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9.11. 2018 30.6. 2019 Dichtung ist Revolution Kurt Eisner Gustav Landauer Erich Mühsam Ernst Toller Eine Ausstellung der Monacensia

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9.11.2018–30.6.2019

Dichtung istRevolution Kurt Eisner Gustav Landauer Erich Mühsam Ernst TollerEine Ausstellung der Monacensia

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Ausstellung

Veranstaltungen

Spaziergänge

Führungen

Schule & Museum

Radiotipp Medientipp

Literaturportal

November 18–März 19

Das Veranstaltungsprogramm April–Juni 2019 erscheint im Februar 2019

„Die Konsequenz der Dichtung ist Revolution...“Gustav Landauer

www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia

Dichtung ist Revolution Kurt Eisner – Gustav LandauerErich Mühsam – Ernst Toller„Die Dichtkunst ist nichts als einemeiner Waff en im Kampf.“Erich Mühsam

Anlässlich des 100. Jubiläums der Novemberrevolution in Bayernwidmet sich die Monacensia im Hildebrandhaus der Rolle der Schriftsteller in Revolution und Rätezeit und stellt die Fragenach dem Verhältnis von Literatur und Politik.

Im November 1918 ruft Kurt Eisner in München den „FreistaatBayern“ aus, die Monarchie ist beendet und die Demokratiezum Greifen nah. Der drängende Wunsch nach Frieden und einer neuen Gesellschaftsordnung bringt Menschen unterschiedlichster politischer Richtungen zusammen: Soldaten, Arbeiter und Arbeiter-innen ebenso wie intellektuelle Kriegsgegner und Kriegsgeg-nerinnen. Auch zahlreiche Schriftsteller sind an den Ereignissen beteiligt. Mit Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam undErnst Toller nimmt die Ausstellung „Dichtung ist Revolution“ diejenigen Schriftsteller in den Blick, die zu wichtigen politischen Akteuren werden. Dem dichterischen Wort messen sie eine große Kraft für den gesellschaftlichen Wandel bei. In der Frage nachder Umsetzung ihrer humanistischen Ziele sind sie sich dennoch nicht immer einig. Für ihre gegenrevolutionären Widersachersind diese vier Schriftsteller schnell auf einen Nenner gebracht: „jüdische Literaten“, „landfremde Elemente“, „politische Hoch-stapler“ und „bolschewistische Agitatoren“. Ihre jüdische Herkunft wird von der Gegenrevolution für antisemitische Hetze instrumen-talisiert.

Für ihren Idealismus müssen die Schriftsteller schon bald nach der Revolution um ihr Leben bangen. Kurt Eisner wird Opfer eines Attentats, Gustav Landauer von Soldaten ermordet.Erich Mühsam und Ernst Toller werden zu langen Haftstrafen verurteilt.

Auch im Gefängnis kämpfen sie schriftstellerisch für ihre politi-schen Ziele und wehren sich gegen die rechte Propaganda sowie die staatliche Willkür. In Briefen, Tagebuchnotizen und berührenden Werken, wie Tollers „Schwalbenbuch“, lässt sich dies eindrücklich nachspüren. Nach der Haftzeit verlassen Ernst Toller und Erich Mühsam Bayern, das nach der Niederschlagung der Räterepublik zum Sammelbecken rechter Kräfte geworden ist. In der Zeit des Nationalsozialismus wird Toller ausgebürgert und begeht im Exil verzweifelt Selbstmord. Mühsam wird von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager ermordet.

Die Ausstellung „Dichtung ist Revolution“ präsentiert anhand zahlreicher biografischer Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe, Objekte und Fotografi en das Leben und Wirken der vier Schriftsteller. Die historischen Umbrüche werden insbesondere durch die umfangreiche Flugblattsammlung aus den Beständen der Monacensia erfahrbar. Es werden Exponate aus zahlreichen Archiven gezeigt. Die Nachlässe der vier Protagonisten sind weit in die Welt verstreut, was nicht zuletzt die dramatischen Schicksals-wendungen in ihren Lebensläufen deutlich macht.

