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Bericht über die
Verwaltung der öffentlichen Bibliothek der
Universität Basel im Jahr 1925.'
1. Personal und Allgemeines. Auf 2. Februar trat als Volontär für den wissen
schaftlichen BiMiotheksdienst Herr cand. phil. Hans Lutz von Basel ein. Mitte November unterbrach er seine Tätigkeit an unserer Bibliothek, um bei der Katalogisierung der Stadtbibliothek in Ölten mitzuhelfen. Herr Walter Haegler wurde auf 1. April als Sekretär 11. Kl. definitiv angestellt; auf den gleichen Tag wurden Frl. Ruth Morel zur Assistentin I. Kl., Herr Rob. Stöckli zum Sekretär I. Kl. befördert. Als Vertreter des auf 15 Wochen in den Militärdienst einberufenen Gehilfen Christian Lang war wieder aushilfsweise Herr Heinrich Vaterlaus beschäftigt. Mit Zustimmung des Erziehungsdepartements durfte dieser auch nach der Rückkehr des Gehilfen Lang aushilfsweise weiter verwendet werden. Durch Beschluss des Regierungsrates vom 8. Dez. 1925 wurde ihm gestattet, seinen Familiennamen in Vaterhaus abzuändern. Dom Germ.^Morin stellte am 20. März seine Mitarbeit an der Handschriften-Katalogisierung ein, da Mittel zu seiner Honorierung nicht
länger zu Gebote standen. Die Volontärin Frl. Getaz kehrte Anfangs Mai nach Genf zurück. Aus Gesundheitsrücksichten erhielten der Abwart Gerber vom 1. Januar bis 14. Februar und von Ende August bis Mitte September, die Assistentin Frl. Pümpin vom 8.—29. Okt. Extraurlaub. Der Bibliothekar Heusler wurde zur Untersuchung der Verhältnisse der eidgenössischen Militärbibliothek in Bern auf 10 Tage beurlaubt.
Der Zentralkatalog der in Basel vorhandenen Diapositive ist auf Wunsch des Erziehungsdepartements bis auf weiteres im Lesesaal der Bibliothek zur allgemeinen Benützung aufgestellt worden. Mit der Fortführung dieses Katalogs betraute das Departement Mitte Dezember Herrn Redaktor Traber. Die Bibliothek hat auf das Ersuchen des Departements die Ueberwachung dieser Arbeit übernommen.
Die Bibliothekare Heusler und Dr. Roth, die Assistenten I. KL Hermann und Lic. Schmidt, die Assistentinnen II. Kl. Pümpin und Spiess wurden auf 1. Januar 1926 auf eine neue Amtsdauer in ihren Aemtern bestätigt.
An die Grossrats-Kommission zur Beratung des Gesetzesentwurfes betr. die Dienstverhältnisse und Besoldungen der Beamten vom 18. Juni 1925 und an die Kuratel der Universität wurden Eingaben der Bibliothekskommission mit Wünschen nach besserer Berücksichtigung der wissenschaftlichen Bibliotheksbeamten in diesem Gesetz gerichtet.
In einer gemeinsamen Sitzung der Kuratel der Universität und der Bibliothekskommission unter Vorsitz des Herrn Vorstehers des Erziehungsdepartements am 2. Febr. 1925 wurden die im vorigen Jahresbericht erwähnten die Reorganisation der
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Bibliothek und die Vermehrung ihrer persönlichen und sachlichen Kredite betreffenden Eingaben der Bibliothekskommission eingehend beraten. Die Forderungen der Kommission wurden darin im wesentlichen als berechtigt anerkannt und Weiterleitung an die oberen Behörden in empfehlenden Sinn zugesichert. Dem dabei ausgesprochenen Verlangen der Kuratel nach Anpassung der Pflichtstundenzahl der Bibliotheksbeamten an die für die kantonalen Beamten geltenden Normen entsprechend wurde eine Abänderung der Amtsordnungen in diesem Sinne vorgeschlagen. Ein endgültiger Entscheid über alle diese Fragen war bis Jahresende noch nicht gefallen.
