2/2011 brandaus - die zeitschrift der niederösterreichischen feuerwehren
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P.b.b.Verlagspostamt1140Wien·08Z037934M·www.noelfv.at
Topstory:Oberbrandinspektormit 19 Jahren, 6
Einsatzführungmit ÜberblickEinsatzführungmit ÜberblickIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt StabsarbeitIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt Stabsarbeit
Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011
Porträt:DI ChristianLabut, 14
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JE GRÖSSER DIE HERAUSFORDERUNG,DESTO MEHR SPRICHT FÜR UNS.
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Brandaus 2 · 2011
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2011 –Wahljahr.1.644 Freiwillige Feuerwehrenund 89 Betriebsfeuerwehrenhaben gewählt. Bei vielen Feuer-wehren wurde das bewährteKommando bestätigt, wir sehenaber auch eineMenge neuerGesichter in unseren Reihen.Schön, dass viele sehr jungeFeuerwehrkameraden bereitsind, in ihrer Freiwilligen Feuer-wehrVerantwortung zu über-nehmen.
Ein Paradebeispiel für dasEngagement der Jugend ist unserjüngster Feuerwehrkommandantaus Steinbach bei Ernstbrunn.Mit 19 Jahren bedarf es einergehörigen Portion Mutes undunglaublicher Vernunft, wennman sich einer derartigen Auf-gabe stellt. Ich sehe diese Aktionals vorbildhaft – der frühere Feu-erwehrkommandant stellt sichals Feuerwehrkommandantstell-vertreter in die zweite Reihe undwird seinen jungen Nachfolgernach Kräften unterstützen.Demwiederum ging es inerster Linie darum, die kleineFreiwillige Feuerwehr seinesHeimatortes am Leben zu erhal-ten. Bravo – solche Menschenbrauchen wir!
Auch eine junge Frau wurdeneu in die Funktion des Feuer-wehrkommandanten gewählt.Sie ist zwar nicht die erste Damein dieser Funktion, trotz allemimmer noch eine Ausnahme.Sie hat sich bis jetzt durchgesetzt,sie wird sich auch künftig durch-setzen und die Führungsarbeit inihrer Feuerwehr Dietersdorf zumWohle aller Feuerwehrmitgliederund letztendlich der Bevölkerungleisten.
Diesen beiden jungenMenschengratuliere ich vonHerzen zuihrem Entschluss, sich freiwillig
zu engagieren und in diesem Be-reich auch eine Führungsfunkti-on zu übernehmen. Beide sindVorbilder für künftige Feuerwehr-generationen. Beide leben vor,wie wichtig und notwendigdas System der Freiwilligkeit ist –nicht nur als Säule im Sicher-heitsgefüge unseres Landes,sondern auch als Zelle mithohem gesellschaftspolitischemStellenwert.
Undweil ich schon bei derJugend bin,möchte ich diedrei neuen Ausbilder in derLandesfeuerwehrschule herzlichbegrüßen. Die drei jungen Herrenverstärken nun das Team derVortragenden an unserer Spezial-ausbildungsstätte. Alles Guteund viel Erfolg!
Meine Hochachtung giltunserem jungen KameradenPatrick Schneider.Nach seinemUnfall am 3. Oktober wechselteer zwischen Krankenhaus undRehabilitation. Obwohl er keinenTag in der Schule war, hat er daserste HAK-Semester abgeschlos-sen. Und das grandios. In seinemHalbjahreszeugnis gibt’s nurEinser und Zweier. Gratulationund gute Genesung!
Was ichmir wünsche: dass dieFreiwillige Feuerwehr eine echteFamilie ist und bleibt, dass Altund Jung friedlich „miteinanderkönnen“. Dann kann eigentlichnichts schief gehen…
Euer
Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes
Viele neue Gesichter
Wenn wir eineFamilie sind, dannkann eigentlichnichts schief gehen…
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Brandaus: Topstories4
Brandaus 2 · 2011
Brandaus: Inhalt
Intelli R.4C – eine spezielle Software,die künftig bei Großereignissen zumEinsatz kommenwird, hat erst kürzlichihren Dienst angetreten.Wenn sozusa-
gen „der Hut brennt“oder beispielsweisedie Donau über dieUfer tritt, soll Intelliden nötigen Über-blick schaffen unddamit die Stabsarbeiterleichtern. BeiÜbungen und Groß-veranstaltungen hat
sich das Programm bereits bestens be-währt. Ab der Seite 14 kann nachgele-sen werden, was sich hinter Intelli ver-birgt und warum es die Kommunikati-on im Katastrophenfall verbessern wird.
„DerWeg durch dasModulsystem“,so der Titel eines Beitrages imWissens-Teil.Was sich dahinter versteckt, mussnicht lange erklärt werden. Das Modul-system bietet ohne Zweifel zahlreicheVorteile, doch bedarf es auch einemgenauen Studium der diversen Dienst-anweisungen um sich zurecht zu finden.Welche Module beispielsweise für dieFunktion des Gruppenkommandantennötig sind oder inwieweit die Ausbil-dung vor dem aktuellen Modulsystemangerechnet wird, kann aber der Seite25 nachgelesen werden.
Für alle die schon immer wissenwollten,wie ein hydraulischer Ret-tungssatz konstruiert und hergestelltwird, finden ab der Seite 35 diegewünschten Informationen. Vom3D-Entwurf bis zumVersand sind dieeinzelnen Produktionsschritte mitgelungenen Fotos dokumentiert.
Alles,was die Küche im neuenHausder NÖ Feuerwehrjugend in Alten-markt imYspertal kann, das habenunsere Mitarbeiter getestet und fürgrandios befunden. Vom Frühstück biszur Pizza spielt dieseVersorgungsein-heit wirklich alle „Stückln“. Übrigens:Rasch anmelden, denn es herrschtunglaubliches „G’riß“ um das Haus…
Über all das und noch viel mehr berich-ten wir auf den kommenden Seiten.
Viel Spaß beim Lesen!
Maß-SoftwareunterstütztStabsarbeit
Euer Alexander Nittner
Podiumsdiskussion im Wiener Rathaus 5
Jüngster Feuerwehrkommandant Niederösterreichs 6
Ankündigung: Feuerwehrausstellung im Stift Geras 7
Rettungsgasse: So soll sie umgesetzt werden 8
Bundesheerdebatte 11
Lärmschutzwände auf Autobahnen 12
Porträt DI Christian Labut 14
Software unterstützt Stabsarbeit 16
News aus der NÖ Landes-Feuerwehrschule 21
Brandaus: NewsKurzmeldungen 36
Feuerwehr schnitt Ring vom Finger 38
Kein Feuerlöscher: Lenker verbrannte hilflos 40
Menschenrettung in Edlitz 41
Bewerbsleitervorstellung 43
Foto Galerie 44
Brandaus: DialogFrau Kommandant schlägt die große Trommel 46
KHD-Auslandseinsatz ist die Champions League für Freiwillige 47
Mit Patrick geht's bergauf 50
Brandaus: AlbumVermischtes 54
Historisches: Ein Blick durch die Zaunlücken… 56
Brandaus: RubrikenJugend 52
Cartoon „Flo & Co“ 53
Vorwort 3
Kontakte im NÖ LFKDO 49
Brandaus: WissenEisrettung – Was ist zu beachten 22
Ein „Schweizer Messer“ auf Rädern 24
Der Weg durch das Modulsystem 27
„Wo Rauch ist – ist kein Feuer“ 30
Die Brechstange ist längst passé 31
Die BTF als Wirtschaftsfaktor 34
Brandaus: Topstories
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Brandaus 2 · 2011
Brandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesFreiwillige und Minister diskutierten über die Zukunft des EhrenamtesWiener Rathaus:
„Wenn der Freiwilligenicht will, steht Österreich still“
einen Unfall oder eine plötz-lich auftauchende Krankheit.Notfälle, wo täglich Hunder-te Feuerwehrleute, Sanitäteroder Bergretter ausrücken,um große Not zu lindern.Wollen wir dieses seit Jahr-zehnten erfolgreiche Systemmutwillig zerstören?“Wennman das Freiwilli-
genwesen nicht auf’s Spielsetzen wolle, so Buchtaweiter, dannmüssen dieRahmenbedingungen geän-dert werden: „Wir brauchenkein deutsches TechnischesHilfswerk, das bereits inmanchen Köpfen herumgeistert.Wer soll denn dasbezahlen? Das derzeitigeSystem ist mit Sicherheit dasbeste und auch billigste.Was wir brauchen, ist dieHilfe jedes einzelnen Bürgers.Nicht nur in Form eineraktiven Mitarbeit bei denfreiwilligen Organisationen,sondern auch bei der Prä-vention. Denn schonmiteinfachsten Mitteln könnendie eigenen vierWände vorgroßen Schäden bewahrtwerden. Selbst wenn wir eswollten, können wir nichtüberall gleichzeitig helfen.“Zudem regte Buchta an,
bei Großschadensfällenkünftig noch intensiver die
„Wenn der Freiwilligenicht will, steht Österreichstill“. Das war die Kern-botschaft einer hochkarä-tigen Podiumsdiskussionim Wiener Rathaus. Innen-ministerin, Sozialministerund die Präsidenten derfreiwilligen Blaulichtorga-nisationen trafen sich zumAuftakt des „EuropäischenJahres der Freiwilligentä-tigkeit“ zum Gedanken-austausch.
Text: Franz Resperger
Fotos: Alexander Nittner
Resümee der prominentenRunde: Ohne die Hunderttau-sendenEhrenamtlichenwürdedas Sozial-, Gesundheits- undRettungssystem zusammen-brechen. Damit das Freiwilli-genwesen auch die nächstenJahrzehnte überlebt, hat Sozi-alministerHundstorfer nochfür heuer wichtige Gesetzes-änderungen angekündigt.
Josef Buchta, Präsidentdes Österreichischen Bundes-feuerwehrverbandes sowieNÖ Landesfeuerwehrkom-mandant, brachte es in sei-nem Impulsreferat auf denPunkt: „Die Diskussion umdieWehrpflicht dreht sichhauptsächlich um Frage derBekämpfung von Katastro-phen.Wo beginnt denn eineKatastrophe? Für die meis-ten Menschen oft im engstenpersönlichen Umfeld. Durch
Präsident LBD Buchta hielt ein flammendes Plädoyer für die Freiwilligkeit
Viel Prominenz bei der ersten Podiumsdiskussion im Wiener Rathaus
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Brandaus: Topstories6
Brandaus 2 · 2011
Bauwirtschaft mit an Bord zunehmen. Und lieferte einBeispiel nach: „Beim verhee-renden Hochwasser im Jahre2002 haben wir innerhalbweniger Stunden fast 60Schwerfahrzeuge organi-siert, die um Europas größteGasverteilerstation imMarchfeld einen meterho-hen Schutzwall angeschüttethaben. Ich bin überzeugt da-von, dass die Bauwirtschaftgerne mit uns noch engerzusammen arbeiten würde.“Mit Nachdruck wies der
Präsident des Bundesfeuer-wehrverbandes auch auf bis-her ungelöste Probleme hin.Beispiel: Impfungen (Hepati-
tis A und B, Atemschutzun-tersuchung, Versicherungs-schutz, soziale Absicherung,Entgeltfortzahlungen, etc.)
Klares BekenntnisDen Ball nahm Sozialmi-
nister Rudolf Hundstorferauf. Er legte nicht nur einklares Bekenntnis zur Frei-willigkeit ab, sondern erteilteauch einem immer wiederangedachten EngagementnachVorbild des Techni-schen Hilfswerkes für Öster-reich eine deutliche Abfuhr:„Das THW ist keine Alterna-tive, da bin ich mit Innen-ministerin Maria Fektereiner Meinung.“ Zur Überra-
schung der 200 Zuhörer(hauptsächlich Feuerwehr-leute) versprach der Sozial-minister, dass er noch heuerdas Freiwilligengesetz „aufdie Reise bringen möchte“.Hundstorfer: „Das haben wiruns für heuer vorgenom-men.Wir wollen endlich dieFragen nach Ersatzansprü-chen, EinkommensverlustenundVersicherungsmodalitä-ten klären.Vorerst gilt es noch ein or-dentliches Kompetenz-Wirr-warr zu entflechten und dieBundesländer ins Boot zuholen. Ich bin aber zuver-sichtlich, dass das Freiwilli-gengesetz in diesem Jahr
noch umgesetzt wird.“Beeindruckende Zahlenlieferte der Vizepräsident desÖsterreichischen Gemeinde-bundes, Mag. Alfred Riedel:„Wir haben in allenGemeinden Österreichseine Blitzumfrage in Auftraggegeben. 44 Prozent allerKommunen haben geant-wortet.Wir wollten wissen,welche Bedeutung die frei-willigen Organisationen fürdie Gemeinden haben undob sich am System etwasändern sollte. Die Antwortwar mehr als eindeutig. 92Prozent der Befragten gabenan, dass das Ehrenamt unbe-dingt erhalten bleiben muss.
Steinbach: FF hat den jüngsten Feuerwehrkommandanten von Niederösterreich
Stefan hat mit 19 das KommandoSteinbach im Weinviertel,eine 250-Seelen-Ort-schaft. Ein kleines Kirch-lein, kein Wirtshaus mehr,auch kein Greißler. Zen-trum des Geschehens istdas Gemeinschaftshaus,in dem auch die FreiwilligeFeuerwehr untergebrachtist. Eine Feuerwehr, diesich rühmen darf, denjüngsten Feuerwehrkom-mandanten Niederöster-reichs zu haben.
Text und Fotos:
Angelika Zedka
Ein baumlanger, 198 Zenti-meter großer junger Mannöffnet die Tür. „Hallo“ grüßtStefan Mayer, der seit weni-gen Stunden neu gewählterFeuerwehrkommandant derFF Steinbach bei Ernstbrunnist. „Die Feuerwehr warund ist mein Leben“, sagt erschlicht und freut sichnatürlich über das eindeutigeVotum für seine Person.„Einstimmig“ vermeldet der19Jährige.
Auflösung drohte„Bei uns war die große
Gefahr, dass sich möglicher-weise die Feuerwehr auflö-sen könnte“, erzählt AndreasSchmid, Mayers Vorgängerals Feuerwehrkommandant.
„Ich selbst habe diese Funk-tion 17 Jahre lang ausgeübtund jetzt war es Zeit für eineVeränderung“, gelang esSchmid, dieWeichen für dieZukunft zu stellen. „Stefan istzwar sehr jung, ich werdeihm aber alle Unterstützunggeben, damit er in die Funk-tion möglichst schnell hi-neinwachsen kann“, stelltesich Schmid als Feuerwehr-kommandantstellvertreter indie „zweite Reihe“.Stefan Mayer wurde am
28. August 1991 geboren.Er hat drei ältere Geschwister.Der elterliche Bauernhofwird seine Zukunft sein.Die landwirtschaftlicheFachschule in Mistelbachhat er bereits absolviert, jetztmacht er die Ausbildungzum Landwirtschaftsmeister.Und selbstverständlich dienotwendigen Ausbildungenin der Landesfeuerwehr-schule in Tulln.„Ich kann die Feuerwehr
sicher auch beruflich guteinbinden, weil ich ja nahe-zu immer erreichbar undin der Nähe bin“, freut sichStefan Mayer schon aufdie Ausbildung in Tulln, dieer im Zeitraum der kommen-den zwei Jahre zu absolvie-ren hat.Dass er das Thema Feuer-
wehr bereits in dieWiege ge-
legt bekommen hat, erklärtStefan so: „Mein Opa war20 Jahre lang Feuerwehr-kommandant, meinVaterist bei der Feuerwehr undauch meine beiden älterenZwillingsbrüder Michael undBernhard.“
Feuerwehr sollerhalten bleibenZiel des jungen Feuer-
wehrkommandanten ist es,die Freiwillige FeuerwehrSteinbach zu erhalten unddie spärliche Jugend des Or-tes für den freiwilligenDienst zu begeistern. „UnserFeuerwehrhaus ist ja das
einzigeKommunikationszentrumim Ort“, weiß er, der inseinemTeam 26 Aktive,davon drei Frauen, undsechs Reservisten hat.Stefan Mayer vergisst auch
nicht, seinem Stellvertreterzu danken für das großeVertrauen, das er in ihn setzt.„Ich bin sehr glücklich überdiese Lösung und werde ihmalle mir mögliche Unterstüt-zung geben“, bestärkt ihnAndreas Schmid. Und Stefanfreut sich natürlich auchüber die Reaktion seinerFamilie: „Die sind sehr stolzauf mich!“
Mit 19 Jahren bereits OBI
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7Brandaus: Topstories
Brandaus 2 · 2011
Ausstellung in Stift Geras
kurz kommen – ihnen wirdin einer eigenen Kindereckefeuerwehrspezifisches Spiel-zeug zurVerfügung stehen,sie werden sich auch aktivbetätigen können. „Mehrwird noch nicht verraten“,wollen dieVerantwortlichendas Überraschungsmomentauf ihrer Seite wissen.Besondere Exponate sollen
Besuchern in derWinterka-pelle präsentiert werden –dort wird Zeit für Besinnungund Ruhe sein. Dort werdenauchMenschen zuWortkommen, die in irgendeinerForm betroffen waren odersind. Auch den Feuerwehr-heiligen, allen voran demHeiligen Florian, wird eineSequenz der Ausstellunggewidmet sein.Historische Fotos und
Exponate aus allen Sachge-bieten runden den Blick aufdie Feuerwehrgeschichte ab.Selbstverständlich sind auchdiverse Aktivitäten im Frei-gelände geplant. Auch hierwird intensiv geplant undorganisiert.Die Ausstellung, zu welcher
der NÖ Landesfeuerwehr-verband den Kunst- undKulturhistoriker Dr. HannesEtzlstorfer gewinnen konnte,wird am 6. Mai anlässlichder Florianifeier des NÖLandesfeuerwehrverbandesfeierlich eröffnet.
Das Stift Geras wird Schauplatz der FF-Ausstellung
?
Bezirk Horn:
Feuerwehr undihre Geschichte
Das WaldviertlerPrämonstratenser-Chor-herrenstift Geras wirdab Mai 2011 Schauplatzeiner großen Feuerwehr-ausstellung sein, an derenVorbereitung die Mitgliederdes ArbeitsausschussesFeuerwehrgeschichte imLandesfeuerwehrkommandobereits mit Feuereiferarbeiten.
Text: LFKDO
Foto: Stift Geras
„Im Jahr der Freiwilligenbietet sich hier eine passen-de Gelegenheit, die Feuer-wehren, ihre Entstehung,ihre Entwicklungen und allihre Leistungen in einemwunderbaren Rahmen zupräsentieren“, kommentiertNiederösterreichs Landes-feuerwehrkommandantPräsident Josef Buchta denBeschluss des Landesfeuer-wehrrates, diese Ausstellunggestalten zu lassen.Zeigen wird man einen
Querschnitt aller Dienstleis-tungen, die Freiwillige Feu-erwehren zu bewältigenimstande sind. Dazu werdenselbstverständlich histori-sche Fahrzeuge und Gerätepräsentiert, ebenso wie alteund neue Uniformen undalles, was dazugehört. Auchdie Jüngsten werden nicht zu
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Brandaus: Topstories8
Brandaus 2 · 2011
Exklusiv: Verkehrsministerium gibt erste Planungsdetails bekannt
Rettungsgasse auf Autobahnen:So soll sie umgesetzt werden
Wie ausführlich in allenMedien des Landes berich-tet, hat NÖ Landesfeuer-wehrkommandant JosefBuchta die Rettungsgasseauf Autobahnen undSchnellstraßen durchge-setzt. Nächstes Jahr sollder Pannenstreifen alsZufahrt zum Unfallortbereits ausgedient haben.Im Verkehrsministeriumwird bereits an den Plänenzur Umsetzung gearbeitet.Brandaus kennt die Details.
Text: Franz Resperger
Fotos: MA68,www.bilderbox.at
Im Regierungsprogramm derXXIV. Gesetzgebungsperiodeunter dem Kapitel 1.1„ASFINAG“ heißt es wörtlich:„Die Möglichkeit einer zeit-lich befristeten Freigabe vonPannenstreifen, die zugleichauch das System der „Ret-tungsgasse“ bilden (wie inanderen EU Staaten), wirdgeprüft.“Ausgehend von dieser Vor-
gabe ist seitens der ASFINAG
im BereichVerkehrsmanage-ment imMärz 2009 einProjekt aufgesetzt worden.Mit dem Ziel, die Einführungder Rettungsgasse am Auto-bahn- und Schnellstraßen-netz in Österreich zu prüfensowie die notwendigenVorbereitungs- und Begleit-maßnahmen zu treffen.
BegriffsdefinitionUnter Rettungsgassen wird
verstanden, dass die Fahr-zeuglenker verpflichtet wer-den, sich bei beginnendenStaus oder stauähnlichenZuständen am jeweiligenStraßenrand aufzustellenund in der Mitte eine Fahr-gasse zu öffnen, um Einsatz-fahrzeuge die Durchfahrt zuermöglichen. Absicht ist, dieUnfallstellen auf ÖsterreichsHochleistungsstrassen fürEinsatzfahrzeuge besser zurerreichen. Das Projekt wirdin drei Phasen realisiert.
1. Phase:Konzeption
�Vorarbeiten�Abstimmung Bundesmi-
nisterium für Innovationund Technik (juristischesowie marketingtechni-sche Komponenten)
�Einbindung Stakeholder(bilaterale Gespräche –AustauschVor- u. Nachteile)
�Erstellung Projektfahrplan�Erarbeitung Konzept zurUmsetzung der Rettungs-gasse
�Startschuss zur Umset-zung
2. Phase:Projektumsetzung
�Umsetzung der legisti-schen Implementierung(StVO)
�Umsetzung eines Erlassdes Bundesministeriumsfür Inneres hinsichtlichStrafgeldhöhe
�Einbindung derFahrschulen
�begleitende PR-Maßnah-men
�Durchführung Info-kampagnen
�Überprüfung derbaulichenMaßnahmenam Autobahnen- undSchnellstraßennetz
�BeschlussfassungimMinisterrat
�BeschlussfassungimVerkehrsausschuss
�Beschlussfassungim Parlament
�Informationsoffensivebis Inkrafttreten derRettungsgasse
�Einbindung der Fahr-schulen
3. Phase:Einführung
�Inkrafttreten derRettungsgasse
�PR-Begleitung derEinführung
�Weiterführung derKampagne
�Beobachtung und Analyse�Information und Erfolgs-bericht
ÖsterreichischeRechtslageDas System der Rettungs-
gasse ist in der Österrei-chischen Straßenverkehrs-ordnung (StVO) nicht gere-gelt. In Österreich gilt derzeitlaut § 26 Abs. 5 StVO dieallgemeine Regelung, dasseinem herannahenden Ein-satzfahrzeug Platz gemachtwerden muss. In der Praxisist auf Gemeinde- und Lan-desstraßen bei Staus nachUnfallereignissen derzeit be-reits ein ähnlichesVerhaltenzu beobachten. StauendeVerkehrsteilnehmer versu-chen durch ein Ausweichenden Einsatzfahrzeugen dennotwendigen Platz für eineDurchfahrt zu schaffen.Auf Autobahnen wird in
der Regel der Pannenstreifenfür Einsatzfahrzeuge freige-halten.Gemäß § 46 Abs. 4 lit. d
StVO ist auf der Autobahnverboten, den Pannenstrei-fen zubefahren, ausgenommen
mit Fahrzeugen des Straßen-dienstes, der Straßenaufsichtoder des Pannendienstes
Dieses Bild wird bald der Vergangenheit angehören
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9Brandaus: Topstories
Brandaus 2 · 2011
So geht’s: Die Skizze stellt das Funktionsprinzip der Rettungsgasse dar
und sofern sich nicht ausStraßenverkehrszeichenoder Bodenmarkierungenetwas anderes ergibt.
