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34 MMMASCHINENMARKT KW 6 2016

STEUERUNGEN

Alois Penzkofer ist Senior-Vertriebsbeauftragter undGlobal AccountManager bei der Siemens AG, Digital Factory, Motion Control, in80333 München, Tel. (09 11) 8 95-0, contact@siemens.com

MIT DREHZENTRUM SIMULTANFRÄSEN, BOHREN UND DREHEN

Mit der TTS-Baureihe hat die SpinnerWerkzeug-maschinenfabrik GmbH in Sauerlach beiMünchen Drehzentren auf den Markt ge-bracht, die simultan mit bis zu drei Werkzeu-gen an zwei Spindeln arbeiten können. An

jedem Revolver stehen zwölf angetriebeneWerkzeu-ge zur Verfügung. Somit lassen sich außer der klassi-schenDrehbearbeitung auch Fräs- und Bohraufgabenerledigen. Hilfreich ist dabei, dass jeder Revolver aufden beiden Spindeln zum Einsatz kommen kann.Nicht zuletzt aus diesemGrund sind die Dynamik unddie Produktivität dieser Maschinen besonders hoch.

GENAUIGKEIT WIRD GROSS GESCHRIEBENAuch in puncto Genauigkeit überzeugen die SpinnerTTS. Diverse Testwerkstücke wurden unter üblichenWerkstattbedingungen mit Rundlaufgenauigkeitenvon < 1 µm undWerkstücktoleranzen < 10 µm herge-

stellt. Basis für diese hohe Präzision bilden das auseinemGuss gefertigte, steifeMaschinenbett des Dreh-zentrums und dessen gehärtete und geschliffene Rol-lenführungen in allen Achsen, die kein Spiel in derBewegungsführung zulassen. Entscheidend sind zu-dem die hohe Steifigkeit der beiden Y-Achsen, die indie Maschinenstruktur integriert sind, und ein seri-enmäßig enthaltener Schwingungsdämpfer in allendrei Revolvern, der auftretende Mikroschwingungenabdämpft. So erreicht beispielsweise die Werkzeug-maschine TTS 65 Triplex im Sauerlacher Vorführzen-trum Wiederholgenauigkeiten von <1 µm in der X-und Z-Achse.

Weil zwei Y-Achsen zur Verfügung stehen, lassensich die Werkzeuge flexibel einsetzen. Sie könnengleichzeitig an der linken und/oder rechten Spindelzerspanen. Ein Seitenwechsel ist somit jederzeitmög-lich. Für mittlere und große Stückzahlen ausgelegt,kann die Maschine mit Stangenmaterial via Laderversorgt werden. Dadurch lassen sich auchmannloseSchichten einlegen. Der für die Technik verantwortli-

Drehmaschinen werden derzeit oft mit zwei Spindeln und zweioder drei Revolvern ausgestattet. Doch für eine hohe Produktivitätist entscheidend, dass die Werkzeuge flexibel einsetzbar sindund optimal aufeinander abgestimmt werden können.Ein Steuerungsfeature einer High-End-CNC macht dies möglich.

Alois Penzkofer

Die Spinner TTS 65 Tri-plex fertigt mit einemvia Programsync opti-mierten Programm rund30 % schneller als einevergleichbare Drehma-schine mit herkömmlicherProgrammierung.

CNC-MASCHINEN AUSSAUERLACHW Die Spinner Werk-zeugmaschinen GmbHwurde 1949 gegründet.Das Unternehmenentwickelt und produ-ziertWerkzeugmaschi-nen und wächst seitvielen Jahren imzweistelligen Prozent-bereich.W Derzeit beschäftigtes rund 550 Mitarbeiteran drei Standorten undverkauft mehr als 1200CNC-Maschinen proJahr.W Mehr als 60 % derProduktion werden inüber 60 Länder aufsechs Kontinentenexportiert. Das Zent-ralwerk befindetsich in Sauerlach beiMünchen.maschinenmarkt.deSuche „Spinner“

INFO

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Automatisierung STEUERUNGEN

che Geschäftsführer Nikolaus Spinner bestätigt: „BeiBedarf kann dieses Drehzentrum fast rund um dieUhr Teile produzieren.“

Wichtig für eine hohe Genauigkeit und Produkti-vität ist außer demMaschinenaufbau auch die einge-setzte Steuerung. Deshalb setzt Spinner bei seinenTTS-Maschinen vorzugsweise auf die High-End-CNCvon Siemens. Mit der Sinumerik 840D sl samt Benut-zeroberfläche Sinumerik Operate lassen sich die Pro-gramme für jeden einzelnen Kanal übersichtlich er-stellen und anschließendmithilfe derMehrkanalpro-grammierung Programsync optimieren.

OPTIMIERTE MEHRKANALPROGRAMMIERUNGJürgen Ries, User Supporter bei Siemens, erläutert dieVorteile dieses Softwaretools: „Der Anwender kanndie Programme beziehungsweise die Bearbeitungs-blöcke mit allen Arbeitsschritten sowie den jeweilserrechneten Zeiten an seinem Bedienpult ansehenund erkennt dank farbig gekennzeichneter ‚Wait-marks’ sofort, wenn einer der drei Revolver nicht op-timal ausgelastet ist. In diesem Fall verschiebt erkomplette Bearbeitungsaufgaben und optimiert aufdiese Weise den gesamten Fertigungsablauf.“ Das istinsbesondere bei großen Serienaufträgen wichtig,denn dort zählt jede Sekunde, die im Fertigungsablaufeingespart werden kann. Schließlich addieren sichdiese Sekunden schnell aufmehrere Stunden der kost-baren Maschinenlaufzeit.

Doch selbst bei mittleren Stückzahlen lohnt sicheine Programmoptimierung, wie Nikolaus Spinnerhervorhebt: „Wir haben kürzlich an einem Beispiel-werkstückmit diversenDreh-, Gewindeschneid- undFräsarbeiten gezeigt, dass unsere TTS 65 Triplex miteinem via Programsync optimierten Programm rund30 % schneller fertigt als eine vergleichbare Drehma-schine mit herkömmlicher Programmierung.“

Bei der Fertigung großer Serien sind optimale Be-arbeitungsabläufe entscheidend. Dementsprechend

Jürgen Ries, UserSupporter bei Siemens,erläutert die Vorteileder Mehrkanalprogram-mierung Programsync:„Anwender können damitihre Programme für jedeneinzelnen Kanal über-sichtlich erstellen undanschließend die Bearbei-tungsblöcke der einzelnenRevolver schnell und über-sichtlich optimieren.“

Mit den Kombizentren der TTS-Baureihe von Spinnerlassen sich Werkstücke mit verschiedenen Bearbeitungs-strategien herstellen.

werden die Programme für das neue Spinner-Mehr-kanaldrehzentrumprimär imProgramguide geschrie-ben. Der Anwender kann dort alle Funktionen seinerCNCmithilfe der G-Code-Programmierung nutzen.

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STEUERUNGEN Automatisierung

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Dennoch ist der Aufbau übersichtlich und es ste-hen alle Sinumerik-Funktionen zur Verfügung, dieüber Hilfsgrafiken und zusätzliche Animationen dar-gestellt werden. Fährt der Bediener mit dem Cursorüber ein Parameterfeld, klappen imMenü sogenann-te Tool-Tipps zur Unterstützung auf. Darüber hinausmarkiert die Software Felder der einzelnen Pro-grammschritte farbig. Haben sich beispielsweise Feh-ler eingeschlichen, sind diese rot hinterlegt und kön-nen auf einen Blick erfasst werden.

BEDIENER HAT DIE QUAL DER WAHLGrundsätzlich obliegt es dem jeweiligen Bediener, fürwelche Art der Drehbearbeitung er sich entscheidet– Drehen, Stechen oder Stechdrehen. Letztere Me-thode bietet mitunter große Produktivitätsvorteile,

weil das zum Einsatz kommende, dreischneidigeWerkzeug (links, rechts und vorne) fast ständig unterSpan steht und so die unproduktiven Nebenzeitenminimiert. Umdiese Vorzüge nutzen zu können, bie-tet die Sinumerik einen Stechdrehzyklus, mit demsich auch komplexe Verfahrwege realisieren lassen.

Ebenso unkompliziert ist das Erstellen vonFräs- und Bohrprogrammen. Sinumerik Operate er-möglicht es dem Anwender, via Softkey auf verschie-dene Fräs- und Bohrzyklen zuzugreifen. So stehenauch der oft genutzte Gravurzyklus sowie Zyklen fürWirbel- und Tauchfräser zur Verfügung. Dazu bietetSiemens eine Werkzeugliste, die stets übersichtlichzu bedienen ist. Das wird besonders durch kontext-abhängige Funktionen, selbsterklärende Icons undeine exakte Beschreibung des Werkzeuges deutlicherleichtert. MM

Die Werkzeuge der TTS-Baureihe von Spinner lassen sich sehr flexibel einsetzen. Siekönnen gleichzeitig an der linken und/oder rechten Spindel zerspanen. Ein Seitenwechselist jederzeit möglich.

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Bei der Fertigung großer Serien sind optimale Bearbei-tungsabläufe entscheidend. Dementsprechend werden dieProgramme für die Spinner TTS primär im Programguidegeschrieben.

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iemens Geschäftsführer Nikolaus

Spinner ist von der TTS65 Triplex, die von einerSinumerik 840 D gesteu-ert wird, begeistert: „BeiBedarf kann dieses Dreh-zentrum fast rund um dieUhr Teile produzieren.“

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