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Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Foto: Jens Schiller
TEEB Deutschland – der politische Ansatz
Dr. Burkhard Schweppe-Kraft Fachgebiet „Recht und Ökonomie“
Welchen Wert hat der Wald, Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Hintergrund der deutschen TEEB-Studie „Naturkapital Deutschland“
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Ergebnisse der internationalen TEEB-Studie
Angestoßen von den Umweltministern der G8+5-Staaten auf Initiative von Deutschland und der EU, 2007
Ziel: Ein „Stern-Report“ für die Biodiversität
Für ein Naturschutzthema extrem hohe Aufmerksamkeit in der Presse Fortführung des Themas auf europäischer und internationaler Ebene durch EU- Biodiversitätsstrategie, UNEP, CBD, IPBES, Weltbank: WAVES-Projekt, UNSTATS: Standard for Environmental Economic Accounting: Ecosystem Accounts
Ergebnisse:
Globale Zahl: 7% Verlust an Volkseinkommens-äqivalent in 2050 (ca. 0,14 % jährlich) Viele Negativbeispiele für Naturnutzungen: private Gewinne Verluste für die gesamte Gesellschaft Viele Positivbeispiele für Synergien: Naturverträgliche Nutzung Gewinne für die Gesellschaft
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Maßnahme 5 („Action 5“) Verbesserung der Kenntnisse über Ökosysteme
und Ökosystemdienstleistungen in der EU.
Target 2: • Bewertung und Kartierung des Zustands der
Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen bis 2014. • Förderung der Einbeziehung dieser Werte in die
Rechnungslegungs- und Berichterstattungssysteme.
EU – Biodiversitätsstrategie 2020
Ziel für 2020 (übergeordnet)
Aufhalten des Verlustes an biologischer Vielfalt und der Verschlechterung der Ökosystemdienstleistungen in der EU und deren weitestmögliche Wiederherstellung […].
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
WAVES – Eine erweiterte Vermögensbilanzierung
WAVES (Weltbank): Wealth Accounting and the Valuation of Ecosystem Services Internationale Initiative zur Einbeziehung von Ökosystemdienstleistungen
und anderen natürlichen Ressourcen in die Vermögensbilanzierung
Berücksichtigung von Naturkapital, Humankapital sowie Sozialkapital („Moving beyond GDP“)
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
„Ökosystemleistungen“ nach Millenium Ecosystem Assessment
Provisioning services / Bereitstellende Leistungen
z.B. Klimaregulierung, Hochwasserschutz, Filterng und Abbau von Schadstoffen (Luft, Boden, Wasser)
Cultural services / kulturelle Leistungen
z.B. Ästhetik, Erholung, spirituelle Bedeutung, Wissensbasis, (ethischer Wert?)
Regulating services / Regulationsleistungen
z.B. Nahrung, Trinkwasser, Holz, Fasern, Brennstoffe
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„Leistungen des Naturhaushalts“ „Wohlfahrtsfunktionen des Waldes“ „Multifunktionalität der Landwirtschaft“
Verwandte Konzepte:
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Was ist neu am Konzept der Ökosystemleistungen
► Ökosystemleistungen wurden auch bisher schon von verschiedenen naturwissenschaftlichen, wirtschaftlichen und planerischen Disziplinen betrachtet
Natürliche Produktionsbedingungen, negative oder positive externe Effekte, Wohlfahrtswirkungen des Waldes, Landschaftsfunktionen, Naturraumpotenziale etc.
► Das Neue am Ökosystemleistungskonzept ist die übergreifende interdisziplinäre Bedeutung und Diskussion
Allein schon durch den verallgemeinernden, Disziplinen-übergreifenden Ansatz erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Naturkapital und Ökosystemleistungen in gesellschaftlichen und privaten Entscheidungsprozessen zukünftig besser berücksichtigt werden.
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Projekte am BfN (Auswahl)
Naturkapital Deutschland – TEEB DE
Umsetzung Ziel 2, Maßnahme 5 der europäischen
Biodiversitätsstrategie
Nationale Folgestudie der internationalen TEEB-Studie
Zielsetzung: gezielte Sammlung und Aufbereitung des vorhandenen Wissens zu Ökosystemleistun-gen in Deutschland
Entwicklung von Indikatoren und Methoden zur • Bewertung und kartographi-schen Darstellung des Zustands von Ökosystemen und ihrer Leistungen bis 2014 • Integration von Ökosystemen, ihrer Leistungen und Werte in die Umweltgesamtrechnung (physisch und monetär) bis 2020
Zusätzliche (auch und insbesondere ökonomische) Argumente für die Erhaltung der biologischen Vielfalt
Erhaltung der nachhaltigen Nutzbarkeit der Ökosysteme
Weitere Projekte zu Einzelfragen
• Kulturelle Ökosystemleistungen
• Ökosystemleistungen in der Stadt
• Ökosystemleistungen von Auen
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Wo liegen besondere Chancen?
Ökosysteme liefern in der Regel gleichzeitig eine Vielzahl von Ökosystemleistungen. Eine einseitige Ausnutzung einzelner Leistungen (z.B. der Versorgungs- bzw. Produktionsleistungen) schädigt die übrigen Funktionen.
► Einheitliche Konzepte zur gemeinsamen Bewertung aller Ökosystemleistungen können dazu beitragen, ein ausgewogenes, gesellschaftlich optimales Nutzungsniveau und Nutzungsmuster zu bestimmen
► Ökonomische Bewertungen von Ökosystemleistungen können darüber hinaus dazu beitragen, ökonomische Einbußen und Kosten den Nutzen von erhaltenen und wiedergestellten Ökosystemleistungen entgegen stellen kann
Diese Möglichkeit eröffnet neue Argumente und die Anwendung objektivierter Entscheidungsverfahren (z.B. Kosten-Nutzen-Analyse)
► Die internationale (z.B. CBD, SEEA, Waves) und europäische Diskussion über das Thema (Ziel 2, Maßnahme 5 der EU-Biodivstrategie) ermöglicht neue Impulse für die nationale Ebene
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Chance und Herausforderung: Mehrdimensionalität von Natur
Bestäubung
Schädlings-bekämpfung
Erosions-minderung
günstiges Wuchsklima
Beispiel: Natur in der Agrarlandschaft - Feldhecken
Foto: Danielle Bonardelle/
Fotolia
Foto: Prspics
Foto: H. von der Decken
Quelle: LBEG;
Foto: W. Schäfer Quelle: MLR (BW), 1987
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Vorteile einer ökonomischen Bewertung von Ökosystemleistungen
Ackerbau für Wiederver-nässung Biogas Milchvieh
Euro je ha und Jahr
Alternativen der Nutzung von Moorböden
Marktgewinne
Einkünfte aus der Agrarförderung
Agrarsubventionen
EEG-Förderung
Gewinne aus Zertifikaten, Vertragsnaturschutz, Paludikultur
Weitere Nachteile
Kosten THG-Emissionen Gewässerbelastung
Betriebliche Gewinne für den Landnutzer
Gesellschaftliche Verluste und Subventionen
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Quelle: Naturkapital Deutschland, 2015, bearbeitet
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Maßnahmen Fläche (ha)
Reduk-tion N-Fracht (kg/ha)
N-Reduktion gesamt (t/Jahr)
Alternative Vermeidungs-
kosten (€/Jahr)
Acker Vertragsnaturschutz 357.000 20 7.140.000 21.420.000 Agrarumweltmaßnahmen und Ökolandbau
3.570.000 20 71.400.000 214.200.000
Grünland
Entwicklung von artenreichem Grünland 45.000 20 0 0
Neuanlage Streuobstwiesen 9.500 10 95.000 285.000
extensive Nutzung von Intensivgrünland 565.040 10 5.650.400 16.951.200
Auen
angepasste Nutzung von Auwiesen 4.456 100
(Mittel-wert)
445.600 1.336.800 Wiederherstellung der Dynamik 50.000 5.000.000 15.000.000
Nutzungsumwandlung von Ackerflächen 23.800 2.380.000 7.140.000
Neuentwicklung Auwiesen 891 89.100 267.300
Moore/ Moor-boden- standorte
Renaturierung 50.000 100 (Mittel-wert)
5.000.000 15.000.000
Anheben der Wasserstände auf Grünland 154.960 15.496.000 46.488.000 Anheben der Wasserstände und Nutzungsänderung auf Acker 154.700 15.470.000 46.410.000
Summe 4.985.347 128.166.100 384.498.300
Beispiel: Beitrag eines nationalen Naturschutzszenarios zur Reduktion der Stickstoffbelastung
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Naturschutz: Wertschöpfung durch Naturtourismus
Nationalpark Berchtes-gaden (2002)
Naturpark Altmühltal (2005)
Müritz Nationalpark (2004)
Nationalpark „Bayrischer Wald“ (2004)
Bruttoumsatz in Mio. €
5,1 Mio. € 20,7 Mio € 5,6 Mio € 13,5 Mio €
Beschäftigungsäquivalent
206 483 628 (*261)
939 (*456)
Wirtschaftliche Effekte des Tourismus in Großschutz-gebieten
Foto: Naturpark Altmühltal
Foto: N. Punnamparambil
(* durch Besucher, die speziell wegen des Status Nationalpark gekommen sind)
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Prof. Dr. Beate Jessel: „Biologische Vielfalt – Wirtschaftsfaktor oder Eigenwert“, Universität Lüneburg, 29.11.2010
Waldwildnis und naturnaher Wald – wie man vergleichen könnte
Ökosystemleistungen:
Holz- und Nichtholzprodukte
Klimaschutz
Abflussminderung/Hochwasserschutz
Grundwasserneubildung
Luftfilterwirkung
Erholung
Beitrag zur Erhaltung von Arten
Wildnis als kulturelle Ökosystemleistung
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
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Wo liegen Risiken?
Missverständnisse: ► Es geht nicht allein um die heutige Nutzung von Ökosystemleistungen, sondern
auch um zukünftige Nutzungen und noch weiter darüber hinaus um die Erhaltung von Nutzungsmöglichkeiten
► Es geht nicht um Produkte (Holzeinschlag, Getreideertrag), sondern um die Leistung der Natur zur Erstellung der Produkte (z.B. Qualität des forstlichen Wuchsstandortes, natürliche Bodenfruchtbarkeit)
Datenmängel: ► Viele der gefährdeten Leistungen sind nur schlecht oder gar nicht erfasst, sie
könnten deshalb weiterhin ignoriert werden ► Die Messung der Höhe der Produktion, als Proxy für die eigentlich erforderliche
Erfassung der Ökosystemleistung kann zu Fehlinterpretationen führen. Beispiel: Mehrerträge trotz Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Ökonomische Bewertung – muss verstanden werden
Geld ist kein Selbstzweck – aber für manche doch
Genau genommen messen Ökonomen nicht in Geld – sondern in Einkommensäquivalenten
Mithilfe von Einkommensäquivalenten lassen sich z.B.: vermiedene Hochwasserschäden gegen entgangene landwirtschaftliche Einkommen aufrechnen
Die deutsche Gesellschaft wird auch auf Einkommen verzichten müssen, um diesen Käfer zu erhalten und Untersuchungen sprechen dafür, dass sie
dazu bereit ist
Nur wenn man etwas durch Einkommensverzicht (≈ Kauf) erreichen kann – macht es Sinn, es in Geld zu bewerten
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Integration des Ökosystemleistungsansatzes in Politik und Planung
Bestehende und neue Finanzierungsinstrumente nutzen (Strukturfonds, Städtebauförderung, etc.): Ökosystembasierte Lösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung, Hochwasserschutz, Luftreinhaltung, Verbesserung Grund- und Oberflächenwasserqualität
Politisches „Klima“ durch Informationen beeinflussen: Botschaft: Natürliche + naturnahe Ökosysteme haben neben der Erhaltung der biologischen Vielfalt weiteren Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Regelmäßiges Aufzeigen von Veränderungen (Indikatoren, Accounting).
Landschaftsplanung stärken (als Fachplanung für Naturschutz und Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts): durch Entwicklung von Methoden für die Vor-Ort-Bewertung und Bereitstellung bundesweiter Indikatoren
Integration in Gesetzesfolgenabschätzung, SUP, UVP durch Entwicklung von Maßzahlen und Kennwerten
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Deutschlandweite Erfassung von Ökosystemleistungen: Erosionsvermeidung,
Bestäubung und natürliche Schädlingskontrolle
Indikator für Bestäubung und Schädlingskontrolle (in Entwicklung):
Index der Entfernung landwirtschaftlicher Flächen (25m2-Patches) von Waldrändern und Kleinstrukturen
Es werden sowohl die flächenhaften Wirkungen z.B. von Wäldern oder Grünland als auch die erosionsmin-dernden Wirkungen von Kleinstrukturen (Hecken, Feldgehölze) modelliert.
Erosionsvermeidung:
Vermiedene Erosion in t je ha pro Jahr
DACH-Kooperationstreffen am 25. - 29.06.2016 in Wien
Deutschlandweit Zusammenhänge und Trends darstellen
Landschaftsästhetik
DACH-Kooperationstreffen am 25. - 29.06.2016 in Wien
Grünlandanteil Grundwasserqualität
Finanzierung „grüner Infrastruktur“ als ressortübergreifende Aufgabe
Moorrenaturierung (Klimaschutz, Wasserqualität)
Auenrenaturierung / Blaues Band (Hochwasserschutz, Klimaanpassung, Wasserqualität)
Beispiele:
Kleinstrukturen in der Agrarlandschaft (Erneuerbare Energien, Bodenschutz, Agrarproduktion)
Foto: B. Schweppe-Kraft
Quelle: NABU, Foto: H. May
Quelle: LfU (BY), Foto: U. M. Sorg
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Beispiele für „ökosystembasierte Lösungen“ in „Märkten“
Naturverträgliche Energiebiomasseproduktion
Wasserschutz durch Kooperationsvereinbarungen
Wasser- versorger Landwirte
Extensivierungs-maßnahme
Ausgleichs-zahlung
Kooperations- vereinbarung
auf der Basis von Saatmischungen oder Schnittgut von Extensivgrünland
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Natur- und umweltgerechte Regionalprodukte
hochwertige Regionalprodukte mit Zusatznutzen für Natur und Umweltschutz
Moorschutz durch den freiwilligen Kohlenstoffmarkt Verkauf von Zertifikaten zur
freiwilligen Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen
Die engere Sichtweise: Zusatzargumente um die Finanzierungslücke zu schließen
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Die größere Perspektive: Ökosystemleistungen – back to the roots?
Ökonomie (die Physiokraten)
• Die Landwirtschaft [= die Bearbeitung des Produktionsfaktors Boden] schafft den Reichtum einer Gesellschaft.
• im Laufe des technischen Fortschritts geriet der Produktionsfaktor Boden (die Natur) aus dem Blick der Ökonomie
Naturschutz (§ 1 Bundesnaturschutzgesetz) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen […] so zu schützen, dass (1) die biologische Vielfalt, (2) die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter […] auf Dauer gesichert sind;
Foto: Gemeinfrei
François Quesnay (1694–1774), Gründer der physiokratischen Schule der Nationalökonomie
Schweppe-Kraft, BfN: TEEB Deutschland – der politische Ansatz, Tagung „Welchen Wert hat der Wald“ Arnsberg-Neheim, 7. Februar 2017
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Foto: Jens Schiller
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Burkhard Schweppe-Kraft, Fachgebiet „Recht und Ökonomie“
Gesellschaftlicher Kontext und Institutionen
(Sozialer Kontext, Ethik, Rechtssetzung, Technik,
etc.)
Mensch und Gesellschaft Naturkapital
Treiber von Veränderungen
Landnutzungsart und -intensität, Stoffeinträge,
Wiederherstellung
Naturkapital Deutschland – TEEB DE (Land)
Private und öffentliche
Entscheidungen (Konsum, Investition,
Standard-setzung, öffentliche Planung,
Förderung, etc.)
Werte und Wohlbefinden
Gesundheit, Wohlfahrt, Nutzen, soziale Werte,
Identifikation, etc.
potenziell nutzbar
heute genutzt
zukünftig genutzt
Ökosystem- leistungen
Güter, Dienstleistungen, weitere Beiträge
zu Werten, Zielen, Wohlfahrt
Individuelle und gesellschaftliche Nutzungs- und
Produktionsprozesse Kapital, Arbeit, Vorprodukte, Wahrnehmung, Aneignung
Biologische Vielfalt / Ökosysteme
potenzielle zukünftige heutige
BSK & KD
Naturkapital Deutschland - Zielsetzung -
Die nationale Folgestudie:
Zielsetzung: Werte der Natur
► sichtbar machen, ► messen ► (besser) in Entscheidungen integrieren
► Anerkennung von Methodenvielfalt bei der Bewertung von Natur
► Ökonomische Bewertung dort, wo es sinnvoll und möglich ist
Ökonomische Bewertung von Natur: (Was wäre TEEB ohne ökonomische Bewertung?)
Multikriterien Analyse
Diskursiv partizipative Methoden
GAIA-Jahrestreffen 2015, Bonn, 20. März 2015, Dr. Burkhard Schweppe-Kraft & Katharina Dietrich, BfN, Fachgebiet I 2.1
Das Konzept der Ökosystemleistungen
► Ökosystemleistungen sind Leistungen der Natur für den Menschen (Individuum, Wirtschaft, Gesellschaft)
Prozesse innerhalb der Natur sind in diesem Konzept nur dann relevant, wenn sie eine direkte oder indirekte Bedeutung für Ökosystemleistungen haben
► Ökosystemleistungen sind inhaltlich breit definiert Es geht nicht nur um wirtschaftlichen Nutzen, sondern auch um den Beitrag
und die Bedeutung von Ökosystemen für individuelle und gesellschaftliche Ziele, Wohlfahrt und Werte (einschließlich Beitrag zum Ziel der Erhaltung der biologischen Vielfalt als Wert an Sich)
► Abgrenzung von „Naturressourcen“ (Wind- und Wasserenergie, etc.)
Biotische Elemente sind für Zustandekommen und/oder Qualität wesentlich
Umweltbeobachtungskonferenz, 21./22. Oktober 2014, Bern
Weitere Risiken
Fehlende sachgerechte Interpretation der Daten:
► Eine Erhöhung von Leistungen der Natur muss nicht immer positiv sein, sie kann auch ausgelöst werden durch zunehmende Belastungen der Umwelt oder durch zunehmende Nachfrage sogar bei gleichzeitiger Verschlechterung des Naturkapitals.
Beispiele:
‒ Erhöhter natürlicher Abbau von Schadstoffen in Gewässern wenn die Schadstoffbelastung zunimmt
‒ Erhöhte Leistungen immer kleiner werdender „grüner“ Restflächen in wachsenden Ballungsräumen
Mangelnde Konzentration auf die wesentlichen (entscheidungsrelevanten) Fragestellungen:
► Ohne Konzentration auf das Wesentliche besteht angesichts der Vielzahl von Ökosystemleistungen die Gefahr in einem Meer von Informationen zu ertrinken
Umweltbeobachtungskonferenz, 21./22. Oktober 2014, Bern
Rahmenbedingungen und Grenzen ökonomischer Bewertungen
Wesentlich ist, die richtigen Kompartimente für ökonomische Bewertungen auszuwählen.
Beispiel: Es ist kaum angebracht und mög- lich, den Wert aller Süßwasserressourcen auf der Erde zu bestimmen, wohl aber den Wert eines Glases Trinkwasser
Notwendigkeit, sinnvolle Kompartimente auszu- wählen, deren Rahmenbedingungen klar überschaubar und definierbar sind
Man hüte sich vor der „Magie der großen Zahlen“! Beate Jessel: Wirtschaftsfaktor oder Eigenwert – welchen 'Wert' hat die Natur? Frankfurt/Main, 24. September 2014
Ökonomische Bewertung – muss verstanden werden
Geld ist kein Selbstzweck – aber für manche doch
Genau genommen messen Ökonomen nicht in Geld – sondern in Einkommensäquivalenten
Mithilfe von Einkommensäquivalenten lassen sich z.B.: vermiedene Hochwasserschäden gegen entgangene landwirtschaftliche Einkommen aufrechnen
Die deutsche Gesellschaft wird auch auf Einkommen verzichten müssen, um diesen Käfer zu erhalten und Untersuchungen sprechen dafür, dass sie dazu bereit ist
Nur wenn man etwas durch Einkommensverzicht (≈ Kauf) erreichen kann – macht es Sinn, es in Geld zu bewerten
GAIA-Jahrestreffen 2015, Bonn, 20. März 2015, Dr. Burkhard Schweppe-Kraft & Katharina Dietrich, BfN, Fachgebiet I 2.1
Foto: Thorben Wengert - pixelio.de
Foto: Annamartha - pixelio.de
Rahmenbedingungen und Grenzen ökonomischer Bewertungen
Dort wo der spirituelle und kulturelle Wert von Natur tief im kollektiven Bewusstsein verankert ist, braucht es keine ökonomischen Bewertungen (s. auch TEEB-Synthese 2010)
Beispiel: Würde man auf den Gedanken kommen, den Wert des Watzmanns beziffern zu wollen?
Aber: Es kann Sinn machen zu ermitteln, welche zusätzliche Wertschöpfung durch den Nationalpark Berchtesgaden in die Region kommt
Beate Jessel: Wirtschaftsfaktor oder Eigenwert – welchen 'Wert' hat die Natur? Frankfurt/Main, 24. September 2014
Rahmenbedingungen und Grenzen ökonomischer Bewertungen
Es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.
Beispiel: Es macht wenig Sinn, den monetären Wert aller Feuchtgebiete auf der Erde berechnen zu wollen.
Aber: Es macht Sinn, die Frage zu beantworten, welche Werte durch den Verlust eines Feuchtgebietes bzw. durch unterlassene Schutzmaßnahmen verloren gehen
Es geht um die Bewertung von Veränderungen, von unterlassenen Schutzmaßnahmen, weniger um die Abschätzung des Gesamtwertes eines Ökosystems
Beate Jessel: Wirtschaftsfaktor oder Eigenwert – welchen 'Wert' hat die Natur? Frankfurt/Main, 24. September 2014
Bewertungsmethoden
Markterträge (Gewinne)
Verminderte Schadenskosten
Zahlungsbereitschafts-analyse / (Contingent Valuation, Choice Analyse)
z.B.: Klimaregulierung, Hochwasserschutz,
Wohnumfeldqualität, Stadtgrün
z.B.: Wild, Fisch, landwirtschaftliche Produkte, Holzprodukte
Immobilienpreismethode
z.B.: Trinkwasserversorgung, landwirtschaftliche Produktion Verringerte Produktionskosten
z.B.: Hochwasserschutz, Selbstreinigungskraft von Gewässern
Vermiedene Alternativkosten
Erholung (es geht um die Abschätzung der Kosten, die maximal bezahlen würden bzw. um die Kosten, die man aufgrund der räumlichen Nähe spart)
Reisekostenanalyse
Arten und Biotope als Wert an sich, (theoretisch auch alle anderen Ökosystemleistungen)
Bewertung von Ökosystemleistungen: Zielsetzung und politische Bedeutung
Natur ist ein knappes (Konsum-)Gut und ein knapper Produktionsfaktor Wir müssen mit Natur ebenso wirtschaftlich vernünftig umgehen wie mit anderen Ressourcen
Deutlich machen:
Leistungen der Natur sind nicht selbstverständlich
Viele unserer Produkte und Waren führen zu Verlust von Natur und ihren Leistungen
Wirtschaften mit, ist in der Regel günstiger als gegen die Natur
Ziel politische Bedeutung
Regionale Wirtschaftsförderung
Planungs- und Genehmigungsverfahren
Bessere Integration in:
Klimapolitik
Agrarpolitik
Ökonomisch bewerten heißt: in ökonomische Sprache übersetzen
Zielgruppenspezifische Produkte
Wissenschaft, Experten Politik, Öffentlichkeit
DACH-Kooperationstreffen am 25. - 29.06.2016 in Wien
Beispiel: Kosten und Nutzen eines Programmes zur Einrichtung von Gewässerrandstreifen in Niedersachsen
Gutachten im Rahmen der Umsetzung der MSRL und TEEB DE – Beispiel 1500
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DACH-Kooperationstreffen am 25. - 29.06.2016 in Wien
Naturschutz und Ökonomie – Weg zurück zu den Wurzeln
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Kapital
Humankapital Sachkapital ?
Foto: B. Ekinci Foto: H. von der Decken
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Vorteile einer ökonomischen Bewertung von Ökosystemleistungen
Gewinne (ohne evtl. Pachtkosten) … Maximum / Minimum … von Paludikulturen oder
Klimazertifikaten (Höhe nicht exakt quantifizierbar)
Einkünfte: Agrarförderung Transferzahlungen: Agrarförderung Klimakosten: Schadenskosten der Treibhausgasemissionen aus dem Boden, bei Biogas abzüglich Einsparungen durch Substitution fossiler Energien Gewässerbelastung: Vermeidungs-kosten der Nitratauswaschung Förderung aufgrund Erneuerbare Energien Gesetz Beeinträchtigung von Biodiversität, Landschaftsbild, Wasserhaushalt, Lokalklima: nicht quantifiziert
Ackerbau für Wiederver-nässung
(Renaturierung oder
Paludikultur) Biogas Milchvieh
Betrieb-liche Gewinne
Gesell-schaftliche Verluste und Transfer-zahlungen
Euro je ha und Jahr
Alternativen der Nutzung von Moorböden
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Quelle: Naturkapital Deutschland, 2015
Leistungen von Stadtnatur
Foto: A. Huth
• Luftfilterwirkung
• Minderung v. Klimaextremen
• kognitive und emotionale Entwicklung • sozialer Kontakt
• Erholung • Fitness • physisches Wohlbefinden
• Grundwasserneubildung • Pufferung von Niederschlägen • Minderung von Überschwemmungen • Einsparungen bei der Kanalisation
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit • Gesundheit • Stressabbau
Steuerungsinstrumente - Komplexe Antworten auf komplexe Probleme -
Leistungen der Natur
Private Güter
Teilöffentliche Güter Öffentliche Güter
o Bodenfrucht-barkeit
o jagdbares Wild
o …
o Grundwasser-neubildung und -qualität
o Bestäubung o Erosionsschutz o Wasserretention o …
o Erholungseignung o Erhaltung gefährdeter
Arten- & Lebensräume o Selbstreinigungs-
potenzial o …
Beziehungen: Leistungen & Nutzungen
Synergien und Trade-Offs
Erforderliche Instrumente
Informations- und Planungsinstrumente, Ordnungsrecht, Anreize, Abbau umweltschädlicher Subventionen, handelbare Rechte und Pflichten, Labelling.
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Implikationen für die Entwicklung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft
• Systematische Erfassung des Zustands der Ökosysteme und ihrer Leistungen, auch in der Umweltgesamtrechnung
• Informationen für Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit
• Tools zur Bewertung von Ökosystemen und Ökosystemleistungen in Gesetzesfolgenabschätzung, Umwelt-verträglichkeitsprüfung, Strategische Umweltprüfung, Unternehmensbilanzen Umweltmanagementsystemen, …
Gesetzgebung
Öffentliche Planung und Entscheidung
Unternehmens-strategien
Wissen zur Verfügung stellen
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Ge- und Verbote / Anreize
Das Ordnungsrecht bleibt die Basis und ist weiterzuentwickeln
Honorierung ökologischer Leistungen erfolgsorientiert und regional abgestimmt weiterentwickeln
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Erfolgsorientiert und regional abgestimmt
Zusammenarbeit Biologische Stationen, Landwirtschaftskammern, Landschaftspflegeverbänden usw.
Praxisbeispiel „Betriebskonzept Landwirtschaft-Umwelt-Naturschutz (BLUNa)“
von 11.000 AUM-Verträgen auf 39 Umweltkollektiven reduziert
Kollektive organisieren Maßnahmenumsetzung über privatrechtliche Vereinbarungen mit Landwirten.
Deutschland
Niederlande
Quelle: SCAN, 2016
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Abbau schädlicher Subventionen
Schwerpunkt Agrarpolitik
Natura 2000 in Deutschland geschätzter jährlicher Ausgabenbedarf (2016 – 2030)
Naturschutzausgaben der öffentlichen Haushalte für alle Naturschutzzwecke
1,4
Umwidmung von Einkommenssubventionen aus der 1. Säule zur Finanzierung ökologischer Leistungen
Alle A
ngaben in Mrd. € pro Jahr
ca. 5
0,17 0,38 2,25
1. Säule
2. Säule
AUM
Ressourcenschutz Naturschutz
1,0
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit Jährliche Ausgaben für erste und zweite Säule der Agrarpolitik in Deutschland (Grobdarstellung bei unveränderter Ausgaben- aufteilung wie 2007 – 2013)
Quelle: Eigene Darstellung unter Verwendung von Oppermann et al. 2012
Naturkapital in Lieferketten und Konsum
Naturkapital und Biodiversität im Einkauf
Entwicklung von Bewertungsmethoden und Label für das Lieferkettenmanagement
Naturkapital und Biodiversität im Konsum
Ergänzung und Weiterentwicklung bestehender Labelling-Systeme
Insgesamt: erste Ansätze sind vorhanden, erheblicher Entwicklungsbedarf
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Fazit
Es gibt zunehmende Fortschritte, die Werte der Natur für Wirtschaft und Gesellschaft auch in Preisen bzw. Geldwerten auszudrücken. Preise und ökonomische Bewertungen sind nur eine zusätzliche und nicht die einzige und auch nicht die generell vorzuziehende Methode, Werte der Natur zu verdeutlichen und in Entscheidungen einzubeziehen. Naturschutz in das Konzept einer ökologisch sozialen Marktwirtschaft zu integrieren bedeutet nicht nur die Verhinderung negativer externer Effekte sondern vor allem auch die Beförderung positiver externer Effekte und die Nutzung von Synergien zwischen Naturschutz und anderen gesellschaftlichen Zielsetzungen. Eine bessere Einbeziehung der Natur in staatliche und private Entscheidungen sollte gefördert werden durch Bewusstmachung von Werten und Leistungen, gezielte Honorierung ökologischer Leistungen statt umweltschädlicher Subventionen, Einbeziehung von Naturschutz in Ökobilanzen, Lieferketten- und betriebliches Umweltmanagement und Stärkung des Verbraucherbewusstseins durch Berücksichtigung von Biodiversität im Labelling.
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
Fazit
Zunehmend Fortschritte, die Werte der Natur auch in Preisen bzw. Geldwerten auszudrücken. Dennoch: nur zusätzliche, nicht die einzige und auch nicht die generell vorzuziehende Methode
Integration von Naturschutz in das Konzept einer ökologisch- sozialen Marktwirtschaft bedeutet: Verhinderung negativer externer Effekte, Beförderung positiver externer Effekte, Nutzung von Synergien zwischen Naturschutz und anderen gesellschaftlichen Zielsetzungen.
Einbeziehung der Natur in Entscheidungen fördern durch Bewusstmachung von Werten und Leistungen, Honorierung ökologischer Leistungen, Integration in betriebliches Umweltmanagement und Stärkung des Verbraucherbewusstseins.
Prof. Dr. Beate Jessel: „Natur als Kapital? Ökonomische Perspektiven, um die Werte der Natur bewusst zu machen“, Berlin, 12. September 2016
Konzept ‚Naturkapital‘
Mehrdimen-sionalität & Bewertung
Implikationen
Fazit
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