aufbau und struktur buch der gewissheit

Aufbau und Struktur des Kitáb-i-ÍqánDr.-Ing. Babak Farrokhzad, Landsberg a. Lech, Germany, [email protected] Seite 1

Babak Farrokhzad, Landsdberg am Lech

Bahá‘í-Schule, Spital am PyhrnSpital am Pyhrn, Aug. 2007

Das „Spalten des Himmels“ –Der Ansatz des Kitáb-i-Íqán zur Vermittlung

des Wahrheitsanspruchs des Báb


Hinführung zum Thema

Das traditionelle (eschatologische) Paradigma

Die Fragen des Onkels des Báb und das traditionelle Paradigma

Der Kitáb-i-Íqán als Antwort auf das traditionelle Paradigma

Der Aufbau des Kitáb-i-Íqán

Der Kitáb-i-Íqán als Auslöser eines Paradigmenwechsels

Literatur

InhaltInhalt


Das Thema heute: wie führe ich Menschen zu einer neuen Weltanschauung? Was kann ich von Bahá’u’lláh lernen?

Das Thema heute: wie führe ich Menschen zu einer neuen Weltanschauung? Was kann ich von Bahá’u’lláh lernen?

Schlüsselfragen:

• Wie führe ich jemanden, zu einem völlig neuen, revolutionär anderem Weltbild, wenn er noch nie etwas davon gehört hat?

• Wie muss ich meinen Dialog bzw. Argumentation aufbauen?

• Wie gehe ich auf die Glaubenswelt meines Gegenübers ein?

• Wie binde ich ihn in den Dialog ein?

• Was kann ich das aus dem Kitáb-i-Íqán als „Best Practice“ lernen?


Der Vortrag behandelt den Aufbau des Kitáb-i-Íqán vor dem Hintergrund des traditionellen Christentums und Islam

Der Vortrag behandelt den Aufbau des Kitáb-i-Íqán vor dem Hintergrund des traditionellen Christentums und Islam

• Der Kitáb-i-Íqán ist „offenbart“ (KI 288)• Es handelt sich um eine „hochgradig strukturierte Abhandlung“1), wobei Abhandlung die gängigste

Form apologetischer Texte darstellt2)

• Der Text weist einen durchgängigen Argumentationsfluss auf, der an manchen Stellen durch Hinweise auf Bahá’u’lláhs bevorstehende Offenbarung unterbrochen wird (KI 64)

• Die Struktur des Íqán kommt der Denk- und Ideenwelt der Menschen entgegen, denn� Offenbarung ist Kommunikation3) und dialogischer Prozess4)

� sonst könnte man sagen, „das Zeugnis der Vorsehung sei unvollständig und dies habe zur Ablehnung geführt“ (KI 14)

Quelle: 1) Hatcher: The Ocean of His Words, S. 247; 2) Bernabeo: Stichwort „Apologetics“ in Encyclopaedia of Religion; 3) Zirker: Der Koran, S. 51ff.; 4) Schaefer: Heilsgeschichte und Paradigmenwechsel, S. 158ff.

� Wie ist der Kitáb-i-Íqán aufgebaut?

� Wie wirken sich Bahá’u’lláhs Verkündigungsabsichten und die vorgefundene religiöse Tradition auf den Aufbau aus?

� Wie ist der Kitáb-i-Íqán aufgebaut?

� Wie wirken sich Bahá’u’lláhs Verkündigungsabsichten und die vorgefundene religiöse Tradition auf den Aufbau aus?


6) es führt ferner die wesentlichen Vorbedingungen auf, die jeder wahre Sucher erfüllen muss

7) es zeigt die Authentizität, die Erhabenheit und die Bedeutung der Offenbarung des Báb auf

8) applaudiert dem Heldentum und der Selbstvergessenheit Seiner Jünger,

9) erahnt und prophezeit den weltumspannenden Triumph der dem Volk des Bayán verheißenen Offenbarung

10) stützt die Reinheit und Unschuld der Jungfrau Maria

11) verherrlicht die Imáme des islámischen Glaubens 12) preist das Martyrium und die geistige Souveränität

des Imám H. usayn 13) erklärt die Bedeutung symbolischer Begriffe wie • „Wiederkehr“ • „Auferstehung“ • „Siegel der Propheten“ • „Tag des Gerichts“ 14) skizziert und unterscheidet die drei Stufen göttlicher

Offenbarung 15) und spricht in glühenden Worten über die

Herrlichkeiten und Wunder der „Stadt Gottes“, die von der Vorsehung gelenkt, in bestimmten Zeitabständen zum Segen der ganzen Menschheit, zu ihrer Rettung und Führung, immer wieder erneuert wird

1) [Der Kitáb-i-Íqán] verkündet unvergleichlich die Existenz und die Einheit eines persönlichen Gottes

• unerkennbar • unerreichbar • Quell aller Offenbarung • ewig • allwissend • allgegenwärtig • allmächtig 2) behauptet • Relativität jeder religiösen Wahrheit • Fortdauer göttlicher Offenbarung 3) bestätigt • die Einheit der Propheten • die Universalität ihrer Botschaft • die Identität ihrer Grundlehren • die Heiligkeit ihrer Schriften • den zweifachen Charakter ihrer Stufe

4) brandmarkt die Blindheit und den Eigensinn der

Geistlichen und Gelehrten aller Zeiten 5) zitiert und erläutert • die allegorischen Textstellen des Neuen

Testaments • die dunklen Verse des Qur’án • die verschlüsselten islamischen Traditionen

Fokus dieser Präsentation ist die Rezeption christlicher und islamischer Endzeiterwartungen in Bahá’u’lláhs Kitáb-i-Íqán

Fokus dieser Präsentation ist die Rezeption christlicher und islamischer Endzeiterwartungen in Bahá’u’lláhs Kitáb-i-Íqán

Darstellung der Inhalte des Buches der Gewissheit nach Shoghi Effendi

Quelle: Shoghi Effendi: Gott geht vorüber, 8:25








Literatur

InhaltInhalt


• Zeichen, die das „Ende“ voraussagen:

– „Erdbeben“ (QH 99:1), der Himmel spaltet sich, die Sterne zerstreuen sich,die Wasser vermischen sich, die Gräber werden umgekehrt (QH 82:1-4)

– Berge wie zerflockte Wolle (QH 101:5)

Vorzei-chen

Ver-gehen

• Nach dem „drauffolgenden“ Posaunenstoß wird die gesamte Menschheit, ob seit langem tot oder durch den ersten Stoß „vergangen“, körperlich und geistig wiederbelebt

• „Der Tag, an dem sie den Schall in Wahrheit hören, ist der Tag der Erstehung“(QH 30:42)

• Diese Rückkehr ins Leben ist plötzlich, unmittelbar, schlagartig

al-Mahdí/al-Qá’im

Kern der islamischen Eschatologie sind zwei Ereignisse: Das Ende der Welt am Verheißenen Tag und das Erscheinen des Mahdí (Qá’im)

Kern der islamischen Eschatologie sind zwei Ereignisse: Das Ende der Welt am Verheißenen Tag und das Erscheinen des Mahdí (Qá’im)

Auf-erste-hung

Ver-samm-

lung

.• An jenem Tag „wird dröhnen die Dröhnende; gefolgt von der Drauffolgenden“(QH 79:6-7)

• Laut Überlieferung wird Erzengel Isráfíl „ins Horn“ (QH 74:8) stoßen• „Jede Seele wird den Tod schmecken“ (QH 29:57)• „Alle Dinge vergehen, außer Seinem [Alláhs] Angesicht“ (QH 28:88)

.