Gustav Landauer (1870–1919)Schriftsteller, Übersetzer, AnarchistVolksbeauftragter für Volksaufklärung während der 1. RäterepublikBayerische Staatsbibliothek München/ Bildarchiv Hoff mann

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Erich Mühsam (1878–1934)Schriftsteller, Publizist, AnarchistEiner der Anführer und Initia toren der 1. RäterepublikMünchner Stadtbibliothek / Monacensia

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Veranstaltungen November 18–März 19

Donnerstag, 8. November 2018, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

Dichtung ist RevolutionKurt Eisner – Gustav Landauer Erich Mühsam – Ernst Toller

Ausstellungseröffnung

Dr. Florian RothStadtrat der Landeshauptstadt Münchenin Vertretung des Oberbürgermeisters

Dr. Arne AckermannDirektor der Münchner Stadt bibliothek

Laura Mokrohs, Kuratorin

Lesung mit dem Schauspieler Thomas Birnstiel, moderiert von Laura Mokrohs

Die Hochzeitskapelle spielt und singt revolutionäre Lieder.

Eintritt frei Anmeldung unter [email protected]: Monacensia im Hildebrandhaus

Mittwoch, 14. November 2018, 18 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

Good Night Stories for Rebel Girls 2 Lesung & Musik mit Maria Hafner

Nach dem großen Erfolg der revolutionären „Good Night Stories for Rebel Girls“ von Elena Favilli und Francesca Cavallo folgt nun endlich der zweite Teil der Gute Nacht-Geschichten über beeindruckende Frauen, die die Welt verändert haben oder es immer noch tun. Von der Sängerin Beyoncé bis zur Schriftstel-lerin J.K. Rowling – eine neue Armee revolutionärer „Rebel Girls“ steht bereit, unsere Bücherregale und Herzen zu erobern.

Die rebellische Musikerin und Schauspielerin Maria Hafner liest ausgewählte Geschichten für kleineund große Rebel-Girls & -Boys und begleitet den Abend musikalisch.

Eintritt frei Anmeldung unter [email protected]ür Rebellinnen und Rebellen ab 6 JahrenVeranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit dem Carl Hanser Verlag München

Dienstag, 20. November 2018, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

Krise oder Aufbruch?Eine Bestandsaufnahme zur Wahrnehmung der Revolution 1918/19 in Bayern

Mit der Ermordung Kurt Eisners am 21. Februar 1919 und den anschließenden Attentaten im Bayerischen Landtag begann die blutige Etappe der Revolution in Bayern. Die Eskalation der Gewalt überschattete den Anfang der parlamentarischen Demokratie in Bayern und führte dazu, dass weite Kreise demokratie- und republikskeptische sowie antisemitische Haltungen entwickelten.

Wie wirkte die rechtskonservative Interpretation der historischen Ereignisse von 1918/1919 im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts fort? Wann und inwie-fern veränderte sich die Rezeption der Ereignisse?

GesprächsteilnehmerInnen:

Professor Dr. Michael Brenner, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München

Dr. Bernhard Grau, Direktor des Bayerischen Haupt-staatsarchivs München

Dr. Michaela Karl, Politikwissenschaftlerin und Schrift-stellerin

Professor Dr. Ferdinand Kramer, Lehrstuhl fürBayerische Geschichte, LMU München

Moderation: Dr. Hildegard Kronawitter, Weiße Rose Stiftung e.V.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected]: Monacensia im Hildebrandhausin Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Elena Favilli, Francesca CavalloGood Night Stories for Rebel Girls 2Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann © 2018 Carl Hanser Verlag, München

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Dienstag, 27. November 2018, 19 Uhr Monacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

Dichtung ist RevolutionKurt Eisner – Erich Mühsam Gustav Landauer – Ernst TollerBuchpräsentation mit Laura Mokrohs