Deutsche RechtslageAnders als in Österreich
ist in Deutschland die Ret-tungsgasse in der deutschen-Straßenverkehrsverordnungexplizit für Autobahnenverankert. Im Unterschiedzu Österreich gibt es inDeutschland keinen Pan-nenstreifen (nur Seitenstrei-fen und Fahrstreifen) dernicht befahren werden darf.Die Regelung in der deut-schen Straßenverkehrsord-nung lautet:Stockt der Verkehr auf
Autobahnen und Außer-ortsstraßen mit mindestenszwei Fahrstreifen für eineRichtung, so müssen Fahr-zeuge für die Durchfahrt vonPolizei- und Hilfsfahrzeugenin der Mitte der Richtungs-fahrbahn, bei Fahrbahnenmit drei Fahrstreifen füreine Richtung zwischen demlinken und demmittlerenFahrstreifen, eine freie Gassebilden.Bei zweispurigen Straßen
fahren dieVerkehrsteilneh-mer auf der linken Fahrspurganz nach links und dieanderen ganz nach rechts.Bei mehrstreifigen Fahrbah-nen zwischen dem äußerstenlinken und den übrigenFahrstreifen.
Legistische UmsetzungDer notwendige legistische
Aufwand bestünde sowohlseitens der ASFINAG alsauch seitens der zuständigenAbteilung (SII/ST5) imVer-kehrsministerium darin, ei-nen dahin lautenden Passusin die StVO aufzunehmen.Eine analoge Umsetzung desPassus gemäß der deutschenStraßenverkehrsordnung er-scheint dabei sehr wahr-scheinlich. Diese Änderunglässt sich durch eine StVO-Novelle realisieren, wobeidarauf hingewiesen wird,dass es zielführendererscheint, eine eigene„Rettungsgassen-Novelle“auf denWeg zu bringen.Zum einen wird durch die
Exklusivität die entsprechen-deWichtigkeit dieser ein-schneidendenVerhaltensän-
derung unterstrichen. Zumanderen kann durch dieKonzentration auf nur einegesetzliche Änderung eineproblemlosere und raschereGesetzwerdung erzielt wer-den. Die Durchlaufzeitenin der Begutachtungsphase,imMinisterrat, imVerkehrs-ausschuss, im Plenum sowieim Bundesrat können be-schleunigt werden. DasRisiko eines Scheiterns derStVO-Novelle wird damitminimiert.Wäre die Einfüh-rung der Rettungsgasse nurein Teil einer großen Reform,könnte dies einen langwieri-gen Gesetzwerdungsprozessdarstellen bzw. bestündesogar die Möglichkeit, dasseine umfangreiche Novellean anderen Uneinigkeitenscheitert.
Der neueGesetzestextNeuer folgenderVorschlag
könnte als Ergänzung des§ 46 StVO (Autobahnen) im-plementiert werden. NeuerAbsatz: „Kommt derVerkehrzum Stillstand oder droht erzum Stillstand zu kommen(Stau), so haben Lenker vonFahrzeugen auf dem äußerstlinken Fahrstreifen für diebetreffende Fahrtrichtungsoweit links zu fahren oderanzuhalten als ihnen dies ge-fahrlos möglich ist, jene aufdem unmittelbar rechts da-neben liegenden Fahrstrei-fen haben innerhalb ihresFahrstreifens äußerst rechtszu fahren oder anzuhalten,um damit allenfalls späterannähernden Einsatzfahr-
zeugen schon vorab Platz zumachen (Rettungsgasse).“
Wichtige FragenWarum die Rettungsgasse
zwischen zweiter und dritter(oder vorletzter und letzter)und nicht zwischen ersterund zweiter Spur?Antwort: In der ersten und
zweiten Spur befinden sichmehr Lastkraftwagen. Da-durch ergibt sich wenigerRestbreite für die Rettungs-gasse was eine schlechtereÜbersichtlichkeit für Lenkervon Einsatzfahrzeugen zurFolge hat.
Warum Rettungsgassenicht nur bei Stillstand?Antwort: Dies wäre dann
bereits zu spät. Die Fahrzeu-ge „verkeilen“ sich dannquer zu den Fahrstreifen,wenn sich Einsatzfahrzeugtatsächlich annähert (Zeit-verlust massiv).Mit und ohne Pannenstrei-
fen - die Fahrzeuge nutzenfür die Bildung der Rettungs-gasse den gesamten befestig-ten und befahrbaren Bereichder Straße. Das heißt: Beieinem vorhandenen Pan-nenstreifen wird auch dieseFläche von der rechten Fahr-zeugkolonne genutzt unddie Breite der Rettungsgassemaximiert. In Bereichen oh-ne Pannenstreifen wird dieRettungsgasse schmäler. Beiden vorhandenen Fahrstrei-fenbreiten von Autobahnenund Schnellstraßen lässt sichaber dennoch eine Rettungs-gasse mit ausreichenderBreite bilden.
Hinsichtlich der Strafhö-hen bei Nichtbefolgung derBildung einer Rettungsgassemuss der Novellierung derStVO ein Erlass des Bundes-ministeriums für Inneresfolgen. Vor allem sollte darineine Abmahnung bzw. Straf-freiheit für die Dauer einerbestimmten Übergangsfristvon beispielsweise sechsMonaten ab Inkrafttreten derStVO-Novelle vorgesehenwerden, um Akzeptanz unddas Anpassen auf eine neueVerhaltensweise zu fördern.
Mediale MaßnahmenDas Thema der Rettungs-
gassen impliziert nicht nurdie Notwendigkeit der breitgestreuten Information, esimpliziert vielmehr eineumfassende Umstellung derVerhaltensweisen derVer-kehrsteilnehmer und istdaher mit einem starken undeinschneidenden Bewusst-seins-Änderungsprozessverbunden. Aus diesemGrund kommen in der Kom-munikation zur Einführungder Rettungsgasse nebenklassischen PR- auchMarke-tingmaßnahmen zumEinsatz.Public Relations wirkt im-
mer langfristig. Ihr Erfolgliegt daher in der kontinuier-lichen Präsenz. Das bedeu-tet, dass nach Abschluss dergeplanten großen Informati-onskampagne unter Einsatzaller „above the line“-Maß-nahmen (klassischeWerbe-maßnehmen), laufend undüber einen längeren Zeit-raum hinaus der stetige Ein-satz von „below the line“-
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Brandaus: Topstories10
Brandaus 2 · 2011
Maßnahmen (nicht klassi-scheWerbemaßnehmen)unumgänglich ist.
Bauliche MaßnahmenSämtliche Fahrstreifen des
Autobahnen- und Schnellst-raßennetzes wurden auf diebauliche Beschaffenheit derPannenstreifen überprüft.Die bauliche Substanz derPannenstreifen ist jedenfallsausreichend, dass hinsicht-lich der seltenen Befahrungim Falle der Bildung einerRettungsgasse insbesonderevon Schwerfahrzeugen zukeinen außergewöhnlichenBelastungszuständen kom-men wird.Wesentliches Kernelement
der baulichenMaßnahmemuss die Berücksichtigungvon defekten Fahrzeugen aufdem Pannenstreifen im Hin-blick auf eine in Entstehungbefindliche Rettungsgassesein. Hierbei muss in jedemFalle die Notwendigkeit derErrichtung einer Pannen-bucht bei spezifischen Stre-ckenabschnitten untersuchtwerden. Dies muss insbe-sondere hinsichtlich einerweiterführenden Einführungder Pannenstreifenfreigabeüberprüft werden.
Betriebliche MaßnahmenFür den reibungslosen
Verlauf zur Bildung einerRettungsgasse wurden sämt-liche Fahrsteifen des Auto-bahn- und Schnellstraßen-netzes hinsichtlich der not-wendigen Breite überprüft.Geht man davon aus, dassein Einsatzfahrzeug mit ma-ximaler Breite von 2,5 Meterdurch eine zwischen zweiSchwerfahrzeugen gebildeteRettungsgasse durchfahrenmuss, so ist die entstandeneBreite ausreichend, wenndie Schwerfahrzeuge auf denjeweils äußeren Rand ausge-wichen sind.Für den Betrieb ist ein
Beschilderungskonzept alsSignalwirkung und Bewusst-seinsbildung für die Ver-kehrsteilnehmer zur Bildungeiner Rettungsgasse unent-behrlich. Vor allem imHin-blick auf die wechselndeunterschiedliche Anzahl derFahrspuren und der damitverbundenen unterschiedli-chen Handhabung der Ret-
tungsgasse muss ein spezifi-sches Beschilderungskon-zept entwickelt werden.Für den laufenden Betrieb
ist es auch notwendig, denoperativen Betrieb des ASFI-NAG-Verkehrsmanagementsmit einzubinden. Bestehen-deVerkehrsbeeinflussungs-anlagen sowieWechseltext-anzeigen müssen auf die Bil-dung von Rettungsgassenreagieren können.
PositionenDem Projektteam der AS-
FINAG war es ein Anliegen,die Positionen der imVer-kehrs- und Infrastrukturbe-reich beheimateten Institu-tionen, Akteure und Stake-holder mittels bilateralerund trilateraler Gesprächeauszuloten. Ziel war es da-bei, die verschiedenen
Standpunkte undMeinungenzu erfassen sowieVor- undNachteile zu sondieren.Durch die zahlreichen Ge-spräche konnten einerseitsBedenken vorzeitig ausge-räumt werden. Festzuhaltenist, dass eine Breite Mehrheitfür die Einführung der Ret-tungsgasse ist.
Position der ASFINAGJedeVerbesserung und
Vereinheitlichung desVer-haltens der Verkehrsteilneh-mer im Notfall wird seitensder ASFINAG begrüßt.Umsomehr, nachdem dieRettungsgasse sowohl vomÖsterreichischen Bundesfeu-erwehrverband als auch vomÖsterreichischen Roten
Kreuz massiv gefordertwerden und ebendiese Orga-nisationen zufahren müssenund von einer Umsetzungprofitieren.Die ASFINAG sieht in der
Umsetzung der Rettungs-gasse folgendeVorteile:
�Klare und eindeutigeVerhaltensregel für dieVerkehrsteilnehmer unab-hängig von der Straßenartund Ausgestaltung
�Keine Behinderung derZufahrt durch defekteFahrzeuge oder miss-bräuchlicher Verwendungdes Pannenstreifens.
�Einheitliches Prinzip mitden wesentlichen Nach-barländer Deutschland(mit gesetzlicher Veranke-rung), Schweiz, Tschechienund Slowenien.
�breitere Zufahrtsmöglich-keit und somit ein rascheresEintreffen undVorankom-men der Einsatzfahrzeuge.
�kein Ausbau von Pannen-streifen erforderlich.
�Möglichkeit, den Pannen-streifen freizugeben.
�Freigabe des Fahrverbotesauf Pannenstreifen in derStVO (im Fall der Rettungs-gasse)
Position derEinsatzorganisationenSowohl das Österrei-
chische Rote Kreuz (ÖRK)als auch der ÖsterreichischeBundesfeuerwehrverband(ÖBFV) plädieren unisonofür die Einführung derRettungsgasse. Dies wird vor
allemmit demHauptargu-ment begründet, schnellerund sicherer am Unfallort zusein. Insbesondere seitensdes ÖRK wird argumentiert,dass Erfahrungen aus demNachbarland Deutschlandeinen enormen Zeitgewinnaufweisen. Durch die Ret-tungsgasse ist ein Zeitge-winn von bis zu vier Minutenmöglich, imVergleich miteiner Zufahrt auf demPannenstreifen.Wennmandiesen Zeitgewinn auf denzeitlichenMittelwert derSteigerung der Überleben-schance von Unfallopferndurch schnelle Erstbehand-lung umlegt (eine Minute =zehn Prozent mehr Überle-benschance), so ist dieserWert von 40 Prozent signifi-kant. Erfahrungen in Öster-reich bei Benutzung derPannenstreifen zeigen, dassdie Zufahrt nur wesentlichlangsamer möglich ist.
Schlussfolgerungund EmpfehlungEine Einführung der
Rettungsgasse ist sowohlin legistischer als auch inbaulicher und betrieblicherHinsicht problemlos umzu-setzen.Wesentlicher Ein-schnitt wird dieVeränderungder bisherigenVerhaltens-weise desVerkehrsteilneh-mers darstellen. Dies istjedoch mit einer umfangrei-chen und alle Stakeholdermit einzubeziehendenInformationskampagneund gezielten PR-Maßnah-men zu bewerkstelligen.Verkehrspolitisch betrach-
tet, wird aufgrund der brei-tenMehrheit der Befürwortermit wenigWiderstand zurechnen sein. Speziell dasArgument der Einsatzorgani-sation („Zeit rettet Leben“)sowie die Befürwortung desKuratoriums für Verkehrssi-cherheit hat großes Gewicht.Aufgrund sämtlicher
legistischer und betriebli-cher Parameter, der breitenMehrheit an Befürwortern,der damit verbundenen Stei-gerung der Verkehrssicher-heit sowie der Zustimmungder mobilen Bevölkerung,kann aus verkehrspolitischerSicht eine Einführung derRettungsgasse nur empfoh-len werden.
Keine Durchfahrt möglich: Rettungsgasse ist notwendig
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11Brandaus: Topstories
Brandaus 2 · 2011
Debatte: Assistenzeinsätze des Bundesheeres im Katastrophenfall
Freiwillig und gemeinsam helfen:Einzig und allein darum geht’s!
Just zu Beginn des Jahresder Freiwilligen ist inÖsterreich eine heftige De-batte um den Wehrdienstentflammt. „Wir brauchendas Bundesheer, ich steheeindeutig zur Wehrpflicht“,betont LBD Josef Buchtain diesem Zusammenhangund stellt einige Punkteklar, die in jüngster Zeitallzu oft verzerrt an dieÖffentlichkeit gelangtsind.
Text: NÖ Landesfeuerwehr-kommando
Fotos: Alexander Nittner
„Ich fordere lediglich eineseriöse Debatte über dieHeeresreform, vor allem, wasden Katastrophenschutz an-geht“, sagt Buchta und be-kräftigt: „In unserem Fallgeht es einzig um die Zu-sammenarbeit, die bis jetzthervorragend funktionierthat.Warum sollte das nichtauch in Zukunft gelingen?“Eines müsse man aller-
dings klar aussprechen:90 Prozent aller Katastro-pheneinsätze werden vonden Feuerwehren übernom-
men. Buchta: „Wer das nichtglaubt, der soll das Gegenteilbeweisen.“ Nur bei größerenEinsätzen, die mehrere Tagelang andauern, leistet dasBundesheer Assistenzein-satz, wenn es seitens der be-hördlichen Einsatzleitungangefordert wird. Auch dieHilfe der örtlichenWirtschaftkann in solchen Fällen vonder Behörde angefordertwerden. Eine in der Regelgern geleistete Unterstüt-zung, die ebenfalls nicht zuunterschätzen ist.
„Wir brauchendas Bundesheer“ZurWiederherstellung der
Infrastruktur – etwa nach
turereignisse, bei denenHundertschaften von Feuer-wehrleuten, Sanitätern undanderen Blaulichtorganisa-tionen ausrücken, um diegroße Not zu lindern. „Nie-mand kann wollen, dass wirdieses seit Jahrzehnten be-währte Systemmutwillig zer-stören!“ appelliert Buchta.„Wir wollen kein „Techni-
sches Hilfswerk“ nach deut-schemVorbild.Wer soll denndas bezahlen“, fragt der Prä-sident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandesund Landesbranddirektorvon Niederösterreich. „VieleIdeen undVorschläge sind eswert, dass man über sie dis-kutiert“, ist Buchta über-zeugt. Die derzeitige Aufga-benstellung im Katastro-phenfall und die Art der Be-wältigung dieser Aufgabenwerde jedoch auch in Zu-kunft der richtigeWeg sein,um die Sicherheit der Bevöl-kerung zu gewährleistenBesonders betroffen zeigt
sich Josef Buchta über dieArgumentation aus demVer-teidigungsministerium, dieda lautet: „Bei Katastrophen-einsätzen handelt es sichschließlich um keinen„Schnelligkeitswettbe-werb“.“ Eine derart leicht-fertige Argumentation sei –so Buchta - aufs Schärfstezurückzuweisen. „Hier gehtes um effiziente Hilfe und imExtremfall umMenschenle-ben!“
Im Ernstfall gibt’s keine Diskussion, da hilft jeder jedem
Kommunikation und Zusammenarbeit funktioniert: BH und FF üben
Hochwasserkatastrophen –sei der Einsatz des Bundes-heeres jedoch nicht wegzu-denken. „Brücken bauenkönnen wir nicht. Menschenaus der Luft versorgen kön-nen wir nicht. Dafür brau-chen wir das Bundesheer“,bekennt sich Buchta zu ge-meinsamer Hilfeleistung imKatastrophenfall.Es stelle sich nur immer
wieder die Frage, wo für denEinzelnen die Katastrophebeginnt. Eine Frage, die nurindividuell zu beantwortenist. Für den einen beginntdie Katastrophe bereits imengsten Umfeld durchKrankheit oder Unfall, fürden anderen sind es jene Na-
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Brandaus: Topstories12
Brandaus 2 · 2011
Rettungsaktionen: Hilfe nach Unfällen kommt bald noch schneller
Lärmschutzwände auf Auto-bahnen: Noch mehr Sicherheit
Beidseitige Lärmschutz-wände auf Autobahnen —für Einsatzkräfte oftein Albtraum. Ein neuesAbkommen zwischenASFiNAG, Feuerwehr,Polizei und Rettung sollkünftig einen rascherenAbtransport von Verletz-ten und Unfallwracksermöglichen.
Text: Franz Resperger
Fotos: ASFINAG, FF Korneu-burg
Das Abkommen im Detail:Lärmschutzwände (innereund/oder äußere Lärm-schutzwände) sind so zu ge-stalten, dass eine jederzeiti-ge Hilfeleistung der Einsatz-organisationen möglich ist.Schranken bei Betriebsauf-fahrten und Umkehrmög-lichkeiten müssen im Ein-satzfall von den Einsatzkräf-ten zu öffnen sein. Es mussgewährleistet sein, dass dieEinsatzorganisationen vonder Autobahnmeisterei dieerforderlichen Schlüssel zurVerfügung gestellt werden.
NotausgängeDie Notausgänge sind dort
vorzusehen, wo eine unge-hinderte und sinnvolle Zu-fahrt vom untergeordnetenWegenetz (z.B. Landes- undGemeindestraßen, befestigtelandw.Wege, befestigteForststraßen) für die Einsatz-kräfte möglich ist. Angriffs-wege können notfalls auchüber unbefestigte Flächenführen. Zu vermeiden sindAngriffswege und Notaus-gänge, die über hohe Bö-schungen verlaufen oder inunzugänglichem Geländeenden.Grundsätzlich sollten die
Angriffswege barrierefrei er-reichbar sein. Die Angriffs-wege (Übertritte) durch dieinneren Lärmschutzwändewerden gemeinsammit denEinsatzorganisationen fest-gelegt (Regelfall 250 m). Fol-gende Mindestmaße sindeinzuhalten:�barrierefrei: lichte Breite1,20 m, lichte Höhe 2,20 m
�nicht barrierefrei: lichteBreite 2,00 m und lichteHöhe 2,20 m gemessen
von der Höhe der Barriere.�Sind die Türen versperrt,müssen diese mit einemFeuerwehrvierkantschlüs-sel zu öffnen sein.Lärmschutzwände (innere
und äußere) sind so auszu-führen, dass diese im Ein-satzfall von der Feuerwehran lokalen Stellen mittelsHebezeug entfernt bzw.mechanisch zerlegt werdenkönnen („Sollbruchstelle“=leicht zerlegbare Elemente,Hebeanker). Diese Bereichesind bei den Notausgängenund Angriffstüren und/oderbei den Übertritten der inne-ren Lärmschutzwände zu si-tuieren. Bei Übertritten derinneren Lärmschutzwände(Fahrbahn – innere Lärm-schutzwand – Fahrbahn)sind die Türen bzw. Nach-barelemente transparent zugestalten.
AngriffswegeNotausgänge und Angriffs-
türen über die äußeren
Lärmschutzwände sind dortvorzusehen, wo eine unge-hinderte und sinnvolle Zu-fahrt vom untergeordnetenWegenetz für die Einsatz-kräfte möglich ist. Dabei ist
Kennzeichnung garantiert schnelleres Eingreifen der Feuerwehr
Künftig werden alle Notausgänge auf Autobahnen einheitlichgekennzeichnet sein
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13Brandaus: Topstories
Das Abkommen zwischen Rettung, Polizei, ASFINAG und Feuerwehr ist unterzeichnet
Auffällig und gut sichtbar gekennzeichnete Notausgänge erhöhen die Einsatzeffizienz
ein Abstand von 250 m bis500 m anzustreben. Im Be-reich der Angriffswege undNotausgänge über die äuße-ren Lärmschutzwände soll,wenn kein durchgehenderAbgang vorhanden ist, einRangierbereich (z.B. Mani-pulationsfläche für Rettungs-tragen) in denMindestab-messungen von 3,00 m Breiteund 3,00 m Länge vorgese-hen werden. Es kann aberauch mittels geeigneter tech-nischer Maßnahmen (z. B.Vergrößerung der Türbreite)ein ungehinderter Abtrans-port von Patienten auf einerRettungstrage sichergestelltwerden. Die lichte Stiegen-und Türbreite hat mindes-tens 1,20 m zu betragen.Die Angriffswege sindgrundsätzlich versperrt.Notausgänge sollen aus-schließlich straßenseitig zuöffnen (Drücker) sein.
KennzeichnungNotausgänge müssen
gelb ausgeführt werdenund durch die Symbole derÖNORM Z 1000 gekenn-zeichnet werden. Notaus-gänge und Angriffstüren sindgrundsätzlich fortlaufend zukennzeichnen (Kilometrie-rung). Die Markierung ist imBereich des Notausgangesbzw. der Angriffstür beidsei-tig anzubringen und in dieEinsatzpläne der Einsatzor-ganisationen einzutragen.Die Beschriftung muss deut-lich sichtbar sein.
RettungsplätzeZufahrtenBei Straßenverläufen mit
inneren Lärmschutzwändenist – je nach Lage undMög-lichkeit – ein Rettungsplatzmit Zufahrt anzuordnen.Rettungsplätze und Zufahr-ten sind entsprechend der
technischen Richtlinienvorbeugender BrandschutzTRVB F 134 (Mindest-Fahr-bahnbreite geradlinig: 3,50m, lichte Höhe von Durch-fahrten: mindestens 4,00 m)auszuführen. Eine frei ver-fügbare Fläche von 1.500 m²ist anzustreben. Im Einver-nehmenmit den Einsatz-organisationen könnenVerkehrsflächen (Pannen-buchten, Pannenstreifen,aufgelassene Parkplätze) alsRettungsplätze herangezo-gen werden. Bei Anbindungvon Rettungsplätzen überStichstraßen, müssen dieRettungsplätze für dasWen-den von sämtlichen Einsatz-fahrzeugen geeignet sein.
BetrieblicheMassnahmenDie ASFiNAG hat im
Rahmen ihrer gesetzlichenErhaltungsverpflichtung die
betrieblichenVorkehrungenzu treffen, dass für dieEinsatz- und Rettungsein-richtungen (wie z.B. Angriffs-und Rettungswege,Rettungsplätze, Öffnen derÜbertrittstore im Bereich derinneren Lärmschutzwände,die Kennzeichnung derNotausgänge, die Pflege deraußen liegenden Angriffs-wege samt entsprechenderHalte- und Parkverbots-beschilderung) die Grund-stücke der Bundestraßenver-waltung in dauerhafterWeiseerhalten werden. Bei derSchneeräumung werden dieHauptfahrbahnen vor demPannenstreifen, den Pannen-buchten, den Rast- undParkplätzen und den weite-ren Nebenanlagen geräumt.
ÜbungenBei Übungen sind die
örtlich zuständigen Einsatz-organisationen einzubinden.Zudem sind in regelmäßigenZeitabständen Übungen un-ter Einbeziehung aller örtlichzuständigen Einsatzorgani-sationen anzusetzen.
EinsatzplanungKennzeichnung der
Zufahrt der Einsatzorganisa-tionen zu den einzelnenAngriffswegen und Rettungs-plätzen. Positionierung derAngriffswege (Angriffstüren)und Notausgänge.Gewässerschutzanlage
(Absperrschieber, Kanal-und Entwässerungsanlagen.Die ASFiNAG hat die
erforderlichen Pläne undUnterlagen den Einsatzorga-nisationen zurVerfügung zustellen.
Brandaus 2 · 2011
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Brandaus 2 · 2011
„Wir sind Vorreiter mit unseremSystem der Wasserstandsprognosen“,betont Dipl.-Ing. Christian Labut,Leiter der Abteilung Hydrologie undGeoinformation im Land Nieder-österreich, nicht ohne Stolz. „UnserInformationsnetz ist so dicht, dasswir Aussagen treffen können, die anPräzision kaum zu übertreffen sind.“Der Mödlinger Boku-Absolvent schil-dert für Brandaus das Procedere imHochwasserfall.
