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6/14 August/September 27. Jahrgang www.autocad-magazin.de ISSN-0934-1749 Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D, A, CH: 14,80 Euro & Inventor Konstruktion | Mechanik | Anlagenbau | Architektur | Bau | GIS | Infrastruktur Software | Hardware | Dienstleistung | Werkstoffe | Komponenten MECHANIK Experten im Gespräch: Wichtige Trends in der Mechatronik Seite 31 Automatisierung: Kompressoren auf dem Prüfstand Seite 54 MECHANIK INVENTOR SPEZIAL: Virtual Reality unterstützt die Fabrikplanung Seite 42 CAD-Monitore: Mehrschirmlösungen oder 4K-Displays? Seite 50 TOOL-CD: mit Top-Tools, LISP- und .NET- Programmen sowie Demo- versionen für AutoCAD und Inventor Building Information Modeling (BIM) in der Haustechnik Alle Gewerke im Blick Bild: liNear Gesellschaft für konstruktives Design mbH PRAXIS Expertenwissen: Tipps und Tricks für AutoCAD-Anwender Seite 10 CAD- und TGA-Lösung im Zusammenspiel Seite 24 PRAXIS INVENTOR

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6/14 August/September 27. Jahrgang www.autocad-magazin.de ISSN-0934-1749

Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG

D, A, CH: 14,80 Euro

& InventorK o n s t r u k t i o n | M e c h a n i k | A n l a g e n b a u | A r c h i t e k t u r | B a u | G I S | I n f r a s t r u k t u r

S o f t w a r e | H a r d w a r e | D i e n s t l e i s t u n g | We r k s t o f f e | K o m p o n e n t e n

MECHANIK Experten im Gespräch: Wichtige

Trends in der Mechatronik Seite 31

Automatisierung: Kompressoren auf dem Prüfstand Seite 54

MECHANIK INVENTOR SPEZIAL: Virtual Reality unterstützt

die Fabrikplanung Seite 42

CAD-Monitore: Mehrschirmlösungen oder 4K-Displays? Seite 50

TOOL-CD: mit Top-Tools, LISP- und .NET- Programmen sowie Demo- versionen für AutoCAD und Inventor

Building Information Modeling (BIM) in der Haustechnik

Alle Gewerke im Blick

Bild:

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tives

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n mbH

PRAXIS Expertenwissen: Tipps und Tricks

für AutoCAD-Anwender Seite 10

CAD- und TGA-Lösung im Zusammenspiel Seite 24

PRAXIS INVENTOR

Editorial

Liebe Leser,

viele von uns genießen sicherlich derzeit den

Sommer, sind im Urlaub oder haben die

schönsten Wochen des Jahres noch vor sich.

Da fällt es nicht leicht, auf die kommenden

Monate zu blicken. Aber nach dem Sommer-

urlaub liegen nicht nur arbeitsintensive

Wochen an, ab September finden auch wieder

zahlreiche Veranstaltungen und Messen statt,

die um Konstrukteure, Architekten und Planer

buhlen. Für viele steht deshalb der Besuch

einer AMB, Intergeo, Motek, Fakuma, SPS IPC

Drives oder EuroMold fest im Terminkalender.

Und für Autodesk-Anwender gibt es da noch

einen wichtigen Termin im Oktober: Am 23.

und 24. Oktober findet nämlich in Darmstadt

wieder die Autodesk University statt. Die Ver-

anstaltung ist inzwischen für viele, die sich

mit den Themen 3D-Design, Konstruktion

und Planung befassen, zu einem Pflichtter-

Liebe Leser,

wo sind sie, die kostengünstigen und ein-

fach zu installierenden Virtual-Reality-

Einstiegslösungen für die kleinen und mit-

telständischen Unternehmen? Auf der Han-

nover Messe beispielsweise sind schon seit

Jahren an prominenter Stelle diverse Pro-

jektionslösungen zu sehen, die Immersion

min geworden. Ja, Sie lesen richtig, die Veran-

staltung findet nicht wie in den vergangenen

Jahren an nur einem Tag statt, sondern an

zweien. Ich finde, das ist gut so. Denn ein Tag

ist einfach zu wenig für die Fülle an Lösungen

im Produktportfolio von Autodesk. Durch das

stramme Vortragsprogramm hatten die Teil-

nehmer einfach nicht ausreichend Zeit für

das mindestens genauso wichtige Networ-

king. Dieses Jahr sieht es besser aus: Neben

den Pausen zwischen den Breakout Sessions

hat man besonders am Abend des ersten

Tages beim „Get together“ genügend Zeit,

sich mit anderen Teilnehmern, Autodesk-Mit-

arbeitern und -Partnern auszutauschen.

Daneben lassen sich in eine Zwei-Tages-Ver-

anstaltung einfach viel mehr Fach- und Pra-

xisvorträge packen. Die Besucher werden so

ausführlicher über aktuelle Trends informiert

und Interaktivität auch in die kleineren Ferti-

gungsunternehmen hineintragen sollen,

out of the Box. Doch die spektakulären Pro-

duktvorstellungen am Messestand stehen

im Gegensatz zu den Erfolgsmeldungen. Die

gibt es nämlich selten, und das dürfte nicht

nur der Geheimhaltung geschuldet sein, die

sich in solchen Projekten von selbst ver-

steht. In Wirklichkeit glänzen seit Jahren die

Automobilhersteller, die großen Anlagen-

bauer und namhafte Konsumgüterhersteller

mit dem VR-Einsatz, und sie enthalten uns

das nicht vor. Dabei wird klar: Es braucht

mehr als nur die Hardware, die für Immersi-

on und Interaktion sorgt. Die hohe Kunst

besteht für die IT- und Entwicklungsabtei-

lungen vielmehr darin, VR-Hardware und

-Software an das bereits vorhandene IT-Hin-

terland anzubinden, zum Beispiel an das

PLM-System. Nur so können virtuelle Techni-

und können die Entwicklung neuer Techno-

logien diskutieren. Wem das nicht reicht, dem

bietet die interdisziplinäre Veranstaltung

auch die Chance, einen Blick über den eige-

nen Tellerrand auf die anderen Bereiche zu

werfen. Mehr über die Autodesk University

2014 lesen Sie in den nächsten beiden Aus-

gaben.

Rainer Trummer, Chefredakteur

ken in frühen Phasen der Produktentwick-

lung tatsächlich helfen, die richtigen Ent-

scheidungen über Design und Funktionali-

tät zu treffen.

Visualisierungsdaten etwa im PLM abzubilden

und aktuell zu halten, erfordert ein hohes

Maß an Wissen, Erfahrung und Vorstellungs-

vermögen, und das vermag kein Software-

Standardpaket der Welt zu leisten. Oft gilt es,

die Systeme eigentlich konkurrierender Her-

steller zusammenzuspannen. Das kann funk-

tionieren. Der Einsatz der 3D-Visualisierung

von Autodesk VRED im Zusammenspiel mit

Teamcenter von Siemens bei Bosch Siemens

Hausgeräte zeigt es, wie Sie auf Seite 48

erfahren. Wir sind gespannt darauf, ob wir

einmal von ähnlichen Erfolgen aus dem Mit-

telstand berichten können.

Andreas Müller, Leitender Redakteur

6/14 AUTOCAD & Inventor Magazin 3

INHALT Ausgabe 6/2014

SZENE

6 News & Neue Produkte Neues aus der Branche

8 Kurze Wege Integriertes CAM der nächsten Generation

9 Karlsruhe wird 3D 3D-Druck-Laden im Südwesten

((ACM_2014_06_4000_01))

GIS & TIEFBAU

17 Verborgenes kommt zum Vorschein Im Gespräch: Trends in der 3D-Stadtplanung

20 Ins Hotel? Digitale Simulation einer Hotel-Zuwegung

ARCHITEKTUR & BAUWESEN Haustechnik: Bei der Betrachtung des Building Infor-mation Modeling (kurz BIM) steht meistens die entwurfsorientierte Planung in 3D im Vordergrund. Entsprechend wird BIM häufig einfach als Synonym für ein 3D-Gebäude-modell verstanden. Doch die Idee des BIM-Konzepts umfasst viel mehr und steht unter anderem auch für eine ganzheitliche Informationsressource aller am Bau Beteiligten. Das betrifft auch die Haustechnik.

22

ARCHITEKTUR & BAUWESEN

22 Alle Gewerke im Blick BIM in der TGA-Branche

24 CAD mit Vorspiel TGA-Planung bei ZWP Ingenieur-AG

26 Sommerlicher Wärmeschutz EnEV und TGA-Berechnungen

28 Spannung für den Speicher Netzteile für die Photovoltaik

30 Offenes Haus Flexible TGA-Planung

MECHANIK

31 Komplexität beherrschen Volker Schiek, Landesnetzwerk Mechatronik BW, im Gespräch

34 Fertigungsprozesse automatisieren Absicherung mechatronischer Anlagen

36 Nur gefühlt verstaubt Dr. Rainer Stetter über Trends in der Mechatronik

38 Moderne Staubwedel Technische Bürsten in der Karosseriefertigung

40 Unscheinbar, doch überall Federnbeschaffung heute

GIS & TIEFBAU Infrastruktur: Ingenieurbüros müssen sich heute mehr denn je mit neuen technischen Möglichkeiten auseinandersetzen. Neben exzellenter Quali-tät der Ingenieursarbeit erwarten Kunden schon früh detaillierte Informationen über das Projekt und mögliche Varianten. Das Projekt AMERON Hotel Speicherstadt zeigt, wie man große Datenmengen mit einfachen Mitteln nutzbar macht, um den Projekterfolg sicherzustellen.

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AUTOCAD & Inventor Magazin 6/144

InventorINHALT

SERVICE

60 Einkaufsführer

64 Applikationsverzeichnis

66 Schulungsanbieter

RUBRIKEN

3 Editorial

19 Tool-CD mit LISP-Programmen und Demoversionen

67 Impressum

67 Vorschau

Redaktionell erwähnte Firmen in dieser Ausgabe:

Asus S. 50, Autodesk S. 8, 20-21; Bosch Siemens Hausgeräte S. 48-49, Cadida S. 30, Cosoba S. 6, Dassault Systèmes S. 52, Dell Sonic Wall S. 56-57, Dr. Tretter S. 6, Eaton S. 54, Eszett S. 46, Finder S. 28, Gutekunst S. 40, ITQ S. 36, Linear S. 22-23, Lueg S. 56, Machineering S. 34-35, Mann Datentechnik S. 9, MH Software S. 24-25, Mink S. 38-39, Mr Make S. 9, MSI S. 7, Netvision S. 8, Nviz S. 48, Orca Software S. 6, Procad S. 6, Projekt Pro S. 6, Siemens PLM Software S. 49, Solar Computer S. 26-27, UDS S. 20-21, VDC Fellbach S. 6, 42-44

Für Abonnenten: AUTOCAD-Magazin-Tool-CD mit LISP-Programmen und Top-Tools für AutoCAD und Inventor sowie einigen Demo-Versionen verschiedener Applikations hersteller.

INVENTOR MAGAZIN

42 Die erste Instanz Virtuelle Techniken in der Fabrikplanung

46 In frühen Phasen Fehler erkennen VR für den Anlagenbau

48 VR zieht in den Alltag ein Lösung für die digitale Produktentwicklung

50 Teamplayer oder Solokünstler Monitore für den CAD-Arbeitsplatz

52 Spontan im Wettbewerb Digitale Fabrik und Industrie 4.0

54 Motoraufladung leicht gemacht Kompressoren von Eaton auf dem Prüfstand

56 Sicher im WLAN unterwegs Fahrzeug-Werke Lueg AG und Dell Sonicwall

58 Bewegende Einblicke Entwicklung eines hochdynamischen Fahrsimulators

PRAXIS

10 Tipps und Tricks Die AutoCAD-Expertenrunde

13 Start-Definitionen STARTDEF.LSP

13 Wem die Stunde schlägt UHRZEIT.LSP

14 Vorgaben ACM-CORPSBYOBJ.LSP

14 Wie spät ist es? ACM-LISPEXTENSION2.DLL

15 Linkes Schrägfenster FEN_S_DL.LSP

15 Nachträglich verwandeln BLOCKMODI.LSP

16 Nicht nur sauber, sondern rein ACMBEREINIG.LSP

16 In den Ruhestand versetzt ACM-VERSETZ.LSP

MECHANIK Mechatronik: Im Zeichen von Industrie 4.0 und cyber-physikalischen Systemen sind auch die Mechatronik-Spezialisten wieder gefragt. In der mechatro-nischen Produktentwicklung können sie sich von Netzwerken wie dem Landesnetz-werk Mechatronik BW unterstützen lassen. Der geschäftsführende Gesellschafter Volker Schiek spricht in unserem Schwerpunkt über innovative Lösungsansätze und Anwendungen im Alltag.

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6/14 AUTOCAD & Inventor Magazin 5

SZENE Neue Produkte & News

Die siebte Generation der mit .Net ent-wickelten AVA-Software von Cosoba erhält bereits zu Lieferbeginn das DBD-Gütesiegel 2014 von Dr. Schiller und Partner sowie die Heinze-Zertifizierung 2014. AVA.relax 7.7 wartet mit vielen Neuerungen auf:

■ proaktives Kostenmanagement über sämtliche Kostenphasen

■ Kostenverfolgung über Bauelemente, Räume, Geschosse, Wohneinheiten oder Bauabschnitte

■ Bauzeitenmanagement unter Bezugnah-me der Baukosten, des Budgets und der Bauzeitenplanung.

■ neu entwickeltes Bautagebuch mit Zugriff auf alle Baukosten- und Bauzeit-phasen

Die Miniaturschlitten von Dr. Tretter punkten dann, wenn präzise und kurze Hubbewegungen bei geringem Einbau-raum verlangt sind. Verwendet werden diese kompakten Lösungen beispielsweise für die Vereinzelung in Verpackungsmaschi-nen, ebenso bei Sortiereinrichtungen, in Anwendungen in der Laborautomation, der Elektronik- und Halbleiterfertigung oder für Pick-and-Place-Anwendungen. Konzipiert hat sie Dr. Tretter für den Einsatz mit Mini-atur-Pneumatikzylindern. Sie sind kleiner als handelsübliche Linearachsen mit Kugel-gewindetrieb oder Zahnriemen. Außerdem

■ BIM-integriertes IFC-basiertes Raum-, Gebäude-, LV-, Massen- und Kosten-Controlling

Damit ist AVA.relax ein Expertensystem für AVA und Baukostenmanagement. Da es sich – wie auch in allen Vorgängerversionen –

modular aufbaut und frei skalierbar ist, deckt es sowohl den Bedarf kleiner Planungsbüros als auch gro-ßer international tätiger Unternehmen ab. Spezial-module für Sachverständige/Gutachter, TGA-Fachplaner sowie Hoch- und Tiefbauun-ternehmen komplettieren die Software und machen es zu einem generischen Tool für planerisch tätige Baupro-fis aller Disziplinen und

Sparten, die Baukosten und -zeiten über-wachen und vorausschauend steuern müs-sen. Alle Druckausgaben wurden in der neuen Version überarbeitet und orientie-ren sich am Design und Inhalt der Verga-behandbücher, der DIN 276 und der HOAI. Schnittstellen wie beispielsweise GAEB, ÖNORM, DATANORM sowie weitere Nor-mierungen im deutschsprachigen Ausland wurden erweitert oder auf den neuesten Stand gebracht.

stellen sie eine effiziente Alternative zu Solenoidmotoren dar, die in der Praxis meist eine separate Drehmomenabstüt-zung benötigen. Durch die direkte Bereit-stellung der Linearbewegung lassen sich hochdynamische Zustellbewegungen rea-lisieren.

Die Miniaturschlitten haben eine Bau-höhe von zwölf Millimeter und eine Schlit-tenbreite von 30 Millimeter. Die Hublän-gen betragen fünf, zehn, 15 und 20 Milli-meter. Damit runden sie die Viererblöcke der Baureihe VB40 nach unten ab. Auf Wunsch liefert Dr. Tretter die Schlitten

AVA-Software mit Gütesiegel

Im Kleinen Großes bewirken

Neue Produkte & News

■ Die gemeinsame Ausrichtung von Orca Software GmbH und Projekt Pro GmbH soll neue Perspektiven für Architekten und Ingenieure eröffnen. Die Orca Software GmbH ist mit Orca AVA, einem Komplett-programm zur Ausschreibung, Vergabe und Abrech-nung, im Bereich AVA bereits bekannt. Die Projekt Pro GmbH ist mit ihrer Softwarelösung für die administrativen, organisatorischen und wirtschaft-lichen Aufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros etabliert. Die beiden Anwendungen, die einen erheblichen Teil der Arbeitsabläufe im Planerbüro abdecken, können nun ausgewählte Informationen gemeinsam nutzen. Diese Kommunikation ist unter Windows- und Mac-OS-X-Umgebungen möglich und verbessert den Workflow ganz entscheidend: Nun können aus Projekt Pro heraus Projekte in Orca AVA geöffnet und bearbeitet werden. Als Basis für die anrechenbaren Kosten in der Honorarabrechnung, die in Projekt Pro durchgeführt wird, dient eine Kostenermittlung aus Orca AVA. Solche Synergien sparen Zeit und reduzieren Übertragungsfehler.

Beide Unternehmen entwickeln seit über 20 Jahren Software für dieselbe Zielgruppe, verfügen über die entsprechende Kompetenz und sehr ähnliche Ziel-setzungen. Im Mittelpunkt stehen die Arbeitsabläufe des Anwenders, klare Strukturen, Übersicht und kontinuierliche Weiterentwicklung – inhaltlich und technisch. Beide Unternehmen schreiben Service groß. Und schließlich spielt auch die räumliche Nähe eine Rolle. Die Orca Software GmbH und die Projekt Pro GmbH haben ihren Sitz im Chiemgau, man kennt und schätzt sich.

Richtungsweisende Kooperation

AVA.relax ist ein Expertensystem für AVA und Baukostenmanagement.

auch in korrosionsbeständiger Ausführung. Beim Einsatz ist lediglich ein Druckluftan-schluss erforderlich.

Die Miniaturschlitten von Dr. Tretter sorgen für präzise und kurze Hubbewegungen bei geringem Einbauraum. Konzipiert sind sie für den Einsatz mit Miniatur-Pneumatikzylindern.

AUTOCAD & Inventor Magazin 6/146

SZENE

Die Karlsruher Procad hat eine neue Ver-sion ihrer PLM-Lösung Pro.file vorgestellt. Version 8.5 beinhaltet ein neues Cockpit, Apps für den mobilen Zugriff sowie einen intelligenten Server, der Jobs im Hinter-grund abwickelt.

Im „Pro.file Cockpit“ auf der Startseite sind die wichtigsten Funktionen des PLM-Alltags mit nur einem Klick direkt verfüg-bar. Übersichten in Grafikform zeigen, was aktuell zu tun ist oder in welchem Status sich einzelne Projekte und Prozesse befin-den. Über konfigurierbare Widgets lassen sich Cockpits selbst hinzufügen, program-mieren und so an die Arbeitsabläufe von Abteilungen und Gruppen anpassen.

Flexibilität verspricht auch der Pro.file Generic Job Server, eine ‚digitale Maschine‘ die im Hintergrund beliebige Jobs abwi-ckelt, etwa die Erstellung von Zeichnungen und Dokumenten in einem zentralen Datenformat.

Ein weiterer Schritt in Richtung einfache Bedienung und Flexibilität sind Apps für Pro.file 8.5. Sie erlauben den Zugriff auf

Produktdaten über mobile Geräte. Neue Funktionen bietet Pro.file 8.5 für die PLM-Gruppe der Konstrukteure. Mit der Funktion „Managed Version“ können hochkomplexe Baugruppen mit wenigen Klicks versioniert werden. Mit einer CAD-Integration für Auto-CAD Plant 3D unterstützt Pro.file vor allem Entwickler im Maschinen- und Anlagenbau. Eine wichtige Funktion ist zudem die Inte-gration von Pro.file und der Dokumenten-austauschplattform Proom von Procad.

PLM-Lösung mit höherer Flexibilität

Im Kontext des Themas Virtual Reality im Anlagenbau und in der Fabrikplanung – wir berichten darüber ab Seite 42 im Heft – lädt das VDC Fellbach im Herbst zu folgenden Veranstal-tungen ein:

■ 19.9.2014: Technologieworkshop „Displaytrends - Head Mounted Displays, Datenbrillen & Co“ Veranstalter: VDC Ort: VDC, Auberlenstr. 13, 70736 Fellbach Link: http://www.vdc-fellbach.de/kalen-der/2507

■ 9.10.2014: Technologieforum „3D-Doku-mentation“ auf der DMS EXPO Veranstalter: VDC Ort: Landesmesse Stuttgart Link: http://www.vdc-fellbach.de/kalen-der/2556

■ 11.12.2014: Technologieforum „3D-Menschmodelle“ Veranstalter: VDC, Fraunhofer IAO Ort: Fraunhofer IAO, Zentrum für Virtuelles Engineering, Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart Link: http://www.vdc-fellbach.de/kalen-der/2582

Virtual Reality: Foren und Workshops des VDC im Herbst

Mit einer CAD-Integration für AutoCAD Plant 3D unter-stützt Pro.file vor allem Entwickler im Maschinen- und Anlagenbau bei der Planung von Prozessanlagen und im Rohrleitungsbau.

mit neuem M.2-Format eingesetzt, die im ultraschnellen 256-GByte-RAID-Verbund arbeiten.

Im August präsentiert MSI drei Modelle des WS60, die im Preisbereich von 1.899 bis 2.199 Euro liegen werden. Das Top-Modell WS60-2OJW16S-R21W7P punktet dabei mit einem besonders hochauflösendem WQHD+-Bildschirm (2.880 x 1.620 Pixel, 220 ppi) inklusive blickwinkelunabhängiger und farbstarker IPS-Technik. Alle Modelle wer-den über schnelle Schnittstellen zum Datenaustausch verfügen: Neben drei USB-3.0-Anschlüssen findet sich beim WS60 auch eine Thunderbolt-2-Schnitt-stelle mit noch einmal um den Faktor 4 höheren Datenraten gegenüber dem schnellsten USB-Standard. Über die MSI-Matrix-Display-Technik lässt sich der Win-dows-Desktop zusätzlich zum Notebook-Display über die HDMI- und Thunderbolt-

Ultramobile CAD-Workstation Mit nur 2 Zentimetern Höhe und weni-ger als 2 Kilogramm Gewicht ist das MSI WS60 das leichteste und dünnste 15,6“-Workstation-Notebook mit Nvidia-Quadro-K2100M-Grafik. Trotz der kom-pakten Maße des Gehäuses aus einer leichten und stabilen Li-Mg-Aluminium-Legierung ist die Hardware auf Perfor-mance getrimmt: Neben der Quadro-Grafikkarte sorgt ein Intel-Core-i7-Quad-Core-Prozessor der vierten Generation für maximale Rechenleistung bei Profi-Anwendungen aus den Bereichen CAD/CAM, 3D-Rendering, Modellierung und Digital Content Creation. Die Kombinati-on aus schneller SSD-Technik mit großer Datenfestplatte steht dabei sowohl für schnelle System- und Programmstarts als auch für umfangreichen Speicherplatz für Konstruktions- und Multimediadaten. Bei den WS60-Modellen mit MSI-Super-RAID-Technik werden zusätzlich zur großen 1-TByte-Datenfestplatte noch zwei SSDs

Neben der Quadro-Grafikkarte verspricht ein Intel-Core-i7-Quad-Core-Prozessor der vierten Generation hohe Rechenleistung bei Profi-Anwendungen.

Mini-DisplayPort-Ausgänge auf zwei weitere Monitore erweitern. Das schafft mehr Übersicht im Büroeinsatz bei der Arbeit mit vielen Applikationen und geöff-neten Fenstern zur gleichen Zeit. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Profes-sional zum Einsatz. Als besonderen Ser-vice bietet MSI drei Jahre Herstellergaran-tie mit Pick-up & Return-Service.

6/14 AUTOCAD & Inventor Magazin 7

PRAXIS Die AutoCAD-Expertenrunde

1AutoCAD-Installation bricht ab

Frage: Wir haben mehrere Windows-7-Rechner mit 64 Bit im Einsatz. Als Virenscanner nutzen wir Trend Micro. Bei der Installation der Autodesk Building Design Suite Ultimate 2015 bricht diese immer ab, ohne dass wir einen Grund erkennen können. Bereits während der Ins-tallation kam es immer wieder zu eigenar-tigen Meldungen, aus denen wir jedoch nicht schlau werden. Haben Sie eine Lösung für uns?

Antwort: Dieses Phänomen scheint es öfter zu geben. Deaktivieren oder been-den Sie Ihren Virenscanner. Viele von ihnen unterbinden nämlich den Schreib-zugriff auf das lokale TEMP-Verzeichnis, so auch Trend Micro Worry Free Business Security. Leeren Sie zudem Ihr TEMP-verzeichnis vor der Installation, um gege-benenfalls vorhandene LOG-Dateien bes-ser aufzufinden. So wechseln Sie ins TEMP-Verzeichnis:■ Windows-Taste + R■ ins Suchfeld %TEMP% eingeben■ es öffnet sich ein Windows-Explorer

direkt im TEMP-Verzeichnis■ löschen Sie die darin befindlichen Datei-

en (oder sichern Sie diese vorher sofern notwendig)

■ dass hier nicht alle Dateien gelöscht wer-den können, ist ganz normal

Nach Beendigung des Virenscanners star-ten Sie die Installation ganz normal und alles läuft.

2Schul-Version-Stempel im AutoCAD-Ausdruck entfernen

Frage: Ich studiere an einer Fachhoch-schule und erstelle meine Konstruktionen mit AutoCAD 2014. Mich stört jedoch der

Tipps & TricksAlle Tipps sollen zum selbstverständlichen Umgang mit AutoCAD und seinen vertikalen Lösungen animieren, ihn vor allem erleichtern. Aus den vielen Leseranfragen haben wir die zur Veröffentlichung ausgewählt, die allen Anwendern auch einen praktischen Nutzen versprechen. Die Fragen beantwortet unser Experte Wilfried Nelkel.

Hinweis auf den Plots, dass diese Zeichnung mit einer Schulungsversion erstellt wurde. Kann man diese Meldung entfernen?

Antwort: Diese Meldung erscheint nicht mehr auf dem Layouts, sobald Sie Service Pack 1 für AutoCAD installiert haben. Hierzu jedoch noch eine weitere Ausführung.

Wer in einem „offiziellen“ AutoCAD eine DWG öffnet oder Daten aus einer DWG in seine Zeichnung einfügt, die mit einer Schulversion erstellt wurde, bekommt eine Meldung angezeigt. „VON EINEM AUTO-DESK-SCHULUNGSPRODUKT HERGESTELLT“. Wollen Sie fortfahren?“

Wer die Warnung nun nicht beachtet und auf “Aktuelle Operation fortsetzen” klickt, bekommt eine Warnung: „Ihre geplottete Zeichnung wird mit einer Schulungsversi-ons-Plotmarkierung versehen. Wollen Sie wirklich fortfahren?“

Und wer nun noch auf “Weiter” klickt, der hat aus seiner DWG eine Schulversion-DWG gemacht, falls er Daten aus der Schulversion-DWG eingefügt hat. Das bleibt auch so, wenn die Schulversionsda-ten (beispielsweise ein Block aus einer Schulversion-DWG) wieder gelöscht wird. Daher gilt immer: Keine Daten aus Schul-

version-DWGs in einer Produktivumge-bung nutzen!

Wer die erste Regel missachtet, der bekommt bei seinen Ausdrucken einen Stempel auf die Zeichnung, der nicht mehr verschwindet: „Von einem Autodesk-Schu-lungsprodukt erstellt.“

Nun jedoch zum eigentlichen Problem: Wer AutoCAD 2014, Service Pack 1 instal-liert hat, erhält keinen Warnhinweis und/oder Plotmarkierung bei seinen Ausdru-cken. Das bedeutet, er weiß nicht, dass seine Zeichnung (oder Teile davon) mit einer Schulungsversion erstellt wurden. Der Schulungs-Stempel ist immer noch an der Zeichnung angehängt, wenn-gleich er mit SP1 weder angezeigt noch davor gewarnt wird. Somit realisiert der Nutzer diesen Umstand nicht. Sendet man nun diese Datei an einen Benutzer, der das Service Pack 1 für AutoCAD 2014 nicht installiert hat, sieht dieser Benutzer wieder die Warnung und den Plotstem-pel.

Wird in AutoCAD 2015 solch eine Datei geöffnet und wieder gespeichert, wird die-ser Stempel aus der Zeichnung entfernt, auch wenn diese DWG mit einer früheren Version von AutoCAD geöffnet wird.

AUTOCAD & Inventor Magazin 6/1410

Bild 1

PRAXIS

3Bildschirmvideos aufnehmen

Frage: Ich arbeite seit vielen Jahren mit AutoCAD und bin mittlerweile CAD-Administrator in einem großen mittelständi-schen Betrieb. Für unsere Auto-CAD-Anwender stehe ich als Ansprechpartner zur Verfügung und helfe regelmäßig bei der Lösung von Problemen. Leider ist es immer schwierig, komplizierte Abläufe in Textform zu verfassen. Leichter wäre es, wenn man sei-nen Bildschirm aufzeichnen und dem Nutzer sozusagen live die Informationen in Videoform zukommen lassen könnte. Haben Sie hier eine Lösung?

Antwort: Sie können Auto-desk Screencast verwenden, um Ihren Bildschirm aufzuneh-men. Sie können Screencast Recorder einfach von der Autodesk-Web-seite kostenlos herunterladen. Dazu benö-tigen Sie lediglich ein Autodesk-360-Kon-to. Nach der Aufnahme wird das Video auf die Autodesk-Screencast-Webseite hoch-geladen. Zuvor haben Sie die Möglichkeit, das Video als privat oder öffentlich zugänglich zu markieren. Sie senden dazu einen Link zu Ihren Mitarbeitern, die dann von der Screencast-Webseite das von Ihnen aufgezeichnete Video betrachten können. Den zugehörigen Download fin-den Sie hier: https://screencast.autodesk.com/

4Blockreferenzen einheitlich skalieren

Frage: Wir haben von einem externen Pla-ner eine DWG-Datei erhalten, in der unzählige Blockdefinitionen enthalten sind. Leider sind die Blöcke alle mit unterschiedlichen Größen skaliert. Zwischenzeitlich behelfen wir uns damit, dass wir jeden Block einzeln auswählen und für X-, Y- und Z-Skalierung jeweils den Wert 1 eintragen. Gibt es hier keine andere Möglichkeit? Ebenso befinden sich die Blöcke auf unterschiedlichen Z-Höhen. Die Blöcke sollten aber alle auf Z=0-Höhe verschoben werden.

Antwort: Sicher können Sie hier einfacher vorgehen. Gehen Sie über die Eigenschaf-tenpalette in die Schnellauswahl. (Bild 2)

Durchsuchen Sie hier entweder die gesamte Zeichnung oder einen bestimmten Bereich nach „Blockreferenz“ und als Operator ver-wenden Sie „Alle wäh-len“. Verlassen Sie die-sen Dialog mit einem Klick auf den Button „OK“. Nun werden alle Blockdefinitionen aus-gewählt. (Bild 3)

Sie sehen anhand der Zeileneinträge „*VARIIERT*“, dass jeweils unterschiedli-che Werte vorliegen. Ändern Sie nun ein-fach für den Faktor X, Y und Z die Skalie-rung auf 1 und die Position Z für alle Blockdefinitionen auf 0. Achten Sie hier da rauf, dass Sie sich im Weltkoordinaten-system befinden. Befänden Sie sich in einer Frontalansicht und Ihr BKS ist auf diese Ansicht ausge-richtet, müssten Sie nämlich den Wert „Position Y“ verän-dern, um die Blockde-finitionen auf Höhe

Z=0 zu verschieben. Unmittelbar nachdem Sie die Werte erfasst haben, verändern sich nun auch die Blockdefinitionen.

Bild 2 Bild 3

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PRAXIS Die AutoCAD-Expertenrunde

53D-Volumen- Kollision

Frage: Wir arbeiten mit AutoCAD 2015 an einem Geländemodell, auf dem sich mehrere Gebäude befinden. Nun überlagern sich die mit dem Gelände. Das heißt, die Gebäude ragen teilweise ins Gelände hinein. Wir möch-ten nun exakt den Bereich der Überlagerung löschen. Über die Boolesche Operation „Schnittmenge“ erhalten wir genau die Objek-te, die wir dann letztlich von den Gebäuden abziehen müssen.

Leider wird nach der Operation „Schnitt-menge“ sowohl das Gelände als auch unsere Gebäude gelöscht. Gibt es hier eine Einstel-lung, dies zu verhindern?

Antwort: Der Befehl „Schnittmenge“ ist schon mal die richtige Richtung. Das von Ihnen beschriebene Verhalten ist normal. Der Befehl, den Sie benötigen, nennt sich „Überlagerung“. Bei diesem Befehl müssen Sie zwei Auswahlsätze erstellen. AutoCAD prüft dann die Überlagerung zwischen dem ersten und dem zweiten Auswahlsatz.

Wenn Sie diesen Befehl starten und die beiden Sätze gewählt haben, erscheint eine Dialogbox auf Ihrem Bildschirm. (Bild 1)

D i e s e r D i a l o g ermöglicht Ihnen, zu jedem Überlage -rungsobjekt zu zoo-men, indem Sie die „Mark ierungs-But-tons“ „Zurück“ oder „Weiter“ klicken.

Wenn Sie die Über-l a g e r u n g s o b j e k t e behalten möchten, um diese dann von Ihren Gebäuden abzu-ziehen, müssen Sie den Haken „Erstellte

Überlagerungsobjekte beim Schließen löschen“ deaktivieren. Diese beibehaltenen Überlagerungsobjekte können Sie dann später für die Differenz verwenden.

6Blockvarianten austauschen

Frage: Wir sind ein Büro für Einrichtungs-planung und arbeiten seit kurzem mit Auto-CAD 2015. Nun möchten wir für unsere Kun-den mehrere Varianten einer Einrichtungspla-nung präsentieren. Oftmals muss nur etwa der Stuhl Typ A durch den Stuhl Typ B ausgewech-selt werden. Da dieser Wechsel aber meist 10 bis 20 Mal stattfinden muss, ist unser bisheri-ges Vorgehen sehr zeitraubend.

Wir markieren immer den Einfügepunkt und platzieren den anderen Block (Stuhl Typ B) exakt auf dem Stuhl Typ A. Nachdem wir dann alle neuen Stühle eingefügt haben, löschen wir die vorhergehende Variante wie-der manuell. Dies führt manchmal zu Proble-men, da sich die Stühle meist sehr ähneln. Gibt es hier nicht eine schnellere und effizientere Alternative?

Antwort: Die liefert Autodesk mit Auto-CAD 2015 schon mit und zwar in den

„Express-Tools“, als zusätzliche Kompo-nente von AutoCAD. Sie werden jedoch bei einer „Standard-Installation“ nicht ins-talliert. Gegebenen-falls öffnen Sie Ihre S y s t e m s t e u e r u n g und suchen dort den Eintrag „Programme und Funktionen“. Hier wählen Sie Ihr Auto-CAD 2015-Produkt aus und klicken oben

auf den Button „ändern/entfernen“, dann startet das Installationsprogramm. Hier wählen Sie den Punkt „Funktionen hinzu-fügen“ und im nachfolgenden Dialog hacken Sie einfach die Express-Tools an. Nach kurzer Installationsdauer und einem Neustart Ihres AutoCAD steht nun eine zusätzliche Registerkarte in der Ribbonleis-te zur Verfügung. Hier ist der zweite Befehl links „Replace Block“ der Befehl, den Sie suchen. (Bild 4)

Der Dialog ist sehr einfach gehalten. Zunächst müssen Sie den Block auswäh-len, den Sie ersetzen wollen. Also in Ihrem Beispiel „Stuhl Typ A“. Im zweiten Schritt wählen Sie den Block, der eingefügt wer-den soll. Also „Stuhl Typ B“. Sie haben hier die Möglichkeit, den Block entweder über den Namen auszuwählen, oder Sie klicken auf den Button „Pick…“, um den Block über eine Objektwahl anzuklicken und zu wählen.

Unmittelbar darauf fragt das Programm dann auch „Purge unreferenced items when finished? <Y>:“ Damit ist gemeint, ob nicht referenzierte Objekte bereinigt werden sol-len. Das müssen Sie dann selbst entschei-den. Wichtig ist, dass immer ALLE Blockein-fügungen ersetzt werden. Es ist also nicht möglich, nur einige Blöcke über dieses Pro-gramm auszutauschen. (Bild 5)

7In AutoCAD 2015 entfernte Befehle

Frage: Wir haben vor kurzem auf AutoCAD Architecture 2015 umgestellt. Hierbei ist uns aufgefallen, dass es nicht mehr möglich ist, die automatische Umschaltung auf die kon-textsensitive Ribbonleiste zu unterbinden. Ebenso vermissen wir die Ansichtsfenstersteu-erung im Blockeditor der Version 2015. Haben Sie hierfür eine Lösung?

Antwort: Nein, leider nicht. Es wurde diverse Systemvariablen entfernt. Soweit ich die Informationen zusammentragen konn-te, handelt es sich um folgende: CLASSI-CKEYS, DASHBOARDSTATE, PREVIEWEFFECT, PREVIEWFACEEFFECT und RIBBONCON-TEXTSELECT.

Die von Ihnen angesprochene Systemva-riable RIBBONCONTEXTSELECT war früher dafür zuständig, ob sich die kontextsensiti-ve Ribbonleiste in den Vordergrund „drängt“. Viele User haben hier spezielle Einstellun-gen vorgenommen. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Ansichtsfenstersteuerung im Blockeditor wieder zu aktivieren. (ra)

Bild 4

Bild 5

AUTOCAD & Inventor Magazin 6/1412

Im Gespräch: Trends in der 3D-Stadtplanung GIS & TIEFBAU

AUTOCAD Magazin: Was erwarten die Auf-traggeber heute von einem 3D-Stadtmodell?

Dr. Egbert Casper: Grundsätzlich lässt sich sagen, dass 3D-Stadtmodelle für den jewei-ligen Anwendungszweck angemessen, einfach nutzbar und wirtschaftlich darstell-bar sein sollten. Je nach Auftraggeber und Anwendung sind dabei die Erwartungen unterschiedlich ausgeprägt und richten sich aus an:■ Austauschbarkeit: Existiert das Modell

in einem standardisierten Austauschfor-mat, das meine Anwendungen und Pro-jektbeteiligte unterstützen?

■ Anwendbarkeit: Verfügt das Modell über die Eigenschaften, die ich für die Anwendung brauche, zum Beispiel ‚Level of Detail‘ in Bezug auf die Geo-metrie (zum Beispiel Blockmodell, Modell mit Dachformen) und die semantische Reichhaltigkeit (zum Bei-spiel klassifizierte Gebäudeteile oder Dachflächen), weitere Attribute, Textu-rierung, …

■ Verfügbarkeit: Kann ich das Modell in meine bestehende Systemlandschaft möglichst einfach einbinden? Wird das Modell als Dienst oder als Datei geliefert?

■ Vollständigkeit: Deckt das Modell geo-graphisch und inhaltlich mein Einsatzfeld vollständig oder nur Teile ab (Einzelob-jekt, Umgebung, stadtweit, stadtüber-greifend, landesweit)?

■ Korrektheit: Erfüllen die Daten des 3D-Stadtmodells meine Qualitätsansprü-che? Wie sehen diese eigentlich aus?

■ Aktualität: Müssen die Daten aktuell sein? Sind die Daten insgesamt aktuell?

■ Nachhaltigkeit: Werden die Daten für die Anwendung nur einmalig eingesetzt oder sollen beziehungsweise müssen über einen längeren Zeitraum Daten aktualisiert und gepflegt werden?

■ Wirtschaftlichkeit: Sind die Abrech-nungs und Lizenzmodelle einfach, trans-parent und angemessen?

AUTOCAD Magazin: Nach welchen Gesichtspunkten werden Umfang und Detaillierungsgrad der notwendigen Infor-mationen festgelegt?

Dr. Egbert Casper: Maßgeblich sind die Anwendungen und Projekte, in denen das 3D Stadtmodell verwendet werden soll. Die Anforderungen müssen durch den Auftrag-geber festgelegt werden.

AUTOCAD Magazin: Was bedeutet dies für die technische Umsetzung, was die Gewin-nung, Aufbereitung und Visualisierung der Daten betrifft?

Dr. Gerhard Gröger: Je nach Anwendungs-szenario kann die technische Umsetzung unterschiedlich ausfallen, exemplarisch bei-spielsweise ■ für Planungsvarianten im Rahmen von

Wettbewerben sind in der Regel Umge-bungsmodelle bis hin zu LoD3 mit oder ohne Texturierung gefordert, die in die Entwurfssysteme eingebettet werden

und die Planungsvarianten vervollstän-digen;

■ für Vermarktung von Immobilien mit Prospekthaftung sind aufwändige hoch detaillierte Modelle mit realitäts-naher Innenraumgestaltung und zutreffender Umgebungsmodellierung erforderlich (zum Beispiel kann ich über die umliegenden Gebäude sehen, Skyline, Verschattung oder Einsehbar-keit), die eine ansprechende Visualisie-rung beinhalten;

■ für großflächige Simulationen werden in der Regel einfache Modelle in gro-ßer Zahl eingesetzt, die über geringe Komplexität mit vielen Attributen ver-fügen und für die Anwendung (zum Beispiel Lärm, Schadstoffe, Hochwas-ser, Energie) leicht verändert werden können.

AUTOCAD Magazin: Wie lässt sich die Qua-lität von 3D-Stadtmodellen beurteilen?

Dr. Egbert Casper: Die Beurteilung der Qua-lität von 3D Stadtmodellen hängt – natürlich – vom Anwendungszweck ab, das heißt, dass die Qualität den Eigenschaften und Leistun-gen geschuldet ist, die an das Modell gestellt werden. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Qualität eines Modells umso besser beurteilen lässt, je präziser die Anforderun-gen formuliert werden (können). Als Hilfestel-lung können hierzu das Modellierungshand-buch und das in Bearbeitung befindliche Testhandbuch der Special Interest Group 3D (SIG 3D, http://www.sig3d.de) dienen.

Im Idealfall lassen sich alle Anforderungen, die an ein Modell gestellt werden, vollauto-matisch prüfen. In der Praxis gibt es allerdings Anforderungen, die sich einer automatischen

Transparent und einfachWas müssen 3D-Stadtmodelle leisten? Was bedeuten die Anforderungen für Softwarelösungen und Datenformate? Dr. Gerhard Gröger vom Institut für Geodäsie und Geoinfor-mation, Universität Bonn, und Sprecher der AG Modellierung der SIG 3D und Dr. Egbert Casper, CITIS, Remscheid, und Spre-cher der SIG 3D, erklärten den aktuellen Stand.

6/14 AUTOCAD & Inventor Magazin 17

Dr. Egbert Casper, CITIS, Remscheid und Sprecher der SIG 3D:

„Im Idealfall lassen sich alle Anforderun-

gen, die an ein Modell gestellt werden,

vollautomatisch prüfen. In der Praxis gibt

es allerdings Anforderungen, die sich einer

automatischen Überprüfung entziehen.“

GIS & TIEFBAU Im Gespräch: Trends in der 3D-Stadtplanung

Überprüfung entziehen, oder nicht eindeuti-ge Situationen, die nur manuell, zum Beispiel durch visuelle Inspektion, gelöst werden kön-nen. Einer manuellen Prüfung sind allerdings bei sehr großen oder sehr komplexen Model-len Grenzen gesetzt.

AUTOCAD Magazin: Stadtmodelle sollen ja nicht nur den Ist-Zustand widerspiegeln, son-dern auch künftige Planungen erleichtern. Können Sie uns hierfür ein Beispiel nennen?

Dr. Gerhard Gröger: Vorteile von 3D-Stadt-modellen für Planungen sind, das die Vor-schläge neutral verglichen und in der Öffent-lichkeit kommuniziert werden können, um diese als Entscheidungsgrundlage nutzen zu können. Dies gilt insbesondere für Beiträge im Rahmen von Architektur- und Planungs-wettbewerben. Marketingmaßnahmen kön-

nen bereits in einem sehr frühen Planungs-stadium eingeleitet werden.

AUTOCAD Magazin: Wie lassen sich heute die Daten auf der Ebene der Gebäude (BIM) und die raumbezogenen GIS-Daten im Modell zusammenbringen?

Dr. Gerhard Gröger: Die Frage kann unter-schiedlich beantwortet werden. Wenn man „raumbezogene GIS-Daten“ als räumlich ver-ortete Geometrie und Sachdaten versteht (beispielsweise Grundrisse, Adressen oder Übergabepunkte von Versorgungseinrich-tungen), so ist die Georeferenzierung des Building Information Models (BIM) unabding-bar und muss innerhalb der BIM-Systeme gelöst werden. Für einfache Anwendungen wie 3D-Visualisierungen können GIS- und BIM-Daten so zusammengeführt werden. Genauer betrachtet ist allerdings die

Unterscheidung zwischen BIM und GIS in der unterschiedlichen Datenherkunft und den unterschiedlichen Zwecken der Modelle begründet. Daraus resultieren unterschiedliche Modellierungsparadig-men (konstruktionsorientiert im BIM, ober-flächenorientiert im GIS), unterschiedliche semantische Modellierungstiefen und auch unterschiedliche Begriffsdefinitio-nen. So wird eine „Wand“ im BIM volumen-haft konstruiert, während im GIS in der Regel die von außen oder innen sichtbaren Wandflächen abgebildet, modelliert wer-den. Eine automatische Konvertierung ist folglich nur eingeschränkt möglich. Durch Nutzung der Daten in dem jeweils „ande-ren“ Einsatzgebiet verschwimmt die Abgrenzung allerdings zunehmend, so dass das standardisierte 3D-Stadtmodell-Format CityGML selbst in gewisser Weise

auch als „Building Information Model“ ver-standen werden kann.

AUTOCAD Magazin: Mit City GML besteht ja auf der GIS-Seite bereits ein leistungsfähiges Format, wie wird die BIM-Seite im Stadtmodell repräsentiert?

Dr. Gerhard Gröger: Von den meisten (CAD ) Anbietern wird zurzeit das IFC Format für den gesamten Lebenslauf einer Konstruktion, ein-schließlich Verwaltung (Facility Management) bis hin zum Abriss einzelner Gebäude oder Gebäudekomplexe unterstützt.

Je nachdem, was man unter der „BIM-Seite im Stadtmodell“ versteht, kann eine Integra-tion der klassischen BIM und GIS Daten erfol-gen oder eine Erweiterung von CityGML um weitere BIM-Daten. Dabei kann die Integration entweder durch Konvertierung der Daten oder durch Integration auf Modellierungsebe-

ne passieren, wobei die erste Variante üblich, die zweite Variante aber vorzuziehen ist. Eine Erweiterung von CityGML ist möglich, bei-spielsweise durch anwendungsbezogene „Application Domain Extensions“ (ADEs), aber nur bis zu einem gewissen Maße sinnvoll. Durch diese Möglichkeiten ergänzen sich CityGML und IFC – je nach Anwendungsziel und Einsatzzweck.

AUTOCAD Magazin: Welchen Beitrag erwar-ten Sie von den Softwareanbietern, was den Datenaustausch angeht?

Dr. Egbert Casper: Im Hinblick auf CityGML wäre eine breitere Unterstützung wünschens-wert, um die bereits bestehenden Softwarelö-sungen für den Einsatz im Umfeld von 3D-Stadtmodellen beispielsweise für die Bear-beitung von 3D-Objekten nutzen zu können. Dies betrifft insbesondere nicht nur den lesenden Zugriff, sondern auch das Schreiben von CityGML-Daten, wobei neben der Geo-metrie insbesondere die semantischen Eigen-schaften von CityGML gespeichert werden sollten.

AUTOCAD Magazin: Welche Funktionen wird ein 3D-Stadtmodell in fünf Jahren haben?

Dr. Gerhard Gröger: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass in der Zukunft 3D-Stadt-modelle –zumindest in Mitteleuropa mit grundlegenden Eigenschaften allgemein verfügbar sind. Eine Vielzahl von Anwendun-gen – bekannte und noch nicht bekannte – werden sich der 3D-Stadtmodelle selbstver-ständlich bedienen. Die Fortschritte bei der Entwicklung von Sensoren und Aufnahme-verfahren (zum Beispiel UAVs), aber auch bei den Interpretationsmethoden zur semanti-schen Klassifikation werden zur einem starken Anstieg von geometrisch, visuell und seman-tisch sehr detaillierten Modellen führen, die neue Anwendungen eröffnen, etwa aus dem Bereich des Notfallmanagements, des Katas-trophenschutzes und der Energieeffizienz. Auch wird den Innenraummodellen eine wesentlich bedeutendere Rolle zukommen, so dass die Indoor-Navigation ebenso vertraut sein wird wie heute die Outdoor-Navigation.

Darüber hinaus wird Augmented Reality eine Verknüpfung von virtuellen 3D-Stadtmo-dellen in realen Umgebungen auf Mobile Devices unterstützen.

AUTOCAD Magazin: Herr Dr. Gröger, Herr Dr. Casper, vielen Dank für das Gespräch.

AUTOCAD & Inventor Magazin 6/1418

Dr. Gerhard Gröger:

„Die Fortschritte bei der Entwick-

lung von Sensoren und Aufnahme-

verfahren, aber auch bei den Inter-

pretationsmethoden zur seman-

tischen Klassifikation werden zu

einem starken Anstieg von geomet-

risch, visuell und semantisch sehr

detaillierten Modellen führen.“

LISP-Programme und Demoversionen TOOL-CD

Auslegungssoftware für AntriebeOptimale Systemkonfiguration, effiziente Antriebsauslegung: Die neuen Releases der bewährten Auslegungssoftware cymex3 von WITTENSTEIN alpha, mit den vielseitigen Produktkonfiguratoren und dem umfassenden Info- & CAD-Finder überzeugen durch noch vielseitigere Auswahlmöglich-keiten. Die drei Programme wurden produktseitig unter anderem um die neuen Kegel-radgetriebe SC+, SPC+ und TPC+ und das innovative Hygiene-Design-Getriebe HDV+ ergänzt. cymex3 ermöglicht dem Anwender, durch die einfache Model-lierung der Applikation, das Verwenden von zusätzlichen Transformationen und der umfangreichen Getriebe- und Motordatenbank mit wenigen Klicks eine optimale Antriebsauslegung durchzuführen.Vordefinierte Standardapplikationen für unterschiedliche Applikationen wie Riemen-, Band-, Spindel-, Drehtisch- und Ritzel-Zahnstangenantriebe ermög-lichen eine schnelle, aber dennoch sichere und optimierte Berechnung. Der Anwender profitiert von einer sicheren Antriebsauslegung auf der Basis der 30-jährigen Erfahrung von WITTENSTEIN alpha.

Der umfassende Info- & CAD-Fin-der führt Anwen-der von WITTEN-STEIN-alpha-Pro-dukten per Mausklick zu Do-kumentation, 3D-Animation und Bestellschlüssel und liefert alle benötigten Leis-tungsdaten, CAD-Daten, Betriebsanleitungen oder Motoranbauanleitungen.Anbieter: WITTENSTEIN alphaWeitere Informationen: www.wittenstein-alpha.deProgramm-Installation: Doppelklick auf die Datei „cymex3SetupWittenstein.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\WITTENSTEIN_cymex

Planen – Dokumentieren – Projektieren – KalkulierenDie Software TreesoftOffice.org 6.3 beinhaltet die drei Module „Treesoft CAD“, „Treesoft CRM“ und „Treesoft ERP“. Die Produkte sind einzeln oder als Gesamtlösung einsetzbar. Die Verwendung einer gemeinsamen Datenbank ermöglicht dem Anwender einen durchgängigen Arbeitsablauf über die Modul-grenzen hinweg: Projekte, Adressen, Historie, Termine, Aufgaben, E-Mail, Angebot, Rechnung usw.TreesoftOffice.org unterstützt alle gängigen Formate zum Datentausch mit Fremdprodukten und ist somit einfach kombinierbar: ■ ERP: frei konfigurierbare ASCII/ANSI-Stücklisten sowie New-Classic-Line-,

Classic-Line- und Office-Line-Integration ■ Grafik: DWG, DXF■ Adressen: CSV, V-CARD■ Stammdaten: CSV, DATANORM, ELDANORM, ZVEHNORM ■ Dokumente: GAEB, Excel ■ E-Mail: Tobit, OutlookLeistungsbeschreibung der Module:■ Mit „Treesoft CAD – Steuerungstechnik“ lassen sich Stromlauf-, Hydraulik-, Pneumatik- und Verteilerpläne sowie Maschinen- und Schaltschrankansichten erstellen. Auf Knopf-druck erhält man Klemmen-, Kabel- und Kabelübersichtspläne sowie Verdrahtungs-, SPS-Belegungs-, Produktions-, Bestell- und Ersatzteil-Listen.■ Mit „Treesoft CAD – Gebäudetechnik“ können Anwender Grundrisse erzeu-gen oder über DXF/DWG importieren und damit die Elektroinstallation ergän-zen. Auf Knopfdruck zählt das Programm alle Bauteile und ermittelt die Lei-

tungslängen. Die Positions-, Kabel-, Stromkreisliste und der Verteilerplan wer-den automatisch ge-neriert.■ „Treesoft CRM – Kundenbeziehungs-management“ bietet alles, um den Vertrieb zu beschleunigen, Kundenservice zu bie-ten und effizientes Marketing zu betrei-ben. Das Projekt-management und die Aufgabenverwaltung ermöglichen, Arbeitsprozesse zu steuern. Analysewerk-zeuge helfen, Prozesse zu optimieren.■ Mit „Treesoft ERP – Projektfakturierung“ lassen sich Dokumente nach VOB erstellen. Eine Übernahme von CAD-Stücklisten – zur automatischen Angebots-erstellung – führt zu einer exakten Kalkulation. Ebenso ermöglicht das Modul die Stundenerfassung, Nachkalkulation und Offene-Posten-Verwaltung.Anbieter: TreeSoftWeitere Informationen: www.treesoft.deProgramm-Installation: Doppelklick auf die Datei „TreesoftOffice.org-6.3.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\TreesoftOffice

LISP- UND .NET-PROGRAMME FÜR AUTOCAD

DEMOVERSIONEN 6/2014

Auf der aktuellen AUTOCAD & Inventor-Magazin-Tool-CD 6/2014 befinden sich sechs leistungsfähige LISP- und zwei .NET-Programme für unterschiedliche Branchen und Einsatzgebiete. Die genaue Beschreibung der einzelnen Tools finden Sie auf der CD im Verzeichnis „\ACM-TOOLS\ BESCHREIBUNGSTEXTE\“ oder im Heft auf den Seiten 13 bis 16.

Auf der AUTOCAD & Inventor-Magazin-Tool-CD 6/2014 gibt es wieder zahlreiche Demoversionen kommerzieller Software-programme. Sie finden die Dateien auf der CD im Ordner „\DEMOPROGRAMME“ in einem jeweiligen Unterordner.

Abonnenten finden hier ihre

Tool-CD

CYMEX3

TREESOFTOFFICE.ORG 6.3

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ARCHITEKTUR & BAUWESEN EnEV und TGA-Berechnungen

W er kennt nicht „moderne“ Geschäfts-gebäude mit viel Glas, die sich im Som-

mer unbehaglich hoch aufheizen? Die neue Ausgabe 2013 der DIN 4108-2 bringt Bewe-gung in die Planung: Das altbekannte Berechnungsverfahren nach Sonnenein-tragskennwerten wird jetzt als Näherung bezeichnet, darf nur noch begrenzt ange-wendet werden und ist bei komplexen Bau-vorhaben (Doppelfassaden, transparente Wärmedämmungen usw.) durch ein Nach-weisverfahren mittels energetisch-thermi-scher Gebäudesimulation mit definierten Randbedingungen nach DIN 4108 zu erset-zen.

Planungsbüros, die ihre Arbeit vom Son-neneintragskennwert- auf das Simulations-Verfahren nach neuer DIN 4108-2 umstel-len, stehen vor dem Problem, wie sie den ungleich größer gewordenen Daten- und Rechenaufwand bewältigen sollen. Neben dem „Wie“ stellen sich auch die Fragen nach dem „Wann“ und „Von wem“. Revit als Datenplattform mit GBIS und dem SOLAR-COMPUTER-Rechenprogramm „Sommerli-

cher Wärmeschutz DIN 4108 Simulation“ stellt hier eine adäquate Lösung dar.

Revit als Daten-LieferantTechnisch muss am Revit-Arbeitsplatz, wo das Projekt modelliert vorliegt, nur das GBIS-Tool eingebunden sein, um notwendige Geomet-rien der Räume und weitere Daten abrufen und für den Nachweis mit gegebenenfalls norm-konform umgerechneten Außen-, Mittel- oder Innenmaßen bereitstellen zu können. Zielfüh-rend ist es, den Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz in einem möglichst frühen Pla-nungsstadium zu führen; mitunter zeigen sich dabei energetisch kritische Stellen im Entwurf, die noch ohne großen Umplanungsaufwand behoben werden können.

Es werden alle Fälle unterstützt, auf wel-chem System die Software zum sommerli-chen Wärmeschutz installiert ist; sei es auf einem Arbeitsplatz im Netzwerk, in dem das modellierte Revit-Gebäudemodell (BIM) vorliegt, oder entkoppelt auf einem separaten Arbeitsplatz, zum Beispiel dem System eines externen Spezialisten.

Ein Gebäude – zwei Sichtweisen Eine BIM-gerechte Arbeitsorganisation hat den Anspruch, ein Projekt mit einer durchgän-gigen Software-Lösung zu begleiten, die in allen Planungsphasen effizientes Arbeiten zwischen den Beteiligten in allen Gewerken erlaubt. Dies beginnt mit Entwürfen des Architekten und reicht über schrittweise ver-feinerte Daten des Gebäudes, seiner Gliede-rung, seiner Räume und Bauteile bis hin zu detaillierten Bau-Konstruktionen und Objek-ten der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Spätestens hier offenbart sich das Pro-blem, dass Architekt und Ingenieur verschie-dene Sichtweisen auf das Gebäude haben, die einer durchgängigen Modellierung entge-genzustehen scheinen. Eine homogene Wand, die der Architekt zeichnet, benötigt der Ingenieur zum normkonformen Berechnen, zerlegt in Segmente mit normbedingten Abmessungen und individuellen Nachbar-raumbeziehungen; ein Beispiel von vielen. Dank besonderer Leistungsmerkmale ermög-licht Revit eine Gebäudedaten-Modellierung, die beide Sichtweisen vereint und zum Quasi-Standard einer BIM-Datenplattform gewor-den ist. GBIS nutzt die Revit-Datenplattform zum intelligenten Verbinden mit allen SOLAR-COMPUTER-Gebäude- und Anlagenberech-nungen.

Im Einzelnen kombiniert GBIS automa-tisiertes Übernehmen benötigter Daten aus der Revit-Datenplattform mit einer komfor-tablen Bedienoberfläche aus Dialogen und Zusatzfunktionen zum Kontrollieren, Prüfen und gegebenenfalls Anpassen der Verbin-dung. Ferner enthält GBIS eine optionale Rückkopplung zur Revit-Datenplattform, etwa zum Visualisieren von Rechenergeb-nissen in der Zeichnung während der rech-nerischen Bearbeitung, Einpflegen relevan-ter Rechenergebnisse in das Revit-Gebäu-demodell und die Zeichnung sowie Auslösen automatischer Zeichnungsanpas-sungen, zum Beispiel Redimensionierun-gen.

Die logische Verbindung erlaubt durch-gängiges, interaktives und bidirektionales Verbinden mit Bauphysik-Anwendungen (U-Wert-, Dampfdiffusions-, Wärmebrü-cken-Berechnung), Raum- und Gebäude-Berechnungen sowie Berechnungen der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) für die Gewerke Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär. Entscheidend für die praktische

Sommerlicher WärmeschutzNeue Bestimmungen und Rechen-Normen beeinflussen die Planung des Architekten und seiner Fachingenieure, etwa zum Berechnen des sommerlichen Wärmeschutzes mittels energetisch-thermischer Gebäudesimulation, Erstellen von Nachweisen nach EnEV 2014 oder Berech-nen und Optimieren von Kühllasten nach VDI 2078/6007. Eine Software sorgt für die intelligente Verbindung zwischen Revit und den Berechnungen. Von Dr. Ernst Rosendahl

AUTOCAD & Inventor Magazin 6/1426

Alle Fachplaner für Berechnungen können eingebunden werden. Fall A: Fachplaner für spezielle Rechenaufgaben ohne Relevanz für das Revit-Gebäudemodell. Fall B: Interaktiv und bidirektional arbeitende Fachplaner inklusive Rückkopplung zum Revit-Gebäudemodell. Fall C: Wie Fall B, jedoch optionale Rückkopplung, beispielsweise zum Berechnen und Prüfen von Planungsvarianten.

ARCHITEKTUR & BAUWESEN

Anwendbarkeit ist dabei die Konformität zum deutschen beziehungsweise europä-ischen Normenwesen.

GebäudeberechnungenBei Gebäudeberechnungen (EnEV 2014, Heiz-last DIN EN 12831, Kühllast VDI 2078/6007, Energiebedarf und thermische Gebäudesimu-lation VDI 2067-10/6007) unterstützt GBIS eine Bidirektionalität zwischen Revit und den Rechenergebnissen. Hier kann der Projekt-Verantwortliche (Architekt, BIM-Manager usw.) festlegen, ob Bidirektionalität mit dem zentra-len oder dem lokalen abgeleiteten Revit-Gebäudemodell des Fachplaners erfolgen soll. Letzteres ist vor allem dann sinnvoll, wenn Planungsvarianten in ihrem Zusammenspiel von Zeichnung und Berechnung geprüft und das Projekt entsprechend optimiert werden soll. Rechenergebnisse werden tabellarisch oder grafisch in den Rechenprogrammen dar-gestellt und lassen sich zusätzlich über GBIS während der rechnerischen Bearbeitung in Revit visualisieren, etwa durch Einfärben von Räumen nach spezifischen Heiz- oder Kühllas-ten oder Aufheizverhalten. In Kopplung von Bauphysik- und Gebäudeberechnungen bie-ten die SOLAR-COMPUTER-Berechnungen viele Prüf- und Optimierungsmöglichkeiten:

Welchen Einfluss hat mehr oder weniger Wär-medämmung auf EnEV und Heizlast? Was bringt ein äußerer Sonnenschutz auf der West-fassade fürs Büroklima? Wie verändert die Spei-chermasse das Temperaturverhalten im urba-nen Großstadtklima? Reicht intensive Nachtlüf-tung zum Abbau von Lastspitzen? Nützliche GBIS-Visualisier-Funktionen erleichtern dem Fachplaner die Arbeit, etwa Zoomen und Kenn-zeichnen des Raums mit den kritischsten Ergeb-nissen für Raumtemperatur, operativer Tempe-ratur, spezifischem Kühlbedarf usw.

Rückkopplung Gebäude/AnlageEine Besonderheit der Berechnungen ist die Berücksichtigung der dynamischen Rück-kopplung von Gebäude- und Anlagen-Eigen-schaften. Neueste Normgebungen der VDI 2078/6007 liefern hier den theoretischen Hintergrund. So kann mit realen begrenzten verfügbaren Lasten gerechnet werden, um Temperatur-Grenzwert-Abweichungen und Regelungsstrategien zu optimieren. Alle Rechenoperationen sind mit den bauphysi-kalischen Eigenschaften der Konstruktionen und der Architektur des Gebäudes (Ausrich-tung transparenter Flächen, Sonnenschutz oder Beschattung) gekoppelt. Für Optimie-rungen von Investitions- und Betriebskosten

sind solche Berechnungen sehr zielführend, insbesondere in Kombination mit SOLAR-COMPUTER-Wirtschaftlichkeitsberechnun-gen nach VDI 2067-1 und VDI 6025.

Heizungs- und SanitärnetzeAnalog zum Gebäude bietet GBIS auch alle Funktionen zum intelligenten Verbinden des Revit-Gebäude- und Anlagenmodells mit SOLAR-COMPUTER-Rechenprogrammen für Lüftungsnetze (Druckverlust, Abgleich, Auf-maß), Heizungsrohrnetze inkl. Heizkörper sowie Trinkwassernetze nach DIN 1988-300. Fachplaner werden hier mit der Revit Building Design-Suite ab Premium-Liefervariante die zahlreichen Spezialfunktionen für die techni-sche Gebäudeausrüstung (TGA) einsetzen. Vielseitige Visualisierungen unterstützen den Fachplaner beim interaktiven Arbeiten, etwa Springen auf die Zeile der Berechnungstabel-le nach Anklicken eines Objekts in der Zeich-nung oder umgekehrtes Visualisieren des „ungünstigsten Heizkörpers“, aktuellen Fließ-weges oder Strangs in der Zeichnung. GBIS pflegt optional relevante Rechenergebnisse in das Revit-Gebäudemodell ein und steuert ver-schiedene Zeichenfunktionen, unter anderem zum automatischen Redimensionieren von Leitungen und Kanälen. (anm)

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GBIS verbindet Revit bidirektional mit normkonformen Gebäudeberechnungen, unter anderem Monatsbilanz-Nachweisen bei EnEV-Nachweisen.

Das Revit-Gebäudemodell kann über GBIS mit Lüftungs-, Heizungs- und Sanitärnetzen intelligent verbunden werden, unter anderem produktgenaue Heizkörperauslegung in-klusive thermischer Behaglichkeit nach VDI 6030 und Rohrnetzberechnung inklusive hyd-raulischem Netzabgleich und automatischer Redimensionierung in der Zeichnung.

Volker Schiek, Landesnetzwerk Mechatronik BW, im Gespräch MECHANIK

AUTOCAD Magazin: Welche Ziele stehen heute bei der Entwicklung mechatroni-scher Systeme im Vordergrund?

Volker Schiek: Bei den heutigen als auch künftigen Anforderungen an Maschine,

System und Komponenten ist es gerade die Beherrschung der Komplexität. Diese bezieht sich sowohl auf die Anforderung und Flexibilität einer Maschine oder deren Verbund in der Fertigungsstraße, aber auch auf die dramatische Verkür-zung bei den Entwicklungszeiten. Von der Idee über die Simulation und Konstrukti-on bis hin zur Montage und der letztend-lichen Inbetriebnahme stehen betriebs-wirtschaftliche Faktoren ebenfalls im Vordergrund. Das sind wichtige Bullet Points für die Entwicklung mechatroni-scher Systeme, nicht nur bei den KMUs, sondern auch für Global Player. Flexibili-tät und Kompatibilität sind kundenseitige Anforderungen, die im Zuge der Interna-tionalisierung ein nicht unerhebliches Entscheidungskriterium sind.

AUTOCAD Magazin: Wo liegen derzeit die größten Herausforderungen in der Mechatronik?

Volker Schiek: Wie schon bei den Zielen innerhalb einer Entwicklung von mechat-ronischen Systemen erwähnt, liegt die Herausforderung in der Beherrschung der Komplexität sowie Multidisziplinarität und Technologiekonvergenz. Gesamtheitliche Betrachtungsweisen auch in Form von Schnittstellenmanagement zu Steue-

rungseinheiten, ERP- und Monitoring- Sys-teme sind meist mit Kompatibilitätspro-blemen behaftet. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, die Vernetzung eines Unter-nehmens mit fachspezifischen Erweite-rungskompetenzen voranzutreiben. Gera-de hier sehen wir uns als Landesnetzwerk Mechatronik BW aufgefordert, vor allem die mittelständischen Unternehmen zu unterstützen. Die Mechatronik an sich hat sich in ihrem Verständnis und Aufgaben-bereichen von der klassischen Definition aus Mechanik, Elektronik und Informatik hin zu einer neuen Definition entwickelt. Man spricht von der funktionalen und räumlichen Integration von multidiszipli-nären Systemen.

Im Zuge eines immer stetig ansteigen-den Marktpotenzials im Bereich des Retro-fittings ist auch Revers Engineering im Zuge moderner Systemarchitekturen nicht mehr innerhalb der Mechatronik wegzudenken. AUTOCAD Magazin: Wie ist die Industrie in Deutschland für diese Aufgaben gerüs-tet?

Volker Schiek: Prinzipiell herrschen in Deutschland ideale Voraussetzungen, da sich in den meisten Bundesländern die Kompetenzfelder mit einem sich gegensei-tig befruchtenden Entwicklungspotenzial

Komplexität beherrschen

Im Zeichen von Industrie 4.0 und cyber-physikali-schen Systemen sind auch die Mechatronik-Spezialisten wieder ge-fragt. In der mechatroni-schen Produktentwicklung können sie sich von Netz-werken wie dem Landes-netzwerk Mechatronik BW unterstützen lassen. Der geschäftsführende Gesellschafter Volker Schiek spricht über inno-vative Lösungsansätze und Anwendungen im Alltag.

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MECHANIK Volker Schiek, Landesnetzwerk Mechatronik BW, im Gespräch

in einem akzeptablen Umkreis angesiedelt haben. Unternehmen, Forschungseinrich-tungen und Aus- wie Weiterbildungsinsti-tutionen arbeiten eng zusammen, um die künftigen Herausforderungen anzuge-hen, Bedürfnisse aus und für die Industrie umzusetzen. Dies ist ein langer Weg, der aber unbedingt beschritten werden muss, um die Führungsrolle in der global produzierenden Welt weiterhin halten zu können. Immer noch ist die Marke „Made in Germany“ angesehen und bürgt für Qualität und Zuverlässigkeit, gepaart mit modernster Technologie. Aber wir dürfen den Blick auf die expandierenden Märkte nicht vernachlässigen. Aus diesem Grund müssen wir mit vereinten Kräften auf deren länderspezifische Potenziale ein-gehen und durch qualifizierten Fachkräf-te-Nachwuchs den langjährig erworbe-nen Technologievorsprung wenigstens halten oder gar wieder ausbauen.

AUTOCAD Magazin: Inwiefern fließen bereits Industrie-4.0-Konzepte in mecha-tronische Produkte und Systeme ein?

Volker Schiek: Der Begriff „Industrie 4.0“ wird in der Zwischenzeit für unterschied-lichste Zwecke, Technologien und Philo-sophien missbraucht. Nach anfänglichem Hype rund um die Thematik sind nun erste Ansätze einer intelligenten Vernet-zung unterschiedlichster Systeme, Kom-ponenten und Datenmanagementtools sichtbar. Schon allein im Zuge der sich ständig weiterentwickelnden Technolo-gien, Soft- und Hardwarepotenziale geht die Entwicklung in Richtung Intelligenz und Vernetzung. Bundesweite Pilotpro-jekte beginnen, die Visionen Realität werden zu lassen. Allerdings sprechen wir hier von Zeiträumen zwischen 5 und 15 Jahren. Bedingt durch kundenspezifi-sche Anforderungen an immer höher

werdende Vernetzungs- und Automati-sierungsgrade in Verbindung mit Ser-vice-, Monitoring- und Qualitätstools ergeben sich dadurch automatisch Indus-trie-4.0-Ansätze, die es auftragsbedingt umzusetzen gilt. Hierbei sind branchen- und disziplinübergreifende Weiterent-wicklungen Basis einer globalen Wettbe-werbsfähigkeit. AUTOCAD Magazin: Wie kommt die Intel-ligenz in die Maschinen und Anlagen?

Volker Schiek: Intelligenz ist nicht eine Frage von Robotik und IT, sondern von Kreativität und Innovationsgeist. Hier sind Ingenieure, Softwareentwickler als auch unternehmerischer Weitblick gefragt. Bevor einzelne Maschinen oder ganze Fertigungsstrecken die angepeilte Intelli-genz besitzen, müssen die Fachleute mit einer einheitlichen Semantik an die Auf-gabe herangehen. Hohe Qualität an Pro-jektmanagement und Kommunikation ist gefragt, um die Vielzahl von Fachgebieten in eine einheitliche Sprache und ein ein-heitliches Ablaufverhalten zu bringen. Methodik ist gleichermaßen wichtig, wie die immer bedeutender werdende Simu-lation der Prozesse bereits im Vorfeld. Dazu zählen Logistik, Handling und Usa-bility der Produktionseinheiten.

AUTOCAD Magazin: Welche Software-standards und Schnittstellen halten Sie in diesem Zusammenhang für besonders wichtig?

Volker Schiek: „Open Source“ ist hier das elementare Stichwort. Jedem sein Schnitt-stellen-Inselchen in Form von Inkompati-bilität zu relevanten Komponenten ist Rückschritt. Denken wir in der Vergangen-heit an die Einführung der Videotechno-logie und deren Kassetten, so gab es hier

zu Beginn unterschiedlichste VHS-Varian-ten, wie VHS-C oder VHS-Beta. Letztend-lich mussten die Hersteller aber einsehen, dass sie den Kampf um die Käuferschicht im Alleingang nicht gewinnen konnten. In derselben Ausgangslage befinden wir uns in der Schnittstellen-Technologie. Herstellerunabhängiges ‚Plug & Play‘ muss die kurzfristige Zielsetzung sein, unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte. Hohe Daten- und Prozesstrans-parenz sind Voraussetzungen für flexible Anforderungs- und Umgebungsbedin-gungen. Clouding, zu sehen als „intelli-gente autonome Inseln“, wird früher oder später eine gewisse Normalität erreichen, da die aufkommenden Datenmengen über firmeneigene Serverparks betriebs-wirtschaftlich ihre Rentabilität verlieren. Lizenz-, Personal- und Hardwarekosten zur Aufrechterhaltung der gesamten IT-Infrastruktur führen zwangsläufig zu neu-en Geschäftsmodellen auf breiter Basis.

AUTOCAD Magazin: In welcher Form pro-fitieren Anwender von den Leistungen des Landesnetzwerks Mechatronik BW?

Volker Schiek: Zu allen vorher erwähn-ten Punkten kann das Landesnetzwerk Mechatronik BW seinen Beitrag leisten. Nicht, dass wir selbst aktiv in der Umset-zung sind, aber durch unsere Innovati-onsmanager helfen wir den Unternehmen beim Finden entsprechender Umset-zungspartner in der Produktentwicklung. Bilden aber genauso Arbeitskreise, star-ten Initiativen, um aktuelle Themen, wie Energie- und Ressourceneffizienz, Technik im Alter, intelligente Werkzeuge und Komponenten, Qualitätsmanagement unter multidisziplinären Betrachtungs-weisen voranzubringen. Unsere Innova-tionsmanager sind jeder in seinem Fach-bereich Spezialist, die aus ihrer hauptbe-

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Volker Schiek, geschäftsführender Gesellschafter, Landesnetzwerk Mechatronik BW:

„Mehr Konvergenz, mehr Transparenz und vor allen Dingen das

Vorantreiben der vernetzten Intelligenz durch weltweit umspannende

Innovationspartnerschaften sind elementare Bestandteile moderner

Unternehmensentwicklungen und Produktentstehungsprozesse.“

MECHANIK

ruflichen Arbeit ihr Know-how den Unternehmen zur Verfügung stellen. Wichtig ist, dass wir den gesamten inner-betrieblichen Prozess betrachten können. Dies bedeutet, es hört nicht bei der Tech-nik auf, sondern genauso relevant sind für uns die Betrachtung und Analyse von Fördermöglichkeiten, der Logistikprozes-se, des Energiemanagements, der Vernet-zung, des Patentwesens bis hin zu Ver-marktung und Vertrieb mit Markt- und Produktbenchmarks. Sinnvolle Packages zu schnüren, Neutralität zu bewahren und nicht hinter verschlossenen Türen zu arbeiten, sondern der Öffentlichkeit die Ergebnisse zu präsentieren. Unsere Platt-formen in Form von Themenparks auf Weltleitmessen, wie zum Beispiel der Control für Qualitätssicherung oder der Motek für Produktions- und Montagauto-matisierung, wie auch regelmäßig statt-findende Innovation Days oder das ‚Inter-nationale Forum Mechatronik‘ Anfang November in Friedrichshafen sind wich-tige flankierende Maßnahmen ganz im

Sinne unserer industriegetriebenen Phi-losophie. Ebenso ist uns der Technologie-transfer zwischen der Industrie und den Bildungs- und Forschungsinstitutionen sehr wichtig. Hier können nicht unerhebliche Synergieeffekte entstehen. Netzwerken also im Sinne steigender unternehmerischer Umsetzungs- und Know-how-Steigerung sowie gegenseitiger Wissensaustausch sind wichtige Aspekte, die wir nun auch in Form eines Pro!Sign-Preises honorieren wollen. Dazu haben wir zusammen mit namhaften Institutionen wie der Stein-beis-Stiftung, den Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie, DesignTec und der Konradin-Medien-gruppe eine mehrstufige Ausschreibung für Unternehmen gestartet.

AUTOCAD Magazin: Können Sie uns hier-für ein Beispiel nennen?

Volker Schiek: Ein Beispiel ist das Projekt EleNa, die Entwicklung eines Elektroan-trieb-Nachrüstsatzes für Diesel-Lieferwa-gen. Gemeinsam mit einem mittelständi-schen Firmenkonsortium wurde dieses Projekt im Rahmen der Modellregion Elektromobilität Stuttgart ins Leben geru-fen. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Nachrüstlösung im Bereich Elektro-antrieb für den Mercedes Sprinter, als Vertreter der Großraumklasse, so dass städtische und regionale Fahrten emissi-onsfrei ausgeführt werden können, gleichzeitig aber für überregionale Fahr-ten der konventionelle Antrieb zur Verfü-gung steht. Mit diesem Nachrüstsatz kann vor allem kleinen und mittelgroßen Unter-nehmen ein früher Einstieg in die Elektro-mobilität bei niedriger Investitionshürde ermöglicht werden.

Oder aber auch Initiativen wie ‚Mechat-ronik Intelligenz 4.0‘, ein Konsortium mittel-ständischer Unternehmen unterschiedlicher Kernkompetenzen, das anhand von prakti-schen Umsetzungsmaßnahmen den „Indus-

trie-4.0-Gedanken“ vorantreibt. „Technik im Alter“ unter Teilaspekten wie Leben und Wohnen im Alter, Arbeiten im Alter, Mobili-tät und Gesundheit ist eine zukunftsweisen-de Thematik, die eine immer größere wer-dende Rolle im Zuge der sich wandelnden Altersstrukturen einnimmt.Eine Vielzahl von Initiativen, einzelbe-triebliche Maßnahmen, die zu Netzwerk-projekten werden können, zeugen von der Akzeptanz unserer Vorgehensweise. Das Wichtigste ist aber: gegenseitiges Ver-trauen!

AUTOCAD Magazin: Welche wichtigen Trends zeichnen sich für Sie in der Mecha-tronik ab?

Volker Schiek: Die Mechatronik wird sich den künftigen Anforderungen der globa-len Märkte anpassen müssen. Dabei ist die

Technologie, die einem automatischen Entwicklungsprozess unterliegt, eher zweitrangig zu sehen. Vorrangig ist die gesamtheitliche Denk- und Handlungs-weise.

Mehr Konvergenz, mehr Transparenz und vor allen Dingen das Vorantreiben der ver-netzten Intelligenz durch weltweit umspan-nende Innovationspartnerschaften sind elementare Bestandteile moderner Unter-nehmensentwicklungen und Produktent-stehungsprozesse. Dabei sind echtzeitfähi-ge Big-Data-Applikationen sowie hochsicherheitsrelevante Cloud-Compu-ting-Technologien künftig nicht mehr weg-zudiskutieren und müssen sich von einem momentan noch vorherrschenden Negativ-Touch zu einem vertrauensvollen Umden-ken wandeln. Kompatibilitätssteigerung von Komponenten und Schnittstellen, das bedeutet Festlegung von einheitlichen Standards, sorgt unter anderem für hohe Umsetzungsgeschwindigkeiten marktfähi-ger und landestypischer Produkte. Darüber hinaus muss noch mehr nachgedacht wer-

den, wie Synergien besser und sinnvoll genutzt werden können. Dies zielt auf Ener-giegewinnung und -rückführung zum Bei-spiel in den Bereichen der Kälte- und Wär-metechnik ab.

Hier steckt noch einiges Entwicklungs- und Optimierungspotential. Eine noch größere Nähe zwischen Bildungsinstitutio-nen und Industrie zur praxis- und anforde-rungsgerechten Ausbildung immer kom-plexer werdender Technologien ist unab-dingbar, um am internationalen Markt bestehen zu können. Insgesamt stehen wir vor großen Herausforderungen in allen Unternehmensbereichen, aber wir können es packen!

AUTOCAD Magazin: Herr Schiek, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Andreas Müller.

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Volker Schiek, geschäftsführender Gesellschafter, Landesnetzwerk Mechatronik BW:

„Immer noch ist die Marke „Made in Germany“ angesehen und bürgt für Qualität und

Zuverlässigkeit, gepaart mit modernster Technologie. Aber wir dürfen den Blick auf die

expandierenden Märkte nicht vernachlässigen.“

Vorschau SERVICE

Das nächste Heft erscheint am 03.09.2014

SOFTWARE

ProduktdatenmanagementProduktdatenmanagement-Lösungen sollen heute die Produktentwicklung von der ersten Skizze an begleiten. Als technische Datenbank- und Kommunikationssysteme obliegt ihnen die Aufgabe, für die Integration unterschiedlicher CAx-Systeme zu sorgen. Damit tragen PDM-Lösungen zur Wertschöpfung bei. Über das Vernetzen der Produktdaten mit den CAx-Umgebungen und das produktbezogene Projektmanagement hinaus rückt zudem die kaufmännische Seite der Datenorganisation weiter ins Blickfeld. Das Ziel liegt in einer konsistenten Datenbasis für Einkauf und Vertrieb, Konstruktion und Fertigung. So schön das alles klingt, die Praxis sieht deutlich anders aus. Gerade in kleinen und mittel-ständischen Unternehmen treiben veraltete, zusammengeschusterte Datenmanagement-Lösungen, die von Jahr zu Jahr mit größerem Aufwand zueinander kompatibel gehalten werden müssen, die Menschen an den Rand des Wahnsinns. Eine Bestandsaufnahme.

MECHANIK

CAM-LösungenDer kommende Herbst ist auch immer die Zeit der CAM-Lösungen: die Messen AMB und EuroMold eröffnen den Anbietern eine her-vorragende Möglichkeit, ihre Produkte und Lösungen im rechten Licht zu präsentieren. Zu diesen Anbietern zählt nun auch Autodesk mit HSM Express für Inventor und den Delcam-Lösungen. In Anbe-tracht der vielen bereits vorhandenen CAM-Systeme für AutoCAD und Inventor stellt sich die Frage, mit welchen Argumenten Autodesk beim Anwender punkten wird. Wir werfen einen intensiveren Blick auf die Funktionalität der Lösung, ohne dabei andere CAM-Trends aus den Augen zu verlieren.

GIS-SPEZIAL

Intergeo 2014Weltweit gilt die Intergeo, die in diesem Jahr vom 7. bis 9. Oktober in Berlin stattfindet, als eine der größten Veranstaltungen und Kommunikationsplattformen im Bereich Geodäsie, Geoinforma-tion und Landmanagement. Die Leitmesse mit Kongress erfasst alle wichtigen Trends, die sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickeln: Von der Erhebung geobasierter Daten über die Veredelung bis zur systemintegrierten Applikation.

HARDWARE

GroßformatdruckTrotz Internet – Pläne auf Papier sind auch in den Zeiten der elektronischen Kommunikation nicht wegzudenken.

WEITERE THEMEN

AKTUELL: Vorschau auf die Messen Motek und FakumaKOMPONENTEN: Konstruktionsbauteile und Technologien für die HandhabungstechnikGIS & TIEFBAU: Bahn- und VerkehrstechnikINVENTOR: Werkstoffsimulation

Themen im September/Oktober 2014

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

AUTOCAD MAGAZIN & Inventor Magazin im Internet: www.autocad-magazin.de www.inventor-magazin.deSo erreichen Sie die Redaktion: Chefredakteur: Dipl.- Ing. (FH) Rainer Trummer (v.i.S.d.P.) ([email protected]) Tel. 0 81 06 / 350-152, Fax 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Andreas Müller (ltd. Redakteur; -164; [email protected]) Regine Appenzeller (freie Mitarbeiterin) Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected])

Autoren dieser Ausgabe: Andreas Barth, Mirjam Borowietz, Jörn Bosse, Holger Brischke, Christian Bücker, Dr. Rainer Doh, Markus Hoffmann, Sebastian in het Panhuis, Matthias Kieltyka, Martin Knödler, Tuba Köroglu, Thomas Krüger, Michael Lickefett, Silke Molch, Wilfried Nelkel, Prof. Dr.-Ing. Günther Prokop, Wolfgang Raeder, Gerhard Rampf, Dieter Ribbrock, Dr. Ernst Rosendahl, Dr.-Ing. Christoph Runde, Thomas Tüschen, Dr.-Ing. Roland Wischnewski, Dr.-Ing. Georg Wünsch, Oliver Zupke

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Mediaberatung: Erika Hebig (-256; [email protected]) Tilmann Huber (-240 [email protected])

Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

So erreichen Sie den Abonnentenservice: Güll GmbH, Aboservice AUTOCAD Magazin, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.Abonnementenservice Schweiz: Thali AG, Industriestrasse 14, CH-6285 Hitzkirch, Tel. 041 919 66 11, Fax 041 919 66 77, [email protected], www.thali.ch Vertrieb: Sabine Immerfall, [email protected] Tel. 0 81 06 / 350-131, Fax 0 81 06 / 350-190

Titel: Design-Concept, Viktoria Horvath Bildnachweise: aboutpixel.de, MEV, Photodisc, fotolia.de, Werkfotos Titelbildmotiv: liNear Gesellschaft für konstruktives Design mbH Layout: Design-Concept, Viktoria Horvath Vorstufe + Druck: Stürtz GmbH, Würzburg

Produktion und Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected])

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27. Jahrgang Erscheinungsweise: 8-mal jährlich Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Heraus geber nicht übernommen werden. Honorierte Artikel gehen in das Verfügungsrecht des Verlags über. Mit Übergabe der Manuskripte und Abbildun-gen an den Verlag erteilt der Verfasser dem Verlag das Exklusivrecht zur Veröffentli-chung. Für unverlangt eingeschickte Manuskripte, Fotos und Abbildungen keine Gewähr.

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