Lesung: Thomas BirnstielGrußworte: Fritz Pustet, Verlag Friedrich Pustet

Die Literaturwissenschaftlerin Laura Mokrohs präsen-tiert ihr Buch „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner – Erich Mühsam – Gustav Landauer – Ernst Toller“, das begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Verlag Friedrich Pustet erscheint. Darin sind zahlreiche Foto-grafien und biografische Dokumente der revolutio nären Schriftsteller versammelt, veröffentlicht wird auch eine Vielzahl historischer Flugblätter der Revolutions- und Rätezeit aus der Sammlung der Monacensia. Der Schauspieler Thomas Birnstiel liest ausgewählte Texte, moderiert von Laura Mokrohs.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected]: Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit dem Verlag Friedrich Pustet

Donnerstag, 29. November 2018, 19 Uhr Monacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

1918 Revolution in BayernEin Film von Michael AppelBayerischer Rundfunk, Redaktion: Wir in Bayern, Leitung: Wolfgang Preuss

Ja, wie gibt's denn sowas? Eine Revolution in Bayern, die das geliebte Königshaus wegfegt und die ein Land schafft, in dem die katholische Mehrheitspartei nichts mehr zu sagen hat! Was ist denn in die Bayern gefahren damals? Wieso eine Revolution in diesem urkonservativen Land?

Für das Selbstbild der Bayern ist eine Revolution wie die von 1918 keine Selbstverständlichkeit. Ausgehend von dem Erstaunen darüber, das bis heute währt und nur dadurch gemildert wird, dass mit der Revolution ja auch der bis heute populäre Freistaat kam, geht der Film unter anderem der Frage nach, wie es gelingen konnte, in einem so konservativen Land wie Bayern einen politischen Umsturz herbeizuführen.

Mit einer Einführung von Michael AppelDauer des Films: 30 Minuten

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected] Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk

Laura Mokrohs, Dichtung ist RevolutionKurt Eisner, Gustav Landauer,Erich Mühsam, Ernst TollerBilder–Dokumente–Kommentare ca. 128 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, © 2018 Verlag Friedrich Pustet, Regensburg www.verlag-pustet.de

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Mittwoch, 5. Dezember 2018, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

„Ich will das Lebendige durchdringen“ Ernst Toller zum 125. Geburtstag

Präsentation der kritisch kommentierten Edition der Briefe 1915–1939

Lesung: Franz Pätzold (angefragt)Grußworte: Dr. Dieter Distl, Ernst-Toller-Gesellschaft

Der Schriftsteller und Dramatiker Ernst Toller unter-stützte die Revolution von Beginn an. Nach der Nieder-schlagung der Räterepublik 1919 wurde er festgenom-men und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Während dieser Zeit schrieb er autobiographische Texte und Berichte aus dem Haftalltag sowie sein berühmtes Drama „Masse Mensch“. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Überzeugungen wurde Toller nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Deutsch-land ausgebürgert. 1939 nahm er sich im amerikani-schen Exil das Leben.

Zeit seines Lebens pflegte Ernst Toller Briefkontakt mit wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, darunter Else Lasker-Schüler, Thomas Mann, Albert Einstein und Franklin D. Roosevelt. Erstmals wurde die umfassende Korrespondenz aus hunderten Archiven in aller Welt zusammengetragen. Über 1600 Briefe, Post - karten und Telegramme sind Zeugnisse einer bewegten Zeit.

Die Herausgeber Irene Zanol, Veronika Schuchter, Stefan Neuhaus und Kerstin Reimers führen mit ausge-wählten Briefen durch das Leben Ernst Tollers.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected]: Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit dem Wallstein Verlag

Ernst Toller (1893–1939)Schriftsteller, Dramatiker, Revolutionär Zeitweise Vorsitzender des Proviso-rischen Revolutionären ZentralratsMünchner Stadtbibliothek / Monacensia

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Dienstag, 15. Januar 2019, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

„Aber mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen, als den Genossen“Rosa Luxemburgs Briefe aus der Gefangenschaft

Musikalische Lesung mit Eva Bauriedl und Mario Knapp

Die Sozialistin und revolutionäre Demokratin Rosa Luxemburg kam 1915 ins Gefängnis. Für die nächsten drei Jahre, bis Kriegsende 1918, sollte die Zelle mit kurzen Unterbrechungen zu ihrem Lebensraum werden. In der Einsamkeit endloser Tage und Nächte sammelte sie alle Kraft ihres Geistes und ihrer Seele. In ihren Briefen aus dem Gefängnis nahm sie Anteil am Schicksal und Tun ihrer Freunde und Verbündeten. Sie stand in intensivem Austausch mit vielen bedeuten-den Kämpfern ihrer Zeit, unter anderen den Aktivisten der Münchner Räterepublik Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller. Mit Kurt Eisner war sie freund-schaftlich verbunden. Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg in Berlin ermordet.

