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Art. 146 GG: Verfassungsablösung zwischen Legalität und Legitimität Von Birgitta Stückrath Duncker & Humblot Berlin

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Art. 146 GG:Verfassungsablösung zwischen

Legalität und Legitimität

Von

Birgitta Stückrath

Duncker & Humblot • Berlin

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung 21

Erster Teil

Art. 146 GG a.F.: Auftrag zur Volksabstimmung? 27

I. Der Weg zur deutschen Einheit: Fragestellungen zu Art. 146 GG 271. Zwei Staaten - eine Nation? 272. Vollzug der staatlichen Einheit 303. Die Verfassungslage im wiedervereinigten Deutschland 32

a) Beitritt nach Art. 23 GG oder Neukonstituierung über Art. 146 GG? 32b) Kornpromißformel: Art. 4 und 5 des Einigungsvertrages 37c) Einsetzung der Gemeinsamen Verfassungskommission 37

II. Norminhalt des Art. 146GGa.F 401. Wortlaut (grammatikalische Auslegung) 402. Entstehungsgeschichte des Art. 146 GG a.F. unter Berücksichtigung rechts-

vergleichender Aspekte und des systematischen Kontextes mit der Präambel 41a) „Verfassung beschlossen" 41

aa) Praxis der Verfassunggebung auf Bundesebene vor 1949 42(1) Paulskirchenverfassung von 1849 42(2) Weimarer Reichsverfassung von 1919 43(3) Ergebnis 44

bb) Praxis der Verfassunggebung auf Länderebene nach 1945 44(1) Überblick 44

(a) Baden-Württemberg 44(b) Bayern 46(c) Berlin 46(d) Bremen 47(e) Hamburg 47(f) Hessen 48(g) Niedersachsen 48(h) Nordrhein-Westfalen 50(i) Rheinland-Pfalz 510) Saarland 52(k) Schleswig-Holstein 55

(2) Zwischenfazit 57(3) Auswirkung der Landesverfassunggebung auf die Entstehung

des Grundgesetzes 58

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cc) Vorgaben der westlichen Besatzungsmächte: Schaffung eines Ver-fassungsstaates westlicher Prägung 61(1) Verfassungsschöpfung im Typus westlichen Verfassungsstaates 62

(a) Kulturträger: westliche Besatzungsmächte der Trizone 63(aa) Frankreich 63(bb) Großbritannien 65(cc)USA 66(dd) Fazit 67

(b) Kulturträger, deutschsprachiges Ausland 67(aa) Schweiz 67(bb) Österreich 68(cc) Fazit 69

(c) Kulturträger: Italien (Parallelfall der Überwindung faschi-stischer Strukturen) 69

(d) Ergebnis 70(2) Textliche Vorgaben der westlichen Besatzungsmächte: Frank-

furter Dokumente 71dd) Beratungen im Parlamentarischen Rat 71

(1) Im Vorfeld der Konstituierung des Parlamentarischen Rates 71(2) Beratungen des Parlamentarischen Rates in Plenum und Aus-

schüssen 74(a) Beschlußfassung über das Provisorium Grundgesetz 74

(aa) Keine Ausübung der verfassunggebenden Gewalt 74[1] These der Überlegitimation 74[2] Bedenken aus der Systematik mit der Präambel? 75

(bb) Keine Verfassung trotz inhaltlicher Vollwertigkeit 77(b) Beschluß über eine zu schaffende Verfassung im Rahmen

des Art. 146 GG aF 78(aa) Verfassungsschaffungsauftrag? 78

[1] Theorie des von Art. 23 GG auflösend bedingtenProvisoriums 79

[2] Entstehungsgeschichte und Systematik: Beitrittmacht Grundgesetz nicht zur Verfassung 79

(bb) Keine Verfahrensvorgaben an künftige Verfassung 82[1] Keine Fortwirkung der alliierten Vorgaben 82[2] Antiplebiszitäre Einstellung im Parlamentarischen

Rat? 82[a] Situativer Kontext 83[b] Entwurfsfassung vom späteren Art 146 GG:

Beschlußfassung durch Nationalversamm-lung 84

[3] Subjektiver und objektiver Wille: keine textlicheFixierung 85

(cc) Zwischenergebnis 86b) „Volk" g7c) Ergebnis: Norminhalt des Art. 146 GG a.F. nach historischer und

systematischer Auslegung 883. Teleologische Reduktion auf Null: Obsoletwerden des Art. 146 GG a.F.? 89

a) Verfassungswandel im Zeichen von Verfassungspatriotismus 89

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Inhaltsverzeichnis 1 \

aa) Laudationen zum Grundgesetz: beste Verfassung Deutschlands 90bb) Konsens und Bewährung außerhalb funktionaler Zwecksetzung 91

(1) Bewährung in Abhängigkeit soziologischer und ökonomischerFaktoren 91

(2) Bewährungsbezugspunkt: Inhalt und funktionale Zweck-setzung? 92

b) Inhaltliche Bewährung kein Widerspruch zum fortbestehenden provi-sorischen Geltungsanspruch 94

c) Ergebnis 954. Zusammenfassung: Norminhalt des Art. 146 GG a.F. im Zeitpunkt der Wieder-

vereinigung %

Zweiter Teil

Art. 146 GG n.F.: Verfassungsauftrag in Fortbestand und Erfüllung 97

I. Fortbestehender Verfassunggebungsauftrag? 971. Verfassung der verfassunggebenden Gewalt? 97

a) Wortlaut 97b) Entstehungsgeschichte 97c) Systematik mit Art. 5 Einigungsvertrag 100

aa) Nicht gelungener textlicher Kompromiß 100bb) These der Unbeachtlichkeit des Willens der gesetzgebenden Körper-

schaften? 100cc) These der vorrangigen Maßgeblichkeit von Art. 5 Einigungsvertrag:

inhaltliche Mutation des Art 146 GG? 102dd) Rangorientierte Auslegung von Art. 146 GG und Art. 5 Einigungs-

vertrag 1042. Verfassungsdebatte: Verfassungswidrigkeit, -auftrag oder -Option? 106

a) Neufassung: Sukzessive Anwendung von Art. 23 und 146 GG bleibtmöglich 106

b) Verfassungswidriges Verfassungsrecht? 108aa) Kompetenzwidrigkeit der Neufassung? 108bb) Bedenken im Hinblick auf Art. 79 III GG 109

c) Art. 146 GG n.F.: bloße verfassungsrechtliche Option oder fortbestehenderwiedervereinigungsbedingter Verfassungsauftrag? 110

II- Erfüllung des fortbestehenden Verfassungsauftrages im Rahmen der deutschenWiedervereinigung? 1121. Theoretische Möglichkeiten eines verfassunggebenden Aktes 112

a) Repräsentationsmodell 113aa) Idee: Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung (Consti-

tuante) 113bb) Kritik am Repräsentationsmodell 115cc) Kein Diskussionsmodell im Wiedervereinigungsprozeß 116

b) Plebiszitmodell 1 '7aa) Idee: Plebiszitmodell auf repräsentativer Grundlage - Gedanklicher

Abschied von einer rein identitär-plebiszitären Demokratie 117

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bb) Differenzierungen 120(1) Differenzierung nach der ausarbeitenden Versammlung 120

(a) Pluralistisch zusammengesetzte Versammlung 120(aa) Verfassungsrat 120

[1] Einfacher Verfassungsrat 120[2] Verfassungsrat mit Initiativrecht: Chance für den

Hofgeismarer Entwurf? 121(bb) Gesetzgebende Körperschaften als pluralistisch zu-

sammengesetzte Versammlung 121(cc) Gewählte verfassungsentwerfende Versammlung 122

(b) Beliebig zusammengesetzte Versammlung: Runder Tisch/Kuratorium 122

(2) Differenzierung nach den Entscheidungsmöglichkeiten desVolkes 123(a) Verfassunggebende generelle Akklamation 123

