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→ Handout zum Vortrag am 04. Mai 2017
Johannes WoithonGründer & Geschäftsführer orgavision GmbH
Agile Führung – ScrumWie agile Vorgehensweisen unseren Arbeitsalltag flexibler und effizienter gestalten können
Seite 2 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
VUCAVolatile · Uncertain · Complex · AmbiguousUnbeständig · Ungewiss · Komplex · Unklar
Der Begriff »VUCA« fasst die Herausforderungen zusammen, denen sich Organisationen in der heutigen, zunehmend digitalisierten Arbeitswelt stellen müssen:
Volatilität (Volatility)Volatilität bezeichnet Unberechenbarkeit und Unbeständigkeit. Unberechenbarkeit bedeutet: Das Umfeld zeigt sich immer weniger stabil. Große und kleine Veränderungen treten ein, ohne berechenbar zu sein.
Unsicherheit (Uncertainty)Betrachten wir den Arbeitsmarkt: Früher konnten sich Arbeitgeber die besten Mitarbeiter aus einem Bewerber-Pool aussuchen, heute ist es umgekehrt. Wir befinden uns in einem Arbeit-nehmermarkt. Es besteht bei vielen – insbesondere mittelständischen Unternehmen – große Unsicherheit darüber, ob die Arbeitgeberattraktivität ausreicht, dringend benötigte Fachkräf-te und Talente zu rekrutieren. Das lässt sich kaum absehen oder berechnen. Es ist ungewiss und unvorhersehbar.
Komplexität (Complexity)Wer ein IT-System installiert hat weiß: Technische Systeme sind kompliziert, die Inbetrieb-nahme ist eine Herausforderung – und mit dem richtigen Knowhow durchaus machbar. Bei komplexen Systemen sieht es anders aus. Je mehr wir wissen, umso herausfordernder wird es – es droht Verlust der Übersicht. Die schiere Menge macht es beinah unmöglich, alle Infor-mationen zu gewichten und miteinander ins Verhältnis zu setzen. Rückbezüge, Zirkelschlüsse, wechselseitige Abhängigkeiten sind typisch für komplexe Systeme. Das uns vertraute Denken in Ursache-Wirkungsbeziehungen wird der Komplexität nicht gerecht.
Ambivalenz (Ambiguity)Ambivalenz bezieht sich auf die Bewertung einer Situation: Viel-, Mehrdeutigkeit, Informatio-nen sind nicht eindeutig interpretierbar. Die Missverständnisse aus der Vielzahl der Rollen, Aufträge und Schnittstellen haben sich erhöht und Interessenkoalitionen werden vielschichtiger.
Quelle: https://blog.yourfirm.de/beruf-und-karriere/vuca-4-buchstaben-die-die-welt-erklaeren/
Seite 3 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
VISION (Vision)→ An sein Produkt glauben
und ein starkes Team aufbauen
UNCERTAINTY (Ungewissheit)→ Immer weniger Zukunftssicherheit
COMPLEXITY (Komplexität)→ Vielfalt an
Entscheidungsfaktoren
AMBIGUITY (Unklarheit)→ Es gibt nicht „DIE“ richtige Antwort
VOLATILITY (Unbeständigkeit)→ Zunehmende Anzahl an
Veränderungen
UNDERSTANDING (Verständnis)→ Den Kunden und dessen Be-dürfnisse verstehen
CLARITY (Klarheit)→ Verringern von
Komplexität und Konzentration auf das Wesentliche
AGILITY (Agiliät)→ Aus Fehlern lernen und Prozesse schnell anpassen
Seite 4 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Das agile Manifest
Individuen & Interaktionen
Funktionierende Software/Prozesse
Zusammenarbeit mit Kunden
Reagieren auf Veränderung
Prozesse & Tools
Umfangreiche Dokumentation
Vertrags-verhandlungen
Folgen eines festen Plans
hat mehr Bedeutung als
Was können agile Vorgehensweisen
bewirken?
Flexibilität
Schnelles Erkennen von Fehlern
Direktere Kommunikation mit dem Kunden
Schnelle Reaktion auf Veränderungen
Effizientes Bearbeiten von Aufgaben
Risikominimierung
Kontinuierliches Lernen
Seite 5 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Scrum - Ein Überblick
Was ist Scrum?
