bericht über die 16. versammlung der deutschen otologischen gesellschaft zu bremen am 17. u. 18....

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XIV. Bericht fiber die 16. Versammhng der deutschen otolo- gischen Gesellschaft zu Bremen am 17. u. 18. Mai 1907. Von Dr. C. Thies in Leipzig. Die diesj~hrige 16. Versammlung der Deutsehen otoiogisehen Gesell- schaft tagte in der Zeit yore 17. bis 18. Mai zu Bremen. Am 16. Mai abends land zunf~chst eine Sitzung des Vorstandes statt und eine gegenseitige Begrli~ung der bereits anwesenden Mitglieder der Ge- sellschaft im Essighause. Den I7. Mai frith 9 Uhr offizielte Er0ffnung der diesj~hrigen Versamm- lung im Kaisersaale des Kunstvereins, wobei einerseits der Vertreter des Senats der Stadt Bremen sowie andererseits der Vorsitzende des ftrztlichen Vereins zu Bremen die deutsche otologische Gesellsehaft mit warmen Worten willkommen hiet~. Dann begann die wissenschaftliche Sitzung. Dauer derselben bls 1 Uhr. Im Anschlui~ daran wnrde einer Einladung des Senats zur Entgegennahme eines Frfihstitcks im Echosaale des Bremer Ratskellers Fotge geleistet... Auf den Willkommensgru~ des Senats wie der Vertretung der Bremer Arzte- schaft dankte Professor Passow in ebenso herzlicher wie launiger Weise. Gegen 21/2 Uhr Wiederaufnahme dor wissenschaftlichen Sitzung. Dauer derselben bis gegen 6 Uhr. Nach Schlul~ der wissenschaftlichen Sitzung fand abends 8 Uhr ein Festmahl im groBen Saale des Museums statt, welches yon ungeffthr 120 Mit- gliedern unter Anwesenheit der Damen eingenommen wurde. Es sprach dabei tier derzeitige Vorsitzende der Gesellschaft fltr die hui~erst entgegenkommende Aufnahme und im besonderen noch fitr die liebenswttrdigen Begri~l~ungworte der Vertretung des Senats wie der Bremer Arzteschaft seinen herzlichen Dank aus. Des Lokalkomitees wurde dabei far seine aufopfernde Tfttigkeit hinsichtlich des ganzen Arrangements des Kongresses in gebithrender Weise gedacht. Am folgenden Tage frith Ge- sch~fftssitzung. Es wurden bei Beginn der Sitzungzunftchst die im Laufe des Jahres verstorbenen 4 Mitglieder (Richter-Magdeburg, Zeroni- Karlsruhe, Beckmann-Berlin und Reinhard-Duisburg) durch Erheben yon den Sitzen geehrt. Dann erfolgte der Kassenbericht, wobei an Stetle des verstorbenen Schatzmeisters, des Herrn Dr. Reinhard Herr S chw a bac h in zuvorkommender Weise den Kassenberieht interimistisch ilbernommen halle. Der Kassenbericht ergab ein g0nstiges Resultat und konnte infolgedessen yon einer Erh6hung der Mitgliederbeitrftge abgesehen werden. Die Bibliothek der Gesellschaft, deren Katalog yon Herrn Sehwabach mit grol~em Flefl3 im Laufe des Jahres fertig gestellt wurde, erfuhr im vorigen Jahre einen Zuwachs yon ungefiihr 430, in diesem Jahre 250 B~nden. WeN tere Zuwendungen m6glichst erwilnscht. Hinsichtlieh des v. T r {~ I t s c h - D e n k m a I s wurde die AufsteUung einer Marmorb0ste im provisorischen Unterkunftsraume der Wilrzburger Ohren- klinik besehlossen. An Stelle des verstorbenen Schatzmeisters der Gesellschaft, des Herrn Dr. Reinhard zu Duisburg wurde Herr Hartmann-Berlin gewlthlt.

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Page 1: Bericht über die 16. Versammlung der deutschen otologischen Gesellschaft zu Bremen am 17. u. 18. Mai 1907

XIV.

Bericht fiber die 16. Versammhng der deutschen otolo- gischen Gesellschaft zu Bremen am 17. u. 18. Mai 1907.

Von Dr. C. Thies in Leipzig.

Die diesj~hrige 16. Versammlung der Deutsehen otoiogisehen Gesell- schaft tagte in der Zeit yore 17. bis 18. Mai zu Bremen.

Am 16. Mai abends land zunf~chst eine Sitzung des Vorstandes statt und eine gegenseitige Begrli~ung der bereits anwesenden Mitglieder der Ge- sellschaft im Essighause.

Den I7. Mai frith 9 Uhr offizielte Er0ffnung der diesj~hrigen Versamm- lung im Kaisersaale des Kunstvereins, wobei einerseits der Vertreter des Senats der Stadt Bremen sowie andererseits der Vorsitzende des ftrztlichen Vereins zu Bremen die deutsche otologische Gesellsehaft mit warmen Worten willkommen hiet~.

Dann begann die wissenschaftliche Sitzung. Dauer derselben bls 1 Uhr. Im Anschlui~ daran wnrde einer Einladung des Senats zur Entgegennahme eines Frfihstitcks im Echosaale des Bremer Ratskellers Fotge geleistet... Auf den Willkommensgru~ des Senats wie der Vertretung der Bremer Arzte- schaft dankte Professor P a s s o w in ebenso herzlicher wie launiger Weise.

Gegen 21/2 Uhr Wiederaufnahme dor wissenschaftlichen Sitzung. Dauer derselben bis gegen 6 Uhr.

Nach Schlul~ der wissenschaftlichen Sitzung fand abends 8 Uhr ein Festmahl im groBen Saale des Museums statt, welches yon ungeffthr 120 Mit- gliedern unter Anwesenheit der Damen eingenommen wurde.

Es sprach dabei tier derzeitige Vorsitzende der Gesellschaft fltr die hui~erst entgegenkommende Aufnahme und im besonderen noch fitr die liebenswttrdigen Begri~l~ungworte der Vertretung des Senats wie der Bremer Arzteschaft seinen herzlichen Dank aus. Des Lokalkomitees wurde dabei far seine aufopfernde Tfttigkeit hinsichtlich des ganzen Arrangements des Kongresses in gebithrender Weise gedacht. Am folgenden Tage frith Ge- sch~fftssitzung. Es wurden bei Beginn der Sitzungzunftchst die im Laufe des Jahres verstorbenen 4 Mitglieder ( R i c h t e r - M a g d e b u r g , Z e r o n i - K a r l s r u h e , B e c k m a n n - B e r l i n und R e i n h a r d - D u i s b u r g ) durch Erheben yon den Sitzen geehrt. Dann erfolgte der Kassenbericht, wobei an Stetle des verstorbenen Schatzmeisters, des Herrn Dr. R e i n h a r d Herr S chw a bac h in zuvorkommender Weise den Kassenberieht interimistisch ilbernommen halle. Der Kassenbericht ergab ein g0nstiges Resultat und konnte infolgedessen yon einer Erh6hung der Mitgliederbeitrftge abgesehen werden.

Die Bibliothek der Gesellschaft, deren Katalog yon Herrn S e h w a b a c h mit grol~em Flefl3 im Laufe des Jahres fertig gestellt wurde, erfuhr im vorigen Jahre einen Zuwachs yon ungefiihr 430, in diesem Jahre 250 B~nden. WeN tere Zuwendungen m6glichst erwilnscht.

Hinsichtlieh des v. T r {~ I t s c h - D e n k m a I s wurde die AufsteUung einer Marmorb0ste im provisorischen Unterkunftsraume der Wilrzburger Ohren- klinik besehlossen.

An Stelle des verstorbenen Schatzmeisters der Gesellschaft, des Herrn Dr. R e i n h a r d zu Duisburg wurde Herr H a r t m a n n - B e r l i n gewlthlt.

Page 2: Bericht über die 16. Versammlung der deutschen otologischen Gesellschaft zu Bremen am 17. u. 18. Mai 1907

314 XIV. Berlcht fiber d. 16. Versamml. d. deutsch, otolog. Gesellsehaft.

Als Versammlungsort fiir das Jahr 1908 wurde H e i d e 1 b e r g bestimmt: und zwar mit Rtlcksieht auf den yon mehreren 8eiten ausgesprochenen Wunsch, mit dot stiddeutschen laryngologischen Gesellschaft versuchswelse im n~chsten Jabre zusammen zu tagen, seis direkt vor oder nach Pfingsten, worttber dem Vorstand die Entscheidang tiberlassen wurde. Die gleichzeitig vorliegende Einladung der Leipziger Kollegen, Leipzig als Versammlungs- ort far das Jahr 1908 zu w~hlen wurde mit Rttcksicht auf die ftir Heidel- berg geltend gemachten Wtinsche auf das Jahr 19~J9 vorbemerkt.

Neuaufgenommen wurden als Mitglieder der Gesellschaft 35. Herr Panse lud die Mitglieder zu der im September d. J. in

Dresden tagenden ,,Gesellsehaft der deutschen Naturforscher" ein. Als Hauptreferat ffir die n~ehstj~hrige Versammluug wird das Thema:

,,Die konservative Behandlung der chronischen Mittelohreiterung" auf- gestellt und dasselbe Herrn Prof. K 6 r n e r libertragen.

Naeh Sehlul~ tier Gesch~ftssitzung wurde die wissenschaftliche Sitzung wiedel' aufgenommen, welche bis 12 Uhr dauerte.

Nach Beendigung derselben wurde dem Vorsitzenden Herrn Prof. Dr. P as s o w flir seine mustergtlltige Leitung der diesj~hrigen V ersammlung die allgemeine Anerkennung ausgesprochen.

Nachmittags 1 Uhr vereinigte eine gemeinsame Eisenbahnfahrt m~t Extrazug nach Bremerhaven und im Ansehlut~ daran eine Fahrt in See bis zum Rotesand-Leuchtturme die Mitglieder der Gesellschaft. Ft~r die See- fahrt hatte bei freier Bewirtung in dankenswerter Weise der Norddeutsche Lloyd einen Dampfer unentgeltlich zur Verfiigung gestellt.

Die Fahrt verlief bei gilnstiger Witterung ungest6rt; es wurde gegen 71/2 Uhr abends yon Bremerhaven aus die Rtlckfahrt nach Bremen wieder angetreten und fand damit die diesj~hrige Versammlung der Doutschea otologischen Gesellsehaft seinen wohlgelungenen Abschlul~.