(aa) Kein bloß bestätigendes Plebiszit im Rahmen vonArt. 146 GG 123

(bb)Kein von Art. 146 GG gedecktes konstitutivesPlebiszit mit Situation der tabula rasa 124

(b) Verfassunggebende generelle Alternativentscheidung 125(aa) Grundgesetz contra Runder Tisch/Kuratorium 125(bb) Historisches Grundgesetz contra wiedervereinigungs-

bedingt revidiertes Grundgesetz 126[1] Konstitutives verfassunggebendes Plebiszit im

SinnedesArt. 146 GG 126[2] Falsche Weichenstellung in der Gemeinsamen Ver-

fassungskommission 126[a] Diskussion über von Art. 146 GG nicht

erfaßtes deklaratorisches Plebiszit 126[b] Zutreffende Ablehnung eines deklaratori-

schen Plebiszits 128[c] Art. 146 GG wird rein akademische Frage... 128

(c) Abtreibungsfrage: spezielle verfassunggebende Alternativ-entscheidung? 129

cc) Kritik am Plebiszitmodell 130(1) Allgemeine Bedenken gegen verfassunggebende Plebiszite 130

(a) Fehlende Entscheidungsgeeignetheit des Volkes 130(aa) Anthropologisches Mißtrauen 130(bb) Begrenzte Sachkunde der Abgeordneten und telekra-

tische Auswüchse 132(cc) Lehren aus der Geschichte? 133

(b) Verfassunggebendes Plebiszit und Rechtspsychologie 136(aa) Spaltung der Nation? 136(bb) Paradigmenwechsel im Zeichen rechtspsychologi-

scher Vorteile 137[1] Edukation und Information 137[2] Responsive Vorwirkung eines Plebiszits 138[3] Positive Erfahrungen im europäischen Ausland.... 139

(cc) Populismus? 140

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Inhaltsverzeichnis 13

[1] Öffentliche Meinung als Korrektiv freier Reprä-sentation 140

[2] Korrektiv-Korrektiv: keine Vollstreckung unre-flektierter Zeitgeistströmungen 141

[3] Populismus: strukturelles Defizit repräsentativerStrukturen 142

(c) Verfassunggebendes Plebiszit und Rechtspolitik 142(aa) Entlegitimierung durch Verfahren? 142(bb) Verfassunggebender Akt: keine Zusatzlegitimation.... 143

(d) Zwischenergebnis 144(2) Spezielle Bedenken gegen verfassunggebende Plebiszite

in den einzelnen Fallgruppen 144(a) Plebiszit in der Modalität der generellen Akklamation 144

(aa) Scheindemokratisches Placebo? 144(bb) Placebo nur bei Entscheidung über fait accompli 145

[1] Nachträgliche Entscheidungen: Bewahrung desgeänderten Status quo 145

[2] Kein Placeboeffekt im Vorfeld verfassunggebenderEntscheidungen 147

(cc) Endgültige Geltung des Grundgesetzes noch keinfait accompli 148

(b) Plebiszit über den Entwurf einer beliebig zusammenge-setzten Versammlung: Entwurf des Runden Tisches/Kura-toriumsentwurf 148(aa) Demokratische Repräsentation durch Binnenplura-

lismus? 148[1] Gefahr der Normierung nicht mehrheitsfähiger

Positionen 148[2] Kompromiß statt Dezision nur bei repräsenta-

tiven Vorlagen 149(bb) Demokratische Repräsentation durch Außenplura-

lismus? 150(cc) Kein auf inhaltliche Alternativen drängender Zeit-

geist 152(dd) Verfassungskommission/Rechtsausschuß:

verfälschende Projizierung berechtigter Bedenkenin die aktuelle Verfassungsdiskussion 152

c) Ergebnis 1542. Ansatzpunkte füreinen verfassunggebenden Aktdes gesamtdeutschen Volkes ....155

a) Verfassunggebungsakt des Teilsubjekts „Volk in der Bundesrepublik"... 156aa) Anknüpfung: Annahme des Grundgesetzes durch die Landtage 156