2. Zuwachs.
Zu den Zahlen der Tabelle I ist Folgendes zu sagen: Die Ausgaben für Zeitschriften sind von Fr. 23,977.— auf Fr. 25,595.— gestiegen, trotzdem eine Reihe von Zeitschriften schon mit Anfang des Jahres fallen gelassen, auf Anschaffung neu erscheinender fast ganz verzichtet wurde, eine Folge der immer noch andauernden Teuerung, besonders gewisser deutscher Zeitschriften, aber auch französischer und italienischer, die der Entwertung der Valuten durch Höhersetzung der Bezugspreise zu begegnen suchen. Dass für die übrigen Fortsetzungen nur Fr. 12,695.— statt Fr. 14,450.— aufgewendet werden mussten, ist zum Teil Zufall, zum Teil vielleicht auch durch Stockungen in der Bucherzeugung veranlasst. Die Ausgaben für Neuheiten sind von Fr. 11,622.— auf Fr. 8344.— gefallen, weil die missliche Finanzlage zur grössten Zurückhaltung zwang; bei den antiquarischen Erwerbungen konnte dank besonderen Zuwendungen für bestimmte Zwecke (Nachlass Leitschuh, Katalog der Handschriften der
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französischen Bibliotheken, nationalökonom.-sozial-wissenschaftl. Literatur, Literatur aus den im Ferienkurs für Mittelschullehrer vertretenen Fächern, Nachlass Emil Frey) etwas höher gegriffen werden (1925: Fr. 3793.—. 1924: Fr. 1806.—).
Von grösseren Käufen seien erwähnt: English Literary Autographs select. by W. W. Greg. Cata-logue general des manuscrits des bibliotheques publiques de France. Descriptive Catalogue of the Latin Manuscripts in the John Rylands Library at Manchester. Correns, Carl. Gesammelte Abhandlungen. Photographische Einzelaufnahmen hg. von P. Arndt und W. Amelung. 10. Ser. Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde. Bd. 1 bis 23. Freud, Siegmund, Gesammelte Schriften. Eine grössere Zahl von geschichtl. und militärischen Werken aus dem Nachlass von Oberst Emil Frey. Gesamtkatalog der Wiegendrucke I. Hedin, Sven. Scientific Results of a Journey in Central Asia 1899 to 1902. Heitz, Paul. Hundert Kalender-Inkunabeln. Hermetica^ed. W. Scott. Kleinschmidt, Beda. Die Basilika S. Francesco in Assisi. II. (auf Rechnung der Jakob Burckhardt-Stiftung). Nachlass des Kunsthistorikers der Universität Freiburg i. Schweiz Prof. F. Leitschuh (Materialien zu Vorlesungen und Veröffentlichungen über Dürer und Riemenschneider, Werke über elsässische und oberrhein. Kunst, Reformationsdrucke, Porträts). Methoden der organischen Chemie hg. von J. Houben, 3. Aufl. Milet I., 8. Monypenny, W. F. and Buckle, G. Life of Benj. Disraeli. Spinoza, Opera ed. C. Gebhardt. I.—IV. Subject Index of the Modern Works added to the Library of the British Museum 1881—1920. Tabulae biologicae hg. von C. Oppenheimer und L. Pincus-sen. Texts and Studies. Contributions to Biblical
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and Patristic Literature (Ausfüllung der Lücken). Tilyard, E. M. W. The Hope Vases. Zeitschrift für wissenschaftliche Biologie.
Die Schenkungen waren im Berichtsjahr sehr zahlreich. Die Basler Verleger und die in Basel wohnenden Verfasser von wissenschaftlichen oder dichterischen Werken, sowie der Musikverlag Hug u. Cie. in Zürich schenkten fast ausnahmslos ihre sämtlichen Erzeugnisse. Die bewährten Gönner unserer Sammlung, welche im Anhang vollständig verzeichnet sind, schickten die Fortsetzungen von Zeitschriften und anderen früher angefangenen Werken, ausserdem auch manche wertvolle Einzelwerke. Die früher sehr viel umfänglicheren Schenkungen des Ministeriums des Aeussern in Paris wurden in Anbetracht der Lage der Staatsfinanzen auf Bulletin officiel de la Societe Francaise d'Elec-trotherapie, Bulletin des sciences mathematiques, Revue de France, Revue hebdomadaire und Revue de medecine beschränkt.