Text: Angelika Zedka
Fotos: Alexander Nittner
Viertelstündlich gibt’s in der „Komman-dozentrale“ der Hydrologen im Amt derNÖLandesregierung inSt. Pölteneinup-date über Wasserstände in Niederöster-reich und darüber hinaus. „Dieses Sys-tem haben wir auf Betreiben des dama-ligen Landesrates Josef Plank nach demdramatischen Hochwasser im Jahr 2002aufgebaut“, lobt Labut die Entschei-dungsfreude und den Weitblick des da-mals politisch Verantwortlichen. „Da
wurdewirklichGeld in dieHand genom-men, damit man auf lange Sicht einemöglichst punktgenaue Vorhersage derWasserstandsmeldungen gewährleistenkann“, weiß Labut.„Wir konnten damals Vorhersagen für
drei bis sechs Stunden abgeben, wasabernatürlicheineextremkurzeVorlauf-zeit fürHilfsmaßnahmenbedeutet“, ver-sichert Labut, dass mit den heutigenMöglichkeiten wesentlich längerfristigprognostiziert werden kann. Das bedeu-tet, dass etwa Hochwasserschutzein-richtungen rechtzeitig aufgebaut wer-den können, dass man sich andererseitsKosten und Arbeit ersparen kann. „Beimjüngsten Donauhochwasser im Jännerhatten wir eine präzise Prognose undstanden in ständigem Telefonkontaktmit dem Magistrat Krems. Ehe mannämlich dort den Hochwasserschutzaufbauen kann, muss der so genannteDammbalken geschlossen werden, waseine Vorlaufzeit von rund zweieinhalbStunden erfordert“, wartet Labut mit ei-nem topaktuellen Beispiel auf. In Kien-stock und Korneuburg war der kritische
„Im Ernstfall geht es oftlediglich um Zentimeter“
Wert erreichtworden, die Berechnungender Hydrologen führten schlussendlichzur Entwarnung in Krems. Labut: „Daging es um Zentimeter.“100prozentig präzise Aussagen wird
man, so Labut, im Bereich Hochwasser-prognose niemals machen können, weilman auf die Angaben der Meteorologenangewiesen ist. Und wer die Natur einwenig beobachtet, der weiß, dass plötzli-cheWetterwechsel, punktueller Starkregenoder auch lokale Gewitter immer wiederfür Überraschungsmomente sorgen.
Kein Stein bleibtauf dem anderenNach dem Jahrhunderthochwasser
2002 blieb in Sachen Frühwarnsystem inNiederösterreich jedenfalls „kein Steinauf dem anderen“.„Wir hatten 2002 in Niederösterreich
vier Prognosestellen, heute sind es 45“,gestattet Christian Labut einen Blick ins„Innenleben“ seiner Abteilung. Aufeinem riesigen Vierfachbildschirm stelltsich die Niederösterreichkarte dar.Präzise Zeitangaben über vorangegan-
Dipl.-Ing. Christian Labut, Leiter der Abteilung Hydrologie und GeoinformationPorträt:
Dipl.-Ing. Christian Labut vor dem riesigen Vierfachbildschirm in der Kommandozentrale der Abteilung Hydrologie undGeoinformation des Landes NÖ
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15Brandaus: Topstories
Brandaus 2 · 2011
gene updates aus hydrologischer Sichterlauben Aussagen in Echtzeit. „Hiersitzt im Ernstfall unser Kommandostab,der angesichts dieserDarstellung gegen-über den draußen Verantwortlichenpräzise Auskünfte erteilen kann“, erklärtLabut. Die Donau ist in Quadratkilome-ter gerastert.„Wir haben uns bei der Erarbeitung
dieses revolutionären Prognosemodellsselbstverständlich auch die Zentralan-stalt für Meteorologie und Geodynamik(ZAMG) ins Boot geholt und anhand derverschiedensten Wettermodelle ein ho-mogenes Programm erarbeitet, mit des-sen Hilfe wir die Donau von Passau biszur Landesgrenze und alle ihre Neben-flüsse auf niederösterreichischen Gebietüberwachungsmäßig imGriff haben“ er-innert sichLabut,dasses imJahr2002 fürden Kamp noch kein Prognosemodellgegebenhat.„Diese dramatische Situati-on war damals nicht vorhersagbar, mitden uns heute zur Verfügung stehendenMitteln wüssten wir jedenfalls rechtzei-tig Bescheid darüber, was zu erwarten istund in welcher Form Maßnahmen ein-zuleiten sind“, ist Labut überzeugt.Labut lobt die bayrischen Nachbarn,
die mit ihren Super-Prognosen zumeistpunktgenau treffen. „Mit denTschechenläuft dieZusammenarbeit auf hydrologi-schem Gebiet einfach perfekt“, streut erseiner Kollegin im Nachbarland Rosen.„Es ist, als ob es keine Staatsgrenze gä-be“, schwärmt er. Die Daten der Thayasind durchgängig vernetzt. Und Labutverrät: „Den Pegel Raabs/Thaya rechnendie Tschechen für uns, weil es ihnen gutins Programm passt.“
Beziehung zum WasserWarum der Abteilungsleiter eigentlich
ausgerechnet Kultur- und Wasserwirt-schaft studiert hat, das erklärt er so:„Zum Wasser hatte ich schon immereine besondere Affinität“. Nach demStudiumplantederDiplomingenieureinJahr lang für die Privatwirtschaft Bewäs-serungsanlagen für denMittlerenOsten.1981 wechselte er in den Landesdienst.Bis 2001 war er in der AbteilungWasser-wirtschaft tätig , dann wurde er Abtei-lungsleiter derHydrologie, die im Jänner2010 mit der Abteilung Geoinformationfusioniert wurde.62Mitarbeiter arbeiten in sieben Refe-
raten in der Entwicklung und Systemer-haltung. Der Hochwasserdienst besitztkein eigenes Personal. „Da wird imBedarfsfall die Organisation hochgefah-ren“, hat Labut jeweils einen Sachver-ständigen für eineWoche inBereitschaft.ImErnstfallwechselndieseSachverstän-digen dann alle 24 Stunden. Grundsätz-lich handelt es sich im Hochwasserein-satz um ein Dreierteam, das alle Datenmanagt. Ein Sachverständiger, ein IT-Techniker und ein Sachbearbeiter –
Christian Labut sieht sich mit seinemTeam als Dienstleister an der Bevölke-rung
Bei Hochwasserereignissen ist Christi-an Labut auch immer wieder im be-troffenen Gebiet unterwegs
„diesesTeam, indemsichauchzweiFeu-erwehrleute befinden, ist im Bedarfsfallnatürlich aufrüstbar“ (Labut) – wickelnalso alle organisatorischen Handgriffe,diees imEinsatzfall zubewältigengilt,ab.„Diese Leute brauchen auch eine ge-
hörige Portion Fingerspitzengefühl,wenn sie Anfragen von besorgtenBürgermeistern bekommen, die Angsthaben, dass in dennächsten Stunden ih-re Gemeinde absäuft“, setzt Labut mitseinen Leuten auch auf permanenteSchulung in allen Bereichen. Manchmalwird dies auch bedankt. Wie beim ver-gangenen Hochwasser in Klosterneu-burg, als amTag danach einmail mit fol-gendem Inhalt eintrudelte: „Sehr geehr-tes Team der NÖ Landesregierung, ichbedanke mich für die überaus präzisenPrognosen des Donaupegels der letztenTage – und wie auch schon den Jahrendavor bei den entsprechenden Hoch-wasseralarmsituationen.“ – „Das freuteinen schon“, gesteht der Hofrat.
Der Klimt-Fan radelt gerneDer praktizierende Klimt-Fan liebt die
Kultur und hier neben dem Jugenstilbesonders die moderne Malerei. DerEhemanneinerPädagogin istVater zwei-er Kinder. Tochter Christina ist 27 undhat das als besonders schwierig geltendePharmaziestudium in kürzestmöglicherZeit absolviert. Eine Tatsache, die denVater sehr stolz macht. Sohn Michael(25) studiert Maschinenbau und befin-det sich ebenfalls im Endspurt.In seiner Freizeit betätigt sich Christi-
an Labut als Pedalritter. „Mit meinerGattin mache ich sehr gerne Flussrad-touren“, haben die beiden die Ufer so-wohl vonMosel undRhein perDrahteselbereist, ebenso wie die Donau und vieleandere Flüsse. „Ohnemeine Gattin geheichgerneMountainbiken, ummich fit zuhalten“, verrät Labutt, schwächt aber so-fort ab: „Aber nicht hardcore, ich gehörezu den gemäßigten Mountainbikern.“Genau diese Mountainbike-Leiden-
schaft hilft ihm, sich immer wieder sei-nereigenenGrenzenbewusst zuwerden,was ihm in allen Lebensbereichen wich-tig ist. „Man darf sich niemals selbstüberschätzen“, sagt er und legt bei sei-nen Mitmenschen großen Wert aufEngagement, Offenheit und Lernfähig-keit: „Nur so bewahrt man sich einenkritischen Zugang zu allem, was einemim Leben so unterkommt“. Er schätztdas unkomplizierte Gespräch, nutzt mitseinen Leuten Feedback-Runden undsieht sich als interner Dienstleister. Ander Feuerwehr schätzt er nicht nur dieenorme Einsatzkraft, sondern auch dengesellschaftlichen Stellenwert,Feuerwehren nutzen die Dienste der
Abteilung Hydrologie und Geoinforma-tion in erster Linie unter:www.wasserstand-niederoesterreich.at
Wenn positives Feedback über die prä-zisen Prognosen seiner Abteilungkommen, dann „freut einen das schon“
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Brandaus: Topstories16
Softwareunterstützt StabsarbSoftwareunterstützt StabsarbIntelli R.4C: ElektronischesStabs- und FührungssystemIntelli R.4C: ElektronischesStabs- und Führungssystem
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17Brandaus: Topstories
Brandaus 2 · 2011
Text: Michael Tischleritsch
Fotos: Nittner, NÖ LFKDO, Intelli
Die Bezirksführungsstäbe der Feuer-wehr (BFÜST) sowie der NÖ Landesfüh-rungsstab-Feuerwehr (LFÜST) sind eineInformations-, Service- und Öffentlich-keitskoordinationsstellebeiKatastrophenund bei länger andauernden, größerenEinsätzen.Die Aufgaben reichen von der Erhebungdes Gesamtlagebildes über die Koordi-nierung der Feuerwehrkräfte durchEntgegennahme von Aufträgen des be-hördlichen Einsatzleiters,Weitergabe aneingesetzte Feuerwehreinheiten undKontrollederAuftragserfüllung sowiederErstellung von Lageberichten bis hin zurDurchführung der Öffentlichkeitsarbeit.Für diese Aufgabenerfüllung gemäßDienstanweisung 5.4.2 standen imBesonderen dem Chef des Stabes, denLeitern der Sachgebiete 1 bis 6 sowiedem Stabshilfspersonal vorgefertigteFormulare in Papierform in der Vergan-genheit zur Verfügung. Mit dem Beginndes Computerzeitalters wurden dafürdann die auch heute üblichenTextverar-beitungs- und Tabellenkalkulationspro-gramme genutzt. Vereinzelt sind auchandere speziell für diese Anwendungprogrammierte EDV-Programme vor-handen.
Ein einheitliches, dem heutigen StandderEDV-Programmeentsprechendesundzukunftsorientiertes Systemgabesnicht.In Österreich zeigte sich der Bedarf an
einemzeitgemäßenelektronischenStabs-und Führungssystem verstärkt vor derFußballeuropameisterschaft 2008.Feuerwehr, Rotes Kreuz und Telekom
(Infrastrukturbetreiber) sollten die Be-treiber-Gemeinschaft darstellen. Ent-sprechend dem Auftrag des Präsidiumsdes Österreichischen Bundesfeuerwehr-verband andas Sachgebiet 5.6 zur Evalu-ierung amMarkt befindlicher geeigneterFührungsstabsprogramme wurde einExpertenteam (NÖ – LBDSTV ArminBlutsch, BR Ing. Richard Feischl – ARBAKHD, FF Wels, BF Innsbruck, BF Grazund LFV Bgld.) gebildet. Als geeignetstesSystem wurde das damals als Offline-Version betriebene Programm „R.4C“vorgeschlagen.Auf Basis der SKKM-Richtlinie (Staatli-
ches Krisen- und Katastrophenschutz-Management) wurde ein Pflichtenheftzur Anpassung und Erweiterung derProgrammmodule erstellt. Nach einerkurzen Umsetzungsphase fand dieerfolgreiche Bewährungsprobe bei derEURO’08 in Innsbruck statt.Eine Projektweiterentwicklung auf
BasisderBetreiber-Gemeinschaft (Feuer-wehr, RK,Telekom) kamnicht zu Stande.
rbeitbeitAls erste Einsatzorganisation in Niederösterreich führte der
NÖ Landesfeuerwehrverband im Mai 2010 ein EDV-Programm
zur Unterstützung der Stabsarbeit ein – Intelli-R.4C.
Nach einer nur achtmonatigen Umsetzungsphase der
Evaluierung, Anpassung und Schulung, steht nun erstmals
dem NÖ Landesführungsstab und den Bezirksführungsstäben-
Feuerwehr ein einheitliches, modernes elektronisches
Stab- und Führungssystem – ESFS zur Verfügung.
Wenn der Hut brennt,
schafft Intelli den
nötigen Überblick
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Brandaus: Topstories18
Zwar wurde von den Rettungsorgani-sationen und den zuständigen Katastro-phenschutzbehörden immer wiederInteresse an einem derartigen EDV-Pro-gramm signalisiert. Der Vorstoß kamdann letztendlich aus den Reihen derFeuerwehr. Zwischenzeitig erfolgte dieUmstellung auf eine vernetzte ONLINEVersion – das neue elektronische Stabs-und Führungssystem Intelli-R.4C. DieFirma Intelli Command betreibt dieEDV-technische Infrastrukturund ist derExklusiv-Vertriebspartner für Österreichund viele andere Länder.NachmehrerenVorstellungenbeiFüh-
rungsseminaren des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes haben Prä-sident Josef Buchta und der Landesfeu-erwehrrat imFrühjahr2010beschlossen,denLFÜSTunddie21BFÜSTmitdiesemESFS Intelli-R.4C auszustatten.Dafür wurden in den Feuerwehrbezir-
ken so genannte Betreuer der BFÜST(ESFS BB) eingerichtet. Dessen Schu-
lung fand an vier Terminen im Herbst2010 statt. Sie haben nun die Aufgabeauch die Mitglieder der Bezirksfüh-rungsstäbe einzuweisen.Die Übergabe der Programmpakete,
bestehend aus fünf Intelli-R4.C USB-Datenstick, einer A-Map Kartenlizenzund einemE-Beam, an die Bezirksfeuer-wehrkommandanten erfolgte bei dessenalljährlicher Fortbildung Ende Novem-ber 2010.Ende Jänner 2011 wurden die Mitar-
beiterdesNÖLandesfeuerwehrkomman-
dos und der NÖ Landeswarnzentralesowie die Mitglieder des Landesfüh-rungsstabes eingeschult.Niederösterreichs Feuerwehrfüh-
rungsstäbe sind daher für zukünftigeKatastropheneinsätze gerüstet.
Intelli-R.4CDas auf einer Web-Applikation basie-
rende Programm setzt sich in der NÖFeuerwehrversion aus insgesamt sechsBasismodulen zusammen.Diese sind: Einsatztagebuch, Kommu-
nikation, Schadenskonto, Kräftemana-gement, Presse, LagekarteDie ersten fünf Module können ohne
besondere zusätzliche Computer-Hard-undSoftwareeinfachübereine„normale“Internetverbindung Standort ungebun-den genutzt werden. Lediglich das Zei-chenprogramm, das für die Erstellungder Lagekarte benötigt wird, erfordertspezielle Programmdateien.Sämtliche Daten die in den Modulen
eingegeben werden, sind durch ein akti-ves Sicherheitsmanagement und einerredundanten Serverstruktur mehrfachgespeichert. Das System aktualisiertdieseDaten selbständig und regelmäßig.Computerabstürze in den einzelnen
Führungsstäben beeinflussen daher dasSystem grundsätzlich nicht. Auch fürden Fall, dass das Internet ausfällt, wirdab dem nächsten ProgrammupdateSorge getragen. Die während diesesZeitraums eingegebenen Daten werdenlokal zwischengespeichert. Sobald dieVerbindung zum Server wieder vorhan-den ist erfolgt dann die Aktualisierung.Weitere Vorteile sind: Jederzeitige,
sofortige Einbindung zusätzlicherMitglieder im Führungsstab möglich;Laufende ONLINE-Bereitstellung deraktuellen Intelli-R.4CVersion.
Modul „Einsatztagebuch“Im klassischen Einsatztagebuch kann
eine umfassende, nachvollziehbareDokumentation, auch mehrerer Einsät-ze – unterteilt in Einsatzabschnitte –erfolgen. Mit der „Recherche“-Funktionkönnen Schlüsselbegriffe rasch aufge-funden werden. Eine Volltextsuche istnatürlich ebenfalls möglich.Pressetaugliche Informationen kön-
nen als solche gekennzeichnet werdenund im Nachhinein „auf Knopfdruck“herausgefiltert werden.Welche Meldungen für eine interne
Lagebesprechung oder für einen Lage-vortrag geeignet sind lässt sich kenn-zeichnen und recherchieren.SämtlichenTagebucheinträgen können
auch Dateien mit beliebigem Formatangehängt werden. Information und er-gänzende Daten oder Unterlagen sinddaher ständig miteinander verbunden,archiviert und für alle Stabsmitgliederverfügbar.
4CDie Abkürzung 4C steht für:
�Commander�Communication�Crises�Central Headquarters
Information
Präs. Buchta (mitte), LBDSTV Blutsch (li.) und KR Walter Dieter, Fa. Intelli:Übergabe des Programmpakets für den NÖ Landesführungsstab-Feuerwehr
Im Einsatztagebuch können alle Einsätze genau dokumentiert werden
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Brandaus 2 · 2011
Im Modul „Schadenskonto“ können Schadensdaten vermerkt werden
Im Kräftemodul können Ressourcen den jeweiligen Einsätzen zugeordnet werden
Das Kommunikationsmodul wird zur Informationsverteilung herangezogen
Modul „Kommunikation“Dieses einfache elektronische Kom-
munikationstool wird zur Informations-verteilung innerhalb des Führungssta-bes und zu externen Stellen genutzt.KommuniziertwirdONLINE.Meldun-
gen werden automatisch ins Einsatzta-gebuch übernommen.DieVorgehensweise ist ähnlichwie bei
der Versendung einer E-Mail. Nach derAuswahl der „Art der Meldung“ könnenjene Personen ausgewählt werden, diedie Nachricht zur Bearbeitung oder nurzur Information erhalten sollen. DasNachrichtenmittel, der Absender unddie Taktische Uhrzeit sind einzugeben.Nach Zuordnung zu einem Einsatz oderEinsatzabschnitt ist die Absendungmöglich.Selbstverständlich können auch hier
die üblichen Kennzeichnungen (Presse-tauglich, Lagevortrag, etc.) vorgenom-men werden.Besonderheit dieses Modul stellt die
Möglichkeit zur Festlegung einer Reakti-onszeit und Erledigt-Zeit dar. Damit istsowohl für die Nachrichtenempfängerund den Absender eine Überwachungs-und Erinnerungsfunktion einschließlichoptischer und akustischer Signalisie-rung gegeben.Mittels Kontrollcenter kann der aktu-
elle Stand der Bearbeitung der einzelnenNachricht z.B. durchdenChefdes Stabesgesichtet und geändert werden.
Modul „Schadenskonto“In einem eigenen Modul können
Einsatzbezogen Daten über Schädendokumentiert werden. Es ist dadurcheine schnelle Übersicht der durch dasEreignis entstandenen Schäden gege-ben.
Modul „Kräftemodul“In einer Datenbank können sämtliche
Ressourcen, wie Einheiten, Fahrzeuge,Mannschaft,GeräteundAusrüstungein-gegeben werden. Diese stehen dann fürdie Zuordnung zu einemEinsatz und dieweitere Planung zur Verfügung. Durcheineeinfache„DragandDrop“-Funktionwird den Ressourcen der aktuelle Statuszugeordnet. Nach dem Status gegliedertist eine ständigeÜbersicht der Kräfte ge-geben.Mit der Filterfunktion kanndasKräfte-
konto entsprechend der Zuordnung zueiner Organisation oder zu einem Ein-satz oder zumaktuellen Statusmit sofor-tigem Ergebnis durchsucht werden.Zwischen dem Kräftemodul und der
elektronischen Lagekarte besteht einepermanente Vernetzung. Einsatzres-sourcen und Einheiten werden vom S1erfasst und stehen dem S2 zur Lagefüh-rung und dem S3 zur Einsatzplanungstets aktuell und interaktiv zur Verfü-gung.
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Brandaus: Topstories20
Auf der Lagekarte werden alle Aktionen im Überblick angezeigt
Im Pressemodul werden alle pressetauglichen Informationen aufgelistet
Modul „Pressemodul“ImPressemodulwerdenalle alspresse-
tauglich gekennzeichneten Informatio-nen der anderen Module dargestellt.Daraus kannnuneinemediengerechte
Kurzversion der Lage erstellt werden. Siedienen weiters als Grundlage für Presse-meldungen und Pressekonferenzen.
Modul „Lagekarte“Das Lagekartenmodul ist mit den an-
deren Programmmodulen vernetzt. Sowerden z. B. sämtliche Aktionen im La-gekartenmodul auch im Einsatztage-buch protokolliert.Die in der Ressourcendatenbank ge-
speicherten Kräfte stehen auch mit demzugewiesenen Plansymbol für die Ein-träge in der Lagekarte sofort zur Verfü-gung.Bei den eingetragenen Symbolen kön-
nen zusätzliche Informationen hinter-legt werden.Ein gleichzeitiges Abbilden mehrerer
Lagekarten ist möglich. Grundsätzlichkann jegliches Kartenmaterial auf Basiseiner Grafikdatei als Grundlage dienen.DasGeoreferenzieren von Lagekarten istmöglich.Im Nachhinein kann die Lagekarte zu
einem bestimmten vorangegangenenZeitpunkt dargestellt werden. Für dieDarstellung der Lage über einen länge-ren Zeitraum kann ein Lagefilm erstelltwerden.Durch die gesamtheitlicheVernetzung
per Internet ist esauchdenVerbindungs-offizieren jederzeit möglich unabhängigvom Standort des Führungsstabes dieaktuellen Lagekarten einzusehen.
Intelligente Führungs- und Über-wachungssysteme einfach – praxis-orientiert – vernetzt – zertifiziert
Krisenmanagement�Notfallplanung für alleIndustriebranchen und Behörden
�Systemunterstützung fürEinsatzkräfte und Hilfsdienste
�Exakte Lagedarstellung�IntelligenteVideoüberwachung
Sicherheitsmanagement�Alarmsysteme�Zutrittskontrollsysteme�EinzigartigeVideoanalysefür Gefahrenerkennung undAlarmierung bei Bewegung,Wärme, Füllstand, uvm.
www.intelli.at
Partner der NÖ Feuerwehren
Information
Brandaus 2 · 2011
KR Walter Dieter erklärt die Lagedarstellung
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News aus der NÖ Landes-Feuerwehrschule
Neuer Schwung fürdas Ausbildungsteam
Vor wenigen Tagen traten drei neueAusbilder (Christian Frisch, Chris-toph Simlinger und Lars Hintenber-ger) ihren Dienst an. Die drei Kame-raden bringen für ihr neue Aufgabedie besten Voraussetzungen mit. Siesind selbstverständlich Mitgliederbei einer freiwilligen Feuerwehr unddort in führenden Funktionen tätig.
