aut-konzept, anh. iv-arten, map, asp noch mehr artenschutz · folie 14, 12.10.2009 man kann nicht...
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AuT-Konzept, Anh. IV-Arten, MaP, ASP...
Noch mehr Artenschutz ? (!)
DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN
REFERAT 25 – ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE
Folie 2, 12.10.2009
Arten in Baden-Württemberg
� In Baden-Württemberg gibt es schätzungsweise 35.000-40.000 Arten
� Artenzahl so groß, dass man nicht für jede Art Konzepte entwickeln kann
� Konzepte für Einzelarten erforderlich z.B.:
- rechtliche Vorgaben
- Arten, die durch (heutige) Bewirtschaftung benachteiligt sind
- extrem seltene Arten, hohe Verantwortung
Folie 3, 12.10.2009
AuT deckt Artenschutz ausreichend ab ! – oder auch nicht !
� AuT konzentriert sich auf europäisch geschützte Arten (FFH-Anhänge II, IV; für VS-Gebietsausweisung relevante Vogelarten)
� Es gibt Arten die europarechtlich geschützt, aber nicht auf Alt- und Totholz angewiesen sind
� Ergänzung notwendig für:
- weitere (nicht auf Totholz angewiesene) europäisch geschützte Arten
- (wichtige) nicht europäisch geschützte Arten
Folie 4, 12.10.2009
AuT – wem hilft‘s?� Arten, deren Ansprüche durch Waldrefugien und
Habitatbäume (-baumgruppen) ausreichend abgedeckt werden
� Arten, bei denen die Auswahl von Habitatbäumen und Waldrefugien wegen besonderer Ansprüche differenziert vorgenommen wird
� Bewohner von Großhöhlen; Arten mit großen Horsten
AuT – wem hilft‘s nicht?
� (Wald-)Arten, die nicht auf AuT angewiesen sind
Folie 5, 12.10.2009
Arten mit wenig spezifischenHabitatansprüchen
Beispiele:
� Braunes Langohr: Baumhöhlenbewohner; in BW relativ häufig und weit verbreitet
� Raufußkauz: reich strukturierte (Misch-)Wälder mit Schwarzspechthöhlen
Für Arten mit wenig spezifischen Habitatansprüchen reicht AuT meist aus (siehe Artenliste)
Folie 6, 12.10.2009
Braunes Langohr – Plecotus auritus
Folie 7, 12.10.2009
Braunes Langohr� Bewohner lichter Wälder, Parks und Gärten
� Baumhöhlen (auch Nistkästen und Gebäude)
� In Baden-Württemberg relativ weit verbreitet
© R. Brinkmann
Folie 8, 12.10.2009
Arten mit räumlicher Spezifizierung
Beispiele:
� Alpenbock: räumliche Spezifizierung, Vorkommen nur Albtrauf und an der oberen Donau; besonntes starkes liegendes und stehendes Totholz, auch stärkere Totholzäste
� Dreizehenspecht: räumliche Spezifizierung, bisher nur im Schwarzwald und auf der Adelegg; große Mengen Totholz, absterbende (nicht tote!) Fichten auf großer Fläche
Ergänzende Maßnahmen zum AuT für Arten, die nur geografisch beschränkt vorkommen, besondere Ansprüche haben oder hohe Totholzmengen benötigen (siehe Artenliste)
Folie 9, 12.10.2009
Alpenbock – Rosalia alpina
© M. Waitzmann
Folie 10, 12.10.2009
Alpenbock - Verbreitung
Folie 11, 12.10.2009
(Wald-)Arten die nicht auf Alt- und Totholz angewiesen sind
Beispiele:
� Ziegenmelker: trockene lichte Wälder, Kahlflächen, offene Bodenflächen
� Gelbringfalter: lichte Erlen-Eschenwälder, mit Strauchschicht und dichtem Bodenbewuchs
Waldarten mit spezifischen Ansprüchen, aber keine Totholzbewohner (siehe Artenliste)
Folie 12, 12.10.2009
Ziegenmelker
© M. Waitzmann
© D. Nill
Folie 13, 12.10.2009
Ziegenmelker
�
Alle Brutnachweise 1800-1999 Brutnachweise 1990-1999
Folie 14, 12.10.2009
Man kann nicht alles wissen -Infomöglichkeiten
� Homepage der LUBW (im Aufbau) mit Informationen zu allen FFH-Arten: Biologie, Ökologie, Verbreitung, Erhaltungszustand, Maßnahmen... http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/29035/
� MaP: nur in Natura 2000-Gebieten, genaue Lokalisierung der Vorkommen, Ziele, Maßnahmen
� ASP der LUBW: ausgewählte, stark bedrohte Arten, auch nicht europarechtlich geschützte Arten, genaue Lokalisierung der Vorkommen, Ziele, Maßnahmen Informationen über FVA (im Aufbau)
Folie 15, 12.10.2009
Artenschutz im Wald - 4 Wege zum Ziel
Artenschutz Artenschutz im Waldim Wald
AuT ASP
MaP
Steckbriefe
Folie 16, 12.10.2009
Steckbriefe auf LUBW-Homepage
� Arten der FFH- und der VS-RL (im Aufbau)
� Beschreibung, Bild, Karte, Lebensweise, Vorkommen, Gefährdung, Schutzmaßnahmen
