atopie - klinik-borkum-riff.de · haut (akne inversa) schilddrüse (hashimoto- thyreoiditis), ......

D E U T S C H E R E N T E N V E R S I C H E R U N G B U N D

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Dateiname Handout Neurodermitis/AB024 /Version 002/18.04.18 1 von 32

NEURODERMITIS Stand: 04/2018

ATOPIE

griechisch : ortlos, ohne genauen Ort; bedeutet sinngemäß zweierlei: früher kannte man den Ort der Störungen nicht (ortlos); eine weitere Interpretation : es kann im/ am ganzen Körper mal hier, mal da (ohne genauen Ort) etwas auftreten, das die Ursache in bestimmten Störungen hat.

Krankheiten und Symptome die im engeren Sinn zum sogenannten atopischen Syndrom (Syndrom = verschiedene Krankheiten die zusammen

gehören) oder sogenannten atopischen Formenkreis gehören:

+ atopische Dermatitis = atopisches Ekzem = Neurodermitis + atopisches Asthma= allergisches Asthma + atopische Rhinitis= Rhinitis allergica = Heuschnupfen + diverse Allergien

ATOPIE- SYNDROM

Syndrom = Dach über 3 Atopie – Ha uptsäulen + diversen Bausteinen ( Folg eseite)

Atopische Dermatitis

Neurodermitis

Atopisches Ekzem

+

Endogenes Ekzem

+

+ +

Allergisches Asthma Atopisches Asthma

Rhinitis allergica

Heu Schnupfen

atopische Rhinitis

+ + Auge = atopische

+ + Rhino- konjunktivitis

Jeder hat SEIN individuell jederzeit unterschiedli ch ausgeprägtes ATOPIE- SYNDROM







Atopiker sind häufiger von weiteren Erkrankungen betroffen (Haut, Lunge, HNO, GYN, Darm, Gelenke, Immun-System) wie u.a.

+ Infektanfälligkeit HNO+Lunge

+ chronisch wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündungen

+ häufige Mittelohrentzündungen (Kindheit)

+ häufige Angina = Tonsillitis= Mandelentzündung (Kindheit)

+ häufig Bronchitis bis zu Lungenentzündungen

+ Pilzerkrankungen der Haut, der Mundhöhle, und des Darmes, sowie genital

+ Superinfektionen der Haut bakteriell (Eiterung von Kratzeffekten, Eiterung nach Rasuren, Abszessbildungen)

+ Anfälligkeit für Virus-Infektionen (Aphthen der Mundschleimhaut, Herpes simplex, Zoster schon im Alter <40Lj., Warzen;

+ Urticaria (Nesselfieber) + Quincke- Ödeme (Schwellungen von Lidern, Lippen, Zunge…) + Rosacea (# Steroid-induziert; # u.a. Demodex-Milben) + Reizdarm (Darmflorastörung, Nahrungs-Allergien und Intoleranzen + Laktose- Intoleranz + Fruktose – und andere Zucker- Intoleranzen + Histamin- Intoleranz (besser : Histaminose) + Gluten-Sensitivität (u.a. mit Darm-/u. Gelenkproblemen) + bestimmte Formen der Migräne + Autoimmun-Erkrankungen:

Haut (Akne inversa) Schilddrüse (HASHIMOTO- Thyreoiditis), Magen (TypA- Gastritis), Darm (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) Von Neurodermitis betroffen sind 5-20% der Kinder und 1-3% der Erwachsenen. Oft vermindern sich die Symptome mit dem Älterwerden und verschwinden mit Beginn der Pubertät. In Deutschland erkranken bis zur Einschulung 8-16% aller Kinder an Neurodermitis. Von den ursprünglich Betroffenen sind im Erwachsenenalter bis zu 70% beschwerdefrei.







warum?

diese krankhafte(n) Anlage(n) wird/werden vererbt, nicht die Erkrankung(en) selbst:

+ entwicklungsgeschichtlich älterer Teil des Immunsystems : ____Abwehrschwäc he______ ( gegen Viren, Bakterien, Pilze) (

Folgen : häufigere Infektionen der Haut, der Schleimhäute, in der Kindheit besonders auch Ohren und Bronchialsystem und Mandeln betroffen, sogenannte „Infektkinder“ (Angina, Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis…)

+ entwicklungsgeschichtlich jüngerer Teil des Immunsystems Überreaktionen bestimmter Signalwege

(gegen alle möglichen Stoffe der Natur/Umwelt) Folgen: Entwicklung von Allergien und Intoleranzen

2. Fehler in bestimmten funktionalen Abläufen der Haut selbst

+ Haut produziert zu wenig und fehlerhafte Fette („Ceramide“ )

+ Wasserbindungsfähigkeit der Haut gestört (Hauteiweiß„Filaggrin“) Folgen: -Haut ist zu trocken, kann Feuchtigkeit nicht halten

-Barrierefunktion als Schutz gegen “Außen“ und „Fremd“ ist gestört,

- Bakterien, Viren und Pilze können sich gut vermehren - auf Haut des Neurodermitiskranken erheblich mehr

Bakterien und deutlich aggressivere als beim Gesunden

3.Fehler in bestimmten Enzymbereichen des Körpers

+ genetischer Enzymdefekt : normal : Gamma 6 Desaturase (G6D) -> Linolsäure aus Nahrung ->

Gamma- Linolensäure , bei Atopie gestört G6D zusätzlich gestört : bei Zink- und Magnesium- Mangel!

Folgen : Gamma-Linolensäure kaum gebildet , ist aber wichtiger Bestandteil der Hautfette und auch für viele andere Funktionen wichtig







Was passiert ?

+ Manifestations – Variationen der Neurodermitis ( ND ) :

• nur sehr trockene Haut = Xerosis, Minimalform der ND Neurodermitis plus Allergien / sehr selten ohne Allergien

• Neurodermitis plus allergisches Asthma (Allergien inklusive) • Neurodermitis plus Heuschnupfen (Allergien inclusive) • Neurodermitis plus Magen/Darm- Probleme (Intoleranzen) • Neurodermitis plus allergisches Asthma plus Heuschnupfen • Neurodermitis plus Urticaria • Neurodermitis plus Quincke- Ödeme

(= Schwellungen Lider, Lippen, Zunge, Mund-Schleimhaut ) • Neurodermitis plus Urticaria plus Quincke- Ödeme,

einschließlich Orales Allergiesyndrom • etc. diverse weitere Varianten mit Heuschnupfen usw … große

individuelle Variationsbreite!

+ „Etagen- Wechsel“ zwischen diesen Variationen jederzeit möglich

• Neurodermitis geht weg, Asthma kommt • Asthma geht weg, Neurodermitis kommt • Neurodermitis bessert sich, Heuschnupfen wird schlimmer

Dies ist oft abhängig von Lebensalter und hormoneller Situation:

• Kleinkind -> Schulkind • Pubertätseintritt • Schwangerschaft • Wechseljahre (beide Geschlechter)

Aber auch andere Faktoren intern wie extern können einen Etagenwechsel triggern (= befördern, anstoßen) u.a.

• andere chronische oder schwere Erkrankungen • neu erworbene Allergien • Medikamente • Umweltgifte • Dis- Stress (schlechter Stress) wie z.B. Mobbing, Arbeitsüber-

lastungen, Schlafstörungen, Umzug, Dauerprobleme mit Mit- menschen wie u.a. Alkohol, Drogen, Jähzorn, Beziehungs- probleme, Tod eines geliebten Menschen oder Tieres etc.







+ Formen einer Neurodermitis

A Xerosis cutis Minimalvariante der Neurodermitis; am ganzen Körper immer sehr trockene Haut

B Ekzem- Form akut typisch sind entzündliche Hautrötungen mit Papeln und Juckreiz, Nässen, aufgekratzte blutende Haut, Verkrus- tungen, Vereiterungen (aggressive und viele Bakterien!)

Maximalvariante : gesamte Haut am Körper betroffen = Erythrodermie

Minimalvarianten u.a. atopisches Kopfhautekzem Lippenleck – Ekzem rundliches Wangen Ekzem (Kind) Ekzeme an den Nasenflügeln (Alter)

chronisch trockene Verdickungen der Haut mit vergröbertem Relief = Lichenifizierung

C Bläschen - Form = dyshidrosiformes Ekzem

akut Rötung und starker Juckreiz, dann wasserklare Bläschen oder auch große Blasen; platzen oder eitern oft auch tiefe Einrisse (Rhagaden) die bluten und schmerzen

chronisch Juckreiz, nur angedeutet Bläschen, dann pellt sich an diesen Stellen die Haut (= Dyshidrosis lamellosa sicca)

meist betroffen : Finger seitlich , Handflächen aber auch Fußränder oder Fußgewölbe tritt meist erst ab Pubertät auf oft auch allergisch (insbesondere Nickel) besonders häufig bei Rauchern







D Knötchen-Form (= pruriginöse Form)

akut Bildung derber , extrem juckender Knoten (wie kleine Erbse), besonders an Oberarmseiten, Schultern, Gesäß und Unterschenkeln, Juckreiz so schlimm, dass die Knoten aufgekratzt werden bis es blutet, dann ist schlagartig der Juckreiz weg! Kommt später wieder, dann werden die Blutkrusten heruntergekratzt bis es wieder aufhört zu jucken…

so Übergang in

chronisch die aufgekratzten Knoten„löcher“ heilen immer mit weißlichen Narben ab, darum herum färbt sich die Haut durch die Entzündung oft bräunlich. Manchmal fangen alte Narben wieder an zu jucken und werden wieder aufgekratzt…

tritt meist erst jenseits des 30.Lebensjahres auf

alle drei Formen können für sich allein vorkommen

man kann auch mehrere gleichzeitig haben: z.B. Beugenekzeme an Armen und Beinen und Bläschen an den Händen;

es kann auch im Laufe des Lebens erst die eine, dann die andere Form auftreten: z.B. Kindheit: Ekzemform, ab Pubertät Bläschenform, ab Wechseljahren Pruriginöse Form…aber auch alle gleichzeitig im Alter…

Auch Urticaria (Nesselfieber ) und Quincke- Ödeme (Lippe n-/ Zungenschwellungen, Mund-/Rachenschleimhautschwellu ngen) sind oftmals Zeichen einer vorliegenden Atopie (oft mit Allergie), können also ihre Ursache in einer Atopie haben, sind aber keine Form der Neurodermitis







+ Komplikationen bei Neurodermitis

Durch die Abwehrschwäche gegen Viren, Bakterien und Pilze kann es zu Komplikationen mit Superinfektionen kommen.

Bakterien Auf der Haut des Atopikers leben mehr Bakterien als auf gesunder Haut und diese sind nachweislich „aggressi ver“

Insbesondere im Schub kann es sehr rasch zu einer groß- flächigen Infektion und durch Freisetzung bestimmte r Botenstoffe zugleich zu immer massiverer Entzündung der Haut kommen. In diesem Zustand ist meist der Einsat z eines Antibiotikums unumgänglich (oral oder sogar i.v.)

Auch direkt auf der Haut werden die Bakterien durch entsprechende Präparate bekämpft (siehe Teil 2 des Vortrags)

Viren

Atopiker die selbst Herpes (Herpes simplex- Virus) haben müssen darauf achten, dass die Bläschen gleich zu B eginn (und eintrocknend!) behandelt werden

Bei schneller Ausbreitung der Bläschen sofort Notau fnahme aufsuchen, da Gefahr der Ausbreitung über die ganz e Haut: Eccema herpeticatum – In diesem Fall meist stationä re Auf- nahme und Gabe eines Mittels gegen die Viren als In fusion.

Hat der Partner oder Freund/in Herpes (Lippen, Geni tale) kein Haut- Kontakt in dieser Zeit wegen Infektionsgefahr !

Gleiches gilt für Kontakte zu Angehörigen und Freun den mit Windpocken / Zoster = Gürtelrose (Varicella-Virus) !

Pilze

Durch die Abwehrschwäche sind bei Atopikern oft auf der Haut zusätzlich Pilzinfektionen vorhanden (besonder s Kopfhaut, Oberkörper, unter der Brust, Bauchfalten Pofalte und Genitale) meist Pityrosporum ovale, Candida alb icans.

Aber auch Mundschleimhaut und Darm sind oft von ei nem Pilz befallen (meist Candida albicans). Diese Infek tion kann die Hauterkrankung verschlechtern.







was triggert ? (lässt Schübe entstehen oder macht therapieresistent)

+ akute und chronische Infektionen z.B. - Virusinfekte der oberen Luftwege ( u.a.grippaler Infekt; Grippe) - Bakterielle Infektionen der oberen Luftwege (insbesondere bei

langdauerndem Husten : Chlamydien) - Gastritis durch Helicobacter pylori - Harnwegsinfekt - Darminfektionen bakteriell oder durch Pilze (meist Candida

albicans)

+ chronische Entzündungs- Herde z.B. - Zahnherde - chron. Nebenhöhlenentzündungen - chron. Magen-Darmentzündungen - Gicht - Rheuma - Tumorerkrankungen

+ Umweltbedingungen Arbeitsplatz/ Wohnumfeld/ Hobbies

- physikalisch Trockenheit, Hitze, Feuchtigkeit, Nässe Kälte, Lärm, ständiger Druck/Zug auf die Haut, Schmutz, Staub, Erde, UV-Strahlung; Radioaktivität

- chemisch Dämpfe, Gase, hautreizende Stoffe, Kleber Desinfektionsmittel; Rauchen Nahrungsmittelintoleranzen Nahrungsmittelzusatzstoff- Intoleranzen toxisch wirkende Pflanzen

+ Stress (Haut als Spiegel der Seele: NEURO- Dermiti s)

- Arbeitsplatz / Ehrenamt - Familienprobleme - Verwandte und Bekannte - Selbst (u.a. sich unter Druck setzen, Funktionieren- Wollen) - durch Stress werden bestimmte, entzündungsfördernde

Signalwege im Körper / in die Haut aktiviert







+ Allergene

z.B. (hier nur einige recht häufige ) - Pollen : Erle, Hasel, Birke, Gräser, Roggen , Beifuss - Tiere : Hausstaubmilben, Katze, Hund, Vögel

Meerschweinchen, Pferd; Insektenstichsubstanzen (Bienen, Wespen, Gnitzen/ Kriebelmücken, Mücken, Schnaken, Bremsen, Stechfliegen)

- Pilze : Schimmelpilze - Nahrung : Kuhmilch (nativ/gekocht), Hühnerei (roh /gekocht)

Zitrusfrüchte (roh/gekocht); Apfel, Kiwi u.a. Obst (roh/gekocht); Nüsse; Fisch und andere Meeresfrüchte (roh/gekocht)Getreide- Mehle; Tomate, Paprika und andere Gemüse (roh/gekocht) usw.

- Arznei : bestimmte Antibiotica, Antirheumatika, Schmerzmittel Blutdruckmittel, Gichtmittel usw.

- Kontakt : Nickel, Chromat, Gummiinhaltsstoffe, Latex, Konservierungsstoffe und Salbengrundlagen, Epoxidharze; Pflanzen

+ Hautjucken

dieses kann an betroffener Haut zu -Reiben -Pulen -Kratzen -Verletzungen mit Gegenständen

entweder in kurzen aber heftigen Attacken oder ständig führen. Linderung durch diese Handlungen aber nur ganz kurz spürbar

Die daraus resultierenden Kratz-Irritationen /-Verletzungen der Haut führen zu

-sekundären Schmerzen und mehr Hautjucken -sekundären Infektionen -Heilungsstörungen der Artefakte -Narben (bei entsprechender Tiefe und Chronizität) -mehr Hautjucken -neuen Entzündungen der Haut

durch Freisetzung entsprechender Juckreiz und Entzündung fördernder Stoffe durch diese mechanischen Kratzbelastungen und damit Verschlechterung der Neurodermitis (Teufelskreislauf







_____________was tun ?_____________

1. Testungen: wirklich nur wenn notwendig!, nicht in kurzen Abständen da Gefahr einer Sensibilisierung durch Testung, nicht testen bei ausgeprägtem Ekzem!

Prick/intracutan (Einstich in die Haut Scratch (Ritzen der Haut) Reibetest (Substanzen werden auf der Haut gerieben) Provokationstest (Einnahme von Kapseln) einfach blind nasaler Provokationstest (Sprühen in die Nase) Diätetische Nahrungsmittelprovokation Epicutantest (ECT, Pflaster auf der Haut) Testungen mit Substanzen plus UV- Licht RAST(Blutentnahme zur Bestimmung von spezifischen Antikörpern) ist im engeren Sinn keine Testung! RAST zeigt nur orientierend an, ob der Körper Antikörper

gegen etwas bildet und wie viele davon gerade vorhanden sind; das Vorhandensein ist nicht gleichbedeutend mit Allergie ! Höhe der Antikörpermenge (Klasse 1 niedrig;- Klasse 4-6 hoch) korreliert nicht mit dem Vorliegen einer Allergie oder gar der Stärke einer möglichen aller- gischen Reaktion! daher sollte immer eine Verifizierung der RAST- Ergebnisse erfolgen! (u.a. Prick oder Provokationstest)

Vor einer Testung zu beachten: + Kinder erst ab Schulalter, da Immunsystem noch nicht ausgereift + nicht während Schwangerschaft (Beweislast des Arztes) + nicht während Ekzem noch massiv vorhanden ist! + nicht bei Gabe von Ciclosporin, Zytostatika oder mehr als 20mg

Prednisolon

+ nicht nach starker Hautbräunung (Urlaubssonne, Solarien; UV- Therapie) 4-6 Wochen Pause bis zur Testung ! (Gefahr falsch- negativer Ergebnisse, weil UV- Strahlung Immunzellen der Haut verringert)

+ nicht nach Anwendung von Kortison- haltigen Externa im Testareal mindestens 7 Tage Pause (möglichst 14 Tage)







+ Antihistaminika- Pausen bisher kontroverse Diskussion Fenistil® und Tavgil® keine Pause oder Fenistil® 7 Tage und Tavegil® 3 Tage (da alte Generation); die neueren wie Xusal®, Teldane®, etc. Aerius®, Zyrtec® Pause ! Die Pausen werden wie folgt empfohlen: Hismanal® 30 bis 60 Tage; Zyrtec®, Teldane® , etc. und Lisino® 10 Tage;

„Andererseits sind falsch negative Testreaktionen bei iatrogener T-Zell-Suppression (interne Steroidtherapie, Antihistaminika, UVA-Therapie u.ä.) zu erwarten“. Zitat Prof.Altmeyer

Die wichtigsten Testungen im Einzelnen:

PRICK- Test

Allergene werden als Tropfen oder nativ auf die Haut gebracht und mit einer Lanzette die Allergene in die Haut gestochen (meist an den Unterarmen aber auch an den Oberschenkeln und am Rücken möglich)

Zusätzlich werden eine Negativprobe (physiologische Kochsalzlösung) und eine Positivprobe (Histamin) gestochen

reagieren alle Einstich-Stellen mit einer erhabene Quaddel dann ist der Test nicht verwertbar = Urticaria factitia, die Haut reagiert auf die mechanische Belastung

Allergie- Reaktionen sind immer größer als oder mindestens gleichgroß wie die Histaminreaktion!

INTRACUTAN- Test

bei begründetem Verdacht und negativer Prick- Reaktion können die Allergene in die Haut injiziert werden.

SCRATCH- Test

hier werden die Substanzen (insbesondere auch Medikamente!) durch eng beieinander gesetzte Hautritzungen pro „Feld“ in „Feld- Abständen“ von ca 2cm in die Haut des Unterarmes eingebracht







PROVOKATIONS- Test

nur stationär zur Diagnostik von Medikamenten- Reaktionen bei Nahrungsmitteln , zur Diagnostik von Intoleranzreaktionen auf Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln (E-Substanzen) meist „einfach- blind „ (Pat ist blind, Arzt ist sehend, d.h. zum Ausschalten der Psyche weiß Pat nicht, was er einnimmt, der Arzt schon)

EPICUTAN- Test

Bei Verdacht auf eine Kontaktallergie (die Haut reagiert auf unmittel- baren Kontakt zu dem Allergen z.B. Schmuck oder Lederschuhe)

Es werden Pflaster auf den Rücken (oder Oberarme oder Oberschenkel) geklebt mit Kammern, in denen die Substanzen sind und somit intensi- ven Kontakt zur Haut bekommen.

Nach 24, 48 und 72h ggf auch noch nach 96h werden die Reaktionen abgelesen (es gibt auch „Schulen“ die die Erstablesung nach 48h propagieren und durchführen). In dieser Zeit darf die Haut in diesen Arealen nicht mit Wasser in Berührung kommen und nicht besonnt werden.

Nach der Erst-Ablesung verbleiben Registerpflaster auf der Haut, um die Zuordnung der Reaktionen sicher zu stellen. Diese Pflaster werden erst nach der letzten Ablesung entfernt.

Ist eine massive allergische Reaktion auf einen Stoff vorhanden, kann es erstens zum Wiederaufflammen von Ekzemen in anderen Körperarealen kommen oder zu einem „angry back“ einem verärgerten Rücken, bei wel- chem das gesamte oder überwiegende Testareal (ausgehend von dem Bereich, wo die heftige allergische Test- Reaktion vorhanden ist) massiv reagiert und eine Ablesung / Zuordung reagierender Testsubstanzen nicht mehr möglich ist. In solchen Fällen muss der Test Monate später wiederholt werden.

Wenn Allergien bereits bekannt sind: z.B. starke Reaktionen auf Mode- schmuck=> d.h. Nickel, dann sollte diese bereits bekannte Substanz bei einer Austestung anderer Stoffe nicht mehr mit getestet werden.







Nach einer Testung: Genaue Auswertung Arzt mit Patient Testprotokoll aushändigen lassen! Ausstellung eines Allergie- Passes A- Pass gehört zum Personalausweis! eventuell Hyposensibilisierungen / Diäten eventuell Encasings (Bettbezüge)- Verordnung eventuell Hautarztverfahren / BG (Berufsgenoss.) Allergenkontakte meiden

Wichtig ist das Meiden des Allergen- Kontaktes! Möglichkeit der Hyposensibilisierung (auch für Nahr ungsmittel)!

NOTFALL-SET : (Celestamine N 0,5 liquidum® 1 Flasche, 2 Drg.Fenistil®)

Bei Kontaktallergien z.B. auf Konservierungsmittel oder Salbengrund- lagen: A- Pass in Apotheke vorlegen und dort Cremes und kaufen!

2. Focus- Suche :

Focus (Herd) wird hier sehr komplex gesehen. Eine Focus-Suche kann bei entsprechender Notwendigkeit sehr umfangreich sein.

A) Suche nach akuten/chronischen Infektions-/ Entzü ndungs- HERDEN im Körper

- Zahnherde ( Zahnarzt – Durchuntersuchung mit OPG) - HNO-Herde ( HNO- Durchuntersuchung mit Spezial CT der

Nasennebenhöhlen) - Herde in Mund, Speiseröhre, Magen und Darm

weiße Zunge (Magen?, Pilzerkrankung ?) Zungenabstrich Magenspiegelung ( Entzündung ?, Helicobacter pylori?)

- Unbekannte Prozesse Brustkorb / Schilddrüse (SD) Röntgen- Thorax (oder ggf Ganzkörper – CT) , SD-Sono

- Unbekannte Prozesse im Bauchraum/ Darm Abdomen- Sonografie Darmspiegelung und ggf Biopsien Komplexe Darmflora- Analyse (muß selbst bezahlt werden!) (sagt aus :welche Bakterien besiedeln in welcher Menge den Darm, sind Pilze da, wenn ja welche und in welcher Menge Pilznachweis, Parasitennachweis, ph-Wert)

- Skelettszintigrafie bei Knochenschmerzen







B) Suche nach ANTIKÖRPERN im Blut, die auf bestimm te Prozesse hinweisen können

Infektionen: Borrelien- Serologie, Chlamydien- Serologie, Mykoplasmen- Serologie , Anti- Streptolysin (AST)

Auto- Immun- Prozesse : ANA,ENA, Schilddrüsenwerte einschließ- lich MAK, TAK, TRAK, Gliadin- AK, Parietalzell- Ak

Entzündungsparameter/ allgem. : BSG, gr.BB, CRP, ECP, RF, ggf IL6; Zn, Se, Fe …

Tumore LDH und bei Verdacht: spezifische Tumor-Marker

C) Feingewebliche Untersuchung der Hauterscheinunge n (HISTOLOGIE)

Entnahme einer Hautprobe in lokaler Betäubung







Was kann ich selbst für mich tun? Welche Behandlungs- Möglichkeiten gibt es? Wo finde ich Kontakt und Information?

Alle nun im Text folgenden Angaben zu Präparaten sind BEISPIELE und zeigen keinesfalls die ganze Vielfalt der im Handel und in den Apotheken erhältlichen Produkte!

Individuelle Allergien sind vor einer Anwendung immer zu beachten!!! 1. PFLEGE

sehr individuell durchzuführen, aber täglich notwendig! lebenslang! Haut KANN sich nicht selber helfen! Tägliche Hautpflege am ganzen Körper bei 0-6 Monate- alt. Säuglingen mindert Risiko des Neurodermitis- Ausbruchs um bis zu 50%!

Wasseranwendungen beschränken! + Vollbad 1x/ Woche, maximal 15 min + Duschen 1x/ Tag, maximal 15 min + Haarwäsche maximal 2x/ Woche + Temperatur nie heiß, fördert Juckreizattacken

Bade/Dusch- Zusätze

+ „Kleopatra- Bad“ (das Original enthielt Eselsmilch!) billig, gut und überall Zutaten zu haben(auch im Urlaub) 1Liter Vollmilch (Kuh, Ziege, Stute, Esel…egal) plus 1-3 Schuß (je nach Hauttrockenheit) Olivenöl Umrühren, Bad GENIESSEN!, dann ABTUPFEN.

+ Mandel- Öl, Rosen- Öl, Aprikosenkern- Öl,Borretsch-Öl … + Kleie- Bäder (Apotheke) + Prevabal (Traubenkernextrakte) + Ichtho- Bad® (schon Übergang zur Behandlung)

enthält Ammonium sulfobituminosum : Schiefer- Öl heißt je nach Hersteller auch Tumenol® oder Ichthyol®

+ „Basenbäder“ antientzündlich Es gibt auch diverse medizinische Fertig- Bäder z.T. mit zugleich Juckreiz-lindernden Stoffen.







Externa (Lotionen, Cremes, Salben)

Es reichen zur Pflege oft die reinen Salbengrundlagen! (in welche der Hautarzt aber individuell alle möglichen Zusätze rezeptieren kann; Merk -Beispiel : Yoghurt pur plus Früchte ) Reihung hier von (oben) fast flüssig bis (unten) ganz fett!

+ Linimentum aquosum s.c. (sine conservans) + Ungt. (sprich Unguentum = Salbe) emulsificans aquosum + Ungt. leniens + „Mischsalbe“ (Ungt.emuls.aqu./ Ungt. Alc. lanae aqu.) + Ungt. Alc. lanae aquosum (Wollwachsalkoholsalbe) + Ungt. Alc. lanae + Ungt.molle

Es gibt auch eine fast unendliche Anzahl „Fertig“ Pflege- Lotionen/Cremes und Salben wie z.B. von Sana Vita (#) + Sensitiv- Creme + L30- Lipide- Creme

http://www.sanavita-gesundheitsforum.de/produkte/

oder Neuroderm- /Neuroderm lipo Creme

http://www.neuroderm.eu/praeparate/basistherapie/neuroderm- pflegecreme.html (#) Diese werden hier erwähnt, weil Sie sie in der Reha kennengelernt haben.

Wirkstoffe zur Pflege (in die Salbengrundlagen oder Fertigprodukten) :

Harnstoff

bindet Feuchtigkeit in der obersten Hautschicht, löst Hornhautver- dickungen und wirkt entzündlicher Verdickung der Haut entgegen, wirkt auch gegen Juckreiz, gegen Bakterien, beschleunigt das Durchdringen der Haut mit anderen Wirkstoffen (Kombipräparate)

Entweder in Rezeptur vom Arzt oder Fertigprodukte

Panthenol (Provitamin B5)

Verbessert das Feuchthaltevermögen der Haut und wirkt entzündungshemmend.







Allantoin

Allantoin fördert die Heilung zerkratzter Haut, wirkt feuchtigkeitsspendend, schuppenlösend (glättend) und fördert zugleich das Eindringen anderer Wirkstoffe aus Cremes.

Pflanzen- Inhaltsstoffe (einige Beispiele!)

Argan-, Borretsch-, Echium-, Granatapfel-, Jojoba-, Limnanthes- , Macadamia-, Mandel-, Nachtkerzen-, Oliven-, Pfirsichkern- Sanddorn- und Sonnenblumen-Öl enthalten u.a. jeweils ein reichhaltiges Gemisch aus gesättigten und ungesättigten Fett-säuren, sind sehr gut verträglich, schützen die Haut vor Feuchtig- keitsverlust und wirken entzündungshemmend.

Mittagsblume (Mesembryanthemum crystallinum L) feuchtigkeitsanreichernd in der Haut durch Substanzen die denen der menschlichen Haut ähneln, in trockener Haut aber fehlen.

Wüstenlilie (Aloe vera) Das enthaltene Kohlenhydrat Acemannan unterstützt die Heilung der Hautoberfläche. Eine Kombination der Inhaltsstoffe u.a. von Aminosäuren, Enzymen, Mineralien, Vitaminen, ätherischen Ölen wirkt feuchtigkeitsspendend, baut die Hautabwehr auf und wirkt entzündungshemmend.

Shea-Butterbaum (Butyrospermum parkii) Sheabutter wird aus den Nüssen des Sheabutterbaumes gewon- nen. Sie hat wertvolle Inhaltsstoffe, wie z.B. Allantoin, Vitamin E, Provitamin A und, einen hohen Anteil an zellschützenden Tocophe- rolen. So wirkt Shea- Butter in der Haut feuchtigkeitsanreichernd, stärkt die Fettbarriere der Haut und macht sie geschmeidig.

u.a. weitere Imlan®- Serie, Weleda®- Serien







2. THERAPIE

A) topische / externe (= äußerliche Therapie)

Es gibt nicht DIE Neurodermitis, jeder hat SEINE Neurodermitis Es gibt daher auch nicht DIE Neurodermitis- Therapie Es gibt daher auch nicht DIE Neurodermitis- Diät

Die Behandlung ist immer abhängig vom Zustand der Haut und der jeweiligen Neurodermitisform.

Ekzemform akut : rote, nässende Haut ,erste zerkratzte blutende Bereiche, Rhagaden- Bildung (tiefe Einrisse in der Haut Finger, Fußränder/Fersen)

Regel : feucht auf feucht! Nie Fett (keine Salben!) Erste Hilfe : Umschläge (bei Tee : rein, ohne Zusätze!) ; Heil- Bäder,

Eichenrinde (1EL auf 1Liter Wasser, 15min köcheln)

Schwarztee (nicht bei Nickel –Allergie) Grüntee ( für Nickel-Allergiker verträglich)

Kaliumpermanganat

Augentrost (Augenbereich)

Blepha Cura® (Augenbereich)

Eichenrinde nur bis zu 3Tagen im Gesicht anwenden, verfärbt sonst Haut, bei häufigem Gebrauch auch Duschtasse und Badewanne! ggf Kinderbadewanne oder große Schüssel nehmen falls Sitz-Bad oder Arm/ Fußbad notwendig! alles- bis auf Schwarztee- in Apotheke kaufen.

Therapie : Umschläge, Bäder, Lotionen, Cremes

In den Lotionen/ Cremes bei Notwendigkeit Wirkstoffe gegen + Bakterien : Triclosan

Fusidinsäure







+ Pilze : Clotrimazol Ciclopirox Nystatin

+ Entzündung Tumenol®/ Ichthyol® Zinkoxid Tacrolimus (Protopic®),Pimecrolimus ( Elidel®) Pflanzliche Mittel (siehe auch unter Pflege)

Halicacabum cardiospermum (Halicar-Cr.®) Mahonia aquifolia, Kamille ,Tee(Belixos-Cr.®) Oenothera biennis (Nachtkerzenöl- Cremes) Borago officinalis (Borretschöl- Cremes) Solanum dulcamara (Cefabene-Cr.®) etc Kortison: diverse Lotionen, Cremes

Anti- Leber-X- Rezeptor (ALX 101)- Gel = stark antientzündlich

+ Juckreiz Polidocanol (z. B. Lotio P®)

PEA – Palmytolyethanolamin (Physiogel A.I.®)

Capsaicin in Cremes Tumenol in Cremes Harnstoff in Cremes Kortison in Cremes Menthol inCremes Kampfer in Cremes Cisaborol- Creme (enthält PDE 4-Hemmer)

+ Insektenstich- Allergen Bite away ® (thermische Zerstörung der Allergene) Kortison- Spray/Lotion

Sehr wirksam ist Klima- Therapie oder auch deren Er satz (Balneo- Photo-Therapie)

Salze des Meeres heilen Wunden, entschuppen die Haut und lassen Entzündungen abklingen stärken die Hautabwehr, wichtig täglicher Kontakt zum Meerwasser und/oder den Brandungsaerosolen







A wie Alterung der Haut

B wie Brand und Bräune

UV- Licht UVA, UVB und UVC. Die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts machen unterschiedliche Wirkungen

UVA

Nur bestimmtes Schmal-Band dieser Wellenlänge sehr gut wirksam : UV A1 : 30-60J/cm² 3-5x/Wo ca 4 Wochen meist von Kassen nicht übernommen

P-UVA : Fotosensibilisator = Psoralen Achtung NW: UV-Allergien und Erhöhung des Hautkrebs-Risikos

UVB

Nur bestimmtes Schmal-Band dieser Wellenlänge sehr gut wirksam : UVB 311nm : 3-5x/Wo ca. 4 Wochen lang Entfernt Entzündungszellen aus der Haut!







Kortison = Feuerwehr für „das brennende Haus“ Löschen kurz aber heftig „C-Schlauch“ statt Garten schlauch (!!! kurz aber heftig wirkt gut, macht aber keine N ebenwirkungen !!!)

Prednisolon äußerlich nie lange Zeit ununterbrochen anwenden, da Gefahr unumkehrbarer Hautschädigung (wird extrem dünn, verletzlich, schlechte Heilung und schwer behandelbare Entzündungen mit Knöt- chen im Gesicht ) Außerdem bei Absetzen dann schwere Ekzemschübe (Entzugsreaktion)!

Übersicht über derzeit in Deutschland angebotene topische Kortison- Präparate

(Handelsnamen nur wenige Beispiele! Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Stand 2014)

Klasse I (schwach) Clocortolon kein Fertigpräparat in D Dexamethason Dexamethason-Cr.® Hydrocortison Ebenol®, Hydrocutan® Prednisolon Linola HN®, Prednisolon-

Cr®

Klasse II (mittel) Aclometason Aclovate® (nicht in D) Clobetason Emovate® Flumetason Cerson® Flupredniden Decoderm® Hydrocortison- Buteparat Neuroderm akut® Hydrocortison- Butyrat Alfason®, Laticort®

Methylprednisolon- Aceponat Advantan® Prednicarbat

Triamcinolon- Acetonid Dermatop®,

Prednitop®

Triamgalen®, Volon

Klasse III (stark) Amcinonid Amciderm® Betamethason Betagalen®, Soderm® Desoximetason Topisolon® Diflorason Florone® (nicht in D) Diflucortolon Nerisona® Flucinolon- Acetonid Flucinar®, Jellin® Fluocinonid Topsym® Fluticason Flutivate® Mometason- Furoat Ecural®,Monovo®

Klasse IV (sehr stark) Clobetasol Clarelux®,

Clobegalen®, Dermoxin®, Karison®

Sehr häufig werden diese Kortisone in Individual- R ezepturen verschrieben! (Immer nachzulesen auf dem Salben- Etikett)







Ekzemform chronisch Haut verdickt, tiefes Relief, trocken und schuppend, Krusten , Rhagaden Therapie: mit medizinischen und Salz-Bädern, UV-Licht, Salben und bei Notwenigkeit gleiche Wirkstoffe (s.o.) Rhagaden ertrinken im Fett! : Ungt.molle unter Folienokklusion (dünne Klarsicht- Haushaltfolie+ Baumwollsocken darüber, Foliehandschuhe+ Baumwollhandschuhe darüber)

Bläschenform (dyshidrosiformes Hand/ Fußekzem) Haut an Fingern /Handflächen und/oder Fußsohlen entzündlich gerötet, stark juckend mit wasserklaren Bläschen, die platzen und Krusten bilden, manchmal schnell eiternd Therapie: Umschläge, Hand/Fußbäder,

Feuerwehr Kortison ! Klasse II-IV Löschen kurz aber heftig für 3-4 Tage, okklusiv danach weiter mit Tumenol /Zink- Präparaten etc. Wirkstoffe individuell zu verordnen

Knötchen-Form (pruriginöse Formen, Prurigo nodulari s…) An Schultern, Oberarmen, Gesäß Beinen, manchmal auch am gesamten Körper Bildung derber unerträglich juckender Knötchen/Knoten, erst wenn diese bis aufs Blut aufgekratzt sind, hört der Juckreiz schlagartig auf Therapie: Feuerwehr Kortison ! Klasse II-IV (besonders Betametha-

son und Triamcinolon) Löschen kurz aber heftig für 3-7 Tage , okklusiv;

ggf Einspritzen von Triamcinolon in hartnäckige Knoten

danach weiter mit Tumenol /Zink- Präparaten etc. mit medizinischen und Salz-Bädern, UV-Licht, Salben Wirkstoffe individuell zu verordnen

Was ist PRO- AKTIVE THERAPIE? Dieser Therapieansatz basiert auf dem Wissen, dass die Haut bei Neuro- dermitis auch zwischen den akuten Schüben dauerhaft erhöhte Entzün- dungsstoffe aufweist und durch Kratzattacken der bereits benannte Teu- felskreislauf schnell von Neuem beginnt. Um dies zu verhindern wird vor- beugend (pro- aktiv statt re- aktiv) mit Wirkstoffen wie Kortisonpräpara- ten, Protopic/Elidel 2x/ Woche im Intervall behandelt. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass die proaktive Erhaltungstherapie, bei der zweimal wöchentlich die zuvor betroffenen Hautareale behandelt werden, die Schwere und Anzahl der Schübe reduziert und die erschei- nungsfreien Zeiten länger werden.







1.Gabe von Antihistaminika gegen Juckreiz.

Ältere Antihistaminika (1.Generation) machen müde, werden deshalb oft bewusst für die Nacht verordnet. Die „jüngeren“ (2.und 3.Generation) haben diese Nebenwirkung nicht und wirken auch länger(12- 24 Stunden).

Die in Deutschland derzeit (2014) gegen Juckreiz einsetzbaren systemischen Arzneimittel sind:

Azelastin Allergodil® Cetirizin Cetiderm®, Cetirizin®; Zyrtec® Clemastin Tavegil® Desloratadin Aerius®,Dasselta®,Desloraderm®,Desloratadine® Dimetinden Fenistil® Ebastin Ebastel® Fexofenadin Fexofenaderm®, Hydroxyzin AH3N®, Atarax® Levocetirizin Levocetirizin®, Xusal® Loratadin Loraderm®, Mizolastin Zolim® Promethazin Atosil® Rupatadin Urtimed®

2. Gabe von anderen Medikamenten , da Juckreiz durch viele verschiedene Mechanismen ausgelöst werden kann, nicht nur über Histamin! z.B. Gabapentin®!

3. Neue Ansätze : Gabe von Antikörpern gegen Signalgeber wie Interleukine (IL)

Tralokinumab = Anti- IL 13- Antikörper Nemolizumab = Anti- IL 31- Antikörper

Eine weitere, oft verordnete systemische Behandlung ist die Einnahme von Borretschöl- und Nachtkerzenöl- Kapse ln







Bei stark ausgeprägter Entzündung großer Hautareale wird auch ggf die Gabe eines Antibiotikums notwendig sein (oral, selten i.v.), denn die aggressiven Bakterien können nicht nur eine Superinfektion der Haut machen sondern produzieren Gifte (Toxine), welche wiederum die Hautentzündung massiv „anfeuern“!

Bei Pilzbefall im Bereich der Mundhöhle und des Darmes sollte eine systemisches Antimykotikum (u.a. Nystatin) eingenommen werden. Wenn Neurodermitis-Schübe immer wieder extrem heftig und sehr häufig wiederkommen, die Neurodermitis fast am ganzen Körper besteht oder auf kaum eine äußerliche Behandlung anspricht, sollte immer eine sehr genaue Diagnostik (Focussuche) erfolgen

Bei besonders schwerem Verlauf erfolgt dann auch Verordnung systemischer (=innerlicher) immunsuppre ssiver / Signalweg -Therapien Diese sollten immer erst dann Anwendung finden, wenn alles andere nicht geholfen hat! Ausnahme : Stoßtherapie (max 5Tage) in massiver Akutphase! Als Ansonsten : = letzte Linie der Therapie, da tiefe Eingriffe ins Immunsystem!

+ Prednisolon (und andere Steriode) Unterdrückt die Entzündungsprozesse durch Eingriff in das Immunsystem.

Stoß-Therapie = Feuerwehr Kortison ! Löschen kurz aber heftig 150 – 80mg i.v. beginnend oder oral in rasch absteigender Dosis für 3-5 Tage (sagt auch der Name STOSS:= kurz +heftig), dann sofort komplett absetzen!

Langzeit- Therapie: über Wochen und Monate Achtung 1. Magenschutz notwendig (Nexium®…)

2. regelmäßige Blutzucker –Kontrollen 3. bei Teerstuhl sofort zum Arzt da Blutung im Magen!

NIE plötzlich absetzen ! Schwerer Kortisonentzug! Je länger eingenommen, desto langsamer ausschleichen! Nach Absetzen oft schwere Ekzem-Entgleisungen (Rebound).!







+ Ciclosporin A (Sandimmun®) Unterdrückt die Entzündungsprozesse durch Eingriff in das Immunsystem.

Langzeit- Therapie nur in Ausnahme, da Gefahr von Bluthochdruck, Nierenschäden oder Nervenstörungen s owie Hautkrebsrisiko erhöht daher regelmäßige Kontrollen notwendig! Nach Absetzen oft schwere Ekzem-Entgleisungen (Rebound)

+ MTX (Methotrexat, Lantarel®) Unterdrückt die Entzündungsprozesse durch Eingriff in das Im- munsystem.

Nicht geeignet bei: Leber- und Nierenerkrankungen, Alkohol- abhängigkeit und Diabetes, starkem Über- gewicht, nie in der Schwangerschaft!

Achtung 1. Zusätzliche Gabe von Folsäure zwingend notwendig! 2. Leber-Schutz ( Wirkstoff- Abbau in der Leber)!.

Vitamin C 24-Stunden- Kapseln oder besser Mariendistel (Silymarin)- Präparate wie Legalon® einnehmen

Nach Absetzen oft schwere Ekzem-Entgleisungen (Rebound)

+ CellCept® (Mycophenolatmofetil) Unterdrückt die Entzündungsprozesse durch Eingriff in das Immunsystem.

Stammt aus der Transplantationsmedizin. (Unterdrückt das Immun- system, damit Transplantate nicht abgestossen werden)

Achtung: CellCept® ist derzeit für Neurodermitis- Therapie noch nicht zugelassen! Wenig „off label „–Einsatz…

Daher bisher kaum Erfahrungen bei Neurodermitis







+ Klinische Studien laufen u.a. mit systemischer Gabe von immun-suppressiven Calcineurininhibitoren , welche bereits z.T. topisch eingesetzt werden wie Tacrolimus und Pimecrolimus (systemisch bisher nur bei Nieren/Leber-Transplantationen zugelassen):

Tacrolimus (Prograf®) Sirolimus (Rapamune®) Pimecrolimus (Ascomycin ASM 981)

+ Signalweg-/ Immun- Therapien mit Biologicals

Xolair® (Omalizumab) Unterdrückt die Entzündungsprozesse durch Eingriff in das Immunsystem. Es ist ein Antikörper gegen IgE

Xolair® muß als Spritze verabreicht werden, meist alle 2 Wochen, Langzeit – Therapie, oft über Jahre, Wirkungseintritt frühestens nach 4, meist erst nach 16 Wochen.

Achtung: Xolair® ist derzeit in D für Neurodermitis- Therapie noch nicht zugelassen! (nur für atopisches Asthma und für Urticaria) Bei Einsatz für Neurodermitis (off label use) wird der hohe Preis (7000- 60000€ pro Jahr) nicht von der Kasse übernommen, Sonderantrag / Studien.

Daher bisher nur begrenzte Erfahrungen bei Neuroder mitis

Erfahrungsberichte von Pat. mit schwerem allergischem Asthma überwiegend positiv, bei gleichzeitiger Neurodermitis, besserte sich meist auch diese.

Reboundgefahr nach Absetzen zu vermuten.

Dupilumab : Studien abgeschlossen, in D auf dem Markt (Dupixent®), wirkt bei schwerer Neurodermitis gezielter und besser als Omalizumab. Muß auch als Spritze verabreicht werden. Blockiert zwei bei ND wichtige Entzündungsbotenstoffe (Interleukin 4 und 13). Jährliche Kosten ca. 25.000€.







+ A- Pherese – Methoden (von griechisch = Wegnehmen)

Plasma- Pherese (Plasma- Wegnehmen) Entnahme von Blut und apparative „Reinigung“ durch Ersatz des Blut- Plasmas mittels Austausch – Stoffen .

Zyt -A- Pherese ( Zyt von Zelle : Zellen wegnehmen) Entnahme von Blut und apparative „Reinigung“ durch Ausfiltern spezieller weißer Blutkörperchen (Granulozyten und Monozyten) die Produzenten von Entzündungsstoffen sind. Zum Beispiel die Eos! (Eosinophile)

Extrakorporale Photo- Pherese (ECP) Einnahme eines gegen UV- Licht sensibilisierenden Stoffes (8-MOP = Metoxypsoralen), 2 Stunden später Blutentnahme. Ausfiltern der weißen Blutkörperchen und dann deren Bestrahlung mit UVA- Licht um deren Entzündungspotential auf diese Weise zu vermindern. Dann Rückführung der so veränderten Zellen in den Blutkreislauf des Patienten. Der Name extrakorporal (= außerhalb des Körpers) wurde gewählt, weil die eigentliche Behandlung (UVA- Bestrahlung der weißen Zellen) außerhalb des Körpers stattfindet.

Selektive Immunadsorption Entnahme von Blut und apparative „Reinigung“ durch Ausfiltern der IgE . www.dermatologicum.de

Die A- Pherese- Methoden stellen bisher Ausnahme- Therapien bei extrem schweren Verläufen auch von Neurodermitis dar.

Antrag an Krankenkasse! , Selektive Immun-Adsorption wird inzwischen schon von einigen Kassen übernommen







Zusätzlich zu allen Maßnahmen wie Pflege und Therapie sind weitere Dinge im Leben mit so einer schweren chroni schen Krankheit von großer Bedeutung :

+ Änderung krankmachender „Umwelteinflüsse“ am Arbeitsplatz und daheim

Allergene (individuell) strikt meiden

Mobbing- Situationen beenden

Sich selbst (Pflichtgefühl ) und anderen Grenzen se tzen

Umschulung falls notwendig

Stress- Bewältigung lernen

Beziehungen (Familie, Freunde) bewusst verändern

+ Übergang „Umwelteinflüsse“ zu „Seelenrucksack“ is t fliessend

Seelenrucksack wächst vom Babyalter an

Verlassenheitsgefühl, wenig Geborgenheit und Liebe schon von Kindheit an

Oftmals Strafen: verbal „wie siehst Du wieder aus, alles zerkratzt!“ ; „Guck Dir mal Dein Bett wieder an, alles ist blutig!“ ode r auch körperlich u.a. mit „Auf die Finger hauen“

Sprachlosigkeit, „In sich Hineinfressen der Problem e“ Die Seele weint , aber hinter einem Wall, nur die H aut zeigt, was „Innen“ los ist

Sehnsucht nach Geborgenheit, und Zärtlichkeit riesi g aber keine Worte, nur Angst, Verzweiflung und Scham weil man so aussieht, weil man sich schlecht fühlt weil man Angst hat den anderen zu enttäuschen







weil alles weh tut, weil man Angst hat vor Ablehnun g und Ekel im Blick des Anderen, weil man verzweifelt ist und keine Freude mehr finden kann usw. usw.

Oft Streit wegen „Aus der Haut fahren im Schub“, de n anderen ungerecht anfahren, weil es einem in der Ha ut so mies ist und der Juckreiz einen wahnsinnig macht kein Versöhnen mehr und Verzeihen von Herzen, weil man sich nicht traut über solche Dinge zu reden

+ Natur hat der Seele „Ventile“ gegeben, um sich z u entlasten:

Wut, Verzweiflung , Angst und Traurigkeit müssen „r aus“ aber ohne sich oder jemanden körperlich / seelisch zu verletzen Man kann (oder muss wieder) lernen Ventile zu öffne n ! Weinen, sich Festhalten lassen, gezieltes Schreien, Reden (auch mit Tieren, Bäumen, Steinen, dem Meer, den Sternen… ), etwas (dafür Gedachtes ) gezielt zerschlagen, zerr eissen Zuschütten Die Gefühle in ein Bild hinein- malen oder in ein Tagebuch schreiben Gezielt Hilfe suchen durch Therapien bei Psychologe n/ Psychiater Manchmal braucht man auch eine Zeit lang Medikament e

+ „Rituale“ schaffen im Alltag mit der Krankheit

Wieder „Sehen“ lernen und „Freuen“ (Heft: „3 Dinge die heute schön waren“)

Gemeinsamkeit (wieder) erblühen lassen Wärme, Geborgenheit, Vertrauen, zusammen lachen, tanzen,

Liebe lässt uns strahlen und die Krankheit bewältig en

alles was ich an der Haut mache gestalte ich mir sc hön (nicht als MUSS!)







Baden (mit Blüten, Kerzen, Musik, gemeinsam…), Duschen (singen, tanzen, gemeinsam…) Eincremen (Zärtlichkeit , Musik, Vorlesen…) dabei ist alles ist schön, was (gemeinsam) gefällt und Haut und Seele gut tut!

+ Das Leben und sich selbst wieder lieben lernen

Wenn die Krankheit Sie beherrscht, zerstört sie Ihr Leben

Bewußt werden , Akzeptieren um zu verändern, Handel n !

+ Die eigene Gedankenkraft entdecken / einsetzen

gegen Juckreiz! Beispiele: Geiger im Konzert, Arzt im OP, Hände im Bett

Visualisierungs- Techniken erlernen

Entspannungstechniken erlernen







Informationen

Diese finden Sie unter anderem auf den folgenden Internetseiten ( auch alle Hersteller von Produkten die Sie verwenden besitzen Info- Seiten und manchmal sogar Telefon- Hotlines)

Angaben hier nur Beispiele (kein Anspruch auf Vollständigkeit!)

Für die Inhalte der verlinkten Seiten übernehmen wir keine Gewähr.

Allgemein www.neurodermitis-bund.de/im_fokus.php www.neurodermitis-im-griff.de www.neurodermitisportal.de/probanden/ www.neurodermitistherapie.info www.dha-allergien.de www.histaminitoleranz.ch www.pruritus-forschung.de http://jucknix.de http://www.psoriasis-netz.de/themen/neurodermitis/pilotprojekt-fuer- erwachsene-mit-schwerer-neurodermitis.html http://de.wikipedia.org/wiki/Immunadsorption http://blutbank.uniklinikumleipzig.de/blutbank2012.site,postext,therapeuti sche-apherese,a_id,1819.html

Therapie mit mit Pflanzen http://www.hormocenta.com/de/mehr-%C3%BCber-hautpflege/lexikon- der-wirkstoffe http://neurodermitis.dermis.net/content/e294/e574/e826/index_ger.html http://www.hautsache.de/Neurodermitis/Medizinische- Therapie/Phytotherapie-bei-Neurodermitis.php http://www.salbenmanufaktur.eu/kliniskop http://www.dr.hauschka-med.de/haut/ www.pflanzenfreunde.com/hausmittel/haut.htm http://www.satureja.de/html/sanddornol.html http://www.krauterie.de/nachtkerzenoel-zur-hautpflege.html http://www.aloe-vera.net/aloe-vera-inhaltsstoffe http://www.phytodoc.de/erkrankung/neurodermitis/ http://www.neurodermitisportal.de/phytotherapie/







http://www.drbresser.de/naturheilkunde/pflanzliche-therapie- phytotherapie/ http://shop.elisom.ch/avocadob12-p10004-de.html http://www.amazon.de/Neurodermitis-Pflanzenheilkunde-Phytotherapie- Wasserheilkunde-naturheilkundlicher-ebook/dp/B00DB2IMCM

Seelen- Kraft http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/katathym-imaginative- psychotherapie/

http://www.klett-cotta.de/buch/Systemische_Therapie/Imaginationen_- _Heilsame_Bilder_als_Methode_und_therapeutische_Kunst/5764

http://www.klett-cotta.de/buch/Besondere_Verfahren/Innenbilder/4499

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wi&dig=2013%2F01% 2F05%2Fa0029&cHash=d47a7638b50f7718cb38393b74b74c4d

http://www.lachen-befreit.de/methode.htm http://lachen-verbindet.de/lachyoga.html

Wenn Sie weitere Hinweise und Informationen haben, dann können Sie uns diese gerne mitteilen.

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