deutsche gesellschaft für fettforschung e. v

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Veraam mlungaberichte Vortr. berichtet dann noch, darJ die Autoxydation ohiger und ahnlicher Phenole in einer Losung von K aliumhydroxyd erheblich rascher vor sich geht als in einer solchen von Natrium- hydroxyd und fiihrt andere Beispiele an, wo das gleiche der Fall ist. Schon 1916 hat Vortr. eine Wsung von Oxyhydro- chinon in Kalilauge als Absorptionsmittel fiir Sauerstoff bei der Gasanalyse an Stelle einer ebensolchen 'Wsung von Pyro- gall01 empfohlen, weil sie gerade so rasch absorbiert, aber kein Kohlenoxyd entwickelt. Das hat neuerdings H. Briicknera) vom gasanalytischen Institut der Technischen Hochschule in Karlsruhe bestatigt und eine Vorscbrift angegeben, nach der das Ausgangsrnaterial des Oxyhydrochinons aus Hydrochinon so billig hergestellt werden kann, daB es das Pyrogallol in der Gasanalyse zu ersetzen vermag. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -1ngenieure. Berliner Bezirksgruppe, 12. April 1937. Vortragsraum der Firma Karl Zeiss. Dr. Neese, Zeiss, Berlin: ,,Neue optische Instrumente fur die Papier- und Faserprufung." Vortr. bespricht vier Neukonstruktionen auf dem Gebiete der optischen Beobachtung und Messung, die ftir die Zellstoff- und Papierpriifung von Interesse sind. - 1. Die bisher iibliche Messung des WeiBgehaltes von Papieren usw. mit dern Kugelreflektometer ist in bezug auf die Genauigkeit un: befriedigend, weil die Unterscheidungsmoglichkeit der Netzhaut nur 1-2% betragt. Bei dem von der Firma Zeiss gemeinsam rnit dem Papiertechnischen Institut Skoyen bei Oslo ent- wickelten e 1 e k t r i s c h en We i 13ge h a 1 t s m e I3g e r a t (1,euko- meter) werden daher lichtelektrische Zellen verwendet ; 2 Zellen, entsprechend dem Priifling und einem Standard, sind in einer Art Briickenscl&tung gegeneinandergeschaltet, und der auf- tretende Strom wird mit einern Wulffschen Elektrometer ge- messen. Die spektrale Empfindlichkeit dieser Zellen ist zwar von derjenigen des. Auges etwas verschieden: es lassen sich jedoch empirische oberfiihrungskoeffiienten ermitteln, die es ermoglichen, die sehr genau' meI3baren energetischen GroBen in nun ebenfalls genaue visuelle GroBen umzurechnen. - 2. Zur laufenden Priifung von Holl&ndexmassen in bezug auf Mahlgrad, Stoffzusammensetzung u. a. wurde eine neue D u r c h f 1 u 13 k am m e r mi t v e r,h d er 1 i c h e r S c h i c h t d i c k e geschaffen. - 3. Ein neues Kameramikroskop (Ultraphot) gestattet die mikroskopische Beobachtung, Mikrophotographie und Mikrokinematographie bei verschiedenen Beleuchtungs- arten. Der heutige Stand der Farbplattentechnik erlaubt, farbige Aufnahmen von Fasern u. dgl. im polarisierten Lichte zu rnachen. - 4. Die spektralanalytische Erkennung und Be- stimmung kleiner Mengen von Metallen kann auch fiir die IJntersuchung von Papieren, Zellstoffen usw. von Bedeutung sein. Vortr. zeigt eine moderne spektroskopische Appa- ratur fur die qualitative und quantitative Auswertung (Spek- trump r o j e k t o r bzw. S p e k t r a 11 i n i e n p h o t 0m.e t e r) . Deutsche Gesellschaft fiir Fettforschung e. V. Erste Hauptversammlung, veranstaltet in Gemeinschaft mit dem Forschungsdienst, Reichsarbeitsgemeinschaft , ,Landwirtschaftliche Gewerbeforschung" , Berlin, 19. bis 20. Februar 1937. Vorsitzender: Prof. Dr. H. P. Kaufmann, Miinster i. W Ministerialrat Dr. Wegener, Berlin: ,,Deutschlands Feft- oersorgung im Vierjahresplan." Der deutsche Fettverbrauch stieg von 1,6 Mill. t in 1913 ad 1,7 Mill. t in 1933. Hiervon dienten 1913: 375000 t, 1933: 320 000 t technischen Zwecken. Der gegegenwartige technische Fettbedarf betragt 370000 t. Hiervon werden 70% in der Seifenindustrie, 20% in der Industrie der Farben und Lacke, 10 yo fur Linoleum, Stearin usw. verbraucht. Der Verbrauch an Speisefetten liegt iiber dern seitens der Physiologie er- mittelten Bedarf, er ist regional erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Ziel des Vierjahresplanes sind eine Be- grenzung unnotigen Fettverbrauches, um Devisen einzu- sparen. eine angemessene Verteilung der Vsrrate und eine ') Diese Ztschr. 