Scrum ist ein agiler Prozess für das Projektmanagement oder die Softwareentwicklung. Hinter der Idee von agilen Vorgehenweisen steckt der Gedanke, dass man viele kleinere Aufgaben deutlich besser einschätzen und verarbeiten kann, als ein großes Projekt. Ein Vorhahaben wird also zunächst in mehrere Einzelprojekte zerlegt, welche dann gemäß einer getroffenen Priorisierung abgearbeitet werden. Dieses inkrementelle Vorgehen erlaubt es, dass auch während der Bearbeitung eines laufenden Projekts noch Änderungen (z.B. neue Erkenntnisse oder neue Kundenanforderungen) aufgenommen werden können.
Die Rollen
Scrum kennt vier Rollen:
- Product Owner (stellt fachliche Anforderungen und priorisiert diese)- Scrum Master (organisiert den Scrumprozess und beseitigt Hindernisse)- Scrum Team (verantwortlich für die Entwicklung des Produkts)- Stakeholder (Marktsicht bzw. Kundensicht / Ratgeber & Beobachter)
Sprint-Dauer: 2-4 Wochen
Produkt-Backlog
Sprint-Backlog
Daily Scrum
Auslieferbares (Teil-)Produkt
Sprint-Planning Review
Retro-spektiveGrooming
123
Der Scrum-Zyklus
Seite 6 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Der Scrum-Zyklus → Methoden
Sprint-Dauer: 2-4 Wochen
Produkt-Backlog
Sprint-Backlog
Daily Scrum
Auslieferbares (Teil-)Produkt
Sprint-Planning Review
Retro-spektiveGrooming
123
Planning-Poker Task-Board & Burn-Down-Chart
Feedback-runde
Planning Poker
Wir nutzen Planning Poker zur Aufwandsschätzung unserer Aufgaben. Dazu erhält jedes Team-Mitglied ein Set an Karten mit Zeitangaben in Stunden.Die Karte mit der eigenen Schätzung wird von jedem in der Runde gleichzeitig aufgedeckt.Die Person mit der niedrigsten und die Person mit der höchsten Schätzung erklären Ihre Wahl.
Seite 7 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Taskboard
Jedes Team pflegt ein Taskboard – gut sichtbar auch für alle anderen Teams. Hier gleichen wir in unseren tägli-chen Meetings – auch Daily genannt – unsere Arbeits-fortschritte ab. Das Daily dauert ca. 10 - 15 Minuten.
Jeder beantwortet dabei diese Fragen:
→ Was habe ich seit dem letzten Daily getan?→ Was plane ich bis zum nächsten Daily?→ Was hat mich bei der Arbeit behindert?
Beispiel für den Aufbau eines Task-Boards:
In Planung
Wird gerade bearbeitet
Fertiggestellt
Tom Julia Hannah
TEAM MARKETING
Seite 8 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Burndown-Chart
Das Burndown-Diagramm zeigt den Aufwand im Ver-hältnis zur verbleibenden Zeit.Jeden Tag tragen wir hier den Fortschritt ein und haben so eine visuelle Darstellung, wo wir gerade im Sprint stehen.
Sind wir schneller, als gedacht?Haben wir uns zu viel vorgenommen?
Feedbackrunde
Nach Abschluss eines Sprints trifft sich das gesamte Team zur Feedbackrunde. Diese dauert ca. 1 Stunde.
Wir sammeln das Feedback in den Kategorien:
One Word – Ein Wort zum Sprint.Keep – Das sollten wir wieder so machen.Change – Hier müssen wir besser werden.
→ Daraus entstehen die Maßnahmen für unsere künftige Arbeit
Seite 9 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Scrum - Unser Fazit → Bessere und frühzeitige Einbindung aller Beteiligten
→ Mehr Verpflichtung, mehr Verantwortung des Teams auf Zielerreichung
→ Mehr Transparenz im Team, teamübergreifend und innerhalb des Gesamtunternehmens
→ Die Arbeit macht mehr Spaß → Erfolgserlebnisse werden vom Team verantwortet
→ Höhere Flexibilität
→ Mehr Spontanität
→ Höhere Erfolgswahrscheinlichkeit bei komplexen Aufgabenstellungen
→ Kurze Iterationszyklen, eher höhere Geschwindigkeit → Ergebnisse schnell sichtbar
→ Lernen erfolgt permanent
→ Rituale helfen
Aber...