• regiert u. a. 7 oder 9 Jahre

• Nach ihm re-gieren Imam Husayn, Christus, ...

• füllt Erde mit Gerechtigkeit

• Sieg in apokalypt. Endschlacht

QH: Der Qúr‘án in der Übersetzung nach Henning. Segmentierung folgt im wesentlichen dem Artikel von L. Gardet in Encyclopaedia of Islam.

• Gott wird an dem Tage die Menschen „versammeln“; die Gottesfürchtigen (QH 19:85), die Missetäter (QH 20:102), Satane (QH19:68), Engel (QH 34:40)

• Propheten, Engel und Tugendhafte müssen nicht beim Warten fürchten• Die Menschen werden schwitzen vor Angst• „Gerechte Waage“ wird aufgestellt (QH 21:47); Taten werden gewogen• Aufspannen der Brücke as-Sirát über der Hölle: Gläubige gelangen ins Paradies• Ewiger Lohn, ewige Strafe: Himmel oder Hölle

.. .


• Verfinsterung von Sonne, Mond und den Sternen (Mt 24:29f.; Mk 13:24f.)

• Erschütterungen der Erde und des Meeres (Lk 21, 25f.); Vergehen der Welt (677)

• Erscheinen des Antichristen (675); Bedrängnis; Verführung der Glaubenden (Mt 24, Mk 13)• Zeichen des Menschensohnes am Himmel (Mt 24:30)

• Sohn des Menschen kommt auf Wolken des Himmels (Mt 24)• Aussendung der Engel mit Posaunenschall (Mt 24)

• Alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Sohnes Gottes hören und herauskommen (Joh 5:28-29, zitiert in 1038)

• Sie werden mit ihren Leibern auferstehen (1059)

Nach christlichem Glauben wird Christus am Ende der Zeit wiederkommen und die Menschen richten. Wer dieses Gericht besteht, wird ewig mit Ihm herrschenNach christlichem Glauben wird Christus am Ende der Zeit wiederkommen und die Menschen richten. Wer dieses Gericht besteht, wird ewig mit Ihm herrschen

Vorzei-chen

Wieder-kunft

Aufer-stehung

Ge-richt

• Alle Menschen werden vor dem Richterstuhl Christi erscheinen (1059)• Sie werden geschieden: (Mt 25:31, 32-33, 46 zitiert in 1038)

– die Gerechten zur Rechten; sie erhalten das ewige Leben– die Böcke zur Linken; sie erhalten ewige Strafe

Reich Gottes

• Die Gerechten werden an Leib und Seele verherrlicht und für immer mit Christus herrschen (1042)• Neuer Himmel und neue Erde (1043); keine Klage, keine Mühsal (1044)• Sichtbares Universum wird ebenfalls vollendet und hat an der Verherrlichung Teil (1047)• Beseligende Schau wird sich den Auserwählten Gottes unerschöpflich öffnen (1045)

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf den Katechismus der Katholischen Kirche


Was die Menschen glauben bzw. denken, folgt oft einem Vorverständnis, welches das Denken ihrer Epoche prägt: das Paradigma

Was die Menschen glauben bzw. denken, folgt oft einem Vorverständnis, welches das Denken ihrer Epoche prägt: das Paradigma

• Definition nach Thomas Kuhn: „Die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden.“1)

• Beispiel: Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild

• Übertragung aus der Wissenschaftsgeschichte in die Theologie durch Küng in der christlichen Theologie und Schaefer in der Bahá’í-Theologie

• Definition nach Schaefer: „Die Grundanschauung, die man von der Religion oder der Theologiehat, das Deutungsmuster, das Konzept, in welchem religiös gedacht und die Vielfalt religiöser Lebensäußerungen verstanden wird.“2)

• Paradigmenwechsel: Ablösung eines etablierten Paradigmas durch ein neues

• Definition nach Küng: „Immer wieder werden neue epochale Konstellationen der Zeit – der Gesellschaft überhaupt, der Glaubensgemeinschaft, der Glaubensverkündigung und Glaubensreflexion – dieses eine und selbe Zentrum [des Glaubens] neu interpretieren und konkretisieren.“3) -> Neues Verständnis der „Grundsubstanz“ einer Religion

• Beispiel aus dem Christentum: reformatorisches Paradigma durch Luther

• Beispiel aus dem Islam: Übergang vom mu‘tazilitischen zum sunnitischen Islam durch al-Ash‘arí

• Die Entstehung des Christentums, des Islam, des Bahá’ítums ist kein Paradigmenwechsel nach Küng

Quelle: 1) Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, S. 186; 2) Schaefer: Heilsgeschichte und Paradigmenwechsel, S. 61; 3) Küng: Das Christentum –Wesen und Geschichte, S. 88.

.


Islamische und christliche Endzeiterwartungen folgen demselben Denkmuster. Es ist das traditionelle eschatologische Paradigma

Islamische und christliche Endzeiterwartungen folgen demselben Denkmuster. Es ist das traditionelle eschatologische Paradigma

Das traditionelle eschatologische Paradigma nach Abu’l-Fadl.

Erwartung eines genau spezifizierten Heilands

– Der 12. Imam ist vor 1000 Jahren entrückt, lebt körperlich i. d. Verborgenheit und kommt wieder

– Christus zu Gott erhöht, Wiederkunft am Ende der Zeit

– Beide erscheinen in persona am Ende der Zeit

1

Endgültigkeit der eigenen Religion

– Nach Muhammad alle Offenbarung abgeschlossen;Christus einziger Mittler zwischen Gott und Mensch

– Der Qá‘im stellt den Islam wieder her, Christus verherrlicht alle, die an ihn geglaubt haben

.

2

3

Dieses Paradigma hat seit jeher die Menschen gehindert, die jeweils folgende Manifestation Gottes anzuerkennen

sinnlich wahrnehmbare Erfüllung der Zeichen

– Viele Verheißungen müssen nach dem Literalsinn eintreten: Verfinsterung der Sonne, Erweckung und Versammlung der Toten

– Diese „wundersamen Ereignisse“ sind bis heute nicht in Erfüllung gegangen drei

Eckpunkte des

traditionellen (eschatolo-

gischen) Paradigmas

Quelle: Abu’l-Fadl: Fará’id, S. 204-207...








Literatur

InhaltInhalt


Das Buch der Gewissheit wurde als Antwort auf vier Fragen geoffenbart, die in erster Linie Fragen der Eschatologie und Exegese betreffen

Das Buch der Gewissheit wurde als Antwort auf vier Fragen geoffenbart, die in erster Linie Fragen der Eschatologie und Exegese betreffen

1.Wird es eine leibliche Auferstehung geben? Wie werden die Gerechten belohnt und die Ungerechten bestraft werden, wenn die Auferstehung in dieser Welt geschehen soll?

Eschatologie:Auferstehung, Gericht

2.Wie können die Traditionen, die bestätigen, dass er in Verborgenheit weiterlebt, erklärt werden? Auslegung der Schrift

3.Wie lässt sich die wörtliche Interpretation der Schrift mit der unter den Bábí verbreiteten [figurativen] Interpretation in Einklang bringen?

