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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
LI 005
HerausgeberBerufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie
AusgabeApril 2011
Bildnachweis:BG RCI, Titel, S. 3, 6, 9, 11, 19–33, 36, 37, 39, 40, 43–45, 48 DGUV, S. 19 obeniStock, S. 10, 35
Die in diesem Check verwendeten Bilder dienen nur der Veranschaulichung. Eine Produktempfehlung seitens der BG Rohstoffe und chemische Industrie wird damit ausdrücklich nicht beabsichtigt.
Hinweis:Mit dem „Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbe-reien“ liefern wir Ihnen einen Grundstein für die vom Gesetzge-ber geforderte Gefährdungsbeurteilung. Wenn Sie hierzu mehr wissen wollen, helfen wir Ihnen gerne weiter. Bitte rufen Sie in diesen Fällen unsere Servicerufnummer 06131/785-373 an.
© Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung
Impressum
Vorwort
Für eine sichere Zukunft
Ein Unternehmer, der für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sorgt, legt den Grundstein für ein zukunftsfähiges und wirtschaftlich gesundes Unternehmen. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten - Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen, sind Führungs-aufgaben. Sie tragen die Verantwortung!
Der Gesetzgeber fordert in den §§ 5 und 6 des Arbeitsschutzgesetzes von jedem Arbeitgeber, dass er die betrieblichen Gefährdungen und Belastungen erfasst und dokumentiert. Um diese zu beseitigen oder auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, müssen dann entsprechende Maßnah-men ergriffen werden. Das hört sich zunächst recht theoretisch und aufwändig an, ist aber nach unseren Erfahrungen auch im Kleinbetrieb mit überschaubarem Aufwand machbar. Die Berufs-genossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie hat eine Arbeitshilfe entwickelt, mit der Sie einfach und schnell eine Gefährdungsbeurteilung für Ihren Betrieb vornehmen können.
Der „Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien“ zeigt in übersichtlicher Form typische betriebliche Probleme auf und macht gleichzeitig Vorschläge für deren Beseitigung. Bei der Entwicklung dieses Checks hat der Verband der deutschen Lederindustrie e.V. (VdL) die Berufsgenossenschaft unterstützt. So können wir Ihnen mit diesem Check ein wirkungsvolles Instrument zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Gesundheitsgefahren an die Hand geben.
Zögern Sie also nicht, mit Hilfe des Checks für eine sichere Zukunft in Ihrem Betrieb zu sorgen.
Thomas Strebost 1. Vorsitzender des Verbandes der deutschen Lederindustrie
Ulrich Meesmann Geschäftsführer
Harald C. Kiene Leiter der Branchenprävention Lederindustrie
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
So geht ’sZu Beginn Ihrer Arbeit mit dem Check tragen Sie bitte unten auf dieser Seite den Namen und die Anschrift Ihres Betriebs ein.
Der Check selbst ist in vier Rubriken untergliedert, die Sie auf der rechten Seite auf-gelistet finden und die durch das Seiten register farblich markiert sind.
Die Gegebenheiten in Ihrem UnternehmenJeder Rubrik ist eine Seite „Bestandsaufnahme“ vorangestellt, auf der Sie jeweils in der Tabelle die Punkte auswählen und markieren sollten, die für Ihren Betrieb zutreffen und dann durch Datum und Unterschrift bestätigen (s. Abb.). Wenn dort ein bereits vorge-druckter Haken zu sehen ist, sollte dieser Punkt auf jeden Fall bearbeitet werden.
Wenn es in Ihrem Betrieb zusätzliche Gegebenheiten gibt oder Sie Tätigkeiten ausfüh-ren, die in der „Bestandsaufnahme“ nicht aufgeführt sind, sollten Sie diese noch an-fügen. Auch hier sollten Sie die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung einer möglichen Unfall- oder Gesundheitsgefahr eintragen. Eine Blankotabelle finden Sie auf Seite 52.
Was in Ihrem Unternehmen bereits umgesetzt wirdDanach können Sie in beliebiger Reihenfolge die von Ihnen markierten Punkte abhan-deln, d.h. die Maßnahmen, die bereits in Ihrem Betrieb umgesetzt sind, ankreuzen bzw. nicht genannte Maßnahmen, in das dafür vorgesehene Feld eintragen (s. Abb.).
Wo gibt es Handlungsbedarf?Nach Möglichkeit sollten Sie auch Ihre Mitarbeiter bei der Bearbeitung des Checks einbeziehen. Anhand der bearbeiteten Broschüre erkennen Sie, wo es in Ihrem Betrieb noch Handlungsbedarf zur Vermeidung von Gesundheitsschäden gibt.
Anleitung zur Nutzung der Broschüre
Firma Ansprechpartner
Straße PLZ, Ort
22.12.2010, M. Mustermann
rutschfester Bodenbelag
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Das Stiftsymbol kennzeichnet die Stellen, an denen Sie gefragt sind, anzukreuzen, auszufüllen oder indivi-duelle Gegebenheiten anzufügen.
Wenn dieses Symbol auftaucht wird ein Unterweisungsnachweis gefordert. Das notwendige Formular können Sie unter www.bgrci.de auf der Unterseite Medienshop – Branche Lederindustrie herunterladen.
Das Seitensymbol bedeutet, dass eine Betriebs anweisung erstellt werden muss.Das notwendige Formular können Sie unter www.bgrci.de auf der Unterseite Medienshop – Branche Lederindustrie herunterladen.
Dieses Symbol zeigt an, dass zu diesem Thema ein Merkblatt erstellt wurde.
Zeichenerklärung
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Betrieb Arbeitsmittel – Werkzeuge, Geräte und Maschinen Mitarbeiter Branchentypische Tätigkeiten
Bran
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Bestandsaufnahme – Betrieb
Die nachfolgenden Themenbereiche sind in jeder Gerberei zu beachten.
im Unternehmen vorhanden Datum, Unterschrift
Betrieb (allgemein)
Leitern
Büro-, Verwaltungsarbeiten
Lagerung
Verkehrswege
Innerbetrieblicher Transport
Fußboden am Arbeitsplatz
Brandschutz
Labor
Kläranlage
Falls Sie weitere Arbeitsplätze und Arbeitsräume haben, ergänzen Sie diese bitte unten in der Tabelle.
Die dazugehörigen Maßnahmen in Ihrem Betrieb können Sie auf Seite 52 in die Leertabelle eintragen.
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Betrieb (allgemein)
Betr
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Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile Wird der Gefahr des Hängenbleibens oder Eingezogenwerdens begegnet?
geschlossene Kleidung tragen
bei langen Haaren Haarnetz tragen
keinen Schmuck, Uhren etc. tragen
bewegte Teile, Oberflächenbeschaffenheit
Sind Vorkehrungen gegen Schnitt- und Stichverletzungen getroffen?
Kartons mit Sicherheitsmessern öffnen
Messer und Scheren nicht zweckentfremden, Werkzeug benutzen
Papier, Glas und Restmüll getrennt entsorgen
Kanten an Möbeln abrunden
gefährliche Körperströme Sind Stecker, Schalter, Steckdosen, Kabel und Gerätegehäuse (z.B. Drucker, Bildschirm, PC, Tischlampen) im Original-zustand? (d.h. verschlossen)?
nur Geräte mit CE-Zeichen anschaffen
Geräte und Leitungen regelmäßig überprüfen
Geräte und Leitungen mit festgestellten Mängeln nicht weiter benutzen, sondern reparieren lassen bzw. ersetzen
Leitungen und Kabel ohne Quetsch- und Scher-stellen verlegen
Leitungen nicht auf Zug belasten
Stolpern, Umknicken gefährliche Körperströme, bewegte Teile, unkontrolliert bewegte Teile, Gase, Dämpfe, schwere, dynamische Arbeit
Werden nachfolgende Punkte regelmäßig überprüft?> zugestellte Notausgänge> Steckdosen> prüfpflichtige Einrichtungen (elektrische
Anlagen und Geräte, kraftbetätigte Türen und Tore, Gabelstapler)
> persönliche Schutzausrüstung Kettengliederhandschuh, Staubmaske, Arbeitsschuhe, Augenspülflüssigkeit)
Prüfliste erstellen
Prüffristen festlegen
Prüfungen durchführen (lassen)
sicherstellen, dass Mängel behoben werden
Zugluft, Belastung durch Wärme/Kälte, Geruchsbelästigung
Ist das Raumklima (Temperatur, Feuchte, Wärmeeinstrahlung, Luftströmung) in den Arbeitsräumen angemessen?
Zugluft vermeiden
Windfang vorsehen
Heizung überprüfen
regelmäßige Stoßlüftung (Fenster öffnen) durchführen
Gefährdung/mögliche Probleme
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Betrieb (allgemein)
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Sturz auf der Ebene, Ausrutschen, Stolpern
Sind die Arbeitsräume und Verkehrswege ausreichend beleuchtet?
auf ausreichende Beleuchtung achten, ggf. zusätzliche Lampe anbringen
regelmäßig Beleuchtung auf Funktion hin überprüfen
flimmer- und flackerfreie Beleuchtung installieren
Leitern
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Abstürzen von der Leiter Sind die Mindestanforderungen erfüllt?
Sind Leitern, die zu höher gelegenen Arbeitsplätzen (z.B. Lagerbühnen) führen, befestigt?
keine beschädigten Leitern einsetzen
keine Haushaltsleitern kaufen
Leitern in ausreichender Zahl und Größe bereitstellen
Anlege-, Steh- bzw. Podestleitern je nach Arbeits-aufgabe verwenden
auf Standsicherheit achten
Unterweisungshilfe „Sicheres Arbeiten auf Leitern“ beachten
Mitarbeiter unterweisen
sichere Gerüste benutzen, auf sicherheits-technische Abnahme achten
Leitern an Lagerbühne mit Gurtband oder Einhaksicherung befestigen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Büro-, Verwaltungsarbeiten
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
einseitig dynamische Arbeit Sind die Bildschirmarbeitsplätze ergonomisch gestaltet
Sitzhöhe der Körpergröße anpassen (Oberschenkel und Unterarme waagerecht)
Arm- bzw. Beinwinkel sollte mindestens 90° betragen
Füße vollständig aufsetzen, ggf. Fußstütze verwenden
Rückenlehne so einstellen, dass der Lenden-bereich abgestützt wird
Bildschirm so ausrichten, dass die oberste Bildschirmzeile nicht über Augenhöhe ist
Handauflagefläche auf dem Tisch vor der Tastatur vorsehen
Stäube Wird der Kontakt zu Gefahrstoffen vermieden?
Sicherheitsdatenblatt des Herstellers beachten
beim Nachfüllen von Toner für Kopierer, Wechsel von Farbbändern oder Patronen von Druckern Schutzhandschuhe tragen
überschüssiges Pulver nicht abstauben, sondern feucht abwischen
unkontrolliert bewegte Teile Können Gegenstände umfallen oder umkippen?
Schubladen mit Sperre gegen Herausrutschen sichern
kippsicheren, fahrbaren Stuhl mit fünf gebremsten Rollen verwenden
Gefährdung/mögliche Probleme
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90°
60°90°
15°15°
25°
35°
60°
max. Höhe der obersten Zeile
ca 35°
90°
60°90°
15°15°
25°
35°
60°
max. Höhe der obersten Zeile
ca 35°
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Lagerung
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Brandgefahr, Explosion Werden brennbare Lacke/Farben vorschriftsmäßig gelagert?
Verdünner, Klebstoffe, Lacke, Farben ggf.ent-sprechend der Technischen Regel brennbarer Flüssigkeiten (TRbF) bzw. Betriebssicherheits-verordnung lagern.
Sturz auf der Ebene, Ausrutschen, Stolpern
Können Gegenstände umfallen oder umkippen?
Wege zu und zwischen den Regalen freihalten
unkontrolliert bewegte Teile Ist die Standfestigkeit und die Tragfähig-keit der Regale ausreichend?
Regale an der Wand/Decke befestigen
beschädigte Regalteile austauschen
zulässige Belastbarkeit (Fachlast/Feldlast) beachten und ggf. überprüfen
Verkehrswege
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Absturz Sind Maßnahmen gegen Absturz getroffen?
Handlauf an Treppen anbringen
Handlauf benutzen
Kollision, ÜberrolltwerdenStolpern, Ausrutschen, Umknicken
Sind die Verkehrswege im Betrieb definiert? Wird darauf geachtet, dass z.B.> Löcher im Fußboden> elektrische Leitungen in Verkehrswegen> Türschwellen> Verschmutzungen> herumliegende Gegenständevermieden werden?
Verkehrswege kennzeichnen und freihalten
an unübersichtlichen Kreuzungspunkten z.B. Spiegel, Warnleuchten, akustische Signale anbringen
Fußboden ausbessern
Leitungen stolperfrei verlegen
Stolperstellen beseitigen
Verkehrswege freiräumen
keine Gewebeabfälle auf Verkehrswegen belassen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Innerbetrieblicher Transport
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, unkontrolliert bewegte TeileStolpern
Wird beim innerbetrieblichen Transport sicher gearbeitet? (z.B. Gabelstapler, Hubwagen und Lederkarren) Persönliche Schutzausrüstung
(z.B. Sicherheitsschuhe) zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
beim Hubwagen darauf achten, dass die Deichsel in hochgeklappter Stellung gesichert wird
Räder mit Überfahrbügel als Überfahrschutz für die Füße sichern
bei nassem Boden auf angepasste Fahrgeschwindigkeit achten
Bereifung des Gabelstaplers den Bodenverhält-nissen (z.B. Nässe) anpassen
mit elektrischen Flurförderfahrzeugen (Ameise) nicht rückwärts gehen (beim Stolpern besteht Überrollgefahr)
Unterweisung der Mitarbeiter (auch Aushilfen und Leiharbeiter) vor Aufnahme der Tätigkeit und danach mindestens einmal jährlich
Fußboden am Arbeitsplatz
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Rutsch- und Stolpergefahr Wird darauf geachtet, dass der Fußboden am Arbeitsplatz sauber gehalten wird?
Verschmutzungen und Stolperstellen sofort beseitigen
Abfalleimer für Gewebereste benutzen
rutschhemmenden Bodenbelag vorsehen
Schuhe mit rutschhemmender Sohle tragen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Brandschutz
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Brandgefahr Sind Maßnahmen zur Brandverhütung getroffen?
schwer entflammbare oder selbstlöschende Abfalleimer verwenden
Aschenbecher nicht in Papierkörbe oder brennbare Behälter leeren
Abfallbehälter täglich leeren
elektrische Geräte (z.B. auch Kaffeemaschine) bei längeren Nutzungspausen (z.B. über Nacht) abschalten
Sind Maßnahmen zur Brand bekämpfung und Rettung von Personen getroffen?
Feuerlöscher beschaffen und kennzeichnen
Feuerlöscher regelmäßig warten lassen
Feuerlöschübungen durchführen
Fluchtwege und Notausgänge kennzeichnen
keine Gegenstände auf den Fluchtwegen bzw. vor Notausgängen abstellen (freihalten)
Gesundheitsschäden Ist im Betrieb ein Sammelplatz definiert und gekennzeichnet?
Sammelstelle definieren und kennzeichnen
organisatorisch sicherstellen, dass im Brandfall alle Anwesenden das Gebäude verlassen haben
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Labor
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Brand, Explosion Wird mit brennbaren Stoffen umgegangen?
brennbare Stoffe, z.B. Butan, Propan und Löse-mittel getrennt lagern
auf ausreichende Lüftung achten (bei Gasen oder Dämpfen, die schwerer als Luft sind, Bodenabsaugung erforderlich)
Gase oder Dämpfe, die schwerer als Luft sind, nicht in unterirdischen Räumen lagern
auf Rauchverbot achten
leicht brennbare Flüssigkeiten nicht für Spülzwecke verwenden
zur Entsorgung geschlossene Sammelbehälter verwenden
Gefahren durch elekrostatische Aufladung beachten
Schlag, Reibung, Flammennähe, Funkenbildung etc. vermeiden
Schutzbrille, Schutzhandschuhe verwenden, evtl. Schutzscheiben vorsehen
Gase, Dämpfe Können bei dem Umgang mit den eingesetzten Stoffen Dämpfe, Gase oder andere Stoffe entstehen, die gesundheits schädigend auf die Mitarbeiter einwirken?
Ersatz durch weniger gefährliche Produkte prüfen
EG-Sicherheitsdatenblätter beim Hersteller anfordern
Lagerbedingungen nach Sicherheitsdatenblatt einhalten
Betriebsanweisung erstellen, Unterweisung durchführen
Produkte wie angegeben einsetzen Absauganlagen vorsehen und einschalten
Laborluft regelmäßig überprüfen, Abzug regel-mäßig mit Strömungsprüfröhrchen überprüfen
persönliche Schutzausrüstung nach Betriebs-anweisung tragen
Hautschutz (Handschutz, angepasste Reinigung und Pflege)
Erste-Hilfe-Einrichtungen (z.B. Augenduschen) bereithalten
Oberflächenbeschaffenheit Wird mit zerbrechlichen Gefäßen sicher umgegangen?
angeschlagene Glasgefäße nicht weiter benutzen und in schnitt- und durchstichsicherem Behältnis entsorgen
Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Kläranlage
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Absturz Können Personen stürzen, ausrutschen, stolpern, umknicken oder fehltreten durch:> Verunreinigungen> witterungsbedingte Glätte> Unebenheiten, Höhenunterschiede,
aus Boden herausragende Teile> herumliegende Teile> ungeeignetes Schuhwerk> Vertiefungen
Wird darauf geachtet, dass Verkehrswege und Arbeitsflächen trittsicher und nicht eingeengt oder verstellt sind?
rutschhemmenden Bodenbelag einsetzen
Verschmutzungen und Stolperstellen sofort beseitigen
schadhaften Bodenbelag ausbessern
Gitterroste gegen Abheben und Verschieben sichern
herumliegende Gegenstände entfernen und geeignet ablagern
Kabel und Leitungen nicht im Laufbereich verlegen
verbliebene Stolperstellen kennzeichnen
geeignetes Schuhwerk (Arbeitsschuhe, Schutz- oder Sicherheitsschuhe) verwenden
Sturz auf der Ebene Bestehen Absturzgefährdungen?> auf Steigeisen, Leitern, Treppen> auf höhergelegenen Arbeitsplätzen> an Öffnungen und Vertiefungen
(Zugänge zu unterirdischen Bauwerken)> an Arbeitsplätzen, an Becken und
Behältern mit Stoffen, in denen man versinken kann
Geländer, Umwehrungen anbringen, Öffnungen sichern (Geländer, Abdeckungen)
an Steigleitern: Haltestange an Einstiegsstelle anbringen, > 5 m Absturzssicherung durch Steigschutz (kein Rückenschutz in umschlossenen Räumen)
Anlegewinkel von Leitern beachten, Stehleiter vollständig aufklappen und standfest aufstellen
bei Treppen mit mehr als 4 Stufen Handlauf anbringen
wenn feste Absturzsicherungen nicht zweck-mäßig sind, Sicherheitsgeschirre (Anseilschutz/PSA gegen Absturz) verwenden
Öffnungen und Vertiefungen im Fußboden durch Umwehrungen sichern und nicht verschiebbar zudecken
Deckel von Einstiegsöffnungen verschlossen halten und gegen unbeabsichtigtes und unbe-fugtes Öffnen sichern
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Kläranlage
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gase, Dämpfe, Stäube, Flüssigkeiten
Werden Gefahrstoffe bzw. gefährliche Zubereitungen eingesetzt?(Gefahrensymbole auf Verpackungen, Sicherheitsdatenblätter beachten)Stoff/Produkt mit Gefahrenkenn-zeichnung
Ersatz durch weniger gefährliche Produkte prüfen
EG-Sicherheitsdatenblätter beim Hersteller anfordern
Lagerbedingungen nach Sicherheitsdatenblatt einhalten
Produkte wie angegeben einsetzen
verschiedene Produkte (Reiniger o.ä.) niemals mischen
persönliche Schutzausrüstung tragen
Hautschutz (Handschutz, angepasste Reinigung und Pflege) betreiben
Erste-Hilfe-Einrichtungen (z.B. Augen- und Körperduschen) bereithalten
Betriebsanweisung erstellen
Unterweisung durchführen
Erlaubnisschein/Betriebsanweisung bei Arbeiten in umschlossenen Räumen
geschlossene Anlagen und Apparaturen
räumliche Abtrennung und Kennzeichnung des Gefahrenbereiches vorsehen
Absaugen der Schadstoffe an der Entstehungs- oder Austrittsstelle
Belüften von umschlossenen Räumen, Raumlüftung vorsehen
Messung der Atmosphäre insbesondere in Gruben oder Auffangwannen durch ortsfeste Gaswarngeräte mit automatischer optischer und akustischer Warneinrichtung
umluftunabhängigen Atemschutz zur Verfügung stellen
Einstieg in Gefahrenbereiche wie Gruben, Aufffangwannen, Tanks und Behälter erst nach Messung der Gaskonzentration mit stationärem oder mobilem Gasmessgerät und niemals ohne mindestens eine Sicherungsperson außerhalb des Gefahrenbereichs
Können Gefahrstoffe freigesetzt werden?
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Kläranlage
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Explosionsgefährdung Treten explosionsfähige Gemische(Luft und Gase) auf?
Sind explosionsgefährdete Bereiche vorhanden?
natürliche oder technische Lüftung vorsehen
Überwachung der Konzentration (z.B. mobile oder ortsfeste Gaswarngeräte) sicherstellen
Zündquellen vermeiden (z.B. Rauchen, elektrische und mechanische Funken)
Faulgasleitungen und -anlagen auf Dichtheit prüfen
Ex-Zonen-Plan erstellen und Ex-Zonen kennzeichnen
Anforderungen an elektrische Betriebsmittel gemäß Ex-Zonen beachten
Löscheinrichtungen bereitstellen
Schweiß- und Feuerarbeiten nur mit Erlaubnis durchführen
explosionsfeste Bauweise (z.B. auch Flammen-rückschlagsicherungen, Schnellschlussventile) sicherstellen
Flüssigkeiten Werden bei Feuchtarbeiten (z.B. Reinigungsarbeiten), bei stark schmutzenden Tätigkeiten oder beim Umgang mit Gefahrstoffen Persönliche Schutzausrüstungen getragen?
körperbedeckende Kleidung und Schutzkleidung gegen Nässe zur Verfügung stellen
Handschuhe mit ausreichend langen Stulpen tragen (am Ende umgeschlagen, um einen Rück-fluss in den Handschuh zu vermeiden)
bei längerem Tragen von Schutzhandschuhen ggf. zusätzlich Baumwollinnenhandschuhe verwen-den
Hautschutzplan erstellen
Mitarbeiter unterweisen
bei regelmäßiger Feuchtarbeit bzw. Tätigkeiten in Schutzkleidung über 4 Stunden besteht Verpflich-tung zum Angebot und Teilnahme an arbeitsme-dizinischen Vorsorgeuntersuchungen nach dem Grundsatz G 24 (Pflichtuntersuchung). Bei mehr als 2 Stunden pro Schicht sind diese Untersu-chungen anzubieten (Angebotsuntersuchung)
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Kläranlage
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gesundheitsschäden Besteht bei Arbeiten an Becken und Gewässern Ertrinkungsgefahr?
Absturzsicherungen anbringen
Rettungskragen tragen
Rettungsmittel (Rettungsringe, -stangen) bereit halten
Becken an günstigen Stellen (Schwimmstrecke ca. 15 m) mit Notausstiegen ausrüsten
Begehen des Gefahrenbereichs nur mit mindestens einer Sicherungsperson außerhalb des Gefahrenbereichs
Gesundheitsschäden an der Haut der Füße durch längeres Tragen von Gummisstiefeln,verminderte Resistenz gegen Fußpilz und mikrobielle Erkrankungen
Werden Maßnahmen gegen Fuß-erkrankungen ergriffen?
Möglichkeiten zur Desinfektion und Trockung der Gummistiefel schaffen
ggf. Gummistiefel zum Wechseln zur Verfügung stellen
regelmäßiger Sockenwechsel (ggf. mehrfach täglich)
geeignete Hautschutzmittel zur Verfügung stellen
Infektionsgefahr durch Mikroorganis-men und Viren
Besteht für Mitarbeiter die Gefahr, mit Rattenurin in Kontakt zu kommen (Leptospirose)?
Rattenbekämpfung prüfen
auf persönliche Hygiene achten
Schutzhandschuhe tragen
offene Wunden abdecken
Infektionsgefahr durchMikroorgannismen und Viren
In einer Studie des Landesgesundheits-amtes Baden-Württemberg fanden sich überwiegend Fäkalkeime wie E.coli, Aeromonas, Enterobacter, Citrobacter und Hefen.Bei alten Abwasseranlagen von Gerbe-reien muss im Einzelfall mit Sporen von Anthrax (Milzbrand) gerechnet werden.
Können Mitarbeiter mit Abwasser, Schlamm in Kontakt kommen?z.B. bei Reinigungsarbeiten, Repa-raturarbeiten (an Pumpen, Kanälen, Rohrleitungen, Rührwerken, Klär-schlammpressen, Klärschlammtrockner), Transportarbeiten (Klärschlammverla-dung, -transport)
Kontakt vermeiden
Trennung in Schwarz-weiß-Bereiche
geeignete PSA benutzen
offene Wunden flüssigkeitsdicht abdecken (falls nicht möglich, können Tätigkeiten nicht durchgeführt werden)
Hautschutzplan
regelmäßige Reinigung und (Hände-) Desinfektion
Gesundheitsvorsorge (z.B. Vorsorgeunter-suchungen nach Biostoffverordnung als Angebotsuntersuchung, Impfungen)
geschlossene Arbeitsverfahren
Lüftung
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bestandsaufnahme – ArbeitsmittelWerkzeuge, Geräte, Maschinen
Bitte markieren Sie die Arbeitsmittel, die in Ihrem Unternehmen verwendet werden.
im Unternehmen vorhanden Datum, Unterschrift
Arbeitsmittel (allgemein)
Gabelstapler
Handmesser
Hebezeuge (z.B. Krane)
Arbeiten an Gerbereimaschinen
Walzenmaschinen allgemein (z.B. Entfleisch-, Abwelk-, Ausreckmaschine)
Rotierende Bearbeitungsgefäße (z.B. Fässer, Millfässer)
Falls Sie weitere Arbeitmittel im Einsatz haben, ergänzen Sie diese bitte unten in der Auflistung.
Die dazugehörigen Maßnahmen in Ihrem Betrieb können Sie auf Seite 52 in die Leertabelle eintragen.
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bitte markieren Sie die Arbeitsmittel, die in Ihrem Unternehmen verwendet werden.
im Unternehmen vorhanden Datum, Unterschrift
WASSERWERKSTATT
Entfleischmaschine
Spaltmaschine
GERBEREI
Abwelkmaschine
NASSZURIcHTUNG
Falzmaschinen
Ausreckmaschine
ZURIcHTUNG
Trocknung
Stollmaschine
Schleifmaschine
Entstaubmaschine
Zurichten
Poliermaschine
Glanzstoßen
Prägen/Bügeln
Messen/Packen
FARBKÜcHE
Rührwerk/Vorgabebehälter
Handpumpen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliche Probleme
Arbeitsmittel (allgemein)
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gesundheits- und Körperschäden Wird beim Kauf neuer Arbeitsmittel darauf geachtet, dass sie sicher sind und den Vorschriften entsprechen? nur Arbeitsmittel mit dem CE-Zeichen kaufen
auf Konformitätserklärung in deutscher Sprache achten
möglichst GS-geprüfte Arbeitsmittel kaufen
auf Betriebsanleitung in deutscher Sprache achten
lärm- und vibrationsarme Arbeitsmittel kaufen
Wird beim Kauf neuer Arbeitsmittel auf ergonomische Aspekte geachtet?
ungünstige Arbeitshaltungen vermeiden (insbe-sondere Bücken und Aufheben von Lasten ohne Hilfsmittel)
Druck auf Haut, Gefäße, Nerven vermeiden
Werden die Arbeitsmittel sicher betrieben?
tägliche Sichtprüfung (z.B. auf beschädigte Elektroleitungen oder Gehäuse)
bei Werkzeugwechsel immer Energiezufuhr unterbrechen
Prüffristen beachten
Arbeitsmittel nicht zweckentfremdet einsetzen
Mängel an elektrischen Bauteilen (Anschluss-leitungen, Elektromotor, Verlängerungskabel u.ä.) nur von ausgebildeter Person (z.B. Elektrofach-kraft) beseitigen lassen
kraftbetriebene Maschinen nur im Stillstand ablegen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gabelstapler
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
erhöhtes Unfallrisiko Sind die Mindestanforderungen erfüllt?
nur Gabelstapler mit Rückhaltesystem einsetzen
Gabelstaplerfahrer beauftragen und ausbilden
jährliche Prüfung des Gabelstaplers durchführen lassen
Unterweisungshilfe „Sicherer Betrieb von Flur-förderzeugen mit Fahrersitz oder Fahrerstand“ beachten
Mitarbeiter unterweisen
Fußverletzung Werden in den Bereichen, wo Gabel-stapler eingesetzt werden, Sicherheits-schuhe getragen?
Sicherheitsschuhe tragen
Mitarbeiter unterweisen
Handmesser
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Schnittverletzung Wird mit Messern sicher gearbeitet?
immer darauf achten, mit einem möglichst scharfen Messer zu arbeiten
nur Messer mit speziellem Griffmaterial mit hoher Haftung oder mit Sicherheitsgriff mit Fingerring verwenden
das Mitführen eines Messers beim Wechsel des Arbeitsplatzes ist nur mit Messerköcher zulässig
am Arbeitsplatz Messerhalter zum Einstecken oder magnetische Messerhalter vorsehen
beim manuellen Schleifen Messer gut festhalten
beim Abziehen Wetzstahl mit Handschutz benutzen
beim Abziehen an der Stahlspitze beginnen
beim Schleifen mit Maschinen solche bevor-zugen, die zumindest luftgekühlt, besser noch wassergekühlt, sind
Betriebsanweisung erstellen
Gefährdung/mögliche Probleme
Arbe
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Hebezeuge (z.B. Krane)
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile,unkontrolliert bewegte Teile
Werden die Hebezeuge sicher betrieben?
Hebezeuge regelmäßig überprüfen lassen
Betriebsanweisung erstellen und beachten
Mitarbeiter im Umgang mit den Hebezeugen unterweisen
Gefährdung/mögliche Probleme
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Arbeiten an Gerbereimaschinen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile Wird an Gerbereimaschinen sicher gearbeitet?
Mitarbeiter sollen eng anliegende Bekleidung und bei längeren Haaren eine Mütze oder ein Haarnetz tragen
Antriebe an Gerbereimaschinen müssen gesichert sein (also Antriebe verkleiden)
vor Inbetriebnahme der Maschine Schutzvorrich-tung testen, sofern die Maschinensteuerung dies nicht automatisch vornimmt
Funktion der Absauganlagen regelmäßig über prüfen
an jeder Maschine mindestens einen „Not-Halt-Schalter“ vorsehen
Ölleckagen u.ä. immer direkt entfernen
falls Messer zum Schleifen der Arbeitszylinder vorhanden sind, sind diese abzudecken
nicht versuchen sich auf Zuführeinrichtungen (Filzbänder, Transportbänder u.ä.) zu stellen oder zu legen
Mitarbeiter unterweisen
Zerknall, Lärm Sind die Mindestanforderungen an den Explosionsschutz erfüllt?
Explosionsschutzdokument erstellen
bei Änderungen Explosionsschutzdokument überarbeiten
Mitarbeiter unterweisen
Gefährdung/mögliche Probleme
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ittel
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Walzenmaschinen allgemein (z.B. Entfleisch-, Abwelk-, Ausreckmaschine)
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile Werden Walzenmaschinen sicher betrieben?
Maschinen mit einschwenkender Auflegewalze
Einschwenkbewegung durch berührungsloswir-kende Schutzeinrichtungen (z.B. Lichtschranke) sichern
Auslösen des Systems (Einschwenkbewegung) durch eine ortsbindende Schutzeinrichtung ermöglichen (z.B. Zustimmungsschalter,
bis 1,80 m Breite: 1 Zustimmungsschalter, bei größer 1,80 m Breite: 2 Zustimmungsschalter)
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Maschinen mit einlaufenden Walzen bei geschlossenem System Einzugsspalt der Walzen durch Schutzeinrichtung (z.B. Schalt-blech, pneumatische Schaltleiste, Lichtschranke usw.) sichern
Mitarbeiter unterweisen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Quetschungen, Absturzgefahr
Werden die rotierenden Bearbeitungsge-fäße sicher betrieben?
auf ausreichenden Abstand zwischen Fass und Boden, Decke ggf. Wänden achten
Fasszugang – auch von der Gerbbühne aus – durch verriegelte Tore, Umzäunung, Einhausung oder Lichtvorhang zur Antriebsabschaltung absichern
Zutritt der Beladezone des Fasses während des Beladevorganges absichern
die übrigen Seiten des Fasses ebenfalls gegen Zutritt sichern
bei offenem Fasszugang darf keine Drehung des Fasses möglich sein
hervorstehende Teile wie z.B. Fassreifenverbin-dungen und Deckel verkleiden (eine glattrund-laufende Form des Fasses ermög lichen)
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Erkrankung des Skeletts und der Muskeln
Werden ergonomische Aspekte beim Befüllen und Entleeren der Fässer berücksichtigt?
beim Befüllen von Millfässern Hubwagen verwenden, um das Leder auf eine ergonomische Höhe heben zu können
beim Entleeren der Fässer Auffangwannen verwenden
Rotierende Bearbeitungsgefäße (z.B. Fässer, Millfässer)
Gefährdung/mögliche Probleme
Arbe
itsm
ittel
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Entfleischmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Ausrutschen auf nassem Boden und Hautresten
bewegte Teile
Gefahr durch Einschwenkender Auflegewalze
Gefahr durch rotierendeMesserwalze an der Entfleischmaschine (auslaufend arbeitende Maschine)
Wird beim Entfernen des Fleisches und des Unterhautbindegewebes sicher gearbeitet? Gewebereste in Abfallbehälter werfen
Verschmutzungen sofort beseitigen
Sicherheitsschuhe mit rutschhemmender Sohle benutzen
Mitarbeiter durch Betätigen eines oder mehrerer Zustimmungsschalter von der Gefahrenstelle fernhalten
nicht in laufende Maschine hineingreifen
Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Sicherheits-leiste, vorsehen
Mitarbeiter unterweisen
Spaltmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Oberflächenbeschaffen-heit, Sturz, Ausrutschen
Schnittverletzungen an Fingern und Händen im Bereich des Spaltmessers durch Quetschungen und Schnittwunden
Absturzgefahr vom Podest
Ausrutschen auf glatten Wegen und Hautresten
Wird beim Spalten sicher gearbeitet?
bei verklemmter Haut grundsätzlich ein Einlege-holz benutzen,
bei eingeschalteter Maschine mit den Fingern nicht in den Bereich des Spaltmessers greifen
beim Entfernen und Transport des Messers bei der Reinigung äußerste Vorsicht walten lassen
persönliche Schutzausrüstung (z.B. Schutz-kleidung wie Schürze, Gummistiefel und Hand-schuhe) zur Verfügung stellen und auf die Benut-zung achten
Gewebereste bzw. Verschmutzungen im Arbeits-bereich entfernen
Verschmutzungen sofort beseitigen
Sicherheitsschuhe mit rutschhemmender Sohle benutzen
Betriebsanweisung erstellen und Mitarbeiter unterweisen
Gefährdung/mögliche Probleme
24
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Oberflächen-beschaffenheit
Wird beim Abwelken sicher gearbeitet?
Auslaufmaschine:Schnittverletzung von Fingern und Händen im Bereich der Walzen durch Prellungen und Schnittwunden,Gefahr von Quetschungen zwischen Halte- und Auflegewalze, sowie Sicher-heitsleiste und im Einschwenkbereich der Gelenkarme
Durchlaufmaschine:Verletzungsgefahr von Fingern und Händen im Bereich des Ausreckzylinders durch Prellungen und Schnittwunden,Gefahr von starken Quetschungen zwischen Filzband und Gummiwalzen und Umlenkrollen
persönliche Schutzausrüstung (z.B. Sicher-heitskleidung wie Schürze, Gummistiefel und Handschuhe zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
bei eingeschalteter Maschine mit den Händen nicht in den Bereich der Walzen und in den Ein-schwenkbereich der Gelenkarme greifen
nicht unter die Auflegewalze greifen
#
bei eingeschalteter Maschine mit den Fingern nicht in den Bereich des Ausreckzylinders greifen
Reversiervorgang nur mit Bestätigungsschalter durchführen
Abwelkmaschine
Arbe
itsm
ittel
25
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Falzmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Oberflächenbeschaffenheit, Explosion, Staub
Nassfalzmaschine:Verletzungsgefahr von Fingern und Händen im Bereich der einschwingenden Auflegewalze und der Arbeitswalze
Trockenfalzmaschine:Verletzungsgefahr von Fingern und Händen im Bereich des Messerzylinders durch starke Schnittwunden
Gefahr von Quetschungen zwischen Halte- und Auflagewalze, sowie zwischen Haltewalze und Sicherheitsleiste
Gefahr von Quetschungen zwischen Haltewalze und Sicherheitsleiste
Wird beim Falzen sicher gearbeitet?
bei geöffneter und eingeschalteter Maschine mit den Fingern nicht in den Bereich der Arbeits-walzen greifen
Schürze am Bein befestigten
die Schutzeinrichtung während des Schließvor-ganges des Auflagetisches testen
bei eingeschalteter Maschine mit den Fingern nicht in den Bereich des Messerzylinders greifen
Lederstaub entfernen
Glimmnester entfernen
Absaugung vorsehen und einschalten
Ausreckmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Oberflächenbeschaffenheit
Verletzungsgefahr von Fingern und Händen im Bereich des Messerzylinders durch starke Schnittwunden,Gefahr von Quetschungen zwischen Halte- und Auflegewalze
Wird beim Ausrecken des Leders sicher gearbeitet?
bei eingeschalteter Maschine mit den Fingern nicht in den Bereich des Ausreckzylinders greifen
Reversiervorgang nur mit Bestätigungsschalter durchführen
Gefährdung/mögliche Probleme
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, unkontrolliert bewegte Teile, Oberflächenbeschaffenheit,Sturz, Stolpern, Umknicken
Plattenvakuumtrockner: Verbrennungsgefahr durch heiße Platten, Gefahr von Quetschungen zwischen den Vakuumplatten, Stoßgefahr des Kopfes bei herunterfahrender oberer Vakuum-platte, Verletzungsgefahr durch Fehltritt auf dem Podest
Spannrahmen: Verletzungsgefahr von Fingern und Hän-den durch abrutschende Klammern,Gefahr von Quetschungen in der oberen Führungsschiene, Gefahr des Umkni-ckens durch herumliegende KlammernStolpergefahr an der Arretierungseinrich-tung, Verletzungsgefahr durch herausste-hende Klammern von der Gegenseite
Trocknung mit Stetigförderern:Sturzgefahr aus hoher Lage
Wird bei der Trocknung sicher gearbeitet?
Arbeitsschürzen tragen (gegen Verbrennungs-gefahr)
Absenkbewegung der Platten muss mit Zustim-mungsschalter erfolgen
nicht mehr auf der unteren Platte arbeiten, wenn die obere Platte herunter fährt
Sicherheitsschuhe zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
auf herumliegende Klammern achten
Sicherheitsschuhe zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
beim Öffnen und Drehen des Lochgitterrahmens vorsichtig arbeiten
Arretierungseinrichtung nach der Arbeit hochstellen
Auf herausstehende Klammern von Gegenseite achten
#
Sicherheitsleitern verwenden
Auffangnetze vorsehen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Trocknung
Arbe
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ittel
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliche Probleme
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Stäube,Oberflächenbeschaffenheit
Durchlaufstollmaschine:Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen im Einzugsbereich,Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen zwischen Transportband und Führungsrollen, sowie zwischen Transportband und Abstreifbürste
Universalstollmaschinie Typ Schödel:Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen im Bereich der Bürst- und Messerwalze, Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen beim Schlie-ßen der Haltevorrichtung, Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen, sowie Kopfverletzungen beim Herabfah-ren der Haltevorrichtung, Staubemission durch das Stollen der Leder
Armstollmaschine:Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen im Bereich des Stollarmes beim Herunterfahren, Gefahr von Arm- und Fingerbrüchen, Gefahr des Abtren-nens von Gliedmaßen beim Hinein-greifen in das Schwungrad oder in den Bereich der Pleuellauffläche
Stollrad:Quetschstelle zwischen Stollrad und Verkleidung
Wird beim Stollen sicher gearbeitet?
Reversiervorgang nur mit Bestätigungsschalter durchführen
hinter der Maschine nicht zwischen Transport-band und Abstreifbürstwalze greifen
nicht über die Absperrungen greifen
nicht in den Arbeitsbereich der Bürst- und Messerwalze greifen
beim Schließen der Haltevorrichtung vorsichtig arbeiten
nicht mit den Händen unterhalb der Haltevorrich-tung greifen
Staubabsaugung vor Inbetriebnahme der Stoll-maschine einschalten
während des Betriebes der Maschine darf keine Person in dem hinteren Bereich des Arbeits-tisches stehen
#
nicht unter den Stollarm greifen
beim Erfasstwerden durch den Stollarm – mit dem Stollarm mitgehen und beim Hochfahren den Arm schnell herausziehen
Maschine nur mit Verdeckung des Gelenkarmes betreiben
Verkleidung entfernen
Stollmaschine
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Schleifmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Stäube
Schleifmaschine:Gefahr von Abschürfungen an Fingern und Händen,Gefahr von Quetschungen beim Schlie-ßen des Auflagetisches an die Schleif-walzenabdeckung,Staub durch das Schleifen von Leder,Gefahr von Quetschungen und Verlust von Gliedmaßen im Bereich der Antriebs-riemen
Dolierrad:Gefahr von Abschürfungen an Fingern und HändenQuetschstelle zwischen Dolierrad und Verkleidung
Wird beim Schleifen des Leders an der Oberfläche bzw. Rückseite sicher gearbeitet? Arbeitsschürze tragen
beim Einschalten der Maschine darauf achten, dass auch die Absauganlage in Funktion ist
Persönliche Schutzausrüstung (z.B. Arbeitsschürze und Arbeitshandschuhe) zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
Verkleidung entfernen
Entstaubmaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Stäube, Explosion
Verletzungsgefahr von Fingern und Händen im Bereich des Einzuges,Verletzungsgefahr von Fingern und Händen zwischen Zahnriemen und Motor bzw. Antriebsrad,Verletzungsgefahr von Fingern und Händen hinten zwischen Transportband und Führungsrollen
Wird beim Entstauben sicher gearbeitet?
nicht in den Einzugsbereich greifen
vor Inbetriebnahme den Kompressor und die Absaugung einschalten
die Leder hinten zentriert vom Transportband abnehmen
unter der Maschine nicht in den Bereich des laufenden Motors greifen
Arbe
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliche Probleme
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
explosionsfähige Atmosphäre, bewegte Teile
Spritzmaschine: Verletzungsgefahr durch Quetschungen im Bereich der Spritzpistolen
Wird beim Zurichten des Leders sicher gearbeitet?
bei lösemittelhaltigen Produkten (Lacke) Ex-Schutz-Dokument erstellen
in der Spritzkabine die Schiebefenster geschlossen halten
nicht von Hand versuchen, den Kranz abzubremsen
nicht in den Einlaufbereich von Transportfäden und Rollen greifen
nicht versuchen, sich auf die Transportbänder zu stellen bzw. legen
beim Reinigungsvorgang die Schiebefenster der Spritzkabine geschlossen halten
#
bewegte Teile
Gefahr durch Quetschungen und Verlust von Gliedmaßen
Rollcoater/Walzenauftragsmaschine:Gefahr von starken Quetschungen von Fingern und Händen zwischen Stahl- und Gummiwalze, Kleidung und Haare können erfasst werden
Gießmaschine/Plüschmaschine:Gefahr duch Quetschungen von Fingern und Gliedmaßen
Wird am Lederstapler/Scherentisch sicher gearbeitet?
Betriebsanweisung erstellen und Mitarbeiter unterweisen
beim Wechsel und Transport des Rakelmessers die Schneide abdecken
Reinigungsarbeiten nur an stehenden Walzen durchführen
sofern dies nicht möglich ist, Reinigungsarbeiten an langsam drehenden Walzen durchführen
bei Reinigungsarbeiten nach Möglichkeit ohne Gefahrstoffe arbeiten
Walzen möglichst weit vom Einzugsspalt reinigen
nicht in die Plüschvorrichtung greifen
Absauganlage einschalten
#
Zurichten
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Poliermaschine
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile,Oberflächenbeschaffenheit
Gefahr von Abschürfungen an Fingern und Händen im Bereich der Bürste oder des Polierbandes
Gefahr von Quetschungen beim Schlie-ßen des Auflegetisches an die Polier-walze
Gefahr von Quetschungen und Verlust von Gliedmaßen im Bereich des Antriebs-riemens
Wird beim Polieren sicher gearbeitet?
immer den Ventilator mit einschalten
nicht in den Bereich des Antriebsriemens, der Bürste oder des Polierbandes greifen
Glanzstoßen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile
Gefahr von Quetschungen von Fingern und Händen im Bereich des Stollarmes beim Herunterfahren,
Gefahr von Arm- und Fingerbrüchen sowie Abtrennen von Gliedmaßen beim Hineingreifen in das Schwungrad oder in den Bereich der vorderen Pleuellagerung
Wird beim Glanzstoßen sicher gearbeitet?
während des Betriebes der Maschine darf im hinteren Bereich des Arbeitstisches keine Person stehen
beim Erfasstwerden durch den Stollarm - mit dem Stollarm mitgehen und beim Hochfahren den Arm schnell herausziehen
nicht unter den Maschinenarm greifen
Maschine nur mit Verdeckung des Gelenkarmes betreiben
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Prägen/Bügeln
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile,Oberflächenbeschaffenheit
Durchlaufbügelprägemachine:Verbrennungsgefahr an der heißen Bügelwalze,Quetschgefahr beim Wechsel der Walzen, Gefahr von Schürfverlet-zungen im hinteren Bereich zwischen Filzband und unterer Abdeckung
Hydraulische und/oder pneumatische Bügel- und Prägepresse:Verletzungsgefahr bzw. Verlust von Fin-gern und Händen im Bereich der Bügel-platte durch Quetschungen,Verbrennungsgefahr an der heißen Bügelplatte
Wird beim Prägen/Bügeln sicher gearbeitet?
nach Inbetriebnahme die Sicherheitsleiste kontrollieren
beim Abnehmen der Leder auf die heiße Bügelwalze achten
alle heißen Oberflächen (außer Arbeitsfläche) abdecken
Vorrichtungen nutzen, um das Abnehmen des Leders von der heißen Bügelwalze zu vermeiden
Vorsicht beim Plattenwechsel (Quetschgefahr)
beim Plattenwechsel richtiges Werkzeug und geeignete Hilfsmittel benutzen
sicherstellen, dass die Schutzeinrichtung an allen zugänglichen Stellen gleichzeitig wirkt
Messen/Packen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte TeileQuetschgefahr
Wird beim Messen und Packen sicher gearbeitet?
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliche Probleme
Arbe
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Rührwerk/Vorgabebehälter
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, explosionsfähige Atmosphäre
Gefahr durch Quetschungen und Verlust von Gliedmaßen
Wird mit dem Rührwerk/Vorgabebehälter sicher gearbeitet?
nicht in laufendes Rührwerk greifen
nicht benutzte Behälter geschlossen halten
Umfüllbereiche festlegen
Explosionsschutz sicherstellen
Augendusche vorsehen
Lüftungsmaßnahmen vorsehen
Atemmaske tragen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Handpumpen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Flüssigkeiten
Gefahr von Verätzungen beim Pumpen bestimmter Chemikalien
Wird an Handpumpen sicher gearbeitet?
komplette Schutzausrüstung tragen
Betriebsanweisung erstellen und Mitarbeiter unterweisen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bestandsaufnahme – Mitarbeiter
Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, kreuzen Sie hier alle durchgeführten Maßnahmen an.
Mitarbeiter Haupttätigkeit Weitere Tätigkeiten
im Unternehmen geregelt Datum, Unterschrift
Unterweisung
Hautschutz
Persönliche Schutzausrüstungen
Heben und Tragen
Erste Hilfe
Arbeitskleidung
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
Falls in Ihrem Betrieb weitere Maßnahmen für Mitarbeiter zum Einsatz kommen, ergänzen Sie diese bitte in der Tabelle oben.
Die dazugehörigen Maßnahmen in Ihrem Betrieb können Sie auf Seite 41 in die Leertabelle eintragen.
Listen Sie hier bitte alle Ihre Mitarbeiter und deren Tätigkeiten auf.
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Nicht Erkennen von Gefährdungen Werden die Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen?
Mitarbeiter vor Arbeitsaufnahme und dann regel-mäßig, mindestens einmal jährlich unterweisen, z.B. über folgende Themen:
betriebsinterne Regelungen
Aushänge im Betrieb
Erste Hilfe (z.B. Verbandkasten, Verbandbuch, Ersthelfer)
Brandschutz (z.B. Feuerlöscher, Flucht- und Rettungswege, Sammelplatz)
Benutzung von Leitern, Tritten und Gerüsten
Benutzung von Maschinen und Werkzeugen
Umgang mit Gefahrstoffen (Hinweis auf Betriebs-anweisungen)
Benutzung Persönlicher Schutzausrüstung (Augenschutz, Gehörschutz, Atemschutz, Knie-, Fuß-, Handschutz, Hautschutzmittel)
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
Ordnung und Sauberkeit im Betrieb
Unterweisungen über sicheres Arbeiten
auf Leitern, mit Flurförderzeugen, bei haut-belastenden Tätigkeiten
Betriebsanweisungen
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Unterweisung
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Hautschutz
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Oberflächenbeschaffenheit, Flüssigkeiten
Wird Hautschutz betrieben?
Tätigkeiten und Arbeitsstoffe, die mit einer Gefährdung der Haut verbunden sind, syste-matisch ermitteln und Risiken bewerten
Kontaktzeiten reduzieren
Unterweisungshilfe „Sicheres Arbeiten bei hautbelastenden Tätigkeiten“ beachten
Mitarbeiter unterweisen
Persönliche Schutzausrüstung (z.B. Handschuhe) zur Verfügung stellen und auf deren Benutzung achten
Präparate für Reinigung, Schutz und Pflege zur Verfügung stellen
Schutzhandschuhe entsprechend der Tätigkeit und der Kontaktstoffe auswählen
Hautschutzplan ausarbeiten und den Mitarbei-tern erläutern
Techniken zur schonenden Reinigung vermitteln (so wenig wie möglich, so viel wie nötig)
an den Waschplätzen Papiertücher oder Hand-tuchrollen zur Einmalbenutzung bereitstellen
regelmäßig Unterweisungen durchführen und dokumentieren
Mitarbeiter unterrichten, was beim Auftreten von Hautproblemen zu tun ist: Vorgesetzten und Betriebsarzt informieren, Hautarzt aufsuchen, ggf. Berufsgenossenschaft hinzuziehen
übermäßige Transpiration, Hauterweichung, Fußpilz
gerbstoffhaltiges Fußspray zur Verminderung übermäßiger Transpiration zur Verfügung stellen
täglicher (ggf. mehrmaliger) Sockenwechsel
Möglichkeit zum Trocknen der Schuhe vorsehen
ggf. zwei Paar Gummistiefel zum Wechseln zur Verfügung stellen
Desinfektion von Duschtassen und Fußböden im Duschbereich
Badesandalen beim Duschen tragen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Mita
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Persönliche Schutzausrüstungen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Arbeiten in feuchtem Milieu Werden Schutzhandschuhe zur Verfügung gestellt?
bei Arbeiten im Nassbereich und mit Gefahr-stoffen Schutzhandschuhe zur Verfügung stellen und auf Benutzung achten
Lärm Wird im Lärmbereich Gehörschutz zur Verfügung gestellt?
Gehörschutz zur Verfügung stellen und auf Benut-zung achten
Oberflächenbeschaffenheit Werden Kettengliederhandschuhe zur Verfügung gestellt?
prüfen, ob bei Tätigkeiten mit Handmessern ein Kettengliederhandschuh eingesetzt werden kann
für einen straff anliegenden Sitz des Handschuhs einen Fixiergummi verwenden
alternativ, textile Schnittschutzhandschuhe als Unterziehhandschuhe benutzen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Heben und Tragen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Erkrankung des Skeletts und der Muskeln
Werden Lasten richtig getragen?
Wird eine einseitige Belastung von Muskelgruppen vermieden?
Lasten vor dem Körper, körpernah bzw. seitlich gleichmäßig verteilt tragen
schwere Lasten aus den Knien mit geradem Rücken heben
sperrige schwere Lasten möglichst zu zweit tragen
beim Umsetzen von Lasten den ganzen Körper mit der Last bewegen und nicht den Oberkörper verdrehen
für typische Tätigkeiten geeignete Bewegungs-muster erlernen
regelmäßiger Wechsel der Tätigkeit, wenn mehrere Mitarbeiter eingesetzt sind
Wird darauf geachtet, dass schwere Lasten nicht nur von einer Person getragen werden.
zweiten Mitarbeiter einsetzen
Hilfsmittel (z.B. Karren, Rollenbahnen, Rutschen, Hubwagen) verwenden
kleinere Gebinde verwenden
Werden die einzelnen Tätigkeiten nach den Richtlinien der Lastenhandhabungs-verordnung analysiert?
bei Einstufung in Risikobereich 3 sind Gestal-tungsmaßnahmen angezeigt, in Risikobereich 4 erforderlich.
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Mita
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Erste Hilfe
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gesundheitsschäden Ist die Erste Hilfe im Betrieb organisiert?
Verbandkasten besorgen
Inhalt des Verbandkastens regelmäßig auf Voll-ständigkeit und Haltbarkeitsdatum überprüfen
Verbandbuch führen
Ersthelfer ausbilden lassen und bestellen
Aushang „Maßnahmen zur Ersten Hilfe“ (Telefonnummer von Rettungsdienst, D-Arzt, zugelassenem Krankenhaus) ergänzen
Arbeitskleidung
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gesundheitsschäden Wird geeignete Arbeitskleidung getragen?
Werden Handwerkzeuge sicher am Körper getragen?
geschlossene Arbeitskleidung und Schuhe tragen
enganliegende Arbeitskleidung bei Bohrarbeiten tragen
Futteral für Messer benutzen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Gesundheitsschäden Wird eine Vorsorgeuntersuchung für Mitarbeiter die Flurförderfahrzeuge benutzen angeboten? eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung
nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 25 wird empfohlen
Entstehung von Hauterkrankungen und Allergien
Besteht an den Arbeitplätzen ein erhöhtes Hauterkrankungsrisiko z.B. durch Tragen von flüssigkeitsdichten Handschuhen > 2 Stunden pro Schicht oder durch direkten Hautkontakt zu Gerbstoffen bzw. mit Gerbstoffen behandelten Häuten z.B. Chrom III Verbindungen, Tannin, Säuren, Laugen
dem Arbeitnehmer sind arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach dem berufsge-nossenschaftlichen Grundsatz G 24 anzubieten (Angebotsuntersuchung)
der Arbeitgeber hat arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchungen nach dem berufsgenossenschaft-lichen Grundsatz G 24 zu veranlassen (Pflichtuntersu-chung)
Schädigung des Gehörs durch Lärm Wurden Schallemissionsmessungen durchgeführt und ein Lärmkataster angelegt?
bei Erreichen des unteren Auslösewertes (Tages-lärmexpositionspegel > 80 dB(A) sind arbeitsme-dizinische Vorsorgeuntersuchungen nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 20 vom Arbeitgeber anzubieten (Angebotsuntersuchung)
bei Erreichen des oberen Auslösewertes (Tages-lärmexpositionspegel > 85 dB(S)) sind arbeitsme-dizinische Vorsorgeuntersuchungen nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 20 vom Arbeitgeber zu veranlassen (Pflichtuntersuchung)
Infektionsrisiko durch Bakterien und Pilze u. a. Tetanus durch anhaftende Erde und Exkremente
Ist sichergestellt, dass Rohware nur aus krankheitsfreien Beständen verwendet werden?
den Beschäftigten sind nach § 15a Abs.5 Nr. 2 Biostoffverordnung arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchungen anzubieten, einschließlich Impfangebot (Angebotsuntersuchung)
Infektionsrisiko durch Zoonosen wie Milzbrand, Q-Fieber, Erysipeloid, Tollwut oder Hautmykosen
Werden auch Rohmaterialien aus nicht kontrollierten Beständen oder aus außer-europäischen Ländern oder von Wildtie-ren verwendet?
den Beschäftigten sind nach § 15a Abs. 5 Nr. 2 Biostoffverordnung arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchungen anzubieten, einschließlich Impfangebot (Angebotsuntersuchung)
40
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Mita
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Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Hier können Sie individuelle zusätzliche Gefährdungen und dazugehörige Maßnahmen ergänzen.
41
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bestandsaufnahme – Branchentypische Tätigkeiten
Bitte kreuzen Sie an, welche branchentypischen Tätigkeiten in Ihrem Unternehmen ausgeführt werden.
im Unternehmen ausgeführt Datum, Unterschrift
Arbeiten mit Rohware
Wasserwerkstatt/Gerbung/Zurichtung
Prägen/Bügeln
Beschneidetisch/Beschneidegeräte
Reinigungsarbeiten
Lagerung von brennbaren Gefahrstoffen
Umgang mit Gefahrstoffen
Falls Sie weitere Tätigkeiten verrichten, ergänzen Sie diese bitte unten in der Tabelle.
Die dazugehörigen Maßnahmen in Ihrem Betrieb können Sie auf Seite 52 in die Leertabelle eintragen.
42
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Infektionsgefahr, unkontrolliert bewegte Teile,
Wird bei der Beurteilung und dem Ein- bzw. Ausladen von rohen Häuten Persönliche Schutzausrüstung getragen Persönliche Schutzausrüstungen (z.B. Schürze,
Gummistiefel, Handschuhe, Schutzbrille) zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten.
Infektionsrisiko durch Bakterien und Pilze u.a. Tetanus durch anhaftende Erde und Exkremente
Ist sichergestellt, dass Rohware nur aus krankheitsfreien Beständen verwendet wird?
den Beschäftigten sind nach § 15a Abs.5 Nr. 2 Biostoffverordnung arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchungen anzubieten, einschließlich Impfangebot (Angebotsuntersuchung)
Infektionsrisiko durch Zoonosen wie Milzbrand, Q-Fieber, Erysipeloid, Tollwut oder Hautmykosen
Werden auch Rohmaterialien aus nicht kontrollierten Beständen oder aus außereuropäischen Ländern oder von Wildtieren verwendet?
den Beschäftigten sind nach § 15a Abs.5 Nr. 2 Biostoffverordnung arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchungen anzubieten, einschließlich Impfangebot (Angebotsuntersuchung)
Arbeiten mit Rohware
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Flüssigkeiten, Stäube, Gase Wird während des Entkälkungsvorgangs sicher gearbeitet?
beim Öffnen des Fasses nicht im Öffnungsbereich des Fasses atmen
Entkälkung nur mit zwei Personen überpüfen
Oberflächenbeschaffenheit, Infektionsgefahr, Flüssigkeiten, Stäube, Gase, Ausrutschen
Wird bei den typischen Tätigkeiten (Weiche, Äscher, Entkälkung, Beize, Entfettung, Pickel, Gerbung) Persönliche Schutzausrüstung getragen?
Persönliche Schutzausrüstung (z.B. Schürze, Gummistiefel, Handschuhe, Staubmaske, Schutz-brille, Schutzschuhe bzw. Kettenhandschuhe) zur Verfügung stellen und auf die Benutzung achten
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Wasserwerkstatt/Gerbung/Zurichtung
44
Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Beschneidetisch/Beschneidegeräte
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Oberflächenbeschaffenheit Wird ein Kettengliederhandschuh getragen?
nicht in den Bereich des Messers greifen
Leder dürfen nur am Rande oder außerhalb des Tischbereiches gehalten werden
Arbeiten an Beschneidegeräten nur nach ausführlicher Einweisung gestattet
Prägen/Bügeln
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
unkontrolliert bewegte Teile Wird beim Plattenwechsel sicher gearbeitet?
Transporthilfsmittel verwenden, Hebeeinrich-tungen (z.B. Lafetten) nutzen
Persönliche Schutzausrüstungen tragen, z.B. rutschfesten Handschutz, Schutzschuhe mit Stahlkappen
Reinigungsarbeiten
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
bewegte Teile, Gase, Dämpfe Werden die Reinigungsarbeiten an Maschinen sicher durchgeführt?
keine laufenden Maschinen reinigen
in Anlagen und Maschinen immer nur mit Schutz-kleidung und Sicherung durch zweite Person arbeiten
Hauptschalter immer ausschalten
Vorsicht beim Umgang mit Lösemitteln (Ex-Schutz)
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Brand, Explosion Werden brennbare Gefahrstoffe sicher gelagert?
brennbare Flüssigkeiten entsprechend der Technischen Regel brennbarer Flüssigkeiten (TRbF) bzw. Betriebssicherheitsverordnung lagern.
die Lagerung in Arbeitsräumen ist nicht zulässig
bei Zusammenlagerung mit anderen Gefahr-stoffen sind die Vorgaben der (TRbF) bzw. Betriebssicherheitsverordnung zu beachten
Wird die Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre verhindert?
brennbare Flüssigkeiten möglichst in geschlossenen Apparturen handhaben
Gefässe vor und nach Gebrauch dicht verschliessen
verschüttete Flüssigkeiten mit Absorptionsmittel aufnehmen
Räume gut durchlüften
Wird die Zündung einer explosions-fähigen Atmosphäre vermieden?
Verbot des Umgangs mit Feuer und offenem Licht
Rauchverbot einführen
Heizen ohne Feuerstellen
Vermeiden von erhitzten Oberflächen
Vermeiden elektrostatischer Aufladung
nur explosionsgeschütze Arbeitsmittel einsetzen
explosionsgeschütze Anlagen einsetzen
Vermeidung von mechanischen Funken
den Zutritt unbefugter Personen verbieten
Mitarbeiter unterweisen
Wurde ein Explosionsschutzdokument erstellt?
Explosionsschutzdokument vor Aufnahme der Tätigkeit erstellen
Explosionsschutzdokument bei Änderungen überarbeiten
Mitarbeiter unterweisen
Lagerung von brennbaren Gefahrstoffen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Umgang mit Gefahrstoffen
Gefahrstoffe Gefährdung/mögliches Problem Maßnahmen im Unternehmen
Ätzende GefahrstoffeSäuren, Laugenz.B. Ameisensäure, Schwefelsäure
z.T. schwere VerätzungenDämpfe wirken auf Augen, Schleimhäute und Atmungsorgane reizend bis stark ätzend, heftige Erwärmung bei unkontrol-liertem Kontakt mit Wasser, Säuren und Laugen können heftig miteinander reagieren, dabei können giftige Gase und Dämpfe entstehen
Berührung mit Haut und Augen vermeiden
Gas/Dampf/Aerosol nicht einatmen
Säure stets in dünnem Strahl, in kleinen Porti-onen und unter Rühren ins Wasser gießen – nie umgekehrt
Eindringen in Boden, Gewässer und Kanalisation vermeiden
nicht mit brennbaren Stoffen zusammenlagern
möglichst geschlossene und antistatitische Kleidung tragen
Schutzbrille oder Gesichtsschutzschild tragen
Handschuhe und bei Spritzgefahr Kunststoff-schürze tragen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Brennbare GefahrstoffeOrganische halogenfreie Lösungsmittelz.B. Aceton, Ethylacetat,Butylacetat, Isopropanol
leicht entzündlichreizt die Augenwiederholter Kontakt kann zu spröder, rissiger Haut führenDämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachenDämpfe können mit Luft explosionsfähiges Gemisch bilden
von Zündquellen fernhalten – Rauchverbot
an gut gelüfteten Orten aufbewahren, Behälter nicht offen stehenlassen
Dämpfe nicht einatmen, für Absaugung der Dämpfe sorgen
Eindringen in Boden, Gewässer, Kanalisation vermeiden
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzbrille und geeignete Handschuhe tragen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Umgang mit Gefahrstoffen
Gefahrstoffe Gefährdung/mögliches Problem Maßnahmen im Unternehmen
Gefahrstoff H2SSchwefelwasserstoff
giftiges, wasserlösliches Gas hochentzündlich, bildet mit Luft explosionsfähiges GemischGeruchswarnung (faule Eier) kann bei längerer Einwirkung und oder höherer Konzentration aussetzenschweres Atemgift reizt Augen und Atemwegegefährliche Reaktionen sind u.a. mit Alkalihydroxiden, Aminen, Ammoniak, starken Oxidationsmitteln möglichschwerer als Luft!
Entstehung des Gases vermeiden
für intensive Raumlüftung sorgen
Zündquellen vermeiden, Rauchverbot
direkten Kontakt mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden
geschlossene Arbeitskleidung, Handschutz, Schutzbrille und ggf. Schutzschuhe tragen
nach Unfällen Atemschutzgerät Filtertyp B einsetzen
Entstehen des giftigen Gases (H2S) grundsätzlich möglich beim Mischen saurer und alkalischer Substanzen:
- bei unsachgemäßer Lagerung im Chemikalienlager
- bei der Doppelnutzung von Fässern für Äscher/Pickel
- beim Pickeln schlecht entkälkter Häute
- bei der Vorbehandlung der Abwässer (z.B. Sammeln in Pumpensumpf)
- bei der Ableitung der Abwässer im firmeneigenen Kanalsystem
- bei Klärschlammlagerung durch anaerobe Prozesse
Reinigen von Behältern der Kläranlage
sulfidhaltige Chemikalien von Säuren getrennt lagern
Vermeiden; vor Benutzung gut spülen
intensives Waschen/Spülen nach dem Äscher und der Entkälkung
Trennung alkalischer und saurer Teilströme
getrennte Ableitung und Behandlung
Durchführung einer Sulfidoxidation
besonders chromhaltige Klärschlämme nicht lange lagern
Atemschutzgerät mit Filtertyp B tragen
geschlossene Arbeitskleidung, Handschutz, Schutzbrille und Schutzschuhe tragen
Verbindungsseil zu überwachender Person
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bran
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Tät
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Umgang mit Gefahrstoffen
Gefahrstoffe Gefährdung/mögliches Problem Maßnahmen im Unternehmen
Flotten Weiche
biologische Gefährdung durch MikroorganismenGefährdung durch Biozide, allergische Reaktionen der Haut
direkten Kontakt vermeiden
allgemeine Hygieneregeln einhalten
Essen, Trinken und Rauchen am Arbeitsplatz untersagen
Hautverletzungen beachten!
geschlossene Arbeitskleidung, regelmäßig pflegen, ggf. desinfizieren
Schutzhandschuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze, Schutzbrille, Staubmaske tragen
Beschäftigte über Verhütung von Infektionen unterweisen
Desinfektionsmittel bereitstellen
Hautschutzplan beachten
Äscher biologische Gefährdung durch MikroorganismenGefährdung durch starke Alkalität verursachen z. T. schwere VerätzungenGefährdung durch Sulfidgehalt Ansetzen von Flotten (Stauben der Chemikalien) Staub wirkt auf Augen, Schleimhäute und Atmungsorgane reizend bis stark ätzend
allgemeine Hygieneregeln einhalten
Essen, Trinken und Rauchen am Arbeitsplatz untersagen
direkten Kontakt vermeiden
Hautverletzungen beachten!
geschlossene Arbeitskleidung
Schutzhandschuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze, Schutzbrille,
Staubmaske tragen
Entkälkung Entstehen des giftigen Gases Schwefel-wasserstoff (Gefahrstoff H2S)
Gefährdung durch Ammoniak, reizend bis stark ätzendGefährdung durch Kohlenstoffdioxid (je nach Technologie)
für gute Raumlüftung sorgen
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzhand-schuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze tragen
technologische Möglichkeiten der Vermeidung berücksichtigen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Umgang mit Gefahrstoffen
Gefahrstoffe Gefährdung/mögliches Problem Maßnahmen im Unternehmen
Entfettung HautreizungenReizung der Atemwege, BenommenheitEntzündungsgefahr direkten Kontakt vermeiden
für gute Raumlüftung sorgen
Zündquellen vermeiden, Rauchen untersagen
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzhand-schuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze tragen
Vorgerbung vegetabil (in Gruben) Ansetzen von Flotten: Gefährdung durch Stäube der VegetabilgerbstoffeReizung der AtemwegeReizung der Haut, Augen
Gefährdung durch Gase in leeren (unbewegten) Gruben
geschlossene Arbeitskleidung, Schutz- handschuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze und Schutzbrille, Staubmake tragen
nur mit Atemschutzgerät einsteigen
Beize/Pickel Gefährdung durch Säurenverursachen VerätzungenGefährdung durch Beizmittel, allergische Reaktionen
Berührung mit Haut und Augen vermeiden
Einatmen der Dämpfe vermeiden
für gute Raumlüftung sorgen
Gerbung/Färben/Fetten Ansetzen der Flotten: Gefährdung durch Stäube(Vegetabilgerbstoffe, ChromgerbstoffReizung der AtemwegeReizung der Haut, Augen
Flotten reizen Haut, Augen
direkten Kontakt vermeiden
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzhand-schuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze und Schutzbrille, Staubmake tragen
direkten Kontakt vermeiden
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzhand-schuhe, Gummistiefel mit Stahlkappe, Schürze und Schutzbrille tragen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Bran
chen
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Gefahrstoffe Gefährdung/mögliches Problem Maßnahmen im Unternehmen
lösungsmittelhaltige Lacke und Verdünnungen, z.B. Nc-Lacke, PUR-Lacke
Dämpfe und Nebel können mit Luft explosionsfähiges Gemisch bildenerhöhte Entzündungsgefahr auch bei durchtränktem MaterialEinatmen, Verschlucken und Aufnahme durch die Haut kann zu Gesundheits-schäden führendauerhafte Gesundheitsschäden sind möglichkann reizen, Schwindel und Kopf-schmerzen hervorrufen und zu Allergien führenPUR-Lacke: Augenschäden bei direktem Kontakt möglichwassergefährdend
von Zündquellen fernhalten – Rauchverbot
an gut gelüfteten Orten aufbewahren, Behälter nicht offen stehen lassen
für Absaugung der Dämpfe und Aerosole sorgen
nur ex-geschützte und funkenfreie Werkzeuge verwenden
elektrische Aufladung durch Erdung vermeiden
Kontakt mit Augen, Haut, Kleidung vermeiden
verunreinigte Kleidung wechseln
Einatmen von Dämpfen und Aerosolen vermeiden
geschlossene Arbeitskleidung, Schutzbrille und geeignete Handschuhe tragen
Betriebsanweisung erstellen
Mitarbeiter unterweisen
Umgang mit Gefahrstoffen
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Gefährdung/mögliches Problem Fragestellung Maßnahmen im Unternehmen
Hier können Sie individuelle zusätzliche Gefährdungen und dazugehörige Maßnahmen ergänzen.
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Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Gerbereien
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie
Kurfürsten-Anlage 6269115 Heidelbergwww.bgrci.de E-Mail: info@bgrci.de
Branchenprävention LederindustrieLortzingstr. 255127 MainzTel.: 06131 785-373Fax: 06131 785-566E-Mail: praevention-leder-mz@bgrci.de
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