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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Dipl.‐Psych. C. Fortmann, Fachklinik Fredeburg
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Gliederung
1. Der Begriff des Alters2. Zur Epidemiologie von Suchterkrankungen3. Spezifika der Behandlung älterer Menschen4. Behandlungsansätze der Fachklinik Fredeburg5. Fallvignetten6. Sucht‐ und Altenhilfe ‐ Vernetzungsperspektiven
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
1. Der Begriff des Alters
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Alter• ‚Alter‘ beginnt ab dem 60. LJ, ggf. früher (sog. 3. Lebensalter mit
Chancen, aber auch Anpassungs‐erfordernissen)
• 4. Lebensalter – Einschränkungen beginnen im Vordergrund zu stehen
• Gerade suchtkranke Menschen treten früher in Phasen des Alternsein als Gesunde; häufig ‚Überspringen‘ des 3. Lebensalters
• Cave: Altersbegriff als reine Reduktion auf chronologisches(kalendarisches) Alter
• Wichtiger als dieses sind Bedingungen der Entstehung und desVerlaufs einer Störung (bei jüngeren Patienten selbstverständlich!)
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Alter• Normales Altern: alterstypische Einbußen auf somatischer
und psychischer Ebene
• Optimales Altern: weitgehender Erhalt von Autonomie undLebenszufriedenheit
• Pathologisches Altern: Auftreten von Krankheiten,Funktionseinschränkungen, Verkürzung der Lebensspanne,sinkende Lebenszufriedenheit
• Wachstum und Entwicklung werden weniger wichtigeThemen, Abschied, Krankheit und Tod werden wichtigereThemen
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
2. Zur Epidemiologie von Suchterkrankungen im Alter
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Demographischer Wandel• Die Geburtenstarken Jahrgänge kommen ins Alter
• Überproportionaler Anstieg der Lebenserwartung • 1990 waren 8% der Bevölkerung über 60 Jahre alt• derzeit sind es über 22 % • aktuell sind 3,5% der Bevölkerung über 80 Jahre alt• 2020 werden es 6,6% sein
• Jede nachfolgende deutsche Kindergeneration ist um ein Drittel kleiner als die ihrer Eltern (seit 1970)
• Heutige Kinder haben eine 50% Wahrscheinlichkeit, 100 Jahre alt zu werden
• Die Zahl der Älteren und Alten übertrifft die der Kinder und Jugendlichen
• Zwei Drittel der über 65‐Jährigen sind Frauen• Drei Viertel der über 80‐Jährigen sind Frauen
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Zunahme substanzbezogener Störungen im Alter
• mehr ältere Menschen
• Medizinischer Fortschritt
• „Neue“ Alte• ‐ andere Konsummuster• ‐ andere Lebensentwürfe• ‐ anderer Anspruch an psychisches Wohlbefinden
• Individuation
• Frauen: Generation mit selbstverständlicherem Alkoholkonsum erreicht Altersgrenze
• Männer: Generation steigenden Wohlstands vs. wachsendes Gesundheitsbewusstsein
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Altersbedingte Stoffwechselveränderungen
• Alkohol wirkt schneller, stärker und länger • geringeres Verteilungsvolumen (weniger Wasser und
Muskelmasse) • verminderter Abbau in der Leber
• Die Wirkdauer von Medikamenten verlängert sich
• Der Wirkspiegel wird später erreicht
• Manche Medikamente sind für ältere Menschen nicht geeignet (Priscus‐Liste, Holt, Schmiedl, Thürmann: priscus. net)
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Epidemiologie Alkohol• Riskanter Alkoholkonsum im Alter ab 60 Jahre
mehr als 30g (Männer) bzw. 20g (Frauen) täglich nach WHO(aber: NIAAA und American Geriatric Society: 14g Männer und Frauen)
26% der Männer8% der Frauen
(Bühringer et al., 2000)
• Generell: Angabe eines Grenzwerts wird mitzunehmendem Alter schwieriger, weil Gesundheits‐zustände stärker variieren und die Zahl derRisikofaktoren zunimmt
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Epidemiologie Alkohol
• Ca. 400.000 Männer und Frauen über 60 Jahre haben ein „Alkoholproblem“.