60, 190 [1937]. Forderung einheimischer Olerzeugung. Der Rapsbau bietet hier die groI3ten Aussichten, weshalb' seine Anbauflache 1937 auf 150000 ha gesteigert wird. Die Ergebnisse der Olgewinnung aus Bucheckern blieben weit hinter der Schatzung zuriick. Wichtig ist die Gewinnung von Walol durchdeutscheFangflotten. Prof. Dr. H. P. Kaufmann, Miinster: ,,Aufgaben der deutschen Fef fforschung . ' ' Wir miissen bestrebt sein, jedes Fett jedem Zweck dienst- bar zu machen. Fette, die der Ernahrung dienen konnen, sollten tunlichst nicht fiir Seifenherstellung oder fur Anstrich- zwecke verwendet werden. Prof. Dr. Schilling, Sorau: ,,6llein und Faserlein." Der vom Vortr. geziichtete Typ ,,C" crgibt je 10000 ha Anbauflache gegeniiber Faserlein einen Mehrertrag von 1283 t 01 und 3105 t Kuchen bei recht befriedigender Giite der Faser, Fiir Hanf hat sich die Ziichtung eines ahnlich vorteilhaften Typs als vie1 schwieriger herausgestellt. Prof. Dr. G. SessousS) : ,,Deulscher Soiaanbau." Nachdem sich ol- und proteinreiche Sorten als in Deutsch- land anbaufahig gezeigt haben, sollen 1937 400 ha bebaut werden. Die Bedeutung der deutschen Sojabohne liegt in der unmittelbaren Verwertungsnioglichkeit als Nahrungsmittel. Nichtentfettetes Sojamehl ist haltbarer als extrahiertes. ,,Colloquium iiber Fragen der Seifenherstellung." I. J. Schaal, Hamburg: ,,ober das Descha-l'erfahren." Das von Detlefsen und Vortr. entwickelte Verfahren erlaubt, innerhalb 7-8 h eine fertige Grundseife herzustellen. Voraussetzung ist griindliche Mischung der Ansatze. Die Giite der Seife erreicht bei 72,5 yo Fettsaure ein Maximum, wodurch. sichdie)foglichkeit ergibt, auch fiir Feinseifen Fett einzusparen. Aussprache: Imhausen, Witten: Sind in der Kiihl- presse gekiihlte Descha-Seifenplatten konvex oder konkav geformt? - -Schaal: Bisher wurden die Seifen sofort vom Kessel weg piliert. - Bauer: Wie ist der VerschleiB der Seifen? - Schaal: Der Verbrauch ist, soweit bisher bekannt- geworden, demjenigen 80Xiger Seifen gleich. RiBbildung oder Zerfall wurde nicht beobachtet. - Imhausen: Wieviel Glycerin bleibt nach dem Auswaschen im Kern? - Schaal: Dieses wurde noch nicht ermittek. 11. K. Braun, Berlin: ,,Die Verwendung von Sulfitablauge ZUY Seijenherstellurig." Nach einem vom Vortr. gemeinsam rnit Plauson aus- gearbeiteten Verfahren konnen aus eingedickter Lauge in der Kolloidmiihle helle Seifen von guten Wascheigenschaften hergestellt werden. Waschwirkend ist wahrscheinlich die Ligninsulfosiiure. Die Seifen enthalten Spuren Fe und Ca. Aussprache: Bertsch, Chemnitz: Die Herstellung heller, durch Chlor gebleichter Sulfitseifen ist seit Jahren be- kannt. Ihr eventueller Vorteil wird durch Bildung von Fe- und Ca-Seifenablagerungen auf der Faser aufgewogen. Wie wurde die daschwirkung gepriift ? - B r a u n : Die Priifung ge- schah dursh das Material-Priifungsamt: - Sorniiier, Berlin: Auch die Priifrnethode des Material-Priifungsamtes hat Mangel und gibt kein eindeutiges Bild. - Schilling, Sorau: Wir diirfen nicht Fett bei Waschmitteln einsparen wollen und damit gleichzeitig Fasergut, das ebenfalls Devisen kostet, erhohtem VerschleiB aussetzen. - Flammer, - Heilbronn: Eigene Versuche ergaben eine Verminderung der Wasch- wirkung durch Ligninsulfosaure. Die Verkrustung der Wasche durch Zellstoffseifen ist erheblich. Prof. Dr. J. Scheiber, Leipzig: .,Fetfe RIS Anstrichrnzttel und ihr Ersatz." Vielleicht gelingt es, durch Hydrietung des Cumaron- harzes dieses aufzuhellen und dadurch zu verbessern. An Stelle des Glycerins diirfte Pentaerythrit zu Veresterungen berufen sein. . Dr. habil. E. RoBmann, Berlin: ,,Neue Methoden zur Pviifung von Anstrichfilmen." Wiissert maxi Anstrichfilme, so kanii der pa-Wert des Quellwassers AufschluB geben iiber die Rostschutzwirkung 8) Vgl. diese Ztschr. 48, 177 [1935]. Angrrandls Chemie SO, Jehrg.lOd7. Nr. 8.3 4IQ

