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Post on 05-Apr-2015
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TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Hauptseminar:
Was sind politische Werte?
Beobachtungen
Deutschland hat eine ‘wertgebundene’ Ordnung
Parteien ‘stehen für’ bestimmte politische Werte
beim persönlichen Handeln richtet man sich ‚nach seinen Werten‘.
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Fragen: • Was meinen wir genau, wenn wir von einem ‚Wert‘ reden – und zwar als von einer offensichtlich praktisch nicht unwichtigen Sache?• Was heißt es, für Werte zu ‚stehen‘ oder sie ‚in Geltung zu halten‘?
Ziel des Hauptseminars: klären, • was im Zusammenhang mit Politik / politischer Ordnung genau gemeint sein mag, wenn von ‚politischen Werten‘ die Rede ist; • wie im Bereich des Politischen mit Werten ‚umgegangen‘ wird.
Themenbereiche
Wie können wir über Werte sprechen, ohne immer schon gleich Behauptungen darüber zu formulieren, was ‚wirklich ein Wert ist‘; d.h.: Was wäre eine nützliche Beschreibungssprache / Metasprache im Wertediskurs?
Wo ‚kommen Werte her‘? Sind sie ‚einfach ausgedacht‘ bzw. ‚reine Konventionen‘ – oder haben sie eine Grundlage ‚in der Wirklichkeit selbst‘ Möglichkeiten u.a.: ‚Werte als wirklichkeitsprägende Ideen‘ im Sinn Platons; Werte
als göttliche Gebote; Werte als ontogenetische Apriori und phylogenetische Aposteriori …
Wie wird in politischen Diskursen / Debatten mit Werten / Rekursen auf Werten umgegangen? (z.B. in Parlamentsdebatten, Leitartikeln, Streitschriften, Parteiprogrammen …) Analysefragen u.a.: Wie werden Werte formuliert / attackiert? Welche empirischen und
logischen Fehler treten in Diskursen / Kontroversen über Werte auf? In welchem Verhältnis stehen ‚logische Struktur‘ und ‚rhetorische Funktionalität‘ von Wertbehauptungen?
Wie wird im politischen Streit dafür gesorgt, dass Werte in Geltung bleiben? Analyse von Kontroversen um ‚politische Korrektheit‘ anhand des analytischen Konzepts der
‚politics of reality‘
= Themen für Seminarvorträge
Weiteres Vorgehen
Klärung des Stellenwerts normativer Aussagen / normativer Forschung in der PolitikwissenschaftWiederholung von Stoff aus dem
Wissenschaftstheorieteil der Methodenvorlesung
Einführung in eine wissenschaftstheoretische Beschreibungssprache für WerteDozentenvortrag
Vergabe der Themenanhand Folie / Seminarplan
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
erster Schritt:
Der Stellenwert normativer Aussagen / normativer Forschung in der
Politikwissenschaft
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Aussagen
entstehen dadurch, dass Begriffe miteinander verknüpft und dabei Behauptungen über die Beschaffenheit von Sachverhalten aller Art aufgestellt werden.
werden sehr stark durch die Eigenart jener Begriffe geprägt, die in ihnen verknüpft werden und jene Perspektive einrasten, in der eine Aussage ihren Referenten erfasst
können irgend etwas zwischen wahr und falsch sein, und zwar ... zwischen empirisch wahr … falsch zwischen logisch wahr … falsch
lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunktengliedern, von denen einige besonders wichtig sind für die
Frage, wie man den empirischen Wahrheitsgehalt einer Aussage feststellen kann !
Verknüpfung von Begriffen AussagenVerknüpfung von Aussagen Theorien
Aussagenlogik, Prädikatenlogik
‚Theoriehaltigkeit‘
schon von Begriffen!
= entscheidendes
Merkmal von Aussagen Falsifizierbarkeit,
Verifizierbarkeit
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Für Wissenschaft und Forschung interessante Aussagen
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Beschreibungen von Inhalten,Prozessen und Strukturen
Wenn/Dann-Aussagen (‚korrelative Aussagen‘)
Erklärungen (‚kausale Aussagen‘)PrognosenWerturteileHandlungsanweisungen
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Werturteile Werden gefällt über gleich welche Inhalte, Prozesse und
Strukturen sowie deren ZusammenhängeBeispiel: „Der in Deutschland bestehende Pluralismus ist gut, weil
praktizierte Vielfalt der Unterschiedlichkeit von Menschen auch in diesem Land angemessen ist!“
Folgendes ist die logische Struktur eines Werturteils: empirische Aussage über das Vorliegen des zu bewertenden
Sachverhalts z.B.: In Deutschland besteht Pluralismus, d.h. praktizierte Unterschiedlichkeit
Verweis auf einen Wertmaßstab ( normative Theorie), der angibt, warum was gut bzw. schlecht ist
z.B.: „Lies doch in Fraenkels Pluralismusteorie nach, welche Gründe dafür sprechen, dass praktizierte Unterschiedlichkeit gut ist!“
Argument, welches diesen Wertmaßstab auf jenen Sachverhalt bezieht z.B: „Im Licht von Fraenkels Argumentationen, zeigt sich, dass ...“Achtung: Man kann nur prüfen, ob die Bestandteile eines Werturteils empirisch
und logisch wahr sind. Die Wahl des Wertmaßstabes ist eine Entscheidung, auf die sich der Begriff der Wahrheit nicht anwenden lässt!
