b1 kommunales wohnen antwerpen

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B 1 L e h r g e b i e t B a u p l a n u n g B e l g i s c h e r H a u s h a l t K o m m u n a l e s W o h n e n A n t w e r p e n ____________________________ D a n i e l P e h l W i n t e r s e m e s t e r 2 0 1 2 / 2 0 1 3

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Lehrstuhl für Bauplanung und Baurealisierung

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B 1 L e h r g e b i e t B a u p l a n u n g

B e l g i s c h e r H a u s h a l t

K o m m u n a l e s W o h n e n A n t w e r p e n

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D a n i e l P e h l

W i n t e r s e m e s t e r 2 0 1 2 / 2 0 1 3

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Das Entwurfsgrundstück liegt an der Langen Lobroekstraat, die sich von den der Haltestelle Schijnpoort bis zur Antwerpen Dam Station zieht und grenzt mit seiner Hinterhofseite an die Bahntrasse und dem dahinter lie-genden Spoornoordpark. Das ca. 24 Meter lange Grundstück ist zur Strasse überbaut. Das Mehrfamilienhaus bricht an dieser Stelle mit dem ortsüblichen sechs Meter Haus und betont die Horizontale.

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Frage nach der GleichgesinnungWas haben alle Bewohner gemeinsam?

Folgende Räume Bereiche werden von allen Nutzern/Parteien benutzt:

– gemeinsame Großküchedie Küche soll das gemeinschaftliche Kochen zu einer gesellschaftlich Fördernden Aktivität machen. Der Essbereich soll variabel vergrößert und Verkleinert werden können. Tisch sollten nach Belieben zugestellt werden können um bei großen Festen genügend Platz zu bieten. Außerdem soll die Großküche relativ „offenen“ gestaltet sein, und die Möglichkeit bieten die Kinder während des Kochens im Hof im Auge zu behalten.

– WaschkücheDie Waschküche bietet jedem Nutzer die Möglichkeit Wäsche zu waschen und zu trocknen das es keine eigenen Maschinen dafür in den einzelnen Wohneinheiten gibt. Der Waschraum könnte nahe des Hofes platziert sein um die Wäsche im Sommer auch dort trocknen zu können. Während des Waschens können die Personen innerhalb des Waschvorgangs in soziale Interaktion in Form von gemeinsamen Unterhalten /Spielens im Garten/Hof treten

– Fahrradabstellbereich/ ReparaturwerkstattDer Großvater(Rentner) aus Familie 6 repariert und pflegt die Fahrräder in seiner Freizeit. Jede Familie ist mit ihm in Kontakt und benutzt das Fahrrad als Transportmittel, was typisch für die belgische Mobilität ist.

– AutoabstellplätzeDas Auto als Transportmittel wird von den Nutzern eher selten bzw. oft für gemeinschaftliche Aktivitäten wie Ausflüge oder Einkaufen genutzt. Die Abstellplätze sollten am Rande sein, und möglichst nah an der Ausfahrt platziert sein.

– Ateliers/BüroräumeDie Büroräume sollten ein konzentriertes Arbeiten ermöglichen, sich aber dennoch nicht stark isolieren. Pausen könnten beispielsweiße zusammen auf einer kleinen begrünten Terrasse gemacht werden. Die Büroräume sollten vom Lärm der spielenden Kinder nicht betroffen werden.

– GartennutzungDer Garten sollte als Ort der Verbindung von jung und alt funktionieren. Hier sollte nach Möglichkeit ein wichtiger Ort des Gemeinschaftslebens entstehen in dem gegessen, gespielt und interagiert wird. Er dient zum einen als Zweckgarten und zum anderen als einer der wichtigsten Aufenthaltsräume.

– Haushaltsraum

– nutzungsneutraler Raum

Was haben alle Bewohner gemeinsam ?

- Die Nutzer des kommunalen Wohnprojektes kochen und essen gemeinsam (Küche und Essbereich)– Das Fahrrad ist das meistbenutzte Transportmittel, der

Fahrradraum wird somit von allen genutzt– Bis auf den Alleinstehenden Mann hat jede Partei Kinder;

und benötigt somit auch Angebote/Räume der Kinderbetreuung– Die Waschküche wird von allen genutzt. Kann jedoch aufgrund

der unterschiedlichen zeitlichen Nutzung eher klein dimensioniert sein

– Jede Familie wohnt in vergleichbaren Wohneinheiten, die in ihrer Gestalt, Organisation und Grundriss ähnlich sind. Die Höhe der Einheiten richtet sich jedoch spezifisch nach Familiengröße. Durch die verschiedenen Charaktere erhalten manche Wohneinheiten besondere Räume wie zum Beispiel ein 4 m hohes Bücherregal für den Literaturliebhaber aus Familie

