businessplan baumwipfelpfad neckertal · der vorliegende businessplan hat zum iel, die eignung dez...

76
BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL Version 2 / April 2014

Upload: doannguyet

Post on 06-Aug-2019

248 views

Category:

Documents


6 download

TRANSCRIPT

Page 1: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL Version 2 / April 2014

Page 2: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Impressum

Auftraggeber IG Holz Toggenburg

Auftragnehmer Institut für Landschaft und Freiraum ILF

Fachbereich Naturnaher Tourismus & Pärke

Hochschule für Technik Rapperswil HSR

Oberseestrasse 10

8640 Rapperswil

Tel: +41 55 222 45 52

Fax: +41 55 222 44 00

Bearbeitung Ulf Zimmermann (Projektleitung), [email protected]

Der vorliegende Businessplan hat zum Ziel, die Eignung des geplanten Baumwipfelpfads Ne-ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg aufzuzeigen und bildet die Basis für die zukünf-tigen Entscheidungen der Auftraggeber. Er baut auf die Machbarkeitsstudie und das Mobilitäts-konzept auf und zeigt die strategische und operative Planung für die ersten fünf Jahre auf.

Rapperswil, 07.04.2014

Titelbild

Skizzenentwurf Baumwipfelpfad Neckertal

© ILF Institut für Landschaft und Freiraum HSR 2014

Page 3: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Inhaltsverzeichnis ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................................................................ 6 1 UNTERNEHMUNG ............................................................................................................................. 8

1.1 Vision ....................................................................................................................................... 8 1.2 Ziel ........................................................................................................................................... 8 1.3 Situation ................................................................................................................................... 9

2 PRODUKTE, DIENSTLEISTUNG ..................................................................................................... 10 2.1 Bedürfnis ................................................................................................................................ 10 2.2 Produkte und Dienstleistungen .............................................................................................. 10

3 MARKT ............................................................................................................................................. 12 3.1 Zielgruppe .............................................................................................................................. 12 3.2 Marktübersicht ....................................................................................................................... 12 3.3 Trends .................................................................................................................................... 12 3.4 Besucherpotential .................................................................................................................. 13 3.4.1 Tagestourismus ................................................................................................................ 13 3.4.2 Aufenthaltstourismus .......................................................................................................... 14 3.5 Besucherzahlen Baumwipfelpfad .......................................................................................... 16 3.5.1 Wertschöpfungspotential .................................................................................................... 16

4 KONKURRENZ ................................................................................................................................. 18 4.1 Direkte Konkurrenten ............................................................................................................. 18 4.2 Indirekte Konkurrenz .............................................................................................................. 18 4.3 Wettbewerbsvorteile / USP .................................................................................................... 19 4.4 SWOT-Analyse ...................................................................................................................... 20

5 MARKETING ..................................................................................................................................... 21 5.1 Geografischer Markt .............................................................................................................. 21 5.2 Wachstumsziele ..................................................................................................................... 21 5.3 Markteinführungsstrategie ..................................................................................................... 21 5.4 Preispolitik .............................................................................................................................. 23

6 INFRASTRUKTUREN....................................................................................................................... 24 6.1 Kernelemente des Baumwipfelpfads ..................................................................................... 24 6.1.1 Baumwipfelpfad .................................................................................................................. 24 6.1.2 Zutrittskontrolle ................................................................................................................... 30 6.1.3 Kassenhäuschen / Kiosk / Pforte / WC .............................................................................. 31 6.1.4 Naturerlebnisspielplatz ....................................................................................................... 31 6.1.5 Erlebnisrutsche................................................................................................................... 33 6.2 Ergänzende Infrastrukturen ................................................................................................... 36 6.2.1 3D-Bogenschiessanlage .................................................................................................... 36 6.2.2 Niederseilgarten ................................................................................................................. 37 6.2.3 Themenpfad ....................................................................................................................... 37 6.2.4 Baumhäuser / Podhouse .................................................................................................... 38 6.3 Ehemaliges Alters- und Pflegeheim Mogelsberg ................................................................... 38 6.4 Blockhaus Mogelsberg .......................................................................................................... 40

7 UMWELT ........................................................................................................................................... 41 7.1 Mobilität .................................................................................................................................. 41 7.2 Umweltschutz/Ökologie ......................................................................................................... 42 7.3 Wildschutz .............................................................................................................................. 42 7.4 Raumplanung......................................................................................................................... 42 7.5 Wald ....................................................................................................................................... 42 7.6 Schutzgebiete ........................................................................................................................ 43 7.7 Wetter .................................................................................................................................... 43

3/76

Page 4: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

8 BETRIEB ........................................................................................................................................... 44 8.1 Organisation........................................................................................................................... 44 8.2 Personal ................................................................................................................................. 44 8.2.1 Anforderungen an das Personal ...................................................................................... 45 8.3 Personalplanung .................................................................................................................... 45 8.4 Öffnungszeiten ....................................................................................................................... 46 8.5 Unterhalt ................................................................................................................................ 47

9 FINANZEN ........................................................................................................................................ 48 9.1 Projektleitung Umsetzungsphase .......................................................................................... 48 9.2 Investitionsplanung ................................................................................................................ 48 9.2.1 Investitionskosten Kernangebot Baumwipfelpfad .............................................................. 48 9.2.2 Investitionskosten zusätzliche Infrastrukturen ................................................................... 49 9.3 Langfristige Planung .............................................................................................................. 50 9.3.1 Base Case – 30‘000 Besucher ........................................................................................... 51 9.3.2 Worst Case - 20‘000 Besucher .......................................................................................... 52 9.3.3 Best Case - 40‘000 Besucher ............................................................................................ 53 9.3.4 Fazit Langfristige Planung .................................................................................................. 54 9.4 Kurzfristige Planung ............................................................................................................... 55 9.5 Finanzierung .......................................................................................................................... 56

10 RISIKOANALYSE ............................................................................................................................. 57 10.1 Risikoportfolio ........................................................................................................................ 59

11 UMSETZUNGSPLAN ....................................................................................................................... 60 12 SCHLUSSBETRACHTUNG & EMPFEHLUNG ............................................................................... 61 13 LITERATURVERZEICHNIS .............................................................................................................. 63 14 ANHÄNGE / BEILAGEN................................................................................................................... 64

14.1 Anhang 1: Übersicht Bedürfnisse Besuchergruppen ............................................................ 65 14.2 Anhang 2: Übersicht bestehender Baumpfade ...................................................................... 66 14.3 Anhang 3: Übersicht Investitionskosten ................................................................................ 67 14.4 Anhang 4: Grobe Erfolgsrechnung zusätzliche Infrastrukturen ............................................. 70 14.5 Anhang 5: Auszug Fördermittel Neue Regional Politik NRP ................................................. 72 14.6 Anhang 6: Mobilitätskonzept.................................................................................................. 73 14.7 Anhang 7: Machbarkeitsstudie Baumwipfelpfad Neckertal ................................................... 75

4/76

Page 5: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Abkürzungsverzeichnis

APH Mogelsberg Alters – und Pflegeheim Mogelsberg

BfS Bundesamt für Statistik

bfu Beratungsstelle für Unfallverhütung

EBIT earnings before interest and taxes; Gewinn vor Zinsen und Steuern

EBITDA Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization, Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wert-minderung und Abschreibungen

EN Europäische Norm

Innotour Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus

NHG Natur und Heimatschutz Gesetz

NRP Neue Regionalpolitik

SIA-Norm Normenwerk des Schweizerischen Ingenieur und Architektenvereins

VSSH Vereinigung Schweizerischer Sanitär- und Hei-zungsfachleute

5/76

Page 6: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Zusammenfassung

Der naturnahe Tourismus im Neckertal soll mit dem innovativen und bisher einzigartigen Projekt eines Baumwipfelpfads in der Schweiz vorangetrieben werden. Die positiven Erfahrungen ähnli-cher Projekte im Ausland sprechen für das enorme touristische Potential und die positiven Aus-wirkungen auf die Wertschöpfung und das Image der Region.

Mit einem Betriebskonzept, das einen starken Fokus auf die Zielgruppen Familien, 50+ und körperbehinderte Menschen legt, kann der Baumwipfelpfad zu einem Leuchtturm im geplanten Naturpark Neckertal werden und den Tourismus in der Region zum Leben erwecken. Ergän-zende Outdoor-Angebote wie eine Erlebnisrutsche, Abenteuerspielplatz, Sinnespfad etc. sorgen für eine zusätzliche Abwechslung vor Ort. Durch die Umnutzung und Zusammenarbeit mit dem nahe gelegenen Alters- und Pflegeheim Mogelsberg können weitere Synergien im Bereich Per-sonalplanung und Indoor-Angebote genutzt werden. Das bestehende Blockhaus kann in das Betriebskonzept integriert werden und steht während den Öffnungszeiten als Kiosk- und Gast-raum den Besuchern zur Verfügung. Die bisherige Nutzung für Abendveranstaltungen und Ver-einsanlässe kann weiterhin gewährleistet werden.

Der Betrieb ist tagsüber von Frühling bis Herbst (April – Oktober) vorgesehen. Insgesamt rech-net man mit 30‘000 Besuchern, was an einem durchschnittlichen Tag rund 100 Besucher be-deutet. An den Wochenenden und während der Schulferien ist mit deutlich mehr Besucheran-drang zu rechnen, der an Spitzentagen bis 1‘000 Besucher bedeuten kann.

Die günstige Anbindung an den ÖV sowie die guten Strassenverbindungen garantieren dem Gast einen schnellen Zugang von den nahe gelegenen Agglomerationen Zürich und St. Gallen.

Der klare Fokus auf die Zielgruppen Familien, 50+ und körperbehinderte Menschen unterschei-det den Baumwipfelpfad von anderen Mitbewerbern im Outdoorbereich, wo häufig sportliche Aktivität kombiniert mit Nervenkitzel und technischem Know How im Vordergrund stehen. Das entspannte Erlebnis von Natur und Erholung in einer völlig neuen und ungewohnten Umgebung, nämlich auf Höhe der Baumkronen, ist speziell und nirgendwo sonst auf eine so einfache Art und Weise erlebbar.

Das Marketing erfolgt primär über touristische Partnerorganisationen, elektronische Medien, ge-zielte Reportagen in Familienzeitschriften und Fachmagazinen sowie Mund-zu-Mund Propa-ganda in Insiderkreisen.

Die Investitionskosten für den Bau des Baumwipfelpfads und die Parkplatzerschliessung belau-fen sich insgesamt auf rund 3 Mio. Franken. Die Finanzierung stellt eine grosse Herausforde-rung dar. Es wird davon ausgegangen, dass die Hälfte der Investitionen aus A-Fonds-Perdu-Beiträgen des Bundes und des Kantons stammen und die andere Hälfte durch Eigenmittel (z.B. Aktienkapital) finanziert wird. Auf eine Fremdfinanzierung über zinspflichtige Kredite wird ver-zichtet, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage nicht zusätzlich zu belasten und das Risiko bei ei-ner negativen Entwicklung zu minimieren. Im Vordergrund muss die Beschaffung von Eigenka-pital stehen.

Der Betrieb ist ab einer Besucherzahl von rund 30‘000 Personen wirtschaftlich möglich. Dabei muss darauf geachtet werden, die Personalkosten so tief wie möglich zu halten. Regelmässige zusätzliche Investitionen in ergänzende Angebote können aus dem laufenden Betrieb finanziert werden. Eine Komplettsanierung nach einer Laufzeit von 20 Jahren ist nur bedingt aus Eigen-

6/76

Page 7: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

mitteln möglich. Bei einem mittleren Szenario müssten wiederum ca. 50 % der Kosten aus Drittmitteln generiert werden. Der Baumwipfelpfad ist daher kein Renditeobjekt. Das Projekt setzt aber einen wertvollen wirtschaftlichen Impuls in der Region. Der Tourismus wird mit Hilfe diese Leuchtturmprojekts auf die Region und den möglichen Naturpark Neckertal aufmerksam. Neue Gäste aus den Agglomerationen Zürich und St. Gallen bzw. dem Raum Ostschweiz besu-chen das Neckertal. Die Gastronomie, der Tourismus und deren Zulieferbetriebe werden durch zusätzliche Einnahmemöglichkeiten gestärkt. Ebenso stellt das Angebot eine Bereicherung für die Übernachtungsgäste in den Tourismusregionen Toggenburg und Appenzell dar und bedeu-tet auch hier eine Attraktivitätssteigerung. Der Naturpark, die nachhaltige Entwicklung der Regi-on, der Schutz von Natur und Landschaft und die Umweltbildung bekommen eine erhöhte Auf-merksamkeit und ein wichtiges Sprachrohr über die Region hinaus.

Eine besondere Herausforderung stellt die Rekrutierung geeigneten Personals dar. Die Anlage soll mit möglichst wenig Personal betrieben werden, sprich es braucht einen qualifizierten All-rounder, der eine hohe Flexibilität in den Arbeitszeiten mit sich bringt und eine entsprechende Motivation aufweist, das Projekt nach vorne zu entwickeln.

Die raumplanerischen Vorabklärungen haben eine positive Begutachtung in Aussicht gestellt. Voraussetzung dafür ist jedoch u.a. der Nachweis eines entsprechenden Mobilitätskonzepts und die Berücksichtigung der vorhandenen Natur- und Landschaftswerte bei der konkreten Aus-führung der Anlage. Ebenso unterstützen die Naturschutzorganisationen das Projekt und sehen darin eine Chance, die Bevölkerung wie auch die Touristen für die wertvolle Natur und Land-schaft des Neckertals zu sensibilisieren.

Die Umsetzung des Projekts ist in den Jahren 2014 und 2015 vorgesehen, sodass die Eröff-nung spätestens anfangs 2016 erfolgen kann.

7/76

Page 8: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

1 Unternehmung

1.1 Vision

Mit der Kandidatur für einen Regionalen Naturpark möchte das Neckertal sich langfristig nach-haltig entwickeln. Ziel ist es, die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten und zu pflegen, die Wirtschaft zu stärken und die Zusammenarbeit und das Zusammenleben in der Region zu fördern.

Insbesondere im Bereich des naturnahen Tourismus und der Umweltbildung besteht im Necker-tal Handlungsbedarf. Das Kundenbedürfnis kann bisher kaum befriedigt werden. Die IG Holz Toggenburg sieht daher in dem Projekt „Baumwipfelpfad Neckertal“ eine Chance, modernen Holzbau mit einem attraktiven Tourismus- und Umweltbildungsangebot zu verknüpfen. Der Baumwipfelpfad kann ein „Leuchtturm“ für die Region sein, welcher über die Grenzen hinaus-strahlt, weitere innovative Angebote nach sich zieht und Wertschöpfung in der Region generiert.

Ein Baumwipfelpfad (u. a. auch Baumkronenweg, TreeTopWalk, Waldwipfelweg genannt) ist ein auf Plattformen und Stegen angelegter Lehrpfad, der durch die Verknüpfung von klassischen Lehrpfadelementen wie Schautafeln oder Tastelementen und erlebnisorientierten Abschnitten das Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge im Kronenbereich eines Waldes vermit-telt. Quelle: Wikipedia

Welches Potential solche Projekte entwickeln können, zeigen aktuelle Beispiele im benachbar-ten Ausland. Der Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald oder der Wipfelwanderweg in der Stei-ermark sind einzigartige Konstruktionen aus Holz, sprechen Besucher aus Nah und Fern an und übertreffen die wirtschaftlichen Erwartungen um ein Vielfaches. Schon im zweiten Jahr haben über 500‘000 Gäste den Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischen Wald besucht.

Bisher gibt es in der Schweiz noch kein vergleichbares Objekt. Das Neckertal möchte sich mit diesem Projekt auf dem Tourismusmarkt positionieren und in der Zusammenarbeit mit dem Na-turpark einen bleibenden Wert und Motor für weitere Angebote schaffen.

1.2 Ziel

Der vorliegende Businessplan hat zum Ziel, die Eignung des geplanten Baumwipfelpfads für den Standort Mogelsberg im Neckertal aufzuzeigen und bildet die Basis für die zukünftigen Ent-scheidungen der Auftraggeber. Er zeigt ebenfalls die strategische und operative Planung für die ersten fünf Jahre auf.

8/76

Page 9: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

1.3 Situation

Für die Bearbeitung des Projekts wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der IG Holz Tog-genburg ins Leben gerufen. Weitere Mitglieder sind die Standortgemeinde Neckertal, die Wald-region Toggenburg, die kantonale Wildhut, die Regionalplanung Toggenburg, der Naturpark Neckertal, der Verkehrsverein Mogelsberg, Tourismus Toggenburg, so wie weitere Vertreter der IG Holz Toggenburg. Der Kanton wurde über das Amt für Raumentwicklung frühzeitig in das Projekt involviert. In der Zwischenzeit haben verschiedene Gespräche und Informationsveran-staltungen mit weiteren Interessensgruppen (z.B. Naturschutzgruppen) stattgefunden. Die be-troffene Jagdgesellschaft erhält die Informationen direkt über den Wildhüter. Alle Beteiligten stehen dem Projekt offen gegenüber und würden eine touristische Aufwertung der Region be-grüssen.

Die Finanzierung der bisherigen Arbeiten wurde zu je einem Drittel von der IG Holz Toggen-burg, der Gemeinde Neckertal sowie die Region Toggenburg übernommen.

Das Institut für Landschaft und Freiraum (ILF) der HSR hat 2012 die externe Projektbegleitung übernommen und ist für die fachliche Ausarbeitung der Standortanalyse und der Machbarkeit verantwortlich. Der Gestaltungsentwurf wurde gemeinsam mit der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau erarbeitet. Im April 2013 wurde der Vorschlag im Rahmen einer Info-veranstaltung in Mogelsberg vorgestellt und im Grundsatz für gut geheissen.

Auf dieser Grundlage wurde der Businessplan erstellt.

Abb. 1: Übersicht Mogelsberg

Der Standort des Baumwipfelpfads Neckertal liegt auf einer Hangkuppe (ca. 820 MüM) östlich der Gemeinde Mogelsberg im Steinwäldli. Der Waldbereich wird bereits intensiv für Erholungs-zwecke genutzt. Es besteht ein Vita Parcours, ein älterer Waldlehrpfad sowie ein Blockhaus der Genossenschaft Holz Mogelsberg, mit deren Hilfe die immateriellen Werte des Waldes und sei-ner Produkte der Bevölkerung nähergebracht werden sollen.

9/76

Page 10: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

2 Produkte, Dienstleistung

2.1 Bedürfnis

Der Trend im naturnahen Tourismus ist positiv. Die Erholung im Wald, das Erlebnis in der freien Natur, sportliche Aktivitäten für Gross und Klein erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Wan-dern ist nach wie vor die „Freizeitsportart“ Nummer 1, gefolgt von Biken und Radfahren. Im Sommer gehen gut 13% der schweizerischen Bevölkerung fast täglich in den Wald (im Winter 9 %). Über 90% besuchen den Wald im Sommer mindestens ein Mal pro Monat (im Winter 80%). Lediglich 4 % (Sommer) resp. 12 % (Winter) gehen nie in den Wald (BUWAL 1999). Fragt man die Besucher nach ihren Beweggründen für den Waldbesuch, so werden neben den Aspekten der Frischen Luft, Gesundheit, Ruhe und Erholung häufig Natur- und Tierbeobachtungen ge-nannt.

