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8 SANUM-Post 73/2005 Die Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege von Dr. I. Loniewski Die Infektionen des oberen Respirationstraktes (IOR) haben meist eine virale oder bakterielle Ätiologie. Auch eine gemischte Ursache ist möglich mit Bezug zu Pilzen, Protozoen oder Allergien. Die Rolle der Pilze ist bei einer IOR sehr wichtig. Unter dem Einfluss der körperlichen Milieuänderungen ma- chen die im Respirationstrakt leben- den Saprophyten oft eine Verände- rung zu pathogenen Formen durch, welche für das Erscheinen des Krankheitsbildes verantwortlich sind. Solche pathogenen Pilzformen begünstigen dann virale und bakte- rielle Erkrankungen. Künstlich kön- nen unter der Wirkung einer Anti- biotika-Therapie Dysbiosen erzeugt werden, bei denen die Pilzinfek- tionen besondere Bedeutung ha- ben. Gleichzeitig entstehen zell- wandfreie Formen der Bakterien (CWD), welche mit ein Grund für ei- ne Antibiotika-Resistenz sind. Aber es sind nicht nur die CWD selbst, sondern auch deren im Zellinneren verbleibende Anteile, die einen star- ken Bezug zu chronischen und de- generativen Krankheiten sowie zu Neoplasien haben. Unter den Bakterien sind es be- sonders Hämophilus influenzae (40%), Streptococcus pneumoniae (30%), Moraxella catarrhalis (12%) und Staphylococcus aureus (6%), die für IOR verantwortlich sind. Obwohl es unzählige Hinweise und Warnungen von Epidemiologen, Mikrobiologen und anderen medizi- nischen Autoritäten gerade im Hinblick auf IOR gibt, keine Anti- biotika einzusetzen, ist die antibioti- sche Therapie eine sehr gebräuchli- che Behandlungsmethode bei die- sen Erkrankungen. Es geschieht zu leicht, dass Therapeuten Antibiotika verabreichen, obwohl der Erreger- nachweis mikrobiologisch und kli- nisch nicht abgesichert wurde. Es ist bekannt, dass Antibiotika bei Viruserkrankungen keine Wirkung haben, sie können jedoch große Veränderungen durch eine poten- tielle Unterdrückung im Immunsy- stem verursachen. Sie können Antibiotika-Resistenzen hervorrufen und bakterielle Superinfektionen provozieren. Die Richtlinien des Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention der amerikanischen Akademie für Kinderärzte fordert klare Prinzipien bei der Behandlung von IOR: a) Antibiotika sollten nicht bei her- kömmlichen Grippe- und Erkäl- tungskrankheiten verwendet werden. b) Die Verwendung von Antibiotika zur Vorbeugung bakterieller Komplikationen bei viralen Er- krankungen ist wirkungslos. c) Eine schleimig-eitrige Rhinitis in Verbindung mit einer Grippe ist keine Indikation für eine antibio- tische Therapie, außer die Erkrankung dauert länger als 10 bis 14 Tage. d) Häufige Grippeinfektionen ver- bunden mit radiologisch erfass- baren Beschwerden der ver- stopften Nasen-Nebenhöhlen benötigen bei der Interpretation eine größere Vorsicht. e) Antibiotika sind bei einer an- fänglichen Behandlung einer ex- sudativen Otitis nicht empfeh- lenswert, können aber notwen- dig werden, wenn die exsudati- ve Otitis über 3 Monate dauert. f) Erwartet man nach der Behand- lung einer akuten Otitis media eine chronische Otitis, sollte man nicht mit Antibiotika be- handeln. Eine andere amerikanische Publi- kation berichtet über die Gründe für eine Antibiotika-Therapie bei IOR (Am. J. Care, 2002). Die Autoren formulieren folgende Indikationen und Therapiehinweise: Keine Antibiotika-Therapie benöti- gen: a) eine exsudative Otitis media, b) eine akute Bronchitis, c) die Mehrheit der Pharyngitiden und Sinusitiden. Eine Antibiotika-Therapie benötigen: d) eine diffuse Pneumonie, e) eine akute bakterielle Pharyn- gitis und Sinusitis, f) ein akuter Ausbruch im Rahmen einer chronischen Bronchitis. In einer klinischen Testreihe wurde die Wirksamkeit von Amoxicillin be- züglich der Fieberfreiheit und der Heiserkeit bei einer trockenen Pharyngitis und Tonsillitis getestet (J. Infekt. Dis., 2000). Beteiligt waren 1.217 Patienten, die mit der Dosis von Amoxicillin 50mg/kg Körpergewicht für 7 Tage behandelt wurden. Die Resultate zeigten keine Unterschiede zwischen Amoxicillin und Placebo.

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Page 1: Die Behandlung von Infektionen der oberen · PDF file8 SANUM-Post 73/2005 Die Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege von Dr. I. Loniewski Die Infektionen des oberen Respirationstraktes

8 SANUM-Post 73/2005

Die Behandlung von Infektionen der oberenAtemwege

von Dr. I. Loniewski

Die Infektionen des oberenRespirationstraktes (IOR) habenmeist eine virale oder bakterielleÄtiologie. Auch eine gemischteUrsache ist möglich mit Bezug zuPilzen, Protozoen oder Allergien.

