise
Hülsenfrüchte, frittierte Speisen, Kohlgemüse, Paprika, zu
fettige Speisen und kohlensäurehaltige Getränke.
Bei künstlichen Ausgängen ist es wichtig, ausreichend
Flüssigkeit zu sich zu nehmen und die über den Urin aus-
geschiedenen Natriumverluste auszugleichen. Von einer
salzarmen Ernährung wird abgeraten.
Brühe und Eintöpfe aus der Lebensmitteldose sind zu empfehlen. Viele gute Zutaten wie frisches Gemüse und würzige Kräuter geben jedem Gericht einen beson-deren Geschmack. Wenn es also schnell gehen soll und man trotzdem Lust auf etwas Gesundes und Nahrhaf-tes hat, eignen sich Eintöpfe und Suppen aus der Dose bestens.
Der verminderten Aufnahme von Vitaminen und Mineral-
stoffen im Gastrointestinaltrakt muss durch eine auf den
Patienten individuell abgestimmte Ernährung entgegenge-
wirkt werden.
CHRONISCHE OBSTIPATION
Eine Obstipation (Verstopfung) kann unterschiedliche
Ursachen haben. Einmal aufgrund verschiedener Grund-
erkrankungen, zum Beispiel Tumore, Stoffwechselerkran-
kungen wie Diabetes oder neurologische Erkrankungen
wie Multiple Sklerose. Sie kann aber auch medikamenten-
induziert sein, zum Beispiel können Psychopharmaka oder
Eisenpräparate zur Obstipation führen. Den Patienten pla-
gen Völlegefühl und starke Schmerzen beim Stuhlgang.
Als chronisch wird eine Obstipation bei zwei oder weniger
Darmentleerungen pro Woche über mehr als sechs Monate
angesehen. Neben der medikamentösen Therapie ist eine
ballaststoffreiche Ernährung unabdingbar. Eine Steige-
rung des Verzehrs von Vollkornprodukten und Hülsen-früchten wird empfohlen. Da Letztere oft zu unange-nehmen Blähungen führen, eignet sich das schonend vorgegarte Dosengemüse aufgrund der besseren Ver-träglichkeit sehr gut.
Geeignete Lebensmittel aus der Dose sind:
Vollkornbrote, Roggen-Mischbrote und
Pumpernickel
Getrocknete Pfl aumen
Bohnen, Mais, Möhren, Tomaten, Schwarzwurzel
Aprikosen, Pfi rsiche, Birnen, Obst-Mix
vegetarische Suppen, zum Beispiel
Rote-Bete-Kartoffel-Suppe, Kürbis-Kokos-Suppe,
Mais-Auberginen-Suppe
Gerichte wie Reistopf mit Hühnerfl eisch,
Kartoffeltopf mit Wiener, Tomaten-Nudeleintopf,
Maultaschen
3.4 ERNÄHRUNG UND KRANKHEIT
ERNÄHRUNG BEI ERKRANKUNGEN
DES GASTROINTESTINALTRAKTS
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 25
ERNÄHRUNGSPLAN IM DETAIL
3.4 CHRONISCHE OBSTIPATION
BEISPIELHAFTER TAGESPLAN FÜR …
Frühstück:
250 ml Kaffee
10 g Kondensmilch
35 g Haferflocken
70 g Apfel
5 g Sonnenblumenkerne
5 g Haselnuss
5 g Leinsamen
5 g Honig
100 g Kuhmilch, 1,5 % Fett
50 g Pumpernickel aus der Dose5 g Margarine
15 g Lachsschinken
50 g Gurke roh
Zwischenmahlzeit:
50 g Pumpernickel aus der Dose5 g Margarine
20 g Edamer
10 g Eisbergsalat
50 g Tomaten, roh
Mittagessen:
100 ml natürliches
Mineralwasser mit Kohlensäure
50 ml Traubensaft, rot
250 g Linsensuppe aus der Dose50 g Leinsamenbrot
120 g Aprikosen aus der Dose
Zwischenmahlzeit:
30 g Trockenpflaumen aus der Dose30 g Müslikekse
Abendessen:
50 g Grünkern
25 g Porree
35 g Mohrrübe
30 g Vollei
5 g Rapsöl
50 g Kidneybohnen aus der Dose50 g Kichererbsen aus der Dose50 g Paprika