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Veraam mlungaberichte

Vortr. berichtet dann noch, darJ die Autoxydation ohiger und ahnlicher Phenole in einer Losung von K aliumhydroxyd erheblich rascher vor sich geht als in einer solchen von Natrium- hydroxyd und fiihrt andere Beispiele an, wo das gleiche der Fall ist. Schon 1916 hat Vortr. eine Wsung von Oxyhydro- chinon in Kalilauge als Absorptionsmittel f i i r Sauerstoff bei der Gasanalyse an Stelle einer ebensolchen 'Wsung von Pyro- gall01 empfohlen, weil sie gerade so rasch absorbiert, aber kein Kohlenoxyd entwickelt. Das hat neuerdings H . Briicknera) vom gasanalytischen Institut der Technischen Hochschule in Karlsruhe bestatigt und eine Vorscbrift angegeben, nach der das Ausgangsrnaterial des Oxyhydrochinons aus Hydrochinon so billig hergestellt werden kann, daB es das Pyrogallol in der Gasanalyse zu ersetzen vermag.

Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -1ngenieure. Berliner Bezirksgruppe, 12. April 1937. Vortragsraum der Firma Karl Zeiss.

Dr. Neese, Zeiss , Berlin: ,,Neue optische Instrumente fur die Papier- und Faserprufung."

Vortr. bespricht vier Neukonstruktionen auf dem Gebiete der optischen Beobachtung und Messung, die ftir die Zellstoff- und Papierpriifung von Interesse sind. - 1. Die bisher iibliche Messung des WeiBgehal tes von Papieren usw. mit dern Kugelreflektometer ist in bezug auf die Genauigkeit un: befriedigend, weil die Unterscheidungsmoglichkeit der Netzhaut nur 1-2% betragt. Bei dem von der Firma Zeiss gemeinsam rnit dem Papiertechnischen Institut Skoyen bei Oslo ent- wickelten e 1 e k t r i s c h en We i 13g e h a 1 t sm e I3g e r a t (1,euko- meter) werden daher lichtelektrische Zellen verwendet ; 2 Zellen, entsprechend dem Priifling und einem Standard, sind in einer Art Briickenscl&tung gegeneinandergeschaltet, und der auf- tretende Strom wird mit einern Wulffschen Elektrometer ge- messen. Die spektrale Empfindlichkeit dieser Zellen ist zwar von derjenigen des. Auges etwas verschieden: es lassen sich jedoch empirische oberfiihrungskoeffiienten ermitteln, die es ermoglichen, die sehr genau' meI3baren energetischen GroBen in nun ebenfalls genaue visuelle GroBen umzurechnen. - 2. Zur laufenden Priifung von Holl&ndexmassen in bezug auf Mahlgrad, Stoffzusammensetzung u. a. wurde eine neue D u r c h f 1 u 13 k am m e r mi t v e r , h d e r 1 i c h e r S c h i c h t d i c k e geschaffen. - 3. Ein neues Kameramikroskop (Ul t raphot ) gestattet die mikroskopische Beobachtung, Mikrophotographie und Mikrokinematographie bei verschiedenen Beleuchtungs- arten. Der heutige Stand der Farbplattentechnik erlaubt, farbige Aufnahmen von Fasern u. dgl. im polarisierten Lichte zu rnachen. - 4. Die spektralanalytische Erkennung und Be- stimmung kleiner Mengen von Metallen kann auch fiir die IJntersuchung von Papieren, Zellstoffen usw. von Bedeutung sein. Vortr. zeigt eine moderne spekt roskopische Appa- r a t u r fur die qualitative und quantitative Auswertung (Spek- t r u m p r o j e k t o r bzw. S p e k t r a 11 in i e n p h o t 0m.e t e r) .