Die Rolle der Pilze ist bei einer IORsehr wichtig. Unter dem Einfluss derkörperlichen Milieuänderungen ma-chen die im Respirationstrakt leben-den Saprophyten oft eine Verände-rung zu pathogenen Formen durch,welche für das Erscheinen desKrankheitsbildes verantwortlichsind. Solche pathogenen Pilzformenbegünstigen dann virale und bakte-rielle Erkrankungen. Künstlich kön-nen unter der Wirkung einer Anti-biotika-Therapie Dysbiosen erzeugtwerden, bei denen die Pilzinfek-tionen besondere Bedeutung ha-ben. Gleichzeitig entstehen zell-wandfreie Formen der Bakterien(CWD), welche mit ein Grund für ei-ne Antibiotika-Resistenz sind. Aberes sind nicht nur die CWD selbst,sondern auch deren im Zellinnerenverbleibende Anteile, die einen star-ken Bezug zu chronischen und de-generativen Krankheiten sowie zuNeoplasien haben.

Unter den Bakterien sind es be-sonders Hämophilus influenzae(40%), Streptococcus pneumoniae(30%), Moraxella catarrhalis (12%)und Staphylococcus aureus (6%),die für IOR verantwortlich sind.Obwohl es unzählige Hinweise undWarnungen von Epidemiologen,Mikrobiologen und anderen medizi-nischen Autoritäten gerade imHinblick auf IOR gibt, keine Anti-

biotika einzusetzen, ist die antibioti-sche Therapie eine sehr gebräuchli-che Behandlungsmethode bei die-sen Erkrankungen. Es geschieht zuleicht, dass Therapeuten Antibiotikaverabreichen, obwohl der Erreger-nachweis mikrobiologisch und kli-nisch nicht abgesichert wurde.

Es ist bekannt, dass Antibiotika beiViruserkrankungen keine Wirkunghaben, sie können jedoch großeVeränderungen durch eine poten-tielle Unterdrückung im Immunsy-stem verursachen. Sie könnenAntibiotika-Resistenzen hervorrufenund bakterielle Superinfektionenprovozieren. Die Richtlinien desZentrums für Krankheitskontrolleund Prävention der amerikanischenAkademie für Kinderärzte fordertklare Prinzipien bei der Behandlungvon IOR:

a) Antibiotika sollten nicht bei her-kömmlichen Grippe- und Erkäl-tungskrankheiten verwendetwerden.

b) Die Verwendung von Antibiotikazur Vorbeugung bakteriellerKomplikationen bei viralen Er-krankungen ist wirkungslos.

c) Eine schleimig-eitrige Rhinitis inVerbindung mit einer Grippe istkeine Indikation für eine antibio-tische Therapie, außer dieErkrankung dauert länger als 10bis 14 Tage.

d) Häufige Grippeinfektionen ver-bunden mit radiologisch erfass-baren Beschwerden der ver-stopften Nasen-Nebenhöhlenbenötigen bei der Interpretationeine größere Vorsicht.

e) Antibiotika sind bei einer an-fänglichen Behandlung einer ex-sudativen Otitis nicht empfeh-lenswert, können aber notwen-dig werden, wenn die exsudati-ve Otitis über 3 Monate dauert.

f) Erwartet man nach der Behand-lung einer akuten Otitis mediaeine chronische Otitis, sollteman nicht mit Antibiotika be-handeln.

Eine andere amerikanische Publi-kation berichtet über die Gründe füreine Antibiotika-Therapie bei IOR(Am. J. Care, 2002). Die Autorenformulieren folgende Indikationenund Therapiehinweise:

Keine Antibiotika-Therapie benöti-gen:a) eine exsudative Otitis media,b) eine akute Bronchitis,c) die Mehrheit der Pharyngitiden

und Sinusitiden.

Eine Antibiotika-Therapie benötigen:d) eine diffuse Pneumonie,e) eine akute bakterielle Pharyn-

gitis und Sinusitis,f) ein akuter Ausbruch im Rahmen

einer chronischen Bronchitis.

In einer klinischen Testreihe wurdedie Wirksamkeit von Amoxicillin be-züglich der Fieberfreiheit und derHeiserkeit bei einer trockenenPharyngitis und Tonsillitis getestet(J. Infekt. Dis., 2000). Beteiligt waren 1.217 Patienten, die mit derDosis von Amoxicillin 50mg/kgKörpergewicht für 7 Tage behandeltwurden. Die Resultate zeigten keine Unterschiede zwischenAmoxicillin und Placebo.

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Um korrekte therapeutischen Maß-nahmen im Fall von IOR einzuleiten,ist es notwendig, die Patho-physiologie dieser Krankheiten undihren natürlichen Ablauf zu kennen.

Verlauf einer Virusinfektion

Der Verlauf einer Virusinfektion wirdin drei Phasen eingeteilt:A. Die erste Phase mit den exsu-

dativ ödematösen Charakte-ristika dauert 2-3 Tage und zeigtfolgende Veränderungen:1. Nekrose und Metaplasie der

respiratorischen Schleim-hautzellen und eine Zer-störung des Ziliarapparates.

2. Bildung von Entzündungs-mediatoren (TNF, IL1, IL6),ein Ansteigen der Körper-temperatur und das Vor-handensein der sekundärenEntzündungsmediatoren(gewebliche Kinine, Prosta-glandine, Stickoxide), dieseStoffe sind verantwortlichfür Angiektasien und eine ver-mehrte Gefäßdurchlässig-keit.

3. Aufkommen von Azetyl-cholin, das ein mukösesÖdem und eine Hyper-sekretion bedingt.

B. Die zweite, zelluläre Phase dauert zwei Tage, und man be-obachtet folgendes:1. Gefäßerweiterungen, die

den Blutfluss verlangsamen;2. chemotaktische Aktionen

der Zytokine und der sekun-dären Entzündungsmedia-toren;

3. Zellinfiltration in die ödema-töse Region, Schleimkon-zentration, ein Anstieg derStauung und begünstigen-de Bedingungen für die Ent-wicklung einer bakteriellenInfektion.