10 g Olivenöl
40 g Hüttenkäse
5 g Basilikum
Spätmahlzeit:
100 g Himbeeren
50 g Heidelbeeren
30 ml Orangensaft
5 g Weizenkleie
5 g Honig
STECKBRIEF
Name Petra
Alter 44 Jahre
Beruf Lehrerin
Hobbys Klavier spielen
Erkrankungen Chronische Obstipation
Kalorienbedarf 1900 kcal
SPEISEPLAN
Frühstück Kaffee mit Kondensmilch,
Apfelmüsli, Pumpernickel mit
Lachsschinken, Gurke
Zwischenmahlzeit Pumpernickel mit Edamer
und Tomate
Mittagessen Traubensaftschorle, Linsensuppe
und Leinsamenbrot, Aprikosen
Zwischenmahlzeit Trockenpflaumen und Müslikekse
Abendessen Grünkernbratlinge, Ofengemüse,
Hüttenkäsedip
Spätmahlzeit Beerensmoothie mit Weizenkleie
NÄHRWERTE
Kilokalorien 1879
Eiweiß 72 g (= 16 %)
Fett 61 g (= 30 %)
Kohlenhydrate 250 g (= 55 %)
Ballaststoffe 40 g
26 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
DÜNNDARMRESEKTION/KURZDARMSYNDROM
Es handelt sich um intestinale Malabsorptionssyndrome,
die nach ausgedehnter Dünndarmresektion oder durch
massive funktionelle Schädigung größerer Darmabschnit-
te entstehen. Häufi ge Ursache sind Störungen der intesti-
nalen Durchblutung oder Tumore.
Neben einer intensiven medikamentösen Therapie soll mit
einer nährstoffreichen Ernährung ein stabiler Allgemeinzu-
stand und eine für den Patienten akzeptable Lebensquali-
tät erreicht werden.
Der verminderten Aufnahme von Vitaminen und Mineral-
stoffen im Darm muss durch eine auf den Patienten indi-
viduell abgestimmte Ernährung entgegengewirkt werden.
Hierbei spielt es eine große Rolle zu wissen, welcher Teil
des Darms betroffen und welcher noch funktionsfähig ist.
Die gezielte Therapie hängt von der verbleibenden Rest-
darmlänge und der Anpassungsfähigkeit des Restdarms
ab. Für alle Fälle gilt eine ausreichende Flüssigkeits- und
Elektrolytsubstitution, meist auf medikamentöser Basis.
Besteht die Möglichkeit einer oralen Ernährung, sollte auf
eine kohlenhydratreiche, fettarme, proteinreiche und ballaststoffarme Ernährung geachtet werden.
Es eignen sich folgende Lebensmittel aus der Dose
Roggen-Mischbrot
Mais, Möhren, Schwarzwurzel, Tomaten
Ananas, Birnen, Pfi rsiche
Suppen, zum Beispiel Brokkoli-Suppe,
Rote-Bete-Kartoffel-Suppe, Tomate-Paprika-Chili-
Suppe, Spargelsuppe, Pfi fferlingsuppe
3.4 ERNÄHRUNG BEI ERKRANKUNGEN DES GASTROINTESTINALTRAKTS
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 27
4.ARBEITSBLÄTTER
Die Arbeitsblätter auf den folgenden Seiten bieten Ihnen die Möglichkeit,
das in den Schulungsunterlagen vermittelte Wissen zu überprüfen und zu
vertiefen. Von Nährwertgehalten in Lebensmitteln in der Dose über Anti-
oxidantien bis zum glykämischen Index werden hier verschiedene Themen-
bereiche abgefragt. Die Arbeitsblätter können entweder zu Hause oder
gemeinsam in Gruppenarbeit bearbeitet werden. Im Unterricht können die
Fragestellungen auch als Diskussionsgrundlage genutzt werden, um sich
allgemein über das Thema Lebensmittel in der Dose auszutauschen. Alle
Ergebnisse beziehungsweise Lösungsvorschläge sind am Ende des Kapi-
tels zusammengefasst.