Genau durch solche Überprüfungen des empirischen und logischen Wahrheitsgehalts der Bestandteile eines Werturteils wird aber über den ‚gesunden Menschenverstand‘ hinausgegangen! ( = Wissenschaftlichkeit)
Problem: häufige Lückenhaftigkeit und Intransparenz dieser logischen Struktur
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Beispiel: „In unserem Land soll das Mehrheitswahlrecht eingeführt werden, damit es klare Regierungsmehrheiten gibt!“
Logische Struktur: Wenn/Dann-Aussage: „Wenn Mehrheitwahlrecht, dann
gibt es eine klare Regierungsmehrheit!“ Werturteil zur Dann-Komponente: „Es wäre – auch in
unserem Land – gut, stets eine klare Regierungsmehrheit zu haben!“
‚normative Aufladung‘ der Wenn-Komponente: „In unserem Land soll das Mehrheitswahlrecht eingeführt werden!“
Handlungsanweisungen
Achtung: Man kann nur prüfen, ob die Bestandteile einer Handlungsanweisung empirisch und logisch wahr sind. Die Wahl des Wertmaßstabes und der herangezogenen Wenn/Dann-Aussagen sind Entscheidungen, auf die sich der Begriff der Wahrheit nicht anwenden lässt!
Genau durch solche Überprüfungen des empirischen und logischen Wahrheitsgehalts der Bestandteile eines Werturteils wird aber über den ‚gesunden Menschenverstand‘ hinausgegangen! ( = Wissenschaftlichkeit)
TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof. Dr. Werner J. Patzelt
empirische vs. normative Aussagen
empirische Aussagen sind … Beschreibungen
Wahrheitsgehalt ist leicht verifikationistisch zu überprüfen Wenn/Dann-Aussagen
Wahrheitsgehalt ist mehr oder minder leicht verifikationistisch oder falsifikationistisch zu überprüfen
Erklärungen Wahrheitsgehalt ist mitunter schwierig zu überprüfen
Prognosen Wahrheitsgehalt ihrer Teilaussagen ist mitunter schwierig zu überprüfen Wahrheitsgehalt insgesamt ist leicht zu überprüfen, aber natürlich nur im
Nachhinein und nicht zu einem Zeitpunkt, da es wichtig wäre, den Wahrheitsgehalt zu kennen
normative Aussagen sind … Werturteile
Nur der Wahrheitsgehalt der meisten Teilaussagen ist mehr oder minder schwierig zu überprüfen; als ganze sind Werturteile nicht wahrheitsfähig
Handlungsanweisungen Nur der Wahrheitsgehalt der meisten Teilaussagen ist mehr oder minder
schwierig zu überprüfen; als ganze sind Handlungsanweisungen nicht wahrheitsfähig
Alle diese Aussagen können entlang wissenschaftlicher Verfahrensregeln weniger fehlerträchtig formuliert werden, als dies allein mittels des gesunden Menschenverstandes möglich wäre!
= Ziel von Wissenschaft
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Werte und Werturteile in der Wissenschaft = abwegige Kontroversen !
Mein Rat:
= Kern des ‚Werturteilsstreits‘1. Ist Wissenschaft ‚wertfrei‘?
Nein, denn … der Zweck von Wissenschaft ist selbst ein Wert Wissenschaftler wollen oft gerade durch ihre wissenschaftliche Arbeit verschiedenen Werten dienen
2. Kann Wissenschaft Werte erforschen? Ja, warum denn eigentlich nicht? Und tut sie doch auch, etwa in der Wertwandelsforschung!
3. Wie soll man im Lauf des Forschungsprozesses mit Werturteilen umgehen? Man soll Werturteile unterlassen, denn …
sie besagen ohnehin nichts darüber, ob ein Gedankengang logisch korrekt oder unrichtig bzw. eine empirische Aussage wahr oder falsch ist. Sie sind also ganz einfach überflüssig.
sie stören leicht die Kooperation mit anderen, welche den gemeinsamen Untersuchungsgegenstand zwar anders bewerten als man selbst, abgesehen davon aber auch keine anderen Kriterien zur Überprüfung des logischen und empirischen Wahrheitsgehalts von Aussagen verwenden (= Sinn des ‚Gebots der Werturteilsfreiheit‘)
4. Kann Wissenschaft Werturteile (= normative Aussagen) erarbeiten? nein, falls damit gemeint sein sollte, es gehe um ‚empirisch wahre‘ Werturteile.