Auslegung der Schrift

Vier Fragen des Onkels Themen-

schwerpunkte

4.Wie lässt sich erklären, dass die in den Traditionen der Imame verheißenen Ereignisse offensichtlich nicht eingetreten sind?

Eschatologie:Zeichen der Wiederkunft des Qá’im

Quelle: Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, S. 202.


Fokus der ersten Frage ist die Erfüllung der verheißenen Ereignisse am Tag der Auferstehung, insbesondere das „Gericht“

Fokus der ersten Frage ist die Erfüllung der verheißenen Ereignisse am Tag der Auferstehung, insbesondere das „Gericht“

Wortlaut der ersten Frage des Onkels des Báb

Im Allgemeinen glaubt man, dass die verheißene Auferstehung in der nächsten Welt stattfinden wird, dass die Erweckung und Versammlung der Toten, [das Überschreiten] der Brücke as-Sirát, die Abrechnung der Taten der Menschen und die Belohnung oder Bestrafung in jener Welt erfolgt. Wenn [aber] all das in dieser Welt stattfindet und bereits [durch das Erscheinen meines Neffen] geschehen sein soll, wenn die Zeit des Erscheinens jeder Manifestation Gottes – erhaben sei Ihr Gedenken –bezogen auf die Zeit davor dem Jüngsten Tag entsprechen soll, hätte bei dieser neuen Offenbarung etwas von der Bestrafung der Taten [der Menschen] zu sehen sein müssen [, was aber nicht der Fall ist].

Im Gegenteil, die Widerspenstigkeit und die Verderbtheit der Unterdrücker und Tyrannen haben zugenommen. Wenn mit Lohn und Strafe die Nähe zu oder die Ferne vom Hofe Gottes gemeint ist, so gilt dies in jeder Welt [Gottes] gleichermaßen. Das Volk Gottes genießt in dieser Welt die göttlichen Gnadengaben, weil es vom Wohlgefallen Gottes umgeben ist. Äußerlich gesehen ist es von Schwierigkeit umgeben. Es ist gefangen im Griff des Volkes der Tyrannei, das ihm Leid zufügt. Dem Volk der Tyrannei ergeht es äußerlich gesehen wohl, obwohl es sich, weil es fern vom Hofe Gottes ist, in Qualen befindet und sich wegen seiner Unwissenheit dieser Qualen nicht bewusst ist.

Wenn dies die verheißene Vergeltung, die versprochene Belohnung und Bestrafung der Taten der Menschen sein soll und es keine andere Welt gibt, wo kann da das Unrecht, das der Unterdrücker an dem Unterdrückten begangen hat, vergolten werden? Und wo werden jene, die eine Strafe verdienen, leiden? Dies wäre nichts als die Verneinung der verheißenen Auferstehung. Diesen Sachverhalt habe ich nicht richtig verstanden, es zu begreifen ist jedoch äußerst wichtig.

. . .

Quelle: Faidí: Khánidán-i-Afnán, S. 38-40. .


Die zweite Frage betrifft die Seinsweise des zwölften ImamDie zweite Frage betrifft die Seinsweise des zwölften Imam

Wortlaut der zweiten Frage des Onkels des Báb

Er [ist Gott].

Was alle Anhänger des schiitischen Islam von den Anfängen des Islam bis heute glauben, was noch niemand bestritten oder bezweifelt hat, was die von den Imamen überlieferten Hadíthe, Gebete und die Besuchsgebete uns sagen, ist, dass der zwölfte Imam aus dem Schoße seiner erhabenen Mutter geboren wurde und dass er körperlich in dieser Welt gelebt hat und [solange noch] leben wird, bis er [wieder] erscheint. Dieser Sachverhalt ist nicht zu leugnen und stimmt mit dem, was wir heute erleben, nicht überein. Ich ersuche, diesen Anspruch zu erläutern, damit sich – so Gott will – vollständige Gewissheit ergibt und ich zur Stufe völliger Gewissheit gelange.

.



Die dritte Frage betrifft die wörtliche oder figurative Interpretation der Heiligen Schrift

Die dritte Frage betrifft die wörtliche oder figurative Interpretation der Heiligen Schrift

Wortlaut der dritten Frage des Onkels des Báb

Das Erscheinen dieser neuen Sache stimmt weder mit unserem [bisherigen] Verständnis der Überlieferungen und Hadíthe, noch mit dem Glauben der Allgemeinheit überein. Die Traditionen aus der Vergangenheit sind nicht zu leugnen, denn sie stammen von den Imamen – auf ihnen ruhe der Segen Gottes. Die Menschen werden in ihren Herzen nicht zustimmen, dass alle diese Traditionen symbolisch interpretiert werden.

Die Praxis der Imame bestand darin, die Menschen zu führen und ihnen den rechten Weg zu weisen. Alle Worte [der Imame] danach zu interpretieren, dass die äußere [wörtliche] Bedeutung nicht gemeint ist, entbehrt jeder Grundlage. Es wird nicht zur Ursache der Führung für das Volk der Gläubigen, sondern es sorgt für [deren] Verwirrung. In manchen Fällen ist ein Hadíth überliefert, der nicht wörtlich zu verstehen ist. Alle Hadíthe entgegen ihrer äußeren Bedeutung zu interpretieren, widerspricht jedoch der Art und Weise der Imame, das Volk zu führen. Ich ersuche, mir die Güte zu erweisen, diesen Sachverhalt in solcher Weise zu erläutern, dass es in den Herzen Gewissheit schafft und niemand Wegedes Zweifels aufzeigen kann.

..

Quelle: Faidí: Khánidán-i-Afnán, S. 38-40.

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Die vierte Frage betrifft die Erfüllung der Zeichen der Wiederkunft des Qá‘imDie vierte Frage betrifft die Erfüllung der Zeichen der Wiederkunft des Qá‘im

Wortlaut der vierten Frage des Onkels des Báb

Unter den von dem Imamen überlieferten Hadíthen, die sich auf die Zeit des Erscheinens des Qá’im beziehen, heißt es wohl, dass [bei seinem Erscheinen] ein Feind in Syrien ein Heer sammeln wird, um gegen den Qá’im Krieg zu führen. An einem Ort, zwischen Mekka und Syrien, dessen Name geschrieben steht, wird sich die Erde spalten und insgesamt 800.000 Soldaten werden darin versinken, außer zwei, die in das Heer des Qá’im gehen und ihm die Nachricht überbringen. Es heißt außerdem, der Qá’im wird herrschen und Kúfa zu seinem Herrschaftssitz machen, sein Heer wird so groß werden, dass er die Moschee von Kúfa zerstören und eine Moschee errichten wird, an der Eintausend Türen angebracht werden und so weiter. In den anerkannten Hadíth-Sammlungen sind zahlreiche solcher Hadíthe niedergeschrieben, aber keines [der dort erwähnten] Zeichen ist eingetreten. Ich ersuche um eine erschöpfende Erläuterung, die dem Herzen Gewissheit verleiht und ich – so Gott will – zu vollkommenem Glauben gelange.

..

..



Da christliche und islamische Endzeiterwartungen auf das gleiche (Paradigma) aufbauen, können die Fragen des Onkels aus christlicher Sicht formuliert werdenDa christliche und islamische Endzeiterwartungen auf das gleiche (Paradigma)

aufbauen, können die Fragen des Onkels aus christlicher Sicht formuliert werden

Islam1)

Quelle: 1) Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, S. 202; 2) Sours: Understanding Biblical Evidence, S. 75 ff. (auszugsweise und verkürzt übersetzt)

Der Tag der Auferstehung: Wird es eine leibliche Auferstehung geben? Wie werden die Gerechten belohnt und die Ungerechten bestraft werden, wenn die Auferstehung in dieser Welt geschehen soll?