C. Die dritte Phase der Virus-infektion, die so aussieht wie ei-ne bakterielle Infektion, dauert7-10 Tage und besteht in unter-schiedlichen Komplikationenverschiedenster Ausprägung:1. erneutes Aufkommen der

Zytokine;2. Stimulierung der Proteasen-

Synthese;3. Gewebszerstörung;4. Auftreten einer eitrigen

Sekretion;5. zunehmende Beeinträchti-

gung der Funktionen desZiliarapparates.

Typische Symptome einer viralenPharyngitis

Folgende Symptome sind spezifischfür die virale Pharyngitis:1. Katarrh, Husten, Heiserkeit2. Konjunktivitis, Gelenk- und

Muskelschmerzen3. rasch ansteigende Temperatur

bis 38° C und darüber 4. plötzliche Hautrötung am gan-

zen Körper5. lokale Symptome auf der

Schleimhaut: Hyperämie, Ex-sudat, Bläschen.

Virusinfektionen sind für den Thera-peuten schon eine Herausforde-rung. Man kann eine symptomati-sche Behandlung je nach Schwereder Erkrankung beginnen. In der ersten Stufe könnten folgendeMedikamente zugeführt werden:Analgetika, Antipyretika, schleimlö-sende Medikamente, Antihista-minika und Antitussiva. Wie immersollte aber jeder daran denken,dass die Anwendung dieserMedikamente die natürlichenKrankheits-/Abwehrprozesse unter-drückt. Daher sollte man sich derenAnwendung gut überlegen und diegenannten Mittel nur dann anwen-den, wenn der Patient die einzelnenSymptome nicht mehr erträgt. Diepositive Rolle des Fiebers bei

Infektionskrankheiten ist bekannt.Der herkömmliche Gebrauch vonAntipyretika entweder als Selbst-medikation vom Patienten oderdurch den Arzt bringt meistensmehr Nachteile als Vorteile. DiePersonen, die an der totalenAnalyse dieses Problems interes-siert sind, sollten sich mit Dr. ArturMnich’s Arbeit1 auseinandersetzen.Antihistaminika und Husten unter-drückende Medikamente könnenden natürlichen Vorgang behindern,das Virus und die Toxine aus demKörper auszuscheiden, indem eineUmkehr der Krankheitsrichtung indas Körperinnere erfolgt. DieserProzess begünstigt nicht die Gene-sung und könnte mit der chroni-schen Natur der Krankheit und demAuftreten anderer chronischer Er-krankungen, die keine Beziehungzur Ersterkrankung haben, verbun-den sein. Im zellulären Bereich, indem das Exsudat konzentriert ist,ist für den Patienten eine guteFlüssigkeitszufuhr wichtig, und dieBehandlung sollte mit schleimlösen-den und sekretbefördernden Mittelnunterstützt werden. Sowohl Anal-getika als auch Antipyretika könnenangewendet werden, solange mandie früheren Anmerkungen imHinterkopf behält. In dieser Phasedürfen die Antitussiva, die ödemab-schwellenden Medikamente und dieAntihistaminika definitiv nicht ange-wendet werden, da sie den Hei-lungsprozess behindern.

Über das Wesen der Isopathie

Die isopathische Therapie basiertauf den Resultaten der Forschun-gen von Professor Dr. GüntherEnderlein (1872-1968). ProfessorEnderlein widmete sein Leben derBlutuntersuchung unter dem Dun-

1 Therapeutic Action of Fever, Krakau 2001.Bezug über: MSLH, Lokietkastr.12a, 30-010 Krakau / Polen

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kelfeld-Mikroskop. Diese Methodebesteht in der Beurteilung vonFrischblut-Blutbildern sofort nachder Blutabnahme vom Finger oderaus dem Ohr. Der Blutstropfen be-findet sich dabei auf dem Objekt-träger und ist mit einem Deckglasbedeckt. Das Blut wird unter einemhochwertigen Mikroskop unter-sucht, bei dem das Licht parallelzum Objektträger einfällt (dasPhänomen ähnelt einer Situation, inder unter Normallichtbedingungenunsichtbarer Luftstaub auf der be-leuchteten Seite eines Tisches in einem dunklen Raum sichtbar wird).Im Vergleich zur typischen Blutbild-analyse ist das Blut weder trockennoch fixiert. Deshalb kann man indiesem Blut verschiedene Struk-turen sehen, die bei einer Standard-Blutuntersuchung unsichtbar sind.Diese Methode benutzt man, umdie funktionellen Bedingungen imBlut und seine Resistenz gegen diezerstörenden Prozesse durchSauerstoffdefizit und Milieuände-rungen abzuschätzen. Auf der Basisdieser Befundung werden keinespeziellen Krankheitsdiagnosen ge-stellt, aber man kann die Adap-tationsmöglichkeiten des Körpersund seine momentane pathophy-siologische Verfassung erkennen.

Prof. Enderlein hat zwei größerePhänomene beschrieben. Sie be-treffen die Bedeutung des körper-lichen Milieus für die Pathogeneseund die mikrobielle Zyklogenie.Nach Prof. Enderleins Meinung be-wirkt die Störung des unversehrtenMilieus eines bestimmten Körper-organs und des ganzen Organis-mus eine Krankheitsentwicklung.Zum Beispiel führt die Veränderungdes pH-Wertes hin zum Alkalischenin der Vagina unvermeidlich zu einerErkrankung des Organs. In derFolge können sich dann systemi-sche Krankheiten entwickeln.

Zu solchen Milieuänderungen kannes aufgrund äußerer (z.B. Umwelt-verschmutzung) und innerer Ein-flüsse kommen, welche u.a. dieAtrophie des intestinalen Zotten-apparates verursachen. Daraus re-sultiert eine Reduzierung der Darm-schleimhautoberfläche und konse-kutiv eine eingeschränkte Produk-tion von sIgA, deren Folge Allergiensein können. Solche darmschädi-genden Faktoren sind besondersdie beiden Antigene, die als erste inder Kinderernährung zugeführt wer-den, nämlich Kuhmilch und Hühner-ei sowie die daraus gewonnenenProdukte.