Die Kategorie der ‚empirischen Wahrheit‘ lässt sich nämlich – anders als die der ‚logischen Wahrheit‘ – nicht auf normative Aussagen anwenden: Es führt kein Weg vom IST zum SOLL.
ja, falls damit gemeint sein sollte, es gehe ‚nur‘ um die Formulierung von Aussagen, die jenen überlegen sind, die man schon auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes formulieren kann.
Werturteile sind sehr komplexe Argumente, die immer auch auf empirische Aussagen gegründet sind. Also ist das Risiko groß, dass es hier auch zu empirisch falschen Aussagen und zu logisch unrichtigen Schlüssen kommt. Darum ist nicht einzusehen, warum man ausgerechnet bei einer so wichtigen Aussagenklasse wie den
Werturteilen darauf verzichten sollte, über die Grenzen der Leistungsfähigkeit des ‚gesunden Menschenverstandes‘ hinauszugehen!
zweiter Schritt:
Einführung in eine wissenschaftstheoretische
Beschreibungssprache für Werte
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dritter Schritt:
Themenvergabe (nach der folgenden Übersicht zu den Seminarthemen und
den Aufgaben von Referent und Diskutant)
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Themenfeld I:
Wo ‚kommen Werte her‘? Sind sie ‚einfach ausgedacht‘ bzw. ‚reine Konventionen‘ – oder haben sie eine Grundlage ‚in der Wirklichkeit selbst‘ Werte in Platons politischer Philosophie Werte in der politischen Theorie des Christentums naturrechtliche Wertbegründungen Werte in evolutionsbiologischer Sicht
Aufgaben des Referenten: Nachzeichnung der Argumente zur entsprechenden Wertbegründung Referieren der zentralen Einwände gegen die jeweilige
wertbegründende Argumentation Formulierung einer mit klarer Begründung versehenen persönlichen
Position zu den jeweiligen Pro- und Kontraargumentationen
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Themenfeld II:
Wie wird in politischen Diskursen / Debatten mit Werten / Rekursen auf Werten umgegangen? (z.B. in Parlamentsdebatten, Leitartikeln, Streitschriften, Parteiprogrammen …) Frieden als Wert (v.a.: Debatten zur NATO-Nachrüstung) Freiheit als Wert (v.a.: Debatten zur Westintegration der BRD) Gleichheit als Wert (v.a.: Debatten zu den Parteiprogrammen der SPD) Soziale Gerechtigkeit als Wert (v.a.: Debatten um die Agenda 2010) Demokratie als Wert (v.a.: Debatten um die Reaktion des Staates auf die
Aktivitäten der RAF [Rote Armee Fraktion])
Aufgaben des Referenten: Ausfindigmachen und Auswertung der relevanten Texte Nachzeichnung, wie der entsprechende Wert formuliert, begründet, in ihm
‚Geltung‘ verleihende Kontexte gerückt wird Analyse der ‚Mechanik‘ bzw. ‚Strategie‘ des wertbezogenen Argumentierens
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Themenfeld III:Wie wird im politischen Streit dafür gesorgt, dass Werte in Geltung bleiben bzw. ihre Konkurrenten nicht zur Geltung kommen? Ausgrenzung von rechtsextremistischen Positionen Ausgrenzung von linksextremistischen Positionen Ausgrenzung von islamistischen Positionen Ausgrenzung von christlichen Positionen Ausgrenzung von (neo-) liberalen Positionen Ausgrenzung von anarchistischen Positionen Ausgrenzung von terroristischen Positionen
Aufgaben des Referenten: Ausfindigmachen einschlägiger Fallbeispiele Ausfindigmachen und Auswertung der für ihr Verständnis relevanten Dokumente Analyse der im Streit um die Geltung der jeweils bestrittenen / umstrittenen / verteidigten
Werte genutzten ‚politics of reality‘ – und zwar nicht nur der diskursiven, sondern auch der ‚handfesteren‘ Durchsetzungsmethoden
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TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt
‚politics of reality‘
dienen der Geltungssicherung der einen Wirklichkeits(konstruktion) in Auseinandersetzung mit den Geltungsansprüchen konkurrierender Wirklichkeiten und ihrer Konstrukteure
umfassen die basalen Ethnomethoden der Interpretationsverfahren, Darstellungstechniken und szenischen Praktiken
gliedern sich in die … Vorfeldmethoden (Sozialisation,
Absicherung von ablaufendenReflexivitätsprozessen)
Entproblematisierungsmethoden Ausgrenzungsmethoden
Das alles dient dazu, u.a. spezifische
Stimmungen, Atmosphären, Milieus,
soziale Strukturen, institutionelle und
kulturelle Ordnungen usw. gegen ihre
Alternativen und Konkurrenten in Geltung
und Wirkung zu halten!
