von hannah jentgens, simon adams, philipp weber, wibke ellinghaus und irina klinger
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von Hannah Jentgens, Simon Adams, Philipp Weber, Wibke Ellinghaus und Irina Klinger
Gliederung
I. Zwecke der periodischen Erfolgmessung (Simon)
II. Buchhalterische Erfolgmessung (Wibke)
III. Problematik der Manipulation in der buchhalterischen Erfolgsmessung (Philipp)
IV. Erfolgsmessung über den Marktwert (Hannah)
V. Weiterführende Literatur und Ansatz sowie ein Beispiel (Irina)
Kontrolle und Schaffung von Anreizen
Information über die Ertragslage
Ausschüttungsbemessung
Besteuerung
Kontrolle und Schaffung von Anreizen
(Selbst -) Kontrolle der Unternehmensleitung
Motivation, möglichst hohe Periodenerfolge zu erzielen
Problem: Vernachlässigung langfristig orientierter Dispositionen
Information über die Ertragslage
Information über die Lage des Unternehmens an Außenstehende
Kapitalanleger als wichtiger Adressatenkreis
Ausschüttungsbemessung
Besonderheit für Unternehmen, deren Gesellschafter nur beschränkt für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften
Prinzip der vorsichtigen Gewinnermittlung
sog. Ausschüttungssperre
Besteuerung
Ermittlung des jährlichen Gewinns, der der Einkommenssteuer oder der Körperschaftssteuer unterliegt
besonderer Fall bei Kapitalgesellschaften
Allgemeines I und I
Besondere Behandlung von Aufwendungen
Materielle Investitionsgüter
Abschreibungsmethoden
Immaterielle Investitionsgüter
Beeinflussung des Periodenerfolgs
Imparitätsprinzip
Gründe
Allgemeines I
in der Praxis üblichste Methode zur Messung des Periodenerfolgs
nach HGB sind Kaufleute verpflichtet Bücher zu führen und diese in regelmäßigen Abständen (meist am 31.12.) mit einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung abzuschließen
Bilanz: Gegenüberstellung von Vermögensgegenständen und Schulden
G- und V-Rechnung: Gegenüberstellung von Aufwand und Umsatz einer Periode
Allgemeines II
grdsl. "Verrechnung" der Umsätze einer Periode mit den dazugehörigen Ausgaben
Gewinn wird in der Periode der wirtschaftlichen Entstehung erfasst ("Realisationsprinzip")
tatsächliches Auseinanderfallen von Periode des Umsatzes und des Aufwandes
Erreichung einer möglichst genauen Zuordnung durch verschiedene Regeln und Techniken innerhalb der Buchführung
Besondere Behandlung von Aufwendungen
Ausgaben eines Unternehmers für Waren werden erst bei Veräußerung der Ware als Aufwand erfasst
Ausgaben für die Herstellung eines Produktes werden erst bei Veräußerung des Produkts als Aufwand erfasst
erfolgswirksame Rückstellungen für noch zu erwartende Aufwendungen (z. B. für Garantieleistungen) werden bereits in der Periode der Veräußerung als Aufwand erfasst
Materielle Investitionsgüter
materielle Investitionsgüter: Verteilung der Ausgaben auf die Perioden der voraussichtlichen Nutzung
→ Technische Umsetzung: erfolgsneutrale Aktivierung mit den Anschaffungskosten und schrittweise Verminderung um den jeweiligen Abschreibungsbetrag
Abschreibungsmethoden
1.) linear: jährlich gleich bleibender Abschreibungsbetrag
Anschaffungskosten/Nutzungsdauer
2.) degressiv: jährlich fallende Abschreibungsbeträge
% - Satz * Restbuchwert am Ende der vorherigen
Perioden
Immaterielle Investitionsgüter
Beachte: immaterielle Investitionsgüter werden als sofortiger Aufwand in der Entstehungsperiode behandelt
Begründung: keine greifbaren, selbständig veräußerbaren Vermögensgegenstände (z. B. Know - How, Warenzeichen)
Beeinflussung des Periodenerfolgs
Beeinflussung des Periodenerfolges aufgrund verschiedener Wahlrechte und Ermessensausübungen
Wahlrecht bei Aktivierung bestimmter Kosten für die Herstellung von Fertigprodukten (z. B. anteilige Verwaltungskosten)
Wahlrecht hinsichtlich der Abschreibungsmethode bei materiellen Investitionsgütern
Ermessensausübung bei der Schätzung der voraussichtlichen Dauer der Nutzung eines Investitionsgutes
Imparitätsprinzip
Durchbrechung des Realisationsprinzips, wenn ein Verlust mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, aber noch nicht tatsächlich entstanden ist
technische Umsetzung:
→ Ansatz des betroffenen Vermögensgegenstandes mit dem gesunkenen Marktwert
→ Differenzbetrags zwischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und niedrigerem Marktwert mindert als Aufwand den Gewinn