Das Immunsystem eines Babysoder Kleinkindes ist einerseits unreifund andererseits übersensibel. Dadas Kind solchen Antigenen zu einer Zeit begegnet, in der dieseden tiefsten immunologischen Ein-druck hinterlassen, können sie amehesten zu Allergenen werden.

Zu den besonders schädlichenAnteilen in unseren Speisen, dieÜberempfindlichkeiten provozieren,zählen u.a. die Konservierungs-mittel, besonders das Glutamat,welches sich häufig in Fertigsuppen,Bouillonwürfeln und Fertiggerichtenbefindet. Künstliche Süßungsmittelwie Cyclamat, Aspartam undGetränke vom Light-Typ sowiezuckerfreies Kaugummi etc. sindebenso belastend für den Darm wieAlkohol. Herkömmliche Medika-mente wie Antibiotika, Hormoneund nicht-steroidale Entzündungs-hemmer bewirken ebenfalls eineMilieuveränderung. Besondere Be-achtung sollten wir der Tatsacheschenken, dass die Antibiotika unddie Hormone nicht nur Menschenaus therapeutischen Gründen ge-geben werden, sondern auch beider Produktion industriell gefertigterSpeisen eingesetzt werden. Da-durch werden indirekt die Kon-sumenten betroffen und deren kör-

perliches Milieu beeinflusst. Prof.Enderlein beobachtete, dass sichbei einem gestörten Milieu die apa-thogenen Formen der Mikroorganis-men, welche saprophytisch undsymbiontisch zu unserem Schutz inunserem Körper leben, in pathoge-ne Formen verwandeln. Candida al-bicans z.B. bindet nach amerikani-schen Untersuchungen Schwer-metalle.

Enderlein erkannte diese Bildungenals gut differenzierte bakterielle undfungoide Formen. Selbstverständ-lich kann man aus Sicht des moder-nen Wissensstandes nicht sagen,das Blut beinhalte Bakterien oderPilze (abgesehen von septischenZuständen), so dass wir nur dieTerminologie verwenden, wie sieEnderlein für die mikroskopischeDunkelfeld-Blutanalyse benutzt hat.Vom medizinischen Standpunkt ausbesteht die größte EntdeckungEnderleins darin, dass er die Ent-stehung pathogener Formen inAbhängigkeit zur Milieuveränderungbeschrieben hat. Die Folge dieserEntdeckung ist, dass man im Falleeiner Krankheit nicht nur das infekti-öse Agens attackieren und be-kämpfen muss, sondern die Be-handlung sollte vorwiegend daskörperliche Milieu optimieren, da nurüber das verbesserte Milieu dieBedingungen für die Heilung herbei-zuführen sind. Aus der Abbildung 1ist der cyclogenetische Wandel derniedrigen Eiweißformen aufwärts zupathogenen Bakterien und Pilz-formen zu erkennen.

Prof. Enderlein machte eine weiterewichtige Entdeckung, als er erkann-te, dass die Mikroorganismen sichin Form einer Cyclogenie aufwärtsund abwärts entwickeln. Er be-schreibt die Cyclogenie der PilzeMucor racemosus und Aspergillusniger (Abb. 1). Das Phänomen derCyclogenie besteht in einer dauern-den Verwandlung von bestimmten

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Formen der Mikroorganismen in an-dere. An der Basis der Verwandlungbefinden sich die nicht differenzier-ten apathogenen Formen, welchesich unter dem Einfluss von Milieu-veränderungen graduell in pathoge-ne Formen umwandeln. Sie werdenvon Prof. Enderlein als bakterielloder fungoid bezeichnet. Der umge-kehrte Weg ist aber auch möglich,z.B. verwandeln sich die pathoge-nen Stufen in saprophytischeFormen, sobald sich das Milieu nor-malisiert. Bei seinen mikroskopi-schen Beobachtungen bemerkteProf. Dr. Enderlein ein weiteresPhänomen. Die niedrig entwickeltenapathogenen Formen – Protite –sind fähig, die komplexeren Struk-turen zu brechen. Unter physiologi-schen Bedingungen besteht eineBalance zwischen den niedrig- undhochentwickelten Formen. Sobaldaufgrund der Milieustörungen diepathogenen Formen exzessiv zu-nehmen, entwickelt sich eine Krank-heit. Diese Beobachtung führt auchzu anderen praktischen Schlüssen.Wenn der Körper mit wenig differen-

zierten Mikroorganismen unterstütztwird, werden diese das „Brechen“der pathogenen und stark differen-zierten Formen und deren Umkehrzu Symbionten bewirken. Die SA-NUM-Medikamente beinhalten die-se Grundformen der Mikroorganis-men und bewirken ein effektivesBrechen der pathogenen Stufen,

was schließlich zur Heilung führt(Abb. 2).

Therapie mit SANUM-Medika-menten

Die Therapie mit SANUM-Medikamenten kann auf mehrereArten durchgeführt werden. Die ein-fachste Medikation ist die sympto-

Abb. 1: Die Cyclogenien des Aspergillus niger und des Mucor racemosus

Abb. 2: Wirkungsmechanismen der isopathischen Medikamente

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matische Behandlung. Bei derBehandlung der vaginalen Mykosewird z.B. ein EXMYKEHL D3 Zäpf-chen rektal 1x täglich für 10 Tageverordnet. Solch eine Behandlungist wirkungsvoll und verhindert einRezidiv, führt aber nicht zu einerVeränderung des Milieus.