Eva Bauriedl und Mario Knapp laden Sie ein zu einer musikalisch-literarischen Begegnung mit der mutigen Utopistin Rosa Luxemburg.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected] Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus

Dienstag, 12. Februar 2019, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

„Es herrschte eine Atmosphäre revolutionären Widerstands“Die Fotografin Germaine Krull und die Revolution in München 1918/1919

Lesung: Katja Schild

Die Fotografin Germaine Krull (1897-1985) zählte zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Sie erlernte ihr Handwerk in München und eröffnete Ende des Ersten Weltkriegs ihre „Werkstatt für mod. Künstlerische Fotografie“ in der Hohenzollernstraße. In Schwabing kam sie rasch in Kontakt mit den Intellektuellen, Freigeistern und Künstlern der Stadt. Politisch sehr interessiert, lernte sie Kurt Eisner kennen und ging für die Revolution auf die Straße. Nach der Niederschla-gung der Räterepublik versuchte sie, zwei Revolutio-nären zur Flucht zu verhelfen und wurde dafür inhaftiert und aus Bayern ausgewiesen.

Die Schauspielerin Katja Schild liest Auszüge aus zum Teil unveröffentlichten Manuskripten und Dokumenten aus dem Nachlass von Germaine Krull – eine litera-rische Spurensuche im München zur Zeit der Revolution 1918/1919.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected] Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus und Museum Folkwang, EssenMit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München

Rosa Luxemburg (1871–1919)© Bundesarchiv (SAPMO)

Germaine Krull© Nachlass Germaine Krull Museum Folkwang, Essen

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Donnerstag, 21. Februar 2019, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

„Die Erfindung des Russn“ Ein Poem zur Münchner RäterepublikLyriklesung mit Tobias Roth und Daniel BayerstorferModeration: Michael Appel

Wie können wir im Jahr 2018 mit einer hundert Jahre alten Revolution in Kontakt bleiben?

Wir könnten zum Beispiel einen Schluck Russn trinken – das Mischgetränk aus Weißbier und Zitronenlimonade wurde für die Soldaten der Münchner Räterepublik erfunden, die in den großen Wirtshäusern der Münch-ner Innenstadt stationiert waren.

Die Münchner Lyriker Tobias Roth und Daniel Bayerstorfer haben die Erf indung des Russn zum Ausgangspunkt für ihr langes Gedicht bzw. kurzes Epos genommen. Mit einem Strudel aus Bildern, feierlichem Enthusiasmus und einem Feuerwerk aus Fakten und Fiktionen gehen sie der Frage nach, wie wir uns heute zu Risiko, Revolu-tion und Russ verhalten wollen.

Gemeinsam mit dem Historiker, Autor und Regisseur Dr. Michael Appel sprechen die beiden Lyriker über Dichtung und Revolution.

„Die Erfindung des Russn“ ist mit einem Nachwort von Jan Kuhlbrodt 2018 im Münchner Aphaia Verlag erschienen.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected] Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus und Aphaia Verlag

Tobias Roth und Daniel Bayerstorfer© Mario Steigerwald

Kurt Eisner (1867–1919)Schriftsteller, Journalist, RevolutionärErster Ministerpräsident des Freistaats BayernLandesarchiv Berlin

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Dienstag, 26. März 2019, 19 UhrMonacensia im Hildebrandhaus | Forum Atelier

„Ter Traum des Ret Marut“ Eine musikalisch-literarische Räte revolution Mit Maria Hafner und Franz Josef Strohmeier