Der zwölfte Imam: Wie können die Traditionen, die bestätigen, dass er in Verborgenheit weiter-lebt, erklärt werden?

Interpretation der Schrift: Wie lässt sich die wörtliche Interpretation der Schrift mit der unter den Bábí verbreiteten Interpretation in Einklang bringen?

Zeichen des Qá’im: Wie lässt sich erklären, dass die in den Traditionen der Imame verheißenen Ereignisse offensichtlich nicht eingetreten sind?

Christentum2)

Der Tag der Auferstehung: Tritt dieses Ereignis phy-sikalisch ein? Wie wird das in Offb 20:12-13 vorher-gesagte „Richten“ ablaufen? Wenn das in Mt 24:14 er-wähnte „Ende“ bereits gekommen ist, wo ist dann das „Gericht“ (2 Pet 2:9)?

Die Auferstehung Christi: Das Neue Testament sagt, Jesus habe den leiblichen Tod besiegt und Er würde weiterleben. Jedoch lehrt das Bahá’ítum, dass die Auferstehung Christi eine geistige Bedeutung hat, dass es kein körperliches Ereignis war. Wie ist diese Sicht zu erklären?

Interpretation der Schrift: Viele Stellen in der Bibel werden nach der Tradition nach dem Literalsinn interpretiert. Das Bahá’ítum lehrt jedoch, dass diese Stellen symbolisch zu interpretieren sind. Wie ist das zu erklären?

Prophezeiungen und Zeichen: Nach Aussage der Schrift müssen bestimmte Ereignisse bei der Wiederkunft Christi eintreten (Verdunklung der Sonne). Offensichtlich ist keines dieser Ereignisse eingetreten. Wenn Bahá’u’lláh der Verheißene ist, wie lässt sich das Ausbleiben dieser dramatischen Vorfälle erklären?








Literatur

InhaltInhalt


Quelle: 1) Abu’l-Fadl: Fará’id, S. 323; 2) Schneider: Handbuch der Dogmatik, Bd. II, S. 377; 3) Zirker: Religionskritik, S. 63; 4) Ibid., S. 121; 5) Abu’l-Fadl: Fará‘id, S. 208; vgl. The Brilliant Proof, S. 35-41 und Küng: Das Judentum, S. 463; 6) Artikel „Ahmad“ in Encyclopaedia of Islam; 7) Patriarch Timotheus I in einem Gespräch mit dem Kalifen al-Mahdí, zit. in Gaudeul: Clashes & Encounters, Bd. II, S. 250; 9) Artikel „tahríf“ in Shorter Encyclopaedia of Islam; 10) Schaefer: Heilsgeschichte, S. 67.

Das traditionelle eschatologische Paradigma bringt die etablierten Religionen unter massiven apologetischen Druck

Das traditionelle eschatologische Paradigma bringt die etablierten Religionen unter massiven apologetischen Druck

•Die nachfolgende Religion kann der Vorgängerin ihre Position nicht überzeugend vermitteln5)

•Beispiel: Interpretation von Verheißungen gem. 2. Eckpunkt

–Muslime sehen in Muhammad den Parakleten (Joh 14:16)6), weil Name Ahmad (QH 61:6) philologisch identisch mit Name Parakletos

–Christen lehnen dies ab, weil keine „unverkennbare Schilderung seines [Muhammads] Erscheinens“7) im NT

–Christen sehen in der Jungfrauen-geburt Erfüllung von Jes 7:14, weil hebr. ‘almáh = Jungfrau

–Juden lehnen dies ab, weil ‘almáh = heiratsfähige Frau8)

Heraus-

forderung

andere

Religionen

•Das traditionelle Paradigma führt den Wahrheitsanspruch aller Religionen „ad absurdum“1), denn:

– konkurrierender Heilsexklusi-vismus: drei abrahamitische Religionen beanspruchen, die „Letzte“ und die „Wahre“ zu sein

– traditionelles Verständnis endzeitlicher Verheißungen widerspricht Naturwissenschaft2)

•U. a. deswegen führten Religions-kritiker die Religion auf den „Hang des menschlichen Geistes zur phantasiegeleiteten Auffüllung seiner Erkenntnislücken“ (Comte) zurück3) und sahen in ihr „Opium des Volkes“(Marx)4)

Heraus-

forderung

säkulare

Welt

•Religionen bezichtigen ihre Vorgänger der „Verfälschung“ der Schrift (tahríf)9)

•Sie verspielen ihre Glaubwürdigkeit gegenüber den areligiösen (säkularen) Betrachtern, die derzeit die Mehrheit der Menschheit stellen. Alle Religionen erscheinen als „verdächtig“10)

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. ..

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Der Kitáb-i-Íqán ist eine universelle Antwort auf vier spezifische schiitische bzw. messianistische Fragen

Der Kitáb-i-Íqán ist eine universelle Antwort auf vier spezifische schiitische bzw. messianistische Fragen

Dadurch werden nicht nur die offenen Punkte in der Weltanschauung der Schiiten, sondern aller Muslime, Christen und Juden behandelt.

Schiitische Sicht

Der Älteste Onkel des Báb fragt, warum die verheißenen „Zeichen“ beim Erscheinen des Báb nicht eingetreten sind, wenn er der Qá’ím sein soll. Der Fokus seiner Frage ist sehr spezifisch: schiitische bzw. islamische Eschatologie.

Christliche Sicht

Diese Fragen des Ältesten Onkels beschäftigen aber auch Christen, die auf das zweite Kommen Christi (Parusie) warten. Auch aus deren Sicht sind die „Zeichen“noch nicht eingetreten. Das Problem ist also ein universelles Problem.

Behandlung Paradigma

Bahá’u’lláh behandelt das traditionelle eschatologische Paradigma hinter den christlichen und islamischen Endzeiterwartungen, statt sofort im Detail auf die vier Fragen des Onkels einzugehen.

Universelle Antwort

spezi-fisch

univer-sell

Quelle: Abu’l-Fadl, Fará’id, S. 204-207. Sours: Understanding Biblical Evidence, S. 75 ff..

Die Fragen des Onkels werden im Verlauf des Textes beantwortet


Im Kitáb-i-Íqán formuliert Bahá’u’lláh das EinheitsparadigmaIm Kitáb-i-Íqán formuliert Bahá’u’lláh das Einheitsparadigma

Zum Ganzen eingehend vgl. Schaefer: Heilsgeschichte und Paradigmenwechsel..

1Die Zeichen des Endes gehen symbolisch und nicht nach dem buchstäblichen oder sinnlich wahrnehmbaren Sinn in Erfüllung.

2Die Wiederkunft der endzeitlichen Heilsgestalt ist universell zu verstehen. Es geht um eine Wiederkunft der „Eigenschaften und Vollkommenheiten“. (BF Kap. 33)

3

Es gibt keine Endgültigkeit der Offenbarung. Solang es Menschen gegeben hat, hat sich Gott ihnen durch Seine Manifestationen offenbart, und Er wird damit fortfahren, solang es Menschen gibt.