Ein anderer Weg der Therapie mitSANUM-Mitteln besteht in der Ein-nahme dieser Niedrigformen ent-sprechend den Ursachen einesGebrechens (Tabelle 1).

Prof. Enderlein fand heraus, dass ver-schiedene Zyklen der Mikroorganis-men eine Beziehung zum Auftretenvon Erkrankungen einzelner Systemehaben und beschreibt das auch.

Die sehr gut zu unterscheidendenFormen der Mucor racemosus-Cyclogenie sind verantwortlich fürKrankheiten des kardiovaskulärenSystems. Das ist der Grund, warumbei Krankheiten des venösenSystems, bei einem Ulcus cruris, beiHerzkranzgefäßstörungen, Schlag-anfall usw. MUCOKEHL verordnet

wird. Es muss hervorgehoben wer-den, dass MUCOKEHL auch alleineund in Verbindung mit einem tradi-tionellen Gefäßmittel angewendetwerden kann. Speziell bei ischämi-schen Herzerkrankungen und ei-nem Gehirnschlag ist es aber abso-lut angezeigt, zusätzlich Herzmittelzu verordnen.

Die Penicillium-Cyclogenie ist ver-bunden mit akut entzündlichenErkrankungen. Medikamente dieserCyclogenie werden daher immer beiakuten Infektionen verwendet.

Man benutzt NOTAKEHL bei bakte-riellen Infektionen und QUENTA-KEHL bei viralen Infektionen. DasFORTAKEHL ist ein exzellentesMedikament für Störungen imMagen-Darm-Trakt, Dysbiosen undAllergien. ALBICANSAN und PEFRA-KEHL werden bei Pilzinfektionen,vor allem bei Hefepilzen, verordnetund EXMYKEHL, ein Kombinations-Präparat bestehend aus FORTA-KEHL, PEFRAKEHL und ALBICAN-SAN, ist ein außergewöhnlich er-folgreiches Medikament zur Be-

handlung von Pilzinfektionen undDysbiose.

Der Aspergillus niger und die zuge-hörige Cyclogenie ist für chronischeKrankheiten verantwortlich. Es be-einflusst die Gruppen von Krank-heiten, die von der tuberkulinischenDiathese abhängen. In der Asper-gillus niger-Cyclogenie erscheint diebakterielle Form als Sclerotrix tuber-culosis. Das Medikament NIGER-SAN enthält die Protite vonAspergillus niger. Es wird bei allenchronischen Krankheiten verordnetund speziell bei denen, welche dieAtemwege, die Haut, die Schleim-häute, das Urogenitalsystem, dasNervensystem, die Knochen, dieGelenke und Bänder sowie dasLymphsystem betreffen.

Die Verordnung von SANUM-Medikamenten ist eine sehr interes-sante Methode zur Behandlung vonMilieustörungen. Das folgende Kon-zept wurde von Dr. Konrad Werth-mann aus Österreich entwickelt. Esumfasst als gesamtes Therapiepro-gramm vier Elemente:

Mucor racemosus Penicillium Aspergillus niger

Konstitution Der Typ ist für Blockaden Akute Krankheiten, „Degenerativer Typ“disponiert, dicklich (zu viel unabhängig vom Körpertyp Astheniker mit dünnenProtein), dynamisch, ein Knochen, impulsiv Lebertyp

Krankheiten Alle Blockaden und Erkran- Entzündungen, Abszesse, Tuberkulose, Lungen-kungen sind mit dem Infektionen, Staphylokokken- Paratuberkulose, Asthma, Blut- und Kreislaufsystem und Streptokokken- Bronchitis, Arthrose, verbunden, Venenprobleme, infektionen, rheumatische Morbus Bechterew, Wunden, Hämorrhoiden, und neurologische Ovarial-Krebs, Tumoren, Ohrgeräusche Erkrankungen Psoriasis, Prostata-Leiden,

Neurodermitis

Therapie Auflösung der Blockade Kontrolle der Entzündung Elimination

Medikamente MUCOKEHL NOTAKEHL, QUENTAKEHL, NIGERSANFORTAKEHL, PEFRAKEHL, ALBICANSAN, EXMYKEHL

Tabelle 1: Beziehungen zwischen Mikroorganismen und der Entwicklung von Krankheiten nach Dr. Rau, modifiziertvon J. Giovanoli-Jakubczak und Dr. med. I. Loniewski

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Grundschema der SANUM-Thera-pie nach Dr. Werthmann

1) Milieukorrektura. Diätb. CITROKEHL und SANUVISc. ALKALA

2) Isopathische Behandlung derakuten Phase mit Medikamentenu. a. der Penicillium-Gruppe

3) Isopathische Behandlung derchronischen Phase mit Präpa-raten verschiedener Cyclogenien• MUCOKEHL und NIGERSAN

oder SANKOMBI 5 Tage• Medikamente der Penicillium-

Gruppe 2 Tage• wieder MUCOKEHL und

NIGERSAN oder SANKOMBI 5 Tage

• wieder Medikamente derPenicillium-Gruppe 2 Tage

4) Immunbiologische Behandlungmit LATENSIN, UTILIN, RECAR-CIN, UTILIN „S“, Unterstützungdurch Mineralien, Vitamine,Homöopathie und antihomoto-xische Medikamente.

Zu 1. Die Diät bildet die Grundlageder Behandlung und erhöht derenWirksamkeit. Die beherrschendenElemente der Diät sind das Meidenvon Kuhmilch und deren Produkten.Das Gleiche gilt für das Hühnereiund seine Produkte. Es wird emp-fohlen, Zucker, Weißmehl undSchweinefleisch zu meiden.