Text: NÖ Landes-Feuerwehrschule
Fotos: Resperger, Nittner
Die„Neuen“wurdenbereits vonLandes-feuerwehrkommandant Josef Buchtaempfangen, der ihnen auch die Ernen-nungsurkunde überreichte: „Ich wün-schedendrei jungenKameradenviel En-gagement und Freude bei ihrem neuenBeruf. So wie ich sie kennen gelernthabe, werden sie ihre Aufgaben zur bes-ten Zufriedenheit erfüllen.“ Bei einemRundgang durch das Landesfeuerwehr-kommando konnten die neuen Ausbil-der -dienuneinigeMonate auf ihreneueAufgabe vorbereitet werden – auchKontakt mit den Abteilungsleitern desLandesfeuerwehrverbandes aufneh-men. Ing. Franz Schuster, Leiter der NÖLandes- Feuerwehrschule, freut sich be-reits auf die jungeVerstärkung: „Die dreineuen Kollegen sind voll Energie undkönnen es kaum erwarten, ihre erstenStunden im Lehrsaal zu verbringen. Ichbin überzeugt davon, dass sie einen aus-gezeichneten Job machen werden.“
BR Schuster, ABI Bauer, und LBD Buchta gratulieren den neuen Ausbildern
SteckbriefChristoph SimlingerAlter: 24Mitglied beider FF Nöha-gen (BezirkKrems)Ersteintrittim Jänner2004Funktion beider Freiwilli-gen Feuer-wehr: Kom-mandant undAusbildungsleiterInteressensgebiete: Führungsaus-bildung, EinsatzführungWarum hast du dich als Ausbilderbeworben?In der NÖ Landes-Feuerwehrschuleals Ausbilder tätig zu sein, warschon immer mein Traum.Dein Leitspruch?Wenn etwas keinen Spaß macht,dann lass es bleiben. Mach deinHobby zum Beruf.
SteckbriefLars HintenbergerAlter: 28 JahreMitglied beider FF KremsErsteintrittim Juni 1997Funktion beider Freiwilli-gen Feuer-wehr: Zugs-komman-dant, Ab-schnittssach-bearbeiterAtemschutzInteressensgebiete: Alles rund umdie Themen Atem- und Körper-schutz, Branddienst und Sicherheitim InnenangriffWarum hast du dich als Ausbilderbeworben?Ich sah die Chance endlich meinHobby zum Beruf zu machen.Dein Leitspruch?Gemeinsam rein, gemeinsam raus.Die Sicherheit im Einsatz hat fürmich höchste Priorität.
SteckbriefChristian Frisch
Alter: 25 JahreMitglied beider FF Roh-rendorf ander Pulkau(Bezirk Holl-abrunn)Ersteintrittim Juli 2000Funktion beider Freiwilli-gen Feuer-wehr: Zugs-kommandant, Ausbilder, Modul-leiter FunkInteressensgebiete:VorbeugenderBrandschutz, Branddienst undNachrichtendienstWarum hast du dich als Ausbilderbeworben?Ich habe eine neue Herausforderunggesucht und bin in der NÖ Landes-Feuerwehrschule fündig geworden.Dein Leitspruch?Wege entstehen dadurch, dass mansie geht.
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Im Selbstversuch sprang Kommandant Gerhard Reimann ins eiskalte Wasser und ließ sich von seinem Kameraden retten
Die Rettung von im Eis eingebroche-nen Personen und Tieren sind keinealltäglichen Feuerwehreinsätze. Unddennoch kommt es jedes Jahr immerwieder zu Unfällen auf dem Eis. Daist dann höchste Eile und vor allemVorsicht geboten. Die Sicherheit dereingesetzten Mannschaft jedochsteht immer an oberster Stelle. Diemeiste Vorfälle auf dem Eis ereignensich am Anfang der Kälteperiode, beizwischenzeitlichem Tauwetter undgegen Ende des Winters. Immerdann, wenn die Eisdecke dünn undbrüchig ist.
Text und Fotos:
Max Mörzinger
Besondere Vorsicht ist bei Teichen undSeen, die von Bächen oder Flüssendurchflossen werden, geboten. An denEin- und Ausflussbereichen, sowie bei
Ufer- und Schilfzonen ist die Eisdeckedünner und meist nicht tragfähig. Be-sonders gefährlich sind warme Quellen,die inmanchenGewässern entspringen,sowie Zuflüsse aus Industriekühlanla-gen. Schneebedeckte Eisflächen sindimmer dünner als schneefreie, außer-dem können hier leichte Risse undSprünge im Eis übersehen werden.
Wie tragfähig ist Eis?Die wichtigste Regel lautet: Eisflächen
niemals betreten, wennman nicht abso-lut sicher ist, dass die Eisdecke auchträgt.Bei stehendenGewässern ab einer Eis-
stärke von fünf Zentimeter bei gleichmä-ßig gewachsenemEis ist die Eisdecke fürEinzelpersonen tragfähig. Bei Personen-gruppen sollte die Eisdecke mindestensacht bis zehn Zentimeter betragen. FürPersonenkraftfahrzeuge und ähnlichschwere Fahrzeuge gilt eine Eisdecke ab
20 Zentimeter als tragfähig. FließendeGewässer niemals unter 20 ZentimeterEisstärke betreten.
Zeitfaktor spielt bei derEisrettung eine große RolleAls Faustregel gilt hier je GradWasser-
temperatur eine Minute Zeit. Angenom-men dieWassertemperatur beträgt zehnGrad, so haben die Rettungskräfte zehnMinuten Zeit, um denVerunglückten re-lativ unbeschadet zu retten. Zieht mandavon rund sechs bis acht Minuten vonder Alarmierung bis zum Einsatzort ab,ist für die Rettungskräfte bei aller Vor-sicht größte Eile geboten. Die Wasser-temperatur kann durchaus um einigesniedriger sein. Spätestens dann wird esfür die Retter zeitmäßig eng, um das Op-fer rechtzeitig ans Ufer und in die Obhuteines Mediziners zu bringen. Bei sehrniedrigen Wassertemperaturen bestehtbei ungeübten Personen bereits die Ge-
Frostiger Einsatz,wenn das Eis bricht
Zugefrorene Gewässer verleiten oft zu verhängnisvollem LeichtsinnEisrettung:
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fahr, nach ungefähr drei Minuten dasBewusstsein zu verlieren.
Rettungsmittel:Pfosten und StangenBei der Rettung eines im Eis eingebro-
chenenMenschenmüssendieRetter im-mer bedenken, dass die Eisdecke imgrö-ßeren Umfeld der Einbruchstelle nichtmehr ausreichend tragfähig ist.Wenn esmöglich ist, sollte die Rettung immervomUfer aus erfolgen. Dazu eignen sichBretter, Pfosten, Stangen, Einreißha-cken, Leitern, Leinen, Rettungsschlin-gen, Rettungsleinen, Abschleppseil,Bänke, Tische, Türblätter, Äste und ähn-liche schwimmfähige Rettungsmittelworan sich der Eingebrochene – sofernnoch bewegungsfähig – anklammernkann. Nicht immer steht eine Drehleiteroder ein Hubsteiger rasch vor Ort zurVerfügung, jedoch wäre dies eine guteAlternative eine rasche und wenigergefährlicheRettung vomUfer ausdurch-zuführen.Ist es dem Verunglückten selbst nicht
mehrmöglich sich zu befreien,muss derRetter zu ihm auf Eis. Dabei trachtet derRetter - immer gesichert durch eine Ret-tungsleine -sein Körpergewicht auf einemöglichst große Fläche zu verteilen. Da-zu eignen sich am besten zwei Stecklei-tern, ebenfalls durch Leinen gesichert,die der Helfer abwechselnd zum Verun-glückten an die Einbruchstelle vor-schiebt. Dieser ist nach Möglichkeit so-fort mit einer Rettungsschlinge, An-schlaggurt, Rettungsleine (zur Not auchZurrgurt, Hundeleine, Abschleppseiloder ähnlichem) zu sichern. Der Verun-glückte ist wenn notwendig mit einemzweiten Retter auf die Leiter zu ziehenund von der Sicherungsmannschaft ansUfer zu befördern.
Erste HilfeWenn noch kein Rettungsdienst vor
Ort ist, muss sofort Erste Hilfe geleistetwerden.DerGerettete ist raschunduntermöglichst wenig Bewegung von seinernassenKleidung zubefreienundmitDe-cken und Rettungsfolien vor weiteremWärmeverlust zu schützen. Den Körperflach lagern und nicht unnötig bewegen,um zu vermeiden, dass abgekühltes Blutrasch aus den äußeren Extremitäten inden inneren Blutkreislauf fließt. Dieskönnte zum Aussetzen der lebenserhal-tenden Körperfunktionen und damitzum Tod führen. Keinesfalls die Beinehöher als das Herz lagern. Den Zustanddes Geretteten überwachen, bis er demRettungsdienst übergeben wird. BeimAussetzen von Puls und Atmung lebens-rettende Sofortmaßnahmen einleiten.
Feuerwehr übt EisrettungUm eine möglichst realistische Eisret-
tungsübung durchzuführen, stellte sichder Kommandant der Feuerwehr Hö-henberg, Gerhard Reimann, einemSelbstversuch. Unter Überwachung derRettungskräfte des Roten KreuzesGmünd stellte sich der durchtrainierteund bestens abgehärtete Sportler seinenKameraden als Übungsobjekt zur Verfü-gung.DurcheineRettungsleinegesichert,sprangReimann indas vorbereitete Loch
im Eis. Obwohl die Feuerwehr schon vorOrt war, dauerte die Rettung aus demEislochnoch immerdreiMinuten.„Zähltman hier noch die Alarmierung und dieWegzeit zumEinsatzortdazu, könntedasfür untrainierte Personen schon äußerstlebensbedrohlich werden“, so Reimann.Einer untrainierten Person sind derar-
tige Selbstversuche dringend abzuraten,weil unter Umständen jede schwere Er-kältung lebensbedrohliche Folgen nachsich ziehen kann.
Damit beim Selbstversuch nichts passiert, stand auch das Rote Kreuz parat
Für die Eisrettung sind auch viele helfende Hände an Land notwendig
Mit Leinen gesichert, wird der Gerettete an Land gezogen
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In unmittelbarer Nähe zu Oberöster-reich, im sogenannten Enns-Donau-winkel, findet man die Stadt St. Va-lentin. Im gesamten Gemeindegebietvon St. Valentin gibt es insgesamtfünf Feuerwehren: zwei Betriebs-und drei freiwillige Feuerwehren, einedavon ist die Freiwillige FeuerwehrStadt St. Valentin.
Text und Fotos: Hannes Draxler
Das Einsatzgebiet dieser Feuerwehr be-inhaltet so ziemlich alle Momente, wel-che enorme Anforderungen an das Ma-terial als auch die Mannschaft stellt:Westautobahn, Westbahn, Bundesstras-se B1, chemische Betriebe, Enns-Flussund Industriegebiete. Speziell für dieAufarbeitung kleinerer Einsätze wieTür-öffnungen, aber auch als Absicherungs-fahrzeug bei Verkehrsunfällen war manbei der Feuerwehr Stadt St. Valentinschon seit längerer Zeit auf der Suchenach einem sogenannten Vorausfahr-zeug mit entsprechender Ausstattungund Ausrüstung für derartige Einsätze.
Bei der Ausarbeitung eines Konzeptessowie eines Pflichtenheftes wurdenmehrere Varianten bereits gebauterFahrzeuge von diversen Aufbauherstel-lern angesehen und beurteilt. Schluss-endlichwurde inengerZusammenarbeitmit den Spezialisten der Firma Rosen-bauer ein Layout für das Fahrzeug erar-beitet. Die Anforderungen der Feuer-wehr waren sehr hoch. Diese umfassten
beispielsweise, dass das Fahrzeug einmaximales Einsatzgewicht von 3.500 kghaben darf, Besatzung 1:2, Lichtmast,Einbaugenerator, Löschanlage, hydrau-lisches Rettungsgerät und vielem mehr.All das in diesem doch eher kleinenAufbau unterzubringen, war sicherlicheine Herausforderung für den auf Son-derfahrzeuge spezialisierten Aufbauher-steller.
Das geländegängige Einsatzvorausfahrzeug der FF St. ValentinVorstellung:
Unter der modernen „Blechhülle“ sind zahlreiche Ausrüstungsgegenstände effizient verstaut. Der AufbauherstellerRosenbauer hat ganze Arbeit geleistet
KRFA-S: Ein „SchweizerMesser“ auf vier Rädern
Ein hydraulisches Rettungsgerät und eine Löschanlage mussten u.a. Platz finden
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Gute ErfahrungenNachdem man mit dem Nissan Path-
finder,welcher alsKommando3Verwen-dung findet, sehr zufrieden ist, wurdemit dem Nissan Navara das ideale Fahr-gestell für das neue Fahrzeug gefunden.Mit der Doppelkabine bietet der Navaraideale Voraussetzungen zur Unterbrin-gung der Mannschaft, aber auch vonzahlreicher Ausrüstung.Mit einem Radstand von 3.200 mm ist
er sehr wendig und im Gelände sehr an-genehm zu fahren. Dies spiegelt sich wi-der im sehr kleinen Wendekreisdurch-messer von nur 13,8Meter. Der kraftvol-le Turbodiesel Motor beschleunigt dasFahrzeug trotz seines hohen Einsatzge-wichtes von kapp 3,5 Tonnen binnenkürzester Zeit auf eine Höchstgeschwin-digkeit von 180 km/h.Auch mit seinen sehr kompakten Ab-
messungen besticht das Fahrzeug, beieinerGesamtlängevonnur5.100mm,ei-ner Breite von 1.775mmund einer Höhevon 1.800mm kommtman stets dorthinwo Hilfe gebraucht wird, auch bei äu-ßerst unwegsamen Terrain.Das Fahrgestell wird serienmäßig mit
einer Blattfederung ausgeliefert und diehöchstzulässige Gesamtmasse bei 3.200kg beschränkt. Durch den zusätzlichenEinbau einer Luftfederung konnte dasFahrzeug mit 3.500 kg höchstzulässigerGesamtmasse typisiert werden.
DerAufbau imHeckwurde vonRosen-bauer International komplett neu kon-struiert und auf das Fahrgestell adap-tiert. Der serienmäßig mitgelieferte Auf-bau wurde demontiert und durch einenformschönen mit Aluminium-Extrusi-ons-Profilen versteiften Aufbau ersetzt.Linksund rechts, als auch imHeck ist derAufbaudurchRolllädenmitBarlock-Ver-schlüssen staub- und wasserdicht ver-schlossen. DasOriginal Fahrerhauswur-demit einemDachüberbau versehen, inwelchen eine LED Umfeldbeleuchtungintegriert ist. AmDach des Fahrerhausessind zwei kurze Blitz-Leuchtbalkenmon-tiert, dazwischen sind die vier Schallbe-cher der Martinshornanlage integriert.ImFrontgrill finden zwei blaue LEDBlitz-leuchten als Strassenräumer Verwen-dung, zwei weitere finden im Heck amAufbau Platz. An den Kotflügeln vornesindebenfalls kleineblaueLEDBlitzer in-stalliert,umdasFahrzeugauchseitlichalsim Einsatz befindlich zu kennzeichnen.
Am Dach des Aufbaues ist eine selbstaufstellende LED Verkehrswarn- undleiteinrichtung aufgebaut. Auf Knopf-druck können auf ihr verschiedene Sym-bole oder Pfeile angezeigt werden.
LichtmastEinweiteresHighlight ist der pneuma-
tischauf eineLichtpunkthöhevonca. 5,5Meter ausfahrbare Xenon-Lichtmastmiteiner Lichtleistung von 4 x 35Watt, wel-cher die Einsatzstelle taghell ausleuch-tet. Der Mast ist drehbar ausgeführt unddie Scheinwerfer in der Höhe neigbar.Als Besonderheit, zur Erhöhung der
Nachtsichtbarkeit des Fahrzeuges imEinsatz, wurde im Heckbereich eineWarnmarkierung, bestehend aus gelb-roter retroreflektierender Folie gem. ECE104undkonformderDIN14502-3einge-setzt.Die Sitzbank im hinteren Bereich der
Kabine wurde vollständig demontiertund durch einen ergonomischen Rosen-bauer-Einzelsitz an der rechten Fahr-zeugseite ersetzt.Wo früher die Sitzbankwar, ist nun unter anderem ein Pressluf-tatmer, der nicht nur als Erkundungsge-rät eingesetztwerdenkann, verstaut. Zu-sätzlich sind hier ein Erstangriffskoffer„Verkehrsunfall“, ein Sanitätsrucksack,Arbeits- und Rettungsleinen sowie eineLöschdecke gehaltert.Der Mittelbereich im hinteren Teil der
Kabine, dient demhinten sitzendenFeu-erwehrmitglied als Arbeitsfläche für denLaptop, auf welchemdasWeberHydrau-lik –CrashRecoverySysteminstalliert ist.Auch sind die Suchscheinwerfer,Schreibmaterial usw. an diesem Ort zufinden.Der Aufbau ist nicht nur ein technisches, sondern auch optisches Highlight
Die hintere Sitzbank wurdegegen Ausrüstung getauscht
Highlight: Der pneumatisch ausfahrbare Xenon-Lichtmast
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Die Plätze für den Fahrer und den Bei-fahrerbleibenweitestgehendunberührt,lediglich ist zwischen beiden Sitzen dieSteuerung der gesamten Warn- undAlarmanlage, Umfeldbeleuchtung sowieFunk zu finden. Als Halterung für dasFunkgerät wurde eine spezielle Kombi-nations-Ladehalterung verwendet: istdasHandfunkgerät eingeschaltenund inder Halterung, so kann man Funksprü-cheüber die Fahrzeuglautsprecher emp-fangen, neben dem Beifahrersitz ist einFaustmikro für das Sprechen montiert.Herausgenommen aus der Halterungfunktioniert das Handfunkgerät wie ge-wohnt. Durch dieWahl dieser Halterungkonnte auf den Einbau einer Fahrzeug-station verzichtet werden.
ModerneAusrüstungDie Situierung und die Halterung der
Beladung im Heckaufbau wurden in en-ger Zusammenarbeit mit Rosenbauerfestgelegt. Im Heck sind zwei Einzel-schübe montiert, wobei auf dem linkenSchub das hydraulische Rettungsgerätinkl. Rettungszylinder und Bereitstel-lungsplane gehaltert sind. Zusätzlichfindetman auf diesem Schub einmotor-betriebenes Hydraulikaggregat, welchesden Einsätze der hydraulischen Ret-tungsgeräte fernab jedenbefestigtenGe-ländes ermöglicht. Darunter ist eine 4,2m Telestair Teleskopleiter gehaltert. Amrechten Schub im Heck ist eine Rosen-bauer Poly CAFS Anlage mit 35 Liter In-halt und einer Haspel mit formstabilem20 Meter Schlauch und einem CAFSStrahlrohr montiert. Unter diesemSchub fandsichPlatz fürdasWeberStab-fast und das neue Rosenbauer Dreibein-stativ.
Auf der linken Fahrzeugseite sind dreiSchukosteckdosen fürden5kVAEinbau-generator installiert. Im oberen Teil die-ses Beladeraumes sind zwei Kunststoff-trageboxenmitHebekissenzubehör,Ver-längerungskabel, Säbelsäge und zahlrei-chem Zubehör untergebracht. Daruntersind ein CO2-Feuerlöscher, Schweller-aufsätze, Hebekissen, eineWerkzeugkis-te, Bolzenschneider, Brechstange sowieUnterbaumaterial gehaltert. Im Feuer-wehrhaus wird das Fahrzeug über eine
kombinierte Ladesteckdose 230V undDruckluft versorgt.DadasFahrzeugübereineLuftfederungsowieeinenLichtmastverfügt, wurde ein eigener 12VKompres-sor samt Druckspeicheranlage einge-baut.Dadurchwaresmöglich,ander lin-ken Seite eine Haspel mit Luftschlauchund Ausblasepistole zu montieren.Die rechte Seite kann als Arbeitsplatz
des Maschinisten gesehen werden. Hierbefindet sich die Bedieneinreichtung fürdem Lichtmast und den Einbaugenera-tor.Weiteredrei Schuko230VSteckdosenwurden hier montiert. Um beim Absi-chern einer Einsatzstelle nicht bei lau-fendemVerkehr die gesamte Ausrüstungaus dem Fahrzeug nehmen zu müssen,wurden die hierfür notwendigen Gerät-schaften (Faltsignale, Verkehrsleitkegelund Blitzer) an der rechten Seite in ei-nem Geräteraum gehaltert. Ebenfalls istin diesem Geräteraum das Türöffnungs-set, Marke Ziehfix, gehaltert. Des weite-ren findet man hier eine Kabeltrommel,einenFlutlichtscheinwerfer, eineMotor-kettensäge samt Reservekombikanister.Im Großen und Ganzen kann behaup-
tet werden, dass durch die enge Koope-ration mit der Firma Rosenbauer ein ge-lungenes Fahrzeug entstanden ist, wel-chesaufminimalemPlatzmaximaleEin-satzmittel mit sich führt. Das Fahrzeugwurde mit der taktischen BezeichnungKRFA-S (Kleinrüstfahrzeug Allrad mitSonderausstattung) beschriftet. EinigeKameradennennenesbereits jetzt liebe-voll „Kleines Rotes Feuerwehr Auto“(KRFA).
Bezeichnung Feuerwehr . . . . . . . . . . KRFA-SMarke: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NissanModell: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Navara 4x4 2,5 l dCi Double Cab XEAbmessungen (L x B x H): . . . . . . . . . 5.100 x 1.850 x 1.800 mmhöchstzulässige Gesamtmasse: . . . . 3.500 kgEinsatzgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.450 kg (inkl. Besatzung)Radstand: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.200 mmRampenwinkel vorne: . . . . . . . . . . . . 22°Böschungswinkel hinten: . . . . . . . . . 22°max.Wattiefe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450 mmmin. Bodenfreiheit: . . . . . . . . . . . . . . 217 mmmax. stat. Kippwinkel: . . . . . . . . . . . . 49°Wendekreis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,8 mMotor / Kraftübertragung . . . . . . . . längs eingebauter 4 Zylinder 4-Takt Turbo-. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . diesel Direkteinspritzer mit LadeluftkühlungHubraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.488 ccmmax. Leistung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 kW (190 PS) bei 4.000 min-1max. Drehmoment: . . . . . . . . . . . . . . 450 Nm / 2.000 min-1Abgasnorm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Euro 4Getriebe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . manuelles 6-Gang SchaltgetriebeHöchstgeschwindigkeit . . . . . . . . . . 180 km/h
Factbox
Technische Daten
Allrad sei Dank: Selbst knietiefe „Pfützen“ können gefahrlos durchquert werden
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Dienstanweisung 1.5.18 „Modulvor-aussetzungen für Funktionen“ spie-gelt eigentlich alles wider, welcheAusbildung für die einzelnen Funk-tionen notwendig ist. Kombiniertman diese Informationen mit demAnhang zur Dienstanweisung 5.1.1 —den Modulgrafiken — hat man einenwunderbaren Wegweiser. In der mitdiesem Artikel beginnenden Miniserie,will Brandaus einen Überblick schaf-fen, welche Ausbildung für welcheFunktion notwendig ist. Und dasunter Berücksichtigung der eventuellvorhandenen bestehenden Ausbildungaus der Zeit vor dem Modulsystem.
Text: Stefan Gloimüller, Richard Berger
Fotos: www.noelfv.at, Nittner
Unter Infoservice auf der Homepage desNiederösterreichischen Landesfeuer-wehrverbandes findet man unter denrechtlichen Bestimmungen die Dienst-anweisungen. Neben der DA 1.5.18„Mo-dulvoraussetzungen für Funktionen“existieren noch zwei weitere, die zu die-sem Thema passen: 5.1.1 „Module undErsatzausbildungen Voraussetzungen“und 1.5.3 „Dienstkleidung und Dienst-
grade“. Eine wichtige Datei zum Ver-ständnis des Modulsystems ist der An-hangzurDienstanweisung5.1.1,nämlichdie Modulgrafiken. Hat man diese vierDokumente vor sich, ist es nicht mehrweitzuverstehen,welcheAusbildungmannach demModulsystemman benötigt.„Das Modulsystem als solches wurde
aus vielerlei Hinsicht eingeführt. ZumErsten ist es was die Qualitätsstandardsbetrifft einfacher zu handhaben. Manmuss nur kleine Teile anpassen, wennsich taktische Erkenntnisse ändern, undnicht einen ganzen Lehrgang neu zertifi-zieren. Außerdem ist es so einfacher, dasBasiswissen breiter gefächert zu vertei-len. Früher war der Gruppenkomman-dantenlehrgang eine einwöchige Lehr-veranstaltung, die viel vertiefendes Ba-siswissen übermittelte, welches einerbreiten Masse an Feuerwehrmitgliederverwehrt wurde, da diese entweder kei-neFunktionanstrebtenoder einfachkei-ne Zeit hatten, eine ganzeWoche Urlaubzu nehmen.Mit demModulsystem ist esjetzt möglich in kleinen Urlaubsportio-nen dasWissen einer viel breiterenMas-seanTeilnehmernundTeilnehmerinnenzuübermitteln“, erklärt Schulleiter Stell-vertreter Markus Bauer im Interviewmit
Brandaus. „Für uns ist es das wichtigste,Wissen zu vermitteln. So viele Feuer-wehrmitglieder als möglich sollen vondiesem Angebot profitieren. Dies ist miteinem flexiblen System einfacher zu be-werkstelligen, als mit einem starrenSchulsystem mit wenig Spielraum“, un-terstreicht Schulleiter Franz Schusterden Bildungsauftrag der NÖ Landes-Feuerwehrschule.
