marl unsere arbeit im jahr 2019 · und wie eine gebäudesanierung sinnvoll ist, welche schritte zu...
Post on 19-Oct-2020
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Was waren zentrale Verbraucheranliegen 2019? Untergeschobene Verträge, intransparente Rechnungen,
Abofallen und unberechtigte Forderungen waren nur einige Bei-spiele täglicher Verbraucheranliegen. Rechtliche Fallstricke traten oftmals gepaart mit finanziellen und sozialen Problemlagen auf. Dies erforderte eine interdisziplinäre Bearbeitung der komplexen Sachverhalte und präventiv angelegte Hilfestellung.
Was konnten Sie für Ratsuchende erreichen?Neben der Stärkung der Selbsthilfekompetenzen waren die
rechtliche Vertretung gegenüber Anbietern und der wirtschaftli-che Rat dauerhaft gefragt. Unsere Intervention trug dazu bei, dass Rechte durchgesetzt, passende Anbieter und Tarife gefunden, For-derungen reduziert oder gänzlich abgewendet wurden. Auch der Schutz der Bürger vor Übervorteilung durch unseriöse Geschäfts-praktiken gehörte zum Kerngeschäft.
Gibt es übergreifende Ansätze in der Verbraucherarbeit?Wir setzen auf kollektiven Verbraucherschutz, sei es über
praxistaugliche Informationspakete im Internet, über gebündelte Rechtsdurchsetzung per Musterfeststellungsklage oder schnel-le Hilfen bei Unternehmensinsolvenzen wie zuletzt bei Thomas Cook. Mit Aktionen und Kampagnen greifen wir gesellschaftlich relevante Fragestellungen auf und setzen uns z.B. für einen effek-tiven Klimaschutz ein.
Was macht Ihren Stellenwert in der Kommune aus?Unsere Kooperationspartner schätzen die mehrfachen Sy-
nergien für die Hilfs- und Unterstützungsstrukturen vor Ort. Den Verbrauchern geben wir eine Stimme und wir bringen uns aktiv in kommunale und landesweite Handlungsprogramme ein. Wir pfle-gen einen kontinuierlichen Austausch mit politisch Verantwortli-chen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.
Worüber haben Sie sich 2019 am meisten gefreut?Über die vielen Marler, die sich im Frühjahr für unsere
Ausstellung „Einfach machen! Ideen für nachhaltigen Konsum“ interessierten. Die Umweltberaterinnen hatten genau den rich-tigen Zeitpunkt gewählt, um das Thema öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.
Unsere Arbeit für die Marler Bürgerinnen und Bürger wird durch Landes-
und kommunale Mittel ermöglicht. Wir bedanken uns für die finanzielle
Unterstützung sowie die gute Zusammenarbeit bei der Kommune, Poli-
tik und unseren vielen Kooperationspartnern vor Ort.
MARLUNSERE ARBEIT IM JAHR 2019
WIR SIND FÜR SIE DAWIR DANKEN
Verbraucherzentrale NRW I Beratungsstelle MarlBergstraße 228-230 ∙ 45768 Marl
Tel.: (02365) 85625-01 ∙ Fax: (02365) 85625-08
www.verbraucherzentrale.nrw/marl
Im Interview mit Reint Jan Vos, Leiter der Beratungsstelle
Zum Weltverbrauchertag zeigte die Verbraucherzentrale, wie Kunden darauf pochen können, dass Händler ihren gesetzlichen Informationspflichten vor Abschluss eines Handyvertrages auch nachkommen. Denn vorgeschrieben ist, dass die wesentlichen Vertragsinhalte im Produktinformationsblatt ausgehändigt wer-den müssen. Bei einer Stichprobe hatten jedoch neun von zehn Shops das Papier nicht rausgegeben. Häufig schilderten Ratsu-chende, dass sie überrumpelt worden waren und Verträge unter-schrieben hatten, die sie nicht überblicken konnten.
WELTVERBRAUCHERTAG
ZEIT FÜR ENTSCHEIDUNGEN
ENERGIEVERSORGER-PLEITE
NACHHALTIGER KONSUM
Nach TelDaFax, FlexStrom und Care Energy ging mit der Bayerischen Energieversorgung BEV erneut ein Energieversorger mit fragwürdi-gem Geschäftsmodell Pleite. Die Beratungsstelle informierte nicht nur über die Entwicklungen des Insolvenzverfahrens, sondern er-läuterte Schritte, um offene Forderungen wie Boni und Guthaben gegen die BEV durchzusetzen und gegebenenfalls anzumelden. Zudem ging die Verbraucherzentrale gegen den Versuch einer unzu-lässigen Preisanpassung kurz vor der Pleite des Unternehmens vor.
Viele Menschen wollen selbst etwas gegen den Klimawandel tun – etwa durch sparsamen Umgang mit Strom und Heizwärme. Doch nur wer gut informiert handelt, holt mit der Investition für sich selbst und das Klima das Beste raus. In der Kampagne „(Kei-ne) Zeit für (falsche) Entscheidungen“ hat die Verbraucherzentrale Entscheidungshilfen gegeben. Soll ich auf eine Wärmepumpen-heizung setzen? Lohnt es, den alten Kühlschrank auszutauschen? Durch Vorträge, Aktionsstände und Beratungen wurden Ratsu-chende vor Fehlentscheidungen gefeit.
Die Beratungsstelle gab Anstöße für einen wertschätzenden Um-gang mit Lebensmitteln – ob im eigenen Haushalt oder in Ge-meinschaft mit anderen. Bei der Aktion „GlücksTaten“ des Mehr-Wert-Projekts konnte mit Klebepunkten auf einem Bodenplakat abgestimmt werden, was jeder Einzelne in Sachen Klimaschutz Konsum auf die Beine stellt – oder stellen will. Regionaler Einkauf, die richtige Lagerung von Lebensmitteln und eigener Anbau von Gemüse lauteten die Favoriten. Als Ideen für gemeinschaftliches Engagement stand Foodsharing oder hoch im Kurs.
Verbraucherzentrale NRW • Beratungsstelle Marl 2019
HIGHLIGHTS IM JAHR 2019
EINFACH MACHEN
KONSUMIEREN WILL GELERNT SEIN
ENERGIEBERATUNG „IM ANGEBOT“
PLASTIKMÜLL VERMEIDEN
MÜLLVERMEIDUNG MIT MOPPEL
Eigenheimbesitzer der Zollverein- und Waldsiedlung konnten 2019 von einem besonderen Angebot profitieren. Gemeinsam mit der Stadt Marl hatte die Verbraucherzentrale zwischen Mitte Sep-tember und Oktober dort eine Aktion gestartet, bei der die „Ener-gieberatung zu Hause“ zum reduzierten Preis zu buchen war. Ob und wie eine Gebäudesanierung sinnvoll ist, welche Schritte zu beachten sind, die Klima und Portemonnaie wirklich entlasten – bei einem Vortrag zum Auftakt gab es Informationen kompakt. Auch ein Überblick über Fördermittel fehlte nicht.
„Einfach machen! Ideen für nachhaltigen Konsum“ – unter diesem Titel gab die Verbraucherzentrale im Frühjahr in einer Ausstellung Anregungen, um im Alltag nachhaltige Konsumentscheidungen treffen zu können. Die Themen reichten vom saisonalen Kochen und gesunden Gärtnern über Kleidung aus fairer Produktion bis hin zum Energiesparen. Ausstellungsbesucher konnten sich nicht nur informieren, sondern auch mitmachen. Und etwa am Tausch-regal ausprobieren, wie sich „Sharing“, also das Teilen von Pro-dukten, anfühlt.
Kaffee im Becher to go, Salat in Plastikschale, Wasser aus der Ein-wegflasche: Beim Verpackungs-Kurzeinsatz für Unterwegs-Verpfle-gung werden wertvolle Ressourcen und Energie verbraucht. Wild entsorgt vermüllen die Kunststoffverpackungen nicht nur Städte und verursachen zusätzliche Entsorgungskosten, sondern zerfallen in Mikroplastikteilchen, die Luft, Böden und Gewässer belasten. Kreativ hat die Umweltberatung mit Bodenplakaten Stopper ge-setzt, um Wege fürs Vermeiden von Einwegplastik aufzuzeigen.
Müllvermeidung stand in vielen Marler Kitas und Schulen bei Bil-dungseinheiten im Mittelpunkt: In mehr als 30 Veranstaltungen wurden Kindern und Jugendlichen der Weg zu umweltverträgli-chem Konsum gezeigt sowie der Schutz von natürlichen Ressour-cen. Die Kinder lernten dabei mit Hilfe von Kaninchen Moppel oder Roboter Otto Rob die verschiedenen Abfallfraktionen sowie die lokale Abfalltrennung kennen. Außerdem übten sie, Müll bei-spielhaft richtig zu trennen.
Ob Wissenswertes rund um die Smartphone-Nutzung oder das kleine Einmaleins bei Geldgeschäften – in Veranstaltungen für Ju-gendliche und junge Erwachsene verschaffte die Verbraucherzen-trale Durchblick im Konsumalltag. Stark nachgefragt wurden die Lerneinheiten zum Umgang mit Geld. Zudem wurden die Trainings zu internetfähigen Handys gern gebucht. Wie Verträge zustande-kommen und welche Widerrufsmöglichkeiten es gibt, in weiteren Veranstaltungen thematisiert.
Zusätzlich zu diesen kommunal geförderten Angeboten bietet
die Verbraucherzentrale NRW auch in Marl weitere Spezialbera-
tungen und Bildungseinheiten für verschiedene Zielgruppen.
Leitung und Verbraucherberatung 2,00
Umweltberatung 1,00
Bürokraft 0,50
IHR TEAM IN MARL
IMPRESSUM: Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. • Mintropstraße 27 • 40215 Düsseldorf • Tel: 0211 38 09 0
www.verbraucherzentrale.nrw • Gestaltung: lav.ka kreative agentur, Düsseldorf, www.lav-ka.de © Fotos: fotolia® LLC, New York, sowie
Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf.
Volles Haus war bei den Vorträgen der Beratungsstelle zum Thema „Frauen und Finanzen“ anlässlich der Marler Frauenkulturtage. Zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Westfalen wurden die Zuhörerinnen
informiert, was sie tun können, um finanziell für den Ruhestand vorzusorgen.
EINER UNSERER ERFOLGE 2019
UNSERE ARBEIT IN ZAHLEN
* Die Anschlussfähigkeit an die Statistikdaten der Vorjahre ist durch eine bundesweit einheitliche Veränderung in der Erfassungssyste-matik nicht gegeben. Aufgrund der sukzessiven Umstellung auf die neue Erfassungssoftware konnten die Verbraucheranliegen nicht zu einem Jahreswert addiert werden und mussten für das erste Halbjahr hochgerechnet werden. Zeitgleich kam es bei der Einführung der neuen Software zu länger andauernden Problemen bei Technik und Performance und hierdurch bedingt zu unvollständiger Erfassung der Verbraucheranliegen.
VERBRAUCHERANLIEGEN*
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGSKONTAKTE
RECHTSBERATUNGEN UND -VERTRETUNGEN*
DIE HÄUFIGSTEN VERBRAUCHERPROBLEME*22%
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