Grössere einmalige Zuwendungen verdankt die Bibliothek den Herren Prof. Corning (mediz.-anat, geogr., geschichtl., literargeschichtl. Werke), Cau-mont-Rüegg (Nachlass des Prof. A. Caumont, ehemals in Frankfurt a. M.: Werke der schönen Literatur, namentlich in englischer und französischer Sprache, pädagogische Literatur, eine sehr umfassende Bibliothek über Esperanto und andere Weltsprachen), Frau E. Favre-Iselin in Chougny (Thea-trum Europaeum und verschiedene Chroniken), Rudolf Geering Antiquariat (Verschiedenes), Bücherverkauf am Goetheanum in Dornach (die noch nicht vorhandenen Verlagswerke), Frau Oberst A. Iselin-Vischer (militärische Werke aus dem Nachlass ihres Gatten), Herrn Dr. Heinr. Merz (Nachlass seines ver-
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storbenen Bruders, Pfarrer in Witikon), Prof. G. L. Raymond in New York (seine eigenen Werke), den Erben des Herrn Antistes von Salis (theologische und andere Werke), Frau Dr. Wormser (mediziu. Werke aus dem Nachlass ihres Gatten).
Das Gas- und Wasserwerk überwies ältere nur noch geschichtlichen Wert besitzende Bestände seiner Bibliothek, das Kupferstichkabinett einige ältere Werke, die Lesegesellschaft Atlanten und Tafeln zu früher schon abgetretenen Büchern, das Schweizer. Wirtschaftsarchiv in Basel statistische Veröffentlichungen, das Staatswissenschaftliche Seminar der Universität statistische Zeitschriften, die Zentralbibliothek in Zürich doublette Porträts in grosser Zahl.
Der Tauschverkehr der Universität erfuhr einige Ausdehnung namentlich durch Wiederaufnahme oder Neuanknüpfung von Beziehungen zu Universitäten im europäischen und asiatischen Russland; auch die Naturforschende Gesellschaft erweiterte den Kreis ihrer Tauschgesellschaften um einige neue Adressen.
3. Benützung.
Die Tabelle II zeigt wiederum eine starke Zunahme der Gesamtbenützung von 63,646 auf 77,093 Bände. Besonders auffallend ist die Steigerung des Lesesaalverkehrs. Den 1746 Benutzern des Jahres 1924 stehen 2218 Benutzer im Jahre 1925 gegenüber, mit 42,295 Bänden, gegen 31,142 Bänden im Jahre 1924. Darin macht sich zweifellos auch die durch Vermehrung der Gehilfenzahl ermöglichte Beschleunigung des Bestelldienstes fühlbar. Zu beachten ist auch die Vermehrung der von auswärtigen Bibliotheken bezogenen Bücher; 1925: 888 Bände,
1924: 568 Bände. Auf deutsche Bibliotheken und Strassburg entfallen davon 270 Bände (1924: 75). Die Anzahl der nach auswärts versandten Pakete betrug 1925: 644 (1924: 702); der von auswärts hergesandten 1925: 418 (1924: 300). — Die Erleichterung des Leihverkehrs mit anderen schweizerischen Bibliotheken, die man sich von dem neuen Postgesetz versprochen hatte, ist infolge der Handhabung desselben durch die Postorgane nicht in dem erwarteten Mass eingetreten, ja zum Teil ins Gegenteil verkehrt worden. Es braucht wohl nicht besonders betont zu werden, dass die grosse Steigerung der Benützung nicht nur die unmittelbar im Lesesaal- und Ausleihdienst tätigen Beamten, sondern auch alle anderen, besonders die zur Beratung der Benutzer verpflichteten Bibliothekare und wissenschaftlichen Assistenten stark belastet.
Im übrigen gelten die im vorigen Jahresbericht gemachten Bemerkungen über die Erschwerung der Benützung durch die unzulänglichen Raumverhältnisse des Lese- und Katalogsaales in erhöhtem Masse.
Bei Gelegenheit der Einführung der elektrischen Beleuchtung im Bücherhaus (vgl. Abschnitt 6) sind die provisorisch eingeschobenen Tische durch endgültige ersetzt und damit 12 (statt 8) Arbeitsplätze gewonnen worden.