Ret Marut gehört zu den mysteriösesten Literaten des 20. Jahrhunderts. Ab 1917 veröffentlichte er in München die anarchistische Kampfzeitschrift „Der Ziegelbrenner“. Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik sollte er 1919 wie viele seiner Genossen standrechtlich erschossen werden. Es gelang ihm jedoch die Flucht nach Mexiko. Dort veröffentlichte er unter dem Pseudonym B. Traven eine Vielzahl an Romanen und Erzählungen, die eine Millionenauflage erzielten. Mit Hollywood- Verfilmungen seiner Werke wie „Das Totenschiff“und „Der Schatz der Sierra Madre“ wurde B. Traven international berühmt.

Der Schauspieler Franz Josef Strohmeier begibt sich in seinem Programm auf die Spuren des faszinierenden Autors und Akteurs der Münchner Räterepublik. Musika - lisch kontrastiert wird das Programm von Maria Hafner.

Eintritt freiAnmeldung unter [email protected] Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus

„Ehe die Revolution ist, muss der Revolutionär sein!“Ret Marut

Donnerstag, 28. Februar 2019, 18 UhrMünchner Volkshochschule | Bildungszentrum Einstein 28 | Vortragssaal

„Das Stückchen blauer Himmel ist gespießt von rostigen Eisenstäben“Literaten in der FestungshaftEin Vortrag von Laura Mokrohs

Nach der Niederschlagung der Räterepublik im Mai 1919 werden die revolutionären Schriftsteller Erich Mühsam und Ernst Toller zu langen Haftstrafen verur-teilt. Sie schreiben nun unter den – teils verheerenden – Bedingungen der Festungshaft und glauben weiter an die politische Kraft des dichterischen Wortes. In Gedichten, Prosa und Dramen arbeiten sie die Ereig-nisse der Revolutionszeit auf und kämpfen gegen die Verleumdungen aus dem gegenrevolutionären Lager. So entstehen berühmte Werke wie Ernst Tollers „Masse Mensch“ oder sein „Schwalbenbuch“.

Eintritt: 7 Euro, Restkarten an der AbendkasseBuchung unter www.mvhs.de/Kursnummer H244295 Veranstalter: Münchner Volkshochschule in Kooperation mit der Monacensia im Hildebrandhaus

Franz Josef Strohmeier © Christian HartmannMaria Hafner © Christoph Mukherjee

Erich Mühsam in Niederschönenfeldum 1920 JVA Niederschönenfeld

Ernst Toller in der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld, 1920 JVA Niederschönenfeld

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StadtspaziergangAuf den Spuren Erich Mühsams durch die MaxvorstadtMit Laura Mokrohs

In den Jahren 1918 und 1919 trat Erich Mühsam nicht nur als Schriftsteller der Münchner Bohème in Erschei-nung, sondern wurde zu einer der zentralen politischen Persönlichkeiten in Revolution und Rätezeit. Der Spaziergang auf seinen Spuren durch die Maxvorstadt widmet sich dieser Verbindung von Literatur und Politik. Wir folgen Erich Mühsam an kulturgeschicht-lich bedeutsame Orte und Schauplätze politischer Ereignisse: An welchen Orten diskutierte die Münchner Bohème? Wo wohnte Erich Mühsam? Wo tagten während der Räterepublik die Arbeiterräte?

Veranstalter: Münchner Volkshochschule in Kooperation mit der Monacensia im HildebrandhausDauer: 2 StundenGebühr: 8 Euro, Restkarten vor OrtBuchung unter www.mvhs.de/Kursnummer H244450

Freitag, 15. Februar 2019, 15.30–17.30 UhrTreffpunkt: Hinterausgang des Hauptgebäudes der LMU, Amalienstraße

FührungenKuratorenführungenmit Laura Mokrohs

Donnerstag, 29. November 2018, 10 UhrDonnerstag, 6. Dezember 2018, 10 UhrDonnerstag, 21. Februar 2019, 10 UhrDonnerstag, 21. März 2019, 10 Uhr

Eintritt freiAnmeldung erforderlich [email protected]

Öffentliche Führungender Münchner Volkshochschule durch die Ausstellung „Dichtung ist Revolution“

jeden Sonntag, 14 Uhraußer 23. und 30.12.2018

Eintritt frei, ohne AnmeldungTreffpunkt: Forum Atelier, Eingang Siebertstr. 2Eine Kooperation der Monacensia im Hildebrandhaus und der Münchner Volkshochschule

Führungen für Gruppen

Buchung unter [email protected]

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Schule & Museum

Dichtung ist RevolutionDie Revolution von 1918Führung des Museumspädagogischen Zentrums

Die Sonderausstellung „Dichtung ist Revolution“ bietet die Möglichkeit anhand der Biografien und Werke führender Revolutionäre die Ereignisse der Jahre 1918/1919 nachzuvollziehen. Im Zentrum stehen mit Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller Schriftstellerpersönlichkeiten, die sich auf unterschiedliche Weise für Demokratie und Menschlich-keit stark machten. Ein spannender Rundgang durch die turbulenten Monate der Revolution und zugleich ein interessanter Einblick in das München der 1910er und 1920er Jahre.

Geeignet für die Jahrgangsstufen 7-12, Mittelschule, Realschule, Gymnasium

Dauer: 90 MinutenKosten pro Klasse: 57,50 EuroBuchung über das Museumspädagogische Zentrum: Telefon 089 12 13 23-23 oder -24 [email protected] Informationen unter www.mpz.bayern.de

RadiotippLiteratur und RevolutionJüdische Schriftsteller in München 1918/19von Thomas Grasberger

Ein Feature über die Rolle jüdischer Dichter und Schriftsteller im revolutionären München und über die Bedeutung des Antisemitismus bei der Niederschlagung der Räterepublik.

SendeterminSamstag, 3. November 2018, 8.05–9.00 Uhr

WiederholungSonntag, 4. November 2018, 20.05–21.00 Uhr

Bayerisches Feuilleton, Bayern 2Redaktion: Ulrich Klenner, Hörspiel /Dokumentation/ MedienkunstZu hören in München und Umgebung auf 88,4 MHz und 89,5 MHz – und als Podcast unter „bayern2.de“

MedientippIch, Eisner!100 Jahre Revolution in BayernAuf WhatsApp und Insta

„Ich, Eisner!“ erzählt in Echtzeit die packende Geschichte der Revolution von 1918 in Bayern. Kurt Eisner, Anführer der Revolution und erster bayerischer Ministerpräsident, schickt uns über die Messenger- Services WhatsApp und Insta-Texte, Bilder, Videos und Sprachnachrichten, die erfahrbar machen, was damals in den Tagen vor exakt 100 Jahren passiert ist.

14. Oktober 2018 bis 26. Februar 2019

Anmeldung für WhatsApp und Insta-Messenger über br.de/icheisnerDer Einstieg ist jederzeit möglich.

Bayerischer Rundfunk, Bayern 2

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Literaturportal Bayern

Das Literaturportal Bayern ist ein dynamisch vernetztes Wissensportal für ExpertInnen und Laien zum Recherchieren, Informieren und zum Flanieren durch Bayerns reichhaltige Literaturlandschaft.

Dichtung ist RevolutionEin bebilderter Blog von Laura Mokrohs und Barbara Yelinwww.literaturportal-bayern.de/journal

Begleitend zur Ausstellung präsentiert dieMonacensia den Blog „Dichtung ist Revolution“. Dafür haben sich die Ausstellungskuratorin Laura Mokrohs und die Comiczeichnerin Barbara Yelin zusammengetan. In Text und Bild erzählen sie von den wichtigsten Ereignissen, Personen und Ideen der Revolution 1918/19.

Auf den Spuren Erich Mühsams durch die MaxvorstadtEin literarischer Spaziergang von Laura Mokrohswww.literaturportal-bayern.de/orte

Der digitale Spaziergang durch die Maxvorstadt folgt Erich Mühsam an kulturgeschichtlich bedeutsame Orte und Schauplätze politischer Ereignisse: An welchen Orten diskutierte die Münchner Bohème? Wo wohnte Erich Mühsam? Wo tagten während der Räterepublik die Arbeiterräte?

Das Literaturportal Bayern ist ein Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek in Kooperation mit der Monacensia, dem literarischen Gedächtnis der Stadt München, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissen-schaft und Kunst, unterstützt von der Landeshauptstadt München, gefördert von der Bayerischen Sparkassen-stiftung.

www.literaturportal-bayern.de

© Barbara Yelin24

Foto TitelDemonstration auf der Theresienwiese, 16. Februar 1919Foto: Heinrich HoffmannStadtarchiv München

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Dichtung ist Revolution Kurt Eisner – Gustav Landauer Erich Mühsam – Ernst TollerEine Ausstellung der Monacensia im Hildebrandhaus

Projektleitung:Dr. Arne Ackermann, Münchner StadtbibliothekKuratorin:Laura Mokrohs, LiteraturwissenschaftlerinAusstellungsgestaltung und Realisation: Katharina Kuhlmann, DurchschriftKoordination:Verena Wittmann, Monacensia

Redaktion, Literaturvermittlung: Sylvia Schütz, MonacensiaArchivberatung:Verena Wittmann, MonacensiaBibliotheksberatung:Christine Hannig, MonacensiaMedienberatung und -gestaltung:Dr. Michael AppelAusstellungstechnik:Wolfgang Schredl, Monacensia

Programm:Lisa-Katharina Förster, MonacensiaPresse- und Öffentlichkeitsarbeit:Sylvia Schütz, Monacensia

Wir danken Dr. Elisabeth Tworek für die Idee zur Ausstellung.

Wissenschaftliche Beratung: Jutta Fleckenstein, Jüdisches Museum MünchenDr. Andreas Heusler, Stadtarchiv MünchenDr. Sabine Schalm, Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Rundfunks, Redaktion Wir in Bayern, Leitung: Wolfgang Preuss und Redaktion Hörspiel/Dokumentation/ Medienkunst, Leitung: Ulrike Ebenbeck

Bildungspartner:Museumspädagogisches Zentrum München Münchner Volkshochschule

Unser besonderer Dank gilt

Prof. Dr. Waldemar Fromm, Prof. Dr. Christine Haug, Dr. Cornelia Kemp, Conrad Piens, Akademie der Künste, Berlin, Ernst-Toller-Gesellschaft/Sammlung John Spalek, Gorki Institut für Weltliteratur, Moskau/Handschriften-abteilung, International Institute of Social History, Amsterdam, JVA Niederschönenfeld, Münchner Stadt-museum, Stadtarchiv München, Universitätsbibliothek der LMU München

Das Projekt „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner – Gustav Landauer – Erich Mühsam – Ernst Toller“ ist Teil des stadtweiten Programms „1918/2018. Was ist Demokratie?“ Informationen unter: www.muenchen.de/wasistdemokratie

Münchner StadtbibliothekMonacensia im HildebrandhausMaria-Theresia-Straße 2381675 München

KontaktTelefon 089 4194 [email protected]

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LiteraturvermittlungSylvia SchützTelefon 089 4194 [email protected]

VeranstaltungenLisa-Katharina FörsterTelefon 089 4194 [email protected]

Mehr Informationen, aktuelle Termine und Führungen www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensiawww.facebook.com/monacensiaFührungsanfragen für Gruppen und Schulklassen unter [email protected]

Öffentliche VerkehrsmittelTram Linie 17 Holbeinstraßeoder Museumslinie 100 Villa Stuck

Die Monacensia ist barrierefrei zugänglich (Siebertstr. 2).

ÖffnungszeitenMonacensia im HildebrandhausMo–Mi, Fr 9.30–17.30 UhrDo 12.00–19.00 UhrAusstellungen auch Sa, So 11.00–18.00 UhrEintritt frei

Herausgeber: Münchner Stadtbibliothek/MonacensiaVerantwortlich: Dr. Arne Ackermann, Direktor der Münchner StadtbibliothekGestaltung: Büro für Gestaltung Wangler & AbeleRedaktion: Sylvia Schütz, Andrea BornMünchen, Oktober 2018