analytische anwendung substituierter selenoniumsalze

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ZIEGLEI~U. t~IEDEL: Analyr Anwendung substituierter Selenoniumsalze. II 291 Analytische Anwendung substituierter Selenoniumsalze II. Mitteilung Extraktive Isolierung yon Queeksilber als Triphenylselenoniumehloromercurat (II) ZIEGLER und ~NILS-PETER RIEDEL Anorganisch-Chemisches Institut der Universit~t GSttingen Eingegangen am 13. M~irz 1965 Summary. Extractive isolation of mercury as [(C6Hs)aSe][HgC14] permits the determination of 10 #g of Hg 2+ as colloidal HgS in non-aqueous phase (CH2C]2). Auger den bereits besehriebenen Selenoniumsalzen komplexer Ubergangs- metalls~uren 1 k6nnen solehe der komplexen Rhodano-, Jodo-, Bromo- und Chloros/~uren des Queeksilbers(II) aus wggrigen LSsungen gef~llt werden. Das Triphenylselenonium-tetraehloromereurat(II) [(CGHs)3Se ]- [}IgC14] (F 257~ ist ebenso wie die erstgenannten ~ereurate(II) in organisehen L6sungsmitteln (z.B. Ctt~C12) leieht 16slieh. Hierdureh wird die Abtrennung ab 10/tg Queeksilber yon anderen Ubergangsmetallen erm6glieht (Verteilungskoeffizient ~ 100). Die Aeidits kann hierbei in weiten Grenzen (pI-I 5 bis 5~ an konz. Salzs~ure) variieren. ArbeitsvorsehrHt zur Extraktion. 25 ml der deutlieh salzsauren ProbelSsung, die 10--200 ,ug Hg enthalten, werden im Schfitteltrichter mit 5 ml 10~ NaC1- LSsung und 1 ml 5~ w~Briger L6sung yon Triphenylselenoniumchlorid* ver- mischt. Man extrahiert mit 10 ml CNpC12 und lgBt die nichtwgBrige Phase dutch ein kleines Filterflocken-Stopffilterab. Dann schiittelt man mit 5 ml CHpC12nach und spiilt hiermi~ das Stopffilter. Die photometrische Bestimmung des Quecksilbers kann hierbei in nichtw~Lgriger Phase als kolloidales HgS bei 340 nm in Quarzkiivetten vorgenommen werden. Dabei dient H~S als Fi~llungsmittel und Kollodium als Schutzkolloid. Die Abnahme der Farbintensiti~t betr~gt 1,5~ rain. Man miBt 10 rain nach Beendigung des Einleltens yon ItpS, welcher in zwei Waschflaschen bei niedrigem Pegel mit schwach natronalkalischem Wasser gewaschen wird. Dieses ist 5frets zu erneuern. A_us der genarmten Arbeitsweise, bei der mitextrahierte !s als Sulfide gefiillt werden wiirden, wird die Trennspezifit~Lt deutlich. Die Eichkurve fiir ttgS folgt nicht dem Lambert-Beerschen Gesetz, ist aber im Bereich 100--200/~g Hg/25 ml CHpCI~ fast geradlinig. Arbeitsvorschrift zur Photometrie. Die naeh obiger Vorsehrift gewonnene nicht- w~Brige Phase wird im MeBkolben yon 25 ml Inhalt mit 7 ml Methanol und danach mit 3 ml 1% iger KollodiumlSsung vermischt. Nach gutem Durchschiitteln ffill~ man mit Methylenchlorid his zur Marke auf, und leitet durch eine Glascapillare (1 mm Lumen) 2 rain einen gelinden HpS-Strom ein. Ebenso behandelt man einen I~lindansatz, gegen den man bei 4 cm Schichtdicke und 340 nm 10 rain nach Beendi- gung der HgS-FS,11ung photometriert. * Lieferbar dutch die Fa. Dr. F. Sartorius, 3401 Rauschenwasser bei GSttingen.

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Page 1: Analytische Anwendung substituierter Selenoniumsalze

ZIEGLEI~ U. t~IEDEL: Analyr Anwendung substituierter Selenoniumsalze. I I 291

Analytische Anwendung substituierter Selenoniumsalze II . Mitteilung

Extrakt ive Isol ierung yon Queeksi lber als

Triphenylse lenoniumehloromercurat ( I I )

�9 ZIEGLER und ~NILS-PETER RIEDEL

Anorganisch-Chemisches Institut der Universit~t GSttingen

Eingegangen am 13. M~irz 1965

Summary. Extractive isolation of mercury as [(C6Hs)aSe][HgC14] permits the determination of 10 #g of Hg 2+ as colloidal HgS in non-aqueous phase (CH2C]2).

Auge r den bere i ts besehr iebenen Selenoniumsalzen komplexe r Ubergangs- meta l l s~uren 1 k6nnen solehe der komplexen Rhodano- , Jodo- , Bromo- und Chloros/~uren des Queeksi lbers( I I ) aus wggr igen LSsungen gef~llt werden. Das Tr ipheny l se l enon ium- te t r aeh lo romereu ra t ( I I ) [(CGHs)3Se ]- [}IgC14] (F 257~ is t ebenso wie die e r s tgenann ten ~ e r e u r a t e ( I I ) in organisehen L6sungsmi t t e ln (z.B. Ctt~C12) le ieht 16slieh. H ie rdu reh wird die A b t r e n n u n g ab 10/ tg Queeksi lber yon anderen Ubergangsmeta l l en erm6gl ieht (Vertei lungskoeff izient ~ 100). Die Aeid i t s k a n n hierbei in wei ten Grenzen (pI-I 5 bis 5~ an konz. Salzs~ure) vari ieren.

