armut in der reichen schweiz – die fakten

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Armut in der reichen Schweiz – die Fakten. Caritas Forum 2010 Dr. Carlo Knöpfel Leiter Bereich Inland und Netz. Fünf Fragen – und die Fakten dazu. Was heisst Armut in der Schweiz? Wie viele Arme gibt es in der Schweiz? Wer ist arm in der Schweiz? Warum gibt es Armut in der Schweiz? - PowerPoint PPT Presentation

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Armut in der reichen Schweiz – die Fakten

Caritas Forum 2010

Dr. Carlo Knöpfel

Leiter Bereich Inland und Netz

Fünf Fragen – und die Fakten dazu

Was heisst Armut in der Schweiz? Wie viele Arme gibt es in der Schweiz? Wer ist arm in der Schweiz? Warum gibt es Armut in der Schweiz? Was tun gegen Armut in der Schweiz?

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Teil 1

Was heisst Armut in der Schweiz?

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4

Was heisst Armut? (I)

Arm ist, wer in einem Haushalt lebt,

dessen Einkommen

unter der Armutsgrenze liegt.

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Bezugsgrösse Haushalt

Alle Personen, die zu einem Haushalt gehören Perspektive der Sozialhilfe Verwandtenunterstützungspflicht!

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Bezugsgrösse Einkommen

Haushaltseinkommen

Alle Einkommensarten Löhne, Renten, Stipendien Vermögenserträge Alimenten und deren Bevorschussung Prämienverbilligung bei der Krankenkasse,

Mietzinszuschüsse, etc.

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Bezugsgrösse Armutsgrenze

Absolute Armutsgrenzen Armutsgrenze des Bundesamtes für Statistik Armutsgrenze nach den SKOS-Richtlinien Armutsgrenzen in den kantonalen

Sozialhilfegesetzen Armutsgrenzen gemäss den kantonalen

betreibungsrechtlichen Vorgaben Armutsgrenze gemäss dem Gesetz über die

Ergänzungsleistungen

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Bezugsgrösse Armutsgrenze

Berechnung gemäss SKOS-Richtlinien

Grundbedarf plus Mietzinszuschuss plus Krankenversicherung

9

Grundbedarf SKOS 2005

Haushalts-grösse

Äquivalenz-skala

Pauschale pro Monat

Pauschale pro Person und Monat

1 Person 100 960.- 960.-

2 Personen 153 1469.- 735.-

3 Personen 186 1786.- 595.-

4 Personen 214 2054.- 514.-

5 Personen 242 2323.- 465.-

6 Personen 270 2592.- 432.-

Bezugsgrösse Armutsgrenze

Relative Armutsgrenze Europäische Union: armutsgefährdet ab 60

Prozent des äquivalenten Medianeinkommens OECD: arm ab 50% des äquivalenten

Medianeinkommens SKOS-Richtlinien entsprechen etwa 55% des

äquivalenten Medianeinkommens

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Was heisst Armut? (II)

Arm ist, wer sich in einer prekären Lebenslage befindet Schwierigkeiten mit der Arbeit Knappe finanzielle Mittel Beengte Wohnverhältnisse Angeschlagene Gesundheit Spannungen in der Partnerschaft und Familie Wenige soziale Kontakte

Was heisst Armut? (III)

Teufelskreis ohne Ende Mangel an Perspektiven und Handlungschancen Verlust von Selbstvertrauen und

Selbstbewusstsein Rückzug und Vereinsamung

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Teil 2

Wie viele Arme gibt es in der Schweiz?

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Ein riskanter Slogan?

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Wie die Armen zählen?

Arm ist, wer für sich und seine Familienangehörigen nicht aus eigener Kraft ein existenzsicherndes Haushaltseinkommen erzielen kann.

Arm ist, wer Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen bezieht.

Oder: Es gibt gar keine Armen in der Schweiz, weil der Sozialstaat immer hilft!

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Jede(r) Zehnte ist materiell arm

700‘000 bis 900‘000 Menschen sind so arm, dass sie Anspruch auf sozialstaatliche Hilfe haben.

Rund jede 10. Person in der Schweiz lebt in einer prekären Lebenslage.

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Konstant hohe Armut

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Teil 3

Wer ist arm in der Schweiz?

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Vier grosse Armutsrisiken

Bildungsniveau Zahl der Kinder Wohnort Soziale Herkunft

19

Bildungsniveau

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Zahl der Kinder

21

22

Wohnort

Stand 1.1.06Alleinerziehende mit einem Kind

Familie mit zwei Kindern

Bruttolohn 0 Fr.

Bruttolohn 16‘800 Fr.

Bruttolohn 0 Fr.

Bruttolohn 28‘800 Fr.

Maximum23‘377(Sitten)

27‘416

(Sitten)

28‘957

(Lausanne)

36‘044 (Sitten)

Minimum 16‘986 (Appenzell)

19‘207 (Appenzell)

23‘728 (Appenzell)

26‘559 (Bellinzona)

Range 6‘931 8‘209 5‘229 9‘485

Soziale Herkunft

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Armutsverstärkende Faktoren

Nationalität Familienform Gesundheit Alter Geschlecht

Kumulative Effekte und sich selbst verstärkende „Regelkreise“

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Teil 4

Warum gibt es Armut in der Schweiz?

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Ursachen der Armut (I)

Wirtschaftlicher Strukturwandel Konzentration auf kapital- und wissensintensive

Tätigkeiten im Standortwettbewerb Abbau von Nischenarbeitsplätzen durch

Automation Verlagerung einfacher Tätigkeiten in

Billiglohnländer Prosumer-Phänomen im Dienstleistungsbereich

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Ursachen der Armut (II)

Sozialer Wandel Hohe Scheidungsrate und Vielfalt der

Familienformen Einseitige Regelung der Alimentenpflichten Familie als Privatsache und ungenügender

Familienlastenausgleich

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Teil 5

Was tun gegen Armut in der Schweiz?

Drei Thesen

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These 1

Armutspolitik ist Querschnittpolitik und

bedarf der Wirkungsanalysen und der Koordination.

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These 2

Armutspolitik ist investive Sozialpolitik und muss

im Lebenslauf frühzeitig Angebote machen und

die Übergänge von einer Phase zur anderen

gut managen.

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These 3

Armutspolitik ist föderale Politik und die Zusammen-

arbeit und Zuständigkeiten zwischen Bund, Kantonen

und Gemeinden müssen darum besser geregelt

werden.

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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