• 2‐3% der Männer
• 0,5‐1% der Frauen
Kraus & Augustin, 2005
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Epidemiologie Alkohol
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In stationären Einrichtungen der Altenhilfe sind • 25 % der Männer alkoholabhängig• 5% der Frauen alkoholabhängig• Gesamt: ca 10%
Die Betroffenen• Stehen häufiger unter gesetzlicher Betreuung• Verfügen über geringerer soziale Ressourcen• Sind bei der Aufnahme durchschnittlich 62 Jahre alt (zum Vergleich nicht
Abhängige: 78 Jahre alt)
Rumpf & Weyerer 2006
Symptome der Alkoholabhängigkeit im Alter
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• häufige Stürze• Durchfälle• Fehlernährung• nachlassende Leistungsfähigkeit• Hirnleistungsstörungen• Antriebs‐ und Interesselosigkeit• sozialer Rückzug• nachlassende Körperhygiene• Verwahrlosung
Symptome der Alkoholabhängigkeit im Alter
• Konsummuster insgesamt weniger auffällig (eher Spiegel als Exzess)
• Trinkorte eher im Verborgenen
• Primärärzte erkennen alkoholbezogene Störungen bei Älteren seltener als bei Jüngeren (37% versus 60%)
Curtis et al., 1989
• Symptome wie Vergesslichkeit, Verwahrlosung, Zittern, Schwindel, Stürze werden als Alterssymptome missverstanden
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Epidemiologie Medikamente
• Zwischen 5‐10% der über 60‐Jährigen haben einen problematischen Gebrauch von psychoaktiven Medikamenten bzw. von Schmerzmitteln
• Das sind 1‐2 Millionen Menschen!• Psychopharmaka Verordnungen steigen mit dem höheren Lebensalter
deutlich an• Exponentieller Anstieg der Verordnungen mit zunehmenden Alter• Überrepräsentanz von Frauen (Glaeske 1996)• Häufiger Verordnung bei mehreren körperlichen Erkrankungen (Glaeske
1996)• 26% der über 70‐Jährigen in Berliner Heimen nehmen Psychopharmaka,
davon entfallen die Hälfte auf Benzodiazepine (Helmchen et al. 1996)• 21,7 % der Heimbewohner versus 13,7% der zu Hause Lebenden nahmen
BZD (Krankenkassendaten Berlin 1999, Hach et al. 2004)• Besonders häufig erfolgt eine Langzeitverordnung von Benzodiazepinen
bei älteren Menschen mit Schlafstörungen und bei Institutionalisierten (Melchinger 1993)
• Besonders problematisch ist der gemeinsame Konsum mit Alkohol, der im Alter wahrscheinlicher ist (Moore & O´Keefe 1999)
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Epidemiologie Tabak• Mikrozensus 2009: Raucheranteile
• 60 – 65 Jahre: 17%w, 25%m• 65‐70 Jahre: 11%w, 17%m• 70 – 75 Jahre: 7%w, 12%m• 75+: 4%w, 8%m
• Grund für sinkende Prävalenzen:• Geringere gesellschaftliche Akzeptanz rauchender Frauen in der Kohorte (wird sich ändern)
• Steigende Ausstiegsquote• Vor allem: hohe Sterblichkeit langjähriger Raucher
• Ältere Raucher sind gekennzeichnet durch• Hohen Konsum• Stärkeren Grad der Abhängigkeit
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
3. Spezifika der Behandlung älterer Menschen
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Ist‐Situation• Alkohol: Anteil 60+ in ambulanter Suchthilfe unter 5%, stationär 5,2% (Welsch &
Sonntag, 2003)
• Benzodiazepine: hohe Abstinenzquoten (63% bei Pat. Mit Schlafstörungen, 58‐62% bei Allgemeinarztpatienten mit Langzeitgebrauch, 13‐27% bei schwerer Abh. / Alkoholabhängigkeit)
• Aber: nur 1,0 bzw 0,8% (amb/stat) zum gleichen Zeitpunkt mit Erstdiagnose F13.2x
• Interventionen erfolgen seltenerCurtis et al. 1989
• Resignierte Haltung• Hilflosigkeit• Unwissen über existierende Behandlungsmöglichkeiten• Fehleinschätzung der Prognose