28 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
4.1 ARBEITSBLÄTTER
NÄHRSTOFFERHALT AM BEISPIEL
DER HITZEKONSERVIERUNG
AUFGABE
Beschreiben Sie die beiden Verfahren der Haltbarmachung. Nennen Sie Beispiele, für welche Lebens-
mittel diese das geeignete Konservierungsverfahren darstellen.
STERILISATION
Beschreibung: Beispiele:
PASTEURISATION
Beschreibung: Beispiele:
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 29
4.2 ARBEITSBLÄTTER
DIE ROLLE VON CALCIUM UND VITAMIN D
IN BEZUG AUF DIE ERNÄHRUNG VON KINDERN
UND JUGENDLICHEN
AUFGABE 1
Bei Kindern und Jugendlichen sollte speziell auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D
geachtet werden. Welche Aufgaben übernehmen sie im Stoffwechsel?
AUFGABE 2
Welche Dosenlebensmittel stellen gute Calcium- und Vitamin-D-Lieferanten dar?
CALCIUM VITAMIN D
GUTE CALCIUMQUELLEN SIND: GUTE VITAMIN-D-QUELLEN SIND:
30 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
4.3 ARBEITSBLÄTTER
DIE DOSE – EINE GUTE ALTERNATIVE
FÜR DEN ALLTAG
AUFGABE 1
Welche Vorteile bringt die Dose mit sich?
AUFGABE 2
Wie viel Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C enthalten 200 g frisch gekochte Erbsen und Möhren ungefähr?
:: 10% :: 15% :: 20% :: 25% :: 30%
Wie viel Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C enthalten 200 g Erbsen und Möhren aus der Dose ungefähr?
:: 10% :: 15% :: 20% :: 25% :: 30%
Zutreffendes Ihrer Einschätzung nach bitte ankreuzen.
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 31
4.4 ARBEITSBLÄTTER
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IM ALTER
AUFGABE
Nennen Sie die kritischen Nährstoffe bei Senioren, zählen Sie jeweils eine der Hauptfunktionen auf
und nennen Sie ein zu empfehlendes Lebensmittel aus der Dose:
NÄHRWERT FUNKTION LEBENSMITTEL AUS DER DOSE
32 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
4.5 ARBEITSBLÄTTER
GLYKÄMISCHER INDEX
AUFGABE 1
Wie defi niert sich der glykämische Index (GI)?
AUFGABE 2
Ordnen Sie folgende Lebensmittel anhand ihres GIs in nachstehende Tabelle ein:
Äpfel, Bitterschokolade (70 % Kakaoanteil), Brezel, Haferfl ocken, Kartoffeln.
GI HOCH
GI NIEDRIG
Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik 33
4.6 ARBEITSBLÄTTER
GUTES AUS DER DOSE
AUFGABE
Welches Gemüse aus der Dose würden Sie für die Aufnahme nachfolgend gelisteter sekundärer
Pfl anzenstoffe und Antioxidantien jeweils empfehlen?
SEKUNDÄRER
PFLANZENSTOFF/
ANTIOXIDANT LEBENSMITTEL AUS DER DOSE
ß-Carotin
Lycopin
Vitamin C
Vitamin E
Zink
34 Die Rolle der Lebensmitteldose in Ernährung und Diätetik
4.7 ARBEITSBLÄTTER
MUSTERLÖSUNGEN
4.1
NÄHRSTOFFERHALT AM BEISPIEL
DER HITZEKONSERVIERUNG
Sterilisation• Beschreibung: Temperaturen über 100 °C,
(bis 130 °C), geeignet für Lebensmittel ohne
eigene Schutzmechanismen
• Beispiele: Bohnen, Erbsen, Möhren, ...,
Fleisch, Wurst
Pasteurisation• Beschreibung: Temperaturen unter 100 °C,
geeignet für Lebensmittel mit eigenen
Schutzmechanismen (hoher Zuckergehalt,
hoher Säuregehalt)
• Beispiele: Konfi türen, Fruchtsäfte, Obst- und
Sauerkonserven
4.2
DIE ROLLE VON CALCIUM UND VITAMIN D
IN BEZUG AUF DIE ERNÄHRUNG VON
KINDERN UND JUGENDLICHEN
Aufgabe 1
Aufgaben Calcium• Aufbau von Knochen und Zähnen
• Muskelkontraktion und Reizübertragung im
Nervensystem
• Stabilisierung von Zellmembranen
• Blutgerinnung
• Kofaktor zahlreicher Enzymsysteme
Aufgaben Vitamin D• Regulierung der Calciumhaushalts:
Förderung der Calciumresorption im Darm
Regulation der Knochenmineralisierung
• Beteiligung an der Proteinsynthese
• Beteiligung am Muskelstoffwechsel
• Einfl uss auf endokrine Regelsysteme
(zum Beispiel Insulinsekretion)
Aufgabe 2
Gute Calciumquellen sind• Grünkohl
• Kichererbsen
• Weiße Bohnen
Gute Vitamin-D-Quellen sind• Hering
• Sardinen
• Steinpilze
• Champignons
4.3
DIE DOSE – EINE GUTE ALTERNATIVE
FÜR DEN ALLTAG
Aufgabe 1 • Stabilität und Schutz vor Sauerstoff, Licht,
Feuchtigkeit, Verschmutzung, Geruchs- und
Geschmacksveränderung
• Lange Haltbarkeit dank Sterilisation und
Pasteurisation
• Hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt,
da Lebensmittel erntefrisch abgefüllt und
schonend gegart werden.