Analyse der städtebaulichen SituationUmgang mit 6 Meter Parzelle und Betonung der Vertikalen

– Der Neubau ist ein Hybrid zwischen einem Mehrfamilienhaus und separaten Einfamilienhäusern. „Der Belgier ist mit einem Ziegelstein im Bach geboren“. Das Zitat hat den Entwurfprozess von Beginn an begleitet. Der Gedanke des Projekts war von Anfang an ein gemeinsames Wohnprojekt zu konzipieren, in dem jedoch der Gedanke des Eigenheims nicht vollständig verloren gehen sollte. So verfügt jede Familie über ihren eigenen Privaten Rückzugsort; vergleichbar mit einem „Reihenhaus“ in Form einer Häuserzeile, wie man es aus dem städtischen Kontext in Belgien kennt. Das gemeinsame Leben mit den Funktionen Arbeiten, Lernen und Kochen spielt sich jedoch im dafür vorgesehenen EG ab.

Die Gestalt der Wohneinheiten ist in die Vertikale ausgerichtet. Die Erschließung funktioniert über eine im split-level organisierte Treppe die mit einem Dachgarten auf jeder Einheit abschließt.

Umgang mit dem NeuenPlatzierung auf dem GrundstückMehrfamilienhaus/EinzelhäuserOrientierung

Der Neubau fügt sich an den Bestand in der Höhe an, und „fällt“ daraufhin Richtung Süden ab. Die absteigenden Dachterrassen sind nach Süden gerichtet zum einen aufgrund der Sonneneinstrahlung zum anderen um den Blick auf den Spoor Nord für jede! Wohneinheit zu ermöglichen. Der zentrale Innenhof „öffnet“ sich an die Bestandsseite sodass eine Verbindung zum bestehenden Gebäude und dessen Bewohnern

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hergestellt wird.Der Komplex des Neubaus ist ein Hybrid aus einem Mehrfamilienhaus und Einzelhäusern. Das Erdgeschoss wir den gemeinschaftlich genutzten Funktionen zugeteilt während ab dem ersten OG die Erschließung der Wohneinheiten erfolgt. Diese gleichen einem typisch belgisch städtischen Einfamilienhaus, um den Bewohnern das Gefühl eines Eigenheims zu verleihen obwohl sie Bestandteil des kommunalen Wohnprojektes sind.

Erschließung des Grundstückes

Das Grundstück kann mit dem Auto und unter Umständen zu Fuß durch die Unterführung des bestehenden Gebäudes an der Lobroekstraat erreicht werden. Für die sichere Erschließung, vor allem auch in Rücksicht auf Kinder und ältere Personen wurde ein Gang durch das Bestandsgebäude integriert, der sich im bereits vorhandenen Eingangsbereich anfügt. Der Höhenversprung zum Hinterhof von 0,75m wird über eine kleine Außentreppe mit Fahrradrampe überwunden.

Erschließung der einzelnen Wohneinheiten

– Die Wohneinheiten werden im 1. OG über einen langgestreckten Laubengang erreicht, zu dem man durch den Eingangsbereich/ Fahrradraum an der West Seite des Neubaus gelangt. In der „Ost-Hälfte“ des Neubaus funktioniert die Erschließung ähnlich, wonbei die Treppe hier außen angefügt ist und vor den Wohneinheiten deutlich mehr Platz zur Verfügung steht.

BaukörpergestaltungGestaltung Vor- und RückseiteFassade zur Bahntrasse

– Die Gestalt des Baukörpers wurde von Beginn an durch die äußeren Einflüsse wie Sonnenlicht, Position des Bestandsgebäudes, Intention des Neubaus als kommunales Projekt sowie die Situation der 2 ½ Stockwerke höher liegenden Bahntrasse bestimmt.

– Da die Architektur des Wohnprojwektes das Zusammenleben fördern sollte wurde ein Innenhof zum zentralen Thema. Dieser fördert das gemeinsame Leben in Form von gegenseitiger Interaktion der Bewohner, das häufige Zusammentreffen von Mitgliedern des Projekts, sowie der Öffnung zur Erschließungsseite hin. Deshalb fügt sich der Großteil des Baukörpers an den Rand des Grundstückes, wobei dadurch die Belichtung augrund der Brandschutzwände häufig nur von einer Seite möglich ist.