• Dabei: Prognose bei Älteren ist eher gut (Lemke & Moos, 2003), Ältere weisen geringere Anzahl alkoholbezogener Probleme auf, sind weniger ausgeprägt abhängig
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Psychische Komorbidität• 25% der >60‐Jährigen leiden unter psychischen Störungen:
• Depressionen• Dementielle Prozesse• Schlafstörungen • Sucht und Missbrauch
• Depression• Die höchsten Suizidraten haben Ältere, v.a. Männer• Etwa so häufig wie in jüngeren Jahren• Frauen > Männer• Bei Heimbewohnern 40% (Weyerer et al. 1995)• Gehäuft bei:
• Demenzen• akuten körperlichen Erkrankungen, bes. Apoplex• chronische körperl. Erkrankung und Behinderung• schlechte ökonomische Situation• Verwitweten und Geschiedenen
• Depressive Ältere haben eine wesentlich erhöhte Mortalität• Schlafstörungen
• Ca. 25% der > 65‐J. leiden unter einer schweren Insomnie (Hohagen et al. 1994)
• Die Ursachen unterscheiden sich bei Älteren:• Körperliche Erkrankungen und Lärm • Persönliche und berufliche Probleme
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Psychische Komorbidität Demenznach Bickel 2002
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Altersabhängige mittlere Prävalenzrate Demenz (%)
1,22,8
5,8
13,3
22,6
33,5
7,1
0
5
10
15
20
25
30
35
40
65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+ >65
Somatische Komorbidität
• Herz‐ Kreislauferkrankungen• Krebserkrankungen• Stoffwechselerkrankungen, bes. Diabetes mellitus
• Degenerative Erkrankungen des Skelettsystems• Urologische Erkrankungen• Pneumologische Erkrankungen• Ophthalmologische Erkrankungen• Schwerhörigkeit
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Psychotherapeutische Schwerpunkte
• Einsamkeit• Trauerbewältigung• Angst vor Siechtum und Tod• Nachlassen körperlicher Fähigkeiten• Verlust des beruflichen Status• Verlust des bisherigen Freizeitverhaltens• Kriegs‐ und Nachkriegserlebnisse
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Zu berücksichtigende Aspekte
• Ausgeprägte Schuld‐ und Schamgefühle• Geringere Verbalisierungsfähigkeit von Emotionen
• Größere Gelassenheit• Höhere Frustrationstoleranz• Höhere Impulskontrolle• Geringere Aggressivität• Somatische Multimorbidität• Andere Zugangswege in die Suchthilfe• Motivation durch/wegen Kinder und Enkel8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
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Therapeutische Beziehung
• „Umgekehrte“ Übertragung (Radebold 1992)• Regressiver Sog (Hinze 1994)• Das ungelebte Leben (Hinze 1987)• Therapeut als Ersatzkind• Patient und Therapeut verbünden sich gegen die Eltern (Enkelübertragung)
• „Eigenübertragung“ (Heuft 1994)
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
4. Behandlungsansätze der Fachklinik Fredeburg
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Ansätze der Fachklinik Fredeburg• Insgesamt 244 Behandlungsplätze in 5 Behandlungsteams• Seit 1978 existierendes Seniorenbehandlungskonzept• Seit 2012 Zusammenfassung in einem Seniorenbehandlungsteam• Vier Seniorengruppen
• 50 – 55 Jahre (Schwellengruppe)• 55 – 60 Jahre (Abschied aus dem Erwerbsleben, Auseinandersetzung
mit Einschränkungen)• 60 – 70 Jahre (Entwicklung neuer sozialer / Freizeitperspektiven,
Sinngebung)• 70+ (‚viertes Lebensalter‘, größte Gruppe, niedrigere Schwellen, mehr
Struktur, verstärkte Auseinandersetzung mit Abschied)
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60+‐PatientInnen der FK Fredeburg
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Konsummuster 2008 (%)
89,6
4,5 3
59,7
70,6
11,817,6
43,1