[Daher ist klar], dass die Begriffe Souveränität, Reichtum, Leben, Tod, Gericht und Auferstehung, von denen in den Schriften der Vergangenheit die Rede ist, nicht das bedeuten, was dieses Geschlecht wähnt. (KI 114)

Sollte darum eine dieser Manifestationen der Heiligkeit [= Offenbarer] verkünden: ‚Ich bin die Wiederkunft aller Propheten‘, so spräche sie gewisslich die Wahrheit. (KI 162)

Die Sonne, die, mag sie auch vom ‚Anfang, der keinen Anfang hat‘, bis zum ‚Ende, das kein Ende kennt‘, aufsteigen, doch immer dieselbe Sonne ist. (KI 171)


InhaltInhalt







Literatur


Statt direkt die Fragen des Onkels zu beantworten, überführt Bahá’u’lláh sie in eine Ordnung, die aus Sicht aller Religionen systematisch und aussagefähig ist1)

Statt direkt die Fragen des Onkels zu beantworten, überführt Bahá’u’lláh sie in eine Ordnung, die aus Sicht aller Religionen systematisch und aussagefähig ist1)

drei paradigmatische Schlüsselfragen3)


Eschatologie:Auferstehung, Gericht

2.Wie können die Traditionen, die bestätigen, dass er in Verborgenheit weiter lebt, erklärt werden? Auslegung der Schrift

3.Wie lässt sich die wörtliche Interpretation der Schrift mit der unter den Bábí verbreiteten Interpretation in Einklang bringen?

Auslegung der Schrift

FragenThemen-

schwerpunkte


Eschatologie:Zeichen der Wiederkunft des Qá’im

1. Warum haben in der Vergangenheit nicht alle Menschen alle Manifestationen Gottes erkannt?

�Warum haben sie die „Zeichen der Zeit“ (Mt 16:3) nicht erkannt?�Sind die in der Schrift vorhandenen Hinweise auf diese Zeichen im

buchstäblichen oder im übertragenen Sinn zu verstehen?2. Was ist die wahre Stufe der Manifestationen Gottes?

�Was ergibt sich daraus für die Eigenschaften der in der Schrift angekündigten endzeitlichen Heilsgestalt, z. B. Herrschaft des Messiasund des Qá’im?

�Wie ist in diesem Zusammenhang die Erfüllung der angekündigten Zeichen, z. B. das Gericht zu verstehen?

3. Wie kann man erkennen, dass es sich beim Báb wie bei Christus und Muhammad um eine Manifestation Gottes handelt?

�Welche Beweise gibt es, die der menschlichen Vernunft bzw. dem gesunden Menschenverstand zugänglich sind?

�Welche Beweise gibt es auf Basis der Hadíthe?

Fragen des Onkels2)

Quelle: 1) Saiedi: Logos and Civilization, S. 116. Vgl. auch Hatcher: The Ocean of His Words, S. 247-250; 2) Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, S. 202; 3) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit

– Fokus messianistisch, eschatologisch, exegetisch

– betreffen nur die Schia

– Fokus heils- und religionsgeschichtlich, manifestations-theologisch (prophetologisch/ christologisch/ imamologisch)

– betreffen alle Religionen

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Je nachdem, wie die drei Schlüsselfragen gruppiert werden, ergeben sich zwei unterschiedliche Segmentierungen des Kitáb-i-Íqán

Je nachdem, wie die drei Schlüsselfragen gruppiert werden, ergeben sich zwei unterschiedliche Segmentierungen des Kitáb-i-Íqán

Quelle: 1) Abu’l-Fadl, Fará’id, S. 207; vgl. auch Sours: Understanding Biblical Evidence, S. 14-15; 2) Hatcher: The Ocean of His Words, S. 252..

• Die Einteilung nach Shoghi Effendi orientiert sich an den Ähnlichkeiten zwischen dem Aufbau des Kitáb-i-Íqán und des Bayán

• Die Einteilung nach Abu’l-Fadl folgt apologetischen Gesichtspunkten

•Korrektur traditioneller eschatologischer Vorstellungen

•Vermittlung der Stufe der Manifestationen� Einheit der

Offenbarer

•Wahrheitsbeweise für den Báb

Einteilung nach Abu’l-Fadl1)

Kein Wahr-heits-

beweis für den

Báb

1.Warum haben in der Vergangenheit nicht alle Menschen alle Manifes-tationen Gottes erkannt?

2. Was ist die wahre Stufe der Manifestationen Gottes?

3. Wie kann man erkennen, dass es sich beim Báb wie bei Christus und Muhammad um eine Manifestation Gottes handelt?

drei Schlüsselfragen

Un

iverseller Teil

Teil I

• Interpretation endzeitlicher Verheißungen

•Verständnis der Sprache der Offenbarung

•Stufe der Manifestationen� Einheit der Offenbarer

•Wahrheitsbeweise für den Báb

Einteilung nach Shoghi Effendi2).

Teil II

Sp

ezif. Teil

.

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• In arabisch gehaltene zusammenfassen-de Einleitungen des Kapitels (kursiver Satzanfang Teil I und II) (KI 1,102)

• Zusammenfassung des Inhalts dieser Einleitung auf Persisch (KI 2, 103)

• Inhalt des Kapitels

• Bemerkung, dass die Erkenntnis des vom Báb Verheißenen Quintessenz bzw. Zweck des Kapitels ist (KI 99-101, 288-290)

Quelle: Saiedi: Logos and Civilization, S. 116; Muhammad-Hossein: The Báb, S. 871-872; Lights of Guidance Nr. 544

Die Einteilung nach Shoghi Effendi knüpft an die Ähnlichkeit zwischen dem Kitáb-i-Íqán und dem Bayán an

Die Einteilung nach Shoghi Effendi knüpft an die Ähnlichkeit zwischen dem Kitáb-i-Íqán und dem Bayán an

Ähnlichkeiten im Aufbau von Teil I und II des Íqán und der Kapitel des Bayán

• Der Bayán besteht aus 19 Einheiten (Wáhid) zu 19 Kapiteln

• Der Bayán ist bis zum 10. Kapitel der neunten Einheit vollendet

• Der Báb hatte angekündigt, dass der, den Gott offenbaren wird, den Bayán vollendet

Der Kitáb-i-Íqán ist die Vollendung des Bayán

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Im Kitáb-i-Íqán überwindet Bahá’u’lláh zuerst das traditionelle Paradigma, denn es hindert die Menschen an der Anerkenntnis der neuen Manifestation

Im Kitáb-i-Íqán überwindet Bahá’u’lláh zuerst das traditionelle Paradigma, denn es hindert die Menschen an der Anerkenntnis der neuen Manifestation

• Wahrheitsbeweise für den Báb:a) Vernunftbeweise

- Verse des Báb- Losgelöste Seelen, die an Ihn glaubten

- Standhaftigkeit der losgelösten Seelen

- Standhaftigkeit und Martyrium des Báb

- Einfluss Seines Wirkens

b) Überlieferte Beweise wie z. B.: - Traditionen über neuen Offenbarer

- Traditionen über Sein junges Alter

•Abschnitt 1-212

•Korrektur traditioneller escha-tologischer Vorstellungen1)

Universeller Teil Spezifischer Teil

• Einheitsparadigma:1. Zeichen gehen allegorisch in

Erfüllung2. Universelle Wiederkunft:

Wiederkunft der Attribute und nicht der Person

3. Fortschreitende Gottesoffen-barung

• Belegung anhand der Heiligen Schrift und der Geschichte des Judentums, des Christentums und des Islam

• Dadurch Vorbereitung des Lesers auf die Betrachtung der Beweise für den Báb

•Abschnitt 220-290

•Beweise für den Wahrheitsanspruch des Báb1)

•Abschnitt 213-219

•Voraussetzungen für die Wahrheits-suche2)

• Reinigung des Herzens von allem erworbenen Wissen

• Offenheit für das Ergebnis der Wahrheitssuche

• Ethische und charakterliche Merkmale eines „wahren Suchers“

Quelle: 1) Abu’l-Fadl, Fará’id, S. 207; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit.