Deutsche Gesellschaft fiir Fettforschung e. V. Erste Hauptversammlung, veranstaltet in Gemeinschaft mit dem Forschungsdienst, Reichsarbeitsgemeinschaft , ,Landwirtschaftliche Gewerbeforschung" , Berlin, 19. bis 20. Februar 1937.

Vorsitzender: Prof. Dr. H. P. K a u f m a n n , Miinster i. W Ministerialrat Dr. Wegener , Berlin: ,,Deutschlands Feft-

oersorgung i m Vierjahresplan." Der deutsche Fettverbrauch stieg von 1,6 Mill. t in 1913

a d 1,7 Mill. t in 1933. Hiervon dienten 1913: 375000 t, 1933: 320 000 t technischen Zwecken. Der gegegenwartige technische Fettbedarf betragt 370000 t. Hiervon werden 70% in der Seifenindustrie, 20% in der Industrie der Farben und Lacke, 10 yo fur Linoleum, Stearin usw. verbraucht. Der Verbrauch an Speisefetten liegt iiber dern seitens der Physiologie er- mittelten Bedarf, er ist regional erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Ziel des Vierjahresplanes sind eine Be- grenzung unnotigen Fettverbrauches, um Devisen einzu- sparen. eine angemessene Verteilung der Vsrrate und eine

') Diese Ztschr. 60, 190 [1937].

Forderung einheimischer Olerzeugung. Der Rapsbau bietet hier die groI3ten Aussichten, weshalb' seine Anbauflache 1937 auf 150000 ha gesteigert wird. Die Ergebnisse der Olgewinnung aus Bucheckern blieben weit hinter der Schatzung zuriick. Wichtig ist die Gewinnung von Walol durchdeutscheFangflotten.

Prof. Dr. H. P. K a u f m a n n , Miinster: ,,Aufgaben der deutschen Fef fforschung . ' '

Wir miissen bestrebt sein, jedes Fett jedem Zweck dienst- bar zu machen. Fette, die der Ernahrung dienen konnen, sollten tunlichst nicht f i i r Seifenherstellung oder fur Anstrich- zwecke verwendet werden.

Prof. Dr. Schi l l ing, Sorau: , ,6llein und Faserlein." Der vom Vortr. geziichtete Typ ,,C" crgibt je 10000 ha

Anbauflache gegeniiber Faserlein einen Mehrertrag von 1283 t 01 und 3105 t Kuchen bei recht befriedigender Giite der Faser, Fiir Hanf hat sich die Ziichtung eines ahnlich vorteilhaften Typs als vie1 schwieriger herausgestellt.

Prof. Dr. G. SessousS) : ,,Deulscher Soiaanbau." Nachdem sich ol- und proteinreiche Sorten als in Deutsch-

land anbaufahig gezeigt haben, sollen 1937 400 ha bebaut werden. Die Bedeutung der deutschen Sojabohne liegt in der unmittelbaren Verwertungsnioglichkeit als Nahrungsmittel. Nichtentfettetes Sojamehl ist haltbarer als extrahiertes.

, ,Colloquium iiber Fragen der Seifenherstellung."

I. J . Schaa l , Hamburg: , , ober das Descha-l'erfahren." Das von Det lefsen und Vortr. entwickelte Verfahren

erlaubt, innerhalb 7-8 h eine fertige Grundseife herzustellen. Voraussetzung ist griindliche Mischung der Ansatze. Die Giite der Seife erreicht bei 72,5 yo Fettsaure ein Maximum, wodurch. sichdie)foglichkeit ergibt, auch f i i r Feinseifen Fett einzusparen.