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Alkohol Medikamente Alkohol +Medikamente
Tabak
Männer Frauen
60+‐PatientInnen der FK Fredeburg
• Subjektiv belasteter• Mehr körperliche Beschwerden• Negativistischeres Denken• Häufiger selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen
• Häufiger depressive Persönlichkeitsstörungen• Häufigere Suizidversuche
Geyer, Sauter, Förtsch 2008
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Vorrangige Ziele
• Erhaltung oder Erhöhung der Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Unabhängigkeit
• Verbesserung der Lebensqualität
• Risikominimierung
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Rahmenbedingungen
• Barrierefreiheit• Erreichbarkeit (Rollator?)• Stühle altersgerecht?• Toilette in der Nähe?• Uhrzeit?• Dauer?• Arbeitstempo
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Psychotherapie
Sucht• Förderung von Krankheitseinsicht• Förderung der Krankheitsakzeptanz• Förderung der Abstinenzmotivation (oder der Motivation zur
Konsumreduktion und zur Risikominderung)• Bearbeitung der langjährigen SuchtfolgeschädenAllgemein• Altersarbeitslosigkeit, Vorruhestand, Berentung, Freizeitverhalten• Tod, schwere Erkrankung von Angehörigen und Freunden (Trauerarbeit)• Umgang mit körperlichen und anderen Einschränkungen• Zärtlichkeit und Sexualität im Alter• Einsamkeit• Psychotraumata, Kriegs‐ und NachkriegserfahrungenSpezifisch auf komorbide Störung bezogen
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SoziotherapieTraining alltäglicher Fertigkeiten• Kochtraining• Gedächtnistraining• Nutzung moderner Medien• Freizeitverhalten (Singen, kreative Beschäftigung, selbstorganisierte
Ausflüge)• Verhaltensmedizin (Blutdruckmessen, Terminkalender,
Kontinenztraining, Medikamentenmanagement) Nutzung seniorentypischer Angebote• Seniorenkaffee, Seniorenfilme, gesundheitsbezogene Angebote• Informationen• Rentenfragen• Seniorengerechtes Wohnen, verschieden Formen des Betreuten
Wohnens, Wohnanlagen, Mehrgenerationenhäuser, Pflegeeinrichtungen• Inanspruchnahme ambulante Pflegedienste, Haushaltshilfen• Patientenverfügung, gesetzliche Betreuung etc.
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Ziele
• Erhaltung oder Erhöhung der Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Unabhängigkeit
• Verbesserung sozialer Fähigkeiten• Bearbeitung und Integration von Verlusten• Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens• Förderung des Gegenwartsbezugs• Verbesserung der Lösungskompetenzen
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Interventionen• Suchtbezogene Ziele
• Förderung Krankheitseinsicht‐ und akzeptanz• Verbesserung Abstinenzfähigkeit
• Psychotherapeutische Schwerpunkte• Altersarbeitslosigkeit, Vorruhestand, Berentung, Freizeitaktivitäten• Tod, schwere Erkrankung von Angehörigen und Freunden• Psychotraumata, Kriegs‐ und Nachkriegserfahrungen
• Soziotherapeutische Aufgaben• Altersgerechte Wohnung, verschieden Formen des Betreuten Wohnens, Wohnanlagen,
Mehrgenerationenhäuser, Pflegeeinrichtungen• Inanspruchnahme ambulante Pflegedienste, Haushaltshilfen• Gesetzliche Betreuung
• Somatische Ziele• Verbesserung des körperlichen Befindens
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Altersspezifische Behandlungskomponenten
• Gruppenpsychotherapie
• Ergotherapie
• Sport‐ und Bewegungstherapie
• Hirnleistungstraining
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Altersgemischte Behandlungskomponenten
• Indikative Gruppen (z.B. Angstbewältigung, Tabakentwöhnung, Diabetesschulung etc.)
