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Chemie des Parfums

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"Die Geschichte der Zivilisation ist eine Geschichte der Emanzipation des Menschen von einer Gemeinschaft, deren Mitglieder grob, brutal und von kleinem Wuchs waren. Jeder Schritt auf dem beschwerlichen Weg hinauf zu einer differenzierten Lebensweise wurde begleitet von einer entsprechenden Vervollkommnungin der Kunst der Parfümerie".

Eric Maple (Zit. n. Robbins, Tom: The Jitterberg Perfume)

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Quelle: Auf der Suche nach den verlorenen Düften - eine aromatische Kulturgeschichte /

Paolo Roveseti / Susanne Fischer-Rizzi (Hrsg.) / IRISIANA-Verlag

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Brûle-parfum en forme de chariotmatériau : bronzedimension : Ht=30cmdate : début du 5ème siècle avant J.Cmusée : Louvre

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Französischer ParfumhändlerFranzösischer Parfumhändler

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Parfümflakon, reich mit Perlenund Türkisen verziert.

Russland, ca. 1850, Privatbesitz

Quelle: Auf der Suche nach den verlorenen Düften - eine aromatische Kulturgeschichte

Paolo Roveseti / Susanne Fischer-Rizzi (Hrsg.) / IRISIANA-Verlag

Bis ± 1900 wurde Parfum „lose“ vekauft. Dies bedeutete, dass man es zuhause selbst in einen schönen Flacon füllen musste. Nach 1900 erschienen kommerzielle Flacons. Ein Duft wurde also mit der Flasche zusammen gekauft (so wie wir es jetzt immer noch tun)

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Quelle: Auf der Suche nach den verlorenen Düften / Irisiana Verlag, S. 204

Kostbare indische Parfumflakons zum Umhängen oder zur Befestigung anGürtel oder Armband

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Olfaktorische Bahnen im GehirnOlfaktorische Bahnen im Gehirn

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Signal der DüfteSignal der Düfte

Passt ein Geruchstoff gut zumRiechrezeptor, dann sendet erein starkes Signal an Rich-kolben und Riechzentrum.Passt der Stoff schlecht, bleibtdas Signal schwach.So entstehen für jeden Dufttypische Signalmuster im Hirn.

Mit der Luft werden verschiedene Duftstoffe eingeatmet.In der Nase werden sie an der Schleimhaut von Rezeptorenaufgenommen, zu denen sie passen wie Schlüssel zum Schloss.

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How The Nose Knows: Axel und Buck figured out how the binding of odorants (geometrical shapes at bottom) to protein receptors on the surface of cells in the nose causes electrical signals to be sent first to a region of the brain called the olfactory bulb and then on to the parts of the brain that control thoughtand emotion

Quelle: Chemical Engineering News / October 11, 2004

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Attacke auf die NaseAttacke auf die Nase

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Quelle: du / Heft Nr. 10 / Sebastiao Selgado / Die Welt des Parfums / Oktober 1991 / S. 42

Ein tunesischer Fremd-Arbeiter sammelt mitHilfe des Kammes in derNähe von ChâteudoubleIn den Bergen des Var Die gelben Blätter desGinsters.

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Das Destillieren ist nichts anderes,als das Subtile vom Groben und das Grobe vom Subtilenzu scheiden,das Zerbrechliche oderZerstörbare unzerstörbar,das Materielle unmateriell,das Leibliche geistig,das Unschöne schöner zu machen.

Hieronymus Brunschwig, 1512

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Was versteht man unter Expression?Wie der Name schon sagt, werden die ätherischen Öle (häufig Citrusöle aus Orangen-, Mandarinenschalen usw.) aus der pflanzlichen Substanz herausgepresst. Es ist ein besonders schonendes VerfahrenWas versteht man unter Destillation?Diese Methode eignet sich vor allem für weniger empfindliches pflanzliches Material (z.B. Hölzer und Kräuter). Dem pflanzlichen Material werden durch Wasserdampf die aromatischen Duftstoffe entzogen. Der Wasserdampf nimmt sie mit und wird aufgefangen. Anschließend wird aus dem entstandenen Kondenswasser das ätherische Öl gewonnen. Die Duftmoleküle werden bei dieser Methode höheren Temperaturen ausgesetzt, weshalb sie weniger schonend ist als die Extraktions- oder Enfleuragemethode. Was versteht man unter Extraktion?Durch die Extraktion wird ein Absolue gewonnen. Absolue ist qualitativ hochwertig und kann sehr teuer sein. Bei der Extraktion werden die aromatischen Substanzen mittels flüchtiger chemischer Lösungsmittel aus dem pflanzlichen oder tierischen Material gewonnen. Der Vorteil hierbei ist, das die aromatischen Substanzen nur niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden. Was versteht man unter einer "warmen" Enfleurage, auch Mazeration genannt?Die Herstellung von Parfüm beruht auf der Aufnahme von aromatischen Substanzen, durch geruchsneutrale Fette. Es gibt die kalte und die warme Enfleurage (Mazeration). Bei der warmen Parfümherstellung wird das pflanzliche Material in erhitztes geruchsneutrales Fett eingebracht ( 50-70 Grad). Wie bei der kalten Enfleurage wird das pflanzliche Material so lange erneuert, bis das Fett die gewünschte Menge an aromatischen Substanzen aufgenommen hat. Bei beiden Arten der Parfümherstellung wird anschließend das Fett, das die aromatischen Substanzen enthält in Ethylalkohol getränkt. Daraufhin gehen die aromatischen Substanzen in den Alkohol über.

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Was versteht man unter einer "kalten" Enfleurage (Parfümherstellung)?Die Herstellung von Parfüm durch die kalte Enfleurage, beruht auf der Aufnahme von aromatischen Substanzen, durch geruchsneutrale Fette. Es gibt die kalte und die warme Enfleurage, auch Mazeration genannt. Bei der besonders schonenden aber auch teuren kalten Enfleurage wird eine Glasplatte mit geeignetem geruchsneutralem Fett beschichtet. Anschließend wird darauf das pflanzliche Material, wie z.B. Rosenblätter, auf der Fettschicht verteilt. Innerhalb weniger Tage, sind die aromatischen Substanzen der Rosenblätter vom Fett aufgenommen worden. Die verbrauchten Rosenblätter können so lange durch neue ersetzt werden, bis das Fett die gewünschte Menge an aromatischen Substanzen aufgenommen hat. Bei beiden Arten der Parfümherstellung wird das Fett in Ethylalkohol gewaschen, wodurch die aromatischen Substanzen vom Fett getrennt werden. Wie wird Parfüm hergestellt?Im Prinzip werden aromatische Substanzen gewonnen und in Alkohol und destilliertem Wasser gelöst. Es gibt zur Gewinnung der aromatischen Substanzen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Herstellungsmethoden wie z.B. die Enfleurage, die warme Enfleurage (Mazeration), die Destillation, die Expression, die Extraktion mittels Lösungsmittel.

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Quelle: du / Heft Nr. 10 / Sebastiao Selgado / Die Welt des Parfums / Oktober 1991 / S. 33

Die Bauern bedienendie primitiven Destilla-tionsanlagen selbst.

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Laboratoire des alambics - Parfumerie Bruno Court - Grasse

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Quelle: du / Heft Nr. 10 / Sebastiao Selgado / Die Welt des Parfums / Oktober 1991 / S. 49

Die Kessel werdennach jedem Destil-lationsvorgang sorg-fältig gereinigt, umRückstände andererDuftstoffe zu ver-meiden.

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An der Duftorgel arbeitete der Parfümeur.

Die Basisdüfte waren so innerhalb seines Handbereiches. Hier entwarf er seine neuen Kreationen.

Das Rezept blieb natürlich geheim.

http://www.parfummuseum.nl

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Quelle: Museum Grasse

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Der Parfümeur bedient sichbei der Komposition einesParfums immer häufigertechnischer Hilfsmittel, umdie einzelnen Geruchsnotenelektronisch festzuhalten. Er hat so die Möglichkeit,diese unendlich oft variierenzu lassen.

Quelle: du / Heft Nr. 10 / Sebastiao Selgado / Die Welt des Parfums / Oktober 1991 / S. 51

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SchweissporeSchweisspore

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Vanille ist einer der lieblichsten Düfte der Welt.Was Wunder, lieben ihn Köche, Parfümeure,Raucher und die ganze Lebensmittelindustrie.

…Die Lebensmittelindustrie verwendet heutezu 90 % synthetische Vanillearomen. Wirkliche Vanilleliebhaber indes schwören aufnatürliche Vanille aus Madagaskar oder von der französischen Insel La Réunion. Zwar stammt die Pflanze – eine Orchideenart, die an einem Wirtsbaum wächst – ursprünglich aus Zentralamerika. Doch die edelsten Schoten kommen heute aus dem Indischen Ozean.Allerdings: Es fehlt der Kolibri, der in Mexiko die Vanilleorchideen bestäubt. Deshalb müssenauf La Réunion und Madagaskar die Pflanzenin mühevoller Handarbeit geschlechtlich mit-einander vereint werden. Ebenso aufwendigist der Trocknungs- und Fermentierungspro-zess, der aus den unscheinbaren, geschmack-losen grünen Schoten die wohlriechenden schwarzbraunen Vanillestängel macht. Zwar istdas Vanillin der wichtigste Aromaträger. Dochfür den vollendeten echten Vanilleduft sindnoch rund 40 weitere Aromastoffe verantwort-lich….

Vanille - Schote mit VerführungskraftVanille - Schote mit Verführungskraft

In Kaufhäusern z.B. werden die Verkaufsräume häufig mit Vanilleduft aromatisiert. Vanille wirkt stimmungshebend und weckt Erinnerungen an Kindheit und Geborgenheit. Dies soll die Kauflust fördern. Lavendelduft dagegen wirkt beruhigend und wird somit gerne von Unternehmen in der Umtausch- und Reklamationsabteilung eingesetzt.

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Die Herkunft verschiedener pflanzlicher DuftstoffeDie Herkunft verschiedener pflanzlicher Duftstoffe

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Seit Jahrhunderten ist der Gebrauch von Parfum ein fester Bestandteil unseres zivilisierten Lebens. Dabei sind Duftrichtungen, die Männern und Frauen zusagen, durchaus unterschiedlich, wenn auch einige Düfte beiden Geschlechtern gleich gut zu gefallen scheinen, wie z.B. Chypre.

Die folgende Übersicht basiert auf der Vorstellung, dass jedes Parfum von einem “Thema” dominiert wird, welches die Parfümeure verschieden interpretieren können. Die zur Charakterisierung der Düfte verwendeten Begriffe sind grösstenteils der Alltagssprache entnommen; erklärungsbedürftig sind Chypre (assoziieren Sie damit die betörenden Düfte des östlichen Mittelmeerraumes), Fougère (farnartig), Grün (nach frischen Gräsern und Blättern), Aldehyd (synthetisch, nach der Stoffklasse der Aldehyde benannt) und Amber (schwere, intensive Blütenaromen).

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Die charakteristischen Noten einflussreicher ParfumsDie charakteristischen Noten einflussreicher Parfums

Quelle: John Emsley, Wiley-VCH - Parfum, Portwein, PVC...,

Parfum

Quelque FleursChypreShalimarChanel N° 5Soir de ParisMa GriffeFemmeMiss DiorFidjiCharlieChloéOpiumAnaïs AnaïsPoison

Dekade

1900/101910/201910/201920/301930/401940/501940/501950/601960/701970/801970/801970/801970/801980/90

Kopfnote

grünBergamotteZitroneAldehydVeilchenGardeniePfirsich, PflaumeAldehydGalbanum, HyazintheZitrusKokusnussAldehydGrün, LaubPiment, Pflaume

Herznote

Rose, JasminRose, JasminPatchouli*Ylang-YlangLindenblütenJasmin, RoseJasminJasminNelke, IrisJasmin, TuberoseTuberoseNelkeJasminRose, Tuberose,Ylang-Ylang

Basisnote

Sandelholz, EichenmoosEichenmoosOpopanaxVetiverVetiver, StyraxStyrax, EichenmoosEichenmoos, VanillePatchouli, AmberVetiver, MoschusZeder, SandelholzMoschusBenzoin, Tolu-BalsamZeder, VanilleHeliotrop, Vanille

*Patchouli wird aus den Blüten eines indonesischen Strauches gewonnen und hat einen intensiv holzig süsslichen, balsamartigen Geruch mit würzigen Untertönen

,

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Die Bestandteile von Chanel N° 5Die Bestandteile von Chanel N° 5

Hauptbestandteil: Nebenbestandteile:

Kopfnote

Herznote

Basisnote

Hauptbestandteil:Nebenbestandteile:

Hauptbestandteil: Nebenbestandteile:

AldehydBergamotte (eine Zitrusfrucht), Zitrone und Neroli

Ylang-YlangJasmin, Rose, Maiglöckchen und Iris. Das Iris-Öl wirdaus den Wurzeln von gewonnen, die in derToskana wächst. Es hat einen warmholzigen, veilchen-

artigen Duft

Iris pallida

VetiverSandelholz, Zedernholz, Amber, Vanille, Zibet und Moschus.Vetiveröl wird aus einer tropischen Grasart extrahiert und duftet schwer nach Erde und Holz. Natürliches Zibet- und Moschusöl sind sehr stark nach Urin und Kot riechende tierische Sekrete, während ihre synthetischen Gegen-stücke eher süsslich riechen. In der Parfumindustrie werden übrigens heutzutage kaum noch tierische

Produkte verwendet.

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Floral Grün Chanel N° 19, Calvin KleinFruchtig Eau de GivenchyFrisch Anais AnaisFloral Quelques Fleurs, Fidji, Charlie, Chloe, GiorgioAldehyd Chanel N°5, Je ReviensAmber Blue Grass, Poision, Charles of the Ritz

Oriental Amber Obsession, Samsara, ShalimarWürzig Coco Chanel, Opium, White Diamonds

Chypre Fruchtig FèmmeFloral-Animalisch Miss Dior, Intimate, TimelessFloral Ysatis, Ma GiffeFrisch 4711 Kölnisch WasserGrün Armani

Feminine DüfteFeminine Düfte

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Lavendel Frisch Englisch LavenderWürzig Acqua di Sélva, V by Viktor

Fougère Frisch Drakkar, Nir, Jazz, Eternity of MenFloral Dunhill, Paco Rabanne pour hommeHolzig Sandalwood, KourosAmber Blue Stratos, Brut, Imperial Leather

Oriental Würzig Ègoiste, Old SpiceAmber Ealenciaga pur homme, Relax

Chypre Holzig Giorgio for menLeder Macasar, Aramis, DenimKonifere MenFrisch Aqua Velva, Ice BlueGrün Fahrenheit

Zitrus Floral Eau sauvageFantasy Englisch Leather, Onyx, Tabac RiginalFrisch Drakkar

Maskuline DüfteMaskuline Düfte

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Wieviel Duft für‘s Geld?Wieviel Duft für‘s Geld?

Was erhalten wir eigentlich als Gegenwert für unser Geld, wenn wir in einer Parfümerie einen dieser faszinie-renden Flacons erwerben? Chemisch gesehen lautet die ernüchternde Antwort: nicht sehr viel! In unserem Flacon befindet sich niemals reiner Duftstoff (oder ein Gemisch mehrerer); immer sind die Duftstoffe in Alkohol gelöst und damit verdünnt. Das ist auch notwendig, denn reine Duftstoffe sind so intensiv, dass ein noch so kleiner Tropfen davon viel zu stark wäre. Die meisten Düfte werden in verschiedenen Stärken angeboten. Der Preisunterschied zwischen „Parfüm“ und „Eau de Toilette“ ist enorm, er reflektiert die Unterschied in Konzentration und Alkoholgehalt der Lösung. Die Handelsbezeichnungen auf den Parfumver-packungen bedeuten etwa folgendes:

Parfum 15 95Parfum de Toilette 8 90Eau de Toilette 4 80Eau de Cologne 3 70Splash Cologne 1 70

Konzentration an AlkoholgehaltDuftstoff (in %) (in Volumen %)

Die in dieser Aufstellung genannten Gehaltsangaben entsprechen dem Minimum dessen, was man für sein Geld erwarten kann; manche Parfums können einen Gehalt an Duftstoff von bis zu 30 % haben, und ähnliche Verhältnisse gelten für die übrigen Klassen. Nicht nur der Anteil an Duftstoff, auch der Alkoholgehalt unterscheidet die Klassen. Übrigens sind manche Düfte nur als „schwaches Eau de Toilette“ oder „Eau de Cologne“ erhältlich. Zwar entspricht „Eau“ in diesen Namen dem französischen Wort für „Wasser“, doch handelt es sich auch hierbei im wesentlichen um alkoholische Lösungen.

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Dali liebte Blumen-Duft und Blüten im HaarSeit frühester Kinderzeit mit einem ausgeprägten Geruchs-Sinn ausgestattet, hatte sich Dalí schon als junger Mann angewöhnt, sich häufig mit duftenden Blumen hinter dem Ohr zu schmücken. Duftende Pomaden gaben seinem kohlschwarzen Haar ein dandyhaftes Aussehen.In der Ferienzeit im heimatlichen Cadaqués tauschte er die blumig duftende Pomade gegen eine selbstverfertigte Mischung aus Terpentinen und Harzen aus, mit denen er seine Frisur befestigte. Dazu ein Geranien- oder Jasminzweig hinter einem Ohr, - so ausgestattet malte er seine ersten Meisterwerke in Öl nach der Landschaft rund um Cadaqués „immer umgeben von meiner Wolke aus balsamischem Harz und Blumenduft..."Als er Jahre später in Paris inzwischen zusammen mit seiner Muse und späteren Ehefrau Gala die Bekanntschaft mit den Größen aus der Welt der Mode und der Parfums machte, zeichnete er sich bald aus durch sein sicheres Gespür für Kunst und Kommerz- aber auch für edle Düfte und Essenzen.Von seiner jahrzehntelangen Freundschaft zu Coco Chanel und Elsa Schiaparelli wissen heute nur noch wenige Kunst- oder Parfumsammler. Für Elsa Schiaparelli, ihre ausgefallene Mode und ihre Parfums war Dalí ein unermüdlicher Ideen-Lieferant.

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Duft-TestDuft-TestNr. Stoffgruppe Name Trivialname Summenformel

1 einwertige Alkohole Methanol Methanol CH3OH

2 einwertige Alkohole Ethanol Ethanol C2H5OH

3 einwertige Alkohole Propanol Isopropanol CH3-CHOH-CH3

4 Keton Propanon Aceton CH3-CO-CH3

5 Keton Ethylmethylketon Ethylmethylketon CH3-CH2-CO-CH3

6 Aldehyd / Alkanale Methanal Formaldehyd H-CHO

7 Halogenalkane Trichlormethan Chloroform CHCl3

8 Halogenalkane Dichlormethan Methylenchlorid CH2Cl2

9 Ester Essigsäureethylester Ethylacetat CH3-COO-CH2-

CH3

10 Ester Methacrylsäuremethylester

CH2=C(CH3)CO2CH3

11 Ether Diethylether C4H10O

12 Ether Butylmethylether (CH3)3COCH3

13 Amine Methylamin CH3-NH2

14 Amine Ethylamin CH3-CH2-NH2

15 Amine Ammoniak Salmiak NH3

16 Karbonsäure Ethansäure Essigsäure CH3COOH

17 Kohlenwasserstoff n-Hexan Hexan CH3-(CH2)4-CH3

18 Kohlenwasserstoff n-Heptan Heptan CH3-(CH2)4-CH3

19 Schwefelwasserstoff Schwefelwasserstoff H2S

20 aromat. Kohlenwasserst. Methylbenzol Toluol C6H5-CH3

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Bildquelle: aviso 1/2002 - Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst

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Shakespeare, Luther: Blast Winde und spaltet krachend die Backen

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Die Griechen benutzten elegante Gefäße aus Keramik und Terrakotta, um duftende Öle aufzubewahren. Mit parfümierten Ölen salbten sie ihre berühmten Athleten. Beii Männern und bei Frauen war das Benutzen von Düften weit verbreitet.

Die Ägypter brachten ihren Göttern Düfte als Opfergaben. Sie balsamierten ihre Toten u.a. mit ätherischen Ölen ein. Ihren letzten Ruhestätten wurden Flakons mit parfümierten Ölen beigelegt. Sie verbrannten Extrakte aus Weihrauch, Myrrhe, Wacholder und Zimt in ihren Tempeln. Duftrezepte waren an den Wänden ihrer Tempel eingraviert.

Die Römer waren die ersten, die Glasflaschen benutzten. Sie parfümierten nicht nur ihren Körper, sondern auch das Haar, die Kleidung, das Bett und die Matratze, ihren Lieblingssklaven und ihr Pferd ...Außerdem parfümierten sie ihre Tempel, die Wände ihrer Zelte und ihre Sänfte. Selbst die Segel ihrer Schiffe wurden parfümiert.

Die Menschen im alten Orient waren bekannt dafür, dass sie viel Wert auf sinnliche und schöne Dinge legten. Die Araber erfreuten sich an Düften jeglicher Art. Sie waren die ersten, die Alkohol benutzten, um das Prinzip der Destillierung anzuwenden, so wie wir es heute kennen.

Im frühen Mittelalter des Abendlandes wurde Parfum ausschließlich zu religiösen Zwecken eingesetzt. Weihrauch und Myrrhe wurden in Kirchen verbrannt. Das Tragen von Düften wurde als gottlos betrachtet.

In der Renaissance lebte das Benutzen von Düften wieder auf. Katharina von Medici nahm ihren persönlichen Parfumeur mit nach Frankreich. Sie beauftrage ihre Lederhersteller damit, ihre Lederhandschuhe zu parfümieren. Das hatte zur Folge, dass sich in Grasse sowohl die Leder- als auch die Parfumindustrie ausbreitete. Zu Zeiten Louis XV. erreichte das Benutzen von Parfums seinen Höhepunkt. Dem König wird nachgesagt, er hätte jede Stunde seinen Duft gewechselt. Für jedes Parfum besaß er edle Flaschen.

Im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Dufthäuser, in denen man vorproduzierte Düfte erwerben konnte. Um die Jahrhundertwende entdeckte man Aldehyd. Einer der ersten großen Parfumeure war Coty. Später beteiligten sich auch viele Modedesigner aus der Haute Couture an der Kreation von Parfums. In einem typischen Duft dieser Zeit waren Bergamotte, Zitrone, Vetivergras, Eichenmoos, Sandelholz, Rosen und Jasmin enthalten.

DufthistorieDufthistorie

Quelle: www.anziehungskraft.de/duftportal

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Rezeptur für ein Damenparfum (es gehört in die Gruppe animalisch, ledrig, Moschus):

"Königin der Nacht"

Basisnoten2 Tr. Bitterfrisch 2 Tr. Amber Oriental 2 Tr. Animalisch 44 Tr. Holz Klassisch 34 Tr. Jasmin Zusatznoten:10 Tr.. Moschus, 25%ig2 Tr. Leder, 2,5%ig1 Tr. Zimtrindenöl, 25%igVerdünnung zum Parfum:1/3 ML (24 Tr.) Kosmetisches BasiswasserVerdünnung zum Eau de Parfum:1 3/4 ML (96 Tr. ) Kosmetischem Basiswasserzum Eau de Toilette:2 2/3 ML (144 Tr.) Kosmetisches Basiswasser

Quelle: http://www.potpourri.de/rezepte/Parfumbaukasten.pdf

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Quelle: Jürgen Raab / Die soziale Konstruktion olfaktorischer Wahrnehmung - Eine Soziologie des Geruchs

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Literatur

Barlösius, Eva: Über den Geruch. Langfristige Wandlungen der Wahrnehmung, Kontrolleund Gestaltung von Riechendem. In: Kuzmics, Helmut/Mörth, Ingo, 1991, S.243-256.Brand, Joseph T.: Mechanismen der Signalumwandlung beim Riechen. Wie Gerüche vonder Nase wahrgenommen werden. In : Kunst- und Ausstellungshalle der BundesrepublikDeutschland, 1995, S.98-108.Burdach, Konrad J.: Geschmack und Geruch. Gustatorische, olfaktorische und trigeminaleWahrnehmung. Huber, Stuttgart: 1988.Corbin, Alain: Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs. Fischer, Frankfurtam Main: 1988 (1982).Ebberfeld, Ingelore: Zivilisierter Körpergeruch. Über das Parfüm. In: Universitas. 49.Jg.,Nr. 575, Mai 1994, S.476-484.Faure, Paul: Magie der Düfte. Eine Kulturgeschichte der Wohlgerüche. Von den Pharaonenzu den Römern. Deutscher Taschenbuch Verlag, München: 1993 (1987).Hatt, Hans: "Etwas stinkt mir gewaltig" oder was Gerüche verraten. Signalübertragung anRiechzellen äußerst komplex. In: Forschung. Mitteilungen der DFG, 4/1994, S.14-16.Kennedy, Margit: Von Lüften und Düften in Gebäuden und Städten. In: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik, 1995, S.150-164.Laporte, Dominique: Eine gelehrte Geschichte der Scheiße. Frankfurter Verlagsanstalt,Frankfurt am Main: 1991.

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Prof. Dr. Armin Reller

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Le Guérer, Annik: Die Macht der Gerüche. Eine Philosophie der Nase. Klett-Cotta, Stuttgart: 1992.Matzkowski, Bernd: Erläuterungen zu: Patrik Süskind "Das Parfüm". Bange, Hollfeld: 1994.Mechsner, Franz: Immer der Nase nach. In: Geo – Das neue Bild der Erde, Nr. 4, April, 1987, S.14-34.Montgomery, Sy: Die diskrete Herrschaft der Düfte. Unbekanntes über das Riechen. In: Change. Das Umweltmagazin von Hoechst. 1996, S.30-35.Ohloff, Günther: Irdische Düfte – Himmlische Lust: Eine Kulturgeschichte der Duftstoffe. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin: 1992.Rimmel, Eugene: Magie der Düfte. Die klassische Geschichte des Parfüms. Parkland Verlag, Stuttgart: 1993 (1865).