A u s s p r a c h e : I m h a u s e n , Witten: Sind in der Kiihl- presse gekiihlte Descha-Seifenplatten konvex oder konkav geformt? - -Schaal: Bisher wurden die Seifen sofort vom Kessel weg piliert. - Bauer : Wie ist der VerschleiB der Seifen? - Schaal : Der Verbrauch ist, soweit bisher bekannt- geworden, demjenigen 80Xiger Seifen gleich. RiBbildung oder Zerfall wurde nicht beobachtet. - Imhausen: Wieviel Glycerin bleibt nach dem Auswaschen im Kern? - Schaal : Dieses wurde noch nicht ermittek.

11. K. B r a u n , Berlin: , ,Die Verwendung von Sulfitablauge ZUY Seijenherstellurig."

Nach einem vom Vortr. gemeinsam rnit Plauson aus- gearbeiteten Verfahren konnen aus eingedickter Lauge in der Kolloidmiihle helle Seifen von guten Wascheigenschaften hergestellt werden. Waschwirkend ist wahrscheinlich die Ligninsulfosiiure. Die Seifen enthalten Spuren Fe und Ca.

A u s s p r a c h e : Ber tsch , Chemnitz: Die Herstellung heller, durch Chlor gebleichter Sulfitseifen ist seit Jahren be- kannt. Ihr eventueller Vorteil wird durch Bildung von Fe- und Ca-Seifenablagerungen auf der Faser aufgewogen. Wie wurde die daschwirkung gepriift ? - Braun: Die Priifung ge- schah dursh das Material-Priifungsamt: - Sorniiier, Berlin: Auch die Priifrnethode des Material-Priifungsamtes hat Mangel und gibt kein eindeutiges Bild. - Schil l ing, Sorau: Wir diirfen nicht Fett bei Waschmitteln einsparen wollen und damit gleichzeitig Fasergut, das ebenfalls Devisen kostet, erhohtem VerschleiB aussetzen. - Flammer , - Heilbronn: Eigene Versuche ergaben eine Verminderung der Wasch- wirkung durch Ligninsulfosaure. Die Verkrustung der Wasche durch Zellstoffseifen ist erheblich.

Prof. Dr. J . Scheiber , Leipzig: . ,Fetfe R I S Anstrichrnzttel und ihr Ersatz."

Vielleicht gelingt es, durch Hydrietung des Cumaron- harzes dieses aufzuhellen und dadurch zu verbessern. An Stelle des Glycerins diirfte Pentaerythrit zu Veresterungen berufen sein.

. Dr. habil. E. RoBmann, Berlin: ,,Neue Methoden zur Pviifung von Anstrichfilmen."

Wiissert maxi Anstrichfilme, so kanii der pa-Wert des Quellwassers AufschluB geben iiber die Rostschutzwirkung

8 ) Vgl. diese Ztschr. 48, 177 [1935].

A n g r r a n d l s C h e m i e SO, Jehrg.lOd7. Nr. 8.3 4IQ

Vereine und Vereammlungen - Personal- und Hoehachulnachrichten - Vere in Deutecher Chemiker

des Fifmes. Br lag bei einem Bleiglattefilm iiber 8, bei einem ZinkweiBanstrich bei 73, bei einem Eisenoxydrot bei 5. - Kiinstliche Alterungsversuche lassen sich unter der Praxis besser angenaherten Bedingungen durchfiihren, wenn die Filme in Schichten von 1-3 p auf Rasierklingen aufgetragen werden. Gleiche Unterlage, leichte Wagungsmoglichkeit sind die Vorziige dieser Methode.

A u s s p r a c h e : Zeidler, Herlin: Kasierklingen erwiesen sich in friiheren Versuchen nicht als ideale Filmunterlage.

I

Colloquiuni iiber I'ragen der Anstrichstoffe. 1,eiter: Prof. Dr. Scheiber , Leipzig.