• Einfache Handhabung, schnelle Zuberei-
tungszeit
• Energieeinsparung bei Transport, Waren-
präsentation im Laden und Aufbewahrung
zu Hause
• Hohe Recyclingraten der Weißblechdosen
Aufgabe 2Die empfohlene Tagesdosis von Vitamin C im
Alter ab 13 Jahren beträgt 100 mg. Circa 30 %
der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C sind
in 200 g frisch gekochten Erbsen und Möhren
enthalten. 200 g Erbsen und Möhren aus der
Dose decken im Vergleich zu etwa 20 % die
empfohlene Tagesdosis an Vitamin C ab.
4.4
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IM ALTER
Vitamin D• Funktion: Regelung des Calciumhaushaltes
(Förderung der Calciumaufnahme im Darm
und Aufbau bzw. Stabilität der Knochen)
• Lebensmittel aus der Dose: Hering,
Sardine, Steinpilze, Champignons
Vitamin B12• Funktion: DNA-Synthese
• Lebensmittel aus der Dose: Sauerkraut
Folat• Funktion: Zellteilung und Zellneubildung
• Lebensmittel aus der Dose: Tomaten,
Kohlgemüse
Calcium• Funktion: Aufbau von Knochen und Zähnen
• Lebensmittel aus der Dose: Grünkohl,
Kichererbsen, weiße Bohnen
Eisen• Funktion: Sauerstofftransport im Blut
• Lebensmittel aus der Dose: Erbsen, weiße
Bohnen
Jod• Funktion: Als Bestandteil der Schilddrüsen-
hormone Regulation des Stoffwechsels und
Wärmehaushalts
• Lebensmittel aus der Dose: Makrele, Thun-
fi sch, Hering
Magnesium• Funktion: Muskelkontraktion
• Lebensmittel aus der Dose: Mais
Zink• Funktion: Aktivierung zahlreicher Enzyme
im Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoff-
wechsel
• Lebensmittel aus der Dose: Linsen
4.5
GLYKÄMISCHER INDEX
Aufgabe 1Der glykämische Index (GI) teilt Lebensmittel
nach ihrer blutzuckersteigernden Wirkung ein.
Beim GI werden 50 g Kohlenhydrate in Form
verschiedener Lebensmittel mit 50 g reiner
Glucose verglichen. Für Diabetiker ist der GI
relevant, da ein rascher und starker Anstieg
des Blutzuckerspiegels nach dem Essen ver-
mieden werden soll.
Aufgabe 2• Haferfl ocken (GI 90)
• Brezel (GI 85)
• Kartoffeln (GI 70)
• Äpfel (GI 50)
• Bitterschokolade (GI 20)
4.6
GUTES AUS DER DOSE
ß-CarotinLebensmittel aus der Dose: Möhren
LycopinLebensmittel aus der Dose: Tomaten
Vitamin CLebensmittel aus der Dose: Grünkohl
Vitamin ELebensmittel aus der Dose: Schwarzwurzeln
ZinkLebensmittel aus der Dose: Weiße Bohnen