CITROKEHL ist ein homöopathi-sches Medikament aus Zitronen-säure, welche natürlicherweisedurch den Pilz Aspergillus niger pro-duziert wird, während andererseitsSANUVIS ein Potenzakkord derrechtsdrehenden Milchsäure ist.Milchsäure ist ein Stoffwechsel-produkt und wird u.a. vom Mucorracemosus produziert. DieseSäuren bilden den Schutzschirm

der jeweiligen Mikroorganismen. DieZufuhr der homöopathischen Medi-kamente aus Zitronensäure bzw.Milchsäure reguliert das Milieu rundum diese Pilze und erschwert derenAufwärtsentwicklung. Durch den Ge-brauch von Natrium-Hydrogenkar-bonat (in ALKALA T und N), zweimaltäglich eine kleine Dosis (1 Tabletteoder 1 Meßlöffel), gelöst in einemhalben Glas mit sehr warmemWasser, kann das innere alkalischeMilieu wieder hergestellt werden.

Zu 2. Zur selben Zeit beginnt dieisopathische Behandlung, welchedie potenzierten Basisformen derMikroorganismen enthält. Diese ko-pulieren mit den hochentwickeltenim Körper vorhandenen Formenund es kommt zu deren Rückkehrzu Basisformen. Deshalb kann ge-sagt werden, dass die isopathischeTherapie einerseits eine substituie-rende, weil sie den Körper mit dennatürlichen, unterstützenden Stof-fen versorgt, und andererseits einedie Heilung verstärkende Therapieist.

Die isopathische Therapie beginntüblicherweise für die ersten 10 Tagemit den Medikamenten der akutenPhase:

a) bei Pilz- und HefebelastungenEXMYKEHL D3 Zäpfchen (1-2xtäglich 1 Supp. rektal verab-reicht) oder FORTAKEHL, PE-FRAKEHL und ALBICANSANals Einzelmittel in den verschie-denen Darreichungsformen jenach Indikation (z.B. D5 Tropfen1-2x 8-10 Tropfen täglich);

b) bei akuten viralen InfektionenQUENTAKEHL D5 Tropfen (1-2xtäglich 8-10 Tropfen) oder

c) bei bakteriellen Infektionen NO-TAKEHL D5 Tropfen (1-2x 8-10Tropfen täglich).

Zu 3. Nach den 10 Tagen werdenMUCOKEHL D5 Tropfen (1x täglich8-10 Tropfen) am Morgen und

Nigersan D5 Tropfen 1x10 abendsoder SANKOMBI D5 Tropfen alsKombination von beiden 2x tgl. 10Tropfen verordnet. Diese Therapiewird immer nach folgendem Zyklusweitergeführt: für 5 Tage MUCO-KEHL und NIGERSAN oder SAN-KOMBI und für 2 Tage die Medi-kamente der akuten Phase (u. a.Penicillium-Gruppe) mit dem Ziel einer umfassenden Therapie derMilieustörung.

Dieser kurze Abriss zeigt, wie ein-fach die isopathische Therapie ist.Im Falle einer bakteriellen Pharyn-gitis ist es zum Beispiel ausrei-chend, NOTAKEHL D5 Tropfen 1-2xtäglich für eine Woche und unmittel-bar danach SANKOMBI D5 Tropfen2x täglich für 5 Tage, dann NOTA-KEHL D5 Tropfen für 2 Tage undwieder das SANKOMBI für 5 Tagezu verordnen. In solchen Fällen istein dreiwöchiger Therapie-Zyklusvöllig ausreichend.

Zu 4. Die vierte Therapiephase istdie Anwendung von immunbiologi-schen Medikamenten, welche inKapselform in den Potenzen D4 undD6, als Tropfen und Suppositorienin der D6 erhältlich sind: UTILIN,UTILIN „S“, RECARCIN und LATEN-SIN. Die Behandlung startet immermit der Potenz D6.

Mit der bisher angeführten Therapieerzielt man auch dann eine exzellen-te Wirkung, wenn sie mit anderenhomöopathischen Mitteln, mit derantihomotoxischen Therapie undsogar mit allopathischen Medika-menten kombiniert wird. ZumBeispiel kann man sie, verbundenmit der antibiotischen Therapie, ver-abreichen, um deren Wirkung unddie gleichzeitige Verminderung derschädigenden Konsequenzen derAntibiotika zu erhöhen. Infolge derisopathischen Therapie wird daskörperliche Milieu reguliert, welchesdie Basis für eine effektive Therapie,

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auch mit einer angemessen ausge-wählten homöopathischen Medizin,bildet.

Nun haben wir uns bestimmteGrundlagen der Isopathie bei denverschiedenen Krankheiten und ih-ren Behandlungen angeeignet undkönnen die SANUM-Medikamentebei den verschiedenen Typen vonInfektionen des oberen Respira-tions-Traktes (IOR) anwenden.

Die Behandlung viralerInfektionen

In der Behandlung der Virus-infektionen ist das Mittel der WahlQUENTAKEHL D5 Tropfen. DiesesMedikament beinhaltet niedrigsteFormen von Penicillium glabrum. Eswird angewendet bei Laryngitis,Bronchitis, Sinusitis und Grippe, beiHerpes zoster und Windpocken.Man gibt 1-2mal täglich 10 Tropfenvor den Mahlzeiten. Bei Kindern biszu 10 Jahren gibt man pro Lebens-jahr 1 Tropfen. Entsprechend denmehrstufigen isopathischen Thera-pieprinzipien wird das QUENTA-KEHL 7-10 Tage verabreicht, gleichdarauf 5 Tage (z.B. von Montag bisFreitag) SANKOMBI D5 Tropfen und2 Tage (z.B. Samstag und Sonntag)wieder QUENTAKEHL D5 Tropfen.Dieser Therapiezyklus (5/2/5/2/5/2)sollte 4-6 Wochen aufrecht gehaltenwerden.