Module für die Funktiondes GruppenkommandantenDen Start in das Feuerwehrdasein
macht jedes aktive Mitglied mit derTruppmannausbildung (gemäß Hand-buch der Grundausbildung) in der Feu-erwehr. Der feuerwehrexterne 16-stün-dige Erste Hilfe Kurs ist zusammen mitder Truppmannausbildung die Voraus-setzung für das Modul Abschluss Trupp-mann (ASMTRM). Mit dieser Ausbil-dungsserie sollendie handwerkli-chen Grundlagenfür den Feuerwehr-dienst geschaffenwerden. So ist manberechtigt die Kur-se „Atemschutzge-
Was sich hinter dem Modulsystem verbirgt und wie man den Überblick behältWegweiser:
Führungsausbildung:Der Weg durch das Modulsystem
Handlungsspielraum: Das derzeitige Modulsystem bietet mehr Flexibilität, wenn sich taktische Erkenntnisse ändern
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räteträger“ (AT),„Rechtlicheundorgani-satorischeGrundlagen“ (RE 10),„Ausbil-dungsgrundsätze“ (AU11) und „Gestal-tungvonEinsatzübungen“ (AU12) zube-suchen.Die letztendrei (RE10,AU11undAU12) werden auch als externe ModuleindenLandesvierteln (sieheBRANDAUS10/2010) oder wechselnd in den unter-schiedlichen Bezirken angeboten. ImModul„Rechtliche und organisatorischeGrundlagen“ werden Grundlagen wieder Begriff einer „Feuerwehr“, die örtli-che Gefahren- und Feuerpolizei sowieAufgaben und Organe einer freiwilligenFeuerwehr erklärt. Mit „Ausbildungs-grundsätze“ und „Gestaltung von Ein-satzübungen“ wird die Basis für die Auf-gabe als Ausbilder in der Feuerwehr ge-schaffen.
Der erste Schritt in Richtung Füh-rungsausbildung erfolgt mit dem Kurs„Grundlagen Führung“ (GFÜ) und dem
dazugehörigen „Abschluss Grund-lagen Führung“ (ASMGFÜ). Vo-raussetzungen dafür sind „Ab-schluss Truppmann“, „Atem-schutzgeräteträger“ unddie„Funk-grundausbildung“. Hier wird dashandwerkliche Wissen um dieGrundsätze des Führens einesTrupps ergänzt bzw. damit kombi-niert.Die nächsten beiden Ausbil-
dungspunkte auf dem Weg zumGruppenkommandanten bilden dieModule „Verhalten vor der Einheit“(FÜ90) und „Rechtliche und organi-satorische Grundlagen für den Ein-satz“ (RE20). Voraussetzungen dafürsind „Abschluss Grundlagen Füh-
rung“ und„Rechtliche und organisatori-sche Grundlagen“. Mit „Verhalten vorder Einheit“ wird vor allem das koordi-nierte Bewegen größerer Einheiten –Exerzieren – praktisch unterrichtet.BeimModul„Rechtlicheundorganisato-rische Grundlagen für den Einsatz“ wirddarauf Wert gelegt, auch in hektischenEinsatzsituationennicht dasGesetz bzw.geltende Richtlinien außer Acht zu las-sen. Im Detail geht es hier um die Fragedes Einsatzleiters, Waldbrände (NÖForstausführungsgesetz § 17), Gefahrenbei Gewässerverunreinigungen, Einsät-ze aufEisenbahnanlagen,Katastrophen-hilfeundBrandsicherheitswachen.Auchdiese Kurse werden extern in den vierFeuerwehrvierteln angeboten.Mit dem Modul „Führungsstufe 1“
(FÜ10) steigt das Feuerwehrmitglied inder Landes-Feuerwehrschule in dasFühren von Gruppen im Feuerwehrein-satz ein und erhält einen tiefen Einblick
in das Thema Menschenführung. Vo-raussetzungen dafür sind „Rechtlicheund organisatorische Grundlagen fürden Einsatz“ und „Abschluss Grundla-genFührung“.Danach ist der zukünftigeGruppenkommandant berechtigt den„Abschluss Führungsstufe 1“ (ASM10)mit einem dreistufigen Test zu absolvie-ren, um nach positivem Bestehen dieseFunktion in der Feuerwehr ausführen zukönnen.
Module für die Funktiondes ZugskommandantenNach der bestandenen Gruppenkom-
mandantenausbildung ist der Weg freifür die AusbildungzumZugskomman-danten. Dazu be-nötigt das Feuer-wehrmitglied dasModul „Führungs-stufe 2“ (FÜ20) beidemes auf das Füh-ren mehrerer Feu-erwehreinheiten im Einsatz geschultwird. Die Voraussetzung für diesen Kursist „Abschluss Führungsstufe 1“.
Module für denFeuerwehrkommandantenFührungstechnisch betrachtet hat der
zukünftige Feuerwehrkommandant be-reits eine vollständige Ausbildung. Wasihm jetzt noch fehlt sind zwei Ausbil-dungs- und ein Abschlussmodul. Mit„Recht und Organi-sation für das Feu-erwehrkomman-do“ (RE30) alsNachfolgemodulvon „Rechtlicheund organisatori-sche Grundlagen“
Kürzel Modulname . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dauer / OrtTruppmannausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gem. Handbuch Grundausbildung/FeuerwehrFunkgrundausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gem. Handbuch Grundausbildung/Feuerwehr
EH16 Erste Hilfe Kurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 StundenASMTRM Abschluss Truppmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunde / BezirkAT Atemschutzgeräteträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tage / BezirkGFÜ Grundlagen Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,5 Tage / BezirkASMGFÜ Abschluss Grundlagen Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 Tage / BezirkRE10 Rechtliche und organisatorische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunden / Landesviertel oder NÖ LFWSRE20 Rechtliche und organisatorische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,5 Stunden / Landesviertel oder NÖ LFWS
Grundlagen für den EinsatzAU11 Ausbildungsgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunden / Landesviertel oder NÖ LFWSAU12 Gestaltung von Einsatzübungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunden / Landesviertel oder NÖ LFWSFÜ90 Verhalten vor der Einheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunden / Landesviertel oder NÖ LFWSFÜ10 Führungsstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Tage / NÖ LFWSASM10 Abschluss Führungsstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 Tag / NÖ LFWSFÜ20 Führungsstufe 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,5 Tage / NÖ LFWSRE30 Recht und Organisation für das Feuerwehrkommando . . . . . . . . . 1 Tag / NÖ LFWSVB10 Vorbeugender Brandschutz –
Grundlagen für den Feuerwehrkommandanten . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stunden / NÖ LFWSASM20 Abschluss Feuerwehrkommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 Tage / NÖ LFWS
Modulabkürzungen
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Landesfeuerwehrkommando
- 1 -
1.5.
184/
09
Dienstanweisung
MODULVORAUSSETZUNGEN FÜR FUNKTIONEN Gemäß § 47 Abs. 2 und § 53 Abs. 2 Z 2 NÖ FG wird angeordnet:
1. Voraussetzungen
Zur Ausübung von Funktionen innerhalb der Feuerwehr bzw. im Bereich des NÖ Landes-feuerwehrverbandes sind bei der Ersternennung bzw. -bestellung nachfolgend angeführte Ausbildungsvoraussetzungen zu erfüllen.
Bei der Überprüfung der Ausbildungsvoraussetzungen ist die jeweils gültige Ersatzausbil-dung zu berücksichtigen.
Vom Erfordernis der vorgeschriebenen Ausbildungen kann abgesehen werden, wenn sich das Feuerwehrmitglied verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren nach seiner ersten Ernen-nung bzw. Bestellung den Besuch der vorgesehenen Ausbildungen nachzuholen. Lässt das Mitglied diese Frist ungenützt verstreichen, so erlischt mit Ablauf des letzten Tages der Frist seine Funktion automatisch.
Bei den Funktionen auf Grund einer Wahl (z.B. FKDT, UAFKDT etc.) nach dem NÖ FG bzw. der Wahlordnung gelten die dort angeführten Regelungen.
Funktion (Kurzbezeichnung) Dienstgrad Pflichtmodul(e) Modulkürzel
2. Funktionen Feuerwehr Feuerwehrkommandant (FKDT)
Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20
Betriebsfeuerwehrkommandant (BTFKDT) Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20 Betriebsfeuerwehrkommandant BTFKDT
1. Feuerwehrkommandantstellvertreter (1. FKDTSTV) Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20
2. Feuerwehrkommandantstellvertreter (2. FKDTSTV) Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20
Betriebsfeuerwehrkommandantstellvertreter (BTFKDTSTV) Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20 Betriebsfeuerwehrkommandant BTFKDT
Leiter des Verwaltungsdienstes (LDV) Verwaltungsdienst VW
Feuerwachekommandant (FWKDT) Abschluss Feuerwehrkommandant ASM20
Stellvertreter des Leiters des Verwaltungsdienstes (LDVSTV) Verwaltungsdienst VW
Gehilfe des Leiters des Verwaltungsdienstes (LDVGEH) Verwaltungsdienst VW
Wegweiser:Dienstan-weisung1.5.18„Modulvoraussetzungen für Funktionen“und der Anhang zur Dienstanweisung5.1.1 (Modulgrafiken)
Niederösterreichischer LandesfeuerwehrverbandLandesfeuerwehrkommando
2
Modulgrafiken – 12/2010
Verknüpfungsbeispiele
Präsentationstechnikund
UnterlagengestaltungAnlage von praktischen
Übungen
AbschlussFeuerwehrausbilder
Ausbildungs-organisation
in der Feuerwehr
Fahrmeister
Prüfung und Wartungvon Stromerzeuger
und Hydraulik
Prüfung und Wartungvon Anschlagmittel
und SeilwindenPrüfung und Wartung
von Hebekissen
Und-Verknüpfung, alle vier unteren Modulesind Vorraussetzung damit das obere Modulbesucht werden kann
Das untere Modul ist Vorraussetzung für die mittleren dreiModule
Das sind alternative Ausbildungswege (meist"alte" Ausbildungen), die als Vorraussetzung gültigsind
* "alter" Gruppen-kommandanten-
lehrgang
Gruppen-kommandanten-
ergänzungAbschluss
Führungsstufe 1
Führungsstufe 2
AbschlussFührungsstufe 1
Stand: 01.12.2010
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soll das Feuerwehrmitglied vor allemaufdie Rechtsvorschriften wie NÖ Feuer-wehrgesetz, Dienstanweisung undDienstordnung aufmerksam gemachtwerden. Der Teil „Vorbeugender Brand-schutz –Grundlagen für den Feuerwehr-kommandanten“ (VB 10) behandelt dieUnterpunkteUnterlagen fürdenVorbeu-genden Brandschutz (Grüner Ordner),Mitwirkung bei Bau- und gewerberecht-lichenVerhandlungen,Teilnahme anderfeuerpolizeilichen Beschau und Aufga-ben nach demNÖ Feuerwehrgesetz.Diese beiden Module gemeinsam mit
„Führungsstufe 2“ bilden die Vorausset-zungen für dasModul „Abschluss Feuer-wehrkommandant“ (ASM20).Danach ist das Feuerwehrmitglied aus
Sicht der Ausbildung berechtigt eineFeuerwehr zu führen.
Ausbildung vordem aktuellen ModulsystemIm Punkt 3 der DA 5.1.1 findetman die
sogenannten Übergangsbestimmun-gen. Nicht nur, dass es Feuerwehrkame-raden gibt, die noch im alten Schulsys-tem ihre Ausbildung gemacht haben:Auch im Modulsystem haben sich Be-zeichnungen geändert. „Führen takti-scherFeuerwehreinheiten“ zumBeispielist mit dem Modul „Führungsstufe 1“gleichzusetzen. Beide heißen auch
FÜ10. Interessanter sind aber die Be-stimmungen über Gleichwertigkeit derAusbildung vor dem Modulsystem. Derehemalige Gruppenkommandanten-lehrgang, welcher bis 2004 in der NÖLandesfeuerwehrschule abgehaltenwurde, ersetzt die Module RE10, FÜ90,AU11 und AU12. InVerbindungmit demModul „Gruppenkommandantenergän-zung“ (GEM) ist man zum Besuch desModuls „Führungsstufe 2“ (FÜ20) be-
rechtigt. Das Modul GEM ersetzt dieModule RE20, FÜ10 und ASM10.Der bis 2004 abgehaltene Zugskom-
mandantenlehrgang ersetzt die ModuleRE20, FÜ10, ASM 10, FÜ20, BD10 undBD20. Somit fehlt bei dieser Vorausset-zung auf den Kommandanten nur nochdas Modul RE30, VB10 und ASM20. Hatman den alten Verwaltungslehrgangnoch abgeschlossen, ersetzt dieser dasRE30 (sowie die Module RE10 undVW ).Der ehemalige Zugskommandanten-
lehrgang 2 (bis 1993) sowie der ehemali-ge Feuerwehrkommandantenlehrgang(bis 2004) ersetzen die Module VB10,RE30, AU40, ÖA10 und ASM20.AlleweiterenÜbergangsbestimmungen
finden Sie im angegebenen DokumentderDienstanweisung5.1.1 aufdenSeiten24ff. „DieModulebietendieMöglichkeit,bereits erhaltenes Wissen jederzeit undmit wenig Zeitaufwand gezielt aufzufri-schen“, ergänzt Schulleiter Schuster.
ZusammenfassungViel Zeitmuss in die Ausbildung inves-
tiert werden. Nicht weniger als 185 Stun-den sind es die aufgewendet werdenmüssen, um den langenWeg der für denKommandantenposten notwendigenAusbildung zurückzulegen.DieNotwen-digkeit liegt aufderHand:DieHerausfor-derungen steigen.
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Gerade Feuerwehleute müssenimmer wieder bei ihren alltäglichenEinsätzen mit den unterschiedlichs-ten Szenarien rechnen. Aber manch-mal gibt es doch auch Situationen,an die man vorerst gar nicht denkt.So ging es den Feuerwehrleutenin der Stadt Baden. Das folgendeBeispiel soll über einen solchenmöglichen Einsatz informieren.
Text und Fotos: Stefan Schneider
In den Abendstunden meldete ein Pas-sant über Notruf 122 bei der Bezirks-alarmzentrale Baden einen Geschäfts-brand, direkt in der Innenstadt (von Ba-den. Dabei gab er an, dass er im ganzenGeschäft einer großen Parfümeriekettebereits dichten Rauch durch alle Ausla-genscheiben wahrnehmen kann. DasGeschäft hatte bereits geschlossen.Aufgrund dieser Schilderungen und
weiterer eingehenden Meldungen alar-mierte der diensthabende Leitstellen-disponent wie im Alarmmeldebild B3kleiner Gewerbebetrieb vorgesehen, dieörtlich zuständige Freiwillige FeuerwehrBaden-Stadt, sowie die FF Baden-Lees-dorf und die FF Baden-Weikersdorf.Ebenso verständigte er sofort die Ret-tungsleitstelle 144 Notruf NÖ und dieStadtpolizei Baden.Nur wenigeMinuten später traf Tank 3
Baden-Stadt (TLFA 4000) an der Einsatz-stelle in der Fußgängerzone ein. Bereitsbei der Anfahrt rüstete sich der Angriffs-truppe mit Atemschutzgeräten aus.FahrzeugkommandantVMichael Ramplerkundete die Lage und lies eine Lösch-leitung vor dem Hauptportal des Ge-schäftes aufbauen. Laufend trafen nunweitere Fahrzeugeder dreiWehren inderInnenstadt ein.
Kein „normaler“ BrandeinsatzDurch die großen Glasfronten des Ge-
schäftslokals war zwar eine starke Ver-rauchung erkennbar, allerdings konnteweder ein Flammenschein noch Feuerausgemacht werden. Auch Brandgeruchwar nicht wahrnehmbar und der Rauchhatte eine für einen Brand untypischeweiße Färbung.Aufgrund dieser Wahrnehmungen
entschloss sich die Einsatzleitungvon der gewaltsamen Öffnung derGlasfront Abstand zu nehmenund eine alternative Zugangs-möglichkeit zu suchen.Gleichzeitig wurden zweimit der Objektbetreuung
betraute Sicherheitsdienstfirmen ver-ständigt, wobei sich herausstellte, dassdas Objekt über eine Einbruchs-Verne-belungsanlage verfügt. Diese Anlagenzünden im Falle eines Einbruchsalarmseine Rauchpatrone bzw. lösen bei Bewe-gungen im überwachten Bereich einenMaschine aus, welche das gesamte Ob-jekt innerhalb weniger Sekunden verne-belt und einem Einbrecher die Orientie-rung nehmen soll.Nur sollte eigentlich mit dieser Verne-
belungsanlage gleichzeitig auch dieakustischeundoptischeAlarmanlage imAußenbereich des Eingangsportals aus-gelöst werden. Was aber in diesem Fallwegen einem vermutlich technischenGebrechen nicht geschah. Auch denBeamten der Stadtpolizei Baden, welchevon der Bezirksalarmzentrale Badenverständigt wurden, wussten nichts voneiner derartigen Einbruchssicherung.Und Einbruchsspuren wurden auch kei-ne gefunden die auf so etwas schließenkönnten. Während auf das Eintreffender Sicherheitsdienstfirmen gewartetwurde, wurden vorsorglich zwei Atem-schutztrupps mit TüröffnungswerkzeugundC-RohrenandenZugangswegendesObjekts (Vorder- und Rückseite) bereitgehalten. Nach dem Eintreffen des Si-cherheitsdienstes und der gewaltfreienÖffnung einer Türe konnte das Objektdurch einen Atemschutztrupp mitWärmebildkamera abgesucht unddie Auslösung der Vernebelungs-Alarmanlage bestätigt werden.Um weitere Alarmierungen derFeuerwehren zu vermeiden,wurde das Geschäftslokalmit Hochleistungslüfter
belüftet bis sich der Rauch verzogenhat-te. Danach konnten die Einsatzkräftewieder Einrücken.
Information hilfreichLeider wurden die örtliche Feuerwehr
und die Polizei nicht im vorhinein übersolch eine Alarmsicherung informiert.Es wurde zwar während des Einsatzver-laufes an der Glaseingangsportaltüre einAufkleber über eine Nebel-Alarmsiche-rung gefunden, jedochwar dieser Klebernicht im direkten Sichtfeld, sondern imunterenTürbereichunter vielenanderenAufklebern. Einer der Feuerwehrkame-raden der FF Baden-Stadt erinnerte sichan eine Sendung im deutschen Fernse-hen über Objekte die mit solchen Anla-gen gegen Einbrecher ausgestattet sind.Dabei wurde gezeigt, dass auch schonandere Feuerwehren aus Unwissenheitvon diesen Anlagen in die Irre geleitetwurden.Bestimmte Einsatzstichwörter lösen
eine gewisse Erwartungshaltung bei unsaus. Aber bei solchen Szenarien welcheden Einsatzkräften nicht bekannt sind,ist es dann nicht ungefährlich für vorge-hende Atemschutztrupps, wenn dieseplötzlich imdichtenRauch (Nebel) einenwirklichen Einbrecher vor sich stehenhaben!DerNebel selbst ist nicht gesundheits-
gefährlich und rückstandslos. DieseAnlagen sind mit denen auch häufig imFeuerwehrdienst verwendeten Nebel-maschinen zur Übungsdarstellung zuvergleichen, aber mit einer extrem ho-hen Ausstoßrate. Schließlich sollen dieEinbrecher an ihrer gesetzwidrigen Tatgehindert werden.
Wenn der Einbrecher verjagt, aber die Feuerwehr alarmiert wirdAlarmanlagen:
„Wo Rauch ist — ist kein Feuer“
Ein ungewöhnlicher „Brandeinsatz“ in Baden
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In der Fahrzeugindustrie hat sichin den letzten Jahrzehnten nichtnur in der Elektronik, sondern auchin der Bauweise der Fahrzeuge sehrviel verändert. Auch am Sektorder technischen Hilfeleistung zumRetten von eingeklemmten Personenaus Unfallwracks haben sich die Ge-räte von der brachialen Brechstangezu leistungsfähigen Hochdruck-Hydraulikgeräten gewandelt.
Text und Fotos:
Philipp Gutlederer, Hannes Draxler
Die amerikanische Idee eines hydrauli-schen Rettungsgerätes aus dem Jahr1972 wurde in Europa 1974 von Weber-Hydraulik aufgegriffen und in leistbareund leistungsfähige Hochdruck-Hy-draulikgeräte umgesetzt.Mittlerweile istWeber-Hydraulik einer
der weltweit größten und führendenHersteller von Rettungssystemen undvertreibt die zurGänze inÖsterreich ent-wickelten und gefertigten Produkte inrund 80 Länder. Die Konstruktion undNeuentwicklung von Rettungsgerätendauert oft bis zu einem Jahr, konstruiertwird mit dem 3D Konstruktionspro-grammCATIA und Finite-Elemente-Me-thode, einem Simulationsverfahren zur
Auslegung von Bauteilen. Ziel ist immer,die Wünsche und Anregungen derAnwender in kompaktere, einfach zu be-dienende und noch stärkere Geräte zuleistbaren Kosten umzusetzen.
Hohe AnforderungenDabei wird auch darauf geachtet, die
Forderungen der beiden weltweit rele-vanten Normen für Rettungsgeräte, derEN 13204 (für den europäischen Markt)und der NFPA 1936 (für den amerikani-schenMarkt) für alle Geräte zu erfüllen.Die Einhaltung dieser Normen wird
durch ein unabhängiges Prüfinstitut(TÜV) ständig überwacht und zertifi-ziert. Nach EN 13204 müssen z. B. Hy-draulikschläuche einen Sicherheitsfak-tor von 4:1 haben und somitmindestens2.800 bar Standhalten (das entsprichteiner Belastung von 2.855 kg/cm²).Rettungsgeräte werden aus hochfes-
ten Aluminiumlegierungen erzeugt.WährendderProduktionwerdenständigPrüfungen und interne Tests durchge-führt, sowie wochenlange Dauertestsund Praxistests, bevor ein Gerät in Seri-enproduktion geht. AlleMessgerätewer-den ständig kontrolliert und regelmäßiggeeicht, um beste Qualität garantierenzu können. Über 12.000 hydraulischeRettungsgerätewerdenpro Jahrvonüber
220 Mitarbeitern imWeberWerk Losen-stein produziert.Sollte mal einer Feuerwehr der hy-
draulische Rettungssatz ausfallen oderErsatz füreinServicebenötigtwerden, soist man für derartige Notfälle bestensvorbereitet: es stehen ständig Leihgerätefür Feuerwehrenweltweit zurVerfügung.
Die Brechstange ist längst passéVom 3D-Entwurf zum einsatzbereiten RettungsgerätWeber Hydraulik:
Hydraulische Rettungsgeräte sind aus dem Feuerwehr-Alltag nicht mehr wegzudenken
Das FamilienunternehmenWeber-Hydraulik wurde 1939 gegründet undproduziert Großserienhydraulik undhoch spezialisierte Hochdruckhy-draulik. 1100 Mitarbeiter an siebenProduktionsstandorten erwirtschafteneinen Umsatz von rund 160 Millio-nen Euro. Die Haupt-Geschäftsberei-che sind Großserienzylinder/OEM,Systemtechnik (Ventile, Aggregate,Spezialzylinder),Werkstattausrüs-tung und Rettungssysteme.Der Standort in Losenstein bei Steyrist das Kompetenzzentrum für hy-draulische Rettungsgeräte, die zu 100Prozent in Österreich entwickelt undgefertigt werden, sowie von Losensteinaus entweder über eigeneVertriebs-partner oder z. B. die Firma Rosen-bauer weltweit vertrieben werden.