Im Verlauf des Textes beantwortet Bahá’u’lláh die Fragen des Onkels im Rahmen der Behandlung des traditionellen Paradigmas



2.Wie können die Traditionen, die bestätigen, dass er in Verborgenheit weiterlebt, erklärt werden?


Die vier Fragen des Onkels1)


Abschnitte aus dem Íqán2)

Die im Qur’án angekündigte Abrechnung der Sünden am Tage des Gerichts bezieht sich auf den Glauben bzw. Unglauben der Menschen in Bezug auf die Manifestation. (KI 186-187. Vgl. auch KI 125-126)

„Wiederkunft“ ist die Wiederkehr der Namen und Eigenschaften von den Offenbarern, deren Gefährten und deren Gegnern. (KI 156-160, insbes. KI 160. Vgl. auch KI 74)

Manifestationen reden in zweifacher Sprache (KI 283-285): äußerlich und verschleiert und verhüllt (KI 283)

Prophezeiungen aus schiitischen Hadith-Sammlungen (KI 266ff.)

Quelle: 1) Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, S. 202; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit

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Im Kitáb-i-Íqán wendet Bahá’u’lláh zwei komplementäre Methoden der Beweisführung an und gelangt zum selben, konsistenten Ergebnis

Im Kitáb-i-Íqán wendet Bahá’u’lláh zwei komplementäre Methoden der Beweisführung an und gelangt zum selben, konsistenten Ergebnis

Empirische Beobachtung

Ablehnung der Manifestation

Barriere: Erwartung der sinnlich wahr-nehmbaren Erfül-lung der Zeichen

Schluss von einem besonderen auf ein zugrunde liegendes allgemeines Prinzip

Induktion

Schlussfolgerung

allegorische Interpretation der Zeichen und Verheißungen

• fallende Sterne: Aufhebung der Gesetze der vergangenen Offenbarung

• Souveränität der Offenbarer: geistige Überlegenheit (Verehrung der Propheten)

• Auferstehung: Neubelebung durch schöpferisches Wort der Manifestation

• visio beatifica: Gelangen in die Gegenwart der Manifestation

Allgemeines Prinzip

mystische Einheit Gottes und der

Offenbarer

Offenbarer Spiegel der Attribute Gottes

Schluss vom allgemeinen Prinzip auf das Besondere

Deduktion

• Sowohl der induktive als auch der deduktive Weg liefern dasselbe Ergebnis: Die Zeichen müssen allegorisch verstanden werden

Konsistenz der Ergebnisse


Die mystische Einheit Gottes und der Offenbarer ist Grundlage des Einheitsparadigmas Bahá’u’lláhs

Die mystische Einheit Gottes und der Offenbarer ist Grundlage des Einheitsparadigmas Bahá’u’lláhs

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Schlüsselstellen für die Formulierung der Eckpunkte des Einheitsparadigmas

• Beispiel: Zeichen der Wiederkunft Christi (Mt 24)

• Sterne = relig. Gesetze (38)• fallende Sterne = Aufhe-bung der Gesetze der alten Offenbarung (41)

• Spaltung des Himmels = Spaltung des Himmels der Offenbarung (46)

1. Allegorische Interpretation der Zeichen und Verheißungen

2. Universeller Wiederkunftsbegriff

• Manifestationen gleichzeitig „Erster“, „Letzter“, „Siegel“ (172-4)• „Erster“ und „Letzter“ haben keine zeitliche Bedeutung (173)• Sie erscheinen bis an „das Ende, das kein Ende kennt“ (171)

3. Fortschreitende Gottesoffenbarung

• Gott verhüllt und verborgen (104)

• Kein Band unmittel-baren Verkehrs zu Geschöpfen (104)

Einzigkeit Gottes

• Vertreter Gottes (106)

• Spiegel des Lichts Gottes (106)

• Träger von Gottes Namen und Attributen (110)

Zwei Stufen• Wesenseinheit:Kein Unterschied (161-4;193)

• Verschiedenheit:(194): Jeder Träger einer neuen Botschaft (161)

Einheit der Offenbarer

Kritik an wörtlicher

Interpretation

I II

• Propheten immer abgelehnt, da Menschen Zeichen nicht verstanden (3-13)

• Z. B. hat Christus die Zeichen Seiner Wieder-kunft beschrie-ben (24)

• Aber die angekündigten Zeichen wurden wörtlich ver-standen (25)

• So wurde z. B. Muhammad abgelehnt (25, 26)

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• Muhammad ist die Wiederkunft alter Propheten (160)• Seine Gefährten sind Wiederkunft einstiger Gefährten Christi (160); dto. für Seine Gegner (159)

• In jeder Offenbarung Wiederkunft der früheren Off. (162)

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• Souveränität d. Off. = geis-tige Überlegenheit (114)

• Verehrung Muhammads (117)• Auferstehung = Neubelebung durch schöpferisches Wort der Manifestation (117)

• visio beatifica = Gelangenin die Gegenwart der Manifestation (148-151)





2.Wie können die Traditionen, die bestätigen, dass er in Verborgenheit weiterlebt, erklärt werden?


Die vier Fragen des Onkels1)


Abschnitte aus dem Íqán2)

Die im Qur’án angekündigte Abrechnung der Sünden am Tage des Gerichts bezieht sich auf den Glauben bzw. Unglauben der Menschen in Bezug auf die Manifestation. (KI 186-187. Vgl. auch KI 125-126)

„Wiederkunft“ ist die Wiederkehr der Namen und Eigenschaften von den Offenbarern, deren Gefährten und deren Gegnern. (KI 156-160, insbes. KI 160. Vgl. auch KI 74)

Manifestationen reden in zweifacher Sprache (KI 283-285): äußerlich und verschleiert und verhüllt (KI 283)

Prophezeiungen aus schiitischen Hadith-Sammlungen (KI 266ff.)