In den letzten Jahren entstanden vielfältige neue Wald-Freizeitangebote. Beispiele für solche neuen Einrichtungen sind Seilparks, Mountainbike-Strecken oder Friedwälder. Spezielle Einrich-tungen findet man heute im Durchschnitt auf rund 2% der Waldfläche. Harte Infrastrukturen wie Aussichtsplattformen (z.B. „Il Spir“ Ruinaulta) oder Hängebrücken (z.B. Raiffeisen Skywalk Hochstuckli), die ein Naturerlebnis kombiniert mit einem speziellen Panorama bzw. einer ein-zigarten Perspektive auf ein Landschaftsbild ermöglichen, sind bisher nur vereinzelt zu finden.

Gleichwohl erfreuen sich diese Angebote einer grossen Beliebtheit und ziehen Besucher von nah und fern an.

2.2 Produkte und Dienstleistungen

Der Baumwipfelpfad Neckertal bietet dem Besucher ein einmaliges Erlebnis des heimischen Waldes. In einer attraktiven Umgebung bewegt sich der Gast mit Hilfe eines architektonisch an-spruchsvollen Holzstegs auf unterschiedlichen Höhen des Waldes und lernt bei einem gemütli-chen Sparziergang die verschiedenen Stockwerke des Waldes und seine unterschiedlichen Bewohner kennen. Der Besucher dringt in einen Naturbereich vor, den er sonst kaum wahr-nimmt und allenfalls vom Boden aus beobachten kann. Durch die geschickte Führung im Ge-lände eröffnen sich zusätzliche Perspektiven auf das Landschaftspanorama des Neckertals und seinen typischen Streusiedlungen. Entlang des Baumwipfelpfads werden zusätzliche Umweltin-formationen und kleine Erlebniselemente installiert, die für eine beliebte Abwechslung auf dem Spaziergang sorgen und auf eine spielerische und interaktive Art und Weise Zusammenhänge und Wissen über den Lebensraum Wald vermitteln. Einen besonderen Höhepunkt vermittelt die rund 100 m lange Erlebnisrutsche, die ihren Startpunkt auf dem Pfad hat.

Zentrales Element ist neben dem eigentlichen Pfad das Blockhaus mit Spielplatz, Grillstelle, Ki-osk und Sanitäranlagen im Eingangsbereich des Baumwipfelpfads. Der Naturerlebnisspielplatz dient den Kindern zum Toben und Spielen. Die Grillstelle und die Aussenterrasse ermöglichen in unmittelbarer Nähe eine Rast- und Ruhestätte für die Erwachsenen. Wenn möglich wird der Kiosk- und Kassenbereich in das bestehende Blockhaus integriert. Bei schlechtem Wetter kann der Innenraum des Blockhauses genutzt werden; hier finden bis zu 60 Personen Platz.

Im näheren Umfeld stehen weitere Erholungsangebote zur Verfügung. Der Vita Parcours und der Themenweg werden aufgewertet. Weitere Attraktionen wie ein 3D-Bogenparcours und ein Niederseilgarten entstehen an geeigneter Stelle im Gelände. Weitere Optionen sind ein Über-

10/76

Page 11: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

nachtungsangebot in einfachen Holzhütten (podhouse) auf dem Gelände sowie eine Ladestati-on für Elektrofahrräder beim Kiosk.

Das beim Parkplatz gelegene ehemalige APH Mogelsberg unterhalb des Steinwäldlis bietet ne-ben einem Café und Restaurantbetrieb verschiedene Möglichkeiten für Indoorerlebnisse als Schlechtwetteralternativen an. Ein Indoorboulder- und Klettergarten ist besonders für Jugendli-che und Schulklassen attraktiv und bietet Möglichkeit für ausgiebige Sport- und Spielerfahrun-gen. Der Heuhupfstadel und der Streichelzoo im benachbarten Stallgebäude des Landwirt-schaftlichen Betriebes ziehen insbesondere Familien an. Ein kleiner Schauraum im Gebäude in-formiert den interessierten Naturbesucher über die Besonderheiten im Naturpark Neckertal. Ebenso kann ein Schulungsraum für Naturkurse und Weiterbildungen bei schlechtem Wetter genutzt werden.

Die Infrastruktur des APH Mogelsberg ist praktisch und behindertengerecht. Die Inneneinrich-tung ist im guten Zustand, wenn auch nicht modern, bietet aber in Zukunft eine Chance für Gruppenunterkünfte von Schulen und Jugendgruppen. Die bereits vorhandene behindertenge-rechte Ausstattung des Gebäudes könnte im Sinne von „behindertengerechte Ferienangebote“ genutzt werden. Es ist zu prüfen, in wie weit notwendige Umbauarbeiten dafür notwendig und mit dem eigentlichen Hauptnutzen des Betriebs vereinbar sind.

11/76

Page 12: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

3 Markt

3.1 Zielgruppe

Der Baumwipfelpfad bedient sowohl naturtouristische wie auch rein erlebnisorientierte Besu-cher. Die Erfahrungen in den bestehenden Baumwipfelpfaden der Nachbarländer zeigen, dass die Zielgruppe Familie und die Bestager (50+) deutlich herausstechen. Beide sind an natur- und kulturnahen Erlebnissen interessiert, haben ein Bedürfnis an Erholung und suchen die regiona-len Besonderheiten. In Kombination mit Angeboten des Langsamverkehrs (spazieren, wandern, E-biken), einfachen Sportangeboten, wie Vita Parcours oder Niederseilgarten, und Naturerleb-nis (Waldpädagogik, Streichelzoo) kann eine breite Zielgruppe erreicht werden.

In Bezug auf die Zielgruppen für naturtouristische Angebote sind folgende Bedürfnisse beson-ders wichtig:

• Bedürfnis nach mehr Lebensqualität und ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusst-sein, das mit intensivem Naturerlebnis und der Bewegung in der Natur verknüpft ist (Wenzel, Kirig 2005; Bosshard, Frick 2006).

• Bedürfnis nach Bildung und Information (Siegrist 2002; Siegrist et al. 2007; Wenzel, Kirig 2005), dem das Bedürfnis nach verantwortungsvoller Interpretation und der Werteorientierung in Richtung Nachhaltigkeit zugrunde liegt.

• Der Fokus auf Regionen und regionenspezifische Eigenheiten (lokale Küche, Pro-dukte, etc.) (Bosshard, Frick 2006; Siegrist 2002).

Eine detaillierte Übersicht der unterschiedlichen Bedürfnisse und Zielgruppen an Infrastrukturen und Angebote im Naturpark bzw. rund um den Baumwipfelpfad ist in Anhang 1 dargestellt.

Der Baumwipfelpfad Neckertal kann diese Erwartungen und Anforderungen der Gäste in gros-sem Masse erfüllen. Die zentrale Lage im Naturpark Neckertal ermöglicht zahlreiche Synergien und bietet Chancen für weitere Angebote im naturnahen Tourismus. Der Baumwipfelpfad wie auch der Naturpark können daher einen wichtigen Beitrag zur künftigen touristischen Entwick-lung im Toggenburg und dem Neckertal leisten.

3.2 Marktübersicht

Während zurzeit noch keine Baumwipfelpfade in der Schweiz existieren, wurden in den Nach-barländern Deutschland und Österreich in den vergangenen 5 Jahren verschiedene Projekte realisiert. Auch aus den Niederlanden und der Tschechei sind ähnliche Projekte bekannt. Die positiven Erfahrungen aus diesen Projekten, die aktuelle Einzigartigkeit in der Schweiz, sowie der wachsende Markt in der Outdoorbranche (Siegrist 2009) lassen auf eine ideale Ausgangssi-tuation für die Erstellung des ersten Baumwipfelpfads in der Schweiz schliessen.

3.3 Trends

Steigende Mobilität und der anhaltende demographische Wandel führen zu einer Veränderung des Kundensegments. Der Tagestourismus sowie Kurzurlaube nehmen an Bedeutung gegen-über längeren Aufenthalten an einem Ort (>5 Tage) deutlich zu. Die Gruppe der älteren, agilen Menschen (50+) in unserer Bevölkerung wächst ständig an. Sie suchen eine angenehme Betä-tigung in der freien Natur, ohne allzu grosse körperliche Anstrengungen, sind kulturell interes-siert und bevorzugen eine gute regionale Küche. Studien zum naturnahen Tourismus in Pärken zeigen beispielsweise, dass für die Gäste individuelle Betätigungsmöglichkeiten und das per-sönliche Erlebnis sehr wichtig sind (Siegrist 2009). Die Bedeutung von Pauschalreisen und von

12/76

Page 13: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

geführten Angeboten hingegen wird seitens der Anbieter oftmals überbewertet. Dennoch sind diese wichtig, da den Gästen damit essentielle Informationen über den Park vertieft vermittelt werden können.

Authenzität, Qualität und Einzigartigkeit haben einen grossen Einfluss auf die Entscheidung des Kunden. In der Markenstrategie Toggenburg (Toggenburg Tourismus 2011) werden beispiels-weise die Sicherung der Qualität, die Wahrung der Einzigartigkeit und die Entwicklungsrichtung „weg vom Durchschnitt“ als Voraussetzungen für eine gelungene Angebotsentwicklung ge-nannt. Das Toggenburg will sich zukünftig in den drei Dimensionen Echtheit (echte Menschen - echte Welt), Natürlichkeit (Natur beginnt vor jeder Türe, natürliche Entschleunigung) und Heile Welt (ländliche, ursprüngliche Gegend) positionieren und hofft damit auf eine Zunahme der Lo-giernächte von heute 450‘000 auf 600'000 bis zum Jahr 2018. Mit dieser Positionierung sollen Zielgruppen angesprochen werden, die bewusst konsumieren, die sich bewusst für ein Produkt entscheiden und für die das Konzept der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert hat.

3.4 Besucherpotential 3.4.1 Tagestourismus

Der Besuch einer Gastronomie oder nicht-sportliche Aussenaktivitäten (z.B. Spaziergänge) sind die häufigsten Freizeitaktivitäten des schweizerischen Bürgers. Als Faustregel kann festgehal-ten werden, dass heute im Tagestourismus Anreisezeiten zwischen 20 und 120 Minuten domi-nieren. Ein beachtlicher Anteil liegt sogar zwischen 120 bis 180 Minuten (Kämpf, Weber 2003 in Siegrist 2009). Für Nachmittagsausflüge liegt die obere Grenze für eine Anreise mit dem ÖV bei 1 bis 1.5 Stunden Reisezeit, für Tagesausflüge werden Wege bis zu 3 Stunden in Kauf genom-men. Das entspricht einem Total von 2-3 bzw. 6 Stunden Anfahrtsweg. Die Toleranzschwelle liegt bei einmal bis max. zweimal umsteigen (Interview RailAway AG in Siegrist 2009). Knapp die Hälfte aller von der Schweizer Wohnbevölkerung privat unternommenen Tagesausflüge fin-den an Wochenendtagen statt (Kämpf, Weber 2003 in Siegrist 2009).

Im Gesamtschweizerischen Durchschnitt unternimmt jeder Bürger rund 12 Tagesreisen im Jahr, wovon 80-90% im Inland getätigt werden.

Einzugsgebiet / Besucherströme Baumwipfelpfad Neckertal

Wird die Maximalvariante von 3 Stunden Anreise und 3 Stunden Rückreise mit dem ÖV für Ta-gestouristen angenommen, kann mit Besuchern aus der ganzen Zentralschweiz und dem Mittel-land bis nach Bern, der Nord- und Ostschweiz (Bodenseegegend und Teil Graubündens) sowie einem kleinen Teil Süddeutschlands gerechnet werden. Bei einer Anreisezeit von 1.5 Stunden mit dem ÖV für Halbtagesausflüge beschränkt sich der Einzugsbereich der Besuchenden vor al-lem auf die Ostschweiz. Eigentlich ist aber das Auto mit einem Anteil von fast 69% das dominie-rende Verkehrsmittel im Freizeitverkehr (Bundesamt für Statistik 2007). Eine durchschnittliche Tagesreise ist gut 120 km lang. Werden dementsprechend Anreisedistanzen mit einem Radius von 50 km bzw. 100 km zu Grunde gelegt, ergibt sich ein ähnliches Bild, wie im Falle des ÖV.

13/76

Page 14: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Abb. 2: Einzugsbereich Besucherpotential um Baumwipfelpfad Neckertal (Anreise mit Privatauto, in km)

Somit kann für den Baumwipfelpfad ein Einzugsbereich des Grossraums Zürich, Nord- und Ost-schweiz, angrenzende Teile Süd-Deutschlands und Liechtenstein angenommen werden. In die-sem Radius leben rund 1,85 Mio. Menschen. Bei einem Radius von 100 km steigt die Zahl auf rund 3,55 Mio. Menschen, bei einem Radius von 200 km auf 6,3 Millionen Menschen.

3.4.2 Aufenthaltstourismus

Situation im Kanton St. Gallen

Der Aufenthaltstourismus verzeichnet in St. Gallen und speziell im Toggenburg in den letzten Jahren einen Rückgang (Statistik Aktuell 37, August 2012, Der Tourismus im Kanton St. Gal-len). Der Trend geht deutlich Richtung mehrere Kurzurlaube statt einer langen Urlaubsreise. Derzeit besuchen ca. 80’000 Gäste das Toggenburg pro Jahr mit durchschnittlich 2.5 Tagen Aufenthaltsdauer. Der Schwerpunkt liegt hierbei in den Sommermonaten Juni bis Oktober (6’000-8‘000/Monat). Bedingt durch den Wintertourismus findet eine weitere Besucherkonzent-ration um die Weihnachtszeit und im Februar statt.

14/76

Page 15: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Insgesamt ist die Entwicklung negativ. Die Anzahl Beherbergungsbetriebe geht bei gleichzeitig konstantem oder leicht steigendem Bettenangebot ebenso zu-rück wie Nachfrage, Aufenthaltsdauer und Anzahl Logiernächte. Allein im Tog-genburg sank die Zahl der Hotelbetriebe während der letzten zehn Jahre von 83 auf 68 und damit um fast 20 Prozent, wobei sich dieser Rückgang vor allem auf die Jahre 2006 und 2007 kon-zentrierte. Die Logiernächte sind gegen-über 1992 auf 60% zurückgegangen.

Aufgrund des Nachfragerückgangs ver-ringert sich auch die Bettenauslastung auf rund 21% im Toggenburg und liegt damit deutlich unter dem Schweizeri-schen Durchschnitt (35%).

Abb. 3: Anzahl Ankünfte und Logiernächte im Toggenburg, BFS 2013

Im Neckertal, als Randbereich des Toggenburgs, sieht die Situation tendenziell noch schlechter aus. Die Auslastung der insgesamt 7 Betriebe liegt unter 10%. Die Hotelanlagen mit ihrer klein-betrieblichen Struktur (durchschnittlich 30 Betten/Betrieb) kämpfen mit den Wirtschaftskrisen der letzten Jahre. Wichtige Investitionen konnten nicht getätigt werden. Es besteht ein Moderni-sierungsrückstau.

Besucherpotential Aufenthaltstourismus

Da das Neckertal nur über eine geringe Anzahl an Übernachtungsmöglichkeiten verfügt, ist die Region bezüglich Aufenthaltstourismus stark auf die bekannten Nachbarregionen des oberen Toggenburgs und des Appenzells angewiesen. Das nahgelegene Rekadorf in Urnäsch bei-spielsweise weist eine hohe Besucheranzahl (ca. 56‘000 Gäste/Jahr) und eine gute Auslastung auf. Zwar besteht im Neckertal selbst ein gewisses Potential für Aufenthaltstourismus, es wären dafür aber grössere Investitionen und Innovationen im Bereich der Beherbergung notwendig.

Die Gäste in der Tourismusdestination Toggenburg kommen in erster Linie aus dem eigenen Land (65%). Weitere 20% stammen aus Deutschland. Der Anteil sonstige Länder fällt mit +/- 15% nur wenig ins Gewicht.

15/76

Page 16: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

3.5 Besucherzahlen Baumwipfelpfad

Um die tatsächlichen Besucherzahlen für einen Baumwipfelpfad im Neckertal besser abschät-zen zu können, wird ein Vergleich mit Erfahrungswerten von bestehenden Baumwipfelpfaden und ähnlichen Attraktionen im Umfeld des Neckertals, die mit einem Angebot wie der Baumwip-felpfad vergleichbar sind, hergestellt.

Tab. 1: Übersicht Besucherzahlen naturtouristischer Angebote pro Jahr

Attraktion Besucherzahl / Jahr Abenteuerland Walter Zoo 195‘000 Taminaschlucht 14‘000 Seilpark Rheinfall 30‘000 Kronberg Seilpark St. Gallen 16‘000 Atzmännig1 518'318 Raiffeisen Skywalk Hochstuckli (Hängebrücke) 40‘000 Klangwelt Toggenburg 40‘000 Walderlebniszentrum Ziegelwiese, Füssen 80‘000 Bayerische Walderlebniszentren im Durchschnitt 40‘000 Skywalk Allgäu 120‘000 Baumwipfelpfad Neuschönau im Nationalpark Bayrischer Wald 500‘000 Baumwipfelpfad Fischbach Dahn, Pfälzer Wald 70‘000 Wipfelwanderweg Rachau / Steiermark 60‘000 Rekadorf Urnäsch 56‘000

Die Übersicht ist sehr heterogen. Die Seilparke verzeichnen zwischen 15‘000 und 30‘000 Besu-cher, Naturerlebnisangebote wie Walderlebniszentren oder der Klangweg Toggenburg zwischen 40‘000 und 80‘000 Besucher, Baumwipfelpfade zwischen 60‘000 und 500‘000 Besucher. Das Neckertal ist im Vergleich zu den meisten o.g. Beispielen eine touristisch noch unbekannte Re-gion. Ebenso fehlen grösstenteils touristische Infrastrukturen und Zusatzangebote. Gleichwohl erzielen Projekte unter ähnlichen Voraussetzungen, wie beispielsweise der Wipfelwanderweg in Rachau (A) oder im Pfälzer Wald (D) grosse Besucherzahlen.

Wir gehen daher davon aus, dass bei einer vorsichtigen Schätzung rund 30‘000 Besucher pro Jahr für den Baumwipfelpfad im Neckertal realistisch sind.