4. Arbeiten.
Im Jahre 1925 war das Bestreben vor allem darauf gerichtet, den Zuwachs des Berichtsjahres für alle Kataloge aufzuarbeiten. Dies ist im wesentlichen gelungen, mit Ausnahme der Katalogisierung der Schenkung der Familie des Herrn Bundesrat
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Emil Frey sei., der Einreihung der Zettel des Sachkatalogs, die zum Teil ins neue Jahr hinübergenom-men werden muss, und des handschriftlichen Teils des Nachlasses Leitschuh, dessen Sichtung und Ordnung nur nach und nach durchgeführt werden kann.
Von älteren Rückständen wurden erledigt: die gebundenen Bände der Bibliothek Andreas Heuslers, der Rest der Cornu-Bibliothek, Reste der Abteilung kk (Musik), der Anfang der Thürlings-Bibliothek. Mit der Katalogisierung der Bibliothek des Frey-Grynaeums wurde begonnen. Aus älteren Schenkungen wurden 102 Bände verglichen, 30 davon katalogisiert.
Die Abteilung Kunstwissenschaft wurde neu aufgestellt, der Standortskatalog darnach berichtigt und ergänzt und neu gebunden. Die Zeitungen im 1. Stock wurden enger zusammengedrängt, einige Regale der medizinischen Zeitschriften in den so frei geworden Raum verschoben und damit auch für die Naturforschende Gesellschaft mehr Luft geschaffen.
Der Dissertationenkatalog und der grosse alphabetische Zettelkatalog wurden in die neuen Katalogschränke verteilt.
Die verschiedenen Kontroll-Listen und Kataloge des akademischen Tauschverkehrs wurden miteinander in Uebereinstimmung gebracht, das Zuwachsverzeichnis darüber wurde endgültig geordnet und neu gebunden. Die noch unerledigten Bestände deutscher Tauschschriften wurden mit dem zuletzt eingetroffenen Jahresverzeichnis verglichen, rund 10,000 dadurch erledigte Titeldrucke wurden alphabetisch zur Einreihung in den Dissertationenkatalog vorgeordnet.
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Die Erneuerung der Zeitschriftenkontrolle wurde beendigt, ein alphabetisch und ein sachlich geordnetes Verzeichnis der im Zeitschriftenzimmer aufliegenden Zeitschriften wurden in je zwei Exemplaren für die Benutzer neu angelegt.
Die Zettel Ak—Blu des alten Dissertationenkatalogs wurden auf das internationale Format beschnitten und zur Einreihung in den neuen Dissertationenkatalog bereitgestellt.
Aus dem Broschürenkatalog wurden die Zettel Arne—Az, Bes—Bl und Dam in den grossen alphabetischen Katalog übertragen.
Mit der Zusammenstellung einer die wichtigsten Bücherlexika und Bibliotheks-Kataloge enthaltenden Handbibliothek im Katalogsaal wurde begonnen.
An der Handschriftenbeschreibung arbeitete Dom Germain Morin bis zu seiner Abreise am 20. März. Erledigt wurden die Bände: B IV. 10, 13, 15, 17, 18, 24, 27. V. 1, 3—5, 7, 9, 11,
12, 22, 27, 28, 30, 31, 33, 34. VI. 4, 5, 9—14, 28. VII. 9, 12, 23. X. 16—19, 21, 22, 24, 26, 28—30,
32, 34, 36, 37. XI. 1—3, 6, 7. Die Ordnungsarbeiten am d'Annone - Archiv
wurden zu Ende geführt, so dass mit dessen Katalogisierung begonnen werden kann, sobald Zeit dafür zur Verfügung steht. Mit Hilfe eines vom Kuratorium des Frey-Grynaeums bewilligten besondern Kredits wurden weitere Bände aus dessen Brief-sammlung neu gebunden.
Bei der Katalogisierung der Porträtsammlung waren wieder die Herren Bernoulli-Meyer und II. Bischoff freiwillig tätig, wofür ihnen auch hier bestens gedankt sei.
Führungen und Vorträge wurden abgehalten für die Volkshochschulkurse, die Buchbinder, die
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Buchdruckerlehrlinge, das Staatswissenschaftliche Seminar.
An Veröffentlichungen über die Bibliothek seien erwähnt: Katalog der Musikabteilung der Universitätsbibliothek Basel und der in ihr enthaltenen Schweizer. Musikbibliothek Bd. 1. — jRefardt, Edgar. Verzeichnis der in nichtmusikalischen Zeitschriften der Basler Universitätsbibliothek enthaltenen Aufsätze über Musik. Leipzig 1925. — Verzeichnis ausländischer Zeitschriften in schweizerischen Bibliotheken. 3. Aufl. Zürich 1925. — Jahresverzeichnis der schweizerischen Hochschulschriften. Jahrg. 1924. Basel 1925. — Binz, Gustav. Die Anfänge des Buchdrucks in Basel, in: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Gutenberg-Museums in Mainz. Mainz 1925). - Brückner, Wihl. Die (von Dom Morin gefundenen) Bruchstücke der Notkerschen Psalmenübersetzung, in: Zeitschrift für deutsches Altertum. 1925. — |Morin, G. Uli rouieau mortuaire des moniales de Sainte-Marie d'Helfta, 24 oct. 1367 (Ms. de la Bibl. de l'Univ. de Bäle), in: Revue Bene-dictine, janv. 1925. —ISondheimer, Rob. Sinfonien aus dem 18. Jahrh. in den Basler Sammlungen Lucas Sarasin und Collegium Musicum, in: Bericht über den musikwissenschaftlichen Kongress in Basel, 1924. — Walz, P. Angeius. De magistri Gerardi de Elten 0 . P. lectura super I. partem summae S. Thomae, in: Analecta S. Ordinis Praedicatorum 31, 1923 und 32, 1924.
Für den Zentralkatalog wurden neu aufgenommen die Bibliothek der Physikalisch-Chemischen Anstalt und der Zuwachs der folgenden Anstalten: Augenheilanstalt, Geolog.-paläontolog. Anstalt, Mathematisches Seminar, Allg. Universitäts-Poliklinik, Pharmazeutische Anstalt, Museum für Völkerkunde,
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Zoologische Anstalt, Frauenarbeitsschule, Kinderspital, Zivilstandsamt, Jurist. Seminar, Musikschule und Konservatorium. In Bearbeitung ist noch die Mineralog.-petrographische Anstalt. Eingereiht wurden die Zettel der folgenden Anstalten: Gewerbemuseum,. Physikalische Anstalt, Kleinkinderanstalten, Sekundärschulen, Alumneum, Kaufmännischer Verein, Astronom.-meteorolog. Anstalt, Philolog. Seminar, Primarschulen, Erziehungsdepartement, Bibelsammlung, Verband Schweizer. Konsumvereine. Im ganzen bleiben noch etwa 12,000 Zettel einzureihen. Von ungefähr 50 Anstalten, die schon vor 2 bis 3 Jahren für den Katalog aufgenommen wurden, steht noch der seitherige Zuwachs aus.
Zahl der 1925 von der Bibliothek ausgegangenen Briefpoststücke 11,838 (1924: 10,051).
5. Finanzen.
Was im vorigen Jahr über die Finanzlage gesagt wurde, gilt unvermindert, ja zum Teil in erhöhtem Masse für 1925. Da das Gesuch um Erhöhung des Staatsbeitrags noch nicht erledigt ist, war es ganz unmöglich, das Verlangen des Erziehungsdepartements, neue Defizite zu vermeiden, zu erfüllen. Das Passivsaldo beträgt Fr. 2565.73. Dass es nicht viel grösser geworden ist und dass überhaupt noch Neuerscheinungen und antiquarische Werke gekauft werden konnten, ist nur den ausserordentlichen Zuwendungen zu verdanken, deren die Bibliothek auch dieses Jahr sich wieder erfreuen durfte. Das Erziehungsdepartement wies aus dem Ueberschuss des 2. Ferienkurses für Schweiz. Mittelschullehrer Fr. 3000 zu für Anschaffung von Werken aus den im Kurs vertretenen Fächern. Der Freiwillige Museumsverein leistete einen ausserordent-
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liehen Beitrag von Fr. 700 zu den Kosten der Erwerbung des Nachlasses von Prof. Leitschuh. Für pädagogische Werke stand wieder der vom Erziehungsdepartement der Schulsynode bewilligte Beitrag von Fr. 800 zur Verfügung. Der Kommission der Jakob Burckhardtstiftung verdanken wir Fr. 929.05. Herr Dr. Bollinger leistete noch einmal einen Beitrag von Fr. 300 an das Manual of Conchology. Herr Prof. P. Speiser schenkte Fr. 340.—, um den Ankauf geschichtlicher und militärischer Werke zu erleichtern. 'Herr Prof. P. Von der Mühll Fr. 150. — für Werke aus dem Gebiete der klassischen Altertumswissenschaft; Dr. Wannier Fr. 23.— an Abonnement einer juristischen Zeitschrift, W. Fr. 1000.— für neuere juristische Literatur und Ungenannt Fr. 10,000.— ohne einschränkende Bestimmungen.
Herr Dr. Alfred Sarasin-Iselin schenkte der Bi-bibliothek ein Kapital von Fr. 10,000.— in Wertpapieren mit der Bedingung, dass die Zinsen bis zu seinem Tod zum Kapital zu schlagen seien. Nach seinem Tod sollen die Zinsen des bis dahin angewachsenen Kapitals zur Fortführung einer von ihm angelegten und der Bibliothek zugedachten Sammlung von Werken über indische Kunst und verwandte Gebiete dienen.
Die Jahrhunderte alte Einrichtung der Strenae (Neujahrsgeschenke) ergab dieses Jahr dank ausser-gewöhnlicher Beiträge die Summe von Fr. 1825.—, trotzdem die Zahl der Beiträger jährlich durch Todesfälle vermindert wird. Die Bibliothekskommission benützt gerne diese Gelegenheit, um die jüngere Generation auf diese Einrichtung aufmerksam zu machen und sie zur Nachahmung der elterlichen und vorelterlichen Vorbilder angelegentlichst einzuladen.
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Die von der Neuen Schweiz. Musikgesellschaft und vom Schweizer. Tonkünstlerverein bewilligten Zuschüsse von je Fr. 1000.— an den Druck der Musikkatalogs kamen zur Auszahlung.
An die Vergütung für Dom Morin erhielten wir wiederum von Ungenannt einen Beitrag von 250 Fr.
Für alle diese grossen Zuwendungen wird den Gebern der wärmste Dank der Bibliothek, welche ohne sie ganz ausser Stande gewesen wäre, ihre Pflichten zu erfüllen, ausgesprochen.
Es kann natürlich nicht darauf gehofft werden, dass auch im nächsten Jahr wieder Schenkungen von ähnlichem Umfang der Bibliothek zufliessen werden. Ausserdem hält die Bibliothekkommission es für grundsätzlich falsch, solche Zuwendungen einfach zur Deckung der laufenden Bedürfnisse mitheranzuziehen. Sie sollten dem Geschenkfonds zugewiesen und nur für Ankäufe von ungewöhnlichem Umfang und von ausserordentlicher Bedeutung verwendet werden. Die Kommission hat darum die Kuratel der Universität gebeten, dahin zu wirken, dass der diesjährige Fehlbetrag durch eine ausserordentliche Bewilligung von Fr. 2565.73 gedeckt und ausserdem für 1926 ein ausserordentlicher Kredit von 10,000 Franken zur Deckung des allein schon aus der Weiterführung der Zeitschriften und der Fortsetzungswerke mit Sicherheit vorauszusehenden Defizits von 10,000 Franken schon zu Anfang des Jahres zur Verfügung gestellt werde, weil sonst kein vernünftiger Anschaffungsplan eingehalten werden und die Bibliothek auch schon am Ende des ersten Vierteljahres in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte. Die Bücherpreise, namentlich bei gewissen deutschen Verlegern, sind noch immer im Steigen; auch die Buchbinderkosten zeigen 1925 ein weiteres An-
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wachsen von 14,204 auf 18,912 Fr. Es musste daher genau geprüft werden, ob und wie der Posten für Zeitschriften eingeschränkt werden könne. Der Zentralkatalog liess erkennen, dass eine ganze Anzahl von wissenschaftlichen Zeitschriften nicht nur von unserer Bibliothek, sondern auch von Anstalten der Universität oder staatlichen Anstalten doppelt oder mehrfach gehalten werden. Durch Rundschreiben des Erziehungsdepartements an die in Frage kommenden Anstalten wurde die Bibliothek zu Verhandlungen mit denselben zur Erzielung von Ersparnissen ermächtigt. Ueber diese wird nach ihrem Abschluss ein eingehender Bericht erstattet werden. Vorläufig sei nur mitgeteilt, dass versuchsweise das Abonnement auf 32 von andern Bibliotheken gehaltene Zeitschriften 1926 fallen gelassen wird. Zehn pädagogische Zeitschriften übernimmt das kantonale Lehrerseminar. Da die andern Bibliotheken fast durchweg Bücher nicht ausleihen, ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dass dieser Verzicht nicht aufrecht erhalten werden kann.
6. Bauliches.
Das wichtigste Ereignis in diesem Abschnitt bildet die Bewilligung eines ausserordentlichen Kredits von Fr. 42,500 durch Beschluss des Grossen Rates vom 9. Juli 1925 für Einführung der elektrischen Beleuchtung im Bücherhaus und deren Ergänzung im Verwaltungsgebäude. Mit den Arbeiten wurde Ende September begonnen; sie stehen am Ende des Berichtsjahres vor ihrem Abschluss.
Der Unterhalt der elektrischen Aufzüge wurde vom 2. Halbjahr an auf Rechnung des Baudepartements (Unterhalt des Gebäudes) übernommen.
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In den Voranschlag für 1926 wurde auf Veranlassung des Erziehungsdepartements ein Kredit von 20,000 Fr. aufgenommen, damit, falls eine solche Lösung sich als möglich erweist, eine brauchbare Abwartswohnung im bestehenden Gebäude eingerichtet werden kann.
Die Frage der Erweiterung der Bibliothek ruhte im Berichtsjahr völlig. Angesichts der so unerwartet raschen Steigerung der Benützung wird ihr Studium sich nicht mehr verschieben lassen.
Zum Schluss liegt uns die Pflicht ob, allen Behörden, Vereinen und Privatpersonen für das unserer Sammlung im Berichtsjahr erwiesene Wohlwollen geziemend zu danken und um Erhaltung desselben auch in Zukunft zu bitten.
B a s e l , den 5. Januar 1926.
Der Oberbibliothekar: Binz.
Vorstellender Bericht und die dazu gehörige Rechnung wurden in der Sitzung der Bibliothekskommission vom 12. Januar 1926 genehmigt.
Der Präsident der Bibliothekskommission: Wackernagel.
Tabelle I. Zuwachs Bände Broschüren Blätter
U n i v e r s i t ä t s b i b l i o t h e k : Durch Kauf Drucke
Hss. Durch Abkommen mit Lesezirkeln Drucke Durch Schenkung Drucke
Hss. Durch Tausch: Ausl. Diss Drucke
Schweiz. Diss „ Bibl. Austausch „
D e p o s i t a : Kirchenbibliothek Drucke Ziegler'sche Kartensammlung „ Naturforschende Gesellschaft „ Historische und antiquarische Gesellschaft . . . . d'Annone-Bibliothek Militärbibliothek Neue Schweiz. Musikgesellschaft „ Vaterländische Bibliothek „ Schweiz. Landesbibliothek „ Volkshochschulbibliothek „ Verschiedene „ Turnlehrerverein „ Prof. Dr. Ed. Hoffmann-Krayer
Total 1925 Total 1924
2329') 39 572)
4254 1
302 17o 25
31 44 475 175 9
303 46 10 3 13 12 166 88
8550 9041
316 5 14
3922 12
6096 435 16
3 11 409 35 1
117 13 9 — 2 — 240 95
11751 9280
385
809
155 o
1356 789
Zuwachs Bände Zuwachs Bände
') Davon entfallen auf Stiftungen: Rektor Burckhardt 3 Wackernagel 1!) Peter Merian 49 A. Burckhardt-Merian 6 Ludwig Sieber 29 Ach. Thommen 7 Andreas Heusler 237 Ludwig Ehinger 4 Jakob Burckhardt 10 Kahlbaum 21
•) Davon entfallen auf: Lesegesellschaft 8 Juristischer Lesezirkel i 25 Zahnarzt. Lesezirkel I 24
.
J ah r"
1918 1919 1920 1921
' 1922 i 1923
1924 1925
Die Kosten für Bücheranschaffungen betrugen:
Zeitschriften Fortsetzungen
11,434 3,621 14,400 2,028 16,540 3,845 19,995 2.766 18,252 3,882
— — 23,977 14,450 25,595 12,698
Novitäten
9,825 8,570 9,884 5,222 4,834 —
11,622 8,344
Antiquaria
8,640 3,575
13,944 7,919 4,520
— 1,806 3,793
Gesamt
33,520 28,573 44,213 35,602 31,488 43,904 51.S55 50,430
•
Benutzung
1. In Basel
a) Lesesaal j [ g ^
ui u f I 9 2 5
b) zu Hause 1 m 4
2. Auswärts 1925 1924
Tabelle II. !
Besuche Benutzer im Lesesaal zu Hause
I 1
33290 — 30472
— 2218') — 1746
— 171') — 159
Benützte Benützte Drucke Handschriften
Bände \ Blätter Bände
42 295 31 142 32 957 30470
1483 1548
4 286 12 426
238 34 167 32
10 38 28 28
Blätter
25 1 4
Gesamt
1 Bände j
1
i 42 5812) 31568 :-2991») 30502
15313) 1576
Blätter
42) 37
239*)
171 10') 28
Gesamt 1925: 77 093 253 1924: 63 646 236
Davon entfallen auf:
i , i . r j Bibliotheken und J a n r _j wissenschaftl. Anstalten
1925 50 1924 40
Dozenten j Geistliche , Juris ten
132 136
66 69
ICO 110
Aerzte
106 108
Lehrer
268 233
Jahr
1925 1924
Militär
9 7
Studierende
743
j 551
Schüler
187
123
Staatsbeamte u. Angestellte
114
116
Kaufleute u. Industrielle
202
137
Handwerker Industriearb.
78
49
Jahr
1925
1924
Architekten, Ingenieure und
Techniker
Chemiker u. | Künstler und j Privat-Apotheker I Schriftsteller j gelehrte
53 38
54
37 95 67
44
38
Frauen ohne Beruf
88
56
Gesamt
2389 1905
I 2) Davon wurden bezogen aus der Schweiz: 5 (15) Bände und 7 (10) Aktenbündel Hand
schriften, 618 (493) Bände Drucke; vom Ausland: 51 (5) Handschriften, 270 (75) Bände und 6 (0) Blätter Drucke.
3) Davon gingen in die Schweiz: 27 (13) Handschriften, 1445 (1521) Bände und 9 (28) Blätter Drucke; ins Ausland: 11 (0) Handschriften, 38 (27) Bände und 1 (0) Blatt.
— 20
Tabelle HF. Die Zahl der Bände, Broschüren und Einzelblätter betrug Ende 1925
Bände 5,451 Handschriften , Brosch. & Blätter
Drucke ( B ä n d e • [ Broschüren
Einzelblätter
49 424,316 254,963 96,400
24 —
Die Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
hat die Aufgabe, das wissenschaftliche Rüstzeug für gelehrte Studien und für die praktische Berufsausübung zu liefern. Sie sammelt ausserdem möglichst vollständig die Literatur und die Erzeugnisse basle-rischer Druckereien und Verlagsunternehmungen. Ihr besonderes Augenmerk richtet sie auf solche Stücke, die nicht durch den Buchhandel bezogen werden können: Privatdrucke aller Art, wie Leichenpredigten, Hochzeitsgedichte, Flugschriften, Vereinsdrucksachen, Fastnachtszettel usw. Dabei ist sie, weil ihre eigenen Mittel zum Ankauf nicht ausreichen, auf die freundliche Unterstützung der Basler daheim und in der Ferne angewiesen und bittet um allseitige Förderung ihrer Bemühungen.
Die Bibliothek sucht auch die vor Jahren geschenkte Meyersche Porträtsammlung fortzuführen und ist daher für Schenkung von alten illustrierten Zeitschriften, Verlagsprospekten usw., welche Porträts enthalten, oder von sonstigen Bildern hervorragender Persönlichkeiten, denen womöglich kurze Lebensdaten beizufügen wären, dankbar.
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