Gründe
"Vorsichtsprinzip": vorsichtige Beurteilung von Erfolgs- und Vermögenslage eines Unternehmens
Gläubigerschutz: frühzeitige Minderung von Gewinnausschüttungen
→ unterlassene Ausschüttungen können in Folgeperioden nachgeholt werden
→ bereits ausgeschüttete Gewinnanteile können dagegen nicht zurückverlangt werden, wenn in späteren Perioden Verluste erwirtschaftet werden Information des Kapitalmarktes: Verhinderung der Möglichkeit zur
Ausnutzung der Situation des Unternehmens durch Marktakteure aufgrund von Insiderinformationen
Kontrolle der Unternehmensleitung: zeitnahe Aufdeckung falscher Entscheidungen und Konsequenzen für tatsächlich Verantwortliche
Allgemeine Problematik
Lösungsansätze
Problematik der Abschaffung des Ermessensspielraums
Problematik des erweiterten Einsatzes von Revisoren
Problematik der Einschränkung durch Revisoren
Allgemeine Problematik
Regeln sind sehr weit gefasst
ermöglichen einen Ermessensspielraum bei der Verlustantizipation
Verschleierung von Schwächen des Unternehmens
Verluste können bewusst in die Zukunft verschoben werden
Lösungsansätze
Abschaffung des Ermessensspielraumes
Ausweitung des Einsatzes von Revisoren
Einschränkung des Ermessensspielraumes durch Revisoren
Problematik der Abschaffung des Ermessensspielraums
elementar für die Verlustantizipation
Verlustantizipation ist wichtig für die frühzeitige Einschätzung von Fehlinvestitionen
Problematik des erweiterten Einsatzes von Revisoren
Informationsnachteil des Revisors
Einsatzfeld beschränkt sich auf die Überprüfung des Ermessensspielraums
Problematik der Einschränkung durch
Revisoren
Behinderung der Verlustantizipation
geschwächte Position durch Informationsnachteil
Überschreitungen werden selten erkannt und sind schwer nachzuweisen
Erfolgsmessung anhand des Marktwerts über den „Shareholder Value“
Unterschiede zwischen der buchhalterischer Erfolgsmessung und der Erfolgsmessung über den Marktwert
Kritik an der Erfolgsmessung über den Marktwert
Unternehmensbewertung
Erfolgsmessung anhand des Marktwerts über den „Shareholder Value“
Voraussetzung: Informationseffizienz des Marktes
→ Alle verfügbaren Informationen des Unternehmens müssen sich auf dem Markt niederschlagen
Folge: Kapitalanleger sind dazu in der Lage, den Aktienkurs zu bestimmen, indem sie nach Belieben und eigenem Ermessen Aktien kaufen und verkaufen.
Schwankungsprinzip des Kurses
Informationen über Misserfolge → Sinken des Kurses
Information über Erfolge → Steigen des Kurses
Bei Verschätzungen und unterschiedlichen Verhaltensweisen der Kapitalanleger
→ Regulierung durch Dispositionen anderer Markt-
teilnehmer
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Buchhalterische Erfolgsmessung: Informationen, die im Unternehmen verfügbar sind, werden von der Unternehmensleitung aufbereitet und dem Markt zugeleitet.
→ sind für die Kursbildung von großer Bedeutung; der Periodenerfolg wird gemessen
Erfolgsmessung über den Marktwert:
Es wird unterstellt, dass die Informationen auf dem Markt bereits vorhanden sind. Dazu gehören auch die Informationen, die nicht aus den Unternehmen selbst stammen.
→ der Periodenerfolg wird gemessen
Kritik an der Erfolgsmessung über den Marktwert
Der Marktwert ist eine subjektive Größe, die verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist, z.B. der Interpretation bestimmter Parteien aus deren jeweiliger Sicht oder der Daten, die durch die Unternehmensleitung zur Verfügung gestellt werden.
Kapitalmärkte sind nicht immer „informationseffizient im Sinne der Theorie“
→ Teilnehmer haben verschiedene Verhaltensweisen; sie interpretieren und entscheiden nicht immer rational (durch gegenseitige Beeinflussung, Einschätzungen, Erwartungen).
→ die Messung des Erfolges kann durch diese Kursausschläge erheblich verzerrt werden.
Unternehmensbewertung (Financial Fit)
Grundsätzliches: Unterscheidung zwischen Käufer- und Verkäufersichtweise. Da diese in der Regel nicht übereinstimmen, kommt es zu verschiedenen Kaufpreisvorstellungen, die aber auch aufgrund unterschiedlicher Verfahren der Bewertung zustande kommen können. Folgende Verfahren lassen sich unterscheiden:
→ Substanzwert
→ Zukunftserfolgswert
→ Markt-/Vergleichswert
Substanzwert
Was hat das Unternehmen?