SANKOMBI D5 Tropfen sind einsehr wichtiges unterstützendesMedikament in der Therapie vonInfektionen und als Vorbeugung fürNachfolgeinfektionen. Es enthält dieProtite von Mucor racemosus undAspergillus niger, herkömmlichePilztypen, bei welchen die pathoge-nen Formen für verschiedeneKrankheiten verantwortlich sind.Dieses Medikament kann als Fort-setzungstherapie nach den Medi-kamenten der Penicillium-Reiheverordnet werden, auch unabhängig

davon, ob es sich um eine Tonsillitisoder Lymphknotenschwellung han-delt. Das ist ein gutes und sicheresMedikament, das man immer bei einer rezidivierenden Infektion ver-ordnet. Es unterstützt jeden Typ derisopathischen Therapie. Es wird inder selben Dosierung wie dasQUENTAKEHL D5 genommen.

Therapieschema virale IORQUENTAKEHL D5 Tropfen für 7-10Tage, dannSANKOMBI D5 Tropfen für 5 Tage(z.B. Montag bis Freitag), danachwiederQUENTAKEHL D5 Tropfen für 2Tage (z.B. Samstag und Sonntag)Therapiedauer 4-6 Wochen.

Die Behandlung bakteriellerInfektionen

Im Falle einer bakteriellen Infektionbesteht die Therapie in der Verab-reichung von NOTAKEHL D5Tropfen anstelle von QUENTAKEHL.NOTAKEHL wird gewonnen ausPenicillium chrysogenum. DiesesMedikament wird bei verschiedenenbakteriellen Infektionen, wie eitrigerTonsillitis, Pharyngitis, Gingivitis, beieitrigen Folgezuständen nachZahnextraktion, Otitis, bei Infektender harnableitenden Wege, beiKrankheiten des Respirations-traktes, Akne und Adnexitis verab-reicht. In solchen Fällen wird dieTherapie ebenfalls ergänzt mit derVerordnung von SANKOMBI D5 indem Zyklus 5/2/5/2. Die Dosis wur-de oben angegeben.

Therapieschema bakterielle IORNOTAKEHL D5 Tropfen für 7-10Tage, dannSANKOMBI D5 Tropfen für 5 Tage(z.B. Montag bis Freitag), danachwiederNOTAKEHL D5 Tropfen für 2 Tage(z.B. Samstag und Sonntag)Therapiedauer 4-6 Wochen.

Die Wirkung von NOTAKEHL in derBehandlung der Infekte des oberenRespirationstraktes (IOR) wurde ge-prüft in einer Testreihe von über 60Kindern unter 12 Jahren, also in ei-nem Alter, in der die Bronchitis,Nasopharyngitis, Angina und dieOtitis media vorherrschen.

Über 85% der Patienten waren beieiner entsprechenden Studie zufrie-den mit der Wirksamkeit derTherapie. Und auch die behandeln-den Ärzte fanden, dass NOTAKEHLbei über 85% der behandeltenKinder eine gute Wirkung zeigte (s. Abbildung 3).

Die Behandlung der Grippe

Im Falle einer Grippe-Infektion sindsehr gute Ergebnisse mit der ge-meinsamen Applikation von NOTA-KEHL und QUENTAKEHL in einerDosis von 2-10 Tropfen täglich fest-gestellt worden. NOTAKEHL undQUENTAKEHL dürfen auch alsNasentropfen (einige Male 1-2 Trop-fen am Tag) angewendet werden.Es wird empfohlen, die Nasen-höhlen mit einer Mischung von je 2 ml NOTAKEHL und QUENTA-KEHL sowie 10 ml physiologischerKochsalz-Lösung zu waschen.

Therapieschema akute GrippeNOTAKEHL D5 Tropfen 2x 10Tropfen täglich für 7 Tage und zu-gleichQUENTAKEHL D5 Tropfen 2x 10Tropfen für 7 TageWichtig: NOTAKEHL und QUENTA-KEHL können auch als Nasen-tropfen zugeführt werden.

Die Behandlung einer akuten Infek-tion mit QUENTAKEHL und NOTA-KEHL ergibt gute bis sehr guteErgebnisse. Manches Mal könntezum Beginn einer Behandlung dieKrankheit exazerbieren, z.B. bezüg-lich eines Fieberanstiegs oder ver-

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mehrter Schleimabsonderung. Dassind keine pathologischen Be-schwerden, und es genügt, die ein-geführten Medikamentendosen zureduzieren und eine adäquateDrainage und Toxinausfuhr zu ver-anlassen (Bäder mit ALKALA odernatürlichem Salz, ausreichendeSauerstoffzufuhr durch gute Belüf-tung der Räume).

Die Behandlung rezidivierenderInfektionen

Der Rückfall der IOR bedeutet einsignifikantes therapeutisches Pro-blem. In solchen Fällen wird prak-tisch immer eine Dysbiose im Ver-dauungskanal und die Zerstörungder intestinalen Schleimhaut beob-achtet. Daher sollten bei einem

Rückfall von IOR, z.B. bei Hals-oder Nasennebenhöhlen-Erkran-kungen, nicht nur die Medikamenteund Isopathika mit einer Wirkunggegen eine Entzündung zugeführtwerden, sondern auch solche, wel-che die Symbiose und den Aufbauder Intestinal-Schleimhaut gewähr-leisten. Solch ein Medikament istFORTAKEHL. Es wird hergestelltaus Penicillium roquefortii. Es wirdeingenommen für die Rekonstruk-tion der saprophytischen Bakterien-flora im Verdauungstrakt, welchedurch die Wirkung der Krankheitund ihrer Behandlung (z.B. Anti-biotika) zerstört wurde. Es sollten 2x1 Tablette D5 oder 2x 10 Tropfen D5täglich vor den Mahlzeiten oder rektal1 Zäpfchen vor dem Schlafengehen genommen werden. FORTAKEHL

wirkt in einer sehr auffälligen Art. Inder Versuchsreihe – geführt fürKinder unter 12 Jahren – gab mandas FORTAKEHL gegen Bronchitis,atopische Dermatitis und Infektan-fälligkeit. Das Medikament zeigtebei 98% der Patienten eine positiveWirkung, bei 73% war die Effizienzsogar gut und sehr gut. In denGrafiken der Abbildung 4 werdendie Ergebnisse noch einmal prozen-tual dargestellt.