• Großgruppen und Teamvollversammlungen
• Patientenselbstverwaltung
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
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Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
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Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Patientenstruktur
N Minimum Maximum Mittelwert Standard-abweichung
Behandlungsdauer 324 0 167 81,00 31,537
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Entlassformen 2008
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Entlassform 2008 (%)
80,5
14,4
5,1
74,2
19,7
6,1
88,5
7,73,8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Regulär Abbruch Vorzeitig
AlleMännerFrauen
Patientenzufriedenheit
Größere Zufriedenheit der über 60‐Jährigen
Partnerschaftssituation (p=0,004) Freundes‐ und Bekanntenkreis (p=0,019)
Kein Unterschied in der Zufriedenheit
Freizeit Gesundheitszustand8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Behandlungsergebnisse
Abstinenzquoten, „liberale“ Berechnung (2003 und 2004)
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
abstinent nach Rückfall12,7%
rückfällig23,9%
abstinent63,3%
abstinent nach Rückfall8,9%
rückfällig11,6%
abstinent79,5%
Patienten von 18-59 Jahren
N= 990
Patienten über 60 Jahre
N=146
Unterschied hochsignifikant
Behandlungsergebnisse
Abstinenzquoten, „konservative“ Berechnung (2003 und 2004)
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
keine Information43,3%
abstinent nach Rückfall7,2%
rückfällig13,6%
abstinent35,9%
abstinent54,0%
rückfällig7,9%
abstinent nach Rückfall6,0%
keine Information32,1%
Patienten von 18-59 Jahren
N= 1747 Patienten über 60 Jahre
N=215Unterschied hochsignifikant
Behandlungsergebnisse
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Alters‐gruppe Gesam
tabstinent abstinent nach
Rückfallrückfällig
Unter 30 Anzahl 22 8 19 49% 44,9 16,3 38,8 100,0
30 bis 60 Anzahl 197 32 63 292% 67,5 11,0 21,6 100,0
über 60 Anzahl 45 4 22 71% 63,4 5,6 31,0 100,0
Gesamt Anzahl 264 44 104 412% 64,1 10,7 25,2 100,0
Alters‐gruppe Gesam
t
abstinent abstinent nach Rückfall
rückfällig Keine Katamnese‐antwort
unter 30 Anzahl 28 9 25 142 204
% 13,7 4,4 12,3 69,6 100,030 bis 60 Anzahl 216 38 80 351 685
% 31,5 5,5 11,7 51,2 100,0über 60 Anzahl 55 7 24 44 130
% 42,3 5,4 18,5 33,8 100,0Gesamt Anzahl 293 53 129 537 1019
% 28,8 5,2 12,7 52,6 100,0
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
5. Fallvignetten
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Beispiel 1• Herr G., Jg. 1939 (74 J)• F 10.2• Bewohnt eigenes Haus in ländlicher Region, verheiratet, 2 Kinder (1 mit im Haus
wohnhaft), viel familiäre Einbindung, Beschäftigung durch Arbeit am Haus• Gelernter Schlosser, berentet seit 2004• Seit Berentung episodisch exzessiver Konsum (1/2 Fl. Korn an 2‐4 Tagen)• Dritte Entwöhnung (Vorbeh. 2005 und 2009)• Somatische Situation: essentielle Hypertonie (gut eingestellt), Gonarthrose bds.
