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Buch III. Über die Mineralien 1. Einleitung 1.1. Themenstellung l .2. Über Mineralien, Pflanzen und Tiere Der Sphärenumschwung bewirkt im irdischen Bereich zunächst die Vermischung von Grobem mit Grobem. Dabei entstehen durch die Ver- bindung der Elemente Steine und Metalle in ihren Gruben. Weil die Sphäre anfangs schwach, finster und unbeseelt ist, sind es schwache, tote, seelenlose Körper. Die Planeten, die hierauf aus den subtilen Bestandteilen der Urmaterie entstehen, bilden die Seelen der Sphären. Dementsprechend erhalten nun auch im sublunaren Bereich die Körper eine Seele, die wie die Sphärenbewegung noch schwach ist: Es entstehen Pflanzen, welche über die Erdoberfläche emporwachsen. Der rasche, kräftige Sphären- umschwung schließlich führt zur Entstehung der Tiere, welche die Fähig- keit der Ortsbewegung besitzen. 1.3. Die drei Naturreiche folgen dem Vorbild der Sphärenwelt, die aufgrund ihrer höheren Natur die irdischen Vorgänge regelt. l .4. Wie die Sphäre anfangs nur eine Kraft besitzt, verfügen auch die Mineralien nur über eine Dynamis. Entsprechend der Einteilung der Sphäre in 360 Grade gibt es 360 Arten von Mineralien. Durch die Planeten tritt eine zweite Dynamis, die Seele, hinzu, so daß die aus Körper und Seele zusammengesetzten Pflanzen in doppelter Zahl (720) erschaffen sind. Der volle Sphärenumschwung bringt eine dritte Dynamis mit sich, so daß die Zahl der aus Körper, Seele und Pneuma gebildeten Tiere das Dreifache (1080) ausmacht. 2. Über die Metalle 2.1. Die subtilsten unter den Mineralien sind die Metalle, sieben an der Zahl in Analogie zu den Planeten. 2.2-8. [Da die Eigenschaften der Metalle nach einem stereotypen Schema abgehandelt werden, werden sie der besseren Übersicht halber in einer Tabelle zusammengestellt.] Brought to you by | New York University Elmer Holmes Bobst Library Authenticated Download Date | 10/21/14 11:24 PM

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Buch III. Über die Mineralien

1. Einlei tung

1.1. Themenstellung

l .2. Über Mineralien, Pflanzen und Tiere

Der Sphärenumschwung bewirkt im irdischen Bereich zunächstdie Vermischung von Grobem mit Grobem. Dabei entstehen durch die Ver-bindung der Elemente Steine und Metalle in ihren Gruben. Weil dieSphäre anfangs schwach, finster und unbeseelt ist, sind es schwache, tote,seelenlose Körper. Die Planeten, die hierauf aus den subtilen Bestandteilender Urmaterie entstehen, bilden die Seelen der Sphären. Dementsprechenderhalten nun auch im sublunaren Bereich die Körper eine Seele, die wiedie Sphärenbewegung noch schwach ist: Es entstehen Pflanzen, welcheüber die Erdoberfläche emporwachsen. Der rasche, kräftige Sphären-umschwung schließlich führt zur Entstehung der Tiere, welche die Fähig-keit der Ortsbewegung besitzen.1.3. Die drei Naturreiche folgen dem Vorbild der Sphärenwelt, dieaufgrund ihrer höheren Natur die irdischen Vorgänge regelt.l .4. Wie die Sphäre anfangs nur eine Kraft besitzt, verfügen auch dieMineralien nur über eine Dynamis. Entsprechend der Einteilung derSphäre in 360 Grade gibt es 360 Arten von Mineralien. Durch die Planetentritt eine zweite Dynamis, die Seele, hinzu, so daß die aus Körper und Seelezusammengesetzten Pflanzen in doppelter Zahl (720) erschaffen sind. Dervolle Sphärenumschwung bringt eine dritte Dynamis mit sich, so daß dieZahl der aus Körper, Seele und Pneuma gebildeten Tiere das Dreifache(1080) ausmacht.

