bwl-grundlagen: unternehmensziele, unternehmensfunktionen ... file„Ökonomisches prinzip“ als...
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BWL-Grundlagen: Unternehmensziele, Unternehmensfunktionen,
Management-Ebenen
Seufert Grundlagen der Medienökonomie I
Vorlesung WS 18/19 (06.11.18)
Unternehmensbegriff
------------> Finanzströme
Absatzmärkte
durch Unternehmen
Kombination der Produktionsfaktoren
Beschaffungs-
Kapitalmärkte
märkte
• „Ein Unternehmen beschafft sich Personal, Material und andere Produktionsfaktoren [= „Input“] und kombiniert diese nach dem ökonomischen Prinzip, um Produkte oder Dienstleistungen [= „Output“] seinem Absatzmarkt bereitzustellen.“ (Schumann/Hess)
„Ökonomisches Prinzip“ als Grundlage des Wirtschaftens
• Knappheiten…– (begrenzte Ressourcen bei
unbegrenzten Bedürfnissen)
• …erzwingen die Anwendung des Wirtschaftlichkeits-prinzips– bestmögliches Verhältnis von
Güterverbrauch (Input) zu Güterentstehung (Output)
• Maximalprinzip– bei gegebener Personal-
und Kapital-Ausstattung(Ressourcen fix) maximale Outputmenge erreichen
• Minimalprinzip– vorgegebene Outputmenge
mit möglichst geringem Personal- und Kapitaleinsatz erreichen (minimaler Input)
Private und öffentliche Unternehmen:Rechtsformen
Privatrechtlich:• Einzelunternehmen• Personengesellschaften
– OHG (Offene Handelsgesellschaft)
– KG (Kommanditgesellschaft)
• Kapitalgesellschaften– GmbH– AG
Öffentlich-rechtlich:• mit Rechtspersönlichkeit
– Gebietskörperschaften– Anstalten des ÖR– ÖR Stiftungen
• ohne Rechtspersönlichkeit– Regiebetriebe (z.B.
Stadtbibliotheken, Verkehrsbetriebe)
Unterschiedlicher Grad an AutonomieUnterschiede bei Risikoverteilung,
Steuern, Publikationspflichten…
Unternehmen und Unternehmensumwelt (nach Gläser)
GLOBALES UMFELD
Politik & Recht Kultur
Beschaffungsmärkte AbsatzmärkteLieferanten Zielsystem Kunden
Ressourcen: Managementsystem GeschäftsfelderFinanzen ContentPersonal Leistungssystem Werbung "Content" (Rechte, …) LizenzenMaterial
usw. usw.
MARKTKooperations‐ Konkurrenten
partner
Technologie Ökologie Konjunktur
UNTERNEHMEN
Sachziele und Formalziele von Unternehmen
• Sachziel:– Gegenstandsbereich des „Wirtschaftens“: was sind
die Leistungen (Waren, Dienstleistungen) die für Dritte erbracht werden?
• Formalziel:– Zweck des „Wirtschaftens“: warum werden
Leistungen für Dritte erbracht? – Sowohl ökonomische als auch außerökonomische
(z.B. publizistische) Zwecke sind möglich
Shareholder-Value-Philosophie
• Unternehmenshandeln ist primär am Interesse der Anteilseigner (shareholder) ausgerichtet
• Formalziel ist die Maximierung des Unternehmens (Börsen-)wertes (shareholder-value) [bzw. die Maximierung der Rendite des Eigenkapitals]
Stakeholder-Ansatz in der Managementlehre
• Alle Unternehmen sind auch „öffentlich exponiert“ bzw. „quasi-öffentliche“ Organisationen, die für ihren langfristigen Erfolg auch die Ansprüche („stakes“) von gesellschaftlichen Gruppen („stakeholder“) berücksichtigen müssen
– Primäre Stakeholder: alle Gruppen, mit denen Marktbeziehungenbestehen
– Sekundäre Stakeholder: alle Gruppen, die mittelbar durch den „Output“ der Unternehmen betroffen sind (z.B. Nachbarschaft eines Produktionsstandortes; bei der Produktion von Medieninhalten im Prinzip alle gesellschaftlichen Gruppen)
Prinzip der Gemeinnützigkeit(Not-for-Profit-Unternehmen)
• Verzicht auf Kapitalverzinsung ist das zentrale Element des Gemeinnützigkeitsprinzips
• Das Handeln von Not-for-Profit-Unternehmen ist primär auf die Erbringung einer bestimmten Leistung (Sachziel) ausgerichtet– Private „Not-for-Profit“-Organisationen: z.B. Stiftungen
Stiftungszweck gibt Sachziele vor (z.T. Steuerbefreiung bei „gemeinnützigen“ Zielen)– Öffentliche „Not-for-Profit“-Unternehmen: z.B. ZDF
Gesetze oder gesellschaftliche Repräsentanten geben Sachziele vor
• Diese Leistungen sollen aber gleichzeitig nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip (Formalziel) erbracht werden (keine Verluste machen maximaler Output…)
Zielbildung in Unternehmen –Konkretisierung der Formal-/Sachziele
EntscheidenInformierenKoordinierenMotivieren
Konkretisierung Vision Kontrollieren
Leitbilder
Unternehmensziele
Geschäftsbereichsziele
Funktionsbereichsziele
warum?
zunehmende
Funktionsbereiche in Unternehmen 1(nach Porter)
Funktionsbereiche nach Porter (Wertkette)
Führungs- und Informationssystemunter- Personalwirtschaftstützende TechnologieentwicklungAktivitäten Beschaffung
primäre Marketing Aus- KundenAktiv. Eingangs- Operation & gangs- dienst
logistik (Produktion) Vertrieb logistik
Funktionsbereiche in Unternehmen 2 (nach Bea/Haas)
Funktionsbereiche nach Bea/Haas
InformationssystemFührungs OrganisationPotentiale Unternehmenskultur
TechnologieLeistungs Leistungsprozeß Potentiale Beschaffung Produktion Absatz
Personal Kapital
Content-Produktion kann Sachziel und Unternehmensfunktion sein
• Medienunternehmen– Inhaltsproduktion
(Unterhaltung, Information) als Zweck des Handelns
– „Content“ alsSachziel von Unternehmen
• Alle Unternehmen– Inhaltsproduktion
(Informationen für Interne und Externe) als Mittel zum Zweck
– „Unternehmens-kommunikation“ als Unternehmensfunktion
Unternehmenskommunikation als Stakeholder-Kommunikation (nach Gläser)
Finanzmärkte
Direktkommunikation
Beschaffungsmärkte Absatzmärkte
Personal Interne K. Werbung, PR Kunden
PR, Lobbying
"Akzeptanzsmärkte"Politik, Medien, NGOs
Kapitalgeber
UNTERNEHMENHuman Relations Customer Relations
Public Relations
Investor Relations
= Art der Kommunikationsstrategie
Management-“Schulen“: Unternehmensbild bestimmt wichtigste „Managementaufgaben“• Die Unternehmensorganisation als
– „Maschine“ (Anleihen aus Ingenieurswissenschaften)– „Regelkreis“ (Anleihen aus der Kybernetik)– „Organismus“ (Anleihen aus der Biologie)– „Gehirn“ (Anleihen aus der Kognitionsbiologie)– „Kultur“ (Anleihen aus der Ethnologie)– „politisches System“ (Anleihen aus der Politikwissenschaft)– „soziales Gebilde“ (Anleihen aus der Soziologie)– „Interaktion von Individuen“ (Anleihen aus der Psychologie)
Management-Ebenen nach dem St.Gallener Managementkonzept
Indirekte Beeinflussung Direkte BeeinflussungStrukturen Aktivitäten Verhalten
Ebene 1Unternehmensverfassung Unternehmenskultur
Unternehmenspolitik
Mission Statement
Ebene 2Organisationsstruktur Problemverhalten
ProgrammeManagementsysteme
Ebene 3Organisationsprozesse Leistungsverhalten
Dispositionssysteme Aufträge Kooperationsverhalten
Normatives Management
Strategisches Management
Operatives Management
Management-Regelkreis: Management als Daueraufgabe
Kontrolle Organisation(Ist-Werte; (Ressourcen; Regeln) Soll-Ist-Vgl.)
Planung (Zielsetzung; Problemanalyse; Entscheidung)
Durchführung (Implementierung, Steuerung)
Management
Regelkreis
Literatur 4• Bea, Franz Xaver/ Haas, Jürgen (2013):
Strategisches Management. 6.Auflage. Tübingen: UTB. ( Kap. 4)
• Gläser, Martin (2014): Medienmanagement. 3.Auflage. München: Franz Vahlen. ( Teil A)
• Schumann, Matthias / Hess, Thomas / Hagenhoff, Svenja (2014): Grundfragen der Medienwirtschaft. 5.Auflage. Berlin u. a.: Springer. ( Kap. 1)
Kontrollfragen 41. Was unterscheidet das Minimalprinzip vom Maximalprinzip
des Wirtschaftens?2. Was ist der Unterschied zwischen dem Sachziel und dem
Formalziel eines Unternehmens?3. Was unterscheidet das „Shareholder-Value“ - Prinzip vom
„Stakeholder“- Prinzip?4. Sind die Begriffe „öffentliches Unternehmen“ und „Not-For-
Profit-Unternehmen“ deckungsgleich?5. Was verstehen Sie unter einer Unternehmensfunktion?