regionale im planungsraum 2 Östliches - kreis … · einwohner im jahr 2050 zu erwarten. dies...
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Regionale
Planungsraumkonferenz
im Planungsraum 2
Großenhain – Östliches
Röderland – Großenhainer
Pflege
Großenhain 20.04.2016
Die Auswirkungen des demographischen Wandels erfassen viele Bereiche des täglichen Lebens und sind daher zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen geworden. Im Mittelpunkt dieser Diskussionen stehen zumeist die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme, darunter die Gesetzliche Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Neben den parafiskalischen Sozialversicherungssystemen sind besonders die Landkreise und Kommunen vom demographischen Wandel betroffen. Diese stehen beispielsweise vor der Herausforderung, für eine zunehmende Anzahl an Pflegebedürftigen die notwendige Pflegeinfrastruktur bereitzustellen. Daraus erwächst eine immer größere Herausforderung: Die sozio-ökonomischen und demographischen Veränderungen werden zunehmend die heute noch sehr bedeutenden informellen Pflegearrangements durch Angehörige verdrängen und zu einer Professionalisierung der Pflege führen.
Demographischer Wandel in Sachsen
Dabei spielt natürlicherweise die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur eine zentrale Rolle. Bei der Entwicklung der Gesamtbevölkerung des Freistaates Sachsen ist ein deutlicher Rückgang von 4,15 Mio. Einwohnern im Jahr 2009 auf 3,11 Mio. Einwohner im Jahr 2050 zu erwarten. Dies entspricht einer Abnahme der Gesamtbevölkerung um 25 Prozent. Bei den einzelnen Landkreisen zeichnet sich insgesamt mit Ausnahme der Städte Dresden und Leipzig ein recht ähnliches Bild ab
Der Landkreis Meißen wird im selben Zeitraum einen Bevölkerungsrückgang von ca. 30 Prozent zu verzeichnen haben.
Demographischer Wandel in Sachsen
Kreis Altenquotient
Bautzen 41,3
Chemnitz 45,6
Dresden 35,5
Erzgebirgskreis 41,3
Görlitz 45,5
Leipzig 38,9
Leipzig Stadt 35,8
Meißen 42,2
Mittelsachsen 42,6
Nordsachsen 37,8
Sächsische Schweiz-
Osterzgebirge 42,2
Vogtlandkreis 44,9
Zwickau 44,1
Demographischer Wandel in Sachsen
Kreis Altenquotient
Bautzen 76
Chemnitz 67
Dresden 44
Erzgebirgskreis 80
Görlitz 83
Leipzig 71
Leipzig Stadt 45
Meißen 72
Mittelsachsen 75
Nordsachsen 74
Sächsische Schweiz-
Osterzgebirge 68
Vogtlandkreis 82
Zwickau 78
Demographischer Wandel in Sachsen
Planungsregion 1 Riesa - Nördliches Elbland – Heidebogen (RNH) (Riesa, Zeithain, Strehla, Gröditz, Stauchitz, Hirschstein, Nünchritz, Glaubitz, Wülknitz, Röderaue, Nauwalde)
Planungsregion 2 Großenhain – Östliches Röderland – Großenhainer Pflege (GRG) (Großenhain, Schönfeld, Lampertswalde, Thiendorf, Tauscha, Ebersbach, Priestewitz)
Planungsregion 4 Meißen – Weinböhla – Elbweindörfer (MWE) (Meißen, Diera-Zehren, Niederau, Weinböhla)
Planungsregion 3 Nossen - Linkselbische Täler – Lommtzascher Pflege (NLL) (Nossen, Lommatzsch, Käbschütztal, Ketzerbachtal, Leuben-Schleinitz, Klipphausen)
Planungsregion 5 Radebeul – Coswig und Oberland (RCO) (Radebeul, Coswig, Moritzburg, Radeburg)
Planungsregion 2 Großenhain – Östliches Röderland – Großenhainer Pflege (GRG) Großenhain, Priestewitz, Ebersbach, Lampertswalde, Schönfeld, Thiendorf,
Demographische Daten
Im Landkreis Meißen leben zum Stichtag 01.01.2015 in den Planungsregionen mit der jeweils zugehörigen Stadt 243.716 Einwohner auf einer Fläche von 1452,39 km2. Das entspricht einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von ca. 168 Einwohner je km2. Damit liegt der Landkreis Meißen mittlerweile deutlich unter dem sächsischen Durchschnitt von ca. 224 Einwohnern je km2.