Information
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Schneeketten:
Los geht’s In der Produktionshalle ist bereits allesvorbereitet. Die Produktion kann starten.
Fräsen Viele Bauteile des hydraulischen Rettungssatzeswerden aus hochfesten Aluminiumlegierungen gefertigt.Dank der CNC-Maschinen geht das recht flott.
Alu-Rohlinge Später einmal wird dieses Teil alsSteuergriff eingesetzt werden. Doch bis dahin ist es nochein langer Weg
Zwischenkontrolle Nach jedem Arbeitsschrittkontrollieren die Mitarbeiter mit geprüften Messwerk-zeugen die einzelnen Bauteile.
Prüfung Bevor die Fertigung anläuft, wird derKonstruktionsplan genau unter die Lupe genommen.
So entsteht ein hydraulisches RetText
undFotos:PhilippGutlederer,Hannes
Draxler,AlexanderNittner
??????
So wird das Anlegenzum Kinderspiel
Konstruktion am Bildschirm Die Ingenieurestarten mit der Entwicklung des hydraulischen Rettungs-gerätes. Ein spezielles 3D-Programm hilft.
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Unzerstörbar Die Scherenmesser und Spreitzer-spitzen sind aus hochfestem Werkzeugstahl gefertigt umgegen die härtesten Materialien zu bestehen.
Montage Jetzt werden die einzelnen Bauteilezusammengesetzt. Auch hier ist wieder äußerste Präzisiongefragt.
Präzision Der Schweißroboter arbeitet Millimetergenau. Und das den ganzen Tag ohne Pause.
Steuerventile Zahlreiche Kleinteile, wie beispiels-weise Federn, Hülsen und Scheiben sind später für eineoptimale Steuerung des Gerätes verantwortlich.
Prüfung Nach der Endmontage werden die Geräte aufHerz und Nieren getestet. Schließlich sollen sie im Einsatzperfekt funktionieren.
Versand Zu guter Letzt wird das Gerät ordentlichverpackt und auf die Reise geschickt um so schnell wiemöglich den Dienst bei einer Feuerwehr anzutreten.
e ttungsgerät bei Weber Hydraulik
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Interview: T. Docekal, S.Gloimüller
Fotos: Thomas Docekal, zVg
Herr Stiefler, Sie sind bei der FFRossatz, Bezirk Krems, ehrenamtlichtätig und kennen durch Ihren Berufauch die Seite der Betriebsfeuerwehr.Wie sehen Sie den vorbeugendenBrandschutz in Betrieben?
Stiefler:Der vorbeugende Brandschutzist die einzig sinnvolle Gestaltung umim Ernstfall gerüstet zu sein. Die dafürnotwendige Betriebsfeuerwehr ist seiteinigen Jahren ein fixer Bestandteil inunserem Betrieb. Hier versuchen wirlaufend mit den Partnern im Industrie-park Synergien auf dem Gebiet der Be-triebsfeuerwehr einzugehen.
Ein Großbrand wie bei der FirmaStiefler ist nicht alltäglich und trittzum Glück eher selten auf. Beein-flusst dies für Sie die Notwendigkeiteiner Betriebsfeuerwehr bzw. derenAusstattung?
Schulz: Gerade in der chemischenIndustrie ist der vorbeugende Brand-schutz der effektivste Ansatz zur Ver-meidung von Bränden und somit diewesentlichste Absicherung unsererGeschäftstätigkeit und der Arbeitsplätzeunserer Mitarbeiter. Grossbrände stel-len eine nicht zu unterschätzende wirt-schaftliche Bedrohung für die Existenzvon Betrieben dar. Seitens Dynea Aus-tria GmbHwird daher stetig auf eineWeiterentwicklung der Standards fürBrandfrüherkennung; Brandabschnitts-trennung sowie eine gut ausgerüsteteund ausgebildete Betriebsfeuerwehrgesetzt.
Wie groß sind die finanziellenAufwendungen für den betrieblichen/vorbeugenden Brandschutz bzw. dieBetriebsfeuerwehr?
Stiefler:Die Kosten schlagen sich deut-lich in den laufenden Kosten sowiewiederkehrende Investitionen nieder.Das Brandereignis im Oktober 2010 hat
Die BTF als Wirtschaftsfaktorgezeigt, dass wir bei der Betriebsfeuer-wehr weiter aufrüsten müssen um inZukunft noch besser, gezielter undschneller reagieren zu können.
Bei derartigen Investitionen kannman die Betriebsfeuerwehr definitivals Wirtschaftsfaktor zählen.Wäre für Sie hier die Mitbenutzungder FF Krems kostengünstiger, bzw.ist eine Betriebsfeuerwehr durch einefreiwillige Feuerwehr ersetzbar?
Docekal: Das Hauptaugenmerk einerBetriebsfeuerwehr ist der vorbeugendeBrandschutz der sich aus den Säulen�Baulicher Brandschutz�Anlagentechnischer Brandschutz�Betrieblicher Brandschutz und�Abwehrenden Brandschutzzusammensetzt. Hier spiegeln sichauch die Einsatzbereichkunde und dieVertrautheit mit den gefährlichen Stof-fen bzw. den gefährlichen Bereichen,wieder.
Wie wird die Funktionalität desvorbeugenden Brandschutzes laufendüberprüft?
Docekal: Gemäß Eigenkontrollplanwerden die Brandschutzeinrichtungenvom Brandschutzwart, Brandschutz-beauftragten bzw. von Fachfirmenüberprüft. Dies sind die Firmen BISChemserv, Minimax oder Colt um nureinige zu nennen.
Der Brand im Oktober hat gezeigt,dass es ohne die umliegenden Feuer-wehren nicht geht. Wie gestaltet sichdie Zusammenarbeit mit diesen?
Stiefler:Die Zusammenarbeit unddie Kameradschaft untereinander isthervorragend.
Werden derartige Erfahrungender Betriebsfeuerwehren auchan den NÖ Landesfeuerwehrverbandoder andere Feuerwehrorganisationenweiter gegeben bzw. durch diesegenutzt, Beispiel Verordnungen?
Docekal: Als wichtigen Erfahrungsaus-tausch sehen wir die Betriebsfeuer-wehrkommandanten – Fortbildung. Da-bei haben wir die Möglichkeit bei Vor-trägen von der BrandverhütungsstelleNiederösterreich, den Fachfirmen undnatürlich sehr wichtig von unseren Feu-erwehrmitgliedern neue Informationen
BetriebsfeuerwehrenReihe:
Ein Brand des Galvanisierungsbetriebes der Firma Stiefler aus Kremsim Oktober 2010 brachte zahlreiche Diskussionen zu Tage. Neben derNotwendigkeit einer Betriebsfeuerwehr und der erforderlichenZusammenarbeit mit den umliegenden freiwilligen Feuerwehren mussman sich nun auch die Frage stellen: „Ist die Betriebsfeuerwehr einWirtschaftsfaktor?“. Stefan Gloimüller führte für Brandaus dazu eineDiskussion mit Dipl.-Ing. Ulrich Stiefler, Geschäftsführer der FirmaStiefler, Dipl.-Ing. Richard Schulz, Geschäftsführer Dynea Austria GmbHund Thomas Docekal, Betriebsfeuerwehrkommandant des Dynea AustriaIndustrieparks in Krems.
Ulrich Stiefler, GF Firma Stiefler Richard Schulz, GF Firma Dynea
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Brandaus 2 · 2011Brandaus 2 · 2011
zu erfahren. Erfahrungen über den be-trieblichen Brandschutz oder von Ein-sätzen sind eine wichtige Erfahrungs-undWissensweitergabe!
Führt der vorbeugende Brandschutzzur Beeinträchtigung der Arbeits-leistung der Mitarbeiter bzw. desBetriebes? Wie wird seitens der Firmamit solchen Beeinträchtigung umge-gangen?
Stiefler:Natürlich ist ein organisatori-scher Mehraufwand erforderlich –negative Auswirkungen auf die Arbeits-leistung hat das keine, da die Maßnah-men des vorbeugenden Brandschutzesund die Notwendigkeit der Produktionaufeinander abgestimmt sind.Im Gegenteil: die MitarbeiterInnengenießen durch Ihre Zusatzausbildungein höheres Ansehen.
Schulz: Unsere Mitarbeitern beweisenein hohes Maß an Flexibilität, um bei-spielsweise zugesagte Liefertermineund angesetzte Übungen in Einklang zubringen! Da kann es durchaus zu Ände-rungen in der Produktionsplanung und/ oder im Übungsplan der Betriebsfeu-erwehr kommen. Grundsätzlich stehenunsere Mitarbeiter der Betriebsfeuer-wehr positiv gegenüber und zeigenVer-ständnis für die manchmal kurzfristigerforderlichen Terminverschiebungen!
Das bedeutet, dass die Betriebsfeuer-wehr von den Mitarbeitern positivangenommen und akzeptiert wird?
Stiefler:Die Sinnhaftigkeit hat derSchadensfall verdeutlicht. Jeder Lehr-ling erhält neben seiner fachlichenAusbildung auch eine Feuerwehraus-bildung und ist somit fixer Bestandteilder Gesamtausbildung.
Welche Ausbildung erfahren dieMitarbeiter des Betriebes in Bezugauf den betrieblichen Brandschutz?
Schulz: Jeder unserer Lehrlinge erhältbei uns neben seiner Facharbeiteraus-bildung eine verpflichtende Grundaus-bildung in der Betriebsfeuerwehr.Weiters werden alle MitarbeiterInnenim Rahmen von regelmäßigen Schulun-gen und Sicherheitsrundgängen auf dieErfordernisse des betrieblichen undvorbeugenden Brandschutzes hinge-wiesen. Auch praktische Übungen inder Anwendung der ersten Löschhilfewerden angeboten!
Docekal: Die Mitarbeiter bekommeneine Brandschutz – Erstunterweisung.Diese beinhaltet dasVermeiden vonZündquellen, dasVerhalten im Brand-fall/ Notfall sowie eine Unterweisung in
der Handhabung der ersten und erwei-terten Löschhilfe.
Welche Ausbildungen müssen Mitglie-der der Betriebsfeuerwehr absolvieren?Speziell im Hinblick auf die zahlreichenGefahrenquellen, die vom Arbeits-ablauf und den dabei verwendetenMitteln und Substanzen ausgeht?
Docekal: Alle Mitarbeiter, die Mitgliederbei der Betriebsfeuerwehr sind, absol-vieren bei uns die Grundausbildung.Diese beinhaltet für den Dynea Indus-triepark und die Firma Stiefler:�Truppmannausbildung inkl. ErsteHilfe: 80 UE
�Abschluss Truppmann�Atemschutzmodul�Funkausbildung�SD 10 - Gefahren erkennen & Selbst-schutz
�SD 20 - Gefahrenabwehr 1�SD 25 - Schutzanzugträgerausbildung
Welche Rolle im Aufnahmeverfahrenspielt eine bereits bestehendeMitgliedschaft in einer FreiwilligenFeuerwehr eines Bewerbers um einenArbeitsplatz?
Stiefler: Die Frage nach einer beste-hendenMitgliedschaft gehört zum Be-werbungsgespräch standardmäßig dazuund verleiht bessere Einstellchancen.
Dies bedeutet, dass beim Aufnahme-verfahren neuer Mitarbeiter auch eineMitgliedschaft in der Betriebsfeuer-wehr in Betracht gezogen wird?
Docekal: Für neue Mitarbeiter/Innenist es verpflichtend die interne Grund-ausbildung zu absolvieren und aktivesMitglied der Betriebsfeuerwehr zuwerden. Nur ein starker betrieblicherBrandschutz schützt unsere Mitarbeiterund deren Arbeitsplätze!
Wie gestalten sich Übungen in denBetrieben? Können diese bei laufen-dem Betrieb abgehalten werden?
Docekal: Gemäß Ausbildungsplan derBetriebsfeuerwehr werden Übungen inden Betrieben des Industriepark undder Firma Stiefler abgehalten. Groß-
übungen auf Abschnittsbasis, die allezwei Jahre abgehalten werden, sind perVideodokumentation archiviert.
Schulz: Speziell in Zeiten begrenzterPersonalressourcen ist es nicht immereinfach Mitarbeiter für Aus- undWeiterbildung sowie die regelmäßigenÜbungen bei der Betriebsfeuerwehrfreizuspielen. Oft finden diese Übungendaher nach Dienstschluss statt underfordern natürlich einen gewissenIdealismus. Dennoch erfreut sich dieBetriebsfeuerwehr der Dynea AustriaGmbHmit über 100 Mitgliedern größterBeliebtheit!
Wie hoch ist das bleibende Risikonach dem vorbeugenden Brandschutzund Betriebsfeuerwehr?
Docekal:Das ist schwer in Zahlen aus-zudrücken, jedoch versuchen wir durchpräventive Maßnahmen das Risiko sogering wie möglich zu halten. Vorbeu-gen ist besser als Nachsorgen!
Abschließende WorteStiefler: Als erst kürzlich brandgeschä-digter Unternehmer kann ich nur dieMaßnahmen des betrieblichen Brand-schutzes unterstreichen. In unsererFirmengeschichte gab es vorher nochkeinen Brand. Der Feuerwehreinsatzwar gut koordiniert und nur durch dieSchulungen der BTF sowie die internenSchulungen konnte noch schlimmeresvermieden werden.
Schulz: Eine gut ausgerüstete und ent-sprechend ausgebildete Betriebsfeuer-wehr ist für Dynea Austria GmbH die„beste“ Versicherung, um im Ernstfalldas Schadensausmaßmöglichst mini-mieren zu können! Besonders wichtig istin diesem Zusammenhang ein raschesEingreifen, um ein Ereignis und dessenAuswirkungen beherrschbar zu halten!Aus verschiedenen Großereignissen istbekannt, dass ein nicht unbeträchtli-cher Teil an Unternehmen, welche Opfereines Großbrandes geworden sind,nicht mehr auf denMarkt zurückge-kommen sind. Umsomehr ist uns beiDynea Austria GmbH klar, wie sehr wirunsere Betriebsfeuerwehr brauchenund welchen Stellenwert sie für uns hat!
Thomas Docekal ist Kommandant der BTF Dynea Industrieparks in Krems
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Brandaus 2 · 2011
Brandaus: NewsBrandaus: NewsVERKAUFFFBregenz-Stadt
DLK 23-12
Fabrikat: METZTyp: DLK 23 - 12
Betriebsstunden: ca. 950Baujahr 1985
Fahrgestell: Steyr 891Motorleistung: 154 KWKm-Stand: ca. 22.500 kmSämtliche Service- und Re-paraturarbeiten wurdenvomHersteller durchge-führt. Insbesondere wurde2002 der gesamte Leiter-park im Herstellerwerk derFa. Metz generalüberholt.
AnfragenMag. Günter Jäger
Tel: +43(0)5574/410-1210guenter.jaeger@bregenz.at
Foto:FF
Ein Einsatz wie aus demLehrbuch forderte die Feuer-wehren Ossarn, Oberndorf/Ebene und Herzogenburg(Bezirk St. Pölten): „Wohn-hausbrandmit einer ver-missten Person“, lautete dieAlarmierung. Bereits auf derAnfahrt war der Rauch weit-hin gut sichtbar, der Branddrohte sich vom Erdgeschoss
auf den Dachstuhl auszu-breiten. Nur durch das rascheEingreifen der Einsatzkräftekonnte dies noch rechtzeitigvermieden werden.Von der anwesenden Heim-hilfe, die auch die Feuerwehralarmiert hatte, erfuhrEinsatzleiter HBI Franz Burg-staller von der FF Ossarn,dass sich noch eine 96-jähri-
Bezirk St. Pölten-
Wohnhausbrand in Ossarn fordert ein Todesopfer
Foto:FFOssarn
Bezirk Scheibbs
Verkehrsunfall in Gaming
Foto:A.Buchmasser,FFGaming
Die FF Gaming sowie einGroßaufgebot des RotenKreuzes waren bei einemVerkehrsunfall auf der B25in Gaming im Einsatz.Zwei Pkws waren frontalzusammengestoßen, einePerson wurde dabei imFahrzeug eingeklemmt.Gemeinsammit demRettungsdienst führten dieFeuerwehrkameraden dieRettung der vier Verletztenaus den Unfallwracks durch.Zwei Insassen erlitten
Feuerwehrgroßeinsatz nach Frontalzusammenstoß
Eine 96-jährige Frau kam in den Flammen um
ge gehbehinderte Dame indemHaus befinden sollte.Parallel zum Innenangriffmittels HDmachte sich dererste Atemschutztruppsofort daran, das Gebäudezu durchsuchen. Nachdemdie Löscharbeiten im Schlaf-zimmer abgeschlossenwaren,wurde einVerdacht zur trau-rigen Gewissheit: Die betagteFrau hatte sich in dem bren-nenden Raum befunden, fürsie kam jede Hilfe zu spät.Die Räumlichkeiten wurdenschließlich mit einerWärme-bildkamera und das Dachüber die Drehleiter Herzo-genburg auf etwaige Glut-nester kontrolliert, unddurch eine Be- und Entlüf-tungsanlage für die Brandur-sachenermittler und Beam-ten des LKA Niederösterreichbegehbar gemacht.
schwereVerletzungen undmussten nach der Erstver-sorgung mit dem Notarzt-hubschrauber bzw. Notarzt-wagen Scheibbs ins Kranken-haus Amstetten transportiertwerden. Die Feuerwehrführte anschließend dieBergung des Pkw sowie dieReinigung der B25 durch,die während der Bergungsar-beiten gesperrt werdenmusste. Insgesamt standen18 Feuerwehrmitglieder mitvier Fahrzeugen im Einsatz.
VERKAUFFF Amstetten
Teleskopbühne 30
Marke/Typ: MercedesBenz 2429 6x4,Baujahr: 1991
PS (KW), Hubraum: 289(213), 15.078ccmGewicht: 24 t
Besatzung: 1+1 (2 Atem-schutz)
Km-Stand: 23.215km8 KVA Stromgenerator,
Steigleitung (2800 l/min),Druckluftleitung für Atem-schutz im Korb, Kranken-trage, Abseilvorrichtung
(Rollgliss), 30mArbeitshöhe,18m Ausladung
Fotos: www.ff-amstetten.at
Anfragenblutsch@mueller-gutten-
brunn.at
Foto:FF
VERKAUFFF Allhartsberg
KRF-B
Kleinrüstfahrzeug mitBergeausrüstung
Marke: VW 281/291Baujahr: 1995
Leistung: 66 kW (90 PS)Km-Stand: 18.500Sehr guter Zustand
Inkl. Hydraulikaggregat,Spreitzer und Schere
(MarkeWeber)
AnfragenStefan Schnabl
Tel.: 0680/3040636
Foto:FF
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Brandaus 2 · 2011
Diese Garage brannte völlig aus
Bezirk Wr. Neustadt
Garage brannte völlig aus, alle Fahrzeuge wurden zerstört
Foto:FFSteinabrückl
Die FF Bruck an der Leithawurde in denMorgenstun-den zu einer Lkw-Bergungmittels stiller Alarmierungauf die A4 Richtungsfahr-bahn Osten auf Höhe km 30alarmiert. Aufgrund derGegebenheiten amUnfallortwurde von der Autobahn-polizei Schwechat die Freiga-be für das Auffahren gegendie Fahrtrichtung für alleEinsatzfahrzeuge erteilt.Bei Eintreffen am Einsatzortbot sich den Einsatzkräftenfolgendes Bild: Ein Sattel-fahrzeug hat einen Lkw samtBaustellenanhänger derASFINAG, welcher die Siche-rung für Arbeiten an derRandleitschiene übernom-men hat, gerammt. DasSattelfahrzeug und derASFINAG-Lkw wurden durchdieWucht des Aufprallsineinander geschoben undhaben sich derartig ineinan-
Bezirk Bruck/Leitha
A4 auf drei Spuren verwüstet — FF barg Sattelzug und Lkw
Ein Sattelfahrzeug hatte einen Lkw der ASFINAG gerammt
der verkeilt, dass nahezu alledrei Fahrstreifen durch dieWracks,Wrackteile undausgeflossene Betriebsmittelblockiert waren.In Zusammenarbeit miteinem privaten Abschlepp-unternehmen wurden diebeteiligten Fahrzeuge unter
Zuhilfenahme von schweremBergegerät auseinandergezogen, für die Bergungvorbereitet und von derUnfallstelle verbracht.Zwischenzeitlich wurdenauch die ausgeflossenenBetriebsmittel der Unfall-fahrzeuge gebunden.
Foto:ClausWimmer
Aus derzeit unbekannterUrsache geriet eine Garagein Brand. GemäßMeldebildwurden die FeuerwehrenWöllersdorf und Steina-brückl per Sirene und Perso-nenrufempfänger alarmiert.Beim Eintreffen des ersten
Fahrzeuges stand die Garagebereits inVollbrand. Unmit-telbar nach dem Eintreffenwurde sofort der erste Lösch-angriff unter Atemschutz ge-startet. Die nachfolgendenEinsatzkräfte stellten dieWasserversorgung sicher
und begannen ebenfalls mitden Löschangriffen, so dasseine umfassende Brandbe-kämpfung über die Nachbar-grundstücke erfolgen konnte.Insgesamt waren vier Strahl-rohre im Einsatz. Um an dieGlutnester unter dem Blech-dach zu kommen, wurdedieses noch während derLöschmaßnahmen geöffnet.Zur Entrauchung der Garagewurde ein Be- und Entlüf-tungsgerät und ein Hochleis-tungslüfter eingesetzt.Die in der Garage abgestell-ten Fahrzeuge wurden völligzerstört. Die Garage selbstbrannte vollkommen aus.Ein angrenzendes Nachbar-objekt konnte jedoch erfolg-reich geschützt werden.Noch während des Ablö-schens diverser Glutnestertrafen die Brandursachen-ermittler auf der Einsatz-stelle ein.
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Foto:FF
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Brandaus: News38
Brandaus 2 · 2011
EHBI Ernst Mühlbauersen.Ehrenhauptbrandinspek-tor Ernst Mühlbauer sen.ist im 80.Lebensjahrverstorben.Er trat am6. Jänner1948 in dieFreiwilligeFeuerwehrFahrafeld ein und besuch-te zahlreiche Kurse in derLandes-Feuerwehrschulein Tulln.Ernst war von 1971 bis1991 Kommandant derFF Fahrafeld und von1976 bis 1991 zusätzlichUnterabschnittskomman-dant des UnterabschnittesKasten.Er erhielt für seine lang-jährige Tätigkeit vomLand NÖ die Ehrenme-daille für 25, 40, 50 und
Wir trauern um
60jährige verdienstvolleTätigkeit auf dem Gebietedes Feuerwehrwesens.VomNÖ Landesfeuer-wehrverband erhielt erdasVerdienstzeichen3. Klasse 1972, und dasVerdienstzeichen 2. Klassein Silber 1989.Unter seiner Führungwurden in der FF Fahra-feld zahlreiche zukunfts-weisende Anschaffungengetätigt.Ehre seinem Andenkenund zum Abschied ein„GutWehr!“
BRJohann GschossmannDer Ehrenkommandantder Freiwilligen Feuer-wehr Nöchling, BRJohann Gschossmann istnicht mehr. Er starb nachlangem schweren Leidenim 76. Lebensjahr.Der Tischlermeister in
Foto
:FF
Ruhe und ehemaligeBezirksinnungsmeisterseiner Zunft war bis zu-letzt FeuerwehrmannmitLeib und Seele. Noch we-nigeWochen vor seinemTod war er bei der Jahres-hauptversammlung seinerFF Nöchling dabei, alsFlorian Forthofer zumneuen Feu-erwehr-komman-dantengewähltwurde.Gschoss-mann, derauch Ehrenbürger derMarktgemeinde Nöchlingwar, wurde am 11.Februarunter großer Anteilnahmeder Bevölkerung,insbesondere aber derFeuerwehrkameradenaus Gemeinde und Bezirk,zu Grab getragen.
Foto
:FF
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Foto
:FF
Zu einem höchst ungewöhnlichenEinsatz wurde die Feuerwehr Kremsalarmiert. Kein Brand, kein Unfall,kein Hochwasser, kein Schadstoff-austritt sollte die Helfer fordern.Nein, ein zu kleiner Ring am Finger
einer jungen Frau stellte die Einsatz-kräfte vor eine nicht alltäglicheHerausforderung.