(hier symptomatisch behandelt) degenerative Wirbelsäulenschädigung mitLumbalgien
• Therapieschwerpunkte: Vertiefung Krankheitseinsicht, Klärung Hintergründe(dependente Züge, angesammelte Frustration), Abschied Erwerbsleben, Klärungder Beziehungen zur Familie (insb. Bruder), Reduktion von Helferverhalten
• Nachbehandlung: nach 12 Wochen Behandlung Entlassung in ambulanteNachsorge/SHG
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Beispiel 2• Frau K., Jg. 1944 (68 J)• F 10.2, F07.9• Bewohnt eigenes Haus in ländlicher Region, verheiratet, 2 Kinder,
1 wohnt in unmittelbarer Nähe, ansonsten kaum Sozialkontakte,Ehemann trinkt ebenfalls problematisch ohneProblembewusstsein, fehlende Tagesstruktur
• Somatische Situation: essentielle Hypertonie, Leberzirrhose ChildA, Z.n. apoplektischem Insult 1993, Wundheilungsstörungen anden Extremitäten, insg. Schlechter Gefäßstatus
• Spiegelkonsum seit ca. 35. Lj• Therapieschwerpunkte: Entängstigung, Abbau von
Schuldgefühlen, Gewinn von Autonomie innerhalb derPartnerschaft, Verbesserung der Alltagsbewältigung,Verbesserung der Kontaktfähigkeit
• Nachbehandlung: Nachsorge / SHG
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Beispiel 3• Herr D., Jg. 1943 (70 J)• F 10.2, F 17.2, F 61• Alleinstehend, bewohnt Appartment in Großstadt. Keine tragfähigen
Sozialkontakte, Verwahrlosungstendenzen (Aussage desRettungsdienstes). Ehemaliger Kellner, dann Maschinenschlosser, vorBerentung (2008) langzeitarbeitslos
• Vierte Entwöhnungsbehandlung, zuletzt 2008• Somatische Situation: interkurrente Thrombose, ansonsten o.B.• Suchtanamnese kaum zu erheben, offenbar bereits seit Jahrzehnten
problematischer Konsum• Therapieschwerpunkte: Bewältigung sozialer Herausforderungen,
Entwicklung angemessener Selbstfürsorge, Motivierung fürweitergehende Hilfestellungen
• Nachbehandlung: nach 6 Wochen Therapiedauer Entlassung nach Hause,Herstellung von Kontakt zum SPSD, Anstoßen aufsuchender Begleitung
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Beispiel 4• Frau R., Jg. 1939 (73 J.)• F 10.2, F 33.4, F 04, Anorexie in Vorgeschichte• Ehem. Übersetzerin, gemeinsam mit Ehemann langjährige
Auslandstätigkeit, verheiratet, 2 Töchter, sozial vglw. gut integriert (VHS‐Kurse)
• 1980 psychosomatische Behandlung• Somatische Situation: o.B.• Z.n. Suizidversuch ca. 3 Monate vor Therapiebeginn, nahezu vollständige
anterograde Amnesie• Seit ca. 1975 bestehende Alkoholabhängigkeit, seit mehreren Jahren
längere Abstinenzphasen aber immer wieder Abstürze• Therapieschwerpunkte: Hirnleistungstraining, Akzeptanz der Situation,
Reduktion von Ansprüchen, Auseinandersetzung mit Einschränkungen• Nachbehandlung: Anbindung an SHG und gerontopsychiatrische
Abteilung der örtlichen Psychiatrie, Nachsorgebehandlung angestrebt
8. hannöverscher Suchthilfetag, 06.11.2013
Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren PatientenDipl.‐Psych. C. Fortmann
Erfordernisse
• Einbezug von Angehörigen – soweit vorhanden –ist essentiell
• Zielsetzungen müssen (noch) flexibler gehandhabt werden
• Somatische Situation übt größeren Einfluss auf Behandlungsverlauf aus
• Nachbehandlung ist oft nicht optimal zu organisieren, insbesondere Vermittlung in Einrichtungen der Altenhilfe schwierig aufgrund fehlender Informationskanäle
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Stationäre Entwöhnungsbehandlung bei älteren Patienten
Erfordernisse, Erfahrungen, Perspektiven
6. Sucht‐ und Altenhilfe –Vernetzungsperspektiven am Beispiel
des Modellprojekts HAMAB
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Modellprojekte des BMGAus einer Pressemitteilung der Drogenbeauftragten derBundesregierung Frau Mechtild Dyckmans vom 20. Oktober 2010:„Schädlicher Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit im Alter werdenbisher zu wenig beachtet und oft nicht erkannt. Oftmals ist auch dasPflegepersonal nicht ausreichend auf den Umgang mit Suchtproblemenvorbereitet. Aus der Praxis wissen wir, dass bisher eine Abstimmungzwischen Altenhilfe und Suchthilfe kaum erfolgt. Damit werdenvorhandene Expertisen für dieses spezifische Problemfeld nichtausreichend genutzt“
28.12.2011: Sucht im Alter soll ein neuer Schwerpunkt in der Drogen‐
und Suchtpolitik sein
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Modellprojekte des BMG
8 Modellprojekte bundesweit
Gemeinsame Arbeitsgruppen• Pflegestandards• Curriculum Aus‐ und Fortbildung in Alten‐, Kranken‐, Gesundheitspflege
• Evaluation
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Modellprojekte des BMGZiele der Modellprojekte• Sensibilisierung und Qualifizierung aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Altenhilfe zur Problematik substanzbezogener Störungen und zu den Versorgungsangeboten der regionalen Suchthilfe (Pflege, Hauswirtschaft, Alltagsbegleitung)
• Sensibilisierung und Qualifizierung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchthilfe zu spezifischen Problemen älterer Suchtkranker und zu den Hilfsangeboten der Altenhilfe
• Dauerhafte Vernetzung der beiden Versorgungssegmente druch gemeinsame Fallarbeit
• Sensibilisierung der Öffentlichkeit
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Modellprojekte des BMGVoraussetzung für eine gelingende Vernetzung der Sucht‐ undAltenhilfe ist die Beachtung unterschiedlicher „Kulturen“
• Unterschiedliche Zeittakte• Unterschiedlicher Ausbildungsstand• Suchthilfe hat Besprechungs‐ und Reflexionstradition• Altenhilfe hat Handlungstradition
Weitere Voraussetzungen
• Die Zusammenarbeit der Sucht‐ und Altenhilfe beginnt im Kopf• Die Verantwortlichen müssen sie wollen• Sie muss sich für alle Beteiligten “lohnen“• Case‐Management durch Suchthilfe (Altenhilfe kann das nicht
refinanzieren)
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB
HAMAB: „Hilfe für ältere Frauen und Männer mit Alkohol undMedikamenten bezogenen Störungen in einer ländlichen Region –Altkreis Brilon“
Ambulante und stationären Altenhilfe: Sensibilisierung und Fortbildung aller MitarbeiterInnen zur Problematik substanzbezogener
Störungen (insbesondere Alkohol, Sedativa, Hypnotika, Analgetika) älterer Frauen undMänner und den in der Region vorhandenen Hilfsmöglichkeiten, Gesprächsführung. (3 mal 2h über 1,5 Jahre)
Implementierung sog. „Suchtbeauftragter“ in den beteiligten Institutionen der Altenhilfe (intensive Schulung inklusive Hospitation)
Implementierung einer standardisierten FB zum Thema in der Einarbeitungsphase neuer MitarbeiterInnen
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Der Altkreis Brilon
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB
Ambulante und stationäre Suchthilfe: Sensibilisierung und Fortbildung aller MitarbeiterInnen zu spezifischen Problemen älterer
suchtkranker Frauen und Männer und den in der Region vorhandenen Hilfsmöglichkeiten der Altenhilfe (3 mal 2 h über 1,5 Jahre)