Ein Unternehmenswert auf Basis eines Substanzwertes ergibt sich durch das Prinzip der Einzelbewertung von Vermögens- und Schuldenpositionen zu am Markt beobachtbaren Preisen
z.B.: Immobilien, Patente, Waren, Maschinen, Rohstoffe, menschliche Arbeitskräfte, Schulden
Zukunftserfolgswert
Er ergibt sich als Gegenwartswert (Barwert) der mit dem Unternehmen zukünftig erzielbaren geschätzten Erfolge (Zahlungsüberschüsse, Gewinne = künftige und unsichere Werte, die auf Schätzungen beruhen)
Bewertung: Zukunftsgewinne, reine Schätzung durch Analyse, Marktanteile, Aktien, Dividende
Markt-/Vergleichswerte
Sie lassen sich ableiten ...
... auf Basis der Marktwerte vergleichbarer börsennotierter Unternehmen oder
... auf Basis der Kaufpreise von vergleichbaren Unternehmenstransaktionen (Vergleichswerte)
weiterführende Literatur:
Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik; Wöhe/
Kußmaul;
Betriebswirtschaft für Führungskräfte; Busse von
Colbe, Coenenberg, Kajüter, Linnhoff
Weiterführender Ansatz: Value Reporting
Verdeutlichung am Beispiel der DaimlerChrysler AG
Weiterführende Literatur
„Grundzüge der Buchführung und Bilanztechnik“ von Günter Wöhe und Heinz Kußmaul, Vahlen 6. Auflage
Klassisches Lehrbuch
Schwerpunkte: die Grundsätze und genauen Techniken, gesetzliche Vorschriften und die wichtigsten Geschäftsvorfälle
Value Reporting
Instrument der Steuerung und Kommunikation zwischen Unternehmen und Anteilseignern
Zusatzberichterstattung über vergangene Wertschaffung, die zur Abschätzung zukünftiger Zahlungsströme benötigt wird und über die gesetzliche Berichterstattung hinausgeht
Motive eines Unternehmens, ein VR zu erstellen: →herkömmliche Berichterstattungen, z.B. der Jahresabschluss, sind nur vergangenheitsorientiert und berücksichtigen keine Kennzahlen die wertrelevant sind
→ mit VR Möglichkeit zukunftsorientierte Informationen
VR stellt das Instrument zur Erhöhung des SV dar; häufig wird das VR auch synonym für das SV- Reporting verwendet
Konzept von Müller
Da kein einheitliches Konzept existiert
Dieses gliedert sich in 3 Teilbereiche
→ Total Return Reporting: umfasst retrospektiv alle erzielten Erträge; enthält Angaben über die Aktienkursentwicklung und über ausgeschüttete Dividenden und Bezugsrechte
→ Value Added Reporting: alle Maßnahmen, die in Bezug auf den Shareholder Value ergriffen worden sind
→ Strategic Advantage Reporting: es werden auch nicht finanzielle zukunftsorientierte Angaben über Erfolgspotentiale gemacht, die für die Ermittlung zukünftiger Cash Flows (Zahlungen) eine Rolle spielen; Angaben zum Markt und Wettbewerb sowie zur Unternehmensstrategie und zu den Maßnahmen der Zielerreichung
Verdeutlichung am Beispiel der DaimlerChrysler AG
Fusion der Daimler-Benz AG und der Chrysler Corporation im Jahr 1998
Fusion erfolgte durch Aktientausch in Aktien des neuen Unternehmens, der DaimlerChrysler AG
Aufgrund sehr optimistischer Prognosen der Unternehmensleitung („Hochzeit im Himmel, „Welt-AG“ von Jürgen Schrempp, damaliger Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG) Betriebsgewinn von mehr als 10 Milliarden Euro und einer Rendite von 7% im ersten gemeinsamen Geschäftsjahr 1999
Zusammenhang Shareholder Value
Unternehmenspolitik war auf Shareholder Value angelegt, d. h. den Kurswert der Aktien und damit den Marktwert des Gesamtunternehmens zu maximieren
Umfassend wird darunter eine langfristige Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit und des Profits verstanden.
Nicht allein eine kurzfristige Steigerung des Börsenkurses, was hier vorliegt
Verluste auf dem amerikanischen Markt
→ CO2–Emissionen
→ hoher Benzinpreis
Verschuldung von Chrysler (bereits vor Fusion)
Einbruch der Aktie
Probleme bei Hauptmarke Mercedes Benz
Verkauf der Chrysler-Group 2007
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