deez - die erste eslarner zeitung - magazin, ausgabe 01.2016

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D D E E E E Z Z

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DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung - Magazin, Ausgabe 01.2016. German issue 01.2016.

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Page 1: DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung - Magazin, Ausgabe 01.2016

DDEEEEZZ

Page 2: DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung - Magazin, Ausgabe 01.2016

Stadt Schönsee goes "NewWorldOrder"

wir sind aber auch "bissig", nicht wahr?

Zunächst ein herzliches "Grüß Gott" bei unserer ersten

2016er Ausgabe von "DEEZ"!

So viel Zeit muß sein, denn die Hektik des neuen Jah-

res hat schon wieder die Bevölkerung erfaßt. Der Be-

griff "Flüchtlingskrise" ist in aller Munde und in

Medien fast minütlich präsent.

Dabei ist davon in der (Nord)Oberpfalz, aber auch in

Eslarn gar nicht zu bemerken. Hier geht alles seinen

"gewohnten Gang".

Während sich fast 90% der Bevölkerung "außerorts",

zumindest aber außer Haus bei deren überwiegend

Fabrikarbeit befinden, wird in den kommunalen

"ThinkTanks" darüber befunden, wie man der EU und

dem Bund wieder mal Fördergelder abknöpfen kann.

Schließlich will das Volk für das ganze Jahr medial mit

irgendeiner Geschäftigkeit unterhalten werden. Ir-

gendwann gibt es dann wieder eine Einweihung eines

Projekts, und es ist wieder etwas geschafft. Nicht dass

noch jemand sagen könnte, die "ThinkTanks" würden

nichts tun, und nur im Büro rumsitzen.

Da muß sich was bewegen, müssen Steuergelder von

z. T. sehr weit außerhalb "verarbeitet" werden.

Damit Ihnen hier nichts "auskommt", Sie vielleicht et-

was übersehen, berichten wir von allen diesen Dingen,

immer mehr auch über regionale Politik.

Page 3: DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung - Magazin, Ausgabe 01.2016

er" und wird Retentionslandschaft?

Watschn unterm Hochaltar.

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ESLARNER ISEK

Keine Sorge! Nicht nur Sie könnenes - ob nun Eslarer Bürger/in oderauswärtige Leser - sicher auch nichtmehr lesen. Irgendwann nach über25 Jahren muß doch auch mal in soeinen, Pardon "Kaff wie Eslarn" dieStädtebausanierug an Fahrt gewin-nen.25 Jahre deshalb, weil in Eslarn be-reits vor 25 Jahren mit diesem Un-terfangen begonnen, jedoch dieSache immer wieder unterbrochenwurde. Letztlich so lange, bis jetztkleine Firme mit Ladengeschäft,darunter auch Bäcker, Metzger undGastwirte mangels eigener oderfremder Unternehmensnachfolgedicht gemacht haben.

Fast wie früher? Beauftragte ver-walten (in Fördermittelsicht) Ei-gentum der BürgerInnen?

Interessant dürfte dies vor allemfür spätere wissenschaftliche For-schungen sein, denn erst gut Ge-führtes zugrunde gehen zu lassen,um es dann später wieder neu auf-zubauen, kann ma sicher getrost als"volkswirtschaftlichen Horror" be-zeichnen.Wenn jedoch wie hier ein vor allemim Ortkern avisierter, groß angeleg-ter Eigentumswechel stattfindensoll, erklärt sich die Sache besser. Indieser Sichtweise kann man Paralle-len zum einstmals herrschendenFeudalismus ziehen, bei dem in denOrtskernen letztlich auch nur der

Kirchenbesitz dieser selbst gehörte.Alles andere Eigentum wurde durchBeauftragte der GrundeigetümerIn-nen für die nicht mündige Bevölke-rung verwaltet.Diese konnten damals ja weder Le-sen noch Schreiben, was also solltediese Eigentum verwalten können?In Eslarn erinnert Vieles an diesevergangene Zeit, denn auch hierwird indirekt, indem man Ge-schäftsplätze durch Untätigkeit rui-niert, fremdes Eigentum verwaltet.Aber einstweilen genug davon.Wenden wir uns aktuellen EslarnerStädtebaugeschehnissen zu, soweites solche überhaupt gibt..Das ISEK wird im ersten Quartalveröffentlicht. So hieß es in derBürgerversammlung 2014.