ArbeitsvorsehrHt zur Extraktion. 25 ml der deutlieh salzsauren ProbelSsung, die 10--200 ,ug Hg enthalten, werden im Schfitteltrichter mit 5 ml 10~ NaC1- LSsung und 1 ml 5~ w~Briger L6sung yon Triphenylselenoniumchlorid* ver- mischt. Man extrahiert mit 10 ml CNpC12 und lgBt die nichtwgBrige Phase dutch ein kleines Filterflocken-Stopffilter ab. Dann schiittelt man mit 5 ml CHpC12 nach und spiilt hiermi~ das Stopffilter. Die photometrische Bestimmung des Quecksilbers kann hierbei in nichtw~Lgriger Phase als kolloidales HgS bei 340 nm in Quarzkiivetten vorgenommen werden. Dabei dient H~S als Fi~llungsmittel und Kollodium als Schutzkolloid. Die Abnahme der Farbintensiti~t betr~gt 1,5~ rain. Man miBt 10 rain nach Beendigung des Einleltens yon ItpS, welcher in zwei Waschflaschen bei niedrigem Pegel mit schwach natronalkalischem Wasser gewaschen wird. Dieses ist 5frets zu erneuern. A_us der genarmten Arbeitsweise, bei der mitextrahierte !s als Sulfide gefiillt werden wiirden, wird die Trennspezifit~Lt deutlich. Die Eichkurve fiir ttgS folgt nicht dem Lambert-Beerschen Gesetz, ist aber im Bereich 100--200/~g Hg/25 ml CHpCI~ fast geradlinig.

Arbeitsvorschrift zur Photometrie. Die naeh obiger Vorsehrift gewonnene nicht- w~Brige Phase wird im MeBkolben yon 25 ml Inhalt mit 7 ml Methanol und danach mit 3 ml 1% iger KollodiumlSsung vermischt. Nach gutem Durchschiitteln ffill~ man mit Methylenchlorid his zur Marke auf, und leitet durch eine Glascapillare (1 mm Lumen) 2 rain einen gelinden HpS-Strom ein. Ebenso behandelt man einen I~lindansatz, gegen den man bei 4 cm Schichtdicke und 340 nm 10 rain nach Beendi- gung der HgS-FS,11ung photometriert.

* Lieferbar dutch die Fa. Dr. F. Sartorius, 3401 Rauschenwasser bei GSttingen.

Page 2: Analytische Anwendung substituierter Selenoniumsalze

292 J. IV[EY]~I~:

Die Trennungsspezif i t~t fiir 10--200 #g I tg 2+ is t charak te r i s ie r t durch die Verh~ltnisse tIg~+:Fe~+:Al~+:Co2+:Ni~+:Mn2+:Cu~+ = 1 :3000:1000: 5000:5000:5000:10000 bei Feh le rn yon ~2~ . Durch K u p f e r zcmen- t ie r tes Quecksi lber is t somi t le icht ~so]ierbar.

Zusammenfassung Die e x t r a k t i v e Isol ierung yon Quecksi lbermengen ab 10#g als [(C6I-Is)3Se]- [I-IgCla] ermSgl icht seine pho tomet r i sche Bes t immung als kol loidales I-IgS in Methylenchlor id .

Herr WOLFGA~G R ] ~ fiihrte die erforder]ichcn pr~parativen Arbeiten aus. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wit fiir die FSrderung der Arbeit dutch Sachbeihilfen.

Literatur 1 Zn~GL~R, IK., u. K. D. PO]~L: diese Z. 204, 413 (1964).

Privatdozent Dr. ~ . Zicgler, 34 GSttingen, Gosslcrstral]c 58c

Bestimmung yon kleinen Mengen Chlor in Brom iT. M E Y E R

Kontrollaboratorium der E. Merck AG, Darmstadt

Eingegangen am 10. M~rz 1965

Summary. A method is described for the determination of small amounts of chlorine in pure or extra pure bromine. Values from 0,001~ to 1~ C1 are detectable with high accuracy, or even from 0.001~ down to about 0.0002~ C1 with sufficient accuracy. The method is especially well suitable for routine tests. The procedure is based on the reaction of the chlorine contained in the bromine with bromide to form chloride. The chloride is determined by a differential potentiographic titration, after the excess bromine has been removed. Previously known procedures for determining chlorine in bromine are reported.

U n t e r den zahlre ichen bekann ten Methoden zur Be s t immung yon Chlor in Brom* finder sioh bisher kein Verfahren, d~s eine gen~ue B e s t i m m u n g yon Chlorgehal ten un te r 0,01~ erm6glicht . Der grSl~te Teil der in der L i t e r~ tu r beschr iebenen A n a l y s e n m e t h o d e n i s t zudem re l~t iv umst~ndl ich und ze i taufwendig und en t sp r ich t durchaus n ich t den loraktischen Bedfirf- nissen nach E infachhe i t der Verfahren. AuBer einer yon W~LFF ~7 und LAPP 3~ vorgeschlagenen kryoskoioischen Methode, die zwar eine d i rek te Chlorbes t immung in Brom ohne chemische Umse tzung ermSglicht , wegen ihrer ger ingen Genauigke i t ~ber nur ffir or ient ierende Ana lysen

* 1,2,11,20,22,23~25,26~30,33,41,47