(1) Repräsentativer Verfassungsentstehungsakt? 156(2) Geburtsmakeltheorie? 157

bb) Anknüpfung: Nachträgliche Zustimmung durch die Bundestags-wahl 1949, hilfsweise die späteren Bundestagswahlen 159(1) These der plebiszitären Nagelprobe über das Grundgesetz 159(2) Genehmigung der Ratifizierung durch die Bundestagswahlen?.... 160

cc) Anknüpfung: „Plebiscite de tous les jours" 161(1) These des entbehrlich gewordenen Verfassunggebungsaktes 161

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14 Inhaltsverzeichnis

(a) Keine Verfassunggebung bei akzeptierter Verfassung? 161(b) Trennung zwischen inhaltlichem und politischem Charakter

des Grundgesetzes 162(2) Wiedervereinigung: Stunde der Verfassunggebung? 163

(a) Verfassunggebung nur bei gewichtigen Inhaltsänderungen? .. 163(b) Verfassunggebung auch bei nur veränderter Legitimations-

grundlage 165(c) Stunde der Verfassunggebung in Westdeutschland? 166

dd) Anknüpfung: Zustimmung der bundesdeutschen gesetzgebendenKörperschaften zum Einigungsvertrag? 167

b) Verfassunggebungsakt des Teilsubjekts „Volk in der DDR": Beitritt zurBundesrepublik - Beitritt zum Grundgesetz? 168aa) Exodus: Plebiszit mit den Füßen? 168

(1) Grundgesetz als „Vorbild"-Verfassung 169(2) Kein Votum der Daheimgebliebenen 170

bb) Beitritt der DDR durch Erklärung der ersten frei gewählten Volks-kammer? 171(1) Volkskammerwahlen waren keine Verfassungswahlen 171(2) Offene Verfassungsfrage und Hoffnungen auf eine gesamt-

deutsche Reformdebatte 173(3) Widerstände im Westen gegen paritätische Verfassungsdis-

kussion und Enttäuschung im Osten 175c) Gesamtdeutsche Anknüpfungen 177

aa) Erste gesamtdeutsche Wahlen: stilles Verfassungsplebiszit? 177bb) Gesamtdeutsche Anknüpfung durch einsetzende Akzeptanz und

Zustimmung? 179

III. Art. 146 GG n.F. nach Beendigung des Wiedervereinigungsprozesses: deklarato-rischer Hinweis auf Binsenwahrheiten 1791. Grundgesetz ist Verfassung: Verfassunggebungsauftrag erloschen 1792. Erlöschen auch der Verfassunggebungsoption? 180

a) Art. 146 GG n.F. kein allzeit verfügbarer Revisionsartikel? 180b) „Entschärfungsversuche" 183c) Unvollkommen-plebiszitäres Element: derzeit funktionslos 184

Dritter Teil

Die Legalität einer künftigen Verfassungsneuschöpfungnach Art. 146 GG n.F. 185

I. Fragestellungen 185

II. Bindungswirkung durch positive Regelungen im Verfassungstext 1861 • Begriff der verfassunggebenden Gewalt: Autorität, Macht oder Befugnis?.... 187

a) Befugnis im Sinne einer unveräußerlichen Rechtsposition? 189b) Tatsächliches Moment der Macht und Autorität? 190

2. Problemfall: verfassunggebende Gewalt unter der Geltung einer Verfassung.... 191a) Theorie der Volkssouveränität 192b) Theorie der Verfassungssouveränität 194

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3. Ergebnis 198

III. Diskursive Auseinandersetzung zwischen den Positionen der Volks- und Verfas-sungssouveränität 1981. Kritik am Konzept eines Volkssouveräns: Herrschaft braucht nicht verant-

wortet zu werden 1982. Vorwurf des Revolutionären und der Revolutionsromantik 1993. Entmythologisierung der Idee der Volkssouveränität? 2014. Volkssouveränität contra Verfassung 202

a) Antithetik von Demokratie und Rechtsstaat? 203aa) Plädoyer für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit 203bb) Demokratieimmanente Rechtsstaatlichkeit 204cc) Problemfall: Verfassungsstaat contra Demokratieprinzip 204

b) Vorrang der Verfassung wegen Sicherung der Realbedingungen einerDemokratie? 205aa) Begründung des Vorranges 205bb) Kritik 206