Scheiber niacht Bedenken geltend, ob der Chlorkaut- schuk weiterhin als Anstrichstoff in Frage komnie, da Kaut- schuk Einfuhrrohstoff sei. - Jo rdan , Ludwigshafen: Chlor- kautschuk kann spiiterhhi auf dem synthetischen Kautschuk aufgebaut werden. Gegenwatig stellt er einen wichtigen Ausfuhrgegenstand dar, weshalb Naturkautschuk beibehalten werden kann. - Eine Anfrage nach der Liefermoglichkeit von Tallolester beantwortet Hel l e r , Herlin : Tallolester werde nach seineiii Verfahren in gro&m Umfange hergestellt und geliefert. Vielleicht wird es notig werden, das Glycerin durch Glykol zu ersetzen. Tallolester-Filme scheinen manchmal zu vergilben. - Zur Frage der Veredelung des Leinoles gibt Asser, Hamburg, an, da8 Viscosithtserhohung die Aufnahme- fiihigkeit des Leinoles fur Pigmente verdoppele, daher die Anzahl der Aufstriche herabzusetzen erlaube. - Standol \-on der 4fachen Viscositat des Leinoles kann zum Grundieren be- nutzt werden, ohne daB zu hohe Verluste durch Aufsaugen entstehen. - Zeidler: Das Aufsaugvermogen von Pigmenten ist keine Konstante, sondern hangt von der Art des Anreibens ab. - Ostwald. Biebrich: Wichtig fur das Aufsaugvermiigen ist die Art des Triigers bei gefmten, wasseremulgierte menten. - Scheiber: Wie haben sich Zwischenschichte-1 Kostschutzanstrichen bewahrt ? - Jo rdan , Ludwigshafen: Wenn in einem Anstrichsystem Pigmetitfirnis, Nitroschicht, reine Firnisdeckschicht nicht sorgsmi auf das verschiedene Dehnungsvermogen der Schichten geachtet wurde, so hatten solche Systeme nur Nachteile. - Scheiber: Gibt es Moglich- keiten zur Bleichung der Cumaronharze? - Jo rdan : Zu- nitchst nicht, weil die Beschaffenheit verschiedener Prove- nienzen zu stark wechselt. Steigerung der Cumaronharz- erzeugung ist nicht zu erwarten. - Scheiber : Welche Er- fahrungen liegen vor mit Anstrichen, die auf Vinylacethylen aufgebaut sind? - Jordan: Derartige Filme sind nicht unbedenklich wegen der groDen Oxydationsneigung und Schlagempfindlichkeit .

Deutsche Qerellschaft fiir photographische Forschung. 7. Tagung am 18. und 19. Juni 1937 in Berlin, Haus der Technlk.

Vorlaufiges Vortragsprogramm: Dr. K. Kieser , Beuel a. Rh.: ,,Vierjahvesplan und Photographie." - Prof. Dr. R. Pohl. Giittingen: , , N e w Modellversuche zum Verhalten des latenten Bildes." - Prof. Dr. E. Schiebold, Leipzig: ,,Stand der Rdntgenphotographie in der Technik." -Prof. Dr. R. J anker. Bonn a. Rh. : ,,Evgebnisse der medizinischen RMgenphoto- paphie."

Ferner sind Vortriige iiber Empfindlichkeitsmesng. Entwicklung, Theorie des photographischen Prozesses 'und andere Themen vorgesehen.

~ R S O W I G U W O HOCMSCHULUACII~CHTMW

Dr. C. J acobi , Frankfurt/Main, stellvertretendes Vor- standsmitglied der I. G. Farbenindustrie A.-G., Leiter der Werke Msinkur und Griesheim der 1. G., feiert am 6. Juni seinen 60. Geburtstag.

Geh. Reg.-Rat 0. Prof. Dr. phil. Dr.-Ing. e. h. Dr. med. h.c. Heinr. Wieland, Inhaber der Ehrenmitglidschaft des VDCh seit 1933, NobelpreistrQer, Herausgeber von Liebigs Annalen, feierte am 4. Juni &en 60. Geburtstag.

Die Kaiserlich Leopoldinische Akademie der Natur- forscher in Halle, die Leopoldina-Carolina, beging am 28. M d die Feier ibres 25OjWgen Bestehens. %u dieseni Anla0 m d e die CbFhenius-Medaille verliehen : Geh.-Rat emerit. Prof. Dr. Dr.-Ing.' e. h. M. LeBlanc, Leipzig, und Prof. Dr. E. Barger , Edinburgh.

Verliehen: Prof. Dr. Dr.-Ing e. h. P. Korber , Direktor des Kaiser Wilhelm-Instituts fiir Eisenforschung. Diisseldorf , auf der diesjtihrigen Tapng des Jernkontoret (Schwedische Eisenhiitten-Vereinigung) die Kinman-Denkmiinze in An- erkennung seiner Forschungsarbeit auf dem (;ebiete der Me- tallurgie. Diese Auszeichnung wurde bisher nur viermal, und zwar nur an Schweden, verliehen. Eineni Auslhnder ist sic jetzt zum erstenmal zugesprochen worden.

Berufen: Geh.-Rat Prof. Dr. P. 1,enartl. Heidelberg, und Prof. Dr. J . S t a r k , Prksident der Physikalisch-Technischen Keichsanstalt, Berlin, vom Keichs- und PreuOischen Minister fur Wissenschaft, Erziehung und \:olksbildung xu Ehren- mitgliedern des Reichsinstituts fiir Geschichte tles neuen Deutschlands.

Gestorben: Dr. A. Ber t ram, friiher 39 Jalire Chemiker und Betriebsfiihrer der I . G. Farbenindustrie .I.-(;., Werke Radische Anilh- u. Sodafabrik, Ludwigshafen, am 11. Mai ini Alter von 79 Jahren.

Ausland . Prof. Dr. Dr. h. c. G. Komppa, Direktor des Chemischen

Laboratoriums der Technischen Hochschule Helsingfors. wird demnhchst wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhe- stand treten.

-REIN DEUtSCHER CHCMIKCR

Mitteilung der Qeschlftsstelle. Betr.: Fragebogen.

Es fehlen immer noch von einer Keihe von hlitgliedern die Fragebogen fiir den SSBDT. Wir niacheri darauf auf- merksam, da8 alle personlichen Mitglieder (mit Ausnahnie der auslhdischen Staatsangehorigen) die Fragebogen ausfiillen und einsenden miissen. Mitglieder, die mehreren SSBDT- Vereinen angehoren, brauchen die Bogen nur fur eincn Vereiii ausfiillen.

Zur Erlangung des AtireclinunRsausweiss fiir die IL41;, wo bekanntlich am 1. Juli eine Beitragsherabsetzung u m 2 Stufen erfolgen SOU, ist irs unbedingt notwendig, daB

1. die E'ragebogen rorliegen, 2. der Beitrag fur das 1. Halbjahr 1937 an den VDCh

bezahlt bzw. eine Vereinbarung hieriiber getroffen ist. Wir bitten daher die Mitglieder, die einen oder par beide

Punkte bis jetzt noch nicht erledigt haben. dies niinmehr unverziiglich nachzuholen. Die Versentlung der Aiisweise erfolgt im Laufe dieses Monats nur an die Mitglieder. bei denen die oben erwahtlten Voraussetzungen erfiillt sind

Mitteilungen betreff end Zeitscbriftenversand Viele der Kekldniationen wegen unregdmaljiger i5usteUung

der Zeitschrift, die bei uns einlaufen. lassen erkennen. da8 die meisten Mitglieder unseres Vereins uber die Art und Weise, wie sich der Zeitschriftenversand vollzieht. falsche Vorstellungai haben. Es ist daher angebracht, einmal den Ilergang genauer zu schildern.

Der Versand vollzieht sich auf dreierlei M'eise : 1. Innerhalb Deutschlands erhalten die hlitglieclcr div

Zeitschriften des Vereins Deutscher Chemiker. Teil A und Teil I3, sowie gegebenenfalls die , ,Chemisehe Industrie", Nach- richtenausgabe, durch I'ostiiberweisung. Nacli Aiiweisung der Geschaftsstelle des VDCh nieldet die Verlagsexpeclitioii die Zeitschriften mi t Versandlisten h i m Postzeitungsamt zuni Dauerbezug an. Fiir jeden Bezieher der Zeitschriften wird eine Dauerlieferkarte ausgestellt, die voni Postzeitungsamt an das ziistandige Bestellpostamt des Beziehers weitergeleitet wird. An Hand dieser Kartei verteilt das Postanit die Zeit- schriften an die Bezieher seines Bestellbezirkes. l k Verlag laDt zu genau festgesetzter Stunde die notwendige Anzahl von Zeitschriftenstiicken direkt von der Druckerei aus beim Postzeitungsamt aufliefern; das Postzeitungsamt beaorgt die

Argrwardlr Ohsn6r 60. Jahrg. m r . m a d