Therapieschema rezidivierende In-fektionenFORTAKEHL D5 Tropfen für 7-10Tage, dannSANKOMBI D5 Tropfen für 5 Tage(z.B. Montag bis Freitag), danachwiederFORTAKEHL D5 Tropfen für 2 Tage(z.B. Samstag und Sonntag)Therapiedauer 4-6 Wochen

Abb. 3: Beurteilung der Wirksamkeit von NOTAKEHL in der Behandlung von IOR bei Kindern (Heidl, 2001) nachPatienten (links) und nach Ärzten (rechts) in Prozent.

Abb. 4: Beurteilung der Wirksamkeit von FORTAKEHL in der Behandlung von IOR bei Kindern (Heidl, 2001) nachPatienten- (links) und Ärzteurteil (rechts) in Prozent.

sehr gut

32,3sehr gut

27,4gut61,3

mäßig6,5

schlecht4,8<12

sehr gut

31,0

gut

41,4

mäßig

25,9

schlecht

1,7<12

<12

gut

54,8

mäßig

9,7

schlecht

3,2

sehr gut

25,9

gut

46,6

mäßig

25,9

schlecht

1,7<12

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Die vorbeugende und therapeu-tische Behandlung von Kompli-kationen nach einer Antibiotika-Therapie

In der Praxis passiert es oftmals,dass Patienten an Komplikationennach einer Antibiotika-Therapie lei-den. In solchen Fällen werden ALBI-CANSAN D5 Tropfen verordnet.Dieses Medikament wird gewonnenaus Candida albicans. Es wird emp-fohlen bei einer primären und se-kundären Mykose, Dermatomykose,Stomatomykose, Stomatitis, Gingi-vitis, wunden Lippen, Aphthen,Harnwegs-Mykosen, Urethritis, Vagi-nitis, Adnexitis und Colitis. DieDosierung ist ähnlich wie bei an-deren SANUM-Medikamenten inTropfenform.

Therapieschema Mykosen und Dys-biosenALBICANSAN D5 Tropfen: Vaginal-mykose, AphthenPEFRAKEHL D5 Tropfen: intensivepilzbedingte Haut- und Schleim-haut-VeränderungenFORTAKEHL D5 Tabletten/Tropfenoder FORTAKEHL D3 Zäpfchen beiDysbiose

Wird während einer Therapie eineantibiotische Therapie notwendig,sollte die isopathische Behandlungnicht unterbrochen werden, weil sieeine schnellere Heilung begünstigtund das Risiko von Komplikationennach der Antibiotika-Therapie redu-

ziert. Zusätzlich wird immer bei derTherapie die Diät ohne Zucker,Kuhmilch- und Hühnereiprodukteeingehalten und eine Alkalisierungdurchgeführt (siehe oben). DieseTherapie sollte von bekanntenMikronährstoffen, die das Immun-system besonders stützen, begleitetsein: SELENOKEHL D4 3x tgl. 5Tropfen oder morgens 10 Tropfen,ZINKOKEHL D3 1-3x tgl. 5 Tropfenbzw. abends 10 Tropfen vor demSchlafengehen sowie Vitamin E SANUM 1-2x wöchentlich 1 Am-pulle i.m. und Gaben von Vitamin C.Auch an die Einnahme von MAPU-RIT Kapseln 1-2 mittags oral solltegedacht werden.

Die Verabreichung der immun-modulierenden Mittel in derNachsorge und in der vorbeu-genden Behandlung der oberenAtemwegsinfektionen

Um die körpereigene Abwehr zustärken bzw. für die Vorbeugungvon IOR, sollten immunbiologischeMedikamente mit inaktiven und po-tenzierten Bakterien zugeführt wer-den.

Die Medikamente dieser Gruppe– stimulieren die spezifischen und

nicht spezifischen Körperab-wehrmechanismen und führeneinen Schutz gegen Bakterien,Viren und Toxine herbei;

– vergrößern die Aktivität desMakrophagensystems;

– stimulieren die lymphozytäreImmunität gegen spezifischeAntigene;

– vergrößern die Bildung vonInterferon und Lysozymen;

– helfen der regulierenden Aktionder Prostaglandine;

– verstärken die nicht-spezifischehumorale Immunität;

– heben die Aktivität der Lym-phokine und anderer Media-toren und Aktivatoren an.

In der Prophylaxe von IOR sind dieam meisten verwendeten Medi-kamente RECARCIN D6 Kapseln,aus Bacillus firmus, UTILIN „S“ D6Kapseln aus Mycobacterium phleiund LATENSIN D6 Kapseln, die denBacillus cereus enthalten. Die obengenannten Medikamente werdenprophylaktisch verordnet in einerspeziell niedrigen Dosierung: 1 Kap-sel pro Woche.

Wirkspektrum der ImmunmodulatorenUTILIN „S“ bei Krankheiten desAtemtraktesRECARCIN bei Schleimhaut-Erkran-kungenLATENSIN bei Angina. �

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Dr. Igor LoniewskiSANUM Polska Sp.z.o.o.5C Kurza Stopka70- 535 STETTINTel: +48 91 8123804