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SCHWARZ BLEIBT SCHWARZ Kaltmischgut schliesst umweltschonend den Kreislauf der Strassenbaustoffe: Baustoffgerechtes Recycling von Ausbauasphalt

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SCHWARZ BLEIBT SCHWARZ

Kaltmischgut schliesst umweltschonend den Kreislauf der Strassenbaustoffe:

Baustoffgerechtes Recycling von Ausbauasphalt

Bei der Erneuerung von Asphaltstrassen fallen in der Schweiz

jährlich rund zwei Millionen Tonnen Ausbauasphalt an. Ein Viertel

davon wird als Asphaltgranulat bei der Herstellung von Heiss-

mischgut wiederverwendet. Ein weiterer Viertel findet in einer

anderen Form etwa als Kiessand-Ersatz den Weg in den Stoffkreis-

lauf. Doch eine Million Tonnen bleibt übrig für die umweltgerechte

Entsorgung. Genau hier eröffnen sich mit der Kaltaufbereitung

neue Möglichkeiten in einem veränderten Umfeld.

Mittels Kaltaufbereitung lässt sich Ausbauasphalt bis zu 100%

wiederverwenden. Erfahrungen aus dem Ausland und erste Einsätze

in der Schweiz zeigen durchwegs positive Resultate. Die Kaltauf-

bereitung ersetzt die Heissaufbereitung nicht, aber sie bietet tech-

nisch machbare, wirtschaftlich optimierte und ökologisch sinnvolle

Lösungen. Der Kreislauf wird geschlossen. Damit das Potenzial

der Kaltbauweise genutzt werden kann, bedarf es der Offenheit für

Neues seitens der Bauherrschaft, Innovationen seitens der Unter-

nehmungen und aktiver Unterstützung seitens der Umweltbehörden.

Eine Zusammenarbeit, die sich für alle lohnt.

Bruno Granella

Präsdent des Verwaltungsrates

KAMPAG

Recycling von Ausbauasphalt im Kaltverfahren

Bruno GranellaPräsident des

Verwaltungsrates

KAMPAG

Die Recyclingraten von Ausbauasphalt in der Schweiz sind

verglichen mit anderen Ländern auf einem tiefen Niveau.

Mit der Verlagerung der Strassenbau-Aktivitäten vom Neubau

zur Substanzerhaltung und Erneuerung wird die Menge

des Ausbauasphalts weiterhin zunehmen. Zudem hat die

Beziehung Asphalt-Umwelt einen neuen Stellenwert be-

kommen, nicht zuletzt wegen der Teerproblematik. Die im

Teer enthaltenen Schadstoffe PAK (polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe) und Phenole sind aus toxikologischer

und arbeitshygienischer Sicht bedenklich und für Mensch

und Umwelt schädlich. Obwohl heute keine teerhaltigen

Beläge mehr hergestellt werden, kommen bei der Sanierung

von alten Belägen teerhaltige Materialien zum Vorschein.

Der richtigen Sanierungsmethode kommt daher eine wichtige

Bedeutung zu. Der Strassenbauer und der Bauherr tragen

eine grosse Verantwortung.

In diesem Spannungsfeld bietet die Kaltaufbereitung sehr gute

Lösungsvorschläge mit einem maximalen Anteil an Recycling-

Material. Kaltrecycling erlaubt eine Wiederverwertung von Aus-

bauasphalt bis zu 100%. Im Vergleich zu den Möglichkeiten bei

einer Heissmischfundation wird bei der Kaltmischfundation

bei gleicher Einbaufläche doppelt so viel Ausbauasphaltgranulat

verwertet.

Kaltbauweisen sind zukunftsorientiert:

Kaltmischgut entschärft Entsorgungsprobleme

Heissmischfundationsschicht HMF Kaltmischfundationsschicht KMF

Anteil Asphaltgranulat 50% 100%

Schichtdicke 10cm 12cm

Rohdichte eingebaut 2.4t/m3 2.25t/m3

Asphaltgranulat 500t 950t

Zahlenbeispiel bei einer Einbaufläche von 3500m2. Verwertung von Asphaltgranulat.

Das Resultat der Kaltaufbereitung sind gebundene

Bauweisen. Das heisst: Festigkeitsaufbau mit Erhöhung des

Strukturwertes und bessere Wasser- und Frostbeständigkeit,

aber auch das Einbinden von Schadstoffen und Reduktion

der Durchlässigkeit, respektive der Auswaschprozesse.

Das Asphaltgranulat kann in kaltem und feuchtem Zustand

verarbeitet werden. Die Herstellung und der Einbau finden

ohne Wärmezufuhr statt, was sich günstig auf den

Energiebedarf auswirkt. Kaltmischgut ist zudem – gut

abgedeckt – auch längere Zeit haltbar (8–12 Wochen).

Kaltbauweisen auf drei ArtenDie Kaltbauweisen werden nach der Art der Bindemittel

unterschieden in:

Kaltmischgut mit hydraulischen Bindemittel

Kaltmischgut mit Bitumenemulsion

Kaltmischgut mit Schaumbitumen

Hydraulische BindemittelHydraulische Bindemittel werden in der Schweiz im Strassen-

oberbau schon seit langem eingesetzt. Es bestehen keine

wesentlichen Unterschiede zu der bekannten Stabilisierungs-

technik mit Primärmaterialien. Es werden zunehmend

Spezialbindemittel eingesetzt, die auf die Immobilisierung

von Schadstoffen optimiert sind. Technisch stabile und

kostengünstige Bauweise.

Gebundene Bauweise

BitumenemulsionBei der Bindung mit Bitumenemulsion wird das kalte und

feuchte Asphaltgranulat mit stabilen, kationischen

Bitumenemulsionen aufbereitet. Bitumenemulsion besteht

aus im Wasser fein verteilten Bitumenteilchen, fliesst in der

ersten Phase wie Wasser und lässt sich im Mischprozess

optimal verteilen. Nach dem Brechprozess lagert sich das

Bitumen an der Oberfläche des Asphaltgranulates ab, das

Wasser scheidet aus. Rascher Anstieg der Konsistenz des

Mischgutes. Es hat gute Rieselfähigkeit und verklebt erst,

wenn die Einzelkomponenten verdichtet werden.

SchaumbitumenKaltes und feuchtes Ausgangsmaterial. Die Aufschäumung

des Bitumens erfolgt durch Zugabe von Wasser und Luft in

einen heissen Bitumenstrahl. Dabei wird mit einer Düse rund

2% Wasser, kombiniert mit Druckluft, in das heisse Bitumen

gespritzt. Es entsteht ein Gemisch aus Wasserdampf und

Bitumentröpfchen, das gegenüber den Ausgangsstoffen das

15–20fache Volumen einnimmt. Dank diesem Volumen-

verhalten wird die gleichmässige Verteilung des Bitumens

und die Benetzung des Mineralstoffgemisches im Misch-

prozess erleichtert. Es ist eine gute Durchmischung möglich.

Die Mischung ist locker, einfach zu verarbeiten und kann mit

Glattmantel-, Vibrations- oder Pneuradwalzen leicht ver-

dichtet werden. Während dem Arbeitsablauf kann eine mit

geschäumtem Bitumen hergestellte Mischung wie eine

Nassmischung oder ungebundenes Material verarbeitet

werden. Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Festigkeit.

Das Produkt ist ein flexibles, gegen Rissbildung widerstands-

fähiges Mischgut. Es kann wesentlich billiger wie die konven-

tionellen Belagssorten hergestellt werden. Es braucht nur

einen Viertel der Zeit, einen Fünftel der Gesamtenergie und

ist ökologisch wertvoll, da es beinahe die Gesamtmenge des

Ausbauasphalts wiederverwertet und nur wenig zusätzliche

Baustoffe erforderlich sind. Kaltmischgut mit Schaum-

bitumen kann zwischengelagert werden. Ein vom Produktions-

zeitpunkt unabhängiger späterer Einbau des Mischgutes ist

somit möglich.

Rezepturbeispiele:

KMF mit KMF mit KMF mit

Hydraulischem Bitumenemulsion Schaumbitumen

Bindemittel

Ausgangsmaterial Asphaltgranulat Asphaltgranulat Asphaltgranulat

Brechsand bis 10M-% bis 20M-% bis 20M-%

Wasserzugabe bis 4M-% bis 2M-% bis 2M-%

Bitumenemulsion (60%) – 3.5–5M-% –

Schaumbitumen – – 3–4.5M-%

Hydraulische Bindemittel bis 9M-% bis 3M-% bis 3M-%

Voraussetzung für die Produktion von hochwertigem Kalt-

mischgut ist der Einsatz einer effizienten CMC Kaltmischanlage,

wie sie die KAMPAG betreibt. CMC steht dabei für «Cold

Mixing Concept». Die Elemente der Kaltmischanlage sind auf

zwei Tieflader-Anhängern montiert und dienen der Produktion

von hydraulisch gebundenen Tragschichten mit Zement

und Wasser oder Kaltasphalt mit geschäumtem Bitumen. Die

Leistung der Kaltmischanlage erreicht bis zu 200 Tonnen

Mischgut pro Stunde.

Bewährtes Steuersystem

Das Herz der Kaltmischanlage ist die auf dem AS2000plus-

System aufgebaute Steuerung mit Rezept-, Kunden-, Fahrzeug-

stamm und Materialstatistik. Der Bildschirm ist zugleich

Bedienungsoberfläche. Die Produktion erfolgt nach Eingabe

der Kunden- und Fahrzeugdaten, der Rezepte und der

Mengenvorwahl vollautomatisch. Alle Daten werden elekt-

ronisch erfasst und stehen zu weiteren Auswertungen

jederzeit zur Verfügung.

Einzigartige Vorteile

Die Kaltmischanlage der KAMPAG verfügt über zwei Doseure,

durch die unterschiedliche Materialien genau dosiert werden

können. Der separate, beheizbare Bindemitteltank stellt

sicher, dass das Bindemittel eine konstante Temperatur

aufweist. Dies garantiert die hohe Qualität des Kaltmischgutes.

Ebenso verfügt die Kaltmischanlage der KAMPAG über

eine Wasserenthärtungsanlage, welche das Wasser vor dem

Einspritzen weicher macht. Ein Vorteil, der sich auf das

Haftungsverhalten des Bindemittels auswirkt.

Leistungsfähige CMC Kaltmischanlage der KAMPAG:

Das Mischgut wird neu aufbereitet

So funktionierts – die wichtigsten Schritte

Stromaggregat

Zement

Kompressor

Zementwaage

Doseur

Bandwaage Mischer

Begleitheizung / Isolation

Bitumen

Bitumen

Wasser

Wasser

Radlader kippt gebrochenes Asphaltgranulat, Betonaufbruch

oder Mischkies in den grossen Doseur (12m3), sowie ein zweites

Ergänzungsmaterial (z.B. Brechsand) in den kleinen Doseur

(8m3). Frequenzgesteuertes Abzugsband fördert bis zu 180t/h

dieser Hauptkomponenten, entsprechend einem Regelbereich

von 1:25.

Schnecke fördert den Zement intermittierend aus dem

Zementsilo in die Zementwaage.

Zement wird gravimetrisch und kontinuierlich mittels Zellen-

radschleuse nach dem Differenzwiegeverfahren in Abhängigkeit

des Sollwerts auf Transportband dosiert.

Mit Transportband wird Durchlaufmischer beschickt.

Förderleistung wird mit einer Bandwaage erfasst.

Mengenregelung des Wassers mit Ventil. Magnetischin-

duktive Erfassung durch Durchflussmessgerät, Eindüsung in

den Durchlaufmischer. Bildung des Sollwerts aus Bandwaagen-

signal und der geforderten Mischgutfeuchtigkeit abzüglich der

Feuchtigkeit der Hauptkomponente. Magnetstoppventil für

präzise Einstellung der Wassermenge beim Produktionsstart.

Vom beheizten Bindemitteltank wird das Bitumen durch

isolierte, elektrisch beheizte Leitungen zum statischen Mischer

geführt, wo die Eindüsung des enthärteten Wassers stattfindet.

Es folgt eine 15–20fache Volumenvergrösserung und Einspritzung

als Schaum in den Mischer. Schaumbitumen hat eine grosse

Oberfläche und niedrige Viskosität, bindet und benetzt daher

kaltes und feuchtes Material sehr gleichmässig.

Im Durchlaufmischer wird die Mischzeit optimal eingestellt

und geregelt. Homogenes Mischgut ist garantiert.

Das Mischgut wird über das Austragsband auf ein Lager

deponiert oder direkt mit dem zulässigen Ladegewicht auf LKWs

verladen.

Mischgutleistung bis 200t/h

Max. Korngrösse 80mm

Trailer 1Transportmasse/GewichteLänge ohne Zugmaschine 13350mm

Länge mit Zugmaschine 16950mm

Breite 2550mm

Höhe 4000mm

Gewicht ohne Zugmaschine 23150kg

Gewicht mit Zugmaschine 31000kg

StromversogungsaggregatHersteller MAN

Leistung 116.5kW

Betriebsspannung 400/230V

Kraftstoffverbrauch bei Volllast 30.2 l/h

MineralstoffdosierungInhalt Doseur 8m3

Einwurfbreite 3300mm

Einwurfhöhe 3900mm

ZementdosierungZementwaage 160kg

Differenzverwiegung 1.3 bis 11t/h

SchaumbitumendosierungFrequenzgeregelte Pumpe und 6 bis 11t/h

Coriolis-Massedurchflusszähler

WasserdosierungFür Beton mit Regelventil und bis 12t/h

magnetisch-induktivem Durchflusszähler

für Schaumbitumen mit Dubloc Wasserenthärtung, 78 bis 550kg/h

1000 l Tank und frequenzgeregelter Pumpe

MischerBauart Zweiwellenzwangsmischer mit

Füllstands-Verweilzeitregelung

Funktion Durchlaufmischer

Antrieb 45kW

Austragsband Zur Beladung von LKW

oder zur Produktion auf Lager

Trailer 2MineralstoffdosierungInhalt Doseur 12m3

Einwurfbreite 4200mm

Einwurfhöhe 3900mm

BitumentankInhalt 10m3

Mit Thermalöl indirekt beheizt

Eigene Stromversorgung

Leistung der gesamten Anlage im Überblick

Hier erhalten Sie Informationen:

KAMPAGKaltmischgutproduktionBärenzelg 175, 5243 Müllingen

TELEFON 056 201 44 27 FAX 056 201 44 25E-MAIL [email protected]

www.kampag.ch

Jährlich fallen in der Schweiz grosse Mengen

von Ausbauasphalt an. Bis anhin wurde

nur ein Teil davon als Recyclingprodukt in

der Belagsproduktion verwendet. Die KAMPAG

bietet Lösungen für baustoffgerechtes

Recycling von Ausbauasphalt.