Tipps aus der Praxis
→ Ziel muss eindeutig sein, aber Produkt ist eher „uneindeutig“
→ Kultur und Führung müssen darauf ausgerichtet sein → »Agile Führungskompetenz!?«
→ Nicht jeder will mehr Verantwortung
→ Team muss gut zusammenpassen und eher aus »High Performern« bestehen
→ Vertrauen in das Team und seine Kompetenz ist notwendig
→ Selbstorganisierende und verantwortliche Teams brauchen selbstorganisierende und verantwortliche Teammitglieder
→ Disziplin und Spaß an der Leistung ist nicht jedermann Sache
→ Permanentes Austauschen und Kommunikation kosten Energie und Zeit
→ Unser Experiment: Wie bzw. wann funktionieren führungslose Teams?
→ Dem Team Vertrauen schenken. Selbstorganisierende Teams setzen ein hohes Maß an Verantwortung voraus. Klare Rahmenbedingungen sind trotzdem unverzichtbar.
→ Nicht entmutigen lassen. Zu Beginn glaubt man, dass agile Methoden mehr Zeit kosten, als sie am Ende bringen. Es ist ein »Anfangsschmerz«.
→ Es gibt nicht DIE Methode. Jedes Team muss seinen eigenen Weg finden. Oft macht es Sinn, sich die besten Elemente herauszugreifen, als einer Methode dogmatisch zu folgen.
→ Transparenz heißt: Gesehen werden. Jeder weiß, woran der andere gerade arbeitet. Ruhige Kollegen, die viel leisten, erhalten so nun die richtige Wertschätzung. »Blender« werden hingegen schnell ent-tarnt.
Seite 10 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Eine Alternative zu Scrum: Kanban
Beide Vorgehensweisen...
→ helfen dabei, die Erledigung von Aufgaben effizienter zu gestalten
→ Aufgaben in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen
→ Fortschritte zu visualisieren
Und die Unterschiede?
Scrum Kanban
Fokus auf mehreren Methoden, die in ineinan-der greifen
Fokus fast ausschließlich auf Taskboard
Optimal zum Schaffen von etwas Neuem Kann auch bei Routine-Aufgaben angewandt werden
Begrenzt die Menge an Arbeit pro Sprint Hat einen gleichmäßigen Durchlauf von Aufga-ben im Fokus
Arbeitet Projekt-basiert Arbeitet Aufgaben-basiert
Welche Methode ist die bessere?
Eher Scrum Eher Kanban
→ Wenn der Prozess UND das Ergebnis verbes-sert werden soll.
→ Wenn Kunden und andere Stakeholder intensiv in die Entwicklung eingebunden werden sollen.
→ Wenn das Endprodukt bei Projektstart noch nicht klar definiert ist bzw. eher als Vision existiert.
→ Wenn eine Kultur von selbstorganisieren-den Teams besteht oder eingeführt werden soll.
→ Wenn Veränderungen im Unternehmen auf viel Widerstand stoßen.
→ Wenn das Endprodukt schon beim Start klar definiert ist.
→ Wenn das Projektteam aus vielen Spezialis-ten besteht.
→ Wenn die Führungskultur wenig Eigenver-antwortung von Einzelnen fordert.
→ Wenn das Hauptproblem im Projektma-nagement ist: „viel anfangen – wenig fertig-stellen“
→ Stellen Sie sich die Frage: Wie tickt meine Organisation und wo wollen wir hin?
Seite 11 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
Lesenswertes
Willkommen in der Vuca-Welt – Wann Teams gut funktionieren» Link
Neue Führungskultur – Wie Chefs die Anforderungen der Mitarbeiter erfüllen» Link
Moderne Personalführung – Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter richtig, dann ziehen alle mit» Link
Seite 12 // Handout zum Workshop »Agile Führung – Scrum«
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