= reale Wirkungsweise eines ‚epimemetischen Systems‘ im Alltag der von ihm ‚Gesteuerten‘
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Methoden der Absicherung ablaufender Reflexivitätsprozesse
Routinemäßige Nicht-Herstellung von Transparenz bezüglich der Zusammenhänge zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen
Routinemäßiger Verzicht auf abweichende Deutungen
Routinemäßige Einführung von ‚normalisierenden intervenierenden Variablen‘
Routinemäßige Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft
Routinemäßige Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich anhand der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt
Routinemäßige Beseitigung von Falsifikationschancen
Routinemäßige Interpretation von Wirklichkeitsmerkmalen aller Art nur im Einklang mit den eigenen Interessen
Routinemäßiger Verzicht auf neuartige Sprechweisen
= Absicherung von spezifischen Stimmungen,
Atmosphären, Milieus, sozialen Strukturen,
institutionellen und kulturellen Ordnungen …
Absicherung eines verläßlich erwartbaren Nexus zwischen Zeichen(mittel) und Anschlußpraxis
‚Vorfeldmethoden‘:
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Entproblematisierungsmethoden
Dienen dem ‚Nachweis‘, daß im Grunde eben nur Mißverständnisse hinsichtlich der ‚doch gemeinsamen Wirklichkeit‘ vorlägen, es also eigentlich kein ‚echtes Problem‘ konkurrierender Durchsetzungsansprüche verschiedener Wirklichkeiten zu lösen gilt
Verlangen ihren Anwendern geistig ziemlich viel ab. Darum: meist rasch substituiert durch die Ausgrenzungsmethoden wenn verwendet: Zeichen ziemlicher Kultiviertheit und eines trotz
aller konkurrierenden Wahrheitsansprüche ziemlich verläßlich weiterhin zu bewirkenden Bestands gemeinsamer Wirklichkeitselemente
Einzelmethoden: Einigung darauf, daß letztlich nur verschiedene Betrachtungs-
perspektiven vorliegen (etwa: Fachmann/Laie; Praktiker/Theoretiker ...)
Einigung darauf, daß man wohl unterschiedliche Sachverhalte vor Augen hat und darum ‚eigentlich gar kein Problem besteht‘
‚Konversion‘ eines ‚abweichend Denkenden‘
= Absicherung von spezifischen Stimmungen, Atmosphären, Milieus, sozialen Strukturen, institutionellen und kulturellen Ordnungen …
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Ausgrenzungsmethoden
kommunikative Deprivation
strategische Kontextbildung
Degradierung
Liquidierung nur kommunikativ auch physisch
Störer einer Liturgie oder eines ‚politisch korrekten Diskurses‘ werden zum Schweigen gebracht.
von Abweichlern wird – auch mittels Medienkampagnen – systematisch gezeigt, daß sie in allen wichtigen Aspekten von den ‚Normalformen‘ der Ethnie abweichen und darum eine Bedrohung für die Aufrechterhaltung eigener Identität und Wirklichkeit sind
‚Herunterputzen vor anderen‘, Rufmord, Schauprozesse …
ums Amt oder die öffentliche Rolle bringen
für geistig verwirrt erklären und in eine Irrenanstalt einweisen
einsperren, verbannen; Schriften auf den Index setzen
umbringen
anzuwenden gegen die Störer
spezifischer Stimmungen, Atmosphären, Milieus …
Konzepte Beispielsserie:
seminardienliche Aufgaben
Referent (30 Minuten)
formuliert eine klare, seinen Themenbereich gut abdeckende Fragestellung und beantwortet sie systematisch
stellt seine Einsichten in das im Lauf des Seminargeschehens entstehende Gesamtbild der Seminarthematik
ist dabei so anschaulich wie möglich (Strukturgrafiken, mit Markierungen versehene Textauszüge usw.)
Diskutant (10 Minuten)
prüft und beurteilt, wie gut der Referent die erstgenannte, zentrale Aufgabe erfüllt hat
führt vor, wie die zweitgenannten Aufgabe anders oder gar besser hätte erfüllt werden können
Vergleicht die referierten Einsichten mit schon in anderen Referaten erzielten Einsichten und versucht, zu verallgemeinerbaren Aussagen zu gelangen
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