Implementierung sog. „Altersbeauftragter“ in den beteiligten Institutionen der Altenhilfe (intensive Schulung inklusive Hospitation)
Implementierung einer standardisierten FB zum Thema in der Einarbeitungsphase neuer MitarbeiterInnen
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB
Vernetzung Implementierung regelmäßiger gemeinsamer Fachkonferenzen der Beauftragten
der Institutionen der Alten‐ und Suchthilfe Implementierung gemeinsamer Fallarbeit
Einbezug der Öffentlichkeit Wanderausstellung
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Modellprojekte des BMBeispiel: HAMAB
Schulungsteilnehmende, N=273, davon 95% weiblich
Pflege 52%
Hauswirtschaft / Alltagsbegleitung 32%
Pflegehilfe 10%
Pflege(hilfe) und Hauswirtschaft / Alltagsbegleitung 2%
Suchthilfe 1%
Sonstige 3%
Gesamt 100%
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB
Schulungsteilnehmende, N=284
Eingeschätztes Wissen in folgenden Themengebieten Sehr gering/gering
mittelmäßig Hoch/sehr hoch
Entwicklungsaufgaben und Lebensbedingungen älterer Menschen
24,3% 55,8% 19,9%
Häufigkeit von Substanz bezogenen Störungen im Alter 39,4% 49,5% 11,1%
Symptome von riskantem, schädlichen und abhängigen Konsummustern bei älteren Menschen
36,1% 51,1% 12,9%%
Gesprächsführung mit älteren Suchtkranken 68,8% 25,7% 5,4%
Interventionsmöglichkeiten bei älteren Suchtkranken 70,6%27,2% 2,2%
Lokale Versorgungsstrukturen der ambulanten und
stationären Suchthilfe
62,3% 33,0% 4,8%
Lokale Versorgungsstrukturen der ambulanten und
stationären Altenhilfe
45,1% 39,9% 15,0%
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB
Bewertung der Schulungen, N=284
Das Klima in der Veranstaltung war sehr angenehm 95,0%
Die Veranstaltung wird meinen Alltag in der Arbeit mit Klienten erleichtern 67,3%
In der Veranstaltung erworbenes Wissen wird für meine Tätigkeit sehr von Nutzen sein. 69,1%
Die Veranstaltung hat mir neue Sichtweisen und ein neues Verständnis für die Arbeit mit KlientInnen vermittelt 80,9%
Ich habe durch die Inhalte der Veranstaltung meine Kompetenzen erweitert 79,9%
Die Veranstaltung hat sehr zu meinem Interesse an der Thematik beigetragen 88,2%
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Modellprojekte des BMGBeispiel: HAMAB Vor erster
SchulungNach zweiter Schulung
Durch die Teilnahme an der Schulung schätze ich mein Wissen in den folgenden Themengebieten wie folgt ein:
Hoch/sehr hoch
Hoch/sehr hoch
Häufigkeit von substanzbezogenen Störungen im Alter (v.a. Alkohol, Beruhigungs- und Schmerzmittel)
0 (0,0 %) 6 (85,7 %)
Symptome von riskanten, schädlichen und abhängigen Konsummustern bei älteren Menschen
0 (0,0 %) 4 (57,1 %)
Entwicklungsaufgaben und Lebensbedingungen älterer Menschen 0 (0,0 %) 4 (57,1 %)
Gesprächsführung mit älteren Suchtkranken 0 (0,0%) 1 (14,3%)
Interventionsmöglichkeiten bei älteren Suchtkranken0 (0,0%) 2 (28,6%)
Lokale Versorgungsstrukturen der ambulanten und stationären Suchthilfe
0 (0,0%) 4 (57,1%)
Lokale Versorgungsstrukturen der ambulanten und stationären Altenhilfe 1 (16,7%) 3 (42,9%)
Diagnostik bei Verdacht auf Substanzstörungen im Alter 0 (0,0 %) 0 (0,0 %)
Vernetztes Arbeiten ---5 (71,4 %)
Erarbeitung fallbezogener Lösungen ---5 (71,4 %)
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Herzlichen DankFür Ihre
Aufmerksamkeit
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