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Ortsportraet Schenkendoebern

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16 S A / S O, 1 0 . / 1 1 . O KT O B E R 2 0 0 9Lausitzer Rundschau Guben Elbe-Elster-Rundschau

RUNDSCHAU-Ortsrundgang in Schenkendöbern: Im Dorf fehlen Rad- und Fußwege, das einstige Hotel ist einSchandfleck. Im Feuerwehrgerätehaus wird gefeiert und auch der alte Gutspark könnte für Feste genutzt werden. Es gibt Prob-leme mit Schlamm und Biber.

Idylle an der Gemeindeverwaltung: Heute ist es ruhiger in Schenkendöbern geworden. Doch mittlerweilefeiern die Dorfbewohner wieder gern miteinander. Fotos: FOTO-Werner

Zu Schenkendöbern gehörenzwei Seen: der Wilschwitzer undder Schenkendöberner See. BeideGewässer bereiten den Anliegernjedoch Probleme, ist von Ortsvor-steher Michael Barfuß zu erfah-ren. Dazu sagt Meinhard Bährvom Gewässerverband: „Vor al-lem die Zu- und Abflüsse sind to-tal zugewachsen.“ Das führt sogarschon dazu, dass sich die Kellerder Anwohner mit Wasser füllen.„Hier muss in Absprache mit derUnteren Naturschutzbehördeund dem Bodenwasserverbandunbedingt etwas getan werden“,so Bähr. Bäume wachsen in denGräben, außerdem sind diesevollkommen verschlammt. Aller-dings, so Bähr, traue sich nie-mand so recht ran. Woran dasliegt, wisse er auch nicht. „Bür-germeister Peter Jeschke hat unsaber versprochen, dranzublei-ben“, sagt Meinhard Bähr. DenGraben zwischen Schenkendö-bern und Wilschwitz haben eini-ge Dorfbewohner bereits selbstvon Wildwuchs und Schlamm be-freit.

In den Gräben hatte sich außer-dem der Biber angesiedelt. Er

sorgte dafür, dass sich das Wasserdarin staute. „Der Wasserver-band öffnet schon mal einen Stau,dann zieht der Biber um, weil ihmdas Baumaterial entzogen wird“,erklärt Bähr. Die Hauptadernmüssten ungedingt frei bleiben.

Mittlerweile fühlt sich der Bi-ber im Wilschwitzer See rechtwohl. ja

Beide Seen in Schenkendöbernmachen Probleme

Gräben sind verschlammt/Biber sorgen für Stau

Der Wildwuchs am WilschwitzerSee müsste dringend beseitigtwerden. Archivfoto: Bergmann

Der alte Gutspark könnte nachAnsicht von Ralph Homeistermehr genutzt werden. „Früherwar hier der Weihnachtsmarkt.Auf dem zugefrorenen See sinddie Leute Schlittschuh gelaufen“,erzählt er. Doch der See ist mitt-lerweile vollkommen zugewach-sen. Es wäre schön, wenn dieLeute im Dorf dafür begeistertwerden könnten, die Wege zuräumen und das Umfeld der zumTeil mehr als 200 Jahre alten Ei-chen zu säubern. „Wir müssen al-le einfach mehr Initiative ergrei-fen“, so Homeister. ja

Uralte Eichenbäume imidyllischen Gutspark

Der idyllische Gutspark könntebesser genutzt werden.

Der einstige „Märkische Hof“ inSchenkendöbern entwickelt sichimmer mehr zum Schandfleck.„Früher war hier ein schönes Ho-tel mit einem etwa 13 Meter lan-gen Tresen“, sagt OrtsvorsteherMichael Barfuß. Heute gehört dasHaus einer Erbengemeinschaft,die viel Geld in das Gebäude ste-cken müsste. Die Grünfläche vordem einstigen Hotel pflegt mitt-lerweile der Ortsvorsteher selbst.Im kommenden Jahr soll die an-grenzende alte Brennerei, die derGemeinde gehört, abgerissenwerden. Im Frühjahr dieses Jah-res wurden Nebengebäude abge-tragen. Die Freifläche zwischenHotel und Feuerwehr könnte fürFeste genutzt werden. ja

Hotel bleibt stehen,Brennerei verschwindet

Schandfleck: das einstige Hotel.

„Die Zufahrt zur Gemeindever-waltung ist eine Schande“, sagtder Schenkendöbrner JürgenMeitzner, während er auf tiefeLöcher im unbefestigten Wegzeigt. Der Bürgermeister legtwohl keinen Wert darauf, fügt erkopfschüttelnd hinzu. Auch derSchenkendöberner Ortsvorste-her ist nicht zufrieden mit demZustand der Straßen im Dorf.„Dass der Jugendklub im altenFeuerwehrgebäude unterge-bracht ist, ist auch blamabel“, be-tont Meitzner. Ortsvorsteher Mi-chael Barfuß sagt, dass einfachkein Geld für einen neuen Klub-raum da ist. Dabei würde er gernetwas für die Jugend tun, die sich,genau wie der Feuerwehrverein,in das kulturelle Leben des Dor-fes einbringt.

Die Feuerwache ist im Jahr

2000 neu gebaut worden. Hierfinden auch meist die Feierlich-keiten statt, denn eine Gaststättegibt es in Schenkendöbern nichtmehr. „Früher zu DDR-Zeitenwar hier richtig was los. Heute istes ruhiger geworden“, erzähltBarfuß rückblickend.

Leider sei die Dorfgemein-schaft nicht mehr das, was sie frü-her war, sagt ein Einwohner, derseit 50 Jahren im Ort wohnt. Erkritisiert auch den Straßenlärm

und wirft der Gemeindeverwal-tung Nachlässigkeit vor.

Den drohenden Tagebau fürch-ten auch die Schenkendöberner.„Wir werden ihn zwar nicht se-hen, aber hören. Und die Naturgeht auch kaputt“, erklärt Orts-wehrführer Ralph Homeister. Ererinnert auch daran, dass 80 Pro-zent der Einwohner einst gegendas Aufstellen der Windräder wa-ren. „Aber die Gemeindevertreter

haben damals gegen die Einwoh-ner gestimmt“, so Homeister.Nicht nur, dass die Räder starkeWindgeräusche verursachen, siezerstören auch das Landschafts-bild. „Uns hat man versprochen,dass die Gemeinde etwas davonhaben wird, wenn die Windrädererst da sind. Doch bis heute ha-ben wir nichts davon gemerkt.“Drei Räder sollen demnächstnoch dazu kommen.

Während die Männer vorbei anrot gefärbten Essigbäumen,schnatternden Gänsen, altenScheunen, Telefonleitungsmas-ten und schmucken neuen Eigen-heimen spazieren, fällt JürgenMeitzner ein: „Wir haben zweigroße Storchennester, wo es indiesem Jahr wieder Nachwuchsgab.“ Und obwohl es in Schenken-döbern noch viel zu tun gibt, sindsich Homeister, Meitzner undOrtsvorsteher Barfuß einig: „Ei-gentlich ist es doch schön hier.“

Trotz Missständen wird wieder gern gefeiert

In Schenkendöbern gibt es noch viel zu tun

Die Schenkendöberner haben indiesem Jahr erstmals wieder einErntefest auf dem Dorfplatz hin-ter der Gemeindeverwaltung ge-feiert. Am heutigen Samstag fin-det ein großer Feuerwehrballstatt. Doch die Dorfbewohner ha-ben nicht immer Grund zum Fei-ern, denn einige Missständebrennen ihnen auf den Nägeln.

Von Jana Pozar

Wir inSchenkendöbern

ZUM THEMA

In Schenkendöbern lebenderzeit etwa 450 Einwoh-ner. Im Ortsteil Wilschwitzsind es 120. 15 Gewerbetreibende ha-ben sich in Schenkendö-bern niedergelassen.

Alpakas locken Neugierige an

Der Tierpark von Schenkendöbern: Die Alpakas in einem Garten mit-ten im Ort sind neugierige Tiere. Doch nicht nur die Vierbeiner schau-en mutig in die Kamera, Besucher bleiben oft am Zaun stehen und be-obachten die Mini-Lamas, auch wenn die Gefahr relativ groß ist, vonihnen angespuckt zu werden.

Das einzige Stück Fußweg ver-läuft von der Heizungsfirma biszur Bushaltestelle im Dorf.

Im Parkweg in Schenkendöbernhaben die Anwohner sich selbsteinen Fußweg angelegt.

Leeres Gewerbegebäude

Ein herrlicher Gemeindesaal könnte aus dem leer stehenden Gebäu-de werden, in dem bis vor etwa einem Jahr ein Tief- und Baufachhan-del ansässig war. „Hier könnte der Jugendklub einziehen, es könntegefeiert werden“, sagt Ortsvorsteher Michael Barfuß. Doch dem Dorffehlt das Geld, um das Gebäude zu kaufen.

„Viele im Dorf schimpfen, dass esin Schenkendöbern keine Rad-und Fußwege gibt“, sagt Schen-kendöberns Ortsvorsteher Mi-chael Barfuß. Der einzige etwa100 Meter lange Weg für Fußgän-ger verläuft an der Landesstraßevon der Heizungsfirma bis zurBushaltestelle. Die Anwohner desParkweges haben auf einer Seiteder Straße selbst einen Fußwegangelegt. „Irgendwie hat man unswohl vergessen, nachdem in allenanderen Dörfern Wege neu ge-baut beziehungsweise saniert

worden sind“, so Barfuß. Undjetzt sei einfach kein Geld da.„Mir sind die Hände gebunden,ich kann nicht mehr tun, als An-träge zu stellen“, erklärt der Orts-vorsteher während des Rundgan-ges durch Schenkendöbern. Al-lerdings, so Barfuß, macht dieVerwaltung schon alles, was mög-lich ist.

Die Dorfbewohner haben je-doch die Hoffnung nicht verlo-ren, dass wenigstens an der Lan-desstraße sichere Wege für Fuß-gänger entstehen werden. ja

Kein Geld für Gehwege in Schenkendöbern

Nur etwa 100 Meter Fußweg an der Landesstraße

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