die wirkung von adrenalin auf kalium-austausch und kalium-konzentration im glatten muskel (taenia...

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Referate der vierten Friihjahrstagung 75

am gleichen Organ Kaliumfluxe bestimmten, fanden unter dem EinfluB versehiedener Barbiturate eine dosisabh~ngige Hemmung der Membran- permeabilit~t ffir K + w~hrend des Erregungsprozesses.

In eigenen Untersuehungen wurde gepriift, ob sieh in vivo eine der- artige Hemmung des K-Umsatzes verschiedener Organe unter Pento- barbital nachweisen l~Bt.

Harkotisierten (35 mg Pentobarbital /kg intraperitoneal) und zur Kontrolle waehen Sprague-Dawley-Ratten mit beiderseits unterbunde- hen Nierenstielen wurde 42K in die Sehwanzvene injiziert. Zu konstanten Zeiten zwisehen 2 und 120 min naeh der 42K-Gabe wurden der Hetto- gehalt an K und Ha, sowie die radioaktive Markierung in Imp/rain und Gramm Frisehgewieht bestimmt.

Es ergab sieh, dab w~hrend der Pentobarbitalnarkose im Plasma und den untersuchten Organen keine Hettover~nderungen an K und Ha auftraten. Die Aktivit~t im Plasma der Kontrolltiere untersehied sieh nicht yon der der Harkosetiere. Der Kaliumumsatz in den Organen verhielt sieh unterschiedlich. I m Vorhof und im Zwerchfell war der Kal iumumsatz im Vergleich zu den Kontrollen herabgesetzt. Ent- sprechend den Befunden in vitro kann dies als eine Hemmung der Membranpermeabilit~t gedeutet werden. In der Leber, die sieh zu allen untersuehten Zeitpunkten dazu gegens~tzlich verhielt, land sieh eine gesteigerte 49'K-Markierung.

Literatur HOLLAND, W. C. : J. Pharmacol. exp. Ther. 111, 1 (1954). K~us , W., u. H. Li)~MAN~: Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Path. Phamak.

241, 532 (1961).

Dr. K. H. WEIs, Institut f'tir Anaesthesiologie, 65 Mainz, Langenbeckstr. 1

J. HUTER, H. BAUER u. P. J. GOOI)FORD (Mainz) : Die Wirkung yon Adrenalin auf I~alium-Austausch und Kalium-Konzentration im glatten Muskel (Taenia coli des Meerschweinehens)

Es sollte untersueht werden, ob die bekannten Adrenalinwirkungen auf den glatten Muskel mit Ver~nderungen des Kalinmumsatzes korre- liert werden kSnnen.

Taeniae coli wurden in einer modifizierten Krebs-LSsung naeh GOOD- FORD bei 35°C 1 Std lang ~quilibriert. AnsehlieBend wurden die Muskeln verschieden lange Zeiten (2, 8, 15 min) mit 42K mit und ohne Adrenalin- zusatz aufgeladen. Gemessen wurden die 42K-Aktivit~t und die Konzen- trat ion im Muskel. Die 42K-Aufnahme war unter der Einwirkung yon Adrenalin (2 • 10 -9 bis 2 • 10 -v g/ml) fiber den beobaehteten Zeitraum

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hin signifikant erhSht ( P ~ 0,001), wie es auch yon BORN u. Bt)LBRING, gesehen worden war. Die Wirkung war dosisabhi~ngig. Die maximale Steigerung betrug 40 °/0. Bereits 2 min naeh Adrenalingabe war die a2K- Aktivitiit gegenfiber den KontroUen signifikant gesteigert; die Adrenalin- wirkung mul~ also vor unserem ersten Me~punkt eingesetzt haben. In anderen Versuchen wurden die l~uskeln zun~chst 5 Std lang in normalem oder glueosefreiem Medium gehalten, ehe sie in die radioaktive LSsung gebracht wurden. Die ~2K-Aufnahmegeschwindigkeit war langsamer in glucosefreier LSsung. Dies mag die Befunde yon Ax~Lsso~, GOODFORI) U. T m ~ s erkl~ren, die eine verminderte Kalium-konzentrat ionim glatten Muskel in glueosefreiem Medium sahen. Andererseits jedoch wurde noeh nach 5 Std in glucosefreier LSsung ein Anstieg der 4~K-Aufnahme unter der Einwirkung yon 2 • 10 -s g/ml Adrenalin beobachtet.

Bei Meersehweinchen, die 36 Std lang gehungert hatten, war der , ,Glykogen"-Gehalt in den Taeniae coli (Bestimmungsmethode nach VA~ D ~ VIes) auf weniger als die H~lfte der Norm abgesunken. Trotz- dem erhShte 2 • 10 -s g/ml Adrenalin die 4~K-Aufnahmegeschwindigkeit. An Taeniae, die yon hungrigen Tieren s tammten und die gleichzeitig in glucosefreier LSsung aufbewahrt wurden, zeigte Adrenalin jedoeh keine Wirkung mehr auf die 42K-Aufnahmegesehwindigkeit.

Es kann daraus gesehlossen werden, dam schon niedrige Adrenalin- konzentrationen (2-10 -9 g/ml) die a2K-Aufnahmegeschwindigkeit der Taeniae coli in kiirzerer Zeit als 2 min erhShen, solange der Stoffweehsel fiir den Muskel ausreiehend ist. Die 42K-Abgabegeschwindigkeit dagegen mul~ noeh yon anderen Faktoren beeinflul3t werden, die uns unbekannt sind und die zu uneinheitlichen Versuehsergebnissen fiihrten. Daher kann auch die Kalium-konzentration im Muskel nicht vorausgesagt werden, wie auch unsere Nettobest immungen zeigten.

Literatur AXELSSON, J., P. J. GOODFORD and A. TIM~s: unverSffentlichte Befunde. B o ~ , G. V. R., and E. B(YLBRING: ~. Physiol. (Lond.) 131, 690 (1956). GOODFORD, P. J.: J. Physiol. (Lond.) 168, 411 (1962). VA~ DER V I E S , J . : Biochem. J. 57, 410 (1954).

Dr. J. I-IUTER, Dr. If. BAUER und Dr. P. J. GOODFORD, Pharmakologisches Institut der Universitat, 65 Mainz, Langenbeckstr. 1

P. J. GOO])FOR]), H. BAUER u. J. Ht~TER (Mainz) : Calcium-Verteilung im glatten Muskel (Taenia coli des Meerschweinchens)

4~Ca-Aufnahme und Ca-Konzentration wurden in der Taenia coli des Meerschweinchens unter verschiedenen Bedingungen gemessen.

Sofort nach TSten des Meersehweinehens betrug die Ca-Konzentra- tion 2,14 ±0,08 mMol Ca/kg Frischgewieht (n ---- 33). Wurden die Muskeln

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