3.5.1 Wertschöpfungspotential

Das Wertschöpfungspotential des Baumwipfelpfads setzt sich in erster Linie aus den Tages-ausgaben der Gäste, allenfalls Übernachtungsausgaben in der Region sowie aus der indirekten Wertschöpfung aus Verkauf und Verbrauch von regionalen Produkten zusammen. D.h. es be-steht eine starke Abhängigkeit von den Besucherzahlen und somit von der Einzigartigkeit des Projekts, der touristischen Gesamtentwicklung der Region, ihren Angeboten und der Infrastruk-tur, sowie von der Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, wie dem möglichen Naturpark Ne-ckertal, Tourismus Toggenburg oder RailAway. Unabhängig davon bestätigen die verschiede-nen untersuchten Tourismusanlagen, dass ohne die Weiterentwicklung der Angebote und eine

1 Frequenzen aller Anlagen (ohne Übungslift)

16/76

Page 17: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

professionelle Vermarktung die Besucherzahlen langfristig nicht zu halten sind. Je nach Ent-wicklung sind folgende Szenarien denkbar:

Minimum: Der Baumwipfelpfad ist einzigartig in der Schweiz. Synergien mit dem Naturpark sind nicht möglich, da dieser abgelehnt wurde. Die Besucherzahlen reduzieren sich auf 15‘000 – 20‘000 pro Jahr.

Realistisch: Der Baumwipfelpfad ist einzigartig in der Schweiz. Das Marketing kann durch den Aspekt des Naturparks verstärkt werden. Basierend auf den Erfahrungen der be-stehenden Anlagen sowie ähnlicher touristischer Angebote in der Region kann eine Besucherzahl von 30‘000 als realistisch angesehen werden.

Positiv: Der Baumwipfelpfad ist einzigartig in der Schweiz. Das Marketing kann durch den Aspekt des Naturparks verstärkt werden. Es gelingt in kurzer Zeit zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten und weitere attraktive Erlebnisangebote in der Re-gion aufzubauen. Der Gesamttouristische Markt entwickelt sich positiv. Die Be-sucherzahlen steigen auf 40‘000 / Jahr (inklusive 5000 zusätzliche Übernachtun-gen) an.

Unter Berücksichtigung der Zahlungsbereitschaft von Gästen im naturnahen Tourismus (Siegrist 2009) wird für die weiteren Berechnungen die Tagesausgaben im Neckertal in einer Höhe von 40.- Franken angesetzt, was dem unteren Bereich der Tagesausgaben im gesamt-schweizerischen Durchschnitt2. entspricht. In diesen Tagesausgaben sind Eintrittspreise, Aus-gaben für Verpflegung und Verkehr eingerechnet. Für die Übernachtungsgäste werden Tages-ausgaben in Höhe von 130.- Franken (Pensionen, einfache Hotels) angenommen. Aufgrund der Erfahrungen in den bestehenden Baumwipfelpfaden ist ein Eintritt in Höhe von 10-15.- Franken pro Person realistisch.

Bei rund 30‘000 Besuchern würde dies beim realistischen Szenario eine direkte Wertschöpfung durch den Tagestourismus in Höhe von 1.2 Millionen Franken bedeuten. Darin sind die Ein-nahmen aus den Eintrittsgeldern bereits enthalten. Da Einnahmen in einer Region auch immer eine indirekte Wertschöpfung durch Zulieferer, Auftragsarbeiten, Investitionen, etc. auslösen, wird dieser Effekt üblicherweise mit einem regionalen Multiplikator von mindestens 1.5 berück-sichtigt. Im Beispiel des Skywalks Allgäu wurde in den umliegenden Dörfern eine Umsatzsteige-rung von 10-15% innerhalb von nur einem Jahr festgestellt.

Je nach Szenario ergibt sich somit insgesamt eine regionale Wertschöpfung in Höhe von 1,2 - bis 2,4 Mio. Franken.

Tab. 2: Wertschöpfungsszenarien Baumwipfelpfad

Szenario Besucherzahlen Einnahmen Eintritt Wertschöpfung

Minimum 20‘000 120‘000 – 170‘000 1‘200‘000

Realistisch 30‘000 180‘000 – 260‘000 1‘800‘000

Positiv 40‘000 240‘000 – 350‘000 2‘400‘000

2 Bundesamt für Statistik 2010. Tages- und Übernachtungsgäste liegen im gesamtschweizerischen Durchschnitt im Inland bei rund 55.- Franken, während die Übernachtungsgäste (Hotel, Kur, Wellness) durchschnittlich 200.- Franken und die Übernachtungsgäste (Ferienwohnung) durchschnittlich 70.- Franken ausgeben,

17/76

Page 18: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

4 Konkurrenz

4.1 Direkte Konkurrenten

Bisher ist in der Schweiz noch kein vergleichbarer Baumwipfelpfad bekannt. Lediglich im Zoo Zürich wurde im April 2013 ein kleiner Baumkronenweg in der Masoalahalle zum Thema Re-genwald eingeweiht.

Die meisten der bestehenden Pfade im angrenzenden Ausland sind vom Neckertal zu weit weg, als dass sie im Bereich des Tagestourismus eine Konkurrenz darstellen. Lediglich der Baum-kronenweg Waldkirch im Schwarzwald wie auch der Skywalk Allgäu im Bregenzer Wald liegen in einer relevanten Nähe. Im Bereich des Bodensees und der angrenzenden Regionen bewirbt man zusammen die gleichen Touristen. Es muss daher Aufgabe sein, sich von diesen beiden Pfaden abzuheben.

Entscheidend für den Baumwipfelpfad Neckertal ist aber der schweizerische Kunde bzw. der Gast, der in der Ostschweiz Urlaub macht. Daher sollte der Schwerpunkt auf ein gezieltes Mar-keting in den Zielregionen, eine gute Verkehrsanbindung und eine gute Zusammenarbeit mit den Tourismusregionen vor Ort gelegt werden.

Tabelle 9 im Anhang 2 liefert einen Überblick bestehender Pfade, ihrer Angebote und Beson-derheiten. Die dargestellten Pfade ähneln sich alle ein wenig. Sie haben fast identische Ziel-gruppen (Familien, Tagestouristen, ältere Menschen, behinderte Menschen). Unterschiede be-stehen in erster Linie in der Wahl des Standorts, sprich der Landschaft, die vermittelt werden soll und in der Art der Konstruktion. Im Beispiel Nationalpark Hainich und Nationalpark Bayeri-scher Wald stehen die grossen und unter Schutz stehenden Waldungen im Vordergrund, beim Skywalk Allgäu ist es das abwechslungsreiche Alpenvorland mit dem Ausblick auf Berge und Seen. Ähnlich ist es in der Rachau. Im Schwarzwald wird viel Wert auf das spielerische Erlebnis und das Abenteuer gelegt. In Füssen dient der Weg eher der Besucherlenkung und um einen Blick in den Auwald zu ermöglichen.

4.2 Indirekte Konkurrenz

Produkte wie beispielsweise Hochseilgärten, Flying Fox oder Seilparks nutzen zwar dasselbe Metier, nämlich die Kombination von Natur- und Landschaftserlebnis mit sportlicher Bewegung in einer ungewohnten Höhe über dem Erdboden, allerdings spricht dieses Angebot ausschliess-lich Personen an, die sich sportlich bewegen wollen und ein extremes Erlebnis suchen (Beispiel Seilpark Gantrisch, Aztmännig, Kronberg). Junge Familien mit kleinen Kindern sowie die Besu-chergruppe 50+ werden hiervon eher weniger angesprochen. Zusätzlich erfordert die Nutzung einer derartigen Anlage häufig eine technische Sicherheitseinweisung oder eine spezielle Aus-rüstung für den Kunden. Der Betrieb und die Betreuung sind entsprechend aufwendig.

Ebenso versuchen einzelne Tourismusdestinationen sich mit extremen Bauten in der freien Na-tur wie z.B. grosse Hängebrücken (Raiffeisen Skywalk Hochstuckli) oder Aussichtsplattformen (Ruinaulta „il Spir“, Alpspix Zugspitze) auf dem Markt zu positionieren. Hier ist eher mit einer Konkurrenz zu rechnen, da die gleichen Zielgruppen bedient und ein unkompliziertes Naturer-lebnis mit einzigartiger Aussicht geboten werden kann.

18/76

Page 19: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Abb. 4: Übersichtskarte konkurrierende Angebote zum Baumwipfelpfad Neckertal

4.3 Wettbewerbsvorteile / USP

Der Baumwipfelpfad Neckertal ist der erste dieser Art in der Schweiz und hat somit einen deutli-chen Marketingvorsprung gegenüber möglichen „Nachahmern“ in der Schweiz.

Er setzt auf ein ruhiges entspanntes Naturerlebnis in unmittelbarer Nähe zur Agglomeration, ohne grosse körperliche Anstrengungen und Adrenalinausschüttung. Der Zugang ist ebenerdig und die Wegführung weist nur sehr geringe Steigungen auf. Durch die geschickte Ausnutzung der Geomorphologie (Hügellage, steile Waldhänge) hat der Besucher trotzdem das Gefühl in den Baumkronen des Waldes zu spazieren. Durch eine behindertengerechte Konstruktion ist dieses Naturerlebnis Jung und Alt gleichermassen zugänglich.

Mit Hilfe von verschiedenen Panoramaausblicken lernt der Gast neue Perspektiven auf die Re-gion und die Landschaft kennen. Gleichzeitig hat er das Gefühl, als „schwebe“ er förmlich über dem Wald. Die positiven Erlebnisse und Emotionen wecken die Neugier auf weitere Naturerleb-nisse in der Region und fördern das Verständnis für Natur und Umwelt.

Durch die Integration bestehender und die Ergänzung mit weiteren Angeboten wie Vita Par-cours, Naturerlebnisspielplatz, 3D Bogensportanlage, Niederseilgarten, Gastronomie etc. kön-nen weitere Bedürfnisse der Gäste auf engem Raum befriedigt werden.

Die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Neckertal verspricht weitere Synergieeffekte im Be-reich Umweltbildung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.

19/76

Page 20: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

4.4 SWOT-Analyse

Die vorhanden Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken des Projekts ergeben folgendes Bild:

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Einzigartiges Angebot in der Ostschweiz • Kaum direkte Konkurrenz • einzigartige Verknüpfung von Holzarchi-

tektur mit Naturerlebnis, Umweltbildung & Tourismus

• Nähe zu Agglomerationen, grosses Be-sucherpotential

• ebenerdiger Zugang, behindertengerech-te Ausstattung

• Integration bestehender Infrastrukturen (Vita Parcours, Blockhütte)

• Bestehende ÖV-Anbindung (Bahnhof Mogelsberg)

• Hohe Investitionskosten • Eingriff in Natur und Landschaft • Fehlende touristische Infrastrukturen in

der Umgebung • Durchschnittliches Panorama • Bisher touristisch unbekannte Region

CHANCEN RISIKEN

• Stärkung des Tourismus im Neckertal • Synergien mit Naturpark Neckertal • Publikumsmagnet (Ergänzung mit weite-

ren Angeboten) • Impulsgeber für weitere touristische Be-

triebe und Angebote rund um den Baumwipfelpfad (Gastronomie, Führun-gen, etc.)

• Zusammenarbeit Tourismus Toggenburg und Appenzeller Land

• Imagegewinn für Region & Kanton

• Andere Regionen setzen eine ähnliche Idee schneller um

• Finanzierung (Investition/Unterhalt) • Abhängigkeit von der Zustimmung der

Grundeigentümer • Zu geringes Besucheraufkommen • Begrenzte Öffnungszeiten • Geeignetes Personal (Allrounder)

Abb. 5: SWOT-Analyse Baumwipfelpfad Neckertal

Auf der positiven Seite sind die wirtschaftlichen Effekte, der Imagegewinn für Region und Kan-ton, sowie die Bedeutung für den Tourismus und die Umweltbildung zu nennen. Dem gegen-über stehen die Finanzierung, die Notwendigkeit von geeignetem Personal und das Risiko der Einzigartigkeit.

20/76

Page 21: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

5 Marketing

5.1 Geografischer Markt

Als Zielmarkt kommt in erster Linie der Tagestourist aus der Ostschweiz – SG, TG, AG, ZH, GL in Frage. Der süddeutsche Raum stellt ein zusätzliches Potential dar, das aber aufgrund der bestehenden Konkurrenz im Schwarzwald bzw. an der Grenze zum Vorarlberg nur schwer zu gewinnen ist.

Zusätzlich möchte man die Übernachtungsgäste insbesondere des Toggenburgs und des Ap-penzells für einen Besuch des Baumwipfelpfads motivieren.

5.2 Wachstumsziele

Die Erfahrungen der Nachbarländer zeigen, dass in den ersten 5 Jahren ein enormer Besu-cherzuwachs zu erwarten ist. Häufig wurden die angestrebten Besucherzahlen um bis zu 100% übertroffen. Danach erfolgt meistens ein leichter Rückgang um 10-20%. Man kann daher auch für das Neckertal von einer ähnlich positiven Entwicklung ausgehen, zumal durch die Gründung eines Naturparks die Region zusätzliche Aufmerksamkeit erfährt.

5.3 Markteinführungsstrategie

Ziel

Der Baumwipfelpfad soll als erster Baumwipfelpfad der Schweiz in der ganzen Ostschweiz und dem angrenzenden Ausland bekannt werden. Das Angebot spricht in erster Linie die Zielgruppe Familien, Bestagers (50+), Gruppen sowie körperbehinderte Menschen an und ist innerhalb kürzester Zeit als einzigartiges Sommerangebot im Tourismusmarkt etabliert.

Der Baumwipfelpfad wirkt als Leuchtturmprojekt im künftigen Naturpark Neckertal. In enger Zu-sammenarbeit können weitere „Parkangebote“ aufgebaut und weiterentwickelt werden.

Partner

Die Vermarktung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Naturpark Neckertal, sowie den Tourismusorganisationen Toggenburg Tourismus, Tourismus Appenzell und Ostschweiz Tou-rismus. Durch die Allianz mit diesen Partnern kann eine breite Kundschaft erschlossen werden ohne selbst entsprechende Märkte bearbeiten zu müssen. Zusätzlich werden die kantonalen Tourismusorganisationen der Nachbarkantone sowie der Bodenseetourismus mit Informationen bedient. Eine Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus ist anzustreben.

Weitere wichtige Partner, die im Zuge des Marketings angefragt werden können sind die Ver-kehrsbetriebe (SBB, Postauto) sowie Detailhändler im Outdoorbereich (z.B. Transa, Mammut, Intersport, etc.), die mit einzelnen gezielten Werbeaktionen auf das Angebot aufmerksam ma-chen können.

Kommunikation

Die Kommunikation, insbesondere die Mund-zu-Mund-Werbung hat eine grosse Bedeutung für den Erfolg des Projekts. Damit diese funktioniert bedarf es zufriedener Gäste, welche ihr positi-ves Ferienerlebnis weiter kommunizieren.

21/76

Page 22: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Instrumente

a) Printmedien: Es werden eine Informationsbroschüre und ein Flyer entwickelt, die eine um-fassende Information über den Pfad und seine Angebote ermöglichen. Diese liegen bei al-len Leistungsträgern und Tourismusbüros in der Region sowie im Kanton aus.

In den lokalen Medien wie auch im Park-Newsletter wird regelmässig über den Baumwip-felpfad berichtet. Zusätzlich werden verschiedene touristische Fachmagazine mit Berichten bedient. Daneben sind Special Interest Magazine (z.B. Mitgliederzeitschriften von Alpin- und Umweltverbänden, Schweizer Familie, etc.) oder Kundenzeitschriften von MIGROS, Volg oder der Raiffeisenbank ein guter Werbeträger.

Alle Schulen und Vereine der Region, wie auch Organisationen und Institute, die sich mit behinderten Menschen auseinandersetzen, werden mit einem Werbeschreiben über das Angebot informiert.

Die Entwicklung des Logos des Pfades und/oder allenfalls eines Maskottchens ist zu prü-fen. Eventuell kann ein kantonaler Schulwettbewerb oder auch eine Ausschreibung an ei-ner Kunstschule für zusätzliche Akzeptanz und Aufmerksamkeit sorgen.

b) Homepage: Die Website wird als wichtiger Vertriebs- und Informationskanal gepflegt und ausgebaut. Die Inhalte sind aktuell und die Navigation benutzerfreundlich. Sie bietet die notwendigen Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen, Anfahrt, Angebote und Anlässe, etc. Für die Medien sind entsprechende Bilder und Medienberichte hinterlegt. Aktuelle Bild-serien auf der Homepage zeigen bereits während der Bauphase den Fortschritt der einzel-nen Bauabschnitte. Technologische Neuerungen werden geprüft und fliessen, wenn mög-lich und sinnvoll, in die Gestaltung der Seite ein. Ziel ist es, eine hohe Besucherzahl zu ge-nerieren. Der Umstand, dass sich immer mehr Besucher mit Smartphones und Tablets im Netz bewegen, soll ebenfalls berücksichtigt werden. Ausserdem ist ein ständiges Control-ling der Seite wichtig. Ein besonderes Augenmerk ist der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu schenken.

c) Social Media: Ziel ist es, durch die neuen Medien insbesondere mit den jüngeren Gästen in Kontakt zu treten, die Kundenbindung zu stärken und das Image zu verbessern (face-book, You Tube und Twitter etc.). Wichtig ist, dass die Social-Media-Kanäle mit Sorgfalt ausgewählt werden, um eine Verzettelung zu vermeiden und eine möglichst kundenspezifi-sche Kommunikation zu ermöglichen.

d) Eröffnung: Mit der Eröffnung werden alle regionalen, kantonalen und nationalen Medien sowie die Radio- und Fernsehsender eingeladen. Es ist zu klären, ob in Zusammenarbeit mit Ostschweiz Tourismus eine Medienreise von Urlaubs- und Reiseanbietern sowie Tou-rismusorganisationen im Vorfeld durchführbar ist.

e) Tag der offenen Tür: Ein mal im Jahr werden alle Leistungsträger der Region sowie Tou-rismus Organisationen, Hotellerie und Bergbahnen auf den Baumwipfelpfad eingeladen und die neuesten Attraktionen vorgestellt.

f) Anlässe: In Zukunft finden jedes Jahr 2-3 besondere Anlässe (Candle-Light-Dinner, Mär-chennacht, Konzert) auf dem Baumwipfelpfad statt, die von der Bevölkerung wie auch von den Gästen stark besucht werden.

22/76

Page 23: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Zusätzlich werden auf dem Baumwipfelpfad sowie in seiner Umgebung künftig unterschied-liche Führungen und Exkursionen angeboten, an denen gezielt Informationen über Wald, Natur, Landschaft und Kultur von geeigneten Führern vermittelt werden. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Naturpark Neckertal anzustreben.

g) Messen & Ausstellungen: Eine grosse Kundenmenge wird durch die Teilnahme an Mes-sen & Ausstellungen erreicht. Aufgrund des hohen Aufwands müssen hier Wege gefunden werden, wie die knappen Mittel effizient eingesetzt werden können, z.B. durch gemeinsame Auftritte mit Partnern (Tourismusorganisation, Naturpark).

h) Rauminformation: Der Baumwipfelpfad ist ausreichend entlang der Zufahrtsstrassen be-schildert, sodass eine möglichst einfache Anfahrt ermöglicht wird.

i) Sponsoring: Mit Hilfe eines gestuften Sponsoringsystems können weitere Partner für die Anlage gewonnen werden. Ein entsprechendes Konzept ist zu erarbeiten. Je nach Auswahl des Hauptsponsors und weiterer Partner sind neben der eigentlichen Finanzierungshilfe Synergieeffekte in der Werbung, z.B. durch eigene Kundenzeitschrift, Newsletter, Firmen-anlässe etc. zu erwarten.

5.4 Preispolitik

Die Preisbildung orientiert sich an vergleichbaren Angeboten in der Region bzw. den bestehen-den Anlagen in den Nachbarländern. Ausgehend von 30‘000 Besuchern im Jahr ergeben sich folgende Eintrittspreise. Dabei wird ein Preisspektrum je nach angestrebtem Einnahmenbudget berücksichtigt. Tab. 3: Einnahmen in Korrelation zu Eintrittspreisen

Eintrittspreise [Franken] Besucher-zahlen Einnahmen / Jahr [Franken]

Szenario

A Szenario

B Szenario

C Szenario

A Szenario

B Szenario

C

Erwachsene 10 12 14 7'000 70'000 84'000 98'000 Jugendliche ab 16 Jahren, Studenten, Rentner 8 8 10 500 3'750 4'000 5'000

Kinder von 5 bis 15 Jah-ren 5 6 7 500 2'500 3'000 3'500

Kinder bis 4 Jahren** Eintritt frei Eintritt frei Eintritt frei

Familien

Erwachsene 7 8 10 10'000 70'000 80'000 100'000

Jugendliche ab 16 Jahre 6 7 8 2'000 12'000 14'000 16'000

Kinder von 5 bis 15 Jahren 4 5 6 8'000 32'000 40'000 48'000

Gruppen (Schulen, Ju-gendorganisationen)

Jugendliche ab 16 Jahren 6 7 8 1'000 6'000 7'000 8'000

Jugendliche bis 15 Jahren 4 5 6 1'000 4'000 5'000 6'000 Summe 30'000 200'250 237'000 284'500

Mehrwertsteuer 14'833 17'556 21'074

TOTAL excl. MwSt. 185'417 219'444 263'426

23/76

Page 24: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6 Infrastrukturen

6.1 Kernelemente des Baumwipfelpfads

Der Baumwipfelpfad besteht aus den Elementen

• Baumwipfelpfad

• Zutrittskontrolle

• Kassenbereich, Kiosk & WC-Anlagen

• Erlebnisrutsche

• Abenteuerspielplatz

Diese Angebote stellen den Kern der Anlage dar und decken die Grundbedürfnisse der Ziel-gruppen Familien, 50 Plus und behinderte Menschen ab.

6.1.1 Baumwipfelpfad

Der Baumwipfelpfad hat eine Länge von rund 460 m und schlängelt sich auf annährend gleicher Höhe durch das Gelände. Durch das stark kupierte Gelände und die steilen Taleinschnitte im südöstlichen Bereich, ragt der Pfad an diesen Stellen über die eigentlichen Baumhöhen des Waldes hinaus und öffnet den Blick in die Landschaft und über die tiefer gelegenen Bäume.

Ein- und Ausgang des Pfades befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Blockhaus.

Der Pfad ist eine filigran, geschwungene Holzkonstruktion in Ständerbauweise. Alle Elemente sind aus Holz. Lediglich in den steilen Partien müssen einzelne Ständer aus statischen Gründen mit Stahlkonstruktionen ergänzt werden. Die Verankerung im Boden erfolgt mit Krinner-Schraubfundamenten und einzelnen Betonfundamenten. Der gesamte Weg ist mit einem beid-seitigen Geländer aus Drahtseilgeflecht und hölzernem Handlauf gesichert.

Insgesamt fügt sich der Weg gut in die Landschaft ein. Der Eingriff für die Baumassnahmen wird minimiert. Aufgrund der speziellen Statik ist eine filigrane Bauweise möglich.

24/76

Page 25: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Geländeaufriss Baumwipfelpfad

Längsschnitt Bereich Blockhaus

Längsschnitt Bereich Südosten

25/76

Page 26: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

3D-Ansicht Modell

26/76

Page 27: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

27/76

Page 28: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Technische Konstruktion

Querschnitt Stützenkonstruktion Querschnitt Gehweg

28/76

Page 29: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Wegverlauf mit Ein- und Ausblicken am Baumwipfelpfad

> <

< >

29/76

Page 30: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.1.2 Zutrittskontrolle

Für die Zutrittskontrolle gibt es unterschiedliche Ausführungsmöglichkeiten. Damit der Zutritt auch ohne anwesendes Personal möglich ist und ein unbefugtes Betreten verhindert werden kann, sollte der Zugang elektronisch über ein entsprechend hohes Drehkreuz und Ticketlesege-rät gesichert sein. Der elektronische Einlass muss möglichst kundenfreundlich funktionieren (Beispiel Magnetkarte Skigebiet). Die Eintrittsmarken können parallel zum Kassenhäuschen auch an einem Automat mit Scheckkarte und Bargeld gelöst werden. Leider hat sich in der Pra-xis gezeigt, dass diese Automaten teilweise recht störanfällig sind bzw. die Gäste mit der Be-nutzung überfordert sind. Es braucht daher insbesondere bei grösserem Besucherandrang eine gute Gästebetreuung und die Möglichkeit, Tickets auch direkt an einer Kasse bzw. Kiosk kaufen zu können. Das Ticket ist am selben Tag mehrfach benutzbar und gilt auch für die Benutzung der Erlebnisrutsche.

Bild: Beispiel Zutrittskontrolle Waldwipfelpfad Rachau

07.04.2014 30/76

Page 31: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.1.3 Kassenhäuschen / Kiosk / Pforte / WC

Es ist davon auszugehen, dass das bestehende Blockhaus der Genossenschaft Holz Mogels-berg nur begrenzt zur Verfügung steht. In jedem Fall wäre aber hier mit einem entsprechenden Umbau (Kassenbereich, WC-Anlagen) zu rechnen.

Für die Berechnung der Baukosten werden die Ansätze gemäss Hauseigentümerverband HEV Schweiz in Höhe von 800 CHF pro m3 umbauter Raum angesetzt. Danach ergeben sich für ei-nen Kiosk mit integriertem Eingang und WC und einer Gesamtgrösse von 40 - 50 m2 als einge-schossiges Gebäude mit 3 m Höhe Baukosten von rund 120‘000.- CHF. Um grössere Mengen von Gästen insbesondere bei schönem Wetter bedienen zu können, braucht es einen entspre-chend bestuhlten Aussenraum. Ausgehend von einer rund 80 m2 grossen Fläche (ausreichend für rund 8 Partygarnituren, 64 Personen) ergeben sich Kosten für die Bearbeitung der Fläche von 8‘000 CHF und für die Bestuhlung (8 Bierzeltgarnituren) rund 1‘200.- Franken.

Bild: Beispiel: Kiosk, Eingang und WC in Hei-denheim, Deutschland. Baukosten: 165'000 Euro bei 52 m2 Grundfläche und 161 m3 um-bauter Raum (Höhe ca. 3 m), 4 WC Damen und Herren, Baby Wickeltisch, kleiner Auf-enthaltsbereich und Kiosk, Holzrahmenbau mit Flachdach.

6.1.4 Naturerlebnisspielplatz

Spielgeräte öffentlicher Spielplätze müssen der EN 1176 entsprechen und von der bfu abge-nommen werden. Die Richtwerte für Spielplatzgrössen/Spielflächen liegen bei:

• Kinder bis 6 Jahre: min. 150 m2

• Kinder zwischen 6 und 10 Jahren: min. 450 – 800 m2

• Kinder zwischen 10 und 18 Jahren: min. 600 – 4'000 m2

Die Mindestgrössen ergeben sich aus den jeweiligen Sicherheitsbereichen, die im Fallbereich von Spielgeräten benötigt werden.

Der Spielplatz sollte wenn möglich für alle Altersgruppen geeignet sein. Werden die Mindest-grössen aller Altersgruppen addiert ergibt sich eine Spielfläche von mindestens 1'200 m2. Da vielleicht nicht alle Altersgruppen gleichmässig vertreten sind, gehen wir von einer Spielfläche in der Grösse von 800 – 1'000 m2 aus. Basierend auf den Erfahrungen verschiedener Beispiele wird ein Kostenfaktor von 55.- CHF / m2 bei einer einfachen Ausführung zu Grunde gelegt. So-mit ergeben sich Kosten in Höhe von rund 55‘000.- Franken für den Erlebnisspielplatz.

07.04.2014 31/76

Page 32: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Bild: Beispiel Abenteuerspielplatz Skywalk Allgäu

07.04.2014 32/76

Page 33: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.1.5 Erlebnisrutsche

Eine Erlebnisrutsche hat eine besonders hohe Attraktivität für Kinder, Jugendliche und Erwach-sene. Aufgrund des steilen Geländes ist an verschiedenen Stellen im Gelände eine Realisie-rung denkbar.

Abb. 6: Übersicht Standortvarianten Rutsche

Variante Nordseite:

Das Gelände weist auf der Nordseite eine mittlere Neigung von rund 10-12° (ca. 20%) auf. Die Fläche ist leicht zugänglich, übersichtlich und liegt hauptsächlich im Landwirtschaftsbe-reich. Der Ausgang der Rutsche kann bei einer Länge von rund 100 m möglichst nahe an den Wanderweg gelegt werden, was den Rückweg zum offiziellen Eingang des Baumwipfel-pfads vereinfacht. Der Rutschenverlauf und der Ausgang können allenfalls vom Rand des Spielplatzes aus eingesehen werden, falls Kinder die Rutsche selbstständig benutzen (Auf-sicht der Eltern). Gleichzeitig könnte die Rutsche auch als Ausstieg vom Baumwipfelpfad Richtung Parkplatz genutzt werden.

Der Nachteil ist, dass die Rutsche im Wiesengelände sehr stark auffällt und einen Eingriff in das Landschaftsbild bedeutet. Die Bewirtschaftung des Wiesengeländes wäre eingeschränkt.

07.04.2014 33/76

Page 34: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Die sichtbare Rutsche kann aber auch ein zusätzlicher Anreiz für die Besucher sein, wenn sie die Rutsche bereits vom Parkplatz aus sehen können.

Variante Südostseite:

Auf der Südostseite verläuft die Rutsche ausschliesslich im Wald. Das Gelände ist sehr steil (Neigung 58° / 160%), sodass die Geschwindigkeit auf der Rutsche kritisch werden kann. Die Neigung sollte durchschnittlich 40° nicht überschreiten, Winkel > 60° sind unzulässig3. Je steiler das Gelände, desto schräger muss die Rutsche zum Hang verlaufen oder desto mehr Kurven müssen vorgesehen werden. Wahrscheinlich ist ein zusätzlicher Weg notwendig, um die Benutzer wieder bergauf zum Baumwipfelpfad zurückführen zu können. Will man den Ausgang der Rutsche an den unteren Waldweg anschliessen, würde das eine entsprechen-de Rutschlänge von mindesten 100 m bedeuten.

Nachteilig ist, dass innerhalb des Waldes die Beschädigung der Rutsche durch umfallende Bäume oder herabfallende Äste möglich ist. Die Baukosten liegen bei dieser Variante wahr-scheinlich höher, da die Konstruktion aufwendiger ist und das Gelände schwerer zugänglich ist.

Es gibt unterschiedliche Ausführungsmöglichkeiten. Die Rutsche kann komplett geschlossen sein, im Sinne einer Röhre, was die Unfallgefahr deutlich minimiert. Das Rutschen im Dunkeln kann dabei vom Benutzer als sehr spannend empfunden werden, es kann aber auch Angstgefühle und Orientierungslosigkeit auslö-sen, insbesondere auf einer Länge von mehr als 100m. Eine halboffene Rutsche (Halbschalenrutsche) erlaubt ein intensiveres Landschaftserlebnis, allerdings ist die Verletzungsgefahr deutlich höher.

Die Rutsche kann als Abkürzung für den Ausstieg die-nen oder als eigenständiges, wiederbegehbares Ele-ment konstruiert werden. Die Rutsche ist direkt vom Baumwipfelpfad aus begehbar.

Bild: Baumkronenweg Waldkirch, Röhrenrutsche

3 sichere Schule, Spielplatzgeräte, Unfallkasse NRW, 2008

07.04.2014 34/76

Page 35: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Beispiele für verschiedene Rutschen:

Skywalk Allgäu, Röhrenrutsche Ausstieg Burg Breuberg Odenwald, Halbschalenrutsche

Wipfelwanderweg Rachau, Halbschalenrutsche

Je nach Ausführung und Länge ist mit sehr unterschiedlichen Baukosten zu rechnen. Die Röh-renrutsche auf dem Baumkronenweg Waldkirch hat beispielsweise bei einer Länge von 190 m Kosten in Höhe von 180‘000.- Franken verursacht. Eine konkrete Offerte für den Baumwipfel-pfad Neckertal müsste noch eingeholt werden.

07.04.2014 35/76

Page 36: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.2 Ergänzende Infrastrukturen

Rund um den Baumwipfelpfad gibt es ein grosses Potential für ergänzende Angebote, die die Attraktivität des Standorts als Halb- oder Ganztagesausflug steigern. Die Angebote können un-abhängig vom Baumwipfelpfad genutzt werden. Wichtig ist, dass sie den Bedürfnissen der Ziel-gruppen entsprechen und zum Wiederkommen zu veranlassen.

6.2.1 3D-Bogenschiessanlage

Seit einigen Jahren gewinnt das Traditionelle Bo-genschießen à la Robin Hood in der freien Natur an Beliebtheit. Im Gegensatz zu dem bekannten wettkampfmässigen Bogenschiessen mit dem Recurvebogen auf Zielscheiben, wird meist auf ei-nem Waldparcours eine Jagd simuliert und auf Tierattrappen geschossen. Die Situation wird da-bei möglichst eng an das jagdliche Vorbild ange-lehnt.

Der Schütze muss durch Astgabeln hindurch, Hänge hinauf oder von Hochständen herab im Stehen, kniend oder sogar liegend versuchen, das Ziel zu treffen. Zu einem Parcours gehören typischerweise 28 Ziele, auf die jeweils bis zu 3 Pfeile geschossen werden dürfen.

In der Schweiz gibt es derzeit rund 80 Bogensportvereine (z.B. Ostschweizer Bogensportverein mit 150 Mitgliedern), aber erst sehr wenige anspruchsvolle 3D-Bogenparcours. Die beiden nächst gelegenen Parcours sind in Malbun/Liechtenstein und in Nidwalden zu finden (siehe auch www.3dbogenschiessen.com).

Das Waldgelände im Südosten des Baumwipfelpfads würde sich durch die steilen Hänge und den idyllischen Bachtobel für einen entsprechenden Parcours eignen. Der Parcours könnte vom Baumwipfelpfad aus betreut und entsprechendes Material (Kurskarte, Leihbögen, etc.) im Kiosk bezogen werden oder in Zusammenarbeit mit einem entsprechenden Anbieter autonom betrie-ben werden. Weitere Angebote wie Schnupperkurse, Bogentraining, Bogenbau etc. sind denk-bar.

Die Anlage eines Parcours kostet zwischen 10‘000.- und 15‘000.- Franken.

07.04.2014 36/76

Page 37: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.2.2 Niederseilgarten

In einem Niederseilgarten kann der Gast Klettern ohne Risiko.

Ein Niederseilgarten ist eine „Balancierstre-cke“ aus Seilen, Spanngurten, Netzen usw. Die Jugendlichen befinden sich in der Regel in einer Höhe von 30 – 100 cm. Eine Verlet-zungsgefahr ist so bei richtigem Umgang na-hezu ausgeschlossen. Gefördert wird hierbei:

• Körperbeherrschung • Gleichgewichtsgefühl • Gruppen- und Teamfähigkeit • Motorik • Ausdauer

Bild: Niederseilgarten Hauptschule Türkheim

Die Anlagen sind besonders für Gruppen und Schulen geeignet. Der Bau einer solchen Anlage kostet zwischen 20‘000 und 30‘000 Franken.

6.2.3 Themenpfad

In Ergänzung zum Baumwipfelpfad kann ein Themenweg in der Umgebung realisiert wer-den. Erfahrungsgemäss hat ein Themenweg eine Länge von 2-3 km, spricht in erster Linie das Zielpublikum „Familien mit Kindern“ an und basiert auf einer erlebnispädagogischen Konzeption. D.h. die Vermittlung der Themen sollte möglichst interaktiv erfolgen. Für die Realisation eines interaktiven Themenwegs kann mit Kosten in Höhe von 60‘000 - 80‘000 Franken gerechnet werden. Dabei bietet es sich an, den bereits bestehenden Themenweg im Steinwäldli aufzuwerten.

Bild: Sinnespfad Hütwilen

07.04.2014 37/76

Page 38: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

6.2.4 Baumhäuser / Podhouse

Passend zum Naturerlebnis werden im Umfeld des Baumwipfelpfads 2-3 Baumhäuser realisiert, die das Gefühl von „Schlafen unter Bäumen“ vermitteln. Die Häuser selbst sind unabhängig vom Baumwipfelpfad zugänglich und individuell buchbar. Als Vorlage dienen die Holzhäuser der Firma Podhouse. Das sind einfache Holzhauskonstruktionen in bogenbauweise, die eine einfa-che Unterbringung für 2-4 Personen bieten. Um ein entsprechendes Baumhausflair zu generie-ren können die Podhäuser auf ein ca. 2-3 m hohes Podest gestellt werden.

Die Häuser haben weder Wasseranschluss, noch ist eine Küchen- oder Kocheinrichtung vorge-sehen. Die Häuser dienen rein der Übernachtung. Die Verpflegung (Frühstück / Z’Nacht) kann auf Vorbestellung über das Kiosk organisiert werden. Ein Wasserhahn am Blockhaus bzw. die sanitären Anlagen können von den Hausbewohnern mitgenutzt werden.

Bild: Beispiel Campingplatz Flims

6.3 Ehemaliges Alters- und Pflegeheim Mogelsberg

Das ehemalige Alters und Pflegeheim Mogelsberg APH liegt unterhalb des Baumwipfelpfads in unmittelbarer Nachbarschaft zu den geplanten Parkplätzen. Momentan ist das Heim an eine ex-terne Pflegeinstitution für behinderte Menschen verpachtet. Die weitere Nutzung ist offen.

Ziel ist es, die beiden Projekte künftig aufeinander abzustimmen und mögliche Synergieeffekte zu nutzen. Folgende Synergien sind denkbar:

• Gemeinsamer Betrieb Café APH & Kiosk Baumwipfelpfad: Das APH betreibt eigenstän-dig den Kiosk am Baumwipfelpfad. Das Personal kann je nach Bedarf sowohl im APH als auch im Kiosk eingesetzt und die vorhandenen Infrastrukturen besser ausgenutzt werden.

• Gemeinsamer Unterhalt: Sowohl das APH als auch der Baumwipfelpfad braucht eine regelmässige Pflege und Unterhalt. Beides könnte von einer Person in Form eines Hauswarts übernommen werden.

07.04.2014 38/76

Page 39: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

• Pensionsbetrieb: Aufgrund der bestehenden Räumlichkeiten und Infrastrukturen sind die Möglichkeiten für eine Ferienvermietung der Zimmer an Familien, Schulen und Gruppen zu prüfen.

• Entwicklung eines wetterunabhängigen Indoorangebots: Innerhalb des Gebäudes wird eine Bewegungslandschaft für Kinder und Jugendliche von 5 bis 15 Jahren entwickelt. Z.B. Schnitzelgrube als Fallgrube, Boulderwand, Balancieren über der Grube, Trampo-lin, kleines Spielfeld mit weichem Boden zum Austoben.

Bild: Beispiel Sportpark 18.61 in Rottenburg

Bild: Boulderraum Villa am See, Wädenswil

• weitere ergänzende Angebote: Kurse in Landart oder auch Landfrauenküche. • Naturwerkstatt: Es ist zu prüfen, ob die Einrichtung einer Naturwerkstatt (Seminarraum

mit Umweltbildungsmöglichkeiten und Naturerfahrung) in Zusammenarbeit mit dem Na-turpark möglich ist. Dadurch könnten speziell Schulen und Gruppen angesprochen und die Auslastung des Gebäudes gesteigert werden. Eventuell ist auch eine behindertenge-rechte Ausstattung möglich, so dass hier die einzigartige Möglichkeit entsteht, körperbe-hinderten Menschen Natur und Umwelt in- und ausserhalb des Gebäudes näher zu brin-gen.

• Landwirtschaft: in den angrenzenden landwirtschaftlichen Gebäuden werden ein Strei-chelzoo und eine Heuhüpfburg realisiert. Beide Angebote sprechen insbesondere Fami-lien mit Kindern an. Während die Kinder fasziniert den Streichelzoo besuchen und den

07.04.2014 39/76

Page 40: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Heuhupfstadel ausprobieren, können die Erwachsenen in Sichtweite und in Ruhe Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des APH geniessen.

• Natur-Ferienangebote für körperbehinderte Menschen: Aufgrund der bestehenden Infra-struktur können spezielle Ferienangebote für körperbehinderte Menschen entwickelt werden. Mit Hilfe des Baumwipfelpfads und der behindertengerechten Naturwerkstatt sind unterschiedlichste Naturerfahrungen möglich.

Fazit: Es bieten sich verschiedene Synergien für beide Infrastrukturen an. Die grössten Vorteile liegen in einer gemeinsamen Bewirtschaftung und Betreuung des Kiosk- und Cafébetriebs durch das APH sowie in der breiteren Angebotsgestaltung für die gleiche Zielgruppe. Das APH kann aber nicht alleine durch den Baumwipfelpfad existieren. Es braucht ein eigenes Standbein. Die Kombination von Sozialeinrichtung, behindertengerechtem Wohn- und Ferienraum sowie Unterkünfte für Jugendgruppen sollte geprüft werden.

6.4 Blockhaus Mogelsberg

Das Blockhaus Mogelsberg liegt im Steinwäldli oberhalb von Mogelsberg. Es wurde 2007 von der Genossenschaft Holz Mogelsberg gebaut, hat eine Grundfläche von rund 70m2 und wird zur Zeit für Vereinsanlässe und Weiterbildungen im Bereich Wald, Holz und Jagd genutzt. Zusätz-lich besteht die Möglichkeit, das Blockhaus für private Feierlichkeiten zu buchen. Das Block-haus bietet Platz für 60 – 70 Personen und ist mit einer entsprechenden Küche und Sanitäran-lagen eingerichtet. Eine Übernachtung ist nicht möglich.

Eine gemeinschaftliche Nutzung des Blockhauses durch den Baumwipfelpfad und die Genos-senschaft bietet sich an. Wenn das Blockhaus für den Baumwipfelpfad während den Öffnungs-zeiten von 10.00 – 18.00 Uhr genutzt werden kann, würde das den Neubau einer zusätzlichen Infrastruktur deutlich verringern. Insbesondere bei schlechtem bzw. kühlem Wetter können sich die Gäste hier aufwärmen und sich verpflegen. Der Küchenbereich kann allenfalls als Kiosk- und Kassenbereich genutzt werden. Ob hierfür Umbauarbeiten notwendig sind, ist abzuklären. Die Kapazitäten der Sanitäranlagen müssen dem Besucheraufkommen angepasst werden. Derzeit besteht je ein Damen und Herren WC sowie eine Behindertentoilette. Der Bedarf an Sanitäranlagen würde bei einem vergleichbaren Restaurantbetrieb bei drei Damentoiletten, zwei Herrentoiletten und drei Pissoirs liegen (Richtwerte VSSH / SI-Norm).

Gemeinschaftliche Nutzung

Aufgrund der Öffnungszeiten (Mittwoch bis Sonntag, von 10.00 – 18.00 Uhr) sollte grösstenteils eine gleichzeitige Nutzung des Blockhauses für Vereinsanlässe und für die Besucher des Baumwipfelpfads möglich sein. Bei Abendveranstaltungen wird es kaum Überschneidungen ge-ben. Bei durchschnittlich 100 Gästen/Tag ist auch tagsüber ein Parallelbetrieb möglich. Am Wo-chenende und in den Ferien wäre die Nutzung für den Verein tagsüber stärker eingeschränkt, da hier mit deutlich mehr Besuchern gerechnet werden muss und ein Parallelbetrieb kaum rea-lisierbar ist.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Naturpark und die Verbindung mit dem Baumwipfelpfad ist davon auszugehen, dass das Blockhaus künftig stärker bekannt ist und häufiger genutzt wird. Insbesondere Schulen und Gruppen könnten den Raum stärker als mobiles Klassenzimmer nutzen, sofern es im APH Mogelsberg keine Alternative gibt.

Fazit: Mit der Genossenschaft muss eine entsprechende Nutzungsvereinbarung des Gebäudes verhandelt werden.

07.04.2014 40/76

Page 41: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

7 Umwelt

7.1 Mobilität

Ein Ziel im naturnahen Tourismus ist es, die sanfte Mobilität zu stärken und den Modal Split weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum ÖV mit attraktiven Angeboten zu erleichtern. Es wäre daher wünschenswert, wenn möglichst viele Gäste für die Anreise zum Baumwipfel-pfad den ÖV nutzen können. Mit dem Bahnhof in Mogelsberg und der neuen halbstündigen Zuganbindung sind dafür die notwendigen Voraussetzungen gegeben. Erfahrungsgemäss rei-sen aber die meisten Gäste aus Gewohnheit und Bequemlichkeit trotzdem mit dem eigenen Au-to an.

In der Analyse der Raum und Verkehrsplanung wurden verschiedene Erschliessungsvarianten und Parkierungsmöglichkeiten rund um den Baumwipfelpfad untersucht. Das darauf basierende Mobilitätskonzept (Anhang 5) zeigt auf, dass eine Erschliessung des Baumwipfelpfads ohne zu-sätzlichen PW-Verkehr im Dorfzentrum möglich ist. Damit kann eine wichtige Vorgabe der Ge-meinde Mogelsberg – kein zusätzlicher Verkehr im Dorf - erfüllt werden.

Abbildung 7: Grobkonzept Erschliessung und Parkierung, Mobilitätskonzept 2013

Die Parkplätze könnten im Bereich des ehemaligen APH Mogelsberg realisiert werden, sofern eine Umnutzung der landwirtschaftlichen Flächen südlich des Gebäudes möglich ist. Der Bau der 60 notwendigen Parkfelder verursacht Kosten in Höhe von mindestens 300‘000 Franken. Im Norden könnte zusätzlich eine Wiesenfläche (ehemalige Mülldeponie) unterhalb des Gebäudes als Puffer für Spitzentage genutzt werden. Der bestehende kleine Parkplatz beim Steinwäldli wird für behinderte Personen reserviert. Neben den Kosten für den Neubau weist diese Variante weitere Nachteile auf. Der Besucher muss, um zum Eingang des Baumwipfelpfads zu gelangen, eine deutlich längere und anstrengende Wegstrecke bergauf zu Fuss zurücklegen. Der beste-hende Fussweg ist sehr steil und muss auf Teilstrecken insbesondere für Familien mit Kinder-

07.04.2014 41/76

Page 42: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

wagen und ältere Personen angepasst werden. Ferner werden die Gäste bei dieser Erschlies-sungsvariante komplett am Dorf vorbeigeführt, was die Möglichkeiten für eine zusätzliche Wert-schöpfung im Dorf (z.B. Gastronomie) schmälert.

Ein entsprechender Parkplatz gleich neben dem Baumwipfelpfad wäre wesentlich attraktiver, würde aber aufgrund der engen Strassenführung bei entsprechendem PW-Aufkommen zu ver-kehrstechnischen Schwierigkeiten führen.

Alternativ dazu könnten die bestehenden Parkplätze sowie die Strassenränder im Dorfzentrum als Parkflächen genutzt werden. Die Wegdistanzen wären zwar ähnlich und es hätte mehr Ver-kehr im Dorf, es müssten aber keine neuen Parkplätze realisiert werden.

Mit dem Einbezug des Bahnhofs können zusätzlich ÖV-affine Bevölkerungsgruppen ohne Auto (z.B. Jugendgruppen, Schulen, ältere Menschen) für den Baumwipfelpfad gewonnen werden. Die Wegführung vom Bahnhof bzw. vom Parkplatz APH Mogelsberg ist zu optimieren und eine attraktive Gestaltung der Wege notwendig.

Ein Shuttlebusbetrieb mit Anbindung an den Bahnhof und den Parkplatz ist nicht wirtschaftlich. Nutzungsmöglichkeiten für ein örtliches Ruftaxi sind zu prüfen.

7.2 Umweltschutz/Ökologie

Es ist vorgesehen, die bereits vorhandenen Sanitäranlagen und Einrichtungen des Blockhauses zu nutzen. Um den Besuchermengen gerecht zu werden, sind Erweiterungen oder allenfalls ein Neubau notwendig. Es ist zu prüfen, ob die Bauten an die bestehende Kanalisation ange-schlossen werden können bzw. ob diese ausreichen.

7.3 Wildschutz

Es liegt kein Wildschutzgebiet vor. Ergänzende Infrastrukturen werden mit der Wildhut und den örtlichen Jägern abgestimmt.

7.4 Raumplanung

Das Projekt liegt ausserhalb der Bauzone und unterliegt somit dem Planungs- und Genehmi-gungsverfahren des Kantons. Die Baurechtliche Vorabklärung des Kantons ist positiv. Die Standortgebundenheit für den Baumwipfelpfad selbst ist gegeben und dadurch eine Ausnah-mebewilligung möglich. Zusätzliche Infrastrukturen sowie der Kioskbetrieb wurden zum damali-gen Zeitpunkt nicht geprüft.

Derzeit befindet sich die Nutzungsplanung der Gemeinde Neckertal in der Überarbeitung. Unter anderem ist eine Umwandlung der Landwirtschaftszone angrenzend an das APH Mogelsberg in eine Grünzone vorgesehen. Dadurch wäre der Bau der geplanten Parkplätze an dem jetzt vor-gesehen Standort eher möglich.

Die baurechtlichen Abklärungen für die weiteren Infrastrukturen, wie Naturerlebnisspielplatz, Er-lebnisrutsche, Baumhäuser etc. sollte vor der Baueingabe erfolgen. Ebenso ist definitiv mit der Genossenschaft Holz Mogelsberg zu klären, welche Nutzungsmöglichkeiten für das bestehende Blockhaus bestehen. Ein zusätzlicher Bau für Sanitäranlagen, Kiosk und Kasse wäre im Vorfeld mit dem Kanton zu klären.

7.5 Wald

Gemäss Stellungnahme des Kantonsforstamtes ist der Standort Steinwäldli geeignet. Die be-troffene Waldfläche ist im Sinne einer Waldentwicklungsplanung bereits als Wald mit Erholungs-

07.04.2014 42/76

Page 43: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

funktion definiert. Weiter bestehen auf der Fläche in geringem Ausmass geschützte Waldflä-chen gemäss NHG und ein Teil der vorgesehenen Waldfläche liegt im Schutzwald. Für die Be-willigung von Bauprojekten gelten daher für diese Flächen erhöhte Anforderungen (Interessen-abwägung). Mit einer angepassten Linienführung lässt sich die Beeinträchtigung dieser Flächen auf ein Minimum reduzieren, für betroffene geschützte Waldgesellschaften ist angemessener Ersatz zu leisten. Es ist noch offen, ob es für die Nutzung eine Rodungsbewilligung braucht.

7.6 Schutzgebiete

Gemäss kantonalem Richtplan sind keine Schutzgebiete betroffen. Der Standort liegt in der ty-pischen Streusiedlungslandschaft des Kantons. Damit wird die Umnutzung bestehender Ge-bäude ausserhalb der Bauzonen, die infolge des Strukturwandels ihren landwirtschaftlichen Verwendungszweck verloren haben, gegenüber der allgemeinen Regelung in Art. 24 RPG er-leichtert.

7.7 Wetter

Für meteorologische Auswertungen stehen die Daten des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie zur Verfügung (Messstation Säntis und Hörnli). Im Durchschnitt ergeben sich dar-aus in den Sommermonaten für die Region rund 15 Tage mit mehr als 1mm Niederschlags-menge, Tagestemperaturen von 10-15°C und Höchstwerte von bis zu 23°C.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass an rund der Hälfte der Tage aufgrund ungeeigne-ter Wetterbedingungen kaum Gäste den Weg auf den Baumwipfelpfad finden werden. Je nach Wetterlage braucht es daher einen flexiblen Personaleinsatz.

07.04.2014 43/76

Page 44: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

8 Betrieb

8.1 Organisation

Trägerschaft

Der Baumwipfelpfad braucht eine rechtlich anerkannte Trägerschaft damit einerseits Finanzge-ber für das Projekt gewonnen und Fördergelder bei Bund und Kanton beantragt werden können. Andererseits ist eine professionelle Organisation für die Umsetzung und Akzeptanz des Ge-samtprojekts wichtig.

Mögliche Formen der Trägerschaft:

Genossenschaft: Der Vorteil einer Genossenschaft liegt darin, dass die Bevölkerung gut in die Trägerschaft involviert werden kann. Nachteil ist, dass eine Genos-senschaft für eine Fremdfinanzierung seitens Bank häufig nicht akzep-tiert wird.

Aktiengesellschaft Eine AG hätte den Vorteil, dass es eine klare hierarchische Struktur hat und ein entsprechendes Grundkapital als Sicherheit vorliegt. Nachteil ist, dass hier das Stimmrecht über die Aktienanteile geregelt ist und somit eine breite Mitbestimmung eher ausgeschlossen ist.

Der eigentliche Betrieb kann durch die Trägerschaft selbst geführt werden oder auch an eine Betreibergesellschaft bzw. weitere Firma verpachtet werden. Im Zusammenhang mit der Nut-zung des Blockhaus Mogelsberg könnte dies allenfalls eine attraktive Aufgabe für die Genos-senschaft Holz Mogelsberg sein.

Aufgaben der Trägerschaft sind:

• Entwurfs-, Ausführungs- und Genehmigungsplanung beauftragen • Gespräche mit Kreditinstituten führen und die Finanzierung der geplanten Investition

sicherstellen • nach Eingang der Bau- und Betriebsgenehmigung die Bauausführung veranlassen • bei Bedarf Einstellung von Mitarbeitern • nach Fertigstellung kaufmännische Betriebsführung der Anlage bzw. Verpachtung

der Anlage an eine Betreibergesellschaft • Betrieb der Anlage gewährleisten • Vergabe von weiteren Aufträgen, Entwicklung, Betreuung und Verpachtung von Zu-

satzangeboten

In der Trägerschaft sind möglichst alle Interessengruppen sowie weitere Finanzgeber vertreten.

8.2 Personal

Um einen effektiven Betrieb gewährleisten zu können, braucht es ausreichendes und entspre-chend qualifiziertes Personal. Die Erfahrungen der bestehenden Baumwipfelpfade zeigen, dass immer eine Person vor Ort sein sollte. Einerseits fallen täglich Aufgaben im leichten Unterhalt (Reinigung, kleine Reparaturen) an, andererseits muss jemand im Falle von Betriebsstörungen (Kassenbereich) oder Unfall unmittelbar vor Ort sein. Ebenso erwarten die Gäste, dass ein An-sprechpartner da ist, der ihnen ihre Fragen beantwortet.

07.04.2014 44/76

Page 45: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Folgende zentrale Aufgaben fallen im Betrieb an:

• Gästeinformation & Betreuung • Kasse • Unterhalt & Reparaturen • Sicherheit & Notfallregelung • Geschäftsführung

Die Geschäftsführung ist für die Planung, die Organisation und das regelmässige Controlling der Anlage verantwortlich.

Für den laufenden Unterhalt sind Personen mit handwerklichem und technischem Verständnis notwendig. Grössere Reparaturen können an externe Firmen oder den Werkhof der Gemeinde vergeben werden.

Die Gästebetreuung hat sehr grossen Einfluss auf das Image des Baumwipfelpfads und das Wohlbefinden der Gäste. Während den Öffnungszeiten sollte immer ein Ansprechpartner vor Ort sein. Je nach Aufwand kann das beispielsweise in Verbindung mit der Ticketvergabe im Eingangs- bzw. Kioskbereich gelöst werden.

8.2.1 Anforderungen an das Personal

Die Personen, die für Gästebetreuung und den Kassenbereich zuständig sind, sollten sich auf Familien und ältere Personen ebenso einstellen können, wie auf Manager aus Zürich, London oder Tokyo. Englische Sprachkenntnisse sind von Vorteil aber nicht zwingend, da in erster Linie mit deutschsprachigen Besuchern zu rechnen ist.

Für die Geschäftsführung braucht es ein gewisses Verständnis von Finanz- und Arbeitsplanung.

Im Bereich des Unterhalts braucht es handwerkliches Geschick und das Verständnis für selbst-ständiges Arbeiten.

In allen Bereichen ist eine hohe Flexibilität des Personals notwendig. Der Haupteinsatz erfolgt an den Wochenenden, wo es durchaus auch zu Mehrbelastungen kommen kann. In der Woche ist es ausserhalb der Ferien eher ruhig, sodass hier auch andere Arbeiten über den Tag über-nommen werden müssen.

8.3 Personalplanung

Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, wird mit insgesamt 70 - 100% Personalstel-len geplant. Dadurch können Krankheiten wie auch allfällige Engpässe durch erhöhtes Besu-cheraufkommen aufgefangen werden.

Grundsätzlich wird angestrebt, dass die anfallenden Aufgaben möglichst von einer Person in Personalunion ausgeführt werden. Dieser „Allrounder“ ist für Gästebetreuung, Unterhalt, Leitung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es braucht jemanden, der sich für den Baumwipfelpfad ver-antwortlich fühlt und das Projekt mit Herzblut vorwärts bringt. Eine Aufteilung der einzelnen Auf-gaben auf verschiedene Personen führt eher zu einer Verzettelung und der damit verbundene niedrige Lohn zu einer geringen Motivation.

Entscheidend für diese Personalunion ist ein schlanker, unkomplizierter Ticketverkauf bzw. fle-xible Besetzung der Kasse. D.h. dass entweder der Ticketverkauf in der Verantwortung des Ki-osks liegt, oder der Eingangsbereich so gestaltet werden muss, dass die Kasse nicht immer be-setzt sein muss sondern die Gäste bei geringem Andrang die Karte auch an einem Automaten

07.04.2014 45/76

Page 46: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

selbstständig lösen können. Bei grösserem Besucheraufkommen kann für die Kasse oder auch für die Gästebetreuung eine zweite Person zur Aushilfe vorgesehen werden.

Tab. 4: Zusammenstellung Jahresarbeitsaufwand Baumwipfelpfad [Arbeitsstunden]

Gästebetreuung

/ Kasse Unterhalt Betriebsleitung /

Planung / Organisation

Sonstiges Summe Arbeits-stunden

Jan 0 16 32 12 60 Feb 0 16 32 12 60 März 0 80 32 16 128 April 60 30 10 16 116 Mai 60 30 10 16 116 Juni 100 30 10 20 160 Juli 100 30 10 20 160 Aug 100 30 10 20 160 Sept 60 30 10 16 116 Okt 60 30 10 16 116 Nov 0 80 32 16 128 Dez 0 16 32 12 60

Summe 540 418 230 192 1380

Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich für den reinen Betrieb ein Jahresarbeitsvolumen von rund 1‘400 Arbeitsstunden. Wird der Kassenbereich komplett besetzt erhöht sich der Arbeits-aufwand um gut 400 Stunden, was dann einer vollen Stelle gleich kommt. Im ersten Betriebs-jahr ist mit einem deutlich höheren Aufwand zu rechnen, da sich der Betrieb erst einspielen muss und zusätzliche Aufgaben neben dem Alltagsgeschäft übernommen werden müssen.

Fazit: Wir empfehlen anstelle eines eigenen Kassenbetriebs den Verkauf der Tickets über den Kiosk zu organisieren. Während den Öffnungszeiten ist der Kiosk vom Pächter permanent mit einer Person besetzt und der Verkauf der Tickets sowie der Waren kann problemlos parallel bewältigt werden, der zusätzliche Aufwand ist gering. Der Ticketverkauf ist für den Kioskpächter positiv. Jeder Besucher muss mindestens einmal zum Kiosk kommen, womit sich die Chancen für einen besseren Warenumsatz erhöhen. Wochenends und an Spitzentagen braucht es zu-sätzliches Personal, was sowohl im Kiosk als auch beim Ticketverkauf eingesetzt werden kann.

8.4 Öffnungszeiten

Grundsätzlich bietet sich ein Betrieb während der Sommermonate an, sprich von April bis Okto-ber. Während der Wintermonate ist die Anlage geschlossen, da ein Betrieb während dieser Zeit zu aufwendig ist (z.B. Zusatzkosten durch regelmässiges Schneeräumen, Unfallgefahr, etc.).

Eine tägliche Betreuung ist aufgrund der zu erwartenden Besucherzahlen nicht rentabel. Es ist davon auszugehen, dass die Anlage in erster Linie an den Wochenenden besucht wird. Ferner ist der Mittwochnachmittag insbesondere für Schulen und Jugendgruppen interessant. Ver-suchsweise wird die Anlage während der Woche nur von Mittwoch bis Sonntag 10.00 Uhr - 18.00 Uhr geöffnet. In den Übergangsmonaten April, Mai, September und Oktober werden die Zeiten etwas eingeschränkt (Öffnung erst ab 12.00 Uhr). Gruppen haben die Möglichkeit, sich auch ausserhalb der Öffnungszeiten anzumelden.

07.04.2014 46/76

Page 47: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

8.5 Unterhalt

Da die Anlage im Freien steht und Wind und Wetter ausgesetzt ist, braucht es einen regelmäs-sigen Unterhalt. Neben den notwendigen und wiederkehrenden Sicherheitskontrollen (Statik, Materialprüfung, etc.) ist eine tägliche Pflege der Anlage (Reinigung von Laub und Abfall, Repa-ratur kleinerer Beschädigungen, Wartungsarbeiten, etc.) zu gewährleisten. Der technische Un-terhalt richtet sich stark nach der Anfälligkeit der Konstruktion und den Kräften, die an dem je-weiligen Standort auf den Baumwipfelpfad einwirken (Beispiel Wind & Sturm). Im Baumwipfel-pfad Skywalk Allgäu zählen beispielsweise Kontrollen und Vermessungen der Statik, Baumgut-achten, Überprüfung der Netzteile zu den jährlichen sicherheitstechnischen Überprüfungen, was zu enormen Kosten führt. Im Vergleich aller Projekte liegen die Kosten für den technischen Un-terhalt bei durchschnittlich 1.5 - 2% der Baukosten pro Jahr.

Für den Unterhalt braucht es eine handwerklich versierte Person. Optimal wäre ein rüstiger Pensionär oder ein Landwirt, der regelmässig die Anlage wartet. Die Aufgabe könnte aber durch den Hauswart des APH Mogelsberg übernommen werden. Grössere Arbeiten können allenfalls durch externe Firmen oder den Werkhof der Gemeinde durchgeführt werden.

07.04.2014 47/76

Page 48: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9 Finanzen

9.1 Projektleitung Umsetzungsphase

Mit der Gründung einer Trägerschaft ist eine professionelle Projektleitung für die Projektumset-zung anzustreben. Die Aufgaben der Projektleitung sind das Projektmanagement, Bauaus-schreibung und Finanzierungsabklärung (Werbung Aktionäre, Stiftungen, Sponsoring, etc.). Der Personalbedarf wird auf 30-50% geschätzt. Bei einem Jahresgehalt von 100‘000.- sind mit Kos-ten in Höhe von 30‘000 – 50‘000.- zu rechnen. Diese Aufgaben können extern oder auch intern durch Eigenleistungen der Trägerschaft erbracht werden.

9.2 Investitionsplanung 9.2.1 Investitionskosten Kernangebot Baumwipfelpfad

Die Investitionskosten liegen zwischen 2‘895‘000 und 3‘125‘000 Mio. Franken, je nach Ausfüh-rungsqualität und Grösse der einzelnen Elemente. Den grössten Anteil macht mit rund 2 Mio. Franken der Bau des Baumwipfelpfads aus, gefolgt von der Verkehrserschliessung mit dem notwendigen Parkplatzbau sowie dem Kassen und Eingangsbereich in Kombination mit Kiosk und WC-Anlagen. Eine detaillierte Aufschlüsselung der Investitionskosten befindet sich im An-hang 3.

Tab. 5: Zusammenfassung Gesamtkosten Investition Baumwipfelpfad

Ausführung low budget middel budget high budget

Baumwipfelpfad 2'029'896 2'029'896 2'029'896

Zutrittskontrolle 5'000 13'000 30'000

Kiosk, Kasse, WC-Analgen 100'000 102'000 128'000

Naturerlebnisspielplatz 40'000 60'000 70'000

Erlebnisrutsche 85'000 130'000 185'000

Verkehrserschliessung / Parkplätze 370'000 384'000 398'000

Unvorhergesehenes 10% 262'990 271'890 284'090

GESAMT 2'892'886 2'990'786 3'124'986

07.04.2014 48/76

Page 49: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.2.2 Investitionskosten zusätzliche Infrastrukturen

Der Investitionsbedarf für zusätzliche Infrastrukturen liegt zwischen 230‘000 und 250‘000.- Franken. Tab. 6: Übersicht Gesamtkosten Investition zusätzliche Infrastrukturen

Ausführung low budget middel budget high budget

3D Bogenschiessen 10'500 10'500 10'500

Sinnespfad 70'000 80'000 90'000

Niederseilgarten 35'000 35'000 35'000

3 Baumhäuser 93'500 93'500 93'500

Unvorhergesehenes 10% 20'900 21'900 22'900

GESAMT 229'900 240'900 251'900

Die zusätzlichen Infrastrukturen können schrittweise nach Fertigstellung des Kernangebots auf-gebaut werden. So bleibt der Baumwipfelpfad attraktiv und spricht zusätzliche Kunden an.

07.04.2014 49/76

Page 50: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.3 Langfristige Planung

Für die Finanzplanung werden verschiedene Szenarien berechnet.

• Szenario Base Case 30‘000 Besucher • Szenario Worst Case 20‘000 Besucher • Szenario Best Case 40‘000 Besucher

Folgende Schlüsselannahmen wurden für alle drei Szenarien getroffen:

Einnahmen:

• Die Einnahmen aus den Eintritten am Baumwipfelpfad entsprechen dem mittleren Preisni-veau und einer jährlichen Pachteinnahme aus dem Kioskverkauf in Höhe von 10‘000.- Fran-ken.

• Die Besucherzahlen erreichen im ersten Jahr rund 80%. Im zweiten und dritten Jahr kom-men deutlich mehr Besucher (120%). In den Folgejahren lässt das Anfangsinteresse wieder etwas nach und pendelt sich auf die angestrebten 100% (z.B. 30‘000 Besucher / Jahr) ein. Dementsprechend verändern sich die Einnahmen aus den Eintritten.

• Einnahmen aus zusätzlichen Infrastrukturen werden nicht berücksichtigt.

Investitionen:

• Die Bauinvestitionen in Höhe von 3 Mio. Franken erfolgen im ersten Jahr.

• In den Folgejahren bedarf es weiterer Investitionen und zusätzliche Angebote, damit der Baumwipfelpfad attraktiv bleibt. Insgesamt werden über die Laufzeit von 20 Jahren 450‘000 Franken zusätzlich investiert.

Finanzierung:

• 1.5 Millionen können aus Aktienkapital finanziert werden.

• Weitere 1.5 Millionen werden als a-fonds-perdu Beiträge von Bund, Kanton (z.B. über NRP) und weiteren Geldgebern (Sponsoren) finanziert.

• Bei einem regelmässigen Unterhalt der Anlage kann davon ausgegangen werden, dass eine Haltbarkeit von 20 Jahren realistisch ist. Die Amortisation wird daher auf 20 Jahre ange-setzt.

Betriebskosten:

• Die Kosten für das Marketing sind insgesamt eher niedrig angesetzt, da man sehr stark auf die Mund-zu-Mund Propaganda setzt und auf die Unterstützung der Touristischen Partner angewiesen ist.

• Die Personalkosten liegen langfristig bei 80‘000.- Franken / Jahr. In den ersten beiden Jah-ren ist mit einem Mehraufwand zu rechnen (Anlaufschwierigkeiten, erhöhtes Besucherauf-kommen, fehlende Routine). Ab dem dritten Jahr sollte sich die Situation normalisiert haben.

• Die Betriebsversicherung liegt bei ca. 10‘000.- Franken.

• Unterhaltsarbeiten (Reparatur beschädigter Teile, Sicherheitskontrolle und -abnahme der Anlage, etc.) verursachen Kosten in Höhe von 30‘000.- / Jahr. In den ersten Jahren wird mit einem deutlich tieferen Unterhaltsaufwand gerechnet, da die Anlage noch neu ist.

07.04.2014 50/76

Page 51: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.3.1 Base Case – 30‘000 Besucher Tab. 7: Übersicht Finanzplanung Base Case

Finanzplanung Baumwipfelpfad Base Case - 30'000 Besucher

Laufzeit

5 Jahre

10 Jahre

15 Jahre

20 Jahre Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034

Einnahmen Eintritt 180'000 250'000 250'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 220'000 Einnahmen Pacht Kiosk 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 Materialkosten (laufender Unterhalt) -5'000 -5'000 -5'000 -10'000 -10'000 -10'000 -20'000 -20'000 -20'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 übriger Betriebsaufwand (Versicherung) -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 Personalkosten -80'000 -100'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 Werbeaufwand -100'000 -50'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000

Cash Flow -5'000 95'000 135'000 80'000 100'000 100'000 70'000 90'000 90'000 60'000 80'000 80'000 60'000 80'000 80'000 60'000 80'000 80'000 60'000 80'000

Investitionstätigkeit Baumwipfelpfad -3'000'000 ergänzende Infrastruktur -100'000 -100'000 -50'000 -50'000 -50'000 -50'000

Finanzierungstätigkeit A-fonds-perdu Beiträge: Kanton 500'000 Bund 500'000 weitere 500'000 Eigenmittel Aktienkapital 1‘500’000

Nettoveränderung Mittel -5'000 95'000 135'000 -20'000 100'000 100'000 -30'000 90'000 90'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000

Bestand Geldmittel Anfang Jahr 0 -5'000 90'000 225'000 205'000 305'000 405'000 375'000 465'000 555'000 565'000 645'000 725'000 735'000 815'000 895'000 905'000 985'000 1'065'000 1'075'000 Veränderung Geldmittel -5'000 95'000 135'000 -20'000 100'000 100'000 -30'000 90'000 90'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000 80'000 10'000 80'000 Ende Jahr -5'000 90'000 225'000 205'000 305'000 405'000 375'000 465'000 555'000 565'000 645'000 725'000 735'000 815'000 895'000 905'000 985'000 1'065'000 1'075'000 1'155'000

07.04.2014 51/76

Page 52: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.3.2 Worst Case - 20‘000 Besucher Tab. 8: Übersicht Finanzplanung Worst Case Finanzplanung Baumwipfelpfad Worst Case - 20'000 Besucher

Laufzeit

5Jahre

10 Jahre

15 Jahre

20 Jahre Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2031 2032 2033

Einnahmen Eintritt 125'000 175'000 175'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 145'000 Einnahmen Pacht Kiosk 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 Materialkosten (laufender Unterhalt) -5'000 -5'000 -5'000 -10'000 -10'000 -10'000 -20'000 -20'000 -20'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 übriger Betriebsaufwand (Versicherung) -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 Personalkosten -80'000 -100'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 Werbeaufwand -100'000 -50'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000

Cash Flow -60'000 20'000 60'000 5'000 25'000 25'000 -5'000 15'000 15'000 -15'000 5'000 5'000 -15'000 5'000 5'000 -15'000 5'000 5'000 -15'000 5'000

Investitionstätigkeit Baumwipfelpfad -3'000'000 ergänzende Infrastruktur -100'000 -100'000 -50'000 -50'000 -50'000 -50'000

Finanzierungstätigkeit A-fonds-perdu Beiträge: Kanton 500'000 Bund 500'000 weitere 500'000

Eigenmittel Aktienkapital 1‘500‘000 Nettoveränderung Mittel -60'000 20'000 60'000 -95'000 25'000 25'000 -105'000 15'000 15'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000

Bestand Geldmittel Anfang Jahr 0 -60'000 -40'000 20'000 -75'000 -50'000 -25'000 -130'000 -115'000 -100'000 -165'000 -160'000 -155'000 -220'000 -215'000 -210'000 -275'000 -270'000 -265'000 -330'000 Veränderung Geldmittel -60'000 20'000 60'000 -95'000 25'000 25'000 -105'000 15'000 15'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000 5'000 -65'000 5'000 Ende Jahr -60'000 -40'000 20'000 -75'000 -50'000 -25'000 -130'000 -115'000 -100'000 -165'000 -160'000 -155'000 -220'000 -215'000 -210'000 -275'000 -270'000 -265'000 -330'000 -325'000

07.04.2014 52/76

Page 53: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.3.3 Best Case - 40‘000 Besucher Tab. 9: Übersicht Finanzplanung Best Case

Finanzplanung Baumwipfelpfad Best Case - 40'000 Besucher

Laufzeit

5 Jahre

10 Jahre

15 Jahre

20 Jahre Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2031 2032 2033

Einnahmen Eintritt 250'000 310'000 310'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 290'000 Einnahmen Pacht Kiosk 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 10'000 Materialkosten (laufender Unterhalt) -5'000 -5'000 -5'000 -10'000 -10'000 -10'000 -20'000 -20'000 -20'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 -30'000 übriger Betriebsaufwand (Versicherung) -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 -10'000 Personalkosten -80'000 -100'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 -80'000 Werbeaufwand -100'000 -50'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000 -30'000 -50'000 -30'000

Cash Flow 65'000 155'000 195'000 150'000 170'000 170'000 140'000 160'000 160'000 130'000 150'000 150'000 130'000 150'000 150'000 130'000 150'000 150'000 130'000 150'000

Investitionstätigkeit Baumwipfelpfad -3'000'000 ergänzende Infrastruktur -100'000 -100'000 -50'000 -50'000 -50'000 -50'000

Finanzierungstätigkeit A-fonds-perdu Beiträge: Kanton 500'000 Bund 500'000 weitere 500'000

Eigenmittel Aktienkapital 1‘500‘000 Nettoveränderung Mittel 65'000 155'000 195'000 50'000 170'000 170'000 40'000 160'000 160'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000

Bestand Geldmittel Anfang Jahr 0 65'000 220'000 415'000 465'000 635'000 805'000 845'000 1'005'000 1'165'000 1'245'000 1'395'000 1'545'000 1'625'000 1'775'000 1'925'000 2'005'000 2'155'000 2'305'000 2'385'000 Veränderung Geldmittel 65'000 155'000 195'000 50'000 170'000 170'000 40'000 160'000 160'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000 150'000 80'000 150'000 Ende Jahr 65'000 220'000 415'000 465'000 635'000 805'000 845'000 1'005'000 1'165'000 1'245'000 1'395'000 1'545'000 1'625'000 1'775'000 1'925'000 2'005'000 2'155'000 2'305'000 2'385'000 2'535'000

07.04.2014 53/76

Page 54: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.3.4 Fazit Langfristige Planung

Die langfristige Planung zeigt auf, dass der Cash-Flow bei allen drei Szenarien zum grössten Teil positiv ist. Allerdings reichen im Worst Szenario mit 20‘000 Besuchern die Einnahmen nicht aus, um auch die notwendigen Investitionen bei einer Laufzeit von 20 Jahren finanzieren zu können.

Das Base- und das Best-Szenario (30‘000 bzw. 40‘000 Besucher) hingegen entwickeln sich un-ter den gegebenen Annahmen positiv. Bei 30‘000 Besuchern werden am Ende der Laufzeit rund 1.55 Mio. und bei 40‘000 Besuchern rund 2.53 Mio. Franken erwirtschaftet. Das bedeutet, dass ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist und die Investitionen für ergänzende Infrastrukturen während der Laufzeit aus eigenen Mitteln finanziert werden können. Eine Rendite kann nicht erwirtschaftet werden. Im Gegenteil, wenn eine komplette Erneuerung der Anlage nach 20 Jah-ren notwendig und gewünscht wird, sind die erwirtschafteten Eigenmittel im mittleren Szenario eher zu niedrig und es bedarf erneut einer Finanzierung durch Dritte.

Entscheidet man sich nach 20 Jahren für die Aufgabe der Anlage, aus welchen Gründen auch immer, können im mittleren Szenario rund 2/3 des ursprünglich eingesetzten Aktienkapitals (ab-züglich der Rückbaukosten) an die Aktionäre ausbezahlt werden. Im Best-Case wäre sogar eine Gewinnausschüttung möglich. Die steuerliche Abschreibung der Anlage muss sich nach der Wirtschaftlichkeit der Anlage und dem gewünschten Ziel am Ende der Laufzeit ausrichten. Eine komplette Abschreibung der Anfangsinvestition von 3 Mio. Franken ist aber aufgrund der erwirt-schafteten Geldmittel unwahrscheinlich.

Die entscheidende Grösse für die Wirtschaftlichkeit der Anlage sind die Besucherzahlen und die laufenden Kosten. Es zeigt sich, dass bei weniger als 30‘000 Besuchern ein wirtschaftlicher Be-trieb der Anlage kritisch ist. Besser wäre es, wenn langfristig sogar mehr als 30‘000 Besucher erreicht werden können. Damit würde auch der Spielraum für weitere Investitionen oder ein in-tensiveres Marketing grösser.

Eine Erhöhung der Eintrittspreise lässt eher negative Auswirkungen auf die Besucherzahlen er-warten und ist daher kontraproduktiv. Eine massive Erhöhung der Besucherzahlen über 40‘000 würde einen Ausbau des Parkplatzes sowie der Versorgungsinfrastrukturen mit sich bringen, was wiederum zu höheren Anfangsinvestitionen führen würde.

Ebenso ist zu berücksichtigen, dass die Attraktivität des touristischen Angebots erfahrungsge-mäss nach 3-5 Jahren nachlässt. Um die Besucherzahlen zu halten muss regelmässig in neue, ergänzende Attraktionen investiert werden. In der Bilanz sind dafür in 2017 und 2019 bereits In-vestitionen in Höhe von je 100‘000.- Franken für die vorgeschlagenen ergänzenden Infrastruktu-ren vorgesehen. Im weiteren Verlauf sind zusätzliche Angebote (alle 2-3 Jahre) zu kreieren.

07.04.2014 54/76

Page 55: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.4 Kurzfristige Planung

Der Liquiditätsverlauf zeigt einen typischen saisonalen Charakter. Aufgrund von mangelnden Einnahmen nimmt die Liquidität in den ersten Monaten ab, um dann durch die laufenden Ein-nahmen im Laufe des Jahres wieder anzusteigen. Im Base-Szenario von 30‘000 Besuchern ist die Liquidität im Jahr 2016 anfangs noch negativ. Diese Phase müsste durch kurzfristige Kredi-te gedeckt werden. Insgesamt nimmt die Liquidität zu, sprich es können genügend Eigenmittel erwirtschaftet werden, um den Betrieb über das Jahr hinaus zu finanzieren. Auch zusätzliche Investitionen wie beispielsweise in 2018 können aus dem laufenden Betrieb finanziert werden, ohne die Liquidität zu gefährden.

Abb. 8: Beispiel Liquiditätsverlauf Base Case 2016-2019

-100'000

-50'000

0

50'000

100'000

150'000

200'000

250'000

300'000

350'000

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Man

ko /

Übe

rsch

uss

Liquiditätsverlauf 30'000 Besucher 2016-2019

2019

2018

2017

2016

07.04.2014 55/76

Page 56: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

9.5 Finanzierung

Die Finanzierung der Investitionskosten muss sich einerseits durch A-fonds-perdu-Beiträge und andererseits durch Eigenmittel zusammensetzen.

Es wird folgende Kostenverteilung vorgeschlagen:

Geldgeber Finanzbeitrag

Bund (NRP) 500'000

Kanton (Lotteriefonds) 500'000

Sponsoren / Stiftungen 500'000

Eigenmittel / Aktienkapital 1'500'000

GESAMT 3'000'000 Abb. 9: Finanzierungsquellen Baumwipfelpfad Neckertal

Es ist zu klären, inwieweit der Bund und der Kanton bereit sind, das Projekt entsprechend zu unterstützen. Für eine Unterstützung würde sich einerseits eine NRP-Förderung im Bereich Tourismusentwicklung und Wertschöpfung in der Region anbieten, andererseits wäre allenfalls auch eine Förderung über den Lotteriefonds im Bereich Umweltbildung und nachhaltige Ent-wicklung (Besucherlenkung des Naturparks) denkbar.

Weitere Finanzgeber können Stiftungen oder auch grössere Betriebe sein, die als Hauptsponsor für das Projekt gewonnen werden können (z.B. Migros, Coop, Landi, Banken, etc.). Hierzu sollte ein gezieltes Sponsoringkonzept erarbeitet werden.

Verzinsliches Fremdkapital (Bankkredit) ist zu vermeiden, da es zu weiteren Zins- und Amorti-sationsverpflichtungen führen und den Cashflow entsprechend verringern würde.

Die Eigenmittel stammen aus den Geldeinlagen der Aktiengesellschaft oder der Genossen-schaft. Dabei stellt die fehlende Rendite eine grosse Herausforderung an die Beteiligten dar. Eine Auszahlung einer Dividende an die Aktionäre im klassischen Sinne ist nicht möglich. Statt-dessen könnte eine „Naturalleistung“ wie beispielsweise freier Eintritt oder ein Firmenevent an-geboten werden. Es ist offensichtlich, dass diese Form der Finanzierung sehr viel Überzeu-gungskraft und emotionale Bindung zum Projekt braucht. Die Anteilseigner müssen von der Einzigartigkeit des Projekts, der positiven Wirkung auf die indirekte Wertschöpfung in der Regi-on und dem innovativen und motivierenden Charakter für weitere Projekte im Naturpark über-zeugt sein.

Zeitliche Verteilung

Der Finanzbedarf fällt zum grössten Teil innerhalb des ersten Jahres an. Weitere Investitionen werden aus dem laufenden Betrieb erwirtschaftet. Der Betrieb finanziert sich selbst.

16%

17%

17%

50%

Übersicht Finanzierung Bund

Kanton

Sponsoren /Stiftungen

Eigenmittel /Aktienkapital

07.04.2014 56/76

Page 57: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

10 Risikoanalyse

Die Analyse dient dem Erfassen der einzelnen, unternehmerischen Risikoposten und deren Bewertung in Bezug auf: Eintrittswahrscheinlichkeit (gering bis hoch) und Auswirkung/Tragweite des Schadens (gering bis hoch). Die subjektiven Begriffe werden anschliessend in einem Risi-koportfolio sichtbar gemacht. Das Diagramm soll zeigen, bei welchen Risiken welcher Hand-lungsbedarf besteht. Darauf basierend werden Massnahmen festgelegt, die zum einen die Ein-trittswahrscheinlichkeit (Schadensverhütung) und zum anderen die Tragweite des Schadens (Versicherungsschutz), reduzieren.

Tab. 10: Risikoanalyse

Erläuterung zur Legende: Schadenskategorien E = Elementarrisiko (äussere Einflussfaktoren); F = Finanzrisiko; B = Betriebliches Risiko Risiko Wahrscheinlichkeit des Eintritts / Ausmass des Schadens (1 = gering; 10 = hoch) Risikowert Wert aus Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmass = Risiko (100 ist das grösste anzunehmende Risiko)

Nr. Kat. Risiko Ursachen Eintritts- zeitpunkt

Auswirkungen

(Termin, Qualität, Kosten)

Risiko

Risiko-wert Massnahmen Eintritts-

wahr-schein-lichkeit

Schadensausmass

1 E Andauernde Schlechtwetterlage

Wetterkapri-olen häufen sich auf-grund der Klimaer-wärmung

unbe-kannt

Einnahmeaus-fall; hohe Fix-kosten ohne Einnahmen

4 9 36

Personalbedarf reagiert auf Wet-terlage und kann ggf. reduziert werden; Aufbau eines wetterun-abhängigen, flankierenden Angebots im APH Mogels-berg

2 F Rückzug der Finanzierung

Entscheid des Inves-tors

Projekt-beginn

Stopp des Pro-jekts 2 9 18

Finanzierung möglichst breit fächern und ver-teilen; Investo-ren vertraglich binden. Projekt erst ab einer ge-sicherten Min-destfinanzierung starten.

3 E

Schäden an der Infrastruk-tur, z.B. Statik, Brand, Sturm-schäden, usw.

Äussere Einwirkun-gen; man-gelnde War-tung

unbe-kannt

Einnahmen-ausfall (Be-triebsausfall); Verlust Repu-tation

2 9 18

Versicherung; Gewährleistung des Erstellers; regelmässige Wartung, Revi-sion und Kon-trolle Waldbe-stand

07.04.2014 57/76

Page 58: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

4 B Aufkommende Konkurrenz

Nachahmer; besetzen der gleichen Tourismus-nische

unbe-kannt

Einnahmeaus-fall; sinkende Besucherzahl

4 6 24

Beobachten des Marktes und ggf. mit neuen flan-kierenden An-geboten ergän-zen; koppeln mit anderen Ange-boten des Ne-ckertals

5 B Personen-unfälle

Unvorsichti-ges Verhal-ten der Be-sucher

unbe-kannt

Personen-schäden; Ent-schädigungs-forderungen

2 3 6

Sicherheitsvor-kehrungen nach öffentlichen Normen; Versi-cherungen

6 B Rekrutierung von Personal

Mangel an Personal; eher perip-here Lage des Arbeits-platzes; temporäre Arbeitsplät-ze

Projekt-beginn; danach unbe-kannt

Unsicherer Betrieb bis hin zum Betriebs-ausfall

5 6 30

Anständige Ent-lohnung und Verankerung des Projektes in der Region; sorgfältige Rek-rutierung, vor al-lem des "All-rounders" (Hauswart)

7 B Reputations-schaden

Unfreundli-ches Perso-nal; Rekla-mationen

unbe-kannt

Ausbleiben der Besucher; Einnahmeaus-fall

2 7 14

Sorgfältige Per-sonalwahl; Schulung des Personals; stän-dig ansprechbar; Rückmeldungen der Besucher werden ernst

8 B Missmanage-ment

Schlechte Personal-planung, z.B. Über-besetzung bei schlech-tem Wetter

unbe-kannt

Verlust von Einnahmen; störender Be-trieb

2 7 14

Sorgfältige Per-sonalwahl der Geschäftslei-tung; Etablieren eines QM und Controlling

9 F Liquiditätsengpass

Einnahme-ausfälle; ge-ringe Chash Flows

unbe-kannt

Keine De-ckung der be-trieblichen Kosten; bis hin zur Insolvenz

5 8 40

Kostenma-nagement; Con-trolling; kurzfris-tige Kredite, wenn möglich bilden von Rück-lagen

10 B Geringe Besucherzahl

Mangelnder Bekannt-heitsgrad; falsche Ziel-gruppe; usw.

unbe-kannt

Rückläufige Einnahmen; führt zu Liqui-ditäts-problemen

3 8 24

Controlling, ggf. Marketing ver-stärken; Ziel-gruppen anspre-chen und perio-disch neue An-gebote etablie-ren

07.04.2014 58/76

Page 59: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

10.1 Risikoportfolio

Abb. 10: Risikoportfolio Baumwipfelpfad Neckertal

Fazit: Der Baumwipfelpfad ist als Outdoorangebot stark von einer guten Wetterlage abhängig. Lang andauernde Schlechtwetterlagen stellen eines der grössten Risiken dar, da sie zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen führen können. Dieses „natürliche“ Risiko ist nicht direkt beeinflussbar. Umso wichtiger ist es, vorsorglich Massnahmen zu ergreifen. Es braucht eine fle-xible Personalstruktur, um kurzfristig auf Schlechtwetter- bzw. Schönwetterlagen reagieren zu können. Weiterhin sollte ein flankierendes und eher wetterunabhängiges Angebot als Alternati-ve geschaffen werden, z.B. im APH Mogelsberg.

Ein grosses betriebliches Risiko ist die Rekrutierung von geeignetem Personal. Hohe Flexibilität in den Arbeitszeiten, ein vielfältiges Know How sowie ein Gespür für Gäste und Einheimische sind eine grosse Herausforderung für die Personalauswahl. Entgegensteuern kann man hier durch eine angemessene Entlohnung, eine hohe Eigenverantwortung in der Arbeitsausführung und durch einen attraktiven Arbeitsort in der Natur. Der Entlohnung sind aber deutliche Grenzen gesetzt, da die Personalkosten einen massgebenden Anteil an den Betriebskosten ausmachen.

Risiken mit hoher Tragweite sind Finanzierung und Schäden durch Sachbeschädigung, Sturm oder Brand. Diese können mit vorsorglichen Massnahmen (breite Finanzierung, kurzfristige Kredite), regelmässige Baumbestandskontrolle und einem entsprechenden Versicherungs-schutz abgefedert werden.

07.04.2014 59/76

Page 60: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

11 Umsetzungsplan

Die Eröffnung des Baumwipfelpfads ist frühestens für den Sommer 2015 vorgesehen.

Tätigkeit 2014 2015 2016 2017 2018 2019

1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 Gründung einer Trägerschaft

Aufbau einer Pro-jektleitung

Sicherung der Fi-nanzierung

Planung und Aus-schreibung

Konstruktion Baumwipfelpfad

Zutrittskontrolle

Kiosk, Kasse

Abenteuerspielplatz

Erlebnisrutsche

Verkehrserschlies-sung / Parkplätze

Eröffnung Baum-wipfelpfad

3D Bogenschiessen

Sinnespfad

Niederseilgarten

Baumhaus

07.04.2014 60/76

Page 61: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

12 Schlussbetrachtung & Empfehlung

Der wirtschaftliche Erfolg des Projekts wird in erster Linie durch die Investitionskosten in Höhe von 3 Mio. Franken und durch die Besucherzahlen und die damit verbundenen Einnahmen be-stimmt.

Der Cashflow ist in allen 3 Szenarien positiv. Teilweise müssen in den ersten Monaten des Jah-res kurzfristige Kredite aufgenommen werden, um eine allfällige Unterdeckung abzufedern. Dies ist aber für ein saisonales Angebot wie den Baumwipfelpfad normal.

Um nach einer 20 jährigen Laufzeit eine Erneuerung der Anlage und die notwendigen Investiti-onen in zusätzliche Angebote (rund 450‘000.- Franken) während der Laufzeit finanzieren zu können, müssen mindestens 30‘000 Besucher / Jahr erreicht werden. Bei diesem Szenario ste-hen am Ende rund 1.1 Mio. Franken für eine Erneuerung zur Verfügung. D.h., dass in diesem Fall die Eigenmittel für eine Totalerneuerung sehr knapp sind und wahrscheinlich Drittmittel ge-neriert werden müssen. Im Best-Szenario können in den 20 Jahren Laufzeit rund 2.5 Mio. Fran-ken erwirtschaftet werden, was eine ausreichende Finanzierung aus Eigenmitteln ermöglichen würde.

Um die laufenden Kosten möglichst tief zu halten, wurde im vorliegenden Bericht davon ausge-gangen, dass für die Finanzierung der Anlage kein Kredit bei einer Bank aufgenommen werden muss, sondern dass das Erstinvestitionskapital von Investoren, Privaten usw. einfliesst und eine markante Beteiligung des Bundes und des Kantons im Rahmen eines Förderprojekts (NRP, In-notour) bzw. des Lotteriefonds vorliegt. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation wird deutlich, dass der Baumwipfelpfad kein Renditeprojekt ist sondern vielmehr ein Leuchtturm und Liebha-berobjekt darstellt, welches in erster Linie zu einer regionalen Wertschöpfung beiträgt und den naturnahen Tourismus im Naturpark Neckertal beflügeln kann. Aus demselben Grund kann den Aktionären keine Dividende im klassischen Sinne sondern in Form von „Naturalien“ (z.B. Ta-geskarten oder Firmenevents) ausbezahlt werden. Es wird jedoch eine besondere Herausforde-rung für die Trägerschaft sein, diese Geldgeber in nötiger Frist zu finden.

Eine grosse Herausforderung stellt die Personalfrage dar. Einerseits kann durch geringe Perso-nalkosten das Betriebsergebnis massgeblich bestimmt werden, andererseits wird es sehr schwierig sein, qualifiziertes und motiviertes Personal zu finden, das die „Allrounder Funktion“ erfüllt und die Bereitschaft mitbringt, zu einem moderaten Lohn zu arbeiten und flexibel einsetz-bar zu sein - insbesondere an den Wochenenden.

Die baurechtlichen Abklärungen für die weiteren Infrastrukturen, wie Naturerlebnisspielplatz, Er-lebnisrutsche, Baumhäuser etc. sollte vor der Baueingabe erfolgen. Ebenso ist definitiv mit der Genossenschaft Holz Mogelsberg zu klären, welche Nutzungsmöglichkeiten für das bestehende Blockhaus bestehen. Sollte keine Einigung erzielt werden können, ist mit dem Kanton abzuklä-ren, ob ein zusätzlicher Bau für Sanitäranlagen, Kiosk und Kasse möglich ist.

Es ist zu klären, ob an dem Vorsatz „kein zusätzlicher PW-Verkehr“ im Dorfzentrum festgehal-ten werden soll. Normalerweise würde bei einem Gesamtaufkommen von 30‘000 Besuchern pro Jahr das maximale Verkehrsaufkommen an Spitzentagen bei rund 600 PW-Fahrten liegen, was aus Sicht der Experten durchaus verkraftbar wäre. Zudem könnten Baukosten in Höhe von mindestens 300‘000.- eingespart werden.

07.04.2014 61/76

Page 62: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Als erster Baumwipfelpfad der Schweiz hat das Projekt grosses Potential, sich auf dem touristi-schen Markt durchzusetzen. Es ist mit einem hohen Medieninteresse zu rechnen. Aufgrund die-ser Einzigartigkeit besteht die einmalige Chance, starke Partner ins Boot zu holen und von der „Gratis-Werbung“ zu profitieren und auf das Neckertal und den geplanten Naturpark aufmerk-sam zu machen.

07.04.2014 62/76

Page 63: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

13 Literaturverzeichnis Bosshart, D. & Frick, K. (2006). Die Zukunft des Ferienreisens. Unabhängige Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts im Auftrag von Kuoni. Kilchberg. Bundesamt für Statistik (2012). Reiseverhalten – Daten, Indikatoren. Download: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/10/04/blank/key/01.html. Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen (2012). Statistik aktuell 34. Der Tourismus im Kanton St. Gallen. Jahresbericht 2010 zum Aufenthaltstourismus. Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen (2009). Statistik aktuell Nr. 25. Der Tourismus im Kanton St. Gallen. Jahresbericht 2008 – Sonderthema: Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus. Download: www.statistik.sg.ch. Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen (2012). Statistik Aktuell 37, August 2012, Der Tourismus im Kanton St. Gallen Hagedorn, C.; Condrau, S. (2013). Mobilitätskonzept Baumwipfelpfad Neckertal. Institut für Raumentwick-lung. HSR Rapperswil Siegrist, D. (2009). Pärke von nationaler Bedeutung. Touristische Marktanalyse und Erfolgsfaktoren. Stu-die im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU). Schriftenreihe des Instituts für Landschaft und Frei-raum 4, HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Rapperswil. Siegrist, D., Wasem, K. (2007). Erlebniskompass. Optimierung der Erlebnisqualität im naturnahen Tou-rismus. Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO. Rapperswil. Download: http://ilf.hsr.ch/Projekte-Naturnaher-Tourismus.4840.0.html?&content=14252&id_project=24 Siegrist, D. et al. (2002). Naturnaher Tourismus in der Schweiz: Angebot, Nachfrage und Erfolgsfaktoren. Forschungsstelle für Freizeit, Tourismus und Landschaft der Hochschule Rapperswil, Abteilung Sozial-psychologie II der Universität Zürich im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco. Rappers-wil/Zürich. Toggenburg Tourismus (2011). Toggenburg klingt gut - Markenstrategie Toggenburg. Unveröffentlicht. Wenzel, E., Kirig, A., Rauch, C. (2005). Zielgruppe LOHAS. Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert. Zukunftsinstitut. Kelkheim. Zimmermann, U. (2013). Machbarkeitsstudie Baumwipfelpfad Neckertal. Institut für Landschaft und Frei-raum. HSR Rapperswil

07.04.2014 63/76

Page 64: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14 Anhänge / Beilagen

07.04.2014 64/76

Page 65: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.1 Anhang 1: Übersicht Bedürfnisse Besuchergruppen

Tab. 8: Besuchergruppen und Anforderungen an das Angebot (eigene Darstellung) Besuchergruppen Anforderungen an: Infrastruktur Angebot Tagestouristen • Erreichbarkeit mit PKW oder ÖV

• Parkplätze • Gastronomie • Attraktive Gegend • Teil des Wanderwegnetzes

• Angebote mit überregionaler Ausstrahlung • Angebote mit Fokus auf die Region • Angebot mit Bezug zur Natur und Gesundheit

Ferien- und Ausflugs-gäste

• Beherbergung • Gastronomie • Erreichbarkeit mit Auto oder ÖV

• Überregionale Ausstrahlung • Information • Angebote mit Fokus auf die Region • Angebote mit Bezug zur Natur und Gesundheit • Bildungsangebote im Zusammenhang mit Genuss

Einwohner der Region • Gute Erreichbarkeit zu Fuss • Möglichkeit zum Sonntagsspaziergang • Gastronomie

• Saisonale Angebote • Positionierung als lokales Projekt

Schulen • Erreichbarkeit mit ÖV • Infrastruktur für Bildungsangebote

• Bildungsangebote • Betreuung/Führungen • Angebote zur Tierbeobachtung, Naturerlebnis, Bewegung im Wald

Gruppen • Gastronomie • Erreichbarkeit mit Auto oder ÖV • Übernachtungsmöglichkeit im Umfeld

• Aktivitäten für Gruppen • Tagesprogramm • Führungen

Familien • Gastronomie • Erreichbarkeit mit Auto oder ÖV • Infrastruktur für Bildungsangebote

• Tagesprogramm • Bildungsangebote • Betreuung/Führungen • Angebote zur Tierbeobachtung, Naturerlebnis, Bewegung im Wald

Jungsenioren • Gastronomie • Erreichbarkeit mit Auto oder ÖV • Infrastruktur für Bildungsangebote

• Betreuung/Führungen • Angebote zur Tierbeobachtung, Naturerlebnis, Bewegung im Wald • Angebot mit Bezug zur Natur und Gesundheit

07.04.2014 65/76

Page 66: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.2 Anhang 2: Übersicht bestehender Baumpfade

Tab. 9: Übersicht Baumwipfelpfade allgemein

Baumwipfelpfade Eintrittspreis

Erwachsene/Kinder

Positionierung Infrastruktur/Angebote

Baumkronenweg Wald-kirch, Schwarzwald

EUR 5.50/4

Familienkarten, weitere Rabatte

Panorama auf die umliegenden Berge des Naturparks Schwarz-wald mit ihren geheimnisvollen Tä-lern und sonnigen Hochebenen, in das Rheintal mit dem Kaiserstuhl und im weiteren Verlauf die wilden Vogesenberge der französischen Nachbarn.

Sinnesweg, Abenteuerpfad, Riesenrutsche, Wissensspiel, Grillstelle, für Rollstuhlfahrer geeignet

Skywalk Allgäu EUR 8.50/6

Gruppenrabatt, Familien-karten, Jahreskarten, wei-tere Rabatte

Ein Erlebnis für Jung und Alt!

Dreiländerpanorama – Blick auf bayerische, österreichische und schweizer Alpen, den Bodensee und das Alpenvorland.

Abenteuerspielplatz, Naturer-lebnispfad, Barfusspfad, Geo-caching, Informationszentrum,

Baumwipfelpfad Neu Schönau im National-park Bayrischer Wald

EUR 8/6

Gruppenrabatt, Jahreskar-ten, Familienkarten, weite-re Rabatte

Weltweit längster Baumwipfelpfad mit 1300 Meter Steglänge

Baumwipfelpfad im Nationalpark

Tier-Freigelände, Aufzug, be-hindertengerecht, Rollstühle, Aussichtsturm, Hans-Eisenmann-Haus mit seinem Informationszentrum, Informa-tion entlang des Weges, Füh-rungen, Events, Gastronomie

Baumkronenpfad Hai-nich, Nationalpark Hai-nich

EUR 8.50/-

Gruppenrabatt, Familien-karten, Jahreskarten, wei-tere Rabatte

Der an der Thiemsburg gelegene Baumkronenpfad führt den Hai-nich-Besucher in einen sonst un-zugänglichen Bereich des Natio-nalparks, dem "Urwald mitten in Deutschland".

Baumkronenpfad im UNESCO Weltnaturerbe Nationalpark Hai-nich

Forsthaus, Veranstaltungen, Nationalparkzentrum und Na-tionalpark mit Angeboten: di-verse Wanderwe-ge/Ausflugsziele im National-park (Erlebnispfade, Ausstel-lungen, etc.), Angebote für Schulen, Patenschaftswälder, diverse Angebote und Öffent-lichkeitsarbeit in der Umwelt-bildung

TreeTopWalk − Der Baumkronenweg am Edersee, Nationalpark Kellerwald-Edersee

EUR 7.90/4.90

Gruppenrabatt, Familien-karten, weitere Rabatte

Erster TreeTopWalk in Hessen am Edersee.

Eichhörnchenpfad, Events (TreeTopDinner), Führungen

Baumwipfelpfad Fisch-bach im Naturpark Pfäl-zerwald/Nordvogesen

EUR 8/6

Gruppenrabatt, Familien-karten, weitere Rabatte

Deutschlands erster Baumwipfel-pfad

Baumwipfelpfad im Biosphärenre-servat

Biosphärenhaus, Infothek, Veranstaltungen, Gastronomie

Waldwipfelweg Sankt Englmar, Maibrunn

EUR 6/4

Gruppenrabatt, Familien-karten, Saisonkarten, wei-tere Rabatte

Waldwipfelweg mit Naturerlebnis-pfad

Erlebnispfad, Pfad „optische Phänomene“, Gastronomie, Weihnachtsmarkt

Wipfelwanderweg Rachau

EUR 9/6

Gruppenrabatt, Familien-karten, weitere Rabatte

Höchstgelegener Wipfelwander-weg Europas

Workshops, Waldpädagogi-sche Führungen, Kinderwelt, Aussichtstürme/-plattform

Baumkronenweg Kopfing/Austria

EUR 8.50/5

Gruppenrabatt, Familien-karten, Jahreskarten, wei-tere Rabatte

Nichts ist so gut wie das Original - Baumkronenweg in Kopfing

Gastronomie, Erlebnisturm, Baumhotel, diverse Veranstal-tungen

Walderlebniszentrum Füssen

EUR 4/3

Kinder & Jugendliche (<16 Jahre)/ Menschen mit Be-hinderung: kostenlos

Dank der Lage und Höhenentwick-lung des Pfades sind spektakuläre Ausblicke in die Wildflussland-schaft des Lechs, sowie ins Gebir-ge und das Vorland in Bayern und Tirol möglich.

Walderlebniszentrum, ver-schiedene Erlebniswege, Füh-rungen

07.04.2014 66/76

Page 67: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.3 Anhang 3: Übersicht Investitionskosten

Ausführung Kernelemente Baumwipfelpfad Anzahl Kosten pro

Stück in CHF

low budget middel high

Baumwipfelpfad 1 2'029'896 2'029'896 2'029'896

Planung und Statik 1 100'000 100'000 100'000 100'000

Baustelleninstallation 1 50'000 50'000 50'000 50'000

Fundationen Schätzung 155 3'000 465'000 465'000 465'000

Holzbau Offerte 1 770'000 770'000 770'000 770'000

Stahlbau Offerte 1 50'000 50'000 50'000 50'000

Gehbelag Produkt-Offerte 463 180 83'340 83'340 83'340

Start- und Endrampe 2 3'500 7'000 7'000 7'000

Geländer: Inox Drahtseilnetz beidseitig Produkt-Offerte 926 270 250'020 250'020 250'020

Handlauf beidseitig in Lärche Durchm. 50 mm Offerte 1 70'000 70'000 70'000 70'000

Reserven / Unvorhergesehenes % 10 10% 184'536 184'536 184'536 184'536

Zutrittskontrolle 1 5'000 13'000 30'000

Drehsperre ca. 1 m hoch Drehsperre ca. 1.3 m hoch mit einfachem Münzeinwurf (vgl. Züri WC)

Drehkreuz ca. 2.5 m hoch mit Kreditkarte und Schein-einwurf

Kiosk, Kasse 1 100'000 102'000 128'000 Sanitär, 2 Damen 1 Herren WC, 2 Registrierkassen (ges. 1'000 CHF), Verkauf von Getränken und Snacks, Bestuhlung 40 m2 (120 m3) / 800 CHF

pro m3 50 m2 (150 m3) / 800 CHF pro m3

40 m2 Aussenraum be-stuhlt, ca. 100 CHF/m2

60 m2 Aussenraum be-stuhlt, ca. 100 CHF/m2

80 m2 Aussenraum be-stuhlt, ca. 100 CHF/m2

07.04.2014 67/76

Page 68: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Ausführung Kernelemente Baumwipfelpfad Anzahl Kosten pro

Stück in CHF

low budget middel high

Abenteuerspielplatz 1 40'000 60'000 70'000 abhängig von Anzahl Spielgeräten, Erdbewegung und Sonderanfertigun-gen 800 m 2 / 50 CHF pro m2 1'000 m2 / 60 CHF pro m2 1'000 m2 / 70 CHF pro m2

einfache Spielgeräte fast ohne Erdbewegungen

einfache Spielgeräte, Erd-bewegungen

Mehr Spiel für Jugendliche resp. Sonderanfertigungen (Bouldern, Schiff usw.)

Erlebnisrutsche am Ende des Pfads 85'000 130'000 185'000 Konstruktion Rutsche (lfm 1000.- CHF) 60'000 100'000 150'000

Wegebau Rückführung von der Rutsche zum Baumwipfelpfad, 1m breit, 12% Steigung 500-700 lfm 50 25'000 30'000 35'000

Verkehrserschliessung / Parkplätze 370'000 384'000 398'000 Bau von 60 Parkfeldern 300'000 300'000 300'000

Wegaufwertung Parkplatz - Baumwipfelpfad, 1m breit, 12% Steigung 500-700 lfm 50 25'000 30'000 35'000

Holzgeländer 500-700 lfm 40 20'000 24'000 28'000

Wegaufwertung Parkplatz APH Mogelsberg - Bruggen 300 lfm 50 15'000 15'000 15'000

Wegaufwertung Bahnhof - Parkplatz APH Mogelsberg 200-400 lfm 50 10'000 15'000 20'000

Unvorhergesehenes 10% 262'990 271'890 284'090 TOTAL 1 2'892'886 2'990'786 3'124'986

07.04.2014 68/76

Page 69: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Ausführung, zusätzliche Infrastrukturen Anzahl Kosten pro

Stück in CHF

low budget middel high

3D Bogenschiessen 10'500 10'500 10'500 Abschusstiere 20 200 4'000 4'000 4'000 Bögen 10 250 2'500 2'500 2'500

Arealarbeiten, grob geschätzt; evtl. Geländemodellierung 1 4'000 4'000 4'000

Sinnespfad 1 70'000 80'000 90'000 2-3 km, 6-8 Erlebnisstationen

Niederseilgarten 1 35'000 35'000 35'000

Baumhaus / Podhouse 3 93'500 93'500 93'500 Holzbogenhaus, 2-Bettausstattung (6.8m2) 1 10000 10'000 10'000 10'000

Holzbogenhaus, 4-Bettausstattung (11.6m2) 2 20000 40'000 40'000 40'000

Inneneinrichtung (Betten, Tisch, Schrank) 3 5000 15'000 15'000 15'000

Vorbau & Sitzplatz 3 2000 6'000 6'000 6'000

Unterbau mit Treppe, 2-3 m hoch 3 7500 22'500 22'500 22'500

Unvorhergesehenes 10% 20'900 21'900 22'900

TOTAL 2 229'900 240'900 251'900

07.04.2014 69/76

Page 70: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.4 Anhang 4: Grobe Erfolgsrechnung zusätzliche Infrastrukturen

Zusätzliche Infrastrukturen Einnahmen in CHF

Ausgaben in CHF

Kiosk 150‘000 115'000

Wareneinkauf Kiosk (Getränke, Speisen): 30'000 Besucher (ca. 200 Besucher / Tag) = jeder 2. Besucher kauft für 10.- CHF Ware = 15'000 Kunden Einkauf der Ware kostet 3.- CHF (übliche Marge in der Gastronomie ca. 300%) = 15'000 Kunden * 3.- CHF = 45'000.- CHF Ausgaben / Saison = 100 Kunden/Tag * 3.- CHF = 300.- CHF Ausgaben / Tag 160 Betriebstage = 48'000.- Gesamtausgaben

50'000

Personal (100% = 65'000.- CHF) für 7 Monate (70%) = 45'000.- CHF 45'000 Betrieb (Energie, Wasser usw.); Annahme 3% der Baukosten (100'000) 3'000 Pachtzins 10'000 Amortisation (Investition 140'000, Abschreibung auf 20 Jahre) 7'000

Warenverkauf: 30'000 Besucher, jeder 2. Besucher kauft für 10.- CHF Ware am Kiosk 150'000

Gewinn 35'000 Bogensportanlage 3D 15'000 6'200

Betreuung / Pflege (Wartung 1 mal/Woche à 3h = 84 h à 50.- Franken) 4'200 Amortisation (Investition 10'000, Abschreibung auf 5 Jahre) 2'000 Eintrittsgebühr 5 CHF, jeder 10. Besucher, ca. 3'000 15'000

Gewinn 8'800 Baumhaus / Podhouse 16'632 13'748

Betrieb (Reinigung 1h à 50.- CHF/Wochenende/Haus, Strom, Wasser)* 3 Baumhäuser 4'200

Unterhalt (Strom) 600 Amortisation (Investition 34'000 für ein Baumhaus auf 12 Jahre) * 3 Baumhäuser 8'500 Vermietung (150.- CHF/Nacht, 28 Wochenenden * 3 Baumhäuser) 12'600 Verpflegung (Frühstück 12 Franken/Person) 4'032 448

Gewinn 2'884

07.04.2014 70/76

Page 71: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

Niederseilgarten 0 3'417 Unterhalt / Betrieb 500 Amortisation (Investition 35'000, Abschreibung 12 Jahre) 2'917

Gewinn -3'417 Sinnespfad 0 12'267 Unterhalt ganzjährig (1h pro Woche, Auf -und Abbau Winter) 5'600 Amortisation (Investition 80'000, Abschreibung 12 Jahre) 6'667

Gewinn -12'267 Gesamtausgaben zusätzliche Infrastruktur pro Jahr 150'631 Gesamteinnahmen zusätzliche Infrastruktur pro Jahr 181'632

Gewinn zusätzliche Infrastruktur pro Jahr 31'001

07.04.2014 71/76

Page 72: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.5 Anhang 5: Auszug Fördermittel Neue Regional Politik NRP4

Die NRP unterstützt regionale und überregionale Projekte in Berggebieten, im ländlichen Raum im Allgemeinen und in Grenzgebieten, die in den Regionen die Innovation, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Strukturwandel unterstützen.

Regionen, Unternehmen und weitere initiative Personen oder Gruppierungen können im Rah-men der NRP bei den Kantonen folgende Finanzhilfen beantragen:

A-fonds-perdu-Beiträge für die Vorbereitung, die Durchführung und die Evaluation von Initiati-ven, Programmen und Projekten. Die Projektförderung der NRP hat den Charakter einer An-schubfinanzierung. Unterstützt werden mit der NRP Projekte, die sich auf Aktivitäten im vor-wettbewerblichen oder überbetrieblichen Bereich beziehen – beispielsweise Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder Initiativen des Wissenstransfers zwischen Bildungs-/Forschungsstätten und Unternehmen. Finanziert werden zudem Projekte, die die (institutionel-len) Voraussetzungen für mehr Unternehmertum und Wettbewerbskraft verbessern. Ebenso können regionale Entwicklungsträger und Geschäftsstellen sowie regionale Akteurinnen und Akteure für ihre Aufwendungen NRP-Unterstützung erhalten.

Zinsgünstige oder zinslose Darlehen für Vorhaben im Bereich der wertschöpfungsorientierten Entwicklungsinfrastrukturen, die die Standortattraktivität steigern.

Steuererleichterungen für Privatunternehmen: Die Steuererleichterungen bei der direkten Bun-dessteuer sind pro Projekt auf maximal zehn Jahre beschränkt. Das Anwendungsgebiet für die Gewährung von Steuererleichterungen wird in einer separaten Verordnung geregelt.

Die im Rahmen der NRP gewährten Finanzhilfen werden je zur Hälfte vom Bund und von den Kantonen getragen. Es besteht keine Begrenzung für den Anteil öffentlicher Gelder am Ge-samtprojektvolumen. Um Unterstützung zu erhalten, müssen die Vorhaben ihre Wirkung im Berggebiet, im weiteren ländlichen Raum oder in den Grenzregionen entfalten.

Quelle: Faktenblatt // Die Neue Schweizer Regionalpolitik (NRP), regiosuisse

Das Förderprogramm Innotour vom seco kommt weniger in Frage, da hier in erster Linie die überbetriebliche Innovation, die Zusammenarbeit sowie der Wissensaufbau im Tourismus im ländlichen Raum wie auch in Städten gefördert werden. Es können nur Verbundprojekte von mehreren Unternehmen/Organisationen unterstützt werden. Ein Einzelprojekt wie der Baumwip-felpfad erfüllt diese Anforderungen nicht.

4 Quelle: Faktenblatt // Die Neue Schweizer Regionalpolitik (NRP), regiosuisse

07.04.2014 72/76

Page 73: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.6 Anhang 6: Mobilitätskonzept

07.04.2014 73/76

Page 74: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

07.04.2014 74/76

Page 75: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

14.7 Anhang 7: Machbarkeitsstudie Baumwipfelpfad Neckertal

07.04.2014 75/76

Page 76: BUSINESSPLAN BAUMWIPFELPFAD NECKERTAL · Der vorliegende Businessplan hat zum iel, die Eignung deZ geplanten s Baumwipfelpfads Ne- ckertal für den Standort Steinwäldli Mogelsberg

Businessplan Baumwipfelpfad Neckertal

07.04.2014 76/76