Quelle: 1) Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, S. 202; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit

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InhaltInhalt







Literatur


Nach Küng ist ein (Makro-)Paradigmenwechsel ein neues Verständnis der „Grundsubstanz“ des Glaubens innerhalb der Geschichte einer Religion

Nach Küng ist ein (Makro-)Paradigmenwechsel ein neues Verständnis der „Grundsubstanz“ des Glaubens innerhalb der Geschichte einer Religion

Makroparadigmenwechsel Paradigmenwechsel

Urbotschaft: • Jahwe ist der Gott Israels und Israel Sein

Volk (und Land)

Neues (Makro-)Paradigma nach dem Babylonischen Exil:

1. Jahwe herrscht in der nachköniglichen Zeit auf Grund des Tempels und der Heiligen Schrift vermittelt und institutionalisiert

2. ‚Israel‘ ist jetzt nicht mehr Königreich, sondern Religionsgemeinschaft

3. Statt König Hohepriester als Stellvertreter Gottes mit Tempelhierarchie als Vermittlerin, Thora schriftgewordener Wille Gottes

Neue Urbotschaft: • Jesus ist die neue Mitte des Glaubens

Neue Mitte des Glaubens, neue Grundsubstanz:

1. Personifikation des Glaubens in Christi: Jesu Name steht zeichenhaft für das Gottesreich

2. Nicht mehr Land ist Ausdruck des (alten) Bundes, sondern Jesus als „Messias“, „Herr“, „Menschensohn“

3. Wort und Werke Christi sind Wille Gottes (Offenbarungshandeln)

•Das Christentum ist eine Neudefinition der Mitte des Glaubens•Es ist kein Makroparadigmenwechsel,1) sondern ein Wechsel desjenigen Paradigmas, das „hinter“ allen Paradigmen des Judentums liegt: Ein Metaparadigmenwechsel2)

Quelle: 1) Küng: Das Judentum, S. 144; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit


Um die Entstehung des Christentums und des Bahá’ítums zu beschreiben, muss das paradigmentheoretische Modell Küngs um Metaparadigmen erweitert werdenUm die Entstehung des Christentums und des Bahá’ítums zu beschreiben, muss das paradigmentheoretische Modell Küngs um Metaparadigmen erweitert werden

Mikro-paradigma1)

Meso-paradigma2)

Makro-paradigma3)

Meta-paradigma4)

Modell von

Küng:auf

einzelne Reli-

gionen be-

schränkt

Erwei-terung

Offenbarung eines neuen Zentrums oder einer neuen Grundsubstanz des Glaubens

Quelle: 1) Küng: Das Christentum – Wesen und Geschichte, S. 145; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit

Paradigmenwechsel in Einzelfragen, wie z. B. der Übergang von der Feier des Sabbats (oder des Sabbats und des Sonntags) zur Feier des Sonntags allein

Paradigmenwechsel in Teilgebieten, wie z. B. der Übergang von einer apokalyptischen Christologie (Christus das Ende der Zeit) zu einer frühchristlichen Christologie (Christus die Mitte der Zeit)

Paradigmenwechsel in Theologie, Kirche, Gesellschaft überhaupt, wie der Übergang vom Judenchristentum zum Heidenchristentum

Christus, Bahá’u’lláh

Luther, al-Ash‘arí

Constantin d. Gr.

Kirchenväter

Disruptiv

Radikal

Radikal

Eher inkrementell


Anders als die von Theologen ausgelösten Paradigmenwechsel, die eine Religion betreffen, offenbart der Kitáb-i-Íqán eine neue Sicht auf die Mitte aller Religionen

Anders als die von Theologen ausgelösten Paradigmenwechsel, die eine Religion betreffen, offenbart der Kitáb-i-Íqán eine neue Sicht auf die Mitte aller Religionen

� Gegen historisch etablierte (kirchliche) Autoritäten, Traditionen und Gesetze � Primat der Schrift (sola scriptura)

� Gegen Heilige und amtliche Mittler zwischen Gott und Menschen: Primat Christi (solus Christus)

� Gegen kirchlich verordnete fromme religiöse Vorleistungen (Werke): Primat der Gnade und des Glaubens (sola gracia, sola fide)

� Paradigmatischer Wandlungsprozess in „Theologie und Kirche“: eine Religion

� Einheitsparadigma: neue Sicht auf die Grundsubstanz der Religionen

� Heilsgeschichte ist ein Kontinuum: nach vorne offen

� Vermittlung der Stufe aller Offenbarer

� Sprengt alle religiösen Traditionen� (Meta-)Paradigmenwechsel, der

alle Religionen umfasst

Bahá’u’lláh2)

Wie das Wirken Christi und Muhammads löst Bahá’u’lláh mit dem Kitáb-i-Íqán einen Metaparadigmenwechsel aus (anders als Luther oder al-Ash‘arí)

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Quelle: 1) Küng: Das Christentum – Wesen und Geschichte , S. 616; 2) Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit

Luther1)


„Gespalten“ bedeutet, dass die vorangegangene Sendung nunmehr abgelöst ist. Ich schwöre bei Gott! Das Spalten dieses Himmels ist für den Verständigen eine größere Tat als das Spalten des sichtbaren Himmelsgewölbes. Denke eine Weile darüber nach: Eine göttliche Offenbarung, welche seit langem sicher begründet war, unter deren Schatten die Gläu-bigen aufgewachsen und erzogen waren, durch deren erleuchtete Gesetze Generationen in Zucht ge-halten wurden, deren erhabenes Wort sie von ihren Vätern vernommen hatten, so dass das menschliche Auge nichts als das alles durchdringende Wirken ihrer Gnade geschaut und das sterbliche Ohr nichts als den erhabenen Widerhall ihrer Gebote gehört hat – welches Geschehen ist gewaltiger, als wenn durch Gottes Macht eine solche Offenbarung mit dem Er-scheinen einer einzigen Seele ‚gespalten‘ und auf-gehoben wird? Bedenke, ist dies nicht ein gewal-tigeres Geschehen als das, was diese elenden Toren sich unter der „Spaltung des Himmels“ vorstellen?

(KI 46)

Im Kitáb-i-Íqán interpretiert Bahá’u’lláh die angekündigte „Spaltung des Himmels“als einen Metaparadigmenwechsel bzw. disruptive Innovation

Im Kitáb-i-Íqán interpretiert Bahá’u’lláh die angekündigte „Spaltung des Himmels“als einen Metaparadigmenwechsel bzw. disruptive Innovation

Das Gesetz Gottes wird auch mit der Heiligen Stadt, dem Neuen Jerusalem, verglichen. Es ist klar, dass das Neue Jerusalem, das vom Himmel herniederkommt, keine Stadt aus Stein, Kalk, Ziegeln, Mörtel und Holz ist. Es ist das Gesetz Gottes, das vom Himmel kommt und neu genannt wird; denn es ist selbstverständlich, dass das Jerusalem aus Stein und Mörtel nicht vom Himmel herabkommt und dass es nicht erneuert wird. Was aber erneuert wird, ist das Gesetz Gottes.

(Beantwortete Fragen, Kapitel 13)

‘Abdu’l-Bahá interpretiert das ‚Neue Jerusalem‘ als einen Metaparadigmenwechsel

• Neues ‚Lebensmodell

• Disruptiv


Bahá’u’lláh gibt im Kitáb-i-Íqán fünf Wahrheitsbeweise für den Báb bzw. für jeden Offenbarer an

Bahá’u’lláh gibt im Kitáb-i-Íqán fünf Wahrheitsbeweise für den Báb bzw. für jeden Offenbarer an

1. die „Person der Manifestation“: Das Charisma und die Faszination, die von einem Offenbarer ausgehen. „Einen größeren Beweis als diesen gibt es nicht und wird es niemals geben: ‚Dieser Beweis ist Sein Wort, Sein eigenes Selbst, das Zeugnis Seiner Wahrheit.‘“ (KI 100)

2. das „Banner himmlischer Offenbarung“: Die Tatsache, dass Er Offenbarungen empfängt, dass Er „Myriaden von Versen, Reden, Sendschreiben und Gebeten“ hervorbringt, „von denen keines der Gelehrsamkeit entspringt“. (KI 245)

3. die „göttlich offenbarten Verse“, die „Worte Gottes“, das Heilige „Buch“ oder die Schrift: „Ist es, so betrachtet, gerecht, wenn dieses Volk die neu offenbarten Verse, welche den Osten und den Westen umfangen, zurückweist und sich selbst als die Stützen des wahren Glaubens betrachtet? Sollten sie nicht vielmehr an Den glauben, der diese Verse offenbart hat?“ (KI 243)

Diese drei Beweise werden im Brief an den Sohn des Wolfes zusammengefasst (BSW 105)

4. die Wirkungsgeschichte: Das Wort Gottes muss sich über die Zeit ohne Hilfe weltlicher Mächte durchsetzen, da „eine göttlich inspirierte Religion nicht aufzuhalten ist“ . „Unter den Wahrheitsbeweisen Seiner Offenbarung war auch die Überlegenheit, die überragende Macht und höchste Gewalt, die Er, der Offenbarer des Seins, die Manifestation des Angebeteten, allein und ohne Beistand in aller Welt enthüllt hat. ... Wie viele reine, gütige Herzen spiegelten gläubig das Licht dieser ewigen Sonne, und wie mannigfaltig waren die Erkenntnisse, die sich aus diesem Weltmeer göttlicher Weisheit auf alle Wesen ergossen!“ (KI 263)

5. die Erfüllung von Prophezeiungen oder der „Weissagungsbeweis“: In den überlieferten Schriften der Vorgängerreligionen müssen sich Prophezeiungen finden, die sich auf den Offenbarer anwenden las-sen: „Und nun sieh, wie in der anderen Tradition alle diese Geschehnisse vorausgesagt sind.“ (KI 271)


ZusammenfassungZusammenfassung

• Disruptive Innovationen in der menschlichen Welt verändern Geschäftsmodelle; technisch: iPod, Media PC, … aber auch rein geschäftsmäßig: IKEA, ALDI, …

• Analog sind Religionen (auch die Bahá’í-Religion) Disruptive Innovationen. Sie verändern aber Lebensmodelle und gehen technisch-ökonomische disruptive Innovationen weit, weit hinaus.

• Mit dem Kitáb-i-Íqán löst Bahá’u’lláh einen disruptiven Paradigmenwechsel aus. Das ist anders als Paradigmenwechsel innerhalb der Geschichte einer Religion, die von großen Denkern wie Luther oder al-Ash’arí ausgelöst werden.

• Die Frage ist, wie führe ich mein Gegenüber und gewinne sein Vertrauen für das neue disruptive Paradigma und führe ihn dahin, denn

• disruptive Veränderungen kann ich nicht rein „intellektuell“ vermitteln -> Vertrauen• das, was das Vertrauen meines Gegenübers gewinnt, ist der „Wahrheitsbeweis“, anders als

der (wissenschaftlich/intellektuelle) Beweis, der theoretisch/empirisch eine Aussage formal beweist oder experimentell nachweist.

• es ist auch keine „Verteidigung“ des Glaubens, denn der Partner ist mir eigentlich wohl gesonnen.

• Das bestimmt den Aufbau des Kitáb-i-Íqán: traditionelles Paradigma (auch intellektuell) auflösen, den Leser davon innerlich lösen (wahre Suche), die Wahrheitsbeweise bringen und Vertrauen des Gegenübers gewinnen.

• Am Ende des Kitáb-i-Íqán bringt Bahá‘u‘lláh fünf Wahrheitsbeweise für den Báb. • Diese bringt Er für Seine eigene Sendung in Brief an den Sohn des Wolfes vor.

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InhaltInhalt







Literatur


LiteraturLiteratur

Abu’l-Fad. l-i-Gulpáygání (Mírzá): Kitábu’l-Fará’id, Hofheim 2001

Bahá’u’lláh: Kitáb-i-Íqán – Das Buch der Gewissheit, Hofheim 2000

Hasan M. Balyuzi: Bahá’u’lláh, Der Herr der Herrlichkeit, Hofheim 1991

Charles E. Bosworth: Encyclopaedia of Islam – CD-ROM Edition, Leiden 1999

Christopher Buck: Symbol & Secret – Qur’án Commentary in Bahá’u’lláh’s Kitáb-i-Íqán, Los Angeles 1995

Hooper Dunbar: A Companion to the study of the Kitáb-i-Íqán, Oxford 1998

Ecclesia Catholica: Katechismus der Katholischen Kirche, München 1993

Babak Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit – Endzeiterwartungen und Wahrheitsbeweise des Christentums und des Islam in Bahá’u’lláhs Kitáb-i-Íqán (Buch der Gewissheit), Hofheim 2004

Muh. ammad ‘Alí Faid. i:: Kitáb-i-Khánidán-i-Afnán, Teheran 1971

John Hatcher: The Ocean of His Words, Willmette 1997

Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt 1976

Hans Küng: Das Christentum – Wesen und Geschichte, München 1994

Hans Küng: Das Judentum, München 2001

Nader Saiedi: Logos and Civilization – Spirit, History, and Order in the Writings of Bahá’u’lláh, Bethesda/ Maryland, 2000

Udo Schaefer: Heilsgeschichte und Paradigmenwechsel, Hofheim 2002

Michael Sours: Understanding Christian Beliefs, Oxford 1997

Michael Sours: Understanding Biblical Evidence, Oxford 1997

o. V: Der Qur’án – Aus dem Arabischen übersetzt von Max Henning, Stuttgart 1991


ACHTUNG: Eine Präsentation ist ein erster Einstieg. Sie kann und will die Lektüre des zugrunde liegenden Textes, insbesondere der Heiligen Schrift, nicht ersetzenACHTUNG: Eine Präsentation ist ein erster Einstieg. Sie kann und will die Lektüre des zugrunde liegenden Textes, insbesondere der Heiligen Schrift, nicht ersetzen

Diese Präsentation besteht aus vereinfachenden Abbildungen, um dem Leser eine Orientierung in dem komplexen Stoff zu ermöglichen und den Einstieg in das Thema zu erleichtern. Diese Abbildungen konzentrieren sich lediglich auf die Grundlinien der eschatologischen Ereignisse und stellen keinen systematischen Ablauf der Endzeit dar. Sie wollen und können dem komplexen und zum Teil widersprüchlichen Quellenmaterial inklusive aller dogmengeschichtlichen Entwicklungen nicht gerecht werden. Hier muss der Leser bedenken, dass die in solchen Darstellungen durchgeführte scharfe Trennung der Ereignisse und Argumente(ngruppen) immer nur eine bestimmte – vereinfachte – Sicht der Realität darstellt und keinen Anspruch auf eine vollständige differenzierte Darstellung erhebt.

Dies gilt auch für die hier visualisierte Struktur und den Aufbau des Kitáb-i-Íqán. Je nach Hintergrund und Interesse werden unterschiedliche Leser verschiedene Aussagen als ‚für sie wichtig‘ herausstellen und den Text unterschiedlich segmentieren. Keineswegs sind die Abbildungen dieser Präsentation als die Darstellung des Kitáb-i-Íqán oder der Endzeiterwartungen im Christentum oder Islam schlechthin zu verstehen. Ebenso wenig will und kann diese Art der Darstellung die geistigen Feinheiten eines offenbarten heiligen Textes, wie des Íqán, des Qur’án oder des Evangeliums, wiedergeben.

Die vorliegende Präsentation kann und will also weder das Studium des Kitáb-i-Íqán noch der herangezogenen Sekundärliteratur ersetzen. Vielmehr will sie den Leser dazu animieren.


Danke für die AufmerksamkeitDanke für die Aufmerksamkeit

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aufbau und struktur buch der gewissheit

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