2. Über die Metalle

2.1. Die subtilsten unter den Mineralien sind die Metalle, sieben ander Zahl in Analogie zu den Planeten.2.2-8. [Da die Eigenschaften der Metalle nach einem stereotypenSchema abgehandelt werden, werden sie der besseren Übersicht halber ineiner Tabelle zusammengestellt.]

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Buch III. Über die Mineralien 105

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106 Inhaltsangabe

[Ergänzungen:]

2.2. Blei ist von trockener Natur, fühlt sich aber feucht an. SeineSchwere beruht auf dem engen Ineinandergreifen seiner Teilchen.2.3. Zinn hält die Mitte zwischen der Trockenheit des Bleis und derWärme des Eisens, so wie Jupiter zwischen Saturn und Mars ausgleicht.2.4. Eisen ist übermäßig trocken, die Wirkungen seines Körpers sindstärker als die seines Geistes.2.5. Gold steht als Haupt der Metalle in der Mitte wie sein Planet,die Sonne, unter den Planeten.2.6. Der Grünspan beim Kupfer ist eine Mischung der gelben Farbeseines Körpers mit der Schwärze seines Geistes. Beim Kupfer überwiegendie Wirkungen des Körpers.2.7. Quecksilber ist in Verbindung mit männlichen Stoffen männ-lich, mit weiblichen weiblich, weil in ihm Feuchtigkeit und Trockenheitgleich stark sind. Es ist der Grundstoff aller Metalle, Geist und Körpersind in ihren Wirkungen nicht geschieden.2.8. Silber steht dem Gold am nächsten und läßt sich leicht in diesesüberführen.

3. Über die Entstehung des Quecksilbers

3.1. Einleitende Themenübersicht

3.2. Quecksilber, ein Grundstoff aller Metalle, entsteht aus Wasser,das unter Wärmeeinfluß verdampft; da es nicht aus der Grube entweichenkann, kondensiert es unter Abkühlung und schlägt sich nieder. Dieser Vor-gang wiederholt sich so lange, bis es subtil genug ist, feste Stoffe zu lösen.3.2. Infolge der fortgesetzten Läuterung löst das Quecksilber den inseiner Grube vorhandenen Schwefel und nimmt ihn unter anhaltendem,mäßigem Kochen in sich auf; dessen Trockenheit bildet seinen roten Geist,während sein feuchter Körper weiß ist. Die innere Trockenheit verleiht ihmeinen starken Zusammenhalt, so daß es nicht, wie andere Flüssigkeiten,auseinanderfließt.

4. Über die Ents tehung der Metalle aus Quecksi lber undSchwefel

4.1. Wenn das Quecksilber weiteren Schwefel aus der Grube auf-nimmt und Kochungswärme die Trockenheit der Mischung vermehrt, so

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Buch . Über die Mineralien 107

daß diese manifest wird und die Feuchtigkeit ins Innere verdrängt, ent-steht äußerlich kalt-trockenes, innerlich warm-feuchtes Blei, das wegenseiner starken Feuchtigkeit rasch schmilzt.4.2. Die Metalle sind voneinander verschieden je nach Entstehungsortund Qualitätenkombination, sie sind aber alle von Goldnatur. An derVerwirklichung dieser Anlage hindern sie lediglich akzidentielle Eigen-schaften wie Farbe, Geruch und Geschmack; denn jedes Geschöpf, auchder Mensch, ist vollkommen geschaffen. Die akzidentiellen Veränderungentreten unmittelbar nach Vollendung des Körpers auf; geschähe dies bereitsvor der Konstitution des Körpers, so könnte dieser sich gar nicht bilden.

4.3. Die ausgewogene Mischung von Quecksilber und Schwefelbringt Gold hervor, bei den übrigen Metallen verhindern die Akzidenziendie volle Ausprägung ihrer Goldnatur, so daß sie die Eigenschaften derjeweils vorherrschenden Qualität annehmen. Im Blei dominieren Kälteund Trockenheit, weil das Quecksilber reichlich Schwefel aufnimmt,dessen Trockenheit außen manifest wird und die Zufuhr weitererKochungswärme verhindert. Wegen seiner starken inneren Feuchtigkeitschmilzt Blei rasch, wegen seiner geringen Trockenheit fehlt ihm derMetallklang. Mit seinem hohen Schwefelgehalt kann es Metalle und Steineschmelzen und mischt sich aufgrund seiner Trockenheit mit Steinen, derenKörper ebenfalls trocken und kalt ist. Blei ist empfänglich für Färbungen.

4.4. Bei der Zinnentstehung wird das Quecksilber von sanfter,mäßiger Wärme gleichmäßig gekocht, so daß es durch die Trockenheit desFeuers äußerlich trocken wird. Die sanfte Kochung und der feinere Schwe-fel machen das Zinn feiner, weißer und reiner als Blei. Es kreischt wegenseiner starken Feuchtigkeit und riecht faulig. Mit Hilfe seiner Feuchtigkeitverleiht es anderen Metallen eine weiße Färbung, zerbricht sie mit seinerTrockenheit und schmilzt sie durch seinen hohen Schwefelgehalt. Obgleiches ein männliches Metall ist, gibt es keinen Metallklang, weil sein Körperfeucht und gleichmäßig erstarrt ist, Metallklang aber beim Zusammen-schlagen trockener Körper entsteht.

4.5. Eisen ist wie sein Planet Mars warm und trocken, weil das vonstarker Wärme gekochte Quecksilber viel trockenen Schwefel aus seinerGrube aufnimmt. Wenn sich die Feuchtigkeit vor der Wärme ins Innerezurückzieht, nimmt sie die Kälte mit, weil diese nicht durch sekundäreAbkühlung unterstützt wird. Das dichte Eisen schmilzt langsam, weil seinePoren von Trockenheit zusammengezogen sind, so daß das Feuer nurschwer eindringen kann. Im Feuer verbrennen seine äußeren Schichten,weil keine Feuchtigkeit die Wärme abhält, und bilden Rinden. Sein saurerGeschmack ist eine Mischung aus Süßem (aus der Wärme des Körpers undder Feuchtigkeit des Geistes) und Salzigem (aus der bitteren Trockenheitdes Körpers und der neutralen Feuchtigkeit des Geistes). Das übermäßig

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108 Inhaltsangabe

trockene Eisen besitzt einen lauten Klang; es ist übelriechend. Wenn es inder Erde mit Salzigem in Berührung kommt, zerfällt es, weil das warm-trockene Salz seine eigene Trockenheit verstärkt, bis seine Partikel denZusammenhalt verlieren.

4.6. Gold entsteht unter idealen Bedingungen: die Grube enthältweder Salziges noch Bitteres noch Übelriechendes noch Säure, die um-wandelnde Wärme ist sanft und gleichmäßig und läutert das Quecksilber,ehe es sich verfestigt. Seine rote Farbe beruht auf der Mischung von Feuerund Luft. Sein Geschmack ist süß, weil die ausgewogene Süße seiner har-monischen Natur entspricht. Es ist schwer, weil seine Teilchen eng in-einandergreifen. Als ganz homogener Körper ist es das vollkommensteMetall, der Herr und das Haupt der übrigen.

4.7. Kupfer wird durch Akzidenzien daran gehindert, Gold zuwerden. Es ist auch mit dem kalt-feuchten, unter schwacher Kochungshitzegebildeten Silber verwandt und läßt sich daher in Gold und Silber um-wandeln, so wie der Mond sein Licht von Sonne und Venus erhält, welcheihrerseits von der Sonne erleuchtet wird. Kupfer bildet sich durch Wärmeund starke Trockenheit, ist äußerlich feucht und innerlich trocken. Seinscharfer Geschmack ist eine Mischung der inneren Bitterkeit mit der Süßedes Körpers, seine rote Farbe entsteht aus äußerer Wärme und innererTrockenheit. Da es sehr trocken und spröde ist, bildet es Hammerschlag;Grünspan ist eine Mischung der gelben Farbe des Körpers mit der schwar-zen des Geistes. Bringt man Kupfer ins Feuer, so bilden sich blättrigeRinden, weil die äußere Feuchtigkeit von der Wärme und Trockenheit desFeuers nach innen verdrängt wird, wodurch die Partikel ihren Zusammen-halt verlieren. In Essig wird es zu bröckligem Grünspan zersetzt, weil dieSäure des Essigs in Verbindung mit der Schärfe des Kupfers verbrennendwirkt; gleiches geschieht durch Salz.

4.8. Das dem pneumatischen Merkur zugeordnete Quecksilber istder Grundstoff aller Metalle. Sein warm-feuchtes Äußeres entspricht demDampf, aus welchem die Sphären entstanden, sein kalt-trockenes Inneresdem in jenem Dampf verborgenen trockenen Rauch.

4.9. Wie der Mond der Sonne, so steht das Silber dem Gold am näch-sten. Es ist das zweitedelste Metall und unterscheidet sich vom Gold da-durch, daß es, weil es unter dem Einfluß von Kälte und Trockenheit ent-steht, nur innerlich rot, äußerlich aber weiß ist. Sein Salzgeschmack beruhtauf der Verbindung der Feuchtigkeit seines Körpers mit der Trockenheitseines Geistes, wegen seiner Kälte enthält es etwas Schwärze. Wenn durchErwärmung die äußere Kälte des Silbers vertrieben wird, verwandelt essich in Gold.

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Buch . Über die Mineralien 109

5. Über die Metal l t ransmutat ion

5.1. Bei der Entstehung des Bleis aus Quecksilber überwiegen Kälteund Trockenheit. Enthält die Grube aber zusätzlich Feuchtigkeit, wirdbei gleichzeitiger mäßiger Kochung die Trockenheit gemildert und nachinnen verdrängt, so daß das Äußere kalt-feucht, das Innere warm-trockenwird: es bildet sich Silber. Unterbrechung der Feuchtigkeitszufuhr bei an-dauerndem Kochen bewirkt eine Trocknung, die innere Wärme gewinntdie Oberhand, die an die Kälte gebundene weiße Farbe macht der RötePlatz, und es entsteht Gold.5.2. Wenn Blei Feuchtigkeit aus der Grube aufnimmt und sich mitder Trockenheit auch die Kälte vor der Kochungswärme nach innen zu-rückzieht, wird es zu Kupfer, das aufgrund seiner Verdichtung rot ist. Beiweiterer Feuchtigkeitszufuhr und schwacher Erwärmung verschwindetdie Röte, weil nunmehr Kälte und Feuchtigkeit überwiegen: es bildet sichSilber, das durch Wärme in Gold umgewandelt wird. Die Umwandlung derMetalle beruht darauf, daß sie alle ihrer Anlage nach Gold sind und sichlediglich in Bezug auf Mischung, Ort und Zeit der Entstehung, Dauer derKochung und die Nahrungsmenge in der Grube unterscheiden.

6. Über die Entstehung des Schwefels

6.1. Der warm-trockene Schwefel ist dafür verantwortlich, daß dieaus Quecksilber entstehenden Metalle fest werden. Wenn das Wasser inder Schwefelgrube durch Erwärmung warm-feucht wird, nimmt die ölig-keit seiner Oberfläche zu; weitere Wärme wandelt das gesamte Wasser ineinen zähen, ölartigen Körper um, der durch fortgesetzte Erwärmung er-starrt. Demnach ist Schwefel erstarrtes öl, das gewöhnlich von der Luft-kälte am Schmelzen gehindert wird, im Feuer aber zu einer öligen Substanzschmilzt.6.2. Bei hohem Feuchtigkeitsgehalt bildet sich gelber Schwefel, weilGelb durch Feuchtigkeit und Wärme entsteht; verflüchtigt sich die Feuch-tigkeit durch stärkere Erwärmung, wird er rot. Weißer Schwefel ist erdigverunreinigt und grob; seine anhaltende, gelinde Kochung reicht nicht aus,die Feuchtigkeit zu überwinden.

7. Über die Ents tehung der Steine

7.1. Die Arten der Steine unterscheiden sich in Farbe, Transparenz,Härte, Bröckeligkeit, Schmelzbarkeit und Kalzinierbarkeit.7.2. Alle Steine, Schwefel, Arsene, Alaune, Glasarten und Salze bildensich aus Wasser und Erde. Ihre Unterschiede beruhen auf der Verschieden-

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heit der Quantitäten in der Mischung, der Entstehungsorte und der Dauerder Sonneneinstrahlung.

8. Über die Entstehung der Goldsteine

8.1. Wenn die Sonnenstrahlen die Erde erwärmen, verleihen sie demWasser der Grube die Fähigkeit, Trockenheit in sich aufzunehmen, bisdiese die Oberhand gewinnt und nun ihrerseits Trockenheit und Wärmeanzieht: Das Wasser erstarrt zum Yäqüt. Seine Poren ziehen sich wegen derstarken Trockenheit zusammen; seine Teilchen greifen ineinander, so daßder Yäqüt schwer wird.8.2. Die Farben des Yäqüt werden von seinem Herkunftsort, dasheißt der Verschiedenartigkeit der aufgenommenen Erde, beeinflußt. Beistarker Sonnenwärme wird der Stein rot, bei schwacher Hitze und reich-licher Feuchtigkeit gelb, bei mittlerer Wärme und reinem Wasser transpa-rent, bei Durchmischung mit grober Erde und starker Wärme schwarz,weil die verdichtende Trockenheit Kälte mit sich führt. Da aber die mit derWärme verbundene inwendige Röte nach außen strahlt, hellt sich dieSchwärze zu Blau auf.8.3. Der warme, rote Yäqüt zählt zu den Goldsteinen. Wenn beiseiner Erstarrung Feuchtigkeit auftritt, wird er akzidentiell weiß, dochläßt sich seine im Inneren verborgene, wesensmäßige Röte durch Behand-lung mit Feuer zum Vorschein bringen. Die gelbe Farbe tritt auf, wenn sichdie Feuchtigkeit wegen der Kälte des Wassers weder verflüchtigt und soRöte bewirkt noch den Stein in Verbindung mit Kälte weiß färbt. Gelb istnämlich eine Mischung aus Feuchtigkeit und Wärme. Dies ist auch derGrund, warum dem aus der Feuchtigkeit des Winters und der Wärme desSommers gemischten Frühling die gelbe Galle zugeordnet ist. GelbenYäqüt kann man im Feuer zu rotem umfärben. Sind Wärme und Erd-anteil mäßig, wird der Yäqüt kalt und weiß, enthalten die trockenen Erd-teilchen Schwärze, während die Feuchtigkeit im Verein mit Wärme Gelberzeugt, mischen sich Gelb (Feuchtigkeit) und Schwarz (Trockenheit) zuBlau.8.4. Der Smaragd gleicht im Wesen dem Yäqüt. Seine Röte verdichtetsich jedoch akzidentiell zu Schwarz, so daß er blau erscheint, doch ver-birgt sich die blaue Farbe wegen seiner schweren, groben Trockenheit imInnern, während an der Oberfläche die lichte Komponente von Rot, Gelb,auftritt. Unter Wärmeeinfluß mischen sich Blau und Gelb zu Grün.8.5. Als Goldstein nimmt der Yäqüt unter den Steinen den gleichenPlatz ein wie das Gold unter den Metallen. Weder Yäqüt noch Smaragdsind schmelzbar oder mit dem Eisen ritzbar, weil sie durch und durchgleichmäßig, fest und trocken sind.

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8.6. Smaragd ist leichter als Yäqüt, weil seine gleichmäßig gelöstentrockenen Teilchen bei mäßiger Wärme erstarren, so daß er weniger dichtwird. Seine Poren ziehen sich beim Erstarren aber stark genug zusammen,daß er nicht schmelzbar ist.

8.7. Smaragd läßt sich in Yäqüt umwandeln wie Silber in Gold oderKupfer in Silber, weil sie aus demselben Stoff entstanden sind und sich nurdurch akzidentielle Farbgebung unterscheiden, die sich leicht verändernläßt. Das Experiment hat der Autor nach den Anweisungen der TabulaSmaragdina selbst ausgeführt.

8.8. Ein weiterer Goldstein ist der Diamant, der als einziger vonanderen Steinen nicht gespalten wird, weil er am metallähnlichsten ist;nur das Blei beschädigt ihn. Wenn das Wasser in der DiamantengrubeWärme aufnimmt und austrocknet, wird es klebrig wie Quecksilber. Ausder Feuchtigkeit und der Trockenheit der Grube geht bei gelindem Kocheneine salzige Substanz hervor, welche das klebrige Wasser grob macht unddie Kochungswärme an sich zieht, bis die Trockenheit in dem zähflüssigenWasser dominiert und es in Stein verwandelt.

8.9. Weil der Diamant durch übermäßige Hitze erstarrt, wird er nichtzu süßem, mäßig trockenem Gold, sondern zu einem salzigen, extremtrockenen, harten Stein, der andere Steine verzehrt. Ihn selbst zerstört nurdas Blei, das auch Gold angreift, weil sein Schwefelanteil mit der Salzigkeitdes Diamanten eine Verbindung eingeht. Die weiße Färbung kommt da-durch zustande, daß die Feuchtigkeit seiner Grube die starke Feuerhitzemildert.

8.10. Alle roten und rötlichen Steine wie Karneol und Granat sindihrer Natur nach Yäqüte, die durch akzidentielle Einflüsse wie übermäßigeFeuchtigkeit oder Trockenheit an der Verwirklichung dieser Anlagegehindert wurden.

9. Über die Entstehung der Silbersteine

9.1. Der Bergkristall ist ein klarer, weißer Silberstein. Seine Feuchtig-keit löst unter dem Einfluß der Grubenwärme die Trockenheit so gleich-mäßig und langsam, daß sie zu einem ausgewogenen, weißen Stein erstarrt,weil die Feuchtigkeit und die mäßige Wärme die Röte nicht zum Durch-bruch kommen lassen.

9.2. Bergkristall zerfällt im Feuer, weil er wegen seiner Kälte undseines geringen ölanteils Salz enthält. Wegen seiner Feuchtigkeit ist erweich und wenig verdichtet, so daß ihn die Eisenfeile ritzt.

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9.3. Alle weißen Steine, darunter auch nicht transparente wie Kiesel,entstehen bei geringer Wärme aus Feuchtigkeit, in der viel Trockenesgelöst ist. Farbwechsel erfolgt stets unter dem Einfluß von Wärme.

10. Über die Entstehung der Kupfers te ine

10.1. Alle Kupfersteine wie Malachit, Lapislazuli, Hämatit und Marka-sit sind als Kupfer angelegt, werde aber aufgrund ihrer luftartigen Wärmeund Feuchtigkeit zu Steinen, welche metallisches Kupfer enthalten.

10.2. Erstarren sie durch starke Wärme, werden sie rot, herrschtFeuchtigkeit vor, grün; bei übermäßiger Trockenheit tritt Schwärze auf,die durch das inwendige Rot zu Blau aufgehellt wird.

10.3. Kupfersteine sind bröcklig und daher spaltbar. Durch fach-kundige Behandlung kann man aus ihnen metallisches Kupfer gewinnen.

11. Über die Ents tehung der Eisensteine

Die Eisensteine Magnesia, Magnet und Eisenmarkasit bildensich, wenn in der Mischung aus Wasser und Erde Trockenheit und Wärmevorherrschen, so daß kein Metall entsteht, sondern ein aufgrund der Ver-dunstung der Feuchtigkeit harter schwarzer Stein. Schwärze entsteht näm-lich, wenn die Trockenheit nicht von Feuchtigkeit gegen die Wärme ge-schützt wird. Diese Steine ziehen das ihnen verwandte Eisen an undenthalten selbst Eisenmetall.

12. Über die Ents tehung der Zinnsteine

12.1. Zu den Zinnsteinen gehören neben den bereits besprochenenSchwefeln die Arsene, die ebenfalls die Metalle verbrennen. Wenn dasWasser in der Grube Trockenheit aufnimmt und Feuchtigkeit und Trocken-heit einander durchdringen, wird die Mischung wie bei den Metallen grobund infolge des Kochens zähflüssig, weil sich durch den Wärmeeinfluß dieFeuchtigkeit in öl umwandelt. Dieses öl erstarrt schichtweise.

12.2. Gelbes Arsen entsteht, wenn sich die Feuchtigkeit bei gelinderKochung mit der Wärme mischt, ohne zu verdampfen, rotes Arsen beistarker Hitze und übermäßiger Trockenheit. Beide Arten, aus denen manauch metalliches Zinn gewinnen kann, finden sich nebeneinander inderselben Grube.

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Buch III. Über die Mineralien 113

13. Über die Ents tehung der Bleisteine

Die schwarzen Bleisteine Antimon, Bleiglätte und dergleichensind ihrer Natur nach Blei. Da sie jedoch viele grobe Erdpartikel enthaltenund infolgedessen Kälte und Trockenheit die Wärme überwiegen, ent-wickeln sie sich nicht zum Metall, doch kann man Blei aus ihnen gewinnen.

14. Über die Verwandtschaf t der Metalle

Die Mineralien sind den Metallen zugeordnet; diese wiederumsind dem Golde verwandt, welches seinerseits aus Quecksilber und Schwe-fel, den Grundstoffen aller Metalle, besteht. Akzidentielle Eigenschaftenhindern die Metalle daran, allesamt zu Gold zu werden. Gold ist der Herrder Metalle; es gehört zur Sonne, die wie ein König inmitten seines Heeresin der Mitte der Sphären unter den Planeten ihre Bahn zieht und dieWelt erhält, indem sie Licht und Wärme spendet.

15. Über die Ents tehung der Salze

15.1. Alaun, Salz, Glas und Borax gehören einer Klasse an; sie unter-scheiden sich aufgrund ihrer verschiedenen Entstehungsorte und der unter-schiedlichen Intensität der Wärme bei ihrer Bildung im Geschmack. DieSonnenwärme mischt das Wasser mit feinen Erdpartikeln, welche sich er-wärmen und weitere Wärme und Trockenheit anziehen, bis die Masse zuSteinen erstarrt, welche bei übermäßiger Trockenheit hart, bei geringerTrockenheit und Wärme weich werden.

15.2. Die rote Färbung entsteht durch starke Hitze, die schwarzedurch Beimischung grober Erdteilchen, die grüne bei äußerlicher Feuchtig-keit, die weiße bei mäßiger Kochung, die gelbe durch Wärme und Feuchtig-keit zu gleichen Teilen, die schwarze durch übermäßige Wärme und starkeTrockenheit, die grüne als Mischfarbe aus Rot (innen) und Schwarz(außen).

15.3. Die Geschmäcke werden durch Feuchtigkeit (neutral) undTrockenheit (bitter) bestimmt, deren Geschmäcke rein auftreten, wenndie jeweilige Qualität vorherrscht. Sind beide gemischt und überwiegt dieFeuchtigkeit, schmeckt der Stein süß, sind sie ausgewogen, salzig, weil dasBittere vom neutralen Geschmack gemildert wird. Süß und salzig-neutralergibt Säure, sauer und salzig-bitter Schärfe, sauer und scharf Herbe.

15.4. Die beiden Grundgerüche sind der auf Wärme beruhende Schwe-felgestank und der auf Kälte beruhende schwarze Gestank. Ferner gibt es

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l14 Inhaltsangabe

Mischgerüche, die je nach ihrer quantitativen Zusammensetzung mehrzum einen oder zum ändern neigen.15.5. Die Transparenz hängt ab von der in der Feuchtigkeit gelöstenTrockenheitsmenge. Bei durchsichtigen Salzen werden feine Erdpartikellangsam gelöst und durch mäßige Wärme verfestigt. Enthält das Salz vielegrobe Erdpartikel und ist die Kochungswärme heftig, setzt sich dieSchwärze der Erde durch.

16. Über die Ents tehung der öligen Substanzen

ölige Substanzen wie Naphtha, Pech und dergleichen entstehenin den Gruben aus öligem Wasser, wenn die Sonnenwärme seine Kältevertreibt, so daß es warm-feucht wird und sich in zähes öl umwandelt.Der Festigkeitsgrad dieser Stoffe ist abhängig von der Wärme in der Grube.Bei starker Hitze bilden sich dicke, bei geringer Hitze dünnflüssige öligeSubstanzen.

17. Über die Ents tehung des Glases

Wenn das Wasser Trockenheit in sich löst und diese Masse durchErwärmung erstarrt, zerfallen ihre Teile infolge der Kälte. Es entstehtSand, dessen Steinnatur nicht manifest wird. Man kann aber die Sand-körner durch Schmelzen zu einem durchsichtigen Stein, dem Glas, ver-einigen, da die Feuerhitze die Kälte vertreibt. Das Glas reift aber wegen deshemmenden Einflusses der Kälte nicht völlig aus, so daß es im Feuer wiederweich wird.

18. Über das Schmelzen

18.1. Warum schmelzen Metalle im Feuer? Metalle bilden sich ausQuecksilber und Schwefel, wenn unter Wärmeeinfluß die Feuchtigkeit vonder Trockenheit ins Innere verdrängt wird. Beim Schmelzvorgang erscheintsie wieder an der Oberfläche, um die Trockenheit gegen die Feuersglut ab-zuschirmen. Sobald die Wärme wieder nachläßt, zieht sich die Feuchtigkeitzurück, die Trockenheit kommt wieder zur Geltung, und das Metall er-starrt.18.2. Warum schmelzen die Metalle unterschiedlich rasch? Metalle,die bei übermäßiger Trockenheit durch starke Kochung entstanden sind,haben enge Poren, so daß die Wärme nur langsam nach innen zur Feuchtig-keit vordringt. Bei übermäßiger Feuchtigkeit hingegen sind die Poren weit,so daß die Feuchtigkeit rasch an die Oberfläche gelangt.

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Buch . Über die Mineralien 115

18.3. Warum trennen sich in den Metallen Trockenheit und Feuchtig-keit nicht? In den Metallen gehen Trockenheit und Feuchtigkeit, Körperund Geist, eine innige Verbindung miteinander ein; daher hindert dieTrockenheit die nach innen verdrängte Feuchtigkeit am Entweichen.

19. Über das Verkalken

19.1. Warum werden die Steine im Feuer verkalkt? Bei der Entstehungder Steine mischen sich Wasser und Erde, Trockenes und Feuchtes, zuLehm, ohne daß dabei ein homogener Körper entstünde, weil sich dietrockenen Teilchen nicht im Wasser lösen. Wird dem durch mäßigeWärme erstarrten Stein im Feuer das Wasser entzogen, welches vorherseine Teile zusammenhielt, zerfällt er zu Kalk.19.2. Warum schmelzen die Steine nicht im Feuer? Weil in den Steinendie Trockenheit überwiegt, sind ihre Poren so eng, daß das Feuer nurschwer in sie eindringt. Überdies enthalten sie zu wenig Feuchtigkeit.

20. Über die Paarung der Elemente

Alle Dinge im Kosmos sind aus den vier Elementen gebildet.Zwei von ihnen, Feuer und Luft, sind männlich, fein, aktiv, unkörperlichund transparent, die beiden anderen, Wasser und Erde, sind weiblich,grob, passiv, körperlich und trüb. Wenn die männlichen Elemente in dieweiblichen eindringen, entstehen neue, von den Elementen verschiedeneDinge. Von den leuchtenden, klaren Elementen stammt die Klarheit, vonden groben die Trübheit und Dunkelheit der Kreaturen.

21. Schlußwort

Die Ursachen der in der Erde zu verschiedenen Zeiten an ver-schiedenen Orten gebildeten Mineralien wurden besprochen in ihrer Be-ziehung zur Bewegung der Sphären und Tierkreisabschnitte; denn dasObere ist verbunden mit dem Unteren.

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