(1) Idee des mündigen Bürgers 206(2) Etablierung eines Unrechtsregimes? 209

(a) Scheitern von Weimar 209(aa) Menschenrechte: Antworten auf exemplarische Un-

rechtserfahrungen 210(bb) Demokratie ohne Demokraten 211

(b) Bonn ist nicht Weimar 213(aa) In Prosperität nachgewachsene Generation von

Demokraten 214(bb) Bewährung in der Krise 215

(c) Menschenrechte zwischen Recht und Rechtsbewußtsein.... 215(3) Grundgesetz als alleiniger Garant der Realbedingungen

freiheitlicher Demokratie? 216(4) Ergebnis 217

c) Haltbarkeit der Hypothese des Verfassungsvorranges? 217aa) Dogmatik: doppelte Souveränitätsebenen? 217bb) Logischer Zirkelschluß? 219cc) Logik im Spannungsfeld von Verfassungspolitik 219

IV. Bedeutung des Legalerfordernisses des Art. 146 GG für die verfassunggebendeGewalt 2201. Legalität erlaubt Unterstützung der pouvoirs constitues 2212. Legalität und Revolution 222

a) Legalität 222b) Revolution: formeller oder materieller Revolutionsbegriff? 223

aa) Revolution kein Maßstab für die neue Verfassung 223bb) Revolution als Maßstab für die Beseitigung einer Verfassung 224

3. Konsequenzen für Art. 146 GG • 225a) Beschränkungen des pouvoir constituant zwischen Sein und Sollen 225b) Legalität als Korrektiv demokratischer Verfassunggebung 226

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16 Inhaltsverzeichnis

V. Bindung an Art. 79 und 146 GG als Voraussetzung legaler Verfassungsablösung? 2271. Art. 146 GG: Legalität einer konstruktiven Verfassungsablösung 227

a) Art. 146 GG: Legalitätserfordernis nur für eine Verfassungsablösung? ... 227b) Art. 146 GG: Legalität von Verfassungsablösung und -neuschöpfung 227

2. Bindung an Art. 79 II GG im Rahmen von Art. 146 GG? 228a) Weg zu Verfassungsberatungen nach Art. 146 GG n.F.: erforderliche

Verfassungsänderung nach Art. 79 II GG? 228aa) Verfassungswidrigkeit einer Verfassungsänderung? 230bb) Weg zur Verfassungsberatung mit einfachen Mehrheiten? 230cc) Obligatorische Verfassungsänderung? 232

b) Verfassungsentscheidungen im Rahmen von Art. 146 GG n.F 233aa) Einfaches Mehrheitserfordernis bei einer Volksabstimmung? 233bb) Zweidrittelmehrheitserfordernis in verfassunggebenden oder ver-

fassungsberatenden Gremien? 234(1) Wortlaut, Genese und Systematik 235(2) Teleologische Reduktion? 236

(a) Kompetenzgerechte Auslegung 236(b) Erst-recht-Schluß? 237

(aa) Keine Zweidrittelmehrheit in einer verfassungge-benden Versammlung 237

(bb) Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat? 238cc) Verfassungspolitischer Vorschlag: mögliche Einführung des Zwei-

drittelerfordernisses durch Verfassungsänderung 239c) Ergebnis 239

3. Bindung an Art. 79 III GG im Rahmen von Art. 146 GG? 240a) Bindung des in Art. 146 GG verfaßten pouvoir constituant an Art. 79