Text: Franz Resperger
Fotos: Stamberg/C. Gruber
Präzissionsarbeit war gefragt, um die Patientin von ihrem zu kleinen Fingerring zu befreien
Feuerwehr schnittRingvon FingerUngewöhnlicher Einsatz im städtischen LandesklinikumKrems:
Der Hilferuf ereilte die Kremser Einsatz-kräfte gegen ein Uhr nachts. Der Dispo-nent der Bezirksalarmzentrale trauteseinenOhren nicht. Der Anrufer, er stelltesichalsOberarzt derunfallchirurgischenAbteilung am städtischen Landesklini-
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39Brandaus: News
Brandaus 2 · 2011
kum vor, berichtete über einen unge-wöhnlichen Notfall: „Bei uns sitzt einejunge Dame, deren Ring sich seit Tagennichtmehr vomFinger ziehen lässt.“DieFrau, so berichtete derMediziner weiter,klage bereits über große Schmerzen.Da sich nach einem Fahrzeugbrand
am Hohen Markt noch einige Feuer-wehrleute in der Zentrale befanden, ent-schied sich der Disponent für einen
Hausalarm. Das Vorausfahrzeug rückteunverzüglich ins Landesklinikum ausund sah sich Minuten später mit einerskurrilen Situation konfrontiert. In derUnfallambulanzwartete tatsächlich einejunge Frau, deren Titanring bereits seitTagen unverrückbar am Finger steckte.Trotz einiger Nervosität war die Frausichtlich froh, dass kompetenteHilfe an-rückte.
Mit einemspeziellenFeinmechaniker-werkzeug, einer Eisensäge, Zange undchirurgischemWerkzeug, gingendiebei-den Feuerwehrleute Christoph Andertund Patrik Leopold ansWerk. Nach einerStunde intensiver Ringschneidetechni-ken konnte die Frau aufatmen – der Ringwarweg.DiePatientinwarüberglücklichund dankte ihren Rettern für den wahr-lich nicht alltäglichen Einsatz.
Das Feuerwehrleben sorgt immerwieder für Überraschungen. Daskonnten die Mitglieder der Raben-steiner Feuerwehr einmal mehrhautnah erleben. Die Alarmierung„Brandverdacht bei der Perger-brücke“ deutete eigentlich auf einenKleinbrand im Freien hin — keinegroße feuerwehrtaktische Heraus-forderung also.
Text: Michael Kemptner
Foto: www.bilderbox.at
Nach intensiver Nachfrage bei der alar-mierenden Bereichsalarmzentrale je-doch änderte sich die Gegebenheitschlagartig – von einem aufmerksamenNachbarn wurde Feuerschein hintermehreren Fenstern eines Wohnhausesgemeldet.Genauere Angaben waren nicht be-
kannt, weil die Informationüber denPo-lizeinotruf gemeldet wurde (siehe auch
Infokasten). AuchdasAuffindendes Ein-satzortes gestaltete sich etwas schwierig,weil die übermittelte Einsatzadresse inWahrheit die Adresse des Anfordererswar und zum Erreichen des Einsatzorteserst ein Queren der Pielach notwendigwar.
„Fensterln“ brachte KlarheitEndlich angekommen wurde mittels
Steckleiter die Situation erkundet. EinBlick durch die Fenster im ersten Ober-geschoßmachte dann die Situation klar:der immer wieder aufflackernde Feuer-schein kam von einem Zimmerofen, deraugenscheinlich ohne Störungen seineArbeit verrichtete – er heizte. Durch dieZuführung des Brennstoffes kam esdannzumAufflackern,das vonaußenalsFeuerschein wahrgenommen wurde.Nach Absprachemit den ebenfalls an-
wesenden Polizeibeamten konnten diefür einen etwaigen Innenangriff vorbe-reiteten Geräte wieder versorgt werden,
auch der ausgerüstete Atemschutztruppkonnte die Einsatzbereitschaft wiederherstellen.Resümee der FF Rabenstein: „Gott sei
Dank gibt es Mitmenschen, die mit offe-nen Augen durchs Leben gehen undunklare Situationen nicht negieren son-dern dementsprechende Maßnahmeneinleiten. Danke! Die Mitglieder derFeuerwehr sind auch gerne für solcheEinsätze bereit. Es ist immer besser, aufVerdacht hin auszurücken, als eineSituation eskalieren zu lassen.“
Ein Kaminfeuer sah von draußen wie ein Brand aus
Vermuteter Wohnungsbrand warfröhlich loderndes Kaminfeuer…
Lieber einmal zu oft Alarm schlagen, als zu spätBezirk St. Pölten:
Verhalten bei Notfällen /Tätigen eines Notrufes
In Österreich wird der Euro-Notruf112 nicht, wie in anderen mitteleuro-päischen Ländern üblich, von einerRettungs- und/oder Feuerwehrleit-stelle entgegengenommen sondernvon der nächstgelegenen Bezirksleit-stelle der Polizei. Da deren Leitsystemjedoch nichtmit denen von Rettungs-dienst und Feuerwehr kompatibel ist,tritt das „Stille-Post-Prinzip“ inAktion. Das heißt, dass der Beamtedie Angaben des Anrufers notiertund dann über Telefon der zuständi-gen Rettungsleitstelle sowie derzuständigen Feuerwehrleitstellemeldet. JedemMenschen wird ein-leuchten, dass hier die Gefahr einerInformationsverfälschung bzw. eines–verlustes sehr hoch ist, vom Zeitbe-darf ganz abgesehen.Darum hier wieder die eindringlicheAufforderung: Bei medizinischenNotfällen immer den Notruf 144wählen, bei Bränden bzw. techni-schen Notlagen (ohne Personen-schaden) den Notruf 122.
Information
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Brandaus: News40
Ein tödlicher Crash ereignete sichauf der B17, an der Bezirksgrenzezwischen Wr. Neustadt und Neun-kirchen. Aus bisher ungeklärterUrsache kam es zwischen einemLkw-Zug und einem Pkw zu einemFrontalzusammenstoß. Dabei gingder Kleinwagen in Flammen auf.Trotz blitzschnellen Einsatzes derFeuerwehr kam für den Lenker jedeHilfe zu spät. Auch die nachkom-menden Pkw-Besitzer musstenmit ansehen, wie der Mann hilflos inseinem Wrack verbrannte. Keinerder Lenker hatte einen Feuerlöscheran Bord.
Text: Franz Resperger
Fotos: www.einsatzdoku.at
Dieser Horrorunfall wird wohl allen 19beteiligten Feuerwehrmitgliedern ausWr. Neustadt lange in Erinnerung blei-ben. Sie wurden gegen acht Uhr Früh zueinem Pkw-Brand alarmiert. Noch wäh-rend der Anfahrt zumEinsatzort wurdendie Helfer darüber informiert, dass sichnochPersonen imbrennendenFahrzeugbefinden sollen. Obwohl die Feuerwehrrasch an der Unglücksstelle eintraf, blei-ben die Löschversuche erfolglos. DerLenker war bereits bis zur Unkenntlich-keit verbrannt.
Unglaubliche WuchtLaut Polizei kollidierte der Pkwmit ei-
nem Schwerfahrzeug samt Anhänger,beladen mit Tonnen von Hackschnit-zeln. Die Wucht des Zusammenstoßes
Erschreckendes Szenario auf der B17 nach einem Frontalzusammenstoß zwischen Lkw und Pkw
Trotz raschen Einsatzes kam jede Hilfe zu spätWr. Neustadt:
Der Lenker des Kleinwagens verbrannte hilflos im Wrack
war derart heftig, dass der Lastwagenzugin den Graben stürzte. Der Pkw ging lautAugenzeugen sofort in Flammen auf.DerLenkerhatte keineÜberlebenschan-ce. Auch deshalb nicht, da keiner dernachkommenden Fahrzeugbesitzer ei-nen Feuerlöscher an Bord hatte.
Keine LöschversucheDas bestätigt auchWr. Neustadts Feu-
erwehrkommandant, Brandrat JosefBugnar: „Es gab keine Löschversuche.Wir machen immer wieder darauf auf-merksam, dass in jedem Pkw ein Feuer-löscher mitgeführt werden soll. Es weißdoch jeder, dass man damit Menschen-leben retten kann. Eine geringe Investiti-on, aber mit großerWirkung.“ Dem ver-unglückten Lenker in Wr. Neustadtkonnte jedenfalls niemandmehr helfen.Für die 19 Mitglieder der FF Wiener
Neustadt war der Einsatz aber noch lan-ge nicht zu Ende. Einsatzleiter Bugnar:„400 Liter Diesel sind ausgeflossen, 150konnten wir umpumpen. Danachmuss-ten wird den umgestürzten Lkw-Zugmitdem Kran wieder auf die Räder stellenund abschleppen. Die Gemeinde hat dieHackschnitzel umgeladen, ein Baggermusste dasmitDiesel verunreinigte Erd-reich abgraben.“ Bugnar betont nochausdrücklich, dass die Zusammenarbeitmit Polizei, Rettung und der Behördevorbildlich funktionierte.
Kein Feuerlöscher: Lenkerverbrannte hilflos im Wrack
Brandaus 2 · 2011
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41Brandaus: News
Brandaus 2 · 2011
Es war bitter kalt, eine junge Frauwar in den Abendstunden mit ihremAuto im Ortsgebiet von EdlitzRichtung Krumbach unterwegs. Dieglatte Straße forderte ihren Tribut:die Lenkerin rutschte mit ihremAuto in den Edlitzbach, wobei dasFahrzeug so unglücklich zu liegenkam, dass die Frau hilflos einge-klemmt im Eiswasser lag.
Text: Angelika Zedka
Fotos: Wammerl, Zedka
„Ich war zufällig im Feuerwehrhaus, alsalarmiert wurde“, erzählt FKDT Johan-nes Friesenbichler, dass er sich gemein-sam mit seinen Kameraden sofort aufden Weg machte. Auch das Rote Kreuzmit Feuerwehrkamerad Rene Kernbeis –er ist Feuerwehrmitglied inTernitz-Pott-schach und schobNachtdienst beimRo-ten Kreuz –war zeitgleich zur Stelle. „DieFrau war zwar ansprechbar, klagte auchüber Schmerzen, litt aber offensichtlichin erster Linie unter der Eiseskälte“, er-zählen die drei Retter Johannes Friesen-bichler, Rene Kernbeis und „Misterwww.einsatzdoku.at“ Patrik Lechner.Die überaus komplizierte Lage des
Fahrzeuges war eine Schwierigkeit, dieKälte die zweite.Man stand untermassi-vem Zeitdruck. „Ich habe dann die Ver-antwortung übernommen, die offen-sichtlichVerletzte ausdemWasser zuho-len, es wäre wegen der großen Kälte zugefährlich gewesen, noch länger zuzu-warten“, erzählt Rot-Kreuz-Mann ReneKernbeis.
Die Helfer legten der Frau zu allerersteinen Nackenschutz an. „Gott sei Dankwar es ein Auto mit Heckklappe, sodasswird von hinten in das seitlich liegendeFahrzeug konnten“, erinnert sich Frie-senbichler an die bangen Minuten.NachdemdieHelfer denVerletzungsgradder Verunfallten nicht kannten, wagtensie es nicht, das Auto auf die Räder zustellen.„Wirhabenviel improvisiert“, ge-stehendiedreiLebensretter. ImAuto leg-ten sie die Lenkerin auf die Schaufeltra-ge und bargen sie über die Heckklappe.Inzwischen war auch das NAW-Team
mit einer Notärztin eingetroffen, diedann die weitere Versorgung der Frauübernahmen. Die Feuerwehrleute bar-gen schließlich das schwer beschädigte
Fahrzeugemit Hilfe des Kranfahrzeuges.Die Frau hatte Glück im Unglück – sie
kam mit einer Unterkühlung und leich-ten Verletzungen davon. Als ihre Rettersie im Krankenhaus besuchten meintesie:„Ichbin soheilfroh, dass ihr rechtzei-tig gekommen seid!“
An dieser Stelle rutschte das Auto in den Edlitzbach
FF-Helfer besuchten die Gerettete
Junge Frau landete auf glatterStraße im eiskalten Edlitzbach
Menschenrettung nach Unfall in EdlitzBezirk Neunkirchen:
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Brandaus: News42
Brandaus 2 · 2011
Brandalarm in einer Schule. FürFeuerwehren und Rettungsdiensteeine der größten Herausforderungen.Nur regelmäßige Schulungen undEvakuierungsübungen garantieren,dass sich im Ernstfall weder Lehrernoch Schüler in Gefahr bringen.
Text: Wimmer, Resperger
Fotos: Herbert Wimmer/BFK Mödling
Dass dies funktionieren kann, hat einZimmerbrand in einer Werkstätte derHTL Mödling bewiesen. Als die Feuer-wehr nur wenige Minuten nach demAlarm am Einsatzort eintraf, war dasSchulgebäude bereits evakuiert.Das Feuer wurde zum Glück noch vor
Unterrichtsbeginn von aufmerksamenLehrern bemerkt, die sofort die Feuer-wehr verständigten. Um 7.35 Uhr rücktedas erste Löschfahrzeug der FeuerwehrMödling aus. Am HTL-Gelände wurdendie Einsatzkräfte bereits erwartet undeingewiesen. Gleichzeitig wurde Ein-satzleiterABIPeter Lichtenöckerdarüberinformiert, dass die Lehranstalt bereitsgeräumt sei. Ein wichtige Information.
Dem ersten Atemschutztrupp schlu-gen bereits dichte Rauchschwaden ent-gegen. Trotz schlechter Sicht konnte derBrandherd rasch lokalisiert werden – ei-neToilettenanlage. Das Feuer konnte in-nerhalbwenigerMinutendurchdenEin-satz eines C-Rohres abgelöscht werden.UmFenster für den Einsatz eines Druck-
belüfters zu öffnen, wurde vom Einsatz-leiter ein zweiter Atemschutztrupp insGebäude beordert.
NachalarmierungAus diesem Grund entschied sich ABI
Lichtenöcker auch dafür, die FeuerwehrWiener Neudorf nachzualarmieren. Ers-tens um die Kameraden aus Mödlingbeim Einsatz zu unterstützen und zwei-tens um eine Reserve für die eingesetz-ten Atemschutztrupps zu gewährleisten.Um den Brandrauch aus dem Gebäudezu bringen, wurden insgesamt zweiHochleistungslüfter in Stellung ge-bracht. Zudem wurde die Toiletteanla-gen mit einer Wärmebildkamera auf et-waige Glutnester kontrolliert.Nach über zwei Stunden war für 49
Feuerwehrmitglieder, die mit neun Ein-satzfahrzeugen zur HTL Mödling an-rückten, der Einsatz wieder beendet.Brandermittler der Polizei haben nochamselbenTag ihreArbeit aufgenommen.Dieser Einsatz hat gezeigt, welche Er-
folge mit Schulungen und Übungen insensiblen Bauwerken erzielt werdenkönnen.Werkstätte wurde Opfer der Flammen
Brandalarm in der SchuleVorbildliche Reaktion der Lehrer verhinderte SchlimmeresMödling:
Es war definitiv kein ruhiger Sonntagfür die Feuerwehrmänner und -frauender FF Baden-Stadt. Am Vormittagschrillten zum ersten Mal die Alarm-glocken. „Türöffnung mit Personen-rettung“, lautete die Durchsage.
Text und Fotos: Stefan Schneider
EineFrauwar in ihrerWohnunggestürzt.Sie schaffte es gerade noch selbstständigeinen Notruf via Telefon abzusetzen. Dajedoch alle Türen verschlossen warenund die Frau bewegungsunfähig war,wurde neben dem Roten Kreuz auch dieFeuerwehr alarmiert.Mit einem Spezialwerkzeug mussten
von der FF Baden-Stadt zwei Türen ge-öffnet werden, um zur verletzten Personzugelangen.AlsdieFraugefundenwurde,war das Rote Kreuz bereits vor Ort undkonnte sofortmit der Erstversorgungbe-ginnen. Während sich die Einsatzkräfteder FF Baden-Stadt auf dem Rückweg indas Feuerwehrhaus befanden, erreichte
sie die zweite Alarmierung an diesemVormittag. Passanten in der Neustiftgas-se bemerkten, dass Rauchschwaden ausdem Dach eines Hauses austraten. Um-gehend verständigten sie die Feuerwehr.
BrandeinsatzBinnen kürzester Zeit traf die FF Ba-
den-Stadt mit drei Fahrzeugen am Ein-satzort ein. Die Erkundung ergab einenBrand in der Zwischendecke des bereitsstarkverrauchtenGebäudes.Sofortwurdemit den ersten Löscharbeiten unterAtemschutzbegonnen.DasichderBrandjedoch innerhalb der Dübelbaumdeckeweiter ausgebreitet hatte,musste einTeilder Decke geöffnet werden um denBrand ablöschen zu können. Während-dessen wurde mit Hilfe der Drehleiterdas Dach und der Kamin kontrolliert.Aufgrund der Schwächung der Statikmusste im weiteren Einsatzverlauf dieDecke abgestützt werden.Da abwechselnd bis zu drei Atem-
schutztrupps im Einsatz standen wurde
Kein ruhiger Sonntag in BadenNach Türöffnung mit Menschenrettung folgte BrandeinsatzBaden:
durch die Einsatzleitung das Atemluft-fahrzeug des Abschnitts Baden Stadtnach alarmiert. Gegen 11:30 Uhr konnte„Brand Aus“ gegeben werden.
Kontrolle auf weitere Glutnester
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43Brandaus: News
Brandaus 2 · 2011
Max Mörzinger stellt die Bewerbsleiter vorMax Mörzinger stellt die Bewerbsleiter vor
ABI Johann R.SchönbäckBewerbsleiterLandesfeuerwehrjugend-leistungsbewerb
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Impressum
Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen,Beiträge und Fotos ausschließlich an
office@brandaus.at
Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:Franz Resperger
Redaktion:Alexander NittnerAngelika Zedka
Redaktionsteam:
Günter AnnerlRichard BergerHannes DraxlerBenedikt FaulhammerMatthias FischerStefan GloimüllerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoPamela HniliczkaMario KrammelGünther LiegleKarl LindnerMax MörzingerGerda PokornyManfred SammerAlfred ScheuringerStefan SchneiderGerhard SonnbergerNorbert StanglWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin Wittmann
Beratung und Blattkonzeption:Dr. Martin Zimper
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Für unverlangt eingesandte Beiträge wirdkeine Haftung übernommen. Der Nachdruckvon Artikeln ist nur nach Absprache mit derRedaktion mit Quellenangabe zulässig.
Titelbild:Alexander Nittner
noch nicht im Ausland angetreten.Aber als Bewerter bzw. in der Organisa-tion bei den Bundesfeuerwehrjugend-leistungsbewerben seit 1998 (alle zweiJahre), sowie bei den InternationalenJugendfeuerwehrwettbewerben (dieebenfalls alle zwei Jahre stattfinden)bin ich seit 2003 vertreten.
Wie viele Stunden wendest du für dieBewertertätigkeit pro Jahr auf?Für die Vorbereitung, Besichtigung,Teilnahme bei der Bewerteraus- und-fortbildung, Besuche bei diversenAbschnitts-, Bezirks- und Landes-Feuerwehrjugendleistungsbewerben,Bewertereinteilung, Bewerbsgeräte-kontrollen, Nachbesprechung undnatürlich bei der Durchführung deseigenen Landes-Feuerwehrjugend-leistungsbewerbes ca. 330 Stunden.
Sollte der Freiwilligen Feuerwehr und imspeziellen auch den Funktionären mehrWertschätzung für ihre erbrachtenLeistungen entgegengebracht werden?Die Leistungen der FreiwilligenFeuerwehren und jedes einzelnenFeuerwehrmitgliedes werden in derBevölkerung sehr wohl anerkannt.Natürlich gibt es auch vereinzeltPersonen die die Arbeit der FreiwilligenFeuerwehren als Selbstverständlichkeitbetrachten. So lange jedenfalls, bisdiese selbst Hilfe in Anspruch nehmenmüssen.
Was wünschst du dir für dieFeuerwehr-Zukunft?Weiterhin bei den Bewerben einefaire und jugendgerechte Bewertungund den kameradschaftlichenZusammenhalt.
Warum hast du dich für dieBewertertätigkeit entschlossen?Ich wollte gerne für die Feuerwehr-jugend eine faire und jugendgerechteBewertung haben. Dies war in denAnfangsjahren meiner Tätigkeit alsFeuerwehrjugendführer nicht immer so.
Seit wann bist du Bewerter?Seit 1981 bin ich beim Landestreffender FJ mit dabei. Den Bewerterlehrgangabsolvierte ich im Jahr 1992 und seit-dem bin ich als Bewerter beim Landes-treffen verbundenmit dem FJ-Leis-tungsbewerben eingesetzt.
Welche Feuerwehrausbildung hast duabsolviert?Neben der Ausbildung im Feuerwehr-jugendführerbereich habe ich einigeKurse im technischen, Brandschutz-undVerwaltungsbereich sowie diehöhere Feuerwehrausbildung.
Welche Funktionen übst du in deinerFeuerwehr aus?Ich war viele Jahre Feuerwehrjugend-führer und anschließend Ausbildersowie Feuerwehrkommandantstellver-treter und bin derzeit Feuerwehrkom-mandant sowie Abschnittsfeuerwehr-kommandant-Stellvertreter.
Welchem Beruf gehst du nach?Ich bin Abteilungsleiter für dasFinanz- undVersicherungswesen imNÖ Landesfeuerwehrkommando.
Wie oft bist du mit einer Bewerbsgruppebei Abschnitts-, Bezirks- und Landesleis-tungsbewerben angetreten?Mit meiner Bewerbsgruppe bin ichviele Male bei Abschnitts- und Landes-feuerwehrleistungsbewerben undmitder Feuerwehrjugend bei vielen Be-zirks- und Landesfeuerwehrjugendleis-tungsbewerben angetreten. Zusätzlichnahm ich mit mehreren Gruppen beiden Ausbildungsprüfungen TechnischerEinsatz und Brandeinsatz teil. Beiden Einzelbewerben bin ich auch nochbeim Funkleistungsbewerb (Bronze,Silber und Gold) und beim FLA in Golderfolgreich angetreten.
Bist du schon im Ausland angetreten?In der Bewerbsgruppe bin ich leider
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Brandaus: News FOTO-GALERIE44
Brandaus 2 · 2011
Zu einem Verkehrsunfall wurden die FeuerwehrenGöllersdorf, Viendorf und Sierndorf alarmiert. Auf derS3 hatte sich ein Pkw überschlagen. Der Lenker musstemittels hydraulischem Rettungsgerät befreit werden.
Unverletzt entstieg der Lenker dieses Pkw seinem Fahr-zeug nachdem er in den Seebsbach gestürzt war. DieFF Groß-Siegharts barg mit Hilfe eines Krans des schwerbeschädigte Auto.
Bei der Autobahnabfahrt Pöchlarn fuhr ein Lenker mit sei-nem Fahrzeug auf einen Lkw auf. Die Wucht ist war so groß,dass sich der Pkw unter den Anhänger schob. Der einge-klemmte Lenker musste von der FF Melk befreit werden.
Nach einen Überholmanöver zwischen Weins und Persen-beug kam der Lenker dieses Autos von der Straße ab undfuhr frontal gegen einen Baum. Die Feuerwehren Weins,Persenbeug, Gottsdorf und Ybbs bargen den Pkw.
Im letzten Moment konntendie Feuerwehren der BezirkeSt. Pölten und Scheibbs dasWohnhaus vor den Flammenretten. In Frankenfeld wardas Wirtschaftsgebäudeeines Bauernhofes in Brandgeraten.
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Glücklicherweise wurde bei diesem Brand eines Autobussesniemand verletzt. Die Feuerwehren Brand Laaben undInnermanzing konnten das Feuer auf den Motorraum zubegrenzen und löschen.
Ein Schwelbrand im Hackschnitzellager in einem Hotel riefdie Feuerwehren Friedersbach, Mitterreith, Eschabruck,Wolfsberg, Kleinschönau, Zwettl Stadt und Rastenfeld aufden Plan. Der Einsatz dauerte sechs Stunden.
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45Brandaus: News
Brandaus 2 · 2011
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Tödlich endete der Zusammenstoß eines Pkw mit einemZug bei Greinsfurth. Für die Lenkerin, die im Fahrzeug ein-geklemmt war, gab es keine Hilfe mehr. Zwei Kinder wurdenmit schweren Verletzungen in LK Amstetten eingeliefert.
Ein Strommasten zwischen Fischamend und Enzersdorf/Fischa wurde dem Lenker dieses Pkw zum Verhängnis. DieMitglieder der FF Fischamend befreiten den Verletzten ausseinem zerstörten Auto und übergaben ihn an die Rettung.
Bereits dichte Rauchwolken drangen aus einem Einfamilien-haus in Guntramsdorf beim Eintreffen der Feuerwehr.30 Minuten später war der Brand, der vermutlich vomSaunabereich ausgegangen war, unter Kontrolle.
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20 Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Pölten-Stadt rücktenzum Brand eines Müllhaufens aus. Mehrere Atemschutz-trupps und Wasserwerfern löschten.
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Zwei Pkw, darunter ein Polizeifahrzeug, waren bei Gneixen-dorf frontal zusammengestoßen. Glücklicherweise wurdekeiner der Verletzten im Fahrzeug eingeklemmt, sodass derFeuerwehr Krems lediglich die Bergung der Autos blieb.
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Einen Toten forderte dieser schwere Verkehrsunfall imBezirk St. Pölten. Obwohl die Freiwillige Feuerwehr Karl-stetten den Lenker mittels hydraulischem Rettungssatzrasch befreien konnte, kam für den Mann jede Hilfe zu spät.
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Ein Wohnungsbrand forderte die Feuerwehren St. Pölten-Stadt und St. Pölten Wagram. Die Atemschutztrupps konn-ten sich rasch zum Brandherd vorkämpfen und das Feuerlöschen. Die Wohnung wurde fast völlig zerstört.
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Brandaus 2 · 2011
Brandaus: DialogBrandaus: Dialog
1999 war es, als sie gemeinsammit ei-ner Freundin den Schritt zur Feuerwehrwagte. „Wir wurden mit offenen Armenaufgenommen“, erinnert sie sich.Michae-la setzte sich mit voller Kraft für die Feu-erwehr ein und lernte als erstes die dortherrschende Kameradschaft schätzen.2003 wurde sie Gehilfe des Verwalters
und absolvierte das FULAGold. Nur dreiJahre später war sie Leiter des Verwal-tungsdienstesundwurdeschließlichauchstellvertretender Leiter desVerwaltungs-dienstes im Abschnittsfeuerwehrkom-mandoTulln. Im gleichen Jahr errang siedas FLA Gold. Mehr als 30 absolvierteModule sprechen für den Einsatzwillen,den Eifer und das großes Interesse derfrisch gebackenen Frau Kommandant.
Tolle KameradschaftIm Brandaus-Gespräch erinnert sie
sich an ihren allerersten Einsatz: „ZweiTankwägen sind gegeneinander ge-kracht, es gab zwei Schwerverletzte. Einebrisante Sache.“ Tief ins Gedächtnis ein-gebrannt hat sich der Hochwasserein-satz in Grafenwörth im Jahr 2002. „Da istsomancher bis an seine Grenzen gegan-gen“, denkt sie an tagelange Plagereienin Nässe und Schlamm. Aber auch anden Zusammenhalt und die bedin-gungslose Kameradschaft unter den
Feuerwehrkameraden. „Das ist es, wasich so sehr schätze“, sagt sie.Ihre Ziele formuliert sie sehr vorsich-
tig. „Ich möchte im Sinne meines Vor-gängers Karl Sulzer weiterarbeiten. Wirhaben ein wunderschönes, bedarfsge-rechtes neues Feuerwehrhaus. Da istnichts zu tun. Allerdings werden wir inzwei oder drei Jahren andieAnschaffungeines neuen Fahrzeuges denken müs-sen“, plant sie weit in die Zukunft. Einwichtiges Anliegen ist ihr auch die Feu-erwehrjugend. „Wir haben zehnMitglie-der bei der FJ. Die Jugendförderung liegtmir besonders am Herzen“, betontMichaela Kohler, die allerdings auch dieErfahrungen der Älteren „nicht missenmöchte“.Sie ist ledig, kinderlos und alleinste-
hend. Einsam ist Michaela Kohler des-wegen aber nie und nimmer. In IhrerFreizeit engagiert sie sich auch in derBlasmusik. Dort schlägt sie die großeTrommel. Und Schifahren ist ihre großeLeidenschaft. BevorzugteGebiete hat sienicht. „Ich fahre überall dort, wo Schneeist“, unterstreicht sie ihre große Freudeam Schisport.Spekulationen um eine Frau als
Bezirksfeuerwehrkommandant, die ihrjetziger BFKT Josef Thallauer mit einemLächeln quittiert, wehrt die Frau Kom-mandant entschieden ab. „Nix da, ichbleibe in Dietersdorf und im Abschnitt,das reicht“.Werweiß.Manchmal kommtes ja anders, als man denkt…
Michaela Kohler ist neuer FF-Kommandant in DietersdorfBezirk Tulln:
Frau Kommandant schlägtauch die große Trommel
Frau Feuerwehrkommandant MichaelaKohler chauffiert mit Bravour auchLastwagen mit Anhänger
Michaela Kohler (29) ist neuer Feuerwehrkommandant in Dietersdorf. Bezirks-feuerwehrkommandant LFR Thallauer freut sich mit ihr und gratuliert herzlich
„Ich bin unglaublich stolz auf dieMichi“, artikuliert Bezirksfeuerwehr-kommandant Thallauer seine Gefühle.Michaela Kohler wurde Anfang Jännervon den Kameraden der FF Dieters-dorf (Abschnittskommando Tulln) zumFeuerwehrkommandanten gewählt.Die knapp 30jährige ist seit fast12 Jahren mit Leib und Seele Feuer-wehrfrau und freut sich über das ihrentgegen gebrachte Vertrauen.
Text und Fotos: Angelika Zedka
Geboren in der Steiermark lebt Michae-laKohler seit frühester Jugend inDieters-dorf, wo seit jeher ein sehr intensivesDorfleben gepflegt wird. Und einDorfle-ben ohne Freiwillige Feuerwehr ist un-denkbar. „Eigentlich habe ich michschonalsKind fürdieFeuerwehr interes-siert“, erzählt Michaela Kohler. Doch ei-neFeuerwehrjugendgruppe existierte zuihrerZeitnochnicht.AlsowarderBeitrittvorerst auf Eis gelegt.Nach Volksschule in Dietersdorf und
Gymnasium in Tulln startete Michaelamit dem Studium der Ernährungswis-senschaften,dassieschließlichzugunsteneines Jobs abbrach.Heute arbeitet sie alsLeistungssachbearbeiterin in der Pensi-onsversicherungsanstalt in St. Pölten.
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skirchner, den die Liebe in die Weinme-tropole am Anninger verschlagen hat.Gattin Elisabeth managt das Hotel zurPost und kümmert sich als geschäftsfüh-rende Gemeinderätin unter anderemauch um Sicherheitsbelange.Richard Feischl, Jahrgang 1959, be-
suchte die HTL, Fachrichtung Nachrich-tentechnik, in St. Pölten und war dannJahrzehnte lang einschlägig beschäftigt,bauteunteranderemdasTUS-Alarmsys-tem mit auf. Seit einigen Jahren arbeitetder erfahrene FF-Kommandant und Be-zirksfeuerwehrkommandantstellvertre-ter von Mödling selbständig als Sicher-heitsfachkraft, Krisenmanager und Trai-ner. In die internationale Katastrophen-hilfe – ein kompliziertesNetzwerk – ist erseit Jahren eingebunden und hat selbstbereits Dutzende Einsätze hinter sich.
Erdbeben in Friaul„Mein erster Auslandseinsatz war
beim Erdbeben in Friaul, da stellt es mirheute noch die Nackenhaare auf, wennichdrandenke“, gesteht er. Als 16jährigerbestand er bei diesem schlimmen Ereig-nis seineBewährungsprobe.Mittlerweilehat er seine Erfahrung, seinWissen undseine logistischenFähigkeitenoftmals inden Dienst der guten Sache gestellt undkennt die Internationalen Informations-
und Hilfeleistungssysteme, in die Öster-reich eingebunden ist, genau.„Im Katastrophenfall ist zu allererst
einmal das Innenministerium gefor-dert“, erklärt Feischl das Procedere imErnstfall. Das BMI koordiniert Öster-reichsBeiträge zur internationalenKata-strophenhilfe und zwar auf Ersuchen ei-nes Staates oder einer internationalenOrganisation entsprechend den Regelnund Verfahren der EU, NATO oder UN(Vereinte Nationen, Anm. d. Red.). DieAbwicklung erfolgt in Zusammenarbeitmit allen Ministerien, Bundesländernund Einsatzorganisationen unter Nut-zung nationaler Ressourcen des Kata-strophenschutzes.Wie rasch eine grenzüberschreitende
Hilfeleistung aufgestellt sein kann, seiam jüngsten Beispiel Bosnien erläutert:Am7. Dezember erreichte dasHilfeersu-chenausBosnienum22UhrdieBundes-warnzentrale, von der alle in BetrachtkommendenMinisterien, Bundesländerund Einsatzorganisationen informiertwurden. Genau diese Institutionen teil-ten ihre Unterstützungsmöglichkeitendem Innenministerium bzw. der Bun-deswarnzentrale mit, wo sie gebündeltan die Fachabteilung (Abteiling II/4) zurEntscheidungsvorbereitung weitergelei-tet wurden. In den frühen Morgenstun-
Er ist Trainer für Krisen- undKatastrophenmanagement, Gast-lehrer an der LandesfeuerwehrschuleTulln und an der Sicherheitsakade-mie in Traiskirchen, arbeitet anEU-Forschungsprojekten in SachenKatastrophen-Früherkennung mitund kooperiert eng mit der TU Grazund der ForschungseinrichtungJoanneum-Research. BR Ing. RichardFeischl kann man in Sachen Katastro-phenhilfsdienst nichts vormachen.Erst vor wenigen Wochen managteer den Transport von 32.000 Sand-säcken ins von schwerem Hochwas-ser heimgesuchte Bosnien.
Text: Angelika Zedka
Fotos: Angelika Zedka, Richard Feischl
„Mein Gebiet ist Europa, also alles, wasauf dem Landweg erreichbar ist“, um-reißt Feischl seinen Aktionsradius. Aus-landseinsätze bezeichnet er als „Cham-pions League“ für freiwilliges Personal.In Mariazell im Feuerwehrhaus aufge-wachsen, war ihm die Liebe zur Feuer-wehr sozusagen in die Wiege gelegt.„MeinVater ist seit 70 Jahrenbei der Feu-erwehr, mein Sohn Dominik und meineTochter Katrin sind auch Feuerwehrmit-glieder, erzählt der Wahl-Gumpold-
Sechs Mann der KHD NÖ Bereitschaft lieferten im Dezember 32.000 Sandsäcke nach Bosnien
Katastrophenmanager BR Richard Feischl über Hilfseinsätze im AuslandKHD:
KHD-Auslandseinsatz ist dieChampions League für Freiwillige
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Brandaus: Dialog48
den des 8. Dezember wurden sämtlicheHilfemöglichkeiten geprüft, mittagswurde nach interner Entscheidung einkoordiniertes Hilfeangebot abgeschicktundum16Uhrwaresangenommen.Ge-nau 12 Stunden nach Einlangen desHilfeersuchens, alsoam8.Dezemberum22 Uhr startete der Fahrzeugkonvoi mit32.000 Sandsäcken in Tulln.„Das Innenministeriumorganisiert al-
so die operative Abwicklung von Hilfs-einsätzen und bereitet die Durchfüh-rung vor“, kennt Feischl die vielfältigenVorbereitungsarbeiten. Da gilt es Fragendes Transportes und des Grenzübertrittszu klären, Maut- und Zollangelegenhei-ten abzuchecken, ständig Kontakt mitden Verantwortlichen im betroffenenLand zu halten, interessierte Medien zuinformierenunddenBericht andieBun-desregierung zu erstellen. Schließlichwickelt das BMI auch die Finanzierungderartiger Einsätze ab.Führung, Planung und Ausarbeitung
sind die Säulen effizienter Hilfestellung.„Da kommt zu allererst einmal die so ge-nannte 3-D-Phase – drunter/drüber/durcheinander“, scherzt Feischl. „DiesePhase dauert maximal eine Stunde lang,dann muss ich wissen, wie die Lage istund kann von der Reaktionsphase zurAktionsphase übergehen“.Die Katastrophenhilfsdienst (KHD)-
Bereitschaft in Niederösterreich ist nachdem so genannten Fünferprinzip aufge-baut.Was so viel heißt, dass imAnlassfalleineEinheitAufgabenbezogenundnachmodularem Prinzip zusammengestelltwird. Da gibt es das Führungselement
(Kommando, Verbindung, Stab und be-sondere Fachkenntnisse je nach Erfor-dernis), die Einsatzelemente (Kern derEinheit, bestehenaus gleich oderverschiedenarti-gen Elementen jenach Erforder-nis), das Unter-stützungsele-ment (ergänzen-de Ausstattungzum Verstärkeneines Einsatzele-mentes) und dasVersorgungsele-ment (Versor-gung, Unterbringung, Material-, Be-triebsmittel- und San-Versorgung). DasGanze in planbaren Einheiten vorberei-tet ist bereits Garant für einen sinnvollenund hilfreichen Einsatz vor Ort.
ZeitmanagementEinewichtige Rolle spielt auch ein ent-
sprechendes Zeitmanagement.Man kal-kuliert im Regelfall einenTag für dieVor-bereitung eines Auslandseinsatzes, ei-nenTag für den Anmarsch und drei Tageim Katastrophengebiet, Arbeiten imSchichtdienst. Danach folgen ein TagRückmarsch und ein Tag Erholung.Feischl: „Das ist zumutbar. Längere Ein-satzdauer ist laut unseren Erfahrungs-werten nicht mehr zumutbar.“ Ein we-sentlicher Beitrag zum Gelingen einesderartigen Einsatzes ist fachgerechtesCoaching und intensives Briefing derTeilnehmer vor der Abfahrt.
EinesbetontRichardFeischlmitNach-druck: „Du kannst einen solchen Aus-landseinsatz nur dann machen, wennDuweißt,mit wemdu fährst.“ Das blindeAufeinander-Verlassen-Können meint erdamit, das gegenseitige Vertrauen, dietotaleKameradschaft.Alldas sindGrund-voraussetzungen,umdiephysischenundpsychischen Belastungen zu bewältigen.Frauen seien dabei oft eine große Un-
terstützung, weil sie belastbarer sind, alsMänner, so Feischl. Im Auslandseinsatzsieht er sie dennoch nicht gerne an derFront, sondernlieber inderzweitenReihe.„DasindsiegrößereHilfe,alsganzvorne.“Der im Sternzeichen derWaage gebo-
rene Richard Feischl ist mit dem KHDvertrautwie kaumeinanderer. Er, den le-diglich Ungerechtigkeiten aus der Ruhebringen können, legte bei all seiner Ar-beit den „Führungskreis der Taktik“ an:Lage erkunden – Beurteilung – Erwägen–Durchführung–Kontrolle.EineMethode,mit der er bis zur Stunde erfolgreichwar.Er war insgesamt bei 32 nationalen
und internationalen Einsätzen dabei,machte 14 nationale und internationaleEinsatzübungen mit und ist gefragterTeamplayer, wenn es darum geht, über-regional oder im Ausland zu helfen.Wenn man Richard Feischl nach
Eindrücken fragt, dann fällt ihmspontanein Erlebnis beim Hochwassereinsatz inRumänien ein:„Eine ältere Frau kammitdem Pfarrer zu uns und bat darum, dassman sie mit der Zille zu ihrem durch dasHochwasser zusammen gefallene Hausbringen möge. In der Hand hielt sie einBlechhäferl halb gefüllt mit Futter fürihre Hühner.“DieHelfer brachten die Frau in der Zille
zu ihren Hühnern. Sie nahm auch dieEier ab.„Abends kam siewiedermit demPfarrer zu uns. Sie hatte eine rot-weiß-rote Fahne in der Hand, auf der ,DankeAustria’ stand, und brachte uns Eier“, er-zählt Feischl. „Nachdem uns der Pfarrerklar gemacht hatte, dass wir das Ge-schenk annehmen müssten, sonst wäredie Frau zutiefst gekränkt, haben wir Pa-latschinken gekocht“, erinnert sichFeischl an das Festmahl.Seine Devise: Auslandseinsatz jeder-
zeit, aber nur unter gewissen Vorausset-zungen. Die da lauten: präzise Vorberei-tung, möglichst nichts dem Zufall über-lassen und sorgsame Auswahl der Teil-nehmer. Denn: „Man muss immer mitunliebsamen Überraschungen rechnen,auf dieman sich nicht vorbereiten kann.Dafür braucht es dann Energie und Ru-he.“ Wie etwa beim jüngsten Einsatz inSarajewo,woderbosnischeZollundauchdie Spedition Schwierigkeiten gemachthaben. „Damussman dann kühlen KopfbewahrenundmitHilfe der in Jahren ge-wachsenen Netzwerke für Abhilfe sor-gen“, spricht Feischl aus Erfahrung undbekräftigt: „Es gibt immer eine Lösung!“Bevor es los ging, mussten erst Sandsäcke verladen werden
Information
Auszug aus erfolgreichen Auslands/Inlands-Einsätzender KHD NÖ Bereitschaft
MAI 2005 . . . . . . . . . . . . . . . 52 Mann 5 Tage Otelec RumänienJUNI 2005 . . . . . . . . . . . . . . . 9 Mann 3 Tage Sofia BulgarienJULI 2005 . . . . . . . . . . . . . . . 27 Mann 4 Tage Mittersill SalzburgAUGUST 2005 . . . . . . . . . . 141 Mann 7 Tage Paznauntal TirolJULI 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Mann 4 Tage Skopje MazedonienDEZEMBER 2010 . . . . . . . . . 6 Mann 3 Tage Sarajevo Bosnien Herzegowina
Brandaus 2 · 2011
BR Richard Feischl
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49Brandaus: Dialog
Brandaus 2 · 2011
NiederösterreichischesLandesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108
Tel.: 0 22 72 / 90 05-13 170Fax: 0 22 72 / 90 05-13 135post@noelfv.athttp://www.noelfv.at
Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170
KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650
Blutsch ArminLFKDTSTV . . . .0676/861 20 701
Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756
Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656
Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445
Kontakt www.brandaus.at
Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen,Mindestausrüstung,Atemschutz,Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177
Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659
Marx JuliaLeistungsbewerbe,FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173
Nittner AlexanderBrandaus . . . . . . .0676/861 13 206
Paul BrigitteBuchhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 436
Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673
Resperger FranzPressesprecher,Öffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/53 42 335
Ing. Brix AlbertVorbeugenderBrandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171
Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168
Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . 17 337
Hagn ManfredHaustechnik. . . 0676/861 16 757
Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663
Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166
Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172
Schönbäck JohannBuchhaltung,Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164
Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150
Ing. Steiner JosefNachrichtendienst,Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169
Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren, Vorb.Brandschutz, KHD. . . . . . . . . . . . . 13 212
Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170
Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466
Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/861 10 122
Hier beantwortet LFKDTJosef Buchta Ihre Fragenzum Feuerwehrwesen.E-Mail: office@brandaus.at
Dialog
Gemäß § 8 a (4) der Che-mikalien-Verbotsverord-nung 2003 (BGBl. II Nr.477/2003) dürfen Feuer-löschschäume, die Perfluo-roctansulfonate (PFOS)enthalten - das sind u.a.filmbildende Schaummit-teln vom Typ AFFF , wiesie bei vielen Feuerwehrenvorhanden sind - nur mehrbis 27. Juni 2011 verwen-det werden. Müssen wirnun alle vorhandenen der-artigen Schaummittelnvernichten und andere be-sorgen odergibt es für Feuerwehrenvielleicht "Fristverlänge-rungen"oder "Ausnahmen"(also z.B.: Verwendung fürden Einsatz erlaubt - nichtjedoch für Übungen o.ä)?Sollten nun derartigeSchaummittel nicht mehrverwendet werden dürfen,stellt sich für mich dieFrage, wo und wie dieseentsorgt werden müssen.Mit kameradschaftlichenGrüßen,
Robert MoserAFKDT Mödling-Industrie-zone
Antwort: Fact ist, dass keinePFOS bzw. PFOA-haltigeSchaummittel ab 27.06.2011eingesetzt werden dürfen.Die "alten" Schaummittel,z.B. 3M-LightWater müssenentsorgt werden!Es gibt für Feuerwehren kei-ne Fristverlängerungen oderAusnahmen. Der Einsatz istgenerell untersagt (Gesund-heitsgefahr und Umweltbe-lastung). Die PFOS bzw.PFOA-haltigen Schaummit-tel müssen bei speziellenEntsorgungsunternehmen(Saubermacher, Brandtner,EBS, etc.) entsorgt werden.Wichtig: Vom Lieferantendes Schaummittels ein Si-cherheitsdatenblatt und eineBestätigung, dass dasSchaummittel FFOS bzw.PFOA-frei unbedenklich ist,anfordern!
Auszug aus der Verordnung:(4) Abweichend vomVerbotdes Abs. 1 dürfen Feuer-löschschäume, die vor dem27. Dezember 2006 nach-weislich inVerkehr gesetztwurden, bis zum 27. Juni2011 verwendet werden.(6) Bis spätestens 30. Juni
2008 haben dieVerwenderfür die Erstellung eines In-ventars gemäß der Richtlinie76/769/EWG Anhang I Num-mer 52 Punkt 6a die von ih-nen angewandten unter Abs.3 Z 3 fallenden Prozesse zumelden und Angaben(kg/Jahr) zu den PFOS-Men-gen, die dabei eingesetzt undemittiert werden, schriftlichoder elektronisch dem Bun-desminister für Land- undForstwirtschaft, Umwelt undWasserwirtschaft zu über-mitteln. Der Bundesministerfür Land- und Forstwirt-schaft, Umwelt undWasser-wirtschaft hat die eingelang-ten Meldungen in einem In-ventar zusammenzufassenund bis spätestens 27. De-zember 2008 im Sinne derRichtlinie 76/769/EWG An-hang I Nummer 52 Punkt 6aan die Europäische Kommis-sion zu übermitteln.(7) Bis spätestens 30. Juni2008 haben dieVerwenderdie bei ihnen zulässig lagern-denMengen (kg) an PFOS-enthaltenden Feuerlösch-schäumen für die Erstellungeines Inventars gemäß derRichtlinie 76/769/EWG An-
hang I Nummer 52 Punkt 6bschriftlich oder elektronischdem Bundesminister fürLand und Forstwirtschaft,Umwelt undWasserwirt-schaft zu melden. Der Bun-desminister für Land- undForstwirtschaft, Umwelt undWasserwirtschaft hat die ein-gelangten Meldungen in ei-nem Inventar zusammenzu-fassen und bis spätestens 27.Dezember 2008 im Sinne derRichtlinie 76/769/EWG An-hang I Nummer 52 Punkt 6ban die Europäische Kommis-sion zu übermitteln.“
Entsorgung von SchaummittelFrage an den LFKDT
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Brandaus: Dialog50
Brandaus 2 · 2011
Bei der Feuerwehrjugend gewesen?„Naja, sie ist ja Anfang Jänner gemein-sammitmir indenAktivstandübernom-men worden“, vermeldet Patrick stolz.Und dass er den Eid auf die Feuerwehr-fahne stehend leisten konnte. Denn seitwenigenWochen darf er das beimUnfallschwer in Mitleidenschaft gezogene lin-ke Bein leicht belasten. „Gestern bin ichschon 60Meterweit gegangen, dannwardie Therapiestunde zu Ende“, sagt erstolz, gesteht aber, dass die Anstrengunggroß ist. „Da ist schon ein bissl Schweißgeflossen.“
Keine SchmerzmittelSchmerzen? „Hab’ ich nicht“, verneint
er bestimmt. Er hat sogar die Schmerz-mittel bereits abgesetzt. „Ich mache dasdosiert, werde demnächst aber auch dasMedikament gegen die Phantom-schmerzenweglassen“, sprichtunglaub-lich große Vernunft aus den Worten des15jährigen. „Ich verspüre ja keineSchmerzen im abgetrennten Bein, ichhabe nur manchmal ein leichtes Kitