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diagonal Nº3–2012

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Editorial

INhaltsvErzEIchNIs

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3 Die stärke des vielfältigen— Fokus auf interkulturelle Zugänge und Behandlungsansätze am DTPPP Kongress 2012

6 vom spannungsfeld zwischen Werbung und Kostendruck— Interview mit Robert Witte, Leiter

Kommunikation und Marketing PBL

7 Wir gratulieren!— Diplomabschlüsse

8 Gemeinsam zum Erfolg— Ein Rückblick auf die Mitarbeitenden-

Infoveranstaltungen der PBL

9 Wir danken! — Pensioniertentreffen

9 Erweiterung des Parkplatzes— Interview mit Fabian Keller,

Leiter Facility Management PBL

10 In der rolle der Brückenbauerin— Interview mit Regula Diehl,

Ombudsstelle VNS

12 Im spielraum der zeit— Jahressymposium der KPP

14 Das Bijou der region— Interview mit Jean-Luc Nordmann,

Präsident der Stiftung Tierpark Weihermätteli

16 Wild West in liestal— Sommerfest im Wohnheim

Windspiel

17 Wenn die lampe Fieber hat— Rückblick auf die Veranstaltungs-

reihe «Gesundheit»

18 Mit hand und Fuss — Eine Ausstellung im Kreativ

Therapeutischen Zentrum Villa 51

19 Flaxen Diary und By the Way— Vernissage der neuen

Kunstausstellung mit Fotografien von Christian Vogt und Annette Fischer

20 Die neue Generation— Über den Wandel der IT-Infra strukturen und neuer PC-Arbeitsplätze

22 Persönlich— Sevim Dogan. Eine Stimme am

Telefon der Psychiatrie Baselland

23 Personelles— Eintritte, Jubiläen, Pensionierungen

24 vorankündigungen

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe MitarbeiterLiebe Leserinnen, liebe Leser

Unsere Aufgabe, oft an der Schattenlinie des Lebens, wird auch im neuen Jahr nicht einfacher. Aber stellen wir uns vor, alles liefe so rund und problemlos, dass es uns gar nicht bräuchte. Etwas vom Schlimmsten, was einem Menschen passieren kann, ist, dass das, was er tut, als über­flüssig betrachtet wird, als nutzlos. Ohne sinnvolle Aufgabe verlieren wir unsere Selbstachtung, droht das Leben zu verkümmern. Wer wüsste dies nicht besser als wir?Je komplexer das Leben wird, desto anfälliger ist es für aller­lei Störungen. So gesehen wird unsere Aufgabe immer anspruchsvoller. Würden wir diese Aufgabe nicht oder nur halbherzig erfüllen, wären die Auswirkungen rundherum immer gravierender spürbar. Eigentlich können wir uns über diese wichtige Rolle, die uns hier zufällt, nur erfreuen. Es braucht uns mehr denn je, was auch die hohen Auslas­tungen unserer Angebote bezeugen.Auf den ersten Blick mag es fast zynisch klingen, wenn wir uns über Leute freuen, die unsere Dienste in Anspruch nehmen. Aber das ist es nicht. Wir behandeln Menschen

dann, wenn das Leben die sichere Spur verlässt. Falsche Weichenstellungen sind nicht auf uns zurückzuführen, sondern wir leisten, ohne viele Fragen zu stellen, Unterstützung – auf die Art und Weise und möglichst solange, wie es notwendig ist. Die Überlastung, die im zu Ende gehenden Jahr auch öffentlich thematisiert worden ist, zeigt die Schere auf zwischen dem festen Willen zur Pflichterfüllung und der Erkenntnis, dass man bei den uns gestellten Aufgaben immer wieder an Grenzen stösst. Ohne eigenes Zutun. Wenn Mitarbeitende der Psychiatrie Baselland überlastet sind, dann stellt sich einerseits innerhalb der Psychiatrie Baselland, anderseits für unsere ganze Gesellschaft die Frage, wie dem bei­zukommen ist. Lösungen werden primär in der Organisation gesucht, beim Personal, das zur Verfügung steht, oder in der Art und Weise der Behandlung. Wir wollen uns den Erfordernissen der Zeit nicht entziehen, wollen unsere Kosten optimieren, wo dies möglich scheint. Die Unsicherheit, dabei die hohe Qualität unserer Ange­bote zu gefährden, allerdings besteht. Wir haben unseren beruflichen Stolz. Und wir wissen nur zu gut, dass Leistungsabbau oft die ohnehin Schwächsten trifft. Die Psychiatrie Baselland ist keine Insel. Wir sind Teil eines gesellschaftlichen Systems, das seine Prioritäten laufend verschiebt. Unsere Aufgabe ist es, stets von neuem zu zeigen, auf welche Weise und mit welchen zwingend notwendigen Mitteln wir unseren Auftrag im Sinne der Menschen, die wir betreuen, und im Sinne der ganzen Gesellschaft, erfüllen können. Oft keine leichte Aufgabe. Sie kann nicht gemessen werden am Verbandsmaterial, das wir benötigen oder an den Implantaten, die wir verwenden. Unsere Erfolge sind ohne Zweifel schwerer zu vermitteln als in andern Bereichen des Gesundheitswesens.Gerade deshalb ist es wichtig, unsere Leistungen der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Und dies wird in Zukunft gar noch wichtiger. Der berühmte Satz von Saint­Exupéry, dass das Wesentliche für das Auge unsichtbar sei, muss immer und überall, laut und deutlich, in unserer Botschaft mitschwingen. In diesem Sinne danke ich Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit im 2012, wünsche Ihnen erholsame, fröhliche Festtage im Kreise Ihrer Angehörigen und viele positive Ereignisse im kommenden Jahr.

Ihr Hans-Peter Ulmann, CEO

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Die stärke des vielfältigen

veranstaltungen DTPPP Kongress

Der 6. Jahreskongress 2012 des Dachverbandes Transkultu­relle Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik DTPPP fand vom 6. bis 8. September in der Klinik für Psychia trie und Psychotherapie statt. Rund 180 Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland und Österreich gingen an diesen drei Tagen der Frage nach, wie fremd der Andere, der aus anderen Kulturen kommt, erscheint und wie diese oft vermeintlich kulturelle Fremdheit des Anderen in der Begegnung und Behandlung bearbeitet wird. Die fachliche Vorbereitungs­gruppe konnte in intensiver Vorbereitung ein Programm mit Hauptreferaten, Workshops und Symposien zusam­menstellen, welches entsprechend den Rückmeldungen von den Teilnehmenden aus allen Fachdisziplinen ein sehr gutes Echo fand, dies auch bezüglich der eigenen Beiträge der Klinik. Der Organisationsgruppe der Klinik ist es zu verdanken, dass die Fachtagung sehr gut vorbereitet war und reibungslos durchgeführt werden konnte und die Teil­nehmenden sich äusserst warmherzig empfangen, ausge­zeichnet verköstigt und verwöhnt fühlten.

Fokus auf interkulturelle Zugänge und Behandlungsansätze

am DTPPP Kongress 2012 in der Klinik für Psychiatrie und

Psychotherapie

Vorbereitungsgruppe: Dr. Sigrid Tavan, Dr. Rebekka Ehret, Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, Ludwig Elmiger, Dr. Dipankar Das

Organisationsgruppe: Dr. Sigrid Tavan, Elke Anschütz,Susanne Bielser, Andrea Reiniger, Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, Ludwig Elmiger

6. Jahreskongress des Dachverbandes Transkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

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Konzeptueller Schwerpunkt der Veranstaltung war die Fra­ge, ob der Andere nicht auch zum Fremden gemacht wird, und was diese Konstruktion des Fremden für die psychia­trische Behandlung bedeutet. Die rege Teilnahme bestätigte, dass diese Problematik die Fachkollegen und ­kolleginnen zentral beschäftigt. Eindrücklich verständlich machten die HauptreferentInnen, welche kulturellen, soziologischen, historischen und gesellschaftlichen Hintergründe und Kon­texte unsere eigene Wahrnehmung und unsere Konstrukti­on des Fremden prägen. Und dass diese Kontexte entschei­dend auf unsere Beziehungsgestaltung und therapeutische Arbeit Einfluss nehmen, mitunter auch verhindern, dass wir offen und ohne Vorannahmen oder Vorbehalte auf unsere Klienten eingehen. Die irrtümliche Annahme einer neutralen oder objektiven therapeutischen Beziehungsge­staltung wurde zugunsten einer kontextsensiblen Annähe­rung in der transkulturellen Begegnung «dekonstruiert», also kritisch hinterfragt, damit eine realistische und echte Auseinandersetzung entstehen kann. Insofern fand sich auch die Klinik als Kongressveranstalter in ihrer Weiterfüh­rung sozialpsychiatrischer Grundsätze wieder.Workshops und Symposien sorgten für praxisnahe Weiter­bildungen, in denen interdisziplinär therapeutische Ansät­ze, wissenschaftliche Grundlagen und institutionelle Ent­wicklungsbedürfnisse vorgestellt wurden und für lebhafte Diskussionen sorgten.Wir konnten im Kongress einen deutlichen Wechsel fest­stellen, weg vom herkömmlichen Verständnisfokus von der uns (herkunfts­)fremden Kultur der Klienten hin zum politisch­rechtlichen Bezugsrahmen, innerhalb dessen sich Patientinnen und Patienten nach ihrer Migration bewegen müssen. Der neue Bezugsrahmen macht sie in Bezug auf die Mehrheitsbevölkerung zu Fremden. Damit wurde so­wohl auf die theoretische Debatte um Kultur und Migration reagiert als auch die Geschlechterforschung hinsichtlich des doing gender (konstruierte Annahmen / Vorbehalte v.a. ge­

genüber Frauen) aufgenommen. Hinsichtlich der methodi­schen Reflexion zu Repräsentation stimmt die Geschlech­terforschung mit der Dekonstruktionsdebatte um Kultur überein. Hier wird thematisiert, wer in den Beschreibungen wie zu Wort kommt. Neben dieser methodischen Leitfrage lautet die anschliessende ethische Frage bezüglich Migra­tion: Wie sieht es mit der gesellschaftlichen Stellung von Migranten und Migrantinnen aus? Wie drücken sich die Systeme der Ungleichheit, die Fremdheit schaffen, aus? Eine bedeutende durch den Konstruktivismus und die Systemtheorie geprägte Denkrichtung antwortet darauf mit politischen und ökonomischen Erklärungsmodellen und führt auch zu veränderten Therapieansätzen.

alltagsrassismusFür die praktische Arbeit der Behandelnden und Pflegen­den heisst dies, dass sie konfrontiert sind mit Personen, die über die Tatsache hinaus, dass sie krank sind oder krank geworden sind in ihrem Alltag mehrheitlich Unsicherheit und Abwertung erfahren mussten und müssen. Die Unsi­cherheit bezieht sich auf ihren fragilen Aufenthaltsstatus, die Erfahrung der Abwertung zeigt sich in Alltagsrassismen sowie in der Tatsache, dass sie politisch­rechtlich nicht als Individuen wahrgenommen werden, sondern durch die Kategorisierung in der Zulassungspolitik immer schon ei­ner Gruppe zugeteilt worden sind, die sich in der Zuteilung zu einem Aufenthaltsstatus B, C, L, F, N, etc. oder in der Klassifizierung «abgewiesen» ausdrückt. Wenn diese Er­fahrung der Kollektivierung noch verstärkt wird durch eine Kulturalisierung ihrer Probleme, schiebt sich eine doppelte Differenz und potenzierte Fremdheit zwischen die zuge­wanderte und die behandelnde Person. Im Kongress haben wir auch Ansätze diskutiert, wie in Alltagssituationen nicht kulturalisierend behandelt wer­den kann. Diese Vorgehen passen stimmig in die lösungs­ und kompetenzorientierten Methoden und Therapiefor­

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veranstaltungen DTPPP Kongress

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men, die allgemeine Vorannahmen kritisch reflektieren. Im transkulturellen Kontext kann somit das professionelle Verhalten angepasst und durch transkulturelle sowie Di­versity­Kompetenz, wie sie in der Klinik praktiziert wird, erweitert werden. Die rechtlichen Verhältnisse jedoch, in denen die Klientenschaft leben muss, schaffen einen struk­turellen Rahmen, innerhalb dessen die Behandelnden und Pflegenden an die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten stossen. Hier entwickeln sich Frustrationen, Ärger und Trauer ob der Ohnmacht. Allgemein wird in der Transkulturellen Psychiatrie die Fremdheit durch Kulturdifferenz überbewertet während gleichzeitig die Fremdheit schaffenden, ungleich verteilten sozialen und politischen Möglichkeiten sowie die unglei­chen Möglichkeiten im Zugang zu Ressourcen und Status­positionen unter den Beteiligten völlig unterschätzt wer­den. Im diesjährigen Kongress der DTPPP wurde diesem Missverhältnis Rechnung getragen. In Vorbereitung ist ein Kongressband mit ausgewählten Beiträgen.Rückblickend stellen wir fest, dass eine interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit und der damit ver­bundene interaktive Dialog zwingende Grundlagen für eine praxisrelevante transkulturelle Arbeit bilden und dass gerade diese Aspekte auch Voraussetzung für den gelun­genen Kongress und die menschliche und fachliche Be­friedigung der Teilnehmer waren. Genau in diesem Sinn sehen wir auch eine Weiterführung von Transkulturalität und diese als eine wesentliche Stärke unserer Institution. ■

Dr. Rebekka Ehret, Ethnologin und Sprachwissenschaftlerin,Dr. Dipankar Das, Psychologe, Leiter der IAM und des MFH Projektes

Fotos: Renatus Schaub und Hans-Dieter Kaiser

1_Prof. Dr. Joachim Küchenhoff2_Dr. Rebekka Ehret3_Dr. Dipankar Das4_Kulturelles Rahmernprogramm5_ Regierungsrätin Sabine Pegoraro mit Hans-Peter Ulmann6_Kulinarisches Rahmenprogramm

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Robert Witte ist eidg. dipl. Betriebsökonom HWV, Fach­richtung Marketing, mit diversen weiterführenden Aus­bildungen in Marketing, Verkauf und Kommunikation. Seit November 2011 ist er Leiter Marketing der Psychiatrie Baselland und seit August 2012 zusätzlich für die Kommu­nikation verantwortlich.

_diagonal: herr Witte, sie sind seit einem Jahr zuständig für das Marketing der PBl. Was hat sie an dieser Position bei der PBl gereizt?

Einerseits ganz klar die Herausforderung, den gesamten Neu­Auftritt bzw. die Neu­Positionierung eines Unter­nehmens wie der Psychiatrie Baselland vor dem Hinter­grund der Verselbständigung professionell umzusetzen und zu begleiten, andererseits aber auch die bisherige Bandbreite meiner beruflichen Erfahrung zu erweitern und Neues zu lernen. Ich schätze das breite Spektrum der täglichen (und nicht alltäglichen) Aufgabenstel­lungen. Das Gesundheitsmarketing entwickelt sich der­zeit als eigentlich neue Disziplin. Daran aktiv teilzu­nehmen finde ich spannend. Hinsichtlich der PBL faszinierte mich, wie ausgeprägt die persönliche Moti­ vation und die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen ist. Das war dann schlussendlich der entscheidende Faktor.

Was ist denn Marketing eigentlich?

Der Begriff «Marketing» entstammt dem US­Sprachge­brauch und definiert – einfach gesagt – den Umgang mit dem «Market». Er tauchte erstmals Anfangs des letzten Jahrhunderts auf. Häufig wird der Begriff zur Bezeich­nung der Abteilung verwendet, welche die Vermarktung der Angebote eines Unternehmens sicherstellt. Anderer­seits drückt sich darin auch das Konzept einer gesamt­heitlichen und marktorientierten Unternehmensführung aus. Innerhalb der Industrialisierung bzw. Liberalisierung der Märkte hat sich das Marketing von der Produktions­, zur Verkaufs­, zur Markt­ bis hin zur aktuellen Netz­werkorientierung entwickelt. Anstelle der ursprünglich­en Verkäufermärkte, in denen sich Anbieter aufgrund eines Mangels an Mitbewerbern oder Angeboten oder aufgrund staatlicher Garantien oder sonstiger Markt­absprachen nicht mit dem Markt auseinandersetzen mussten, sind liberalisierte Käufermärkte getreten. In diesen erlaubt eine Vielzahl Mitbewerber dem poten­tiellen Kunden die Wahl, wessen Angebot er annehmen soll. Im Gesundheitswesen vollzieht sich zurzeit eine Entwicklung, welche in anderen Branchen bereits vor Jahrzehnten statt fand.

Wieso macht die PBl Marketing und Werbung wie zum Beispiel die Kinospot- und Plakatkampage?

Mit unserer Verselbständigung als Psychiatrie Baselland traten wir kurzfristig mit einem neuen Unternehmens­namen und zusätzlich mit angepassten Bezeichnungen der Unternehmensbereiche auf, welche unseren Interes­sensgruppen, insbesondere potentiellen Patientinnen und Patienten der Region, sowie anfänglich auch noch unseren Zuweisern gegenüber schlicht unbekannt waren. Unsere Werbung hat – neben unserer Leistungs erbrin­gung im Alltag – einen Beitrag geleistet, diese Lücke rasch zu schliessen, Bekanntheit zu schaffen, unsere Werte zu kommunizieren und unserem Unter nehmen gegen­über eine sympathische Grundeinstellung zu bewirken.Ebenfalls gilt es festzuhalten, dass wir uns neu in einem liberalisierten Gesundheitsmarkt bewegen. In diesem müssen wir uns gegenüber anderen privaten und öffent­lich­rechtlichen Mitbewerbern positionieren und be­haupten. Dies einerseits vor dem Hintergrund der freien Spitalwahl und der Situation, dass die Abwanderung der Patienten aus unserem Kanton bereits grösser als die Zuwanderung ist. Andererseits aber auch hinsichtlich der Besonderheiten unseres beziehungsorientierten und qualitativ hochwertigen Behandlungssansatzes. Gerade in der Fokussierung und Kommunikation dieses Behan d ­lungsansatzes – Verstehen. Vertrauen – im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals der Psychiatrie Baselland liegt aus meiner Sicht unsere grösste Zukunfts­Chance im Markt.

Wie beurteilen sie das spannungsfeld zwischen Werbung und Kostendruck?

Grundsätzlich absolut nachvollziehbar. Wenn wir aber trotz Kostendruck unseren heutigen Stand beibehalten wollen, müssen wir bestehende Kunden halten und neue «potentielle» Kunden gewinnen. Dabei sind Wer­beausgaben – wie in jedem Unternehmen – eine Aus­gabenposition zur Sicherstellung der Aufträge und damit einem ausgeglichenen Resultat. Die Alternative wäre einfach darauf zu hoffen, dass die Nachfrage nach unsere guten Leistungen anhält oder wächst; dies erscheint aber doch etwas einseitig und neue «potentielle» Kunden erreichen wir damit nicht oder nur zufällig. Die Werbung leistet einen Beitrag zur Kontinuität der Nachfrage nach unseren Dienst leistungen, damit verbunden unserer Belegung und somit der Sicherheit unserer Arbeitsplätze.

vom spannungsfeld zwischen Werbung und Kostendruck

Ein Interview mit Robert Witte, Leiter Kommunikation und Marketing

Personelles Kommunikation und Marketing

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Was gehört alles in Ihr aufgabengebiet?

Mein Aufgabengebiet deckt den gesamten Bereich Kommunikation und Marketing ab. Dazu gehört die Medienarbeit, der Kommunikationsprozess, die Marketing­ und Werbeplanung, die Umsetzung unseres Corporate Designs auf allen Anwendungen, Dokumenten, Briefschaften, Prospekten und Broschüren, Internet und Intranet. Daneben beteilige ich mich am Management verschiedenster Aktivitäten über Kunstausstellungen, Jazz Matinee’s bis zu sonstigen Anlässen. Ein weiterer Bereich ist die redak­tionelle Tätigkeit für das diagonal oder auch unseren Geschäftsbericht. Dazu betreue ich verschiedene Zukunftsprojekte wie z.B. die systematische Pflege unserer Zuweiserkontakte. Aktuell sind auch Neuauftritt und Aktivitäten für die neu gegründete Stiftung Tierpark Weihermätteli ein grosses Thema.

Was sind die grössten herausforderungen in Ihrem alltag ?

Einerseits im Alltag die Herausforderung, innerhalb der jeweils parallel laufenden Projekte und Aktivitäten, jeweils die richtigen Prioritäten zu setzen und alle «Bälle» aufzufangen; andererseits nach wie vor die Teil­nahme und Begleitung in unserer mentalen Transformation weg von einer kantonalen Dienststelle hin zu einem öffentlich­rechtlichen Unter­nehmen in einem liberalisierten Gesundheitsmarkt. Die rechtliche Transformation haben wir bereits längst vollzogen.

Wo sehen sie den kommenden schwerpunkt Ihrer arbeit?

Im Ausbau unserer Digitalisierung und unserer Netzwerkorientierung. Sei dies durch Aktivierung unseres Internets, einem möglichen Eintritt in die Web 2.0 Landschaft, Social Media, der Intensivierung unserer internen Kommunikation nicht zuletzt durch eine Verbesserung unseres Intranets aber auch der Umsetzung und qualitativen Steigerung eines eigentlichen Kundenbeziehungs­Managements. Die digitale Entwicklung findet auch im Gesundheits­Marketing statt.

Wie nimmt man am besten mit Ihnen Kontakt auf ?

Via Telefon, 5013, Email, [email protected] oder einfach persönlich vorbeikommen. Ich verfolge das Prinzip, dass meine Türe stets offen steht. ■

Wir danken Ihnen für das Interview.

Wir gratulieren Herrn Ricardo Palma, Frau Sabin Wyttenbach, Frau Naëmi Kurylec und Herrn Marc Randles zum Diplomabschluss als Dipl. Pflegefachfrau HF bzw. Dipl. Pflegefachmann HF.

Personelles Diplomabschlüsse

Wir gratulieren!

Robert Witte

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Gemeinsam zum Erfolg

Personelles Infoveranstaltung

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Ein Rückblick auf die Mitarbeitenden-Infoveranstaltungen der PBL

Am 11. März 2012 haben sich über 64% des Baselbieter Stimmvolks für die Verselbständigung der Spitäler ausge­sprochen. Die Psychiatrie Baselland ist seitdem eine «öffent­lich­rechtliche Anstalt». Ein Anlass zum Feiern oder ein Grund zur Besorgnis?Die Psychiatrie Baselland ist derzeit nicht von einer, son­dern von drei fundamentalen Änderungen betroffen. Das Jahr 2012 brachte nicht nur die Verselbständigung, son­dern auch eine neue Spitalfinanzierung und zusätzlich ein Sparprogramm des Kantons. Die Beiträge an die gemein­wirtschaftlichen Leistungen wurden gekürzt. Dies trifft vor allem die Sozialpsychiatrie, die in Baselland seit Jahr­zehnten pionierhaft vorangetrieben und gepflegt wird. Entsprechend der Unternehmenskultur ging die PBL den Weg des persönlichen Dialoges zwischen der Geschäftslei­tung und allen Mitarbeitenden. Im Sommer und Herbst dieses Jahres wurden insgesamt fünf entsprechende Foren in allen Bereichen der PBL durchgeführt. Die Atmosphäre an den Veranstaltungen war sehr konstruktiv, geprägt von einem grossen Bedarf an Information und Kommunikation. Die Geschäftsleitung stellte sich aber auch kritischen Äusse­rungen. «Nur so kann Vertrauen geschaffen werden», das ist die Grundhaltung der PBL­Unternehmenskultur.

Bei vielen Mitarbeitenden löste die aktuelle Situation Ver­unsicherung aus. Es scheint ihnen, als ob man beim Kan­ton die Notwendigkeit der Sozialpsychiatrie nicht erkennt. «Wie können wir die Politiker und Krankenkassen wach­rütteln und ihnen bewusst machen, was sie mit diesem Sparen am falschen Ort anrichten?».Aus den stationären Bereichen wurde viel Sorge über die Belastung des Personals geäussert. Dies insbesondere vor dem Hintergrund einer gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren Belegung, was einen ausserordentlichen Einsatz von allen erfordert. Und die Mitarbeitenden haben den An­spruch an sich, beziehungsorientierte, individuell geplante Behandlung auf höchstem Qualitätsniveau zu bieten. So sind manche frustriert darüber, dass sie nicht mehr gleich viel Zeit für die PatientInnen zur Verfügung haben.Die PBL ist ein Unternehmen, welches den Regeln der Öko nomie Rechnung tragen muss. Auch diese Botschaft versuchte die Geschäftsleitung zu vermitteln. Dabei wur­de aber vor allem Eines klar: Der PBL­Slogan «Verstehen.Vertrauen» ist gut gewählt – er trifft den Nerv, nicht allein im Hinblick auf das Verhältnis zwischen PatientIn und The­rapeutIn, sondern auch zwischen den Mitarbeitenden und der PBL­Geschäftsleitung. Und das beste Rezept hierfür ist sicherlich die Pflege eines offenen und ehrlich geführten Dialogs. ■

Peter Waldner, Leiter Direktionsstab / Leiter Wohnen und Arbeiten

Mitarbeitende am Sommernachtsfest PBL

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Am 14. November 2012 fand das diesjährige Pensioniertenessen statt, welches mit knapp 100 Teilnehmenden wiederum regen Anklang fand.

Hans-Peter Ulmann im Gespräch mit Rolf Müller (links)

Reger Austausch beim feinen Mittagessen

_diagonal: herr Keller, wieso wurde der Parkplatz erweitert?

Bei dieser Erweiterung handelt es sich vorrangig um die Kompensation der verlorenen 51 Parkplätze an der Gold­brunnenstrasse und bei den Personalwohnsiedlungen Laubiberg und Silberbrunnen. Da es insbesondere am frühen Nachmittag oder während Veranstaltungen immer wieder zu Engpässen kam, wurde das bestehende Park­platzangebot moderat um 28 zusätzliche Plätze erweitert. Somit stehen nun an diesem Ort 145 Parkplätze für Mit­arbeitende, Angehörige und Besucher zur Verfügung.

Inwiefern wurden bei der Erweiterung anliegen des Umweltschutzes berücksichtigt?

Die Stand­ und Fahrflächen wurden entsprechend der Umweltschutz­Auflagen versickerungsfähig ausgeführt. Dadurch ist ein späterer Rückbau auf Grund der ver­ wendeten recyklierbaren Materialien problemlos möglich. Als weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung wurde die bestehende Beleuchtung durch energiesparende und langlebige LED­Leuchten ersetzt und erweitert. Die begleitende Neuanpflanzung wird ausschliesslich mit heimischen Gewächsen erfolgen.

Erfolgen noch weitere Massnahmen hinsichtlich Umweltschutz?

Zur Schonung der Umwelt (Lichtverschmutzung) und aus Rücksichtnahme gegenüber der Nachbarschaft wird die Hauptbeleuchtung nachts in der Zeit zwischen 21:30 und 06:00 Uhr abgeschaltet. Sollte in dieser Zeit dennoch ein Zugang zu einem parkierten Fahrzeug erforderlich sein, kann beim Ticketautomaten das Licht für ca. 10 Minuten eingeschaltet werden. Parallel zur Er­weiterung des Parkplatzes wird der Veloständer an der Nord­Anlieferung Haus B um 24 Plätze erweitert und als abgeschlossener Bereich für die Velos der Mitarbeitenden

und der Dienst­Velos ausgebaut. Zusätzlich wird diesem Bereich ein Standplatz für Mofas und Motorräder vor­gelagert. Der Veloständer entlang der Zufahrt zum Haupteingang Haus B wird künftig ausschliesslich Besu­chern zur Verfügung stehen.

haben sie noch ein anliegen an unsere Mitarbeitenden?

Zu Beginn der Bauarbeiten gab es teilweise Kritik der Angrenzer am Flächenverbrauch für diese Baumassnahme, was auch der Presse zu entnehmen war. Daher meine Bitte an alle Mitarbeitenden, Fahrzeuge besonders in den späteren Abend­ und Nachtstunden auf dem Parkplatz Haus C abzustellen, damit die Störung der Nachbarschaft durch nächtliche Beleuchtungs­Intervalle minimal ist. ■

Wir danken Ihnen für das Interview.

Erweiterung des ParkplatzesInterview mit Fabian Keller, Leiter Facility Management PBL

Personelles Pensioniertentreffen Neue Parkplätze

Wir danken!

Parkplatz nach moderater Erweiterung

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zu Gast Regula Diehl

In der rolle der BrückenbauerinInterview mit Regula Diehl, Ombudsstelle VNS

_diagonal: Frau Diehl, sie betreuen die Ombudsstelle. seit wann gibt es diese Ombudsstelle und was machen sie da genau?

Die Ombudsstelle der VNS hat Mitte August dieses Jahres ihren Betrieb aufgenommen. Mein Auftrag ist es, in Konflikten zwischen PatientInnen, Angehörigen oder anderen Bezugspersonen einerseits und den 25 Spitälern, welche der Vereinigung der Nordwestschweizerischen Spitäler angeschlossen sind andererseits, zu klären, zu schlich ten und zu vermitteln. Dies in einer nicht werten­den, unabhängigen und allparteilichen Haltung. Als Ombudsfrau unterliege ich der Schweigepflicht und habe in den mir zur Vermittlung unterbreiteten Fällen Akten­ein sichtsrecht, jedoch keine Entscheidkompetenz. Bei der Etablierung der Ombudsstelle sind die beteiligten Spitä ler davon ausgegangen, dass bereits eine gute Beschwerde ­kultur innerhalb ihrer jeweiligen Institutionen existiert. Die Ombudsstelle der Spitäler Nordwestschweiz hat in der Schweiz als überregionale Beschwerdeinstanz von 25 eigenständigen Spitälern Pioniercharakter.

Was hat sie daran gereizt, diese tätigkeit aufzunehmen?

Es reizt mich, damit meinen beruflichen Anteil beraten­der und vermittelnder Arbeit auszubauen. Ich bin bereits seit 12 Jahren Ombudsfrau im Gesundheitswesen und habe für diese Tätigkeit eine Mediationsausbildung an einer Fachhochschule absolviert. Ich möchte dort wirken, wo Menschen schutzbedürftig sind. Im Verlauf meiner Arbeit als Ombudsfrau habe ich realisiert, dass ich sehr gerne kläre und vermittle. In meiner Rolle als Schlichterin kann ich Menschen, welche in Konfliktsituationen geraten und nicht mehr weiter wissen, mit ermöglichen, sich im von mir moderierten Austausch mit den Betei­ligten zu versöhnen oder anzunehmen, was nicht mehr veränderbar ist. Das ist ein wichtiger und befriedigender Teil dieser Arbeit. Damit schaffe ich zugleich eine Balance zu meiner hauptberuflichen Tätigkeit als Rechtsanwältin, bei der ich für eine Seite einstehe und durch die meine kämpferische Seite, die zu mir gehört, mehr im Vorder­grund ist. In der anwaltlichen Arbeit gibt es oft Verlierer und Gewinner. Bei meiner Tätigkeit als Ombudsfrau kann ich vermitteln, damit es im besten Fall für alle stimmt.

Wer steht hinter der Ombudsstelle?

Hinter der Ombudsstelle steht die Vereinigung der Nord­westschweizerischen Spitäler VNS, in der sich private und öffentlich­rechtliche Spitäler der Nordwestschweiz zusammengeschlossen haben. Im Zuge der rechtlichen Verselbständigung der Spitäler haben sich dieser Vereini­gung auch das Kantonsspital Baselland mit den drei Standorten und die Psychiatrie Baselland angeschlossen. Diese Institutionen haben im Verbund die Schaffung einer unabhängigen Ombudsstelle lanciert. Ich selber ge­höre dem VNS nicht an, sondern bin im Mandatsver­hältnis mit der Führung der Ombudsstelle betraut worden.

In welchen situationen wendet man sich an sie?

Man wendet sich an mich als Ombudsfrau, wenn man als PatientIn oder Angehöriger in einem Konflikt mit einem der Spitäler dieser Vereinigung steht und die Dif­ferenzen sich spitalintern nicht überbrücken lassen und die Betroffenen nicht mehr weiterkommen. Dies kann Beanstandungen im Bereich ärztlicher Prozesse oder Pflegeleistungen, Beschwerden zu Rechnungsstellungen, zur Ablauforganisation oder zum Datenmanagement betreffen. Es geht aber auch um Zwischenmenschliches. Da können zahlreiche Konflikte entstehen – sei es aus Missverständnissen oder Fehlern. Ich kann als Ombuds­frau nur konkrete Beschwerden bearbeiten. Eine ge­nerelle Unzufriedenheit mit einer Institution oder dem Gesundheitswesen insgesamt ist nicht Gegenstand eines Schlichtungsverfahrens. In Ombudsverfahren geht es darum, im Einzelfall einen gerechten Ausgleich zu schaffen, nicht um vorteilhafte Ausnahmen.

Und für wen ist die Ombudsstelle gedacht bzw. wer kann sich nicht an sie wenden?

Die Ombudsstelle wurde als Dienstleistung für PatientIn­nen der Spitäler in der Nordwestschweiz errichtet, damit diese sich im Konfliktfall ausserhalb der betroffe nen Einrichtung an eine unabhängige Stelle wenden können,

Regula Diehl

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sPItälEr UND KlINIKEN DEr vErEINIGUNG NOrDWEstschWEIzErIschEr sPItälEr (vNs):

Adullam­Spital, Bethesda Spital AG, Ergolz­Klinik, Felix Platter­Spital, Hildegard Hospiz, Hirslanden Klinik Birshof, Hospiz im Park, Ita Wegmann Klinik AG, Klinik Sonnenhalde AG, Kantonsspital Baselland, Lukas Klinik, Merian Iselin Klinik, Praxisklinik Rennbahn AG, Psychiatrie Baselland, Reha Chrischona, REHAB Basel, Schmerzklinik Basel, Spital Dornach, St. Claraspital AG, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Universitäts­ Kinderspital beider Basel, Universitätsspital Basel, Vista Klinik

welche ihre Vorbringen unvoreingenommen anhört und danach das weitere Vorgehen in Absprache mit den Konfliktbeteiligten festlegt. Als Ombudsfrau nehme ich keine parteiliche, anwaltliche Rolle ein. Mein Auftrag ist vielmehr, als unabhängige, nicht in den Konflikt involvierte Schlichterin die Beteiligten bei der Klärung und Lösung ihrer Differenzen zu unterstützen. Nicht zuständig ist die neugeschaffene Ombudsstelle in rein pri­vaten Konflikten, bei personellen Angelegenheiten der Mitarbeitenden, versicherungsrechtlichen Fragen oder einem laufenden Gerichtsverfahren.

Können sie uns Beispiele Ihrer tätigkeit geben?

Die Ombudsstelle für Spitäler der Nordwestschweiz ist mit erst 3 Monaten noch ganz jung! Es gab seither rund 20 Anfragen, woraus 6 konkrete Beschwerden resultier­ten. In einem Fall wandte sich die Mutter einer schwer behinderten Tochter an die Ombudsstelle. Bei einem Routineeingriff kam es durch eine Fehlleistung des behan­delnden Spitalarztes bei der Einstellung einer Schmerz­pumpe zu einer gravierenden Medikamenten überdosis. Die in der Region wohnhafte Patientin fiel kurze Zeit nach dem Rücktransport mit dem Krankenwagen ins Koma und musste mit Blaulicht in den Notfall eingeliefert werden. Die Mutter hat den Fehler der betroffenen Ein­richtung bzw. des Arztes angenommen. Sie stellte sich jedoch auf den Standpunkt, dass die zusätzlich ent­standenen Krankentransportkosten von der Einrichtung und nicht von der Krankenkasse zu tragen seien. Die betroffene Institution, deren Fehlleistung unbestritten war, erklärte sich bereit, die zusätzlich entstandenen Transportkosten zu übernehmen. In anderen Fällen ging es um den Verlust von Effekten auf einer Notfallstation, die Frage, wer die erheblichen Mehrkosten bei einer sehr seltenen Komplikation zu tragen hat oder die Verant­wortlichkeit des Spitals für die Ansteckung eines Patien­ten mit einem Spital­Virus, mit der Folge, dass aus einem ursprünglich geplanten 3­tägigen, ein 30­tägiger Spital­aufenthalt wurde.

Wie gehen sie bei einem konkreten Fall vor?

Ich höre mir zuerst das Anliegen der Beschwerdeführenden an, sei es am Telefon oder bei einer persönlichen Bespre­chung. Dabei kläre ich gleichzeitig ab, welche Unterlagen ich benötige. Danach wende ich mich an die betroffene Institution und unterbreite dieser die Beschwerde mit der Bitte, dazu Stellung zu nehmen. Im obigen Fall hat sich das betreffende Spital rasch und unbürokratisch bereit erklärt, den Mehrbetrag zu übernehmen. Vielleicht wäre die Beschwerdeführerin auch direkt zum Ziel gekommen. Die Unabhängigkeit der Ombudsstelle ist jedoch sicher hilfreich bei der Suche nach Lösungen

in einer für die Beschwerdeführenden schwierigen Situa­tion. Als Patientin oder Patient braucht es in der ohnehin schon belastenden gesundheitlichen Situation Mut und Selbstbewusstsein, um sich bei Ungereimtheiten in einer komplexen und in der Regel grossen Einrichtung, wie es ein Spital ist, zurechtzufinden und zu beschweren. Die aussenstehende Ombudsstelle kann dabei als Brücken­bauerin fungieren.

Wo liegt die herausforderung bei Ihrer tätigkeit ?

Die Herausforderung liegt darin, komplexe Fragen und Zusammenhänge mit vielen Beteiligten in unterschied­lichen Rollen, rasch zu erfassen und zu orten, «wo der Schuh drückt». Immer wieder eine Herausforderung ist es für mich als Juristin, die Ombudsverfahren nicht rechtlich lösen zu wollen. Die «golden nuggets» liegen oft nicht in der juristischen Konstellation, die selbst­verständlich relevant ist. Als Ombudsfrau begegne ich häufig Menschen, die hadern und denen es im Moment nicht gut geht. Es gibt auch Beschwerdeführende, die genau wissen, was sie im Konfliktfall wollen und ihre Si­tuation klar sehen. Es ist mein Anspruch, den unter­schiedlich auftretenden Beschwerdeführenden wertschät ­z end und unvoreingenommen zu begegnen, seien sie aufgebracht oder verunsichert. Immer wieder mache ich die bereichernde Erfahrung, wie sich Vieles von selber löst, wenn ich den Beschwerdeführenden derart zuhöre und ihnen Raum gebe für ihre subjektiven Erfahrungen. Die wertschätzende Haltung ist der Türöffner. Dies wurde uns in der Mediationsausbildung in der Theorie ver­mittelt – heute erlebe ich es in der Praxis. Diese Erfahrung hat mein Leben reicher gemacht. Wie nimmt man am Besten mit Ihnen Kontakt auf ?

Indem man mir telefoniert, einen Brief verfasst oder eine E­ Mail schreibt. Unser freundliches Sekretariat nimmt die Anfragen zu Bürozeiten die ganze Woche entgegen. ■

herzlichen Dank für dieses Interview!

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veranstaltungen Symposium der KPP

Im spielraum der zeit

«Im Spielraum der Zeit» – diesen Titel haben wir in die­sem Jahr für das Symposium der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Liestal gewählt. Der Titel spielt mit dem Verhältnis von Zeit und Raum. Wir brauchen Zeit, um uns entfalten zu können. Zeit haben, bedeutet auch Platz ha­ben für einander, dem Anderen einen Ort einräumen, wo er bei uns aufgehoben ist. Es sind Spielräume, die sich in und mit der Zeit entfalten. Diese Spielräume sind Orte der Kreativität, die nicht auf irgendeinem Spielplatz zu finden sind, sondern allein in der zwischenmenschlichen Begeg­nung. Spielräume der Zeit – das ist auch die Zeit, die wir miteinander verbringen, nicht nur um etwas erledigen und ausführen zu können, sondern um mit dem Vorhandenen spielen und so vielleicht etwas Neues schaffen können.

«Im Spielraum der Zeit» – das Thema könnte aktueller kaum sein. Die Behandlungszeiten für Therapien werden hinterfragt. Die Krankenversicherer werden immer un­williger, für die stationären Behandlungen die uns ausrei­chend und notwendig erscheinenden Behandlungstage zur Verfügung zu stellen. Aus dem Spielraum der Zeit kann auf diese Weise schnell eine Rennbahn oder ein Fliessband der Zeit werden, wenn wir nicht aufpassen. Die Menschen, die nicht normgerecht gesund werden, die chronisch akut­kranken Menschen, verlieren zunehmend den gesellschaft­lichen Rückhalt, und die langfristig angesetzten Therapien wie die psychoanalytischen Psychotherapien müssen in steigendem Umfang selbst finanziert werden.Dass der Spielraum der Zeit sich verändert, ist nicht nur in der Psychiatrie und Psychotherapie zu spüren. 2005 hat der Soziologe Hartmut Rosa ein Buch mit dem Titel «Beschleu­nigung» vorgelegt, in dem er die Zeitstrukturen der Gesell­schaft untersucht und Widersprüche aufzeigt, die unsere eigene Sorge um die Zeit in einen weiteren Zusammenhang einrücken. Einerseits haben sich ohne Zweifel spür­ und sichtbar technische Prozesse beschleunigt. Das könnte Zeit bringen, paradoxerweise aber geschieht das Gegenteil: das Lebenstempo wird rascher und Zeit geht verloren, mit der Folge, dass die soziale Realität westlicher Gesellschaften von «Zeitnotstand» geprägt ist. Spielräume der Zeit sind also auch gesellschaftliche Spielräume. Um sie zu verste­hen, haben wir die Soziologin Prof. Vera King (Hamburg) eingeladen. Sie hat in ihrem Vortrag das Diktat der Dring­lichkeit beschrieben: das Dringliche ist nicht immer das Wichtige, hat aber gleichwohl Vorrang! Jederzeit ist Arbeit

Am diesjährigen Symposion der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie haben sich

rund 120 Fachleute zum Thema Umgang mit der Zeit ausgetauscht.

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff im Gespräch

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Im spielraum der zeit

zu leisten, der Arbeitshorizont wird grenzenlos. Das Leben jenseits der Arbeit verblasst, die Arbeit selbst wird zum Ort, wo einst private Wünsche erfüllt werden. Dabei erlaubt das Agieren am Limit einen Triumph: Vergänglichkeit wird verleugnet, Wichtigkeit wird maximiert – mit hohen Folgen für die Personen selbst, aber auch für den – immer mehr an Kreativität verlierenden – Arbeitsprozess.

Über das verhältnis von impliziter zu expliziter zeit Die messbare Zeit und die erlebte Zeit, die Weltzeit und die Eigenzeit folgen je eigenen Zeitdynamiken. Die ca. ein halbes Jahrhundert alten phänomenologischen, anthropo­logischen und psychopathologischen Zeitanalysen (Erich Minkowski, Erwin Straus, Viktor von Gebsattel, Hubertus Tellenbach, Werner Blankenburg u.a.) sind weitgehend vergessen. Dabei ist eine Psychopathologie wichtig, die uns erlaubt, das spezifisch veränderte Zeiterleben in psy­chischer Krankheit nachzuzeichnen und damit auch das normale Zeiterleben besser zu verstehen. Prof. Thomas Fuchs aus Heidelberg hat an die psychopathologischen Tra­ditionen angeknüpft und uns eindringlich vorgestellt, wie die implizite Zeit (Zeiterleben) und die explizite (bewusst gemachte) Zeit sich zueinander verhalten. Zeit ist immer auch geteilte, sozial synchronisierte Zeit. In der Schizophre­nie fragmentiert der Spannungsbogen zwischen Vergan­genheit, Gegenwart und Zukunft, mit der Folge, dass die Zeit nicht mehr vorangeht. In der Depression wird die so­ziale Synchronisierung aufgehoben; das Zurückbleiben der selbst erlebten Zeit hinter der allgemein erlebten Zeit führt schliesslich auch zur biologischen Desynchronisierung. Die Desynchronisierung betrifft auch die Familien, denen sich die systemische und Familientherapeutin Ulrike Borst (Meilen) zugewandt hat. Schon der Zeitraum für die Fa­milienplanung verkürzt sich in der Lebensgeschichte der jungen Paare heute. Die Vielfalt der familiären Muster führt zu besonderen zeitaktuellen Herausforderungen: in der Realität sind sehr viele Familien patchworkartig zu­sammengesetzt, das Ideal der stabilen Familie aber bleibt in den Köpfen bestehen – so entstehen Ungleichzeitigkeiten. Zeit gilt es nicht nur zu beobachten, mit der Zeit ist thera­peutisch umzugehen. Psychotherapie, nein: jede psychiat­rische Therapie hat eine Zeitform, einen Zeitrahmen, in­nerhalb dessen sie stattfindet. Und sie befasst sich implizit oder explizit inhaltlich mit der Zeit und beeinflusst oder verändert das Zeiterleben. Form und Inhalt wirken aufei­nander ein; eine lang währende Therapie lässt andere In­halte entstehen als eine ganz kurze. Form und Inhalt einer Therapie sollten kongruent sein; das aber kann in akuten Behandlungssituationen, in denen eine Therapie schnell aufgebaut werden muss und die schnell wieder endet, nicht immer gewährleistet sein. Den Zusammenhängen von Zeit und Therapie hat sich mein eigener Beitrag gewidmet.

Eine von Martha Staehelin klug geleitete Diskussion hat es erlaubt, die verschiedenen Themen der Vorträge in dem ge­meinsamen Gespräch zusammenzuführen. In schon ganz gewohnter Weise haben die Teams des technischen Diens­tes und der Gastronomie dafür gesorgt, dass die Tagung in ruhiger und entspannter Atmosphäre ablaufen konnte. Herzlichen Dank! Die Tagung war, wie in jedem Jahr, gut besucht und hat es ermöglicht, dass an diesem Tag die Gä­ste und Mitarbeitenden Zeit füreinander hatten. Ich freue mich schon auf die Tagung im nächsten Jahr, wie immer am zweiten Donnerstag im November. ■

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, Chefarzt KPP, Ärztlicher Leiter PBL

Zum VormerkenDie nächste KPP-Fachtagung

findet am 14. November 2013 statt.

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff

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tierpark Weihermätteli Neue Trägerschaft

Das Bijou der region

Jean­Luc Nordmann, Jurist, geboren 1942, wohnhaft in Arlesheim, Studium der Jurisprudenz an der Universität Basel, 1967 bis 1971 Gerichtsschreiber am Be­zirksgericht Arlesheim, 1971 bis 1978 Geschäftsleiter einer Personalberatungs­unternehmung, 1978 bis 1991 Vorsteher des Kantonalen Amtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit Baselland, 1991 bis 1999 Direktor des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (bis Ende 1997: BIGA), 1999 bis 2007 Direktor für Ar­beit des Staatsekretariats für Wirtschaft (SECO), seit Februar 2007 pensioniert und diverse Mandate und Aktivitäten in Kommissionen und gemeinnützigen Organisationen.

_diagonal: herr Nordmann, sie sind Präsident der stiftung tierpark Weihermätteli. seit wann gibt es diese stiftung und wofür gibt es sie?

Nach der Verselbstständigung der Baselbieter Spitäler brauchte es eine neue Trägerschaft, um den Tierpark erhalten zu können. Es hat sich gezeigt, dass dafür eine gemeinnützige und steuerbefreite Stiftung am Besten geeignet ist. So wurde die Stiftung Tierpark Weihermätteli nach entsprechender Vorarbeit im August dieses Jahres gegründet. Sie bezweckt die Finanzierung und den Betrieb des Tierparks Weihermätteli, um diesen einerseits den Patientinnen und Patienten der Psychiatrie Baselland und andererseits der regionalen Bevölkerung langfristig als Naherholungsgebiet zugänglich zu machen. Dabei war es für mich wichtig, dass es gelungen ist, Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Behörden und Wirtschaft sowie der Bevöl­kerung für die aktive Mitarbeit im Stiftungsrat zu gewinnen.

Was hat sie daran gereizt, diese tätigkeit aufzunehmen?

Reizvoll ist für mich dazu beizutragen, dass der Tierpark Weihermätteli als beliebter, kostenloser Naherholungsraum, als Ort für gesunde Freizeitbe­schäftigung und naturkundliche Breitenbildung, als wertvoller Naturpark mit 200 Tieren, darunter auch seltene von ProSpecieRara unterstützte Arten, erhalten werden kann. Denn ich bin überzeugt, dass er eine enorme emotio­nale, aber auch therapeutische und integrative Bedeutung hat. Zusammen mit dem Team des Stiftungsrates erachte ich es als eine herausfordernde Auf­gabe, Einzelpersonen, Firmen und Gemeinden zu motivieren, mit finanzi­ellen und auch persönlichen Beiträgen, diesen Tierpark zu erhalten und weiterzuentwickeln. Überdies lohnt es sich, den Tierpark Weihermätteli einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, denn ich habe festgestellt, dass Personen, die auf unsere Einladung hin erstmals dieses Bijou der Region besucht haben, überrascht, erfreut und begeistert waren von der harmonischen Einbettung in die Landschaft, der Gestaltung und dem Betrieb des Tierparks sowie von der Betreuung der hier lebenden Tiere.

Wie stellen sie die ziele der stiftung sicher?

Vorab geht es darum, die Finanzierung sicherzustellen. Die Situation ist aktuell die folgende: Im Budget für das Jahr 2013 rechnen wir nach erfolgten Kosteneinsparungen noch mit einem Aufwand von 416 000 Franken. Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre dürfen wir Einnahmen von 66 000 Franken erwarten. Als Nutzungsabgeltung haben wir mit der Psychiatrie Baselland einen Betrag von 170 000 Franken vereinbart. Damit bleibt eine jährliche Finanzierungslücke von 180 000 Franken. Folgende Gefässe sollen dazu beitragen, diese Summe zu generieren: Beiträge der Gemeinden der

Jean-Luc Nordmann, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Tierpark WeihermätteliJörg Vitelli, Vize-Präsident, Coop RegionalratsausschussChristian Klaus (vorne), Leiter Tierpark WeihermätteliDoreen Fiedler, Support Leitung VRE NW, Coopanlässlich der Checkübergabe

Interview mit Jean-Luc Nordmann, Präsident der Stiftung Tierpark Weihermätteli

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Region: Hier haben wir von der Einwohnergemeinde Liestal eine Zusage von 35 000 Franken und von der Bürgergemeinde Liestal eine solche von 20 000 Franken. Auch weitere Gemeinden der Region haben uns Beiträge zugesichert.Wir haben ein Sponsoring­Konzept lanciert, von dem wir ebenfalls namhafte Beiträge erwarten.Wir haben Möglichkeiten für Patenschaften kreiert, wobei man bereits für 50 Franken eine bronzene, für 200 Frankem eine silberne und für 500 Franken eine gol­dene Patenschaft für eine zu wählende Periode zeichnen kann.Zahlreiche Einzelpersonen und einige juristische Personen haben uns Spenden zukommen lassen. Als besonders grosse erwähne ich hier gerne die 35 000 Franken vom Verein Fümoar oder die 8 000 Franken von COOP. Aber selbstverständlich sind auch kleine Spenden für uns äusserst willkommen, jeder Franken zählt!Sehr erfreulich sind auch besondere Spendenaktionen von verschiedenen Gruppierungen. Ich erwähne als Beispiele hier gerne die Bühne Liestal, welchen den Ertrag einer Aufführung dem Tierpark spendet, den FC Liestal, welcher am Weihnachtsmarkt für uns sammelt, die Steppin Stompers und natürlich den Gönnerverein Tier­park Weihermätteli. Auch wenn wir unsere Aktivitäten erst aufgenommen haben und wir vom Zielwert für 2013 noch deutlich ent­fernt sind, dürfen wir aufgrund der ersten Reaktionen und der geplanten Aktionen zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Wie kann man als Privatperson den tierpark unterstützen und an wen wendet man sich dazu?

Wie bereits erwähnt, ist jeder Franken für uns wertvoll. Wir sind dankbar, wenn auf unser Konto (CH68 0076 9401 2581 8200 1) bei der Basellandschaftlichen Kantonal ­bank (PC 40­44­0) gespendet wird, wenn Patenschaften gezeichnet werden, wenn Sie auf die ausserordentlichen Eigenschaften unseres Tierparks hinweisen oder sich mit Ideen und Aktionen an uns wenden. Robert Witte (Telefon 061 553 50 13) freut sich auf Ihren Anruf. Sie können aber auch mailen an folgende Adresse: info@tierpark­weihermaetteli.ch.

Können sie uns Beispiele Ihrer tätigkeit geben?

Zuerst ging es darum, die diversen notwendigen Verträge mit der Psychiatrie Baselland auszuhandeln, den Stif­tungsrat zu konstituieren, Dokumentationen für die ver­schiedenen Aktionen und Auftritte zu gestalten sowie die Übernahme des Tierparks per 1. Januar 2013 vorzu­

bereiten. Besonders erfreulich waren natürlich Gespräche mit potentiellen Spendern und die Entgegennahme von Checks und anderen Zusagen für finanzielle Beiträge. Selbstverständlich führte ich auch diverse Gespräche mit Kadermitarbeitern der Psychiatrie Baselland, und mit Christian Klaus, dem Leiter unseres Tierparks, mit dem Ziel, einen reibungslosen Übergang und einen weiterhin einwandfreien Betrieb sicherzustellen.

Wo und wie setzen sie die schwerpunkte Ihrer arbeit ?

Zu Beginn liegen die Schwerpunkte auf der Funktions­fähigkeit der Stiftung, auf Öffentlichkeitsarbeit und Massnahmen, welche zu einer nachhaltigen Finanzie­rung und einem reibungslosen Betrieb unseres Tierparks Weihermätteli beitragen.

Was wünschen sie sich für den tierpark ?

Mein Wunsch ist es, dass der Tierpark Weihermätteli auch in Zukunft auf diesem beachtlichen Niveau von den Besuchern geschätzt wird, dass die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Tierpark noch vertieft und erweitert werden kann, dass er noch einer breiteren Öffentlichkeit vertraut wird und damit natürliche und juris tische Personen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft weiterhin und verstärkt Motivation und Anreiz haben, mit ihren finanziellen Beiträgen den Betrieb des Tier­parks Weihermätteli sicherzustellen. ■

herzlichen Dank für dieses Interview!

Jean-Luc Nordmann bei der Verdankung von Patenschaftsanmeldungen

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veranstaltungen Wohnen und Arbeiten

Im Wohnheim Windspiel fand am 8. September 2012 das erste öffentliche Sommerfest statt. Zusammen mit Bewoh­nern und Mitarbeitenden war als Motto des Anlasses «Wild West» erarbeitet worden und wurde bereits im Vorfeld mit einem Sheriff­Stern beworben. Bei strahlendem Sonnen­schein öffnete das Windspiel um 14.00 Uhr seine Türen um den zahlreichen Besuchern und Gästen einen abwechs­lungsreichen und kurzweiligen Nachmittag zu bieten.Die bekannte Countryband «Funky Boys» lud mit ihrer Musik zum Mitsingen und Mitwippen ein. Zwischendurch trat jeweils die Line ­ Dance Gruppe «Bayport Stompers» auf, welche viele Besucherinnen und Besucher und vor allem auch unsere BewohnerInnen zum Mittanzen einlud und motivierte. Ihre Gage spendeten die Bayport – Stom­pers zu Gunsten der Bewohnerinnen und Bewohner! Im typischen «Saloon» konnten klassische «Western Spezi­alitäten», wie Hamburger, Donuts, Schlangenbrot und wei­tere kulinarische Köstlichkeiten genossen werden. Die an der Cocktailbar angebotenen alkoholfreien Drinks fanden allgemein einen hohen Anklang. Die rund 150 Besucherinnen und Besucher genossen einen lockeren Nachmittag im «Wilden Westen».Die Möglichkeit von Kutschenfahrten mit Ponys aus dem Tierpark wurde rege genutzt und erlaubte den Besuchern, sich in die Förderstätte chauffieren zu lassen. Dort wurden diverse Attraktionen wie Tauziehen, Hufeisenwerfen und das Schiessen von Wasserballonen auf Kakteen angeboten, was insbesondere auch die jüngeren Gäste begeisterte. Am eigenen Marktstand standen hauseigene Produkte der För­derstätte zum Verkauf und wurden rege nachgefragt.Die begeisterten und fröhlichen Gesichter der teilneh­menden Bewohner, Gäste und Besucher widerspiegelten den grossen Erfolg des Anlasses und bleiben den Veranstal­tenden als grosse Motivation in Erinnerung.2014 findet das nächste öffentliche Sommerfest im Wohn­heim Windspiel statt! Wir freuen uns bereits heute darauf. ■

Rahel Peter Grassi, Bereichsleiterin Wohn- und Arbeitsangebote

Wild West in liestalSommerfest vom 8. September 2012 im Wohnheim Windspiel

1_Rahel Peter Grassi begrüsst im Look eines Sheriffs 2_Die angebotenen Kutschenfahrten wurden eifrig genutzt3_Auf dem Grill, die klassischen Western Spezialitäten

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Die von Wohnen und Arbeiten organisierte Veranstal­tungsreihe fand mit der öffentlichen Theateraufführung des Stücks «Wenn die Lampe Fieber hat» und daran an­schliessendem festlichem Apéro im engeren Kreis einen würdigen Ausklang. Andreas Probst (Leiter Wohnverbund) blickte in seiner Dankesrede mit Freude zurück. Er lobte das durch Bewohnende und Angestellte sowie Fachperso­nen der Bereiche Wohnverbund sowie Arbeit und Beschäf­tigung gemeinsam erarbeitete Programm und die daraus entstandenen Veranstaltungen. Gleichzeitig erwähnte er aber auch, dass einzelne Angebote weniger besucht oder nicht durchgeführt wurden. Gesamthaft konnte eine positive Bilanz gezogen werden, da die wichtigen Ziele, wie Mit­wirkung der Betroffenen, Durchführung und Teilnahme erreicht wurden.Was wollte die Veranstaltungsreihe erreichen? Die Leiter der beiden Einrichtungen, Andreas Probst und Fabian Bussinger, suchten Mitte 2010 nach Möglichkeiten, die in­haltliche Entwicklung des Dienstes weiter zu fördern. Mit einer unter dem Stichwort Veranstaltungsreihe «Gesundheit 2012» formulierten Idee starteten an einem ersten Meeting im Oktober 2010 Betroffene und Fachpersonen. Sie formier­ten sich zu Arbeitsgruppen und entwickelten bis Mitte 2011 konkrete Veranstaltungsangebote.

Wenn die lampe Fieber hatEin Rückblick auf die Veranstaltungsreihe

Gesundheit 2012

Als Ziele wurden definiert:– Verbesserung der Gesundheitskompetenz und damit

verbunden eine positive Beeinflussung von Lebens­freude, ­fähigkeit und ­qualität der Teilnehmenden.

– Anstossen zu einer vertieften Wahrnehmung und Reflektion der eigenen Berufs­ und Lebenssituation.

– Entdecken von Veränderungsmöglichkeiten und Erarbeiten von Wahlfreiheit.

– Ermöglichen einer vermehrten Selbstbestimmung.– Implizites Einfliessen von Entwicklung, Selbst­

bestimmung und Beteiligung in die Planung und Durchführung der Veranstaltungen.

– Überwinden der Phänomene wie Zwänge, Anpassung, Unterordnung und Uniformiertheit.

– Verfolgen der Kernaufträge Förderung (begleitete Arbeit) sowie Entwicklung (begleitetes Wohnen).

Die Bilanz der Verantwortlichen ist positiv und die länger­fristige Wirkung der Veranstaltungen wird weiterhin auf­merksam verfolgt. Wer die interessierten, aktiven und fröh­lichen Teilnehmenden der Veranstaltungsreihe «Gesundheit 2012» erlebt hat, konnte feststellen, dass die angestrebte Wirkung bei ihnen angekommen ist. Und das bleibt nicht zuletzt auch den Veranstaltenden als prägende, stimulieren­de und motivierende Erinnerung. ■

Fabian Bussinger, Leiter Arbeit und Beschäftigung

Hochspannung anlässlich des Figurentheaters

Reges Interesse und Teilnahme an der Tagung «Recovery»

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Mit hand und Fuss

Kunst Vernissagen

Am 30. August waren Mitarbeiterinnen, Patientinnen, so­wie Angehörige und Bekannte zur feierlichen Vernissage von Maja Kopp und Monika Laffer eingeladen. Gitarrenmu­sik von einem Patienten, einführende Worte vom Leiter der Kunsttherapie und eine gemeinsame Musikimprovisation mit Händen, Füssen und Perkussion standen am Anfang. Dann hatten die Besucher die Gelegenheit, die vielseitige Ausstellung zu betrachten. Es entwickelten sich anregende Gespräche und überraschende Begegnungen fanden statt. Getränke und Speisen wurden offeriert. In einer ausdrucksstarken Ausstellung begegnete man ei­ner Fülle von Werken, angefangen mit einem Band von postkartengrossen Bildern im Eingangsbereich.Im Kunsttherapieraum wechselten sich figürliche Skulp­turen aus Ton, Papiermaché, Draht, Holz und Recycling­Material ab mit farbigen figürlichen Bildern und gekonnten Zeichnungen von Frau Kopp. Dann konnte man grossfor­matige meist abstrakte Bilder von Frau Laffer entdecken, aber auch ihre subtilen Bleistift­Zeichnungen, die in ge­genständlicher Form innere Auseinandersetzungen und Verarbeitungsprozesse symbolisieren. «Natürlich mache ich das meiste mit den Händen, dies jedoch so spontan und frei, dass ich es sinnbildlich verstanden ebenso gut mit den Füssen machen könnte – das ist Freiheit. Im Gestalten kann ich so sein, wie ich bin. Malen ist für mich eine Insel in meinem Alltag, eine Pause vom Denken, vom Überlebenskampf und vom mich rechtfertigen und abgrenzen müssen. Da bin ich mit Händen und Füssen dabei.» (M. Laffer)Im Bewegungstherapieraum wurde der Besucher vom «Spaziertier» überrascht: Frau Kopp hat auf einem Stadt­plan einen Weg eingezeichnet, der einem Tier gleicht. Die­sen Weg ist sie an verschiedenen Tagen abgelaufen und hat alle zehn Minuten einen herumliegenden Gegenstand eingesammelt und ein Foto vom Ort gemacht. Am Bo­den wurde nun der Weg mit Klebestreifen nachvollzogen,

begleitet mit den gefundenen Gegenständen und den in kunstvolle Karikaturen verwandelten Fotos. Die Ausstel­lungsbesucher konnten hier auf Entdeckungsreise gehen und sich von den phantasievollen und oft humorvollen Bildern überraschen lassen.«Für mich sind Hände und Füsse zwei essentielle Mittel um den Stillstand zu vermeiden, ja um überhaupt zu überleben: Mit den Füssen kann ich hierher kommen, kann ich vorwärts kommen, mit den Händen kann ich kreativ sein.» (M. Kopp)Es war eine Ausstellung mit Hand und Fuss, mit ihren viel­fältigen Begegnungen:Der Begegnung zwischen dem Betrachter und den Wer­ken, der Begegnung zwischen den Ausstellungsbesuchern untereinander und den Schöpferinnen, schliesslich der Begegnung zwischen dem Betrachter und seinen inneren Bildern. ■

Christoph Braendle, Kunsttherapeut

Spaziertier von Frau Kopp

Ausstellungsbesuchende lauschen gebannt der Ansprache

Eine Ausstellung im Kreativ Therapeutischen Zentrum Villa 51

Christoph Braendle bei seiner Ansprache

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Am 6.12. um 18.00 Uhr eröffnete die Psychiatrie Baselland in der Reihe «Kunst in der Psychiatrie» eine neue Ausstellung mit zwei bedeutenden Kunstschaf­fenden der Region.

Christian Vogt, geboren 1946, zählt zu den bedeutendsten unabhängigen Foto­grafen der Schweiz mit internationalem Renommé. Er arbeitet seit den 60er Jahren in verschiedenen Gattungen und realisiert sowohl freie Arbeiten als auch Auftragsprojekte weltweit. Sein fotografisches Werk ist ausserordentlich vielgestaltig, wird strukturiert durch die Arbeit in Serien, mit welchen er auf bestimmten Gebieten Pionierarbeit geleistet hat – mit Stil prägenden Serien wie die «Frame Series» (1975), die «Battlefields» (1991), IDEM DIVERSUM (1995) oder die Nebelbilder (2003). Schon früh hat Vogt seine Arbeiten im Camera, im DU, im Picture Magazine und in anderen wichtigen Magazinen publiziert.

1969 geboren und aufgewachsen in Biel, studierte Annette Fischer Fotografie an der EAA (Ecole supérieure d'arts appliqués) in Vevey. Neben ihrer freien Projekten arbeitet sie als freischaffende Fotografin im Bereich Still life, Travel und Interior. Ihre Arbeiten wurden in mehreren Galerien und Ausstellungen in der Schweiz gezeigt, zuletzt im August 2012 in der Galerie oslo8 in Basel. Annette Fischer lebt und arbeitet in Basel und Paris.

Hans­Peter Ulmann, CEO, begrüsste die Besucherinnen und Besucher und er läuterte die Bedeutung der Kunst für die Psychiatrie Basel land. Die Laudatio hielt Frau Dr. Silvia Henke, Kultur wissenschaftlerin an der Hochschule Luzern. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Duo «Gländ», bestehend aus Chris­tian Zehnder und Barbara Schirmer. Die Gastronomie der Psychiatrie Baselland sorgte wie gewohnt mit einem hervorragenden Buffet erneut für kulinarische Höhepunkte.Mit den Kunstausstellungen und anderen Anlässen schlägt die Psychiatrie Ba­selland seit Jahren erfolgreich eine Brücke zur Öffentlichkeit, welche das Ver­ständnis für uns als psychiatrische Einrichtung erhöht und der Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen entgegen­wirkt. Kunst hat aber auch die Bedeutung der Verschönerung der Klinik. Die Kunstsammlung der Psychiatrie Baselland ist allgegenwärtig in den Gängen, den Räumen und der näheren Umgebung. Die vielfältigen Kunstwerke beleben die Klinik, sorgen für Abwechslung und regen hier und da zum Nachdenken an. ■

Ines Enggist, Assistentin Kommunikation und Marketing

Flaxen Diary und By the WayVernissage der neuen Kunstausstellung mit Fotografien

von Christian Vogt und Annette Fischer

Die Ausstellung dauert vom 7. Dezember 2012 bis zum 7. April 2013 und ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

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1_Annette Fischer und Susan Vogt vor einem Bild der Serie «Flaxen Diary»2_Dr. Silvia Henke bei ihrer Laudatio5_Barbara Schirmer und Christian Zehnder verblüfften mit «Global-Jodel»

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Die Neue Generation

aus den Bereichen IT-Infrastruktur

In den Anfängen des Informatikzeitalters wurden in den Betrieben zentrale Server installiert. An diesen wurden so genannte Terminals angeschlossen. Dies waren im Prinzip einfache Bildanzeigegeräte, ohne eigene Intelligenz. Jedes dieser Geräte verfügte über ein eigenes Kabel, womit es am Server angeschlossen war. Alle Programme waren auf dem Server installiert und wurden auch dort ausgeführt. Lediglich die Bildanzeige wurde an das jeweilige Terminal übertragen.Mit dem Aufkommen der Personal­Computer (PC) wurde es möglich, die Programme lokal auf dem PC zu installieren und auch dort auszuführen. In der Folge werden lediglich die Daten auf dem Server gespeichert. Diese dezentrale In­stallation der Programme bringt aber diverse Nachteile mit sich. So müssen zum Beispiel, bei der Einführung neuer Programme, diese auf jedem PC einzeln installiert werden. Ein PC steht auch jeweils nur einem einzigen Arbeitsplatz zur Verfügung, was bedeutet, dass, wenn dieser Arbeits­platz gerade nicht genutzt wird, dessen Rechenleistung nicht anderen Anwendern zur Verfügung gestellt werden kann. Trotzdem muss die Energie für dessen Betrieb bereit­gestellt werden. Dies führt vor allem im Sommer auch zur unangenehmen Erwärmung der Büros.

Die neuste Generation der Arbeitsplätze besteht nun aus so genannten Thin­Clients und Virtualisierungs­Servern. Dabei wird wieder, wie zu Anfang, das Programm auf dem Server installiert und dort auch ausgeführt. Auf den Thin­Clients werden wiederum lediglich die Bilder übertragen.Ein Thin­Client ist wesentlich kleiner als ein PC. Er ver­fügt weder über eine Festplatte noch über Wechselmedien­Laufwerke. Da seine Aufgabe lediglich darin besteht, Bilder darzustellen und Benutzereingaben an den Server wei­terzuleiten, kann er mit einem weniger leistungsfähigen Prozessor als ein herkömmlicher PC ausgestattet werden. Dadurch kann auch auf einen Lüfter verzichtet werden.Der Betrieb eines Thin­Clients ist somit völlig geräuschlos. Gleichzeitig ist die Energieaufnahme wesentlich geringer, als diejenige eines herkömmlichen PCs.Bei den Druckern gestaltet sich die Entwicklung ähnlich. Da die Vernetzung der Arbeitsplätze früher nicht sehr lei­stungsfähig war, musste an jedem Arbeitsplatz ein kleiner lokaler Drucker installiert werden. Dies führte einerseits zu entsprechenden Lärm­, Wärme­, Feinstaub­ und Geruchs­belästigungen in den Büros, andererseits zu einem deutlich erhöhten Wartungsbedarf. Die Geräte waren auch nicht sehr leistungsfähig und der Ausdruck eines umfangreichen Dokumentes führte insbesondere in den Anfangszeiten zu langen Wartezeiten.Aufgrund der aktuell verfügbaren Technik ist es möglich, grosse zentrale Drucker zu installieren. Diese sind wesent­lich schneller, als die alten Einzelplatzgeräte und können in der Regel auch in Farbe, bei Bedarf bis zu Format A3 und beidseitig ausdrucken. In der Regel können diese auch Scannen und Telefaxe versenden.

Pilotprojekt afaVor diesem Hintergrund hatte die PBL im Jahr 2010 be­schlossen, die damalige AfA Münchenstein als Pilotprojekt mit der Thin­Client­Technologie auszustatten. Die Thin­Clients konnten, nach den bei einem solchen Projekt üb­lichen Anfangsschwierigkeiten, erfolgreich eingeführt wer­den. Im Zuge des Umzuges der AfA an die Barcelonastrasse wurde auch die Druckerzentralisierung erfolgreich umge­setzt, womit jetzt auf jeder Etage ein sehr leistungsfähiger Multifunktionsprinter vorhanden ist. In der Folge wurde Anfang 2012 auch die AfA Liestal auf diese Technologie umgerüstet. Hier waren in der ehema­ligen Küche im Parterre ein Telefaxgerät, ein Drucker, ein Scanner und ein Fotokopierer installiert. Durch die Instal­

Über den Wandel der IT-Infrastrukturen und neuer PC-Arbeitsplätze

Thin Client mit Bildschirm

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Die Neue Generation

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lation des Multifunktionsgerätes, das in etwa die Abmes­sungen des alten Fotokopierers hat, konnten die alten vier Geräte in einem einzigen und zudem leistungsfähigeren Gerät vereint werden. Dadurch wurde wertvoller Platz gewonnen und der Raum kann nun zusätzlich als Kran­kenzimmer genutzt werden. In den oberen beiden Etagen wurde jeweils an zentralen, für alle AfA­Mitarbeiter zu­gänglichen Stellen, leistungsfähige schwarz­weiss Drucker installiert. Die meisten der alten Arbeitsplatz PCs konn­ten durch Thin­Clients ersetzt werden. Auch dabei wurde durch den Wegfall der alten grossen PCs und der Drucker in den Büros weiterer wertvoller Platz gewonnen. Auf Ende 2012 ist die Einführung einer neuen Generation von Vir­tualisierungs­Servern geplant.

Ergebnisse aus dem PilotprojektFolgende Vorteile der neuen Arbeitsplatzgeneration konnten in diesem Pilotprojekt erkannt werden:– Platzgewinne aufgrund des geringeren Platzbedarfes als bei einem herkömmlichen PC– Deutlich geringere Geräuschentwicklung durch die Thin­Clients– Massive Reduktion des Energiebedarfes; ein HP Thin­Client braucht 11 Watt (ein herkömm­ licher PC Fujitsu 69 Watt)– Deutliche Reduktion der Abwärme aufgrund der Thin­Clients– Einfacherer Austausch defekter Geräte– Geringerer Netzwerkbandbreitenbedarf als bei PCs. Dies ist ein grosser Vorteil insbesondere bei den Aussenstellen und resultiert in einem schnelleren Aufruf von Programmen und Daten– Der Thin­Client hat dank Flash­Speichertechnologie nach dem Aus­ und Einschalten immer wieder den Originalzustand– Kein Papier­ und Tonerstaub in den Büros sowie keine Geruchs­ und Lärmbelästigungen aufgrund der Auslagerung der Drucker– Dokumente sind rascher ausgedruckt. Das ist ein grosser Vorteil bei umfangreichen Dokumenten– Durch die verkleinerte Anzahl der Drucker verringerter Wartungsaufwand.

Fazit für die PBlInnerhalb einer flächendeckenden Umsetzung der Druck­erzentralisierung kann die zurzeit installierte Anzahl von 360 Druckern um rund 200 Geräte reduziert werden. Bei einem durchschnittlichen Leistungsbedarf von 600 Watt pro Gerät ergibt sich eine gesamthafte Einsparung von 120 000 Watt. Zum Vergleich, eine Standardenergiespar­Glühlampe benötigt 42 Watt. Durch die Umrüstung von 200 weiteren Arbeitsplätzen auf Thin­Client lassen sich weitere 11 600 Watt einsparen. Hiermit können alle Mit­arbeiter der PBL ohne Komforteinbusse einen Beitrag zur Energiewende leisten. ■

Gerold Handschin, ICT

Beispiel eines Multifunktionsgerätes

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Persönlich

Eine stimme am telefon der Psychiatrie Baselland

_diagonal: Was hat sie kürzlich besonders gefreut?

Der Kontakt mit einem Bekannten nach 26 Jahren.

Was hat sie kürzlich besonders geärgert?

Neulich auf der Autobahn fuhr ein Lenker auf der mit­tleren Spur mit knapp 80km/h statt den erlaubten 100 km/h. Es machte ihm nichts aus, dass andere Ver­kehrsteilnehmer Lichtsignale gaben und ihn sogar auf der rechten Spur überholen mussten. Er fuhr einfach unbeirrt weiter.

Was steht auf Ihrem Nachttisch?

Ein Wecker, Haarklammern und ein Buch.

Was hält sie nachts wach?

Nicht abgeschlossene Themen vom Tag, welche mich weiter beschäftigen.

Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden sie gerne ein abendessen verbringen?

Mit Kemal Kilicdaroglu, einem türkischen Politiker.

Welches ist Ihr liebstes Buch?

Es fällt mir schwer mich für ein Buch zu entscheiden, denn es gibt so viele, welche ich gerne mag, wie zum Beispiel: Spatz, Der Alchimist, usw.

Wo essen sie am liebsten?

Zu Hause mit meiner Familie.

Womit haben sie Ihr erstes Geld verdient?

Während den Sommerferien habe ich den Nachbarn geholfen, täglich die Schafe zum Sammelplatz zu bringen, von wo aus der Hirte sie dann anschliessend auf die Weide brachte.

Welcher zeitepoche möchten sie gerne einen Besuch abstatten?

Den 70er Jahren.

Was würden sie mitnehmen auf eine einsame Insel?

Meine Familie und etwas zum Lesen.

Wenn sie sich entscheiden müssten: Welches tier wären sie am liebsten? Und warum?

Eine Taube. Als Zeichen des Friedens und der Freiheit. Was macht sie ganz schnell wütend?

Arroganz.

Was weckt Ihre leidenschaft?

Bücher.

Wo platzieren sie Ihren Mut auf einer skala von 0 bis 10?

7.

Wenn sie jetzt ein Buch schrieben, zu welchem Genre würde es gehören?

History.

Welche charaktereigenschaft Ihres / Ihrer liebsten ist für sie die wichtigste?

Eine offene und ehrliche Art.

Drei Wünsche haben sie offen. Wie lauten sie?

Gesundheit, Glück und Frieden.

In welcher landschaft fühlen sie sich «daheim»?

Auf dem Land, hauptsächlich überall wo es grün ist.

Wovon träumen sie mitten am tag?

Ich bin eigentlich kein Tagträumer.

Wovon sind sie Fan?

Von der Musik aus den 80er Jahren.

Fragen an Sevim Dogan, Empfang und Telefonzentrale

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25 Jahre

01.09.2012 Giallombardo Antonio

01.11.2012 Jakob-Rohrer Elisabeth

13.11.2012 Dengler Doris

30 Jahre

01.09.2012 Gisin-Dätwiler Andre

01.09.2012 Zedi-Kunz Christa

01.10.2012 Walder Felix

40 Jahre

27.11.2012 Seijo-Diaz Maria

15 Jahre

22.09.2012 Müller Karin

16.10.2012 Okatan Halil

09.12.2012 Jankovic Gordana

20 Jahre

01.09.2012 Epple-Rossbach Heinz

01.09.2012 Meister Gisiger Marlis

01.09.2012 Wanner-Schenk Jörg

15.10.2012 Gezel Ali

01.11.2012 Bürgin-Janzi Brigitta

01.11.2012 Röttele Alexander

15.11.2012 Hurni-Koller Jeanette

01.12.2012 Oeztürk Kenan

07.12.2012 Müller-Gränicher Rita

JUBIläEN

10 Jahre

01.09.2012 Fässler Stefan

01.09.2012 Peter Grassi Rahel

01.09.2012 Picaso Christian

15.09.2012 Ferreira Ana

16.09.2012 Haemmerli Elisabeth

01.10.2012 Altermatt Brigitte

01.10.2012 Rickenbacher Rose

01.10.2012 Vlamynck Merret-Georgia

07.10.2012 Schwald-Hennin Kaspar

16.10.2012 Affolter Rachel

01.11.2012 Dillice Ates Nuran

01.11.2012 Hamerlain Youcef

01.11.2012 Jung Hans-Albrecht

01.11.2012 Mislin Sarah

01.11.2012 Peixoto Miguel

01.11.2012 Pellet-Scheiblechner Iris

01.11.2012 Rippstein-Hartmann Gabriela

01.11.2012 Schneider-Gohl Daniela

01.11.2012 Schuler Helmut

01.11.2012 Storz Ellen

01.12.2012 Arnold Beatrix

01.12.2012 Wernli Patrick

09.12.2012 Frei Peter

09.12.2012 Vasilic Stanko

1. sEPt BIs 31. DEz 2012

EINtrIttE

september

Amann Anna Assistenzärztin Ambulatorien und Tageskliniken Bruderholz

Briand-Mettler Corinne, Arztsekre-tärin Ambulatorien und Tageskliniken Bruderholz

Büchel Barbara Personalfachfrau Personaldienst PBL

Eis Miriam Assistenzärztin Ambulatorien und Tageskliniken Liestal

Kriz Milena Psychologin P.G. Ambulatorien und Tageskliniken Bruderholz

Nedved-Wernerova Zuzana Sozialpäda-gogin i.A. Wohn- verbund Wägwiiser

Rausch Jessica Mitarbeiterin Betreuung Wohn-heim Windspiel

Schmid Nicole Manuela, Psycho-login Ambulatorien und Tageskliniken Liestal

Schmidlin-Miesch Claudia Sachbearbei-terin Lohnbuchhal-tung Personaldienst PBL

Ström Mikaela Psychologin P.G. Kinder- und Jugendpsychiatrie Bruderholz

Enggist-Sonderegger Ines Assistentin Kommunikation und Marketing, Direktionsstab

Scherwey Fabian Pflegefachmann HF i.A. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Sicakyuez Leyla Pflegefachfrau HF i.A. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Sollberger Susanne Pflegefachfrau HF i.A. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Zogg Benjamin Pflegefachmann HF i.A. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Oktober

Bürge Christine Assistenzärztin Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Fischer Thomas Angestellter IAP Arbeit und Beschäftigung

Frei Hänggi Maggie Sozialpäda-gogin Wohnheim Windspiel

Lötscher Alvestad Franziska Oberärztin Ambulatorien und Tageskliniken Bruderholz

Maier Barbara Assistenzärztin Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Alci-Atasogan Haci Angestellter IAP Arbeit und Beschäftigung

Spreng Isabelle Psychologin P.G. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Tanner Corina Psychologin P.G. Kinder- und Jugend-psychiatrie Liestal

Personelles

November

Demirbag Baris Angestellter IAP Arbeit und Beschäftigung

Göschke Schenk Beatrice Oberärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie Bruderholz

Leibundgut Toni Psychologin P.G. Kinder- und Jugendpsychiatrie Bruderholz

Moll Daniela Psychologin P.G. Kinder- und Jugendpsychiatrie Bruderholz

Schmidlin Patrick Dipl. Pflegefachmann Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Siegrist Beat Dipl. Pflegefachmann Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Vollenhals Carmen Dipl. Pflegefachfrau Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Dezember

Brunner Patrick Assistenzarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie Liestal

Kanellos Georgios Psychologe P.G. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Kroos Christian Mitarbeiter Betreuung Wohn-heim Windspiel

Ucan Oezcan Angestellter IAP Arbeit und Beschäftigung

Volk Christina Mitarbeiterin Beschäftigung/ Bewegung Wohnverbund Wägwiiser

PENsIONIErt

30.09.2012 Scherer Evelyn

30.11.2012 Bloesch Madlen

31.12.2012

Riek-Bär Susanna

Tavan Sigrid

Vögtli Brigitta

Wanner Jörg

Page 24: diagonal 2012-3

Editorial

24

DIaGONal, INFO-GazEttE DEr PsychIatrIE BasEllaND

IMPrEssUM

herausgeber

Direktion der Psychiatrie Baselland

redaktion

Robert Witte / Ines Enggist

Gestaltung

vista point, Basel

titelbild

Ankenballen, Kanton Basel­LandschaftFoto: Roland «Bill» Moser

Druck

Lüdin AG, Liestal

diagonal erscheint 3-mal jährlich

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychiatrie Baselland sind eingeladen, Themenvorschläge, Artikel oder Berichte einzureichen. Wenden Sie sich dazu an die Redaktionsleitung oder an eine der folgenden Kontaktpersonen aus Ihrem Bereich:

Elke Anschütz, Ärztlicher Dienst KPPRenata Balmer, Alterspsychiatrie Bereich III KPPSusanne Bielser, Facility ManagementMadlen Blösch, AfA und KJPRegine Meyer, PersonalStefan Lohner, BetriebskommissionLenka Svejda, AuTSabine Meier, WohnheimeDiana Wieland, Pflegedienst KPP

P.P

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iest

al

Kunstausstellung Flaxen Diary und By the Way

7. Dezember 2012 bis 7. April 2013, täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet,

Psychiatrie Baselland, Liestal

Fotografien von Christian Vogt und Annette Fischer

Einladung zum Neujahrsapéro

Donnerstag, 3. Januar 2013, 16 bis 18 Uhr

Mehrzweckraum KPP Liestal, Haus B

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen!

Symposium der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Donnerstag, 6. Juni 2013, 13 bis 17.30 Uhr

«Alt-Krank-Schwierig» Verhaltensstörung und Gewalt bei Demenz.

Einleitung durch das interaktive Theater «Knotenpunkt», gefolgt

von zwei Fachreferaten über Umgang und Ethik. Abschluss mit einer

Podiumsdiskussion und anschliessendem Apéro.