– Das Blickfeld des Bestandsgebäudes in Richtung Spoor Nord sollte respektiert werden weshalb das Neubauprojekt im Zentrum kaum über nennenswerte Höhe verfügt und sich wie

oben beschrieben an die Grundstücksseiten anfügt.– Da der interessante Blick über die Bahntrasse auf den Spoor

Nord und weite Teile Antwerpens den Bewohnern des Neubaus nicht verborgen bleiben soll, verfügt jede Wohneinheit über einen Dachgarten mit 1m Brüstungen. Da die einzelnen Wohneinheiten je nach Familiengröße über andere Höhen verfügen, baut sich der Neubau nach Süden zur Bahntrasse hin ab wie es im urbanen Kontext in Unmittelbarer Umgebung typisch ist.

Grundrissorganisation

Das Erdgeschoss ist in Gestalt eines unsymmetrischen „U“s geformt, sodass der Innenhof zum zentralen Ort von Begegnungen wird. Die außen um ihn herum organisierten Räume haben alle eine Verbindung zum zentralen Innenhof und können bei warmen Temperaturen diesem zugeteilt werden in dem die großflächigen Verglasungen komplett geöffnet werden.

Integration von Arbeiten

Das Neubauprojekt bietet einige Möglichkeiten zum Arbeiten wie z.B:

– Betreuer/-in in der Kindertagesstätte– Tutor/in für die Hausaufgabenbetreuung– eigenes Büro im gemeinsamen Arbeitsraum– Betreuer/in im Atelier– Koch für die Großküche– Reparatur/ Wartung der Fahrräder– Gärtner für die zahlreichen Grünflächen

Grenze zwischen Privat und Gemeinschaft

Der Neubau wurde nach einer Mehrstufigkeit der Privatheit konzipiert

Stufe 1: Das Grundstück an sich befindet sich in einem Hinterhof, zu dem jedoch befreundete Kinder zum Spielen im zentralen Hof oder Gäste des Restaurants gerne willkommen sind. Vor allem sollten die Bewohner des Bestandsgebäudes involviert sein.Stufe 2: Im 1.OG werden die Wohneinheiten der Bewohner erschlossen. D.h. dieser Bereich ist nur für Mitglieder und Gäste des kommunalen Projekts zugänglich und bildet somit die 2. Stufe der Privatsphäre.Stufe 3: Innerhalb jeder Wohneinheit gibt es gmeinsame Familienbereiche, wie das Wohnzimmer, gemeinsame Bäder, das Treppenhaus mit verschiedenen Funktionen sowie den Dachgarten. In den einzelnen Zimmern jedoch erfährt jede Person schließlich die höchste Stufe der Privatsphäre

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1 Fahrradabstellplatz2 Fahrradraum /-werkstatt3 Hausanschlussraum4 Waschküche5 Atelier6 nutzungsneutraler Raum7 Kinderbetreuung mit WCs8 überdachte Terrasse9 Gemeinschaftswohnzimmer10 Restaurant mit Gäste WCs11 Gemeinschaftsgroßküche12 Lebensmittellager13 Anlieferung / Müllentsorgung / Parkplatz

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0 1 5 10 M 1 : 1 0 0 G r u n d r i s s 1 . O G

1 Wohneinheit Familie 42 Wohneinheit Familie 23 Wohneinheit Familie 64 Wohneinheit alleinstehender Mann 5 gemeinsamer Arbeitsraum mit Büro6 Terrasse mit Funktionen Spielen, Gärtnern etc7 Gästehaus8 Wohneinheit Familie 19 Wohneinheit Familie 3// Familienzuordnung siehe Portfolio //

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Die Gestalt der Wohneinheiten ist in die Vertikale ausgerichtet. Die Erschließung funktioniert über eine im split-level organisierte Treppe die mit einem Dachgarten auf jeder Einheit abschließt.

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Isometrie der 9er Wohneinheit1 Wohnzimmer2 Badezimmer3 Schlafzimmer - kleine Kinder4 Elternschlafzimmer5 Schlafzimmer - mittleres Alter6 Schlafzimmer - ältestes Kind7 Badezimmer 8 Schlafzimmer - mittleres Alter9 Zimmer Au-Pair Mädchen10 Dachgarten

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schnitt a_a schnitt b_b

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Das Blickfeld des Bestandsgebäu-des in Richtung Spoor Nord sollte respektiert werden weshalb das Neubauprojekt im Zentrum kaum über nennenswerte Höhe verfügt und sich an die Grundstücksseiten anfügt.Da der interessante Blick über die Bahntrasse auf den Spoor Nord und weite Teile Antwerpens den Bewohnern des Neubaus nicht ver-borgen bleiben soll, verfügt jede Wohneinheit über einen Dachgarten mit 1m Brüstungen. Da die einzel-nen Wohneinheiten je nach Fami-liengröße über andere Höhen ver-fügen, baut sich der Neubau nach Süden zur Bahntrasse hin ab wie es im urbanen Kontext in Unmit-telbarer Umgebung typisch ist.

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Außenäumliche Darstellung - Isometrie_Grundstück

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