� Beispiel Heldbock
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
Folie 17, 12.10.2009
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/29526/
Folie 18, 12.10.2009
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/29526/
Folie 19, 12.10.2009
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/29526/
Folie 20, 12.10.2009
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/29526/
Folie 21, 12.10.2009
Pdf-Datei als download
Folie 22, 12.10.2009
Vom Steckbrief zur Umsetzung
� Allgemeine Informationen reichen nicht
� Maßnahmen müssen bei seltenen Arten bzw. mit spezifischen Habitatansprüchen flächenscharf geplant und umgesetzt werden
� Räumlich Konkretisierung erfolgt im Management-plan MaP (nur Arten des Anhanges II der FFH-RL) und/oder im Artenschutzprogramm ASP (Arten der Anhänge II, IV und sonstige Arten)
Folie 23, 12.10.2009
Managementpläne in Natura-GebietenBeispiel: Rogers Goldhaarmoos
© R. Steinmetz
Folie 24, 12.10.2009
Verbreitung
Folie 25, 12.10.2009
FFH 8013-341 SchauinslandBeispiel: Rogers Goldhaarmoos
Folie 26, 12.10.2009
Räumliche Konkretisierung im MaP
Sal-Weide mit großem Vorkommen von
Rogers Goldhaarmoos © A. Schäfer-Verwimp
Folie 27, 12.10.2009
Artenschutzprogramm des Landes
� Feuerwehrprogramm zum Erhalt der biologischen Vielfalt
� Vom Aussterben bedrohte, hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten vor dem Verschwinden bewahren und Ausbreitung fördern
� Verlust/Veränderung des Lebensraumes in Kombination mit besonders speziellen Habitatansprüchen Hauptgrund für die Seltenheit dieser Arten
� Arten der Anh. II und IV der FFH-RL; besondere Verantwortungdes Landes bzw. streng oder besonders geschützte Arten
� Häufig Schirm- und Charakterarten: Von ihrem Schutz profitiert in der Regel die gesamte Lebensgemeinschaft der vorwiegend seltenen bzw. seltener werdenden Biotope
Folie 28, 12.10.2009
Fachliche Grundlagen� Die Grundlagenwerke bilden die fachliche Basis des Artenschutz-
programms (derzeit 47 Bände)
� Sie enthalten das sorgfältig zusammengetragene Wissen der Naturkundemuseen und zahlreicher Experten und Aktiven im Land zur Biologie, Lebensweise, Verbreitung, Gefährdung und über mögliche Schutzmaßnahmen der in Baden-Württemberg vorkommenden Arten
Folie 29, 12.10.2009
Organisation – Auswertung (LUBW-25)
Beispiel: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling
� Untersuchungen ausgewählter Populationen /Abschätzung der Populationsgrößen
� Gefährdungsanalyse / Entwicklung von Schutz-und Pflegemaßnahmen
© M. Waitzmann
Folie 30, 12.10.2009
Organisation – Umsetzung (RP-56)
� Kontakt mit Grundstückseigentümer / Bewirtschafter /Untere Naturschutzbehörde / Landschaftspflegeverband, Forstverwaltung etc.
� Abschließen von Extensivierungs- / Pflegeverträgen
� Einsatz von Pflegetrupps (Maßnahmen)
� Erfolgskontrolle
© A. Grauel© A. Grauel
Folie 31, 12.10.2009
Bearbeitungsstand� Bisher wurden in 16 Jahren von 1992 bis 2007
insgesamt 5.654 Populationen von 767 hochgradig gefährdeten Arten aus 10 Artengruppen aufgenommen
ASP-JahreASP-LaufzeitAnzahl der ArtenAnzahl der ErhebungenArtengruppen
121993-1999, 2003-2007132647Wildbienen
1200517Weichtiere
91993-200125457Vögel
161992-20071191160Schmetterlinge
1200512Säugetiere
161992-20073982629Pflanzen
22006-20072674Moose
62001, 2003-200725322Libellen
42004-200718133Käfer
81997, 1999-2000, 2003-200722223Heuschrecken
Folie 32, 12.10.2009
Zusammenfassung� AuT hat (nur) europarechtlich geschützte Arten im Blick
� Umsetzung artenschutzrechtliche Verpflichtung im Rahmen der multifunktionalen Forstwirtschaft
� AuT nützt einer Reihe von Arten unmittelbar, wenn es folgenden Komponenten enthält:
- Waldrefugien- Habitatbaumgruppen- Großhöhlenbaum/Horstbaum/Reservoirbäume
� Monitoring der Erhaltungszustands unverzichtbar
� AuT ist kein umfassendes Artenschutzkonzept- Management in Natura 2000-Gebieten MaP- Artenschutzprogramm ASP
Folie 33, 12.10.2009
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Vogelbild
© D. Nill
© M. Waitzmann © M. Waitzmann © M. Waitzmann
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