Planungsregion 2 Großenhain – Östliches Röderland – Großenhainer Pflege (GRG) (Großenhain, Priestewitz, Ebersbach, Lampertswalde, Schönfeld, Thiendorf) EWO zum 01.01.2015: 34.348 74 EW / km² Großenhain: 18.384 141 EW / km² Priestewitz: 3.251 52 EW / km² Ebersbach: 4.488 53 EW / km² Lampertswalde: 2.646 41 EW / km² Schönfeld: 1.900 48 EW / km² Thiendorf: 3.679 44 EW / km²
Entwicklung der Bevölkerung von 1990 – 2014
0
2000
4000
6000
1990 2009 2010 2011 2014
Ebersbach Lampertswalde Priestewitz Schönfeld Thiendorf
Entwicklung der Bevölkerung von 1990 – 2014 Stadt Großenhain
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
18000
20000
22000
24000
26000
1990 2009 2010 2011 2014
Großenhain
Bevölkerungsverlust innerhalb von ca. 25 Jahren in Prozent Zeitraum 1990 - 2014
-2,35%
-25,17%
-12,33%
-8,40%
-2,66%
3,43%
-16,71%
-30,00%
-25,00%
-20,00%
-15,00%
-10,00%
-5,00%
0,00%
5,00%
Ebersbach
Großenhain
Lampertswalde
Priestewitz
Schönfeld
Thiendorf
Planungsraum gesamt
Prognose
Planungsregion 2 Großenhain – Östliches Röderland – Großenhainer Pflege (GRG) (Ebersbach, Großenhain, Lampertswalde, Priestewitz, Schönfeld, Thiendorf) EWO zum 01.01.2015: 34.348 EWO zum 31.12.2025: 29.345 Großenhain: 18.384 6688 Ebersbach: 4.488 27741 Lampertswalde: 2.646 3208 Priestewitz: 3.251 1932 Schönfeld: 1.900 1898 Thiendorf: 3.679 4972
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
2014 2025
Glaubitz
Gröditz
Hirschstein
Nünchritz
Riesa
Röderaue
Stauchitz
Wülknitz
Wülknitz
*Die Einwohner waren im Durchschnitt… Jahre alt. Definition: Summe der Altersjahre der Einwohner der jeweiligen Regionaleinheit (Gemeinde, Kreis, ...) am 31.12. geteilt durch die Anzahl der Einwohner der jeweiligen Regionaleinheit (Gemeinde, Kreis, ...) am 31.12.
34,00
36,00
38,00
40,00
42,00
44,00
46,00
48,00
50,00
1990 2000 2012
Glaubitz
Gröditz
Hirschstein
Nünchritz
Riesa
Röderaue
Stauchitz
Strehla
Wülknitz
Zeithain
Entwicklung des Durchschnittsalters*
Planungsregion 1 Riesa Nördliches Elbland - Heidebogen (RNH)
Gesamt-bevölkerung 01.01.2014
0-27 28-65 65-85 85 und älter
Anteil der 0-27 an der GBV
Anteil der 65 und älter an der GBV
Anteil der über 85 an der GBV
Glaubitz 2.078 403 1215 381 79 19,39% 22,14% 3,80%
Gröditz 7.524 1504 3931 1.888 201 19,99% 27,76% 2,67%
Hirschstein 2.105 431 1218 401 55 20,48% 21,66% 2,61%
Nünchritz 5.698 1036 3095 1.400 167 18,18% 27,50% 2,93%
Riesa 31.423 5810 15.585 8.942 1.086 18,49% 31,91% 3,46%
Röderaue 2.820 540 1563 635 82 19,15% 25,43% 2,91%
Stauchitz 3.135 686 1752 623 74 21,88% 22,23% 2,36%
Strehla 3.814 793 2099 786 136 20,79% 24,17% 3,57%
Wülknitz 1.744 360 997 350 37 20,64% 22,19% 2,12%
Zeithain 5.768 1102 3308 1.209 149 19,11% 23,54% 2,58%
PR 1 66.109 12.665 34.763 16.615 2.066 19,16% 28,26% 3,13%
Bevölkerungsstruktur 01.01.2014
Anteil der 65 bis 85 – Jährigen im Vergleich 2010 zu 2014 in Prozent
18,00%
20,00%
22,00%
24,00%
26,00%
28,00%
30,00%
32,00%
34,00%
2010 2014
Glaubitz
Gröditz
Hirschstein
Nünchritz
Riesa
Röderaue
Stauchitz
Strehla
Wülknitz
Zeithain
Anteil der über 85 – Jährigen im Vergleich 2010 zu 2014 in Prozent
2,00%
2,50%
3,00%
3,50%
4,00%
2010 2014
Glaubitz
Gröditz
Hirschstein
Nünchritz
Riesa
Röderaue
Stauchitz
Strehla
Wülknitz
Zeithain
Folgend seien hier noch einige Kernaussagen insbesondere zu den Auswirkungen im Bereich Pflege getan. Dazu ist anzumerken, dass bei den Ausführungen vom Status-Quo-Szenario ausgegangen wird. Das Kompressionsszenario und das Heimsogszenario, im Gutachten explizit gesondert betrachtet, wurden für diese kurze Information nicht berücksichtigt. Für die Entwicklungen im Bereich der Pflege ist die Altersgruppe der mindestens 80-Jährigen von besonderem Interesse, da in dieser Altersgruppe die Pflegeprävalenzen erfahrungsgemäß am höchsten sind.
Bei konstanten, altersspezifischen Pflegeprävalenzen ist, ausgehend vom Jahr 2009, bis zum Jahr 2050 ein Anstieg der Pflegefälle in Sachsen um 71 % zu erwarten. Im Landkreis Meißen wird eine Steigerung um ca. 53 % prognostiziert. Die größte Dynamik im Hinblick auf die Pflegefallzahlen findet dabei bereits in den nächsten Jahren statt. Während die Zunahme der Anzahl der Pflegefälle gegenüber dem Jahr 2009 bis zum Jahr 2020 bereits ca. 26 Prozent beträgt, steigt sie bis zum Jahr 2030 auf ca. 35 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf die bereits oben erwähnten ca. 53 Prozent.
Jahr 2009 2020 2030 2050 Landkreis Meißen 7.590 10.285 11.704 14.157
Anzahl der pflegebedürftigen Personen im
Landkreis Meißen
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
2009 2020 2030 2050
Darüber hinaus lässt sich auch eine Verschiebung der Anteile der jeweiligen Pflegearten bereits bei Annahme konstanter altersspezifischer Pflegeprävalenzen beobachten. So nehmen die stationär und ambulant professionell versorgten Pflegefälle deutlich stärker zu als die informell gepflegten Pflegegeldempfänger. Zwar steigen im Freistaat Sachsen und so auch im Landkreis Meißen bis zum Jahr 2020 die ambulant professionell und stationär versorgten Pflegefälle noch im etwa gleichen Verhältnis an (32 und 34 Prozent), bis 2050 jedoch verursacht die zunehmende Alterung der Bevölkerung einen stärkeren Aufwuchs der stationären Pflegefälle im Verhältnis zu den ambulant professionell versorgten Pflegefällen (96 gegenüber 80 Prozent). Insgesamt nimmt der Anteil der ambulant professionell versorgten Pflegefälle nur leicht von 28,2 Prozent im Jahr 2009 auf knapp 30 Prozent im Jahr 2050 zu, während der Anteil der stationären Pflege deutlich zunimmt (von 33 Prozent im Jahr 2009 auf 37,8 Prozent im Jahr 2050). Dies korrespondiert mit einem Rückgang des Anteils der Pflegegeldempfänger von 38,8 Prozent im Jahr 2009 auf 32,4 Prozent im Jahr 2050
Anteil der Pflegearten - Status Quo Szenario
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2009 2020 2030 2050
Pflegegeld
Ambulante Pflege
Stationäre Pflege
Dabei wird sich der Anteil der Pflegearten, auch im Landkreis Meißen in etwa wie folgt verschieben:
Ein Großteil des Zuwachses an stationären Pflegefällen in den einzelnen Landkreisen fällt aber zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten an.
Laut Gutachten und Prognosen liegt damit im Landkreis Meißen im Status-Quo- Szenario der Bedarf an stationären Pflegeheimplätzen im Jahr 2050 über dem Doppelten der im Jahr 2009 vorhandenen Kapazitäten. Bei einem momentanen Bestand von 2531 Plätzen würde das bedeuten, dass im Landkreis Meißen bis 2020 ca. weitere ca. 1150 stationäre Plätze notwendig werden würden. Abgesehen von der Wahl entsprechender Standorte nach Notwendigkeit in den Planungsregionen bleibt die Frage der Trägerschaft und der Finanzierbarkeit entsprechender zusätzlicher Angebote, da eine investive Förderung von Einrichtungen der Altenpflege durch Bund, Land und Kommunen so nicht mehr vorgesehen ist. Einen Kompensation durch professionelle, ambulante Pflege ist diesbezüglich genauso wenig erwartbar wie die Ausweitung der Pflege im privaten Bereich, gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des Rückganges der Altersgruppe der pflegenden Angehörigen. In Auswertung eigener Datensätze können für den Landkreis Meißen derzeit folgende Aussagen getroffen werden. Im vergangenen Zeitraum, seit der letzten Pflegeerhebung durch das Statistische Landesamt Sachsen im Jahr 2009, kann die Entwicklung wie folgt dargestellt werden:
Anzahl der LB Pflege gesamt im
Landkreis Meißen
7000
7500
8000
8500
2009 2010 2011
Reihe1
Quelle: eigene Erhebungen
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
2009 2020 2030 2050
Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Landkreis Meißen
Prognose
Aus den Daten des Statistischen Landesamtes des Jahres 2009 konnten folgende Werte zur Verteilung der Leistungsarten für den Landkreis Meißen noch herangezogen werden. Dabei sind alle Pflegearten erfasst worden und entsprechende Vermischungen zwischen den Leistungsarten (bspw. Tagespflege und Leistungen eines Ambulanten Pflegedienstes) wirken sich auf die Gesamtzahl der Leistungsempfänger aus.
Verteilung nach Pflegestufen und Leistungsart Landkreis
Meißen 2009 (incl. teilstationär und Kombileistungen -
Mehrfachnennungen möglich)
500
1 000
1 500
2 000
2 500
I II III
Pflegestufe
Pflegegeldempfänger
Ambulante und Stationäre
Einrichtungen
Ambulante Pflegedienste
Übersicht zu den Planungsregionen
Ambulante
Einrichtungen
(Pflegedienste)
Stationäre
Einrichtungen stationäre Plätze KZP Plätze KZP
PR 1 Riesa-Nördliches Elbland - Heidebogen (RNH)
18 9 678 3 16
PR 2 Großenhain - Östliches Röderland - Großenhainer Pflege
6 4 278 0 0
PR 3 Nossen -Linkselbische Täler-Lommatzscher Pflege (NLL)
11 3 212 1 2
PR 4 Meißen-Weinböhla-Elbweindörfer (MWE)
13 7 547 3 29
PR 5 Radebeul-Coswig und Oberland (RCO)
14 9 816 5 30
LK Meißen 62 32 2531 12 77
Ambulante
Einrichtungen
(Pflegedienste)
Stationäre
Einrichtungen
stationäre
Plätze KZP Plätze KZP
Glaubitz 1 1 55
Gröditz 3 1 70 1 2
Hirschstein
Nünchritz 1 1 60
Riesa 11 5 430 1 8
Röderaue
Stauchitz
Strehla 1 1 63 1 6
Wülknitz
Zeithain 1
18 9 678 3 16
Anreize zum Um-und Ausbau von alternativen Wohnformen, auch und vor allem im ländlichen Raum, bspw. Klein- und/oder Demenzwohngruppen, mglw. in derzeit ungenutzten kommunalen Immobilien (Schulen, Kita’s) Ausbau der Angebote im Bereich Tagesstrukturierung für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zum längst möglichen Verbleib im eigenen Wohnraum. Weitere, zeitnahe regionale und thematische Planungsgespräche mit den Kommunen zur Abstimmung und Schwerpunktsetzung im jeweiligen kommunalen Zuständigkeitsbereich unter Beteiligung von Trägern, welche im jeweiligen Bereich aktiv werden können und/oder wollen.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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