Seitdem warten Eslarns Bürge-rInnen auf die entsprechende Ver-öffentlichung, von der bislang nur

ein Teil im Rahmen der "Festschriftzum Heimatfest 2015" preisgege-ben wurde.Möglicherweise solle die Eslarne-rInnen nicht vorzeitig erfahren,dass nicht mehr viel geschehenwird, man also getrost zum Jahr2030 mit nicht gerade geringenfinaziellen Belastungen für die Ka-nalgeneralsanierung und den Neu-bau der örtlichen Kläranlage rech-nen muß.Im Internet unter www. eslarn.definden sich jedenfalls unter demMenuepunkt "ISEK Städtebaupla-nung" seit über einem Jahr dieberühmten fünf XXXXX verlinkt. [x]

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Sollten Sie sich nicht an die in der Head-

line wiedergegebene Aussage erinnern,

lesen Sie einfach in unserer (teilkom-

mentierten) Mitschrift aus der Bürger-

versammlung vom Nov. 2014 nach.

Sie werden feststellen, dass bereits bis

zu diesem Zeitpunkt gut geplant wor-

den war. Irgendwas aber hat bislang die

Realisierung verhindert, und dies

scheint mit der Grenzlage der Marktge-

meinde Eslarn zur Tschechischen Repu-

blik zu tun zu haben. Scheinbar sind

bestimmte Kreise nur bereits hier

Staatsgelder investieren zu lassen,

wenn es Teile Tschechiens zurücküber-

tragen gibt.

Seit einigen Monaten verfügt die Ludwig-

Müller-Strasse in Eslarn trotz Wiederbebau-

ung der Grundstücke des ehem. sog. "Tilly-

platz-Ensembles" dennoch über einen wei-

teren Leerraum. Das sog. "Siertl"-Anwesen,

welches sich genau dort befand, wo wir 2010

in amtlichen, scheinbar der Fördermittelge-

winnung dienenden Verzeichnissen nie exis-

tierende Hotels der Bezeichnungen "Ad-

ler-Ottenbacher" und "Adler" feststellen

mußten, ist einer Baubrache gewichen. Was

dort jedoch irgendwann einmal entstehen

soll ist ungewiß, denn mit dort zurücklie-

gend für das "K & S Pflegeheim" geplanten

Parkplätze dürften die regelmässig auf dem

Einrichtungsgrundstück zu realisierende

Stellplatzverpflichtung nicht erfüllt werden

können. [x]

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In einer der von uns echt liebevollsog. "Perlschnur-Gemeinden" tutsich was Neues. Nein, es geht nichtum die bereits im 2011 geplanten"Jakobspilger-Herbergen", welchevon Eslarns als einem Mitglied derbei der vormaligen "LAG BrückenlandBayern-Böhmen" angesiedelten"LeerstandsOffensive", bis nachTeunz projektiert und längst reali-siet werden sollten. Die LAG Brük-kenland scheint Vergangenheit, unddennoch muß aus vorhandenenLeerständen etwas werden. Gut, ein"Leerstand" im herkömmlichen Sinneist das Ende der 1960er Jahre erbau-te, und schon wenige Jahre auch beider hohen Politik an Renomee ge-wonnenen "Hotel St. Hubertus" nicht.Der Tourismus hat trotz des in den1970er Jahren initiativen Engage-ments des damaligen Bürgermeis-

ters und heutigen CeBB-Vorsit-zenden Hans Eibauer auch in Schön-see gewaltig abgenommen.

MMiitt ddeerr ""NNAAttuurree CCoommmmuunniittyy"" nnaahhtt

ddiiee RReettttuunngg,, vviieelllleeiicchhtt ssooggaarr ddeerr ggee--

ssaammtteenn RReeggiioonn..

Bereits vor einem Jahr soll sich beimEigentümer des "St. Hubertus" einegem. Unterlagen im Jahr 2014 ge-gründete "NAture Community" ge-meldet, sowie einen Ankauf des pro-minenten touristischen Areals ange-boten haben.Bereits im Januar 2015 ratterten diePressen, und es kamen Fragen auf,die man sich auch heute noch inländlich-christkatholischer Umge-bung stellt:Wer will überhaupt hierher? Was

wolle die? Ist es eine Sekte?Alle diese Dinge konnten mittler-weile ausgeräumt werden, auchwenn Begriffe wie "ganzheitlich","Heilung des Wassers" und so man-cher andere, im ländlich-christ-ka-tholischen Bereich auf Argwohnstieß.Nein, es wird einfach mal was Neues,und dies hat die Region bitter nötig.Dass es nicht den christlich-abend-ländischen Grundwerten wider-spricht, oder vielleicht sogar sekten-ähnlichen Charakter annehmen wird,dafür sorgen schon die regionalen,voll und ganz auf die entsprechen-den christlichen Werte eingeschwo-renen PolitikerInnen.Bisher ist hier - vereinzelten Un-kenrufen zum Trotz - auch gar nichterkennbar, was hier nicht christlich,was hier nicht einmal römisch-ka-

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tholisch sein soll.

RRöömmiisscchh--kkaatthhoolliisscchh iisstt ......

Was ist eigentlich (nicht) "römisch-katholisch"? Um die zu

klären, müßte man sich eingehender mit der sog. "Dog-

matik" der Röm.-Kath. Kirche befassen. Ansonsten ist

mittlerweile fast alles als "röm.-kath." angesehen/ gedul-

det?, was nicht offen gegen die Röm.-Kath. Kirche gerich-

tet ist. Ärgert viele Konservative, erbost viele noch

Konservativere. Diese neuerdings feststellbare "Grenzen-

losigkeit" hat aber durchaus ein Ziel: Nur Personen die

überhaupt wieder einmal mit etwas wie kodifizierter

Weltanschauung, mit deren festen Regeln in Kontakt

kommen sind bereit, sich vielleicht später (wieder) einmal

auf das "Wagnis Großkirche" einzulassen. Wer wie "Hard-

core-AtheistInnen" nur an das Reale glaubt, ist für die

Großkirchen verloren.So muß/ kann man die sich hier gründende "NAture Com-

Be the Change möchte Men-

schen zusammenführen, unter-

stützen und inspirieren, um eine

ökologisch nachhaltige, sozial

gerechte und sinnerfüllte

menschliche Präsenz als Leitbild

unserer Zeit zu etablieren. Wir

möchten dafür eine Kultur der

Nachhaltigkeit schaffen, die alle

Ebenen menschlichen Lebens

miteinbezieht. Die Be the Change

Stiftung arbeitet, im deutschspra-

chigen Raum, in Partnerschaft mit

der Pachamama Alliance.

Man fühlt sich der Natur, dem Umwelt-

schutz und der Freiheit ver-pflich-tet.

Es soll (auch) auf dem Hotel- und Feri-

enhofgelände eine autarke Lebensge-

meinschaft mit offenen Part-nerschaf-

ten, mit eigener Schule und mit vega-

ner Lebensweise entstehen.

Es soll zudem auch eine "demokratische

Schule" geben, wobei die genaue Defi-

nition dieser Einrichtung bislang leider

nirgends zu finden ist.

Für die Stadt Schönsee zählten - wie es

sich eigentlich gehört - nur die rechtlci-

hen Fakten, nicht die Lebensent-würfe

der Mensche. So gem. Regionalzei-

tungsbericht in "Der neue Tag" vom

28.01.2015, als eine vertagte "Bau-vor-

anfrage" vom Dezember 2014 auf den

Tisch der Schönseer Stadträte gelangte,

und positiv verbeschieden wurde.

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munity" durchaus als Chance für diejenigen Leute in derRegion begreifen, die den direkten Weg zu den Großkir-chen (immer noch) nicht wiedergefunden haben.So viel in aller Kürze dazu, dass eine "NAture Community"keinesfalls die "christlich-abendländische Werte" stören,vielmehr sogar im Sinne der Umweltenzyklika von PapstFranziskus bereichern kann. [x]

Die Vereinigung, welche als Genossenschaft auf demfrüheren Geländes des Kur- und Sporthotels "St. Hubertus"in der Stadt Schönsee eine neue Heimat finden wird,wurde 2014 u.a. vom qualifizierten Management-TrainerAndreas Materne - dem Inhaber und Seniortrainer einesMünchner Unternehmens für Top-Management im BereichFührung und Präsenzcoaching - gegründet. Anregungen

für die freie Gemeinschaft mit offenen Partnerschaften,einer demokratischen Schule und veganer Lebensweisearbeitet man gem. eigener Aussage auch mit der arbeitetmit der "Be the Change Stiftung" für kulturellen Wandelzusammen. Das Hotel soll weitergeführt und für Mana-gement-Training wie auch Seminare genutzt werden.Die Community selbst läßt ich auch von Tamera, einerLebensgemeinschaft in Portugal inspirieren, wobei das 4,5Hektar große Grundstück jede Menge Möglichkeiten fürden Eigenanbau von Lebensmitteln bieten, und dieSelbstversorgung sicherstellen kann.

Es hat nun über ein Zeitjahr gedauert, faszinierend den-noch, wie schnell sich durch einen Infoabend im No-vember 2013 monatliche Treffen, die Gründung der Ge-nossenschaft, im Oktober 2014 eine Tagung in der

Oberpfalz ergab.Zugleich entschied man sich dafür, eine demokratischeSchule zu gründen, um einen Beitrag zum sozial-kultu-rellen Wandel zu leisten, sowie den Kindern ein selbst-bestimmtes Lernen ermöglichen zu können.In Windeseile fand man das Schönseer Hotel samtFeriendorf passend, entschied sich für einen Ankauf,unterzeichnete Mitte Dezember 2015 den Kaufvertrag,und reichte im Dezember 2015 bereits die Bauvoranfrageein.Im aktuellen Jahr 2016 soll es nun bereits ab Märzlosgehen, und Schönsee wird noch moderner undweltoffener. [x]

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Zurzeit keine weiteren amtlichen

Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen

etc. angekündigt.

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Watschn unterm Hochaltar.

Schon wieder "Mißbrauch" und schon

wieder "Domspatzen"?

Es ist nicht schön, dass diese beiden

Begriffe immer und immer wieder

(nicht) nur die Oberpfälzer Gesell-

schaft nahezu "entzweien".

Seit Jahren, ja vielleicht sogar Jahr-

zehnten gab es im ältestens Kirchen-

chor der Welt, bei den "Regensburger

Domspatzen" keinerlei Mißbrauch

mehr. Gerade die aktuellen Sänger

haben nicht wenig darunter zu lei-

den, dass die einstmalige, unkriti-

sierbare Kaderschmiede mittlerweile

immer wieder mißtrauisch von der

Seite beäugt wird.

Die Macht der Begriffe.

Nicht erst seit Umberto Eccos "Der

Name der Rose", oder den Verfil-

mungen der Romane von Dan Brown

steht die Röm.-Kath. Kirche weltweit

im Focus der Aufmerksamkeit.

Sie hat sich ein klein wenig dorthin

gebracht, als der ihr immanent inne-

liegende Missionierungsauftrag an

alle Mitglieder Mitte der 1990er Jah-

re nicht mehr nur historisch, sondern

re-aktiviert verstanden wur-de.

Zwar nannte man es nicht (mehr)

Missionierung von Ungläubigen,

doch was die Röm.-Kath. Kirche unter

"Missionierung" verstand, davon kön-

nen auch fast nicht mehr existente

Ethnien auf anderen Kontinenten be-

richten.

Sollte es wieder eine solche Art der

Missionierung werden? Davor dürf-

ten sich nicht wenige Länder ge-

fürchtet haben.

So vermuten wir nicht zuletzt auch

dies als Grund dafür, dass in Bezug

auf die Röm.-Kath. Kirche seitdem

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mehr als genug nachgeforscht, ja

nahezu "das Unterste nach oben ge-

kehrt" wurde.

Gerade in der Bundesrepublik

Deutschland bot sich dieses an,

denn nirgendwo sonst erhält die

Röm.-Kath. Kirche aufgrund eines

zumindest als "höchst zweifelhaft"

zu bezeichnenden Staatskirchenver-

trag, dem sog. "Reichskonkordat" -

welcher übrigens die u. E. sonst gar

nicht mehr geltenden mittelalterli-

chen Einzelkonkordate inkorporiert

- besondere staatliche Privilegien

vor allem auch finanzieller Art.

Zudem ist die Röm.-Kath. Kirche

deutscher Prägung mittlerweile aus

dem bundesdeutschen Sozialsystem

nicht mehr wegzudenken, hat sich -

was ebenfalls auf Kritik stößt - im

Gesundheits- und Pflegewesen na-

hezu unentbehrlich gemacht.

Dies passt irgendwie nicht so ganz

zu einer Weltanschauungsgemein-

schaft, welche eben wieder aktiv

missionieren will, und ...

Genau darum geht es scheinbar "zu

viel auf dem Kerbholz hat", denn die

Bundesrepublik Deutschland hat

sich der Religionsfreiheit verschrie-

ben, und zwar nicht erst seit dem II.

Vatikanischen Konzil, als auch die

Röm.-Kath. Kirche (endlich einmal?)

die Religionsfreiheit anerkennen

mußte.

So viel in aller notwendigen Kürze

zum Umfeld, in welchem sich die

Mißbrauchsaufklärung vor allem der

Diözese Regensburg offiziell seit

nunmehr 2010, als die Vergangen-

heit höherer Geistlicher bei den "Re-

gensburger Domspatzen", jedoch

nicht nur dort offenkundig wurde.

Mit "Über 50 Jahre Vertuschungs-

geschichte" titelte der Regensbur-

ger Historiker Robert Werner im Mai

2013 einen Aufsatz unter

www.regensburg-digital.de, einem

2008 gegründeten Online-Magazin

welches sowohl der Aufklärung wie

auch dem Ruferhalt der Diözese Re-

gensburg hätte mehr nutzen denn

schaden können, hätte man Genesis

Kap. 1, Satz 1 besser beachtet.

aber ein Diözesanbischof ist eben

nicht Gott, so dass das Wort hier

nicht bei ihm, sondern bei den

Journalisten "war".

So verhedderte sich der damalige

Regensburger Bischof und jetzige

Glaubenspräfekt Gerhard Kardinal

Müller bei einem Begriff, der ob

Jahrzehnte langem Schweigens über

die Untaten höherer katholischer

Geistlicher des "BibleBelt"-Bistums

Regensburg, und der bislang nicht

widerlegten, außerordentliche Fi-

nanzmacht der Diözese Regensburg

einfach im Raum stehen mußte.

Bei dem Wort handelte es sich um

den Begriff "Schw........".

Sehen Sie, auch wir haben mitt-

lerweile Angst den Begriff wegen

deren Nennung die Diözese neben

Regensburg-Digital.de und noch re-

nommiertere Publikationen der

deutschen Presselandschaft ver-

klagte, voll ausgeschrieben abge-

druckt zu wissen.

"Klagende Bischöfe" waren dem ge-

meinen Volk bislang nicht bekannt,

und dieses war verwundert.

Dabei ist es mehr als üblich, dass

sich auch - aber nicht nur -

Weltanschauungsgemeinschaften

deren (vermeintliches) Recht nicht

nur durch Anrufung einer höheren

Macht erbitten, sondern - man darf

durchaus sagen "knallhart" - auch

den Weg vor weltliche Gerichte be-

schreiten.

Da bleibt gerne mal das vielgerühm-

te "Gottvertrauen" außen vor, wenn

es um Besitzstandswahrung und

Machterhalt geht.

Kaum war die Klagewelle abgebbt,

konnte man sich wieder mit der ei-

gentlichen Angelegenheit, der Auf-

klärung der Mißbrauchfälle be-

fassen.

Man konnte, aber wollte man auch?

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Mit Prof. Dr. Pfeiffer, einem versier-

ten und renommierten Kriminolo-

gen "wollte" man letztlich nicht

(mehr), und kündigte den 2011 mit

der Deutsche Bischofskonferenz

(DBK) geschlossenen Forschungs-

auftrag auf. Klage wollte man dann

auch noch, aber sei's drum, dies ist

ja schon bekannt.

Neues Spiel, neues Glück? Nach dem

plötzlichen Ableben der Miß-

brauchsbeauftragten Dr. Böhm, und

der Findung eines neuen Beauf-

tragten Dr. Martin Linder, sollte es -

wir schreiben das Jahr 2014 - eine

Art "Neubeginn" werden.

Es wurde auch ein "Neubeginn", aber

anders als gedacht, denn plötzlich

vermuteten Manche, dass die Diö-

zese Regensburg wirklich nicht auf-

klären will.

Die im Dezember 2014 ausge-

strahlte TV-Doku "Die Akte Dom-

spatzen" gab diesem Neubeginn den

Rest. Es sollte/ mußte wieder neu

begonnen werden, und dies ziemlich

schnell, um den Faden nicht ab-

reissen zu lassen. Nun besann man

sich darauf, dass es in der Bun-

desrepublik Deutschland ja auch

eine renommierte Opferschutzver-

einigung gab, welche man um Rat

fragen konnte.

Wieso geschah dies nicht schon

früher, z. B. im Jahr 2010?

Vielleicht - aber nur möglicherweise

- hängt es damit zusammen, dass

mittlerweile auch die Bundespolitik

in Sachen "(sexueller) Mißbrauch"

hellhöriger geworden war. Dem

Mißbrauchsbeauftragten der Bun-

desregierung sollten weiterrei-

chende Befugnisse eingeräumt wer-

den. Vor allem aber sollte dieser

Angelegenheiten welche Institu-

tionen selbst nicht klären (können/

wollen) an sich ziehen können. Wie

auch immer, manchmal überschnei-

den sich eben Dinge so sehr, dass

man gar nicht vorhandene Paralle-

len ziehen könnte.

Vor einem Zeitjahr, also Anfang

2015 präsentierte die Diözese Re-

gensburg nun einen, vom Weißen

Ring e. V. empfohlenen Regensbur-

ger Rechtsanwalt mit nordober-

pfälzer Wurzeln.

Der u. W. gebürtig aus Weiden/ Opf.

stammende Ulrich Weber sollte nun

klären, was es mit den Mißbrauchs-

fällen bei den "Regensburger Dom-

spatzen" auf sich hatte, und dies für

den Zeitraum von 1945 - 1992.

Gut, dass man ihm nicht zugleich

aufgetragen hatte zu prüfen, ob und

inwieweit solche Fälle auch in seiner

Heimatstadt Weiden/ Opf. bei dort

einstmals über Jahrzehnte vorhan-

denen kirchlichen Internaten vorge-

fallen waren.

Denn eines ist nicht zuletzt seit der

bereits genannten Veröffentlichung

von Robert Werner ("Über 50 Jahre

Vertuschungsgeschichte" - Mai

2013) sicher: Auch der ca. acht

Monate bei den "Regensburger

Domspatzen" als Leiter tätige, im

Weiler Pfrentsch bei Eslarn ge-

bürtige Diözesan-Kirchenmusik-di-

rektor Georg Friedrich Zimmer-

mann (+ 1984) durfte trotz fest-

gestellter Pädofilie einige Zeit im

Weidener Internat "Bischöfl. Se-

minar Weiden/ Opf" (aufgelöst

1989) "wirken".

Hatte - etwas süffisant ausgedrückt

- "die Katze das Mausen gelassen",

oder lauert hier vielleicht demnächt

noch ein weiterer Skandal?

Derzeit ist man "des Lobes voll" über

Herrn Rechtsanwalt Ulrich Weber.

Dies kann, aber muß keine echte

Wende bedeuten, denn hier hatte

man schon ganz andere Kaliber ge-

lobt, dann aber bitterböse vom Hof

gejagt. Noch melden sich immer

neue Opfer, und diese sollen sich -

geht es nach der Diözese Regens-

burg - der Mandantin von Herrn

Rechtsanwalt Weber - auch weiter-

Watschn unterm Hochaltar.

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hin melden. Man muß - und dies mal

in aller Ehrlichkeit - schließlich wis-

sen woran man ist. Letztlich gefähr-

det dieses "nicht aus den Schlagzei-

len kommen" ie bereits zu Anfang

genannte "Missionierung" bzw.

"(Neu)Evangelisierung".

Ja, wir sehen dies ganz pragmatisch,

denn auf dieser Welt regieren nun

einmal Macht und Geld. Metaphy-

sische Dinge sind im privaten stillen

Kämmerlein gut aufgehoben, denn

darum können sie sich privatessime

kümmern. Ein Staatswesen küm-

mert das nicht, außer es würde sich

um einen sog. "Gottesstaat"

handeln.

Derzeit scheint noch nicht ausge-

schlossen, dass diesem vierten

Anlauf in Sachen "Mißbrauchsauf-

klärung in der Diözese Regensburg"

trotzdem noch ein weiterer Anlauf,

dann von berufener staatlicher

Stelle folgen muß/ wird.

Jahrzehnte lang Schweigen ud mit-

unter vielleicht sogar Vertuschen

dürfte mehr als nur originäre, also

direkt vom Mißbrauch betroffene

Opfer geschaffen haben.

Was ist mit dem Kaplan, der

vielleicht daran seelisch zerbrach,

das er Neigungen seines Ausbil-

dungspfarrers oder eines anderen

ihm bekannt gewordenen Geist-

lichen ordnungsgemäß meldete,

und als Lügner, vielleicht aber auch

Gefahr "in die Wüste geschickt"

wurde?

Was ist mit Seminaristen/ Pries-

teramtskandidaten, welchen es ähn-

lich erging, oder welche man gerade

ob deren Geradlinigkeit bereits vor-

zeitig "aussortierte", weil deren

Ehrlichkeit eine Gefahr hätte dar-

stellen können?

Was ist mit PolitikerInnen, denen

eigene Söhne als Internatszöglinge

von solchen Dingen berichteten,

welche dann Kirchenobere darauf

ansprachen aber nicht gehört, viel-

leicht sogar ab diesem Zeitpunkt

"unterminiert" wurden?

Hier ist noch jede Menge "Luft nach

oben", und jede Menge Platz Dinge

zu diskutieren, welche diskutiert

werden müssen.

Ebenfalls noch nicht geklärt ist ja,

ob nun wirklich - wie unserer

Redaktion zugetragen - ein einziger

dieser "Domspatzen-Mißbrauchs-

fälle" dem sog. "Päpstlichen Ge-

heimnis" unterliegt, und deshalb

auch von diesem Rechtsanwalt

Weber nicht geklärt werden kann/

darf.

Auf eine entsprechende schriftliche

Anfrage von Anfang Dezember 2015

haben wir noch keine Antwort er-

halten.

Solange diese Frage jedoch nicht

beantwortet ist, ist die Sache ziem-

lich unvollständig. [x]

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