III GG? 240aa) Parallelargumentation zur formellen Bindungswirkung des Art 79II GG. 241bb) Materieller Identitätskern: Normenhierarchie von Art 79 III GG

und Art 146GGn.F.? 242(1) Kritik an einer Ewigkeitsgarantie 242(2) Normenhierarchie kraft naturrechtlichen Geltungsanspruchs?... 243

cc) Harmonisierung auf Gleichordnungsebene? 246(1) Vor der Wiedervereinigung 246(2) Nach der Wiedervereinigung 246

b) Bindung der pouvoirs constitues an Art. 79 III GG im Rahmen einesVerfassungsbeschlusses nach Art. 146 GG n.F.? 247

c) Ergebnis 2484. Bindungswirkung durch „in freier Entscheidung beschlossen"? 248

a) Politische Freiheit 249b) Persönliche Freiheit in Menschenwürde und sozialer Sicherung 249c) Verfassungspolitischer Vorschlag: Inhaltsvorgaben an neue Verfassung? 250

5. Perspektivische Bedeutung einer künftigen legalen Verfassungsablösung 250a) Legale Verfassungsablösung in der Krise 250b) Art. 146 GG als conditio sine qua non für den künftigen europä-

ischen Bundesstaat ... 251

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Inhaltsverzeichnis 17

Vierter Teil

Demokratische Verfassungslegitimität jenseits von Art. 146 GG 254

I. Fragestellungen 254

II. Wesen der demokratischen Legitimität einer Verfassung 2571. Demokratische Legitimität als Spiegelbild der politischen Kultur der Neuzeit... 2572. Begriff: demokratische Legitimität einer Verfassung 260

a) Verfassung 261aa) Verfassung im formellen und materiellen Sinn; Verfassungsgesetz.. 261bb) Verhältnis Verfassung - Staat 262

b) Legitimität 263aa) Legitimation (Legitimierung) 264bb) Legitimität (einer Verfassung): Anerkennung oder Anerkennungs-

würdigkeit? 265(1) Anerkennung einer politischen Ordnung 266(2) Anerkennungswürdigkeit einer politischen Ordnung? 266(3) Konsequenz: Einheit von empirisch-soziologischem und nor-

mativem Legitimitätsbegriff mit kulturell begrenztem Gel-tungsanspruch 268(a) Normativer Legitimitätsbegriff 269(b) Kulturell eingebundener Legitimitätsbegriff 270

c) Demokratie 271aa) Ausgangspunkt der Begriffsbestimmung 271

(1) Verfassungstranszendentes Strukturprinzip? 271(2) Kulturoptimismus und revolutionäre Verfassunggebung? 276(3) Ergebnis 277

bb) Etymologischer Ursprung des Demokratiebegriffs: kratos und demos..278(1) Herrschaft (kratos) und Selbstbestimmung 278

(a) Herrschaft als politische Selbstbestimmung 278(b) Innerkonstitutionell: demokratische Legitimität der Regie-

rungsform 280(c) Vor- und extrakonstitutionell: demokratische Legitimität

der Staatsform 280(d) Bezugspunkt: Staats- und Regierungsform 281

(2) Volk (demos) als Herrschaftsträger 281(a) Innerkonstitutioneller Herrschaftsträger: Mehrheit des

demos 281(aa) Demos: Aktivbürgerschaft 282(bb) Mehrheitsprinzip und Minderheitenschutz 283

(b) Vor- und extrakonstitutioneller Herrschaftsträger: Rück-griff auf das geistig-kulturelle Erbe 285

d) Inhalt des Gesamtbegriffs der demokratischen Legitimität einer Verfassung. 286

III. Ausprägungen der demokratischen Legitimität einer Verfassung 287L Differenzierung: formelle und materielle Legitimität 2872. Formelle Legitimität 288

a) Verzichtbarkeit der formellen Komponente? 288aa) Demokratische Legitimität einer oktroyierten Verfassung? 289

2 Stückrath

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1 g Inhaltsverzeichnis

bb) Formelle Erfordernisse als Institutionalisierung aktiven Konsenses . 290b) Legitimation durch Verfassunggebungsakt 292c) Wertigkeitsmodell? 2 9 3

aa) Stufe 0: Verfassungsoktroy 294bb) Stufe 1: Wahlen zu einer Constituante 294

(1) Typus 294(2) Zwischenformen 295

cc) Stufe 2: Akklamierendes Plebiszit über Parlamentsentwurf 296(1) Typus 296(2) Zwischenformen 297

dd) Stufe 3: Wahlen zu einer Verfassungsentwerfenden Versammlungmit anschließendem Plebiszit 298(1) Typus 298(2) Zwischenformen 298

ee) Ergebnis: Dreistufenmodell 2993. Materielle Legitimität: demokratische Verfassungsinhalte und Akzeptanz .... 299

a) Demokratische Verfassungsinhalte 299aa) Naturrechtliche Überformung: freiheitliche Menschenrechtsdemo-

kratie als Korrektiv der Omnipotenz der verfassunggebenden Gewalt. 300(1) Korrektiv: Freiheit durch Verkürzung von Freiheit? 301

(a) Struktureller Verlust unbegrenzter individueller Freiheit... 301(b) Entfaltung der politischen Freiheit im politischen Kom-

promiß der volonte generale 302(2) Korrektiv: Verfassungswerte spezifisch westlich-kultureller

Prägung? 302(a) Naturrechtlicher Kernbestand an Menschenrechten 303(b) Spezifisch-westliche Verfassungswerte? 304

(aa) Festgefügter abendländischer Wertekanon? 305(bb) Werterelativismus zwischen Offenheit und Rechts-

tradition 306(cc) Werterelativismus im Zeichen völkerrechtlicher Vor-

gaben 309(dd) Theorie des rationalen Diskurses der Gerechtigkeit.... 311

[1] Diskurs der offenen Gesellschaft der Verfas-sungsinterpreten 311

[2] Toleranz als Voraussetzung rationalen Diskurses. 313[3] Vermeidung der Dogmatisierung des Irrtums 314

(3) Ergebnis 317bb) Demokratie als Hüterin der Menschenrechte 317

(1) Kulturelle Verbindung von Demokratie und Menschenrechten. 317(2) Begrenzung des demokratischen Diskurses durch Grundrechte

des westlichen Verfassungsstaates? 320(3) Demokratie nur als Hüterin der Bürgerrechte? 321

b) Akzeptanz 324aa) Akzeptanz als staatstheoretische Kategorie 325bb) Bezugspunkt von Akzeptanz 325cc) Akzeptanzbedarfeiner Verfassung und die Meßbarkeit von Akzeptanz. 326

(1) Meßbarkeit: Akzeptanzindikatoren und Demoskopie 326(2) Akzeptanzbedarf einer Verfassung 327

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Inhaltsverzeichnis 19

(a) Absolute Standards? 327(b) Minimum: 50%-Grenze 328(c) Zweidrittelmehrheit im Zeichen politischer Kultur 328

dd) Nach Verfassunggebung: Problem der Akzeptanzsicherung 329

IV. Konsequenzen für die demokratische Legitimität einer deutschen Verfassung 3301. Demokratische Legitimität des Grundgesetzes 331

a) Legitimität des Grundgesetzes vor der Wiedervereinigung 331aa) Verfassungslegitimität? 331bb) Legitimität eines Provisoriums 332

b) Legitimität des Grundgesetzes nach der Wiedervereinigung 332aa) Für Gebiet und Bürger der alten Bundesrepublik 332

(1) Formelle Legitimität 332(2) Materielle Legitimität 333

(a) Bezugspunkt: Verfassungsinhalte und Akzeptanz 333(b) Demoskopie als Akzeptanzindikator? 333(c) Demoskopische Befunde 335

bb) Für Gebiet und Bürger der alten DDR 336(1) Formelle Legitimität 336(2) Materielle Legitimität 337

cc) Ergebnis 3392. Legitimität einer das Grundgesetz ablösenden Verfassung 340

Ausblick 342

Zusammenfassende Ergebnisse und Thesen 343

I- Ergebnisse zu Teil 1 343

II. Ergebnisse zu Teil 2 345

III. Ergebnisse zu Teil 3 350

IV Ergebnisse zu Teil 4 355

Literaturverzeichnis 360

Sachregister 387