blätter aus meinem ornithologischen tagebuche

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395 Bl ttter aus meinem ornithologischen Tagebuche. Yon Dr. A. E. Brehm. (Fortsetzung yon S. 328 335.) 37t/~o Reaum. in der Sonne, A m 20. M ii r z. 250 in unserer Kajtite, und den ganzen Tag kein Ltiftehen! Da jagt sich's! Der Zug ist sehr stark. Tausende yon G iinsen, (Anser albifrons ist es nicht, es wird woh] A. medius Temm. sein,)~') und nicht minder zahlreiche Schaaren yon S t5 r e h en, verfolgen die ihrer Heimath zuftihrende Was- serstrasse." Dichte Fltige yon Melancorypha brachydactyla treiben sieh in den Feldern umher; aber auch die iigyptischen Standviigel ma- chen sich heute oft bemerklieh: so grosse ](etten yon Flughtihnern und bedeutende Gesellschaften yon F el s e n ta u b e n Columba livia; (die iigyptischen Fe]sentauben haben aber keinen'weissen Btirzel, sondern einen liehtblauen~ und sind ziemlich klein. ~'~a) Erlegtwurde Corvus umbrinus Hedenb. am Horst, in welchem sich jedoeh noeh keine Eier befanden, Buteo rufinus, Pterocles guttatus, Melancorypha Ciconia alba brachydactyla , Pyrrhula (Erythrothorax) githaginea , und Cur~ca garrula. Am 2 1. M ~'i r z. Erlegt: Neophron percnopterus, Erythrothorax githaginea, Melancorypha isabellina oder M. deserti Licht., Saxicola stapazdna, Saw. cachinnans ~3 mit grossem Brutfieck~ Oedicnemus cre- pitans. Bemerkt nut noch Ciconia alba und Circus rufus. A m 22. Miirz. Gesehen bei dem Tempel K oh m- 0 m b o s ein Paar E d el f a 1 k e n (F. cervicalis,) welehe dort stfindig wohnen, und Cotyle obsoleta Cab., die figyptische Fe]senschwalbe, Circa~tos bra- chydactylus, Phalacrocorax africanus, mehrere hrten Reiher, Ciconia alba, und die tiiglich zu bemerkenden VOgel. Am 24. Miirz. Bei Assuan, an der Grfinze Nubiens. Auf den Trtimmern der alten Stadt finden wir viele Gesellschaften der Erythro- thorax githaginea, Corvus umbrinus und die so sehr veriinderliche Saxicola cachinnans: wenn niimlieh die Exemplare , welche wit schos- sen, alle einer Species angeh0ren. Ich beoba(~htete Steinschmfitzer dieser Art~ mit und ohne weissem Scheitel, ja sogar mit weissem Bau- che. (?) Manche haben auf dem schwarzen Kopfe einige weisse Fe- dern, andere sind, mit alleiniger Ausnahme des immer sich gleichblei- benden weissen Schwanzes, schwarz; ich kann nicht aus ihnen klug werden, weiss nicht~ ob ~s specifische oderAltersverschiedenheiten sind. *) Ich besitze von dieser Gans noch mehrere Exemplare. ~) $ie bilden eine eigen¢ Species: Columba glauconotos nob.

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Page 1: Blätter aus meinem ornithologischen Tagebuche

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Bl ttter aus meinem ornithologischen Tagebuche. Yon

Dr. A. E. Brehm. (Fortsetzung yon S. 328 335.)

37t/~o Reaum. in der Sonne, A m 20. M ii r z. 250 in unserer Kajtite, und den ganzen Tag kein Ltiftehen! Da jagt sich's! Der Zug ist sehr stark. Tausende yon G i i n sen , (Anser albifrons ist es nicht, es wird woh] A. medius Temm. sein,)~') und nicht minder zahlreiche Schaaren yon S t5 r e h en, verfolgen die ihrer Heimath zuftihrende Was- serstrasse." Dichte Fltige yon Melancorypha brachydactyla treiben sieh in den Feldern umher; aber auch die iigyptischen Standviigel ma- chen sich heute oft bemerklieh: so grosse ](etten yon F l u g h t i h n e r n und bedeutende Gesellschaften yon F el s e n ta u b e n Columba livia; (die iigyptischen Fe]sentauben haben aber k e i n e n ' w e i s s e n Btirzel, sondern einen l iehtblauen~ und sind ziemlich klein. ~'~a) Erlegtwurde Corvus umbrinus Hedenb. am Horst, in welchem sich jedoeh noeh keine Eier befanden, Buteo rufinus, Pterocles guttatus, Melancorypha

Ciconia alba brachydactyla , Pyrrhula (Erythrothorax) githaginea , und Cur~ca garrula.

Am 2 1. M ~'i r z. Erlegt: Neophron percnopterus, Erythrothorax githaginea, Melancorypha isabellina oder M. deserti Licht., Saxicola stapazdna, Saw. cachinnans ~3 mit grossem Brutfieck~ Oedicnemus cre- pitans. Bemerkt nut noch Ciconia alba und Circus rufus.

A m 22. Miirz. Gesehen bei dem Tempel K oh m - 0 m b o s ein Paar E d el f a 1 k e n (F. cervicalis,) welehe dort stfindig wohnen, und Cotyle obsoleta Cab., die figyptische Fe]senschwalbe, Circa~tos bra- chydactylus, Phalacrocorax africanus, mehrere hrten Reiher, Ciconia alba, und die tiiglich zu bemerkenden VOgel.

Am 24. Miirz. Bei A s s u a n , an der Grfinze Nubiens. Auf den Trtimmern der alten Stadt finden wir viele Gesellschaften der Erythro- thorax githaginea, Corvus umbrinus und die so sehr veriinderliche Saxicola cachinnans: wenn niimlieh die Exemplare , welche wit schos- sen, alle einer Species angeh0ren. Ich beoba(~htete S t e i n s c h m f i t z e r dieser Art~ mit und ohne weissem Scheitel, ja sogar mit weissem Bau- che. (?) Manche haben auf dem schwarzen Kopfe einige weisse Fe- dern, andere sind, mit alleiniger Ausnahme des immer sich gleichblei- benden weissen Schwanzes, schwarz; ich kann nicht aus ihnen klug werden, weiss nicht~ ob ~s specifische oderAltersverschiedenheiten sind.

*) Ich besitze von dieser Gans noch mehrere Exemplare. ~ ) $ie bilden eine eigen¢ Species: Columba glauconotos nob.

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Von der F e l s e n s e h w a l b e fanden wir Nester aufi beide enthielten drei ten

und

wtirdige Phyllopseuste, ganz kleiner. ~:') Der Gesang ist nieht so schOn.

Corvus cornix , die Junge, Passer

heute und gestern zwei

blassr0thliche, mit braunrothen Punk- gettipfelte Eier; das Nest ist dem der Cecropis rustica iihnlieh, oben often. Auf dei Insel E l e f a n t i e n schoss der Doktor heute eine merk-

yon der Fiirbung der unserigen, aber viel dem der unserigen iihnlich, jedoch lange

i igyp t i s c h e N e b e l k r i i h e , domesticus auch, Turtur aegyptiacus baut

hat fltigge und briitet.

Ciconia albaist jetzt im vollsten Zuge, ebenso der Kran ich . Auf dem Sande, zwischen den Ruinen und Heiligengriibern, finder die W ii st e nl ereh e hiiufig, aber aueh eine merkwiirdige, sehr sich

gelbe H a ub e nle r ch e, welche ich frtiher sehon im Sudahn gesehen babe; auf den Fe]dern des Nilthales lebt die dunkle, auch in Deutsch- land vorkommende Art. ~"~") Die lichte Art war sehr zahlreich vorhan- den. Wir erlegten mehrere~ darunter zwei gepaarte Paare, welche einander so gleich sind, dass ich diese Haubenlerche for eine eigene Art halte. Sie bestfitigen auch eine Beobachtung, welehe ich schon oft g.emacht hahe, dass nfimlich die VOgel fast immer eine Farbe des Ge-

leben, gleichkommt. gegeniiberliegenden,

fieders haben, welche der des Ortes, auf dem sie Auf den Felsen des Ufers, zumal dem des

wohnen viele Paare der iigyptischen Felsentauben. Am 28. Miirz. Im W a d i - A a r r a b in Nubien. Das enge yon

Felsen eingeschlossene Nilthal bietet uns kein giinstiges Jagdterrain. Von VOgeln ist wenig zu sehen. Ich bemerkte heute die erste Ruti- cilla phoenicura, jedenfalls ziehend, und eriegte einige Exemplare einer mir unbekannten Calamoherpe, so wie Saxicola stapazdna. Auch glaube ich Chelidon urbica gesehen zu haben, konnte aber, well die Thiere zu hoch fliegen, kein Exemplar erlegen, um mir Gewissheit zu verschaffen. Am Ufer lief Melancorypha isabellina auf Steinen her- um; Lanius personatus und Sax. cachinnans sassen auf Gebiischen der fiusserst dornigen H a r a h s i (einer Mimosenart,) yon denen man sie nicht herabsehiessen darf, weft man sie aus den Dornen nicht heraus- holen kann. Eine Telmatias gallinago sass wieder an dem ganz freien Ufer, und fiog~ als ich reich ihr nfiherte, in ein Bohnenfeld, aus wel- chem ieh sie nicht wieder auftreiben konnte. Die Beschaffenheit des

"=3 Ist Phyll. orientalis Osk. und Ludw. Brm. (Vogelfang, **) Die erstere ist meino Galerita [lava, die letztere G.

S. 232) nigricans Brm.

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Stromes erlaubt ihr hier nieht, sieh Pl~itze zu w~ihlen, wie sic sie wtinseht; sie muss desshalb ihre Lebensweise veriindern und die eines Strandliiufers annehmen.

Am 29. M~irz. Erlegt Saw. cachinnans, alt und jung', die Jungen eben flugge; ausserdem: Saw. oenanthe und Sax. stapazina) Melanc. isabellina, Erythroth. githaginea und Cotyle obsoleta Cab. Die letzt- genannten leben in treuer Gemeinsehaft und sind sehr z~irtliehe Gatten; wenn einer derselben get0dtet worden ist umfliegt ihn der andere mit

-

ki~igliehem Gesehrei und kann dann leieht erlegt werden. Am 1..April . Es ist do eh merkwUrdig, dass sieh die Honigsauger

(Nectarinia metallica) nur innerhalb des Wendekreises vorfinden, nie- mals in unsere gemiissigte Zone hertiberstreifen; gerade~ wie es bei den wahren C o l i b r i ' s , welehe sie bier vertreten~ aueh der Fall sein soil. Kaum haben wit den Wendekreis passirt, so sehen wir aueh diese pr~iehtigen Thierehen. Munter und lustig fliegen sie yon einer BlUthe der Asclepias proeera zur anderen~ klettern an ihr hinan und tauehen ihre Speehtzungen tie/' in die Kelehe, um da kleine Insekten herauszuholen und vielleieht aueh Honig zu nasehen. Frfiher habe ieh sie niemals so weit nOrdlieh bemerkt; die heute erlegten Exemplare lebten hart an der Gr~inze des Wendekreises.

Ausser diesen niedliehen Thierehen erlegten wir einen S e h r e l - a d l e r , den ieh dagegen niemals so weit siidlieh babe gehen sehen~ S t e i n s e h m ~ i t z e r in mehreren Arten, W t i s t e n l e r e h e n , F e l s e n - s e h w a 1 b e n und eine Cerchne:is fasciata Brm., welehe hier st~indig zu leben seheint, da ieh sehon vor einem Jahre mehrere Exemplare derselben Species in der n~imliehen Gegend erlegte.

Wir sind in den W a d i - N ub a, wie die Eingeborenen ihr Land nennen, eingetreten; ein willktirlieh begriinztes Stiiek.des Nilthales.

Am 2. Apr i l . Aut" einer fruehtbaren Nilinsel bemerke ieh die ersten rtiekkehrenden Individuen der Cecropis rustica in Gesellsehaft einer anderen, mir noeh unbekannten S eh wa I b e, auf welehe ieh den Doktor aufmerksam maehe. Es ist, wie sieh sp~iter herausstellt, die in Nord-Ost-Afrika htiehst seltene Cecropis rufula Temm. "~) Auf der Insel finden wir noeh Nect. metallica, Anthus rufogularis, A. cervi- n~ts, Budytes spee.? Sax. oenanthe und Coturnix communis. Weiter sUdlieh erlegen wi r den ersten (ziehenden) fflerops Sctv. und ein Exemplar des Buteo rufinus ~. An den Felsen des Ufers sehe ieh aueh

r .

*) lch habe fernerhin, bei aller Aufmerksamkei~ keine Senwalben mehr in N. O. Afrika gesehen.

dieser seltenen

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Chelidon urbica, woraus hervorgeht, dass die Schwalben jetzt ziehen. Ausserdem wurde noeh bemerkt: Corvus umbrinus auf Felsen, wo er ht~ehst wahrseheinlich aueh briiten wird, ~.~) Sax. cachinnans, Sax. sta- pazina, Ardea garz'etta, Ciconia alba, Chenalopex aegyptiacns.

Am 3 . Apr i l . Wegen der gestern bemerkten Cecropis rufula gehen wir heute sehon.in aller Frtihe art's Land. Es gelingt uns wirk- lieh ein Exemplar der Sehwalbe, w elche einzeln unter Cecropis rustica herumfliegt, zu erlegen. Gesehen wurde Tot. chloropus, T. glottis, T. hypoleucus , Sax. oenanthe , S. stapazina , S. cachinnans , Cotyle riparia? Chelidon urbica, Coturnix cornmunis, mehrere Drymoica und die bei Assuan zuerst gesehossene Phyllopneuste, welehe heute wieder erlegt wurde.

A m 4. Ap r i l. Guter Wind, sehleehte Jagd. Erli~gt : Phyllopneuste tufa, Curruca spee. '? Lanius personatus und L. rufus. Gesehen: Cecropis rustica, Cotyle riparia? Cot. obseleta, Platalea le~tcorodia, Ciconia alba, Chenalopex aegyptiac~t}.

A m 8. A p r i 1. In W a d i -Ha Ifa. Erlegt : Budytes spec..9 An- thus campestris, Sax. oenanthe, ":"~) S. stapazina, S. aurita. Gesehen: Vultur (Otogyps) auricularis, Falco cervicalis oder Feldeggii. Al~ends kamen mehrere Flughtihner (Ptcrocles guttatus) bis dicht vor unsere Wohnung; wir erlegten 5 Stiick yon ihnen fiir die Kiiche, denn sie sind ungemein wohlschmeckend.

Am 11. Apr i l . Aus einem Fluge voriiberziehender B i e n e n - f r e s s e r , yon etwa 30- -40 Individuen, schoss ieh zwei Stack herab, und zwar ein Exemplar yon Merops apiaster und eines yon M. Sa- vignyi. Diese beiden grossen und europtiischen Bienenfresser ziehen also zusammen in denselben Fltigen. Wahrscheinlich gehen beide auch gleich welt in das. Innere, (und zwar tiber alle yon mir besuchten L~in- der hinaus,) w~ihrend der kleine M. viridis oder viridissimus das ganze Jahr tiber in Egypten bleibt. Voriges Jahr erseliien M. Savignyi sehon am 5. April in Mater'~e am Menzalehsee, dieses Jahr seheint der Hauptzug noeh gar nicht begonnen zu haben; wir bemerkten bisher nur wenige und immer sehr sehwaehe Fliige yon durehziehenden Bienen- fressern, w~ihrend sie zur eigentliehen Zugzeit sich zu mehreren Hun- dert Individuen zusammensehlagen.

Es kann gar nichts Schoneres geben, als der falken- und doeh aueh wieder sehwalben~ihnliche Flug des Bienenfressers. Im ~u sttirzt

e) Der einzige yon m~r ausgenommene Horst dieses Yogels stand auf einem • ganz niedrigen Baume.

~ ) Darunter mag wohl manehe Saxicola saltatrix gewesen sein.

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er sich yon ~Biichsenschussht}he senkrecht bis auf die Erde herab, um

ein voriiberfliegendes Insekt, welches sein ungemein Scharfes Auge )

wahrgenommen, zu fangen--- in wenig Augenblicken hat er seine vo- rige HCJhe wieder erreicht und fliegt mit den iibrigen~ Unter ~lautem, of~ wiederholten ,gu~p~ guSp ~ -- welches der ihnen allen gemeinsame Lockton ist .. welter. Sonst ist" sein Flug aber sehr ruhig; nur dann und warm macht er einige Schlfige~ dann durchschneidet er~ wie ein Pfeil, die Luft auf eine grosse.Strecke. In weniger als fiinf'Minuten

J .

ist ein Flug dem Auge entschwunden. Die Bienenfresser. tragen~ wenn sie sich angesiedelt haben, we-

i

sentlich zur Belebung der Gegend bei. Ihr Bur ist nicht gerade sch~Jn, aber gemiithlich~ wie der ganze Vogel gemiithlich und ]iebenswiirdig ist. P~irchenweise sitzen die lieblichen Thierchen auf hervorragenden~ niederen Aesten, rufen sich yon Zeit zu Zeit gegenseitig zu, oder er- heben sich zu einem kurzen, raschen Fluge, um ein v0riiberfliegendes Insekt aufzunehmen. Wfihrend der eine Gatte dem Raube nachfliegt, bleibt der andere ruhig sitzen und wartet auf sein Zuriickkommen; ich habe nie gesehen~ dass sich zwei Bienenfresser um eine Beute gestrit- ten bfitten. Es sind hCJchst gesellschaftliche~ vertrfiglichb V~Jge!, Welche den Beobachter eben so sehr durch ihr sch~Jnes Federkleid, als durch ihr Betragen erfreuen.

Vormittags gehen wir auf die Jagd in die Nfihe des grossen Ka- tarakts. Otogyps nubicus zieht hoch in der Luft seine Kreise, Circus

o

rufus streicht fiber den Bohnenfeldern herum~ in denen es jetzt yon den ziehenden Sylvien wimmelt, Falco cervicalis umschwebt mit der Fel- senschwalbe die Ufergebirge, Oedicnemus crepitans lfiuft in Gesell- schaften auf kleinen Sandinseln, i~lot. Lichtensteinii~ die Felsenbach- stelze welche nur an solchen Stellen des 1Nil zu finden ist, wo die F elsen his in den Strom hereintreten; so an alien Katarakten auf den yon dem tobenden Wasser umfiutheten Felsen herum. Wir erlegen

" " n ", Muscic. grisola, Mot. Lichtensteinii, Merops ~awg y~ Calamoherpe spec.? Curruca garrula,. C. cinerea, Certhilauda desertorum, sich aber-von der-in Egypten lebenden wesentlich unterscheidend~ ~) Sphe- nura Acaciae, Lanius rufus und Buteo rufinus. Bemerkt wurden noch Falco tinnunculus, Anthus campestris~ A. arboreus, so wie einige Phyllopneuste. Ueber einem yon uns ausgelegten Aase zeigen sich grosse G e i e r , kommen aber nicht herab; dagegen erscheinen 5lachts H y ii nen 7 welche es gr0sstentheils auffressen.

J

~) Ist Cerlhilauda meridionalis nob. (Brehm's Vogelfang~ S. 123;) eine neuc ,,sehr gute" Art.

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4O0

Am 14. A p r i l . Fliige yon B i e n e n f r e s s e r n , H a u s s c h w a l - b e n , S t r a n d l i i u f e r n , L O f f l e r n , B r a c h s c h w a l b e n (Glareola,) S e es chw al b en und Mtiv e n ziehen den Nil hinab ; ein ungemein zahlreicher .Flug yon S t~ r chen wirbelt in der Waste herum~ ohne an den Strom heranzukommen; der Zug ist jetzt sehr lebhaft.

Man erlegt: Lanius rufus, Anthus arboreus, A. campestris, Ca- lamoherpe spec.? Sax. oenanthe und S. stapazina, Curruca cinerea? und Hypolais spec. ? ........ lauter Zugviigel. Nachts Hyiinenjagd.

A m 20. A pr il. Zu Kamele zwischen Wa d i - H al fa und Don- g o I a in lVl i t t e I nub i e n, liings des sogenannten zweiten Kataraktes; Terrain, Wtiste. Gestern ~ und vorgestern gesehen: Vultur fulvus, Neo- phron percnopterus, Falco cervicalis, Pycnonotus LeVaillantii, Sphe- nura Acaciae , ?delancorypha isabellina , Certhilauda desertorum, ?dot. Lichtensteinii, Sax. cachinnans, Columba turtur und aegyptiaca, Pterocles guttatus und Anser (Chenalopex) aegyptiacus, Standv(igel; Merops apiaste~; M. Savignyi, Agrobates galactodes, Sax. stapazina, S. aurita , Sylvia Riippellii , Cecropis rustica , Cotyle riparia oder C. minor Cab., (?) und mehrere andere S i i n g e r , welche ich nicht erkennen konnte, Zugv(igel.

Gegen Mittag erreichen wir den Nil, welcher wie ein See zu un- seren Fussen liegt~ eingeschlossen yon den hohen schwarzen Gebirgen. Mehrere Felseninseln sind mit Weidengebtisch tiberzogen, in welchem viele kleine Siinger herumhtipfen. Eine N i l g a n s schwimmt mit nut zwei Jungen auf dem Strome herum; uns fiillt diese geringe Anzahl auf, denn gew(ihnlich soil die Gans sechs his acht, oft auch zwOlf Eier

legen. Wahrscheinlich Felseninseln gebrtitet.

Am 25. A p r i l . den ,Liindchen" (nach D a h r - e l - M a h h a s s Viigel nicht wesentlich

hatte die heute bemerkte Gans auf einer der

Obgleich wir seit einigen Tagen in die bliihen- nubischen Begriffen) D a h r - e 1 - S e k o h t und

dahin ziehen~ hat sich der Artenreichthum der vermehrt. Ausser den in der Wtiste beobach-

teten Standviigeln bemerkten wir nur noch wenige andere~ und zwar jetzt Tropenv0gel; so FringiUa (Amadina) nitens, A. minima, Oena (Cohlmba) capensis, Col. semitorquata und andere ; auch treten wie- der kleine Fluge des R o s e n g i m p e l s (Erythrothorax githaginea) auf. Von Zugviigeln beobachteten wir ausser den am 20. April Auf- gefiihrten, noch l~uscicapa grisola undHypolais spec.? Die F l u g - h t i h n e r sind tiberall sehr gemein, und zwar tritt hier die Art Pt. guttatus fast allein auf. Kurz vor Sonnenuntergang erlegen wir den

ersten 0 h r e n g e i e r.

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Am 1. Mai. Wiihrend des Aufenthaltes in D o n g o l a , der Haupt-

stadt efner Provinz gleichen Namens (D ah r - e I - D o n g o 1 a) in Nubien, wo wir am 27. A p r i l ankamen, wurden v0n uns erlegt: Circus cine- raceus, Caprimulgus isabellinus, Merops aPiaster, M. Savignyi; Upupa

Vogelfang~ S. 78,) Certhilauda meridiona'lis, major mihi (Brehm's Pyrrhulauda otoleuca Pterocles coronatus , Ibis, (einmal Yon uns er unter

Temm., (ob synonym Glareola pratincola , n0rdlieher beobaehtet,

quatus? Saehen.

Wit sehen Cecropis rustica

• mit P. leucotis Stanl. ?) G. Nordmanni , Tantalus wesshalb ieh zweifle, dass

die europfiisehen Vogel geziihlt werden kann,) Numenius ar- Sterna nigra, Rhynchops flavirostris Rtipp. und die gemeinen

noeh hiiufig~ Cotyle minor, ihren s

Jungen Futter bringend~ Nectarinia metallica sich begattend. Cerco- trichas erythropterus ist hiiufig. In den Wtistensteppen beobaehten wit sehr zahlreiche Ketten yon F l u g h t i h n e r n , und zwar yon drei Arten derselben: Pter. exustus~ guttatus und coronatus; die B o g e n - s e h nab ell er eh e n sind hiiufig, gehiiren jedoeh alle der yon der

egyptisehen C. desertorum meridionalis, 9 an. Die isabeUina) sind gemein. Morgens h iihn e r in grossen Schaaren an den diesem fiiegen oft S e e s c hw a lb e n

(Alauda bifasciat a) verschiedenen Art (C. W i i s t e n a m m e r l e r e h e n (Melancorypha

und Abends kommen die F l u g - Strom~ um dort zu trinken. Auf herum, zuweilen auch S e h e e-

r e n s e hn ii b e 1, welche die Sandinseln bewohnen. Die Araber nennen Scheerenbesitzer oder Triiger, w0rtlich

merkwtirdigen Vogel Nachts h0rt man ihr

Seheeren- bis ganz

kltigliehes wie ,kierk" und ,tie.t" lautet,

Der hier wohnende W i e de h o p f

sie ,Abu-Makhas ", vater. Dann und wann kommen diese in die Niihe der Stadt; vorztiglieh des oder melaneholiehes Gesehrei, welches und nur einzeln ausgestossen wird. hat fltigge Junge.

Am 3. M ai. Wir erhielten heute welehe auf dem Aase eines Hundes erlegt

vier Sttiek wurden.

O h r e n g e i e r ,

in Nubien, Kordofan und Sennaar vorkomrnende Ohrengeier eine andere Art i st, als jener vom Cap, da yon mehr als funfzehn Exemplaren, welehe ieh theils erlegt, theils lebend gesehen habe~ kein einziger diese Hautfalten hatte, obgleieh aueh ganz alte Individuen darunter wa-

$ourn. f. Ornith., IV. Jahrg.j Nr. 23, September 1856. 2 6

ausgertistet ist, welche L e V a i 11 a n t ab- gewissenhafte Dr. R ii p p e 1 l, wie er mir Individuen v om Cap in London sahe: so der That annelimen zu rkiinnen, class der

wirklieh mit jenen 0hrlappen bildet, und welehe der so sagte, bei einigen lebenden glaube ich mit Letzterem in

Wenn der Otogyps auricularis Gr. oder Vultur auricularis Daud.

Page 8: Blätter aus meinem ornithologischen Tagebuche

4O2

ten. ~*) Dieser in Nubien vorkommende Geier ist derselbe, welehen Susemihl abbildet, obgleieh bei dem yon Sehlegel gezeiehneten Vogel der i(opf fehlerhaft dargestellt ist; derselbe ist beim nubisehea Ohren- geier nieht lang, sondern eher viereekig zu nennen.

Ueber das Gefieder und den Federweehsel dieser Geier babe ieh bis jetzt folgende Beobaehtungen maehen k~innen: Der 0hrengeier er- halt erst im sp~iteren Alter die rothe F~irbung einiger Kopfstellen uud die s~ibelartigen Federn des Unterk~rpers. Bei jiingeren Exemplaren sind diese Federn d i eh te r und v i e I b r e i t e r , so dass sie die Du- nenfedern des K~Jrpers fast vollst~indig bedeeken, ~ ) w~ihrend der Kopf noeh grauweisslieh aussieht, sehr wenig geri~thet und oft mit kleinen, flaumartigen Federn bedeekt ist. .nicht graubraun, wie S u s e m i h 1 gef~irbt; der Sehnabel ist dunkel

Die Fiisse sind bei Alten und Jungen sie abbildet, sondern lieht-graublau

braungrau mit graugelben Sehnabel-

r~indern. und durchaus weissgef~irbte Federn davon niehts. "I') Die Flugel tr~igt stehend, diesen gewt~hnlieh unter

Bei mittelalten VOgeln sieht man h~iufig weisse Federr~inder im Naeken, bei alten bemerkte ieh

der Ohrengeier weit vom Leibe ab- einem Winkel yon 30 o zur Hori-

zontalen. Beim Herabkommen streekt er die Ftisse lang herab, und senkt sieh dann, aus selten mehr als circa 250' HiJhe, erst langsam, dann immer sehneller mit zusammengelegten Fliigeln zur Erde nieder. Mit Neophron percnopterus und Gyps fulvus friedlieh fressend, duldet er keine Hunde und sehl~igt sie dureh kr~iftige Sehnabelhiebe bald in die Flueht.

Otogyps nubicus~ wie ieh den hiesigen Ohrengeier mit G r i f f i t h

*) Man vergleiehe mit Diesem und dem Folgenden dio ,,Naumannia", Jahrg. 1852, Heft 3, S. 45 u. folg.

**) Nach meines Vaters Ansieht geh6ren dies¢ VOgel einer anderen Art, O. pennatus Brm. an, deren Kennzeichen sich so charakterisiren lassen: Otogyps

pennatus; ,Seheitel erhaben, Sehnabel gestreela, Mittelzehe 4" 6"' lang, Befie- derung des Unterk6rpers dieht, die einzelnen Federn breit und lang." Oto- gyps nubicus Gr.: ,Seheitel flaeh, Sehnabel gestreekt, i~littelzehe 4" 2"' lang; Befiederung des Unterk0rpers diinn, der Flaum entsehieden tiberwiegend, die einzelnen Federn s/ibelf0rmig, sehmal und kurz." - - Ieh gestehe often, dass ieh mir nut bei alten oder v011stfindig vermauserten V0geln getraue, die beiden Arten zu unterseheiden, und halte sie fiir Subspecies. Immerhin mag es aber yon Vortheil sein, diese Geier genauer zu vergleiehen, da es gar nieht unmfg- lieh ist, dass wirklieh zwei Arten existiren.

"1") Ieh kannte damals die Geier noeh wenig und hielt die g a n z a l t e n VOgel fiir m i t t el a 1 t e, gebe jedoeh, weil ich das Tagebueh w5rtlich absehreibe, die Beobachtungen so, wie sie naeh und naeh gemacht wurden.

Page 9: Blätter aus meinem ornithologischen Tagebuche

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und Rt ipp e l l nenne, ist in den Liindern stidlich des 22 o nOrdl. Br. nicht selten, (er kommt nach spiiteren Beobachtungen oft bis nach Egypten herab, ja er dtirfte dort, wenigstens in Oberegypten, wohl

Standvogel Sein.) Ich nehme an, dass die in Griechenland geschossenen Exemplare dieser Art angehOren, weil es mir unwahrscheinlich ist, dass

bis nach Europa sich der cap'sche Ohrengeier, Otogyps auricularis, verfliegen sollte.

Man kann unseren Vogel nicht gerade scheu nennen, wenn er auch nieht clie Dreistigkeit oder Furchtlosigkeit anderer Geier, z .B . des Neophron percnopterus besitzt ~- welcher in Wadi-Halfa ~ vor der Thiire unserer Wohnung~ in unserer unmittelbaren Niihe, die Knochen benagte, die wir ihm zuwarfen; jedoch liisst er sich selten ufiher, als 150 Schritt auf den Leib riicken. Wenn man ihn mit der Schrotfiinte erlegen will~ muss man ihn sehr nahe haben und einen mtiglichst star- ken Schuss auf den Leib brennen, sons t erhiilt moll ihn sicher nicht; seine Lebensziihigkeit ist ausserordentlich gross.

Seine Briitezeit scheint nicht in die jetzigen Monate zu fallen, weil alle bisher untersuchten Exemplare noch gar keine Anschwellung der Hoden oder Eierstiicke zeigen.

Am 7. M ai. Seit dem 4. Mai haben wit wieder 7 0hrengeier erlegt; drei.ausgelegte Hunde hatten uns im Ganzen 28 Ohrengeier herbeigelockt, yon denen zwtilf Exemplare erlegt wurden. Ausserdem wurden erbeutet lihynchops flavirostris und Falco cenchris.

A m 8. lYlai. Todestag meines armen Bruders 0 ska r ] Am 16. Mai. Um mich zu zerstreuen, nehme ich wieder mein

Gewehr zur Hand: ,Das mir ist Trost gewest zu jeder Zeit~ in bangen Sorgen und im stillen Herzeleid] c'

Arbeit ist mir * Bediirfniss nach dem ungeheuren Unglfick, welches reich - - uns - - - betroffen.

Schon gestern und vorgestern hatten wir viele Scheerenschnfibel gesehen und einige erlegt~ heute waren sie hfiufig. An einer Sand- bank ira Nil erlegte ich zwei Exemplare, und wurde, nachdem ich schon wieder an Bord gegangen warm bewogenl yon Neuem zur Jagd hinaus- zugehen, weil wir weiter stromaufwfirts eine grosse Schaar dieser VO- gel platt auf dem Sande derselben Insel liegen sahen. Als wir die Sandbank betraten, wurden wir sogleich von der ganzen Gesellschaft, die sich erhoben hatte~ umkreist, und konnten desshalb ohne Miihe acht Exemplare erlegen. Ueberdiess fanden wir zu unserer grossen Freude die eben angefangenen oder schon voUendeten Nester der merk-

2 6 ~

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wUrdigen VOgel, in denen .ein, zwei und drei Eier lagen: Die Eier ~hneltcn denen mancher Seeschwalben ungemein; die Nester waren einhch in den Sand gegrabene Vertiefungen, welche mir dadurch be- sonders auffielen, dass von ihnen aus nach allen Richtungen Strahlen, wie die Badien eines Kreises ausliefen, welche so fein waren, dass man sie ftir Eindrticke eines Messers oder anderen scharfen Instrumentes h/itte halten kiSnnen; sie konnten erkl~irlicher Weise nur yon dem Un- terschnabel eines Rhynchops gemacht sein. Auch fanden wir im Sande deutliche Fussabdrticke dieses Vogels. Auf der ganzen Insel wohnte nur noch Pluvianus (Hyas) aegyptius und Hoplopterus spinosus; beider Eier waren mir bekannt. Es blieb daher bloss die Annahme tibrig, class die gefundenen Eier die des Scheerenschnabels seien. Dass der Vogel gerade in diesem Monat seine Eier legt, ist mir sehr er- klfirlich. Er hat eben noch Zeit, seine Jungen grosszuziehen. Schon in anderthalb bis zwei Monaten schwellen die Fluthen des heiligen Stro- rues wieder all und bedecken die Inseln, auf denen er seine Nistcolo-

nien anlegt. Am 18. i)Iai. Gegenwind, daher Libbahn, (d.h. Ziehen des Schiffes

dutch die Matrosen.) Gestern wurden drei Exemplare des S i n g s p e r- b ers (Melierax Gabar) erlegt, ebenso ein Weibchen der Ciconia Abdimii mit reifem Ei im Legekanale. Ueber 5Tacht hatten wit am rechten Ufer angelegt, yon wo aus wir das Geschrei vieler Scheeren- schnfibel hOren konnten. Yiele yon ihnen fiogen auch bei Nacht herum. Sie mussten, allen Anzeichen hath, auf einer uns gegentiber liegenden Insel hiiufig sein. Ich liess desshalb auch sogleich am frtihen Morgen nach dieser Insel tiberfahren. Es gelang mir zw(ilf Exemplare der VOgel zu erlegen; ausserdem aber land ich, mit unserem Schiffsftihrer die ganze Insel sorgffiltig absuchend, 56 Eier. Unsere Zweifel: dass die Eier auch wirklich dem Scheerenschnabel gehOrten, wiiren schon dadurch gehoben worden, dass ich sehr stark bebrtitete Eier fand, deren Embryo die Gestalt des Scheerenschnabels nicht mehr verkennen liess, allein der Zufall liess reich auch noch ein Weibchen erbeuten, welches ein ganz reifes Ei im Legedarme hatte~ das mit den frtiher und heute

gefundenen vollkommen iibereinstimmte. Einer der Matrosen brachte ttoplopterus spinosus im Nestkleide.

Dieses glich dem der Alten vollst~indig, nur dass es noch mit Flaum iiberkleidet war. Die Jungen hatten ganz das Betragen der Jungen un- seres Vanellus cristatus, liefen schnell hin und her und gaben einen piependen Ton yon sich. Die Nester stehen mit denen des Rhynchops auf ein und derselben Sandbank in einer Vertiefung. Der Alte bring|

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tfiglich frische, feuchte Erde zwischen die Eier, wenn er das Nest ver- lfisst, so dass diese ganz oder fast ganz bedeckt werden ~) wiihrend die yore Scheerenschnabel fast ganz frei liegen.

Am 19. M ai. Das Ufer, an dem wir des Stidwindes wegen lie- gen bleiben mtissen, hatte heute ganz das Aussehen eines heimatlichen Flussufers; es war yon Sohlweiden begrfinzt, und wtirde Einem wirk- lich zu manchem Traume veranlasst haben, wenn nicht Nectarinia me- tallica und Oena capensis zwischen den Weiden herumgeflogen w~iren. Dagegen schwebten aber auch heimische S c h w a l b e n auf und nieder, was ich gar nicht glauben wollte, weswegen ich eine herabschiessen musste. Es war wirklich unsere ehrliche Cecropis rustica, die sich hier noch aufhielt, wiihrend ihre Sippschaft daheim wohl schon auf den Eiern sass.

Gesehen wurden Tantalus Ibis, Platalea leucorodia, Pelecanus minor, (wird vielleicht P. rufescens gewesen seine) Melierax Gabar, Pycnonotos Le Faillantii, Agrobates galactQdes. Erlegt: Merops Sa- vignyi mit reifem Ei, jedoch noch ohne harte Schale. Gefunden das Nest yon Pycnonotus Le Vaillantii mit drei Eiern. ~a)

Am 21. Mai. Gegen Mittag kommen wit an 1 5 - - 2 0 G e i e r n vorbei, Otogyps nubicus und Vultur fulvus. Ich schoss mit tier Btichse unter den Haufen; es fiel IT. fulvus. Ein 0 h r e n g e i e r erhielt eine Kugel im Fluge~ flog aber dennoch so weit, dass er ftir uns verlo- ren ging.

Vultur /ulvus ist ein Zwerg gegen den Ohrengeier, und steht zu diesem in einem Verhiiltniss, wie Neophron percnopterus zu ihm.

Am anderen Ufer bemerken wir einen Vogel, den ich reich nicht erinnere~ irgendwo gesehen zu haben. Griisse die der Scolopax ru- sticula, Gestalt Tringa 0der Totanus, Gefieder bliiulich weiss mit schwar- zero Kopfe~ Beine hoch, Geschrei ,tiep~ tiep." Er war sehr scheu~ weshalb auch unsere Jagd ,~ergeblich war. (Spiiter habe ich dieses

fiilschlich fiir eine Recurvirostra riithselhafte Thier, welches ich erst hielt, nicht wieder gesehen.)

Erlegt noch Pelecanus minor. Am 22. M ai. In der l~ihe unseres Nachtlagers sass eine grosse

Heerde P e l i k a n e auf einer Sandbank~ wir mussten sie jedoch un- behelligt lassen, weil wir vor einem so heftigen Winde segelten~ dass

~') Er thut diess, nach spiiteren Beobachtungen, nur urn die Eier zu ver- bergen, gerade so, wie es H~/as aegyplius Cab. auch macht.

**) ,Journal fiir Ornithologie", Extraheit zu Jahrg. 1853, S. 97.

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das gewesen sein wiirde.

Gesehen: Tantalus Ibis, Larus fuscus ? Sws. Erhalten junge Scheerenschniibel.

Ueber den Scheerenschnabel bin ich nun

Schiff sehr schwankte und dadurch jeder Btichsenschuss vergeblich

Oedicnemus senegalensis

im Reinen, nachdem ich in diesen -. Tagen hfiutig Gelegenheit ha t t e , ihn zu beobachten. Es ist mir jetzt sehr erkliirlich, dass wir ihn oft bet Nacht fliegen sahen, d e n n er i s t ga r k e i n T a g v o g e l , s o n d e r n ein i i ch t e r N a c h t - v o g e l , und verhiilt sich zu den Seeschwalben, wie die Eulen zu den Falken. Damit, d. h. mit seiner niichtlichen Lebensweise, steht auch seine Gestalt, sein I{leid, sein Lockruf im Einklang. Alle niichtlichen VOgel haben eine mehr oder minder auffallende Gestalt, alle ein dii- steres Kleid, eine melancholische Stimme.

Der Scheerenschnabel fliegt bet Tage zwar eben so gut, wie bet hlacht, aber nut dann, wenn er aufgest0rt worden ist. Den ganzen Tag tiber liegt er bewegungslos auf den Sandbiinken, gew0hnlich platt auf dem Bauche, seltner steht oder sitzt er in Reihen an den Enden der Sandb~inke. hn Sitzen hOrt man nicht einen Ton yon ibm; er ist ganz still und ruhig. Mit Sonnenuntergang wird er lebendig, regt und streckt sich, hebt die Fliigel, f~ingt an bin und her zu trippeln und zu rufen. So wie die Nacht hereinbricht, fliegt er auf Nahrung aus. Mit langsamen Fliigelschl~igen gleitet er ger~iuschlos dicht tiber die Wasser- fliiche dahin, yon Zeit zu Zeit taucht er den ganzen Unterschnabel in die Wellen, nm auf der Oberfliiche des Wassers schwimmende Insekten aufzunehmen. Diese mOgen seine Hauptnahrung ausmachen; aber es ist mir unbegreitlich, wie sich genug Wasserinsekten, und noch dazu sol- che, die nut auf oder kaum unter der Oberfl~iche des Wassers schwim- men , finden, ihn zu erniihren. Sein Flug ist leicht und schOn, die Fltigel werden sehr erhoben, was wohl auch nothwendig ist, well sonst ihre Spitzen die Wasserfl~iche beriihren warden. Der sehr lange Hals

verglichen mit dem der Seeschwalben, zu denen er geh0rt, mag er auch im System stehen, wo er w i l l - - ermOglicht ibm seinen Flug, indem er ibm erlaubt seinen K0rper noch einige Zoll tiber der Ober- fl~,iche des Wassers zu tragen, in welche er aber wiederum einen guten Theil seines Schnabels stecken muss. Er dehnt seine Jagden auf mei- lenweite Strecken des Ntis aus, zumal wenn ihrer viele auf ether Insel zusammenwohnen: sonst wiirde er wohl auch die nt~thige I~ahrung nicht auftreiben kiJnnen. Da hOrt man denn seinen kliig!ichen Ruf oft welt yon seinen Wohnphtzen entfernt. Den Strom verl~isst er nie.

Page 13: Blätter aus meinem ornithologischen Tagebuche

40/

Seine Maasse sind fo lgende :

Liinge . . . . . . . . . .

Brei te . . . . . . . . . .

Vom Bug bis zur Fli igelspitze . . . .

Schwanzl i inge . . . . . . . . .

D ie~Schwanzgabe l ist t ief . . . . . .

Oberschnabe l .liings der F i r s t e . . . .

Vom Mundwinkel bis zur Spitze des O b e r -

schnabels . . . . . . .

Vom Mundwinkel his zur S ; i t ze des Un-

t e r schnabe l s . . . . . . . . .

UnterschnabeI yore g i e fe ras twinke l an .

H0he des Tarsus . . . . + . . .

Liinge der Mittelzehe ohne Nagel . .

, , inneren Zehe , . . .

. a u s s e r e n ~ ~ . .

, , h in te ren , , . .

Die Fl t igel t iberragen den Schwanz um

Gr6ssenfo lge der Schwungfedern . . .

M~innchen.

1' 5 " ;

31 5 't 6 " ;

1 t 1 " 3 " ;

4 " 8 tll ;

1'1 1 ' t ' ;

2 " 4 6 " j ;

Weibchen . 1' 4 tl

31 1 "

4" 5"'

2" 1--3"'

3 " 1 i , , ; 21t 71,i

3 " 9"J; 3 " 91tl

3 " 2 "] ;

1 " 1"' ; 1 " 1111

81tl; 8111

6t11; 61'1

8 " ' ; 8 " '

1%"'; 1%"' 4-4t/.2"; 31/~-41/~ ' ' 1 > 2 > 3

Gewicht in .Wiener Pfund . . . . • C~ 13 Loth, ~C) 10 Loth.

F a r b e n : Ir is dunkelbraun, Schnabel und FUsse koral lenroth .

Ich babe diesen merkwf i rd igen Voge l auf meiner ers ten Reise nur

ein e i n z i g e s - H a l gesehen , jetzt ist er hier wirkl ich hfiufig; w a h r s c h e i n -

]ich abe t bloss desshalb , wel l er h ier sehr passende Nistplfitze finder,

we lche ihm wel te r oben u n d unten ( in den Ka ta rak ten ) fehlen. W o

er abe r wfihrend der t ibrigen Jahresze i ten w o h n t , we i s s ich nicht ; es

ist und b le ib t mir unm0glich anzunehmen , dass ich frfiher einen so

auffallenden Vogel t ibersehen haben sol l te .

V o m 24 2 9 . M a i . Aufenthal t in A m b u k o h l , e iner E inb ruchs -

station in d i e Bahiuda. Da wir nicht j agen , erhiel ten wir wenig . Ein

J~iger b r ing t uns einen Ly~T Caracal, und verspr ich t uns , w~ihrend

der Regenze i t Otis houbara ~) und ihre E ie r nach Charthum z u b r i n -

gen. Der J f iger , F a d t l - A l l a h - W o l e d - e l - N a h s i r , wurde uns

e ine in teressante Pers0nl ichkei t , als er yon Rt i p p e l l und dessem B e -

g le i te r H a y zu erzfihlen begann , welchen er Thiere ge l ie fer t zu haben

behaupte te . W i r erhiel ten in Ambukohl m e h r e r e E x e m p l a r e yon Tan- talus Ibis, Cypselus parvus und einige Pterocles, darunter auch + eben fiiigg g e w o r d e n e Exemplare .

i i i i i u

~) Der Mann "meinte Otis arab~, welche ,Hubah ra" genannt wird.

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Gesehen wurde eine schOne Cecropis mit rothem Kopfe, und lan-

gen Spiessen (C. ruficeps,) Oena capensis, Pyrrhulauda leucotis etc. Am 30. Ma i. In der Wtistensteppe Bah i u d a. Erst gegen Abend

gelang es mir gestern die Karavane in Gang zu bringen. Wit zogen in stid-siid-0stlicher Richtung in die Wtiste hinaus. Nach kurzem Ritte gelangten wir in eine Niederung, in welcher sich eine verhiiltnissmiissig sehr lebhafte Vegetation zeigte. Pfirchenweise, abet hiiufig, fiogen L a c h t alib e n (Turtur risorius) zwischen den Biiumen herum, hier und da wohl attch eines der prachtvollen P a p a g e i tii u h c h e n, wie wit die Oena capensis wegen ihrer Papageikehle und dem langen Schwanze nennen. Fill g hii h n e r, wie es srhien, drei Arten angeh0- rig, waren ebenfalls auch hier und da zu sehen; wir erlegten Pterocles quadricinctus Temm. huf den sandigen Pliitzen liefen I s a h e I l - und B o g e n s c h n a b e l l e r c h e n (Melancorypha und Certhilauda) herum; kurz, es war noch recht lebendig. Mit Sonnenuntergang kamen wir zu einigen Nomadenwohnungen und wurden yon mehreren Hunden, sch0nen, fahlen~ kordofanesischen Windspielen~ angefallen. Anstatt der Hiihner sassen s c h m ut z i g e A a s g e i er auf den das Zelt umgebenden Mimo- senbiiumen, und liessen sich durch unsere Ankunft durchaus nicht st0- ten. Am heutigen Morgea zogen wir schon in tier Friihe Weiter. Nach Verlauf weniger Stunden erreichten wit das breite Bert des Regenstro- mes der Bahiuda, C il o h r - e l - B a h i u d a genannt, in welchem wit wie- derum ein recht lebhaftes Vogelleben bemerkten. Die Lachtauben wa- ten sehr hiiufig. Eine Gazelle verleitete uns zur Jagd, und diese hielt uns so lange auf, das die Karavane, welcher wir vorausgezogen waren, an uns voriibergezogen war, ehe wir es glaubten. Wir lagerten uns~ um sie zu erwarten, unter einem Baume, und harrten geduldig, his uns der Hunger mahnte, nach etwas Geniessbarem zu spiihen. Jetzt wurden die Lachtauben, welche wir bisher geschont hatten~ zum Essen geschos- sen und in einem kupfernen Geschirr mit Wasser und Pulver gekocht. Erlegt wurde noch Pterocles coronatus. Gesehen wurden die heiden Lerchen, viele Flughtihner, Sphenura Acaciae, Neophron percnopte- rus und Corvus umbrinus, welche wahrscheinlich unserer Karavane folgen. Dieselben VOgel beobachteten und erlegten wit auch die fol- genden Tage. An den Gebirgen fanden wir gew0hnlich noch Emberi~a striolata.

Am 5. Juni. Wir befinden uns jetzt in der eigentlichen Steppe. Das Leben wird reichhaltiger. Schon gestern sahen wir viele Strauss- ffihrten, ohne jedoch eines der Thiere zu erblicken. Man sahe recht gut, ob der Vogel langsam~ oder ob er schnell gelaufen, war; im er-

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steren Falle waren die Schritte ftinf bis sechs, im letzteren acht bis neun Fuss yon einander entfernt. Auch machten wit einen seltenen Fund: zwei Vogelleichen. Unter einem Strauche, wo wir Mittagsruhe halten wollten, lagen .zwei Exemplare von Sphenura Acaciae; sie waren abgemagert, zeigten aber nicht die" geringste Verletzung, An was m0gen sie wohl gestorben sein?

Heute Morgen entdeckten wir, bald nach Sonnenaufgang, auf einem einzeln stehenden Baume einen grossen Vogel, den ich beim Nfiher- reiten far einen G e ie rerkannte . Meine Kugel zerschmetterte ihm .den Fltigel, e r lief aber so schnell, dass wir die Hunde loslassen mussten, urn ihn zu erhalten: Diesen stellte er sich sofort; ich n~iherte mich ihm, konnte reich seiner aber lange nicht bemfichtigen, weil er gar wehrhaft um sich hiss. Diesen Geier hatto ich noch niemals in den Hfinden gehabt. Es war ein Gyps, an Gr5sse dem G. fulvus fast gleich~ abet h0chst auffallend gezeichnet. (Folgt nun die genaue Beschreibung yon Gyps RiSppellii mihi, s. ,Naumannia ~, 1852, 3. Heft, S. 41 u. ft.) Gesehen wurde heute noch: Otogyps nubivus, Neophron percnopterus, Corvus umbrinus, Certhilauda meridionalis, Melancorypha isabellina, Pyrrhulauda leucotis , Lamprotornis rufiventris , Cercotrichas ery- thropterus, Galerita tiara mihi. - Samuhm.

Am 6. J uni. Der Himmel war mit dichten Diinsten umzogen, welche auch als trockener Nebel auf der Erde lagen, als wir aufbra- chen; der Sturm kam bald mit ziemlicher Heftigkeit. Wir zogen lang- sam durch die pflanzen- und thierreiche Steppe dahin. Gazellen und Hasen (Lepus isabellinus) waren sehr hfiufig, uns verging jedoch heute die Lust und der Muth, sic zu jagen. Es galt auf Tod und Leben den Strom zu erreichen~ denn wir waren yon unserer Karavane abgekom- men. Die schon gestern beobachteten kleineren V(igel waren hiiufig; yon den griisseren konnten wir des Nebels wegen nichts gewahren. Gegen Mittag lief ein Trappe, wahrscheinlich Otis nubaRfipp., vor uns her, er war scheu und liess reich nicht ankommen; ein weiter Schuss mit der Biichse war gefehlt. Viele Ziegen, Kameele und Schafe weideten, ohne yon Hirten oder Hunden bewacht zu sein~ die Biiume in den Niederungen ab. Nach Sonnenuntergang erreichten wir einDorf) am :Nil im Dahr-el-Sheikie.

Am 7. Juni . Unser erster Weg war nach dem nahen Strome dessert Wasser seit ungefiihr acht Tagen stark geriithet war: ein Zei- chert, dass weiter stidlich die Regeazeit bereits begonnen hatte. Da war gleich ein ganz anderes Leben, als in der Steppe. Ein aufge- schreckter S che e renschn ab e 1 flog mit langsamen Fltigelschliigen auf

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und nieder; mehrere R e i h e r (Ardea cinerea) batten sich auf Felsen- inseln niedergelassen; am anderen Ufer sassen einige Pe]i k a n e und putzten und glfitteten ihr Gefieder. P a p a g e i - und L a c h t i i u b c h e n girrten in den Zweigen; ein w e i s s b r t i s t i g e r R a b e , Corvus sca- pulatus, durchsuchte mit seinem schwarzen Rindermist; auf der graslosen Fliiche liefen rhulauda • leucotis und crucigera) herum; Le VaiIlant'sche Dro s s l ing (Pycnonotus); Geie r .

Am zu. Der ant einen

Vetter, (Corvus umbrinus,) die kleinen Le rehen (Pyr- im Dorfe sehmetterte der

hoeh in den Ltiften kreisten

9. Juni . Mit Tagesanbruch zogen wir welter, der Hauptstadt Strom macht yon eiaem hohen Berge, dem Djebel R o j a h n grossen Bogen, welchen wir abschneiden. Unser Weg fUhrt

durch eine wiiste, graslose und sehr steinigte Ebene. Einige Exemplare der gelben H a u b e n I e r c h e (Galerita tiara mihi ~ welche ich eigent- lich Galerita httea genannt haben sollte, a)) mehrere I s a b el I er c h e n und drei oder vier gestrichelte Ammern, (Emberiza striolata Rtipp.,) waren die einzigen Bewohner dieser Landstrecke, welche wit erblicken konnten. Dagegen war ein Mimosenwald~ welchen wit spiiter durch- zogen, viel reicher belebt. Fast auf allen Biiumen sassen T a u b e n (Oena capensis, Turtur risorius, senegalensis, denn die hier vorkom- mende Taube ist nicht die egyptische T. aegyptiacus, sondern ein viel kleineres Thief;) die ersten abyssinischen M a n d e l k r i i h e n (Coracias abyssinicus,) ein Schmuck der Wiilder Ost-Sudahns, machten sich be- merklichi Lamprotornis rufiventris, im Betragen unserem S t a a r fih- nelnd, war gemein.

Zu Mittag erreichten wir ein Tantalus Ibis mit Ardea cinerea

Doff nahe am Nil. am Ufer auf und ab;

Hier spazierte Plotus Vail-

lantii sass auf einer Felseninsel und breitete und spiegelte die Fltigel in der Sonne. Die Mittagssonne trieb uns yon der Jagd zurtick, hin- derte reich jedoch nicht, einem schlafenden Krokodile eine Kugel dutch die Brust zu jagen~ welche es sofort tiidtete. Erst kurz vor Sonnen- untergang konnten wit die Jagd fortsetzen~ erlegten aber nut wenige Vtigel: Tockus nasutus, Coracias abyssinicus, Ploceus personatus, Oena capensis. Eine egyptische G ans weidete mit ihren vielen Jun- gen in einem Bohnenfelde und lief bei unserer Ankunft erstaunlich rasch

~) Artkennzeichen: ltauptfarbe lehmgelb (wiistenfarbig); Schwungfedern in's Grauliche, die Mantelfedern mit dunklen Schaftstrichen und Schaftflecken; Untcr- seite isabell, an der Kehle spiirlich dunkler gefleckt; Bfirzel rostgelb, Schwanz dunkelbraun, iiussere und mittlere Steuerfedern dunkel-lehmgelb; Liinge 7"; yore Bug bis zur Flfigelspitze 3" 9"'; Sehwanzlfinge 2" 1'".

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mit und

diesen dem Strome zu, in welehem die Gesellsehaft, t a u c h e n d, bald verschwand. Abends erhob sieh heftiger Sfidwind, welcher

mit gleieher Stiirke fortwehete. Er

sehwimmend

auch am 10. Jun i ununterbroehen ersehwerte uns die Jagd ungemein. Denno~:h gelang es uns einige Vtigel zu erlegen: Ar' dea bubulcus, die praehtvolle Nectarinia pulckella, Scotornis clima- curus etc. Pyrrhulauda leucotis und P. cruciyera (otoleuca?) waren hiiufig; erstere aber sehr seheu. Beide leben in Gesellsehaft, doeh sondern sich 'die Flfige. P. leucotis seheint iiehter Steppenvogel z u sein; bier sieht man sie in grossen Flfigen, wiihrend man sonst am Nil gewtihnlieh bloss die P. crucigera bemerkt.

Scotornis climacurus maeht Anstalt zur Paarung. Vor Tages- anbrueh und naeh Sonnenuntergang erseheint er, (oft mitten in den Diirfern,) leiehten Fluges, und setzt sieh auf einen niederen'Ast der Mimosenbfisehe, yon wo herab er alsbald seine gemiithliehe Musik be- ginnt. Er sehnurrt gerade so, wie unser Caprimulgus europaeus, wie mir es seheint, aber fieissiger, ausdauernder. Im Fluge nimmt er sieh praehtvoll aus; sein langer Stufensehwanz sehwimmt, wie die Schleppe eines Gewandes, dutch die Liifte. Er ist gar nicht scheu, lebt unmit- telbar in d6r Niihe der Ortschaften~ durehfiiegt diese bei Naeht in allen Riehtungen, streicht dabei hart an den Menschen vorfiber und liisst diese~ wenn er sitzt, ganz nahe herankommen. Das Weibchen hat einen wenig ktirzeren Sehwanz, als d~is Mfinnehen, und ist etwas dunkler ge- zeichnet. Die Araber nennen unseren

"o

selnem sehnurrenden Paarungsrufe. Gegen 3 Uhr Naehmittags setzen

Vogel ,Khurre", jedenfalls yon

wir die Reise fort. Coracias abyssinicus war hiiufig;" Corwts scapulatus folgte uns einzeln. Im Strome bemerkten wit Egretta alba a), Ardeola bubulcus, Rhynchops flavirostr~s und andere Wasserviigel. Gegen 5 Uhr stieg es am an- deren Ufer des Stromes wie eine Rauchwolke auf~ welehe griisser und- griisser wurde. Auf meine Frage~ was das sei~ erhielt ieh die wort: ,Ein schwerer Sturm." Ich hatte es ftir einen Waldbrand halten. Auf unserem Ufer War noeh keine Spur des Windes Orkanes zu ffihrte eine Sehritte hin benutzen,

Ant- g e -

oder und bemerken. PliJtzlich brach er aber fiber uns herein

solehe Masse Staub mit sieh, dass wir kaum auf dreissig Etwas sehen konnten. Diesen Umstand gedachte ieh zu

um reich an eine Stelle des Ufers anzusehleiehen, wo ieh

~) ;Egretta Latiefii nob., ein sehr leieht zu unterseheidender Vogel: Kaum mehr als halb so gross wie Egretla alba, mit viel ktirzereni Sehnabel und nur 5" hohen Fusswurzeln; sehneeweiss. Bloss im Sudahn.

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Tantalus Ibis und Horus Vaillantii gesehen hatte. Ich vermuthete, dass diese in dem fiirchterlichen St~iuben die Augen geschlossen haben, und reich jedenfalls nicht weiter, als ungef~ihr auf vierzig Schritte Ent- fernung wahrnehmen wiirden, aber ich irrte mich. Die Thiere schienen scheuer, als je zu sein, hatten mich sehr bald bemerkt und flohen sogleich.

Nachdem tier Orkan voriibergegangen war, wurde es wieder klar und hell wie vorher. Wir erreichten bald ein Dorf, in: welchem wit iibernachteten. Die Sterne leuehteten pr~ichtig yore Himmelsdome herab; die Z i e g e nmelk er waren lustig und fiogen, Insekten fangend, durch das Doff, oder schnurrten gemfithlich; in dem nahen W~ildchen klagte Otus leucotis; F 1 e d e r m ti u s e umschwirrten unsere Kfipfe; yon fernher tfinten die sieben, im gleichen Takte sich ewig wiederholenden Schliige der T a r a k b u h k a, (einer Trommel ;) das ist die Scenerie eines Nacht- bildes in Ost-Sudahn.

Am 12. J uni. In einem Wald% in welchem noch einige H~iuser des Dorfes Kerreri liegen, hielten schattigen Baume steht eine Hiitte. wOlbt ihr bemoostes, unregelm~issig abg (durch ihre Dornen) schiitzenden"

wit Mittags Rast. Die bliithenreiche

eflachtes Dach; H ar ah s i, neigen

Unter jedem Mimose tiber- yon der ,sich

sich bl~itter- geschmiickte Schlingpflanzen auf die Hiitte herab und umspinnen den ganzen Bau mit ihrem Rankennetze; der zum Baum gewordene Na- b a k h s t r a u c h l~isst seine unz~ihligen, nicht ganz geschmacklosen Frachte tiber ihr reifen. Unten am Stamme der freundlichen B~iume spielt die schwarze~ oder braune Jugend des Dorfes, oben in der Krone baut der kleine schwarze Storch des 0st-Sudahn, die Ciconia Abdimii Ehrenb., seinen Horst. Vertrauensvoll l~isst sich der, iiberall die N~ihe des Men- schen aufsuchende, Vogel auch auf die mit ~trausseiern geschmiickten Spitzen der T o k a h l , (wie die eigenthiimlichen runden, kegelfi)rmig bedachten Strohhiitten des inneren Afrika's hier genannt werden,) selbst nieder. Und sein Vertauen wird nicht get~iuscht. Der Bewohner der Hiitte freut sich tiber diese ,Vfigel des Segens"~ wie er sie nennt, und schiitzt sie gegen fremde Stfirungen, wie er iiberhaupt jedem Vo-

der voile N~ihe seiner Wohnungen griindete, gel, welcher sein Nest in Gastfreundschaft gew~ihrt.

In die Storchnester baut sich die geschw~itzige Schaar s p e r 1 i n g e ihre Nester; auf niederen 6estriiuchen, kaum sieht man viele veraltete Nester der Turtelt~iubchen.

Ich sandte meinen Bedienten Aali , trotz seines Widerstrebens~ die B~iume hinauf, um mir Eier yon den StOrchen herabzuholen.

der Haus - mannshoch,

auf Er

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brachte mir viele, aus jedem Neste drei oder vier St#ck, yon denen einige schon sehr stark bebriitet waren. Die Eier sind ziemlich gross, (24: 30'"lang, im Mittei 3 Lth. i 1,34 0uent. Schwer,) fund, und blfiu- lich-weiss geffirbt; wenn Sie ausgeblasen sind, erscheinen sie fastrein weiss: . Die Araber erhoben ein Zetergeschrei, dass wir ihre heiligen V6gel (S i mb e r e ) beunruhigten, und riefen auf Aa l i und mich den Fhch und die Strafe des Himmels herab, was A ali ganz in Wuth und Verzweiflung brachte. ¥on allen bestiegenen ~estern, (ungef~hrzwan- zig,) waren nur sechs belegt; an den ubrigen Nestern bauten die ¥o -

s .

gel noch. Mancher Baum war mit mehreren Nestern bedeckt. Gegen 3 Uhr ~Tachmittags setzten wir unsere Reise fort und er-

blickten mit Sonnenuntergang. dad Minaret der Capitol e Ost-Sudahns. Eine Stunde sp~iter lagerte n wit unter einem mir wohlbekannten Baume, welcher mein Zelt schon manchmal beschattet hatte.

A m 13. J u n i. Ein m~ichtiges Krokodil, das sich halben Leibes aus dem Wasser hob, rief mir den Morgengruss zu. Ibm folgten meh- rere, lauter Riesen. Am Strome standen: Tantalus Ibis, Ibis reli- giosa, Ardeola bubulcus, Egretta alba (Latiefii), Ardea cinerea, A. atricollis, A. Goliath? Leptoptilus argalla, nach Riippell, (crume- nifera, nach Gray;) auf einem Baume der In'el llI u h s a" B e i s Sassen Pelecanus minor und ~ Chenalopexaegyptiacus; kleine schwarze Enten (Anas viduata) flogen mit lautem Pfeifen hin und her; nahe am Ufer breitete Plotus Vaillantii seine Schwingen; weiter stromaufwiirts spa- zierte eine Gesellschaft yon L 5 ffl e r n, wohl alle der Species P. latalea tenuirostris angehiirend; am Strande sah man Limosa spec.? Hoplo- pterus spinosus, Himantopus rufipes!, Ceryle rudis; auf den Biiumen am Ufer flogen Melierax poly~onus , Coracias abyssin!cus , Tockus nasutus, T. erythrorhynchus und Fringilla lutea herum; fiber dem Strome schwebte ein Seeadler,(Haliaetus vocifer,) fiber der unfernen Stadt kreisten viele grosse Geier.

Ylittags gingen wir nach Charthum hintiber. (Fortsetzung folgt.)

D e r N u t a e n d e r ] P e l d t a u h e n f / i t d i e ] P e l d e r . e ) __ Unter diejenigen Thiergattungen, deren fortw~hrende niitzliche Wirksam- keit tiber dem geringen und schnell vorubergehenden Schaden, welchen sie zuweilen und meist nur uater ~besonderen Umst~indea verursachen, sehr vielfach iibersehen wird, geh~ren die Taubea iiberhaupt, mithin

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• ) Aus Nr. 240 (Jahrg. 1856) der ,Preussischen Correspondenz", uns zur

BeautT.ung mitgethei|t yon Hra. Dr. G 1 o g e r.

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auch die zahmen oder halbzahmen ins Besondere. Ehedem ging man darin so weit~ dass namentlich in manchen Theilen oder Staaten Deutsch- lands die Gesetzgebung das Recht, sich Tauben zu halten~ selbst for die liindlichen Grundbesitzer sehr beschriinkte und fiir die kleineren die Haltung derselben meist fiberhaupt verbot; oder dieselben galten, wo nicht gesetzlich, doch observanzgemiiss als ,vogelfrei :~ in dem Sinne~ dass Jedermann~ der entweder Jagdbesitzer, Jagdpiichter oder sonst be - fugt war, ein Schiessgcwehr zu fiihren, sie beliebig erlegen durfte. Sie waren daher ein Hauptziel fast aller so genannten ,Sonntagsjiiger a und sonstiger unbeholfener oder noch ungetibter Schfitzen. Ja, erst vor etwa 2 Jahren geschah es~ dass eine zu Leipzig erscheinende landwirthschaft- liche Zeitung einem sonst riihmlich bekannten schweizerischen Natur- kundigen den Ausdruck des Wunsches gestattete: ,man m0ge die Tau- ben for vogelfrei erkliiren[ ~ Der Verfasser, wie der Herausgeber, liess hierbei ganz unbeachtet, dass frtiher eine solche Bestimmung oder Ge- wohnheit vielfach bestanden hat, dass man aber auf Grund reiferer Er- fahrung davon zurtickgekommen ist. Was z. B sehr entschieden gegen die Verkehrtheit der fr0heren Observanz spricht, ist der Umstand, dass man in B e l g i e n, dessen Landwirthe sich anerkannt vortrefftich auf ihr Fach verstehen~ - - besondere ,T a u b e n - T h ii r m e ~, d. h. grosse Taubenh~iuser, auf offenem F e l d e besitzt; und dass man dieselben ab- sichtlich da hinaus baut, um den Bewohnerinnen derselben das Gewinnen ihrer 51ahrung, und mit dieser das R e i n i g e n d e r F e I d e r v o n U n- k r a u t - S ii m e r e i e n, r ech t bequem zu machen.

Die dortigen Landwirthe beweisen dadurch eine naturgeschichtlich- richtige Erkenntniss des ii b e r w i e g e n d e n m i t t el b a r e n N u t z e n s dieser Thiergattung, abgesehen yon dem unmittelbaren, welchen sie durch das Fleisch ihrer Jungen gewiihren, und yon dem geringen, zuweilen yon ihnen verursachten Schaden. Dagegen ist man selbst in Frankreich, - - wo ein minder schneereicher Winter die Taubenzucht noch mehr erleichtert, - - bisher ebenso, wie auch bei uns zu einer solchen Ein- sicht noch ~ bei Weitera nicht allgemein gelangt. Diess zeigt der wie- derholte Streit, welcher sich dort (in der Soci6t6 Impe!riale d'Acclima- ration) fiber die Frage erhoben hat, ob der 51utzen der Tauben tiber- wiege, oder die Schiidlichkeit derselben! Und doch ist Nichts leichter durch eine h0chst einfache Berechnung zu be antworten.

Der Zeitraum nfimlich, wo die Tauben tiberhaupt schaden k0nnen~ meist abet doch nur unter besonderen Umstfinden wirklich schaden, be- schrfinkt sich auf durchschnittlich wenig mehr als 1 Monat im Jahre, zur Siiezeit im Herbste und Frtihjahre. Denn obgleich diese beiderseits zusammen fiber 1 Monat dauert, so kommt sie den Tauben doch auf landwirthschaftlich nachtheilige Weise immer nur insofern zu statten, als die soeben gesiiten Getreidearten und namentlich die Htilsenfrtichte, (welche sie dem Getreide~ zumal der ihnen zu rauhen, spitzen Gerste und ganz besonders dem rasch genug eingeegt v e r z e h r e n sie n u r die ohnehin verderben~

stechenden Hafer~ sehr weit vorziehen,) nicht werden. Sobald Letzteres aber geschehen ist, die obenauf l i e g e n g e b l i e b e n e n K O r n e r , mithia ohne sie unbenutzt bleiben wOrden, Ein

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Gleiches thun sie mit denjenigen, welehe bei der Ernte Sie v e r w e r t h e n also gerade das, was anderenfalls l o r e n ware: indem sie es dutch ihre Jungen verwandeln. '~ Denn da sie, im Gegensatze zu etwas' mit den Ftissen aus der Erde seharren,

ausgefallen sind. unbenutzt v e r -

buehstablieh ,,in Fleiseh den Hiihnerarten, weder noeh mit ihrem weiehen ~

S-ehnabel heraushaeken: so ist dasjenige, was sieh entweder sehon im Boden oder noeh ill den Aehren, Sehoten oder Hiilsen befindet~ sieher vor ihnen. H~iehstens vermOgen sie zuweilen an Raps und HUlsenfriieh- ten einigen Sehaden zu thun, wenn naeh dem Abm~ihen derselben in Folge ungew0hnlieher Hitze oder langer N~isse die l(6rner leieht aus den sieh dann yon selbst 0ffnenden Sehalen springen. Indess bleibt dieser Naehtheil ein htiehst unbedeutender.

Um so beaehtenswerther muss aber die Thatsaehe erseheinen, die sieh bei einigem 1Naehdenken ebenso yen ~selbst ergiebt, wie das Oeffnen der Kri~pfe gesehlaehteter Tauben sie unzweifelhaft d a r t h u t , - dass d i e ' T a u b e n das ganze i i b r i g e J a h r hindureh yon U n k r a u t s ~ i m e - r e i e n leben. Und zwar. dienen ihnen gerade die Samen der aller- l~istigsten Unkr~iuter des Feldes zur Nahrung: n~imlieh theils diejenigen, welehe auf der Seheuertenne oder dem Sehtittboden am sehwersten" oder gar nieht dureh Sieben, Fegemasehinen etc. aus dem Getreide zu ent- fernen sind, auf dem Felde selbst abet den Wuehs des letzteren am meisten benaehtheiligen, wie K or n b 1 u m e n, R a d e, V o g e I w i e k e n, K n t i t e r i e h , wilder Mohn (,~Klatsehrose"), H e d e r i e h und H i r s e - gr a s; theils geradezu gi f tig" e, wie die der versehiedenen W o 1 fs - m i l e h - A r t e n , die ausser den Tauben gar kein anderes Thier frisst oder fressen darf, w~ihrend ihr Genuss in beliebiger Menge den Tauben durehaus nieht sehadet. Diese besondere Eigenthiimliehkeit derselben zeigt also wohl deutlieh genug', dass gerade sie yon der blatur vorzugs- weise dazu bestimmt sind, besehr~inkend auf die Vermehrung dieser nieht bloss l~istigen, sondern zugleich fiir andere Thiere unmittelbar sch/id- liehen.Gewtiehse einzuwirken; abgesehen yon dem, was sie in Gemein- sehaft mit vielen anderen k0rnerfressenden ViJgeln zur Verniehtung der S~imereien Ungiftiger Unkr~iuter beitragen.

W~ihrend sie also yon den t(6rnern angebauter Nutzpflanzen das- jenige, was ohne sie fUr uns verloren gehen wiirde~ nutzbar maehen, indem sie es dureh ihre Jungen verwerthen, thun sic in Betreff der Unkr~iuter noeh mehr. Denn sie mac hen hier sogar das entsehieden Seh~idl iehe ausser dem, dass sie es der Menge naeh vermindern, aueh dureh einen thieriseh-organisehen Umwandlungsproeess direkt n t i t z l i e h fiir uns.

Naehschr i f t . Was sich hierbei iibrigens yon selbst versteht, was wir aber fUr den Wiederabdruek des Vorstehenden im ~,Journale" doeh zu mehrerer Sicherheit noeh hinzuftigen wollen, ist: dass man auch demjenigen Schaden, weleher eine so ntitzliehe Thiergattung naeh Um- st~inden verursaehen kann, vorzubeugen suchen k~nne und solle. Diess wird bei den Feldfltiehtern zur S~iezeit dadureh geschehen, dass man sic dann in den Sehl~igen oder ~,Taubenthiirmen" eingesperrt h~ilt, und dass man diejenigen~ welehe in Taubenh~iusern oder kleinen Genisten unter

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den Dfichern etc. wohnen, (wo sie meistens nicht eingesperrt werden ktinnen,) durch Fiittern auf dem Hole davon abhiilt, nach Nahruug aus- zufliegen. Ebenso wird natiirlich einem wirklichen Uebermaasse im Halten yon Tauben ebenfalls nie das Wort zu reden sein, denn aller- dings kann in solchem Falle~ wenn eine sp~itere Nachsaat erfolgt, eben die allzu g rosse Menge sie veranlassen, den zufiillig uneingeeggt ge- bliebenen Saamen eines Feldstiickes ganz oder fast ganz aufzuzehren, auch wohl die schon keimenden K(irner herauszupicken, u. dgl. G I.

N a c h r l c h t e n .

A n d i e l t e d a e t i o n e t n i ~ e g a n B ; e n e S e h r t f t e n : i53. Tableaux paralldliques de rordre des Gallinacds~ par S. A. Monseigneur

le Prince C h. B o n a p a r t e. ces de rAcad, d. Sc., tome Vom Verfasser.

154. Catalogue des Perroquets de Duc de Rivoli, et observations connues de Psittacidds, par M. Revue et Magazin de L. B o n a p a r t e .

155. Oefversigt a[ KongJ. No. 2. Yon Hr.

156. l~leue und Sammlung.

la

(Extrait des Comptes rendus des sdan- XLII, sdance du 12me Mai 1856.)

Zoologic.

collection du Prince Massdna d'Essling, sur quelques espGces nouvelles ou peu Charles d e S o u a n c d. (Extrait de la

No. 2. i 8 5 6 . ) V o m Prinzen Ch.

Vetenskaps J. W. Gr i l l .

wenig gekannte Arten der Von August v. P e l z e l n ~

-Akademiens Foerhandliagar. 1851,

Kaiserlichen ornithologischen Assist. am Kaiserl. KSnigl.

Zoologischen Cabinete. (Aus dem Mfirzhefte des Jahrg. 1856 der Sitzungsberichte d. mathem.-naturw. Classe d. Kais. Akad. d. Wis- sensch. [Bd. iX. S. i53 u. f.] bes0nders abgedruckt.) --- Vom Verfasser.

157. Ueber neue und wenig gekannte Arten der Kaiserlichen ornithologi- *schen Sammlung , nebst Auszfigen aus Joh. iNatterer's handschriftlichem Catalog fiber die yon ihm in Brasilien gesammelten Species der Fami- lien Trogonidae ur~d Alcedinidae. yon Aug. v. P e l z e l n . (Aus dem Aprilhefte d. Jahrg. i856 d. Sitzangsber. d. math.-naturw. Cl. d. Kais. Akad. d. Wiss. [Bd. XX. S. 492 u. f.~ besonders abgedr.) Vom Verfasser.

t58. Excursions dans les divers Musdes d'Allemagne~ de Hollande et de Bel- gique, et Tableaux paralldliques de rordre des Echassiers~ Par S. A. l~Ionseigneur le Prince Ch. Bonaparte. (Extr. ances de l'Acad, d. Sc. tome XLIII, sdance du 2 Vom Verfasser.

t59 . Description of a New Species of Birds of the Genus

d. Compt. rend. d. sd- aodt 1 8 5 6 . ) , .

Sylvicola Sws. By John Gundlach, M. D. of Havana, Cuba. Read Octob. 22, 1855. (Aus Ann. Lye. Nat. Hist.) ....... Vom Verf. durch Hr. Bez.-Dir. S e z e k o r n .

160. Dr. D. K o r t h u. H. K o r t h, Taubenzeitung und Organ der gesamm- ten Haus-Federviehzucht, mit Inbegriff der SangvSgel. No. 1 ........... 26. [I. u. 1I. Ouartal, 1856.] Berlin, Verlag v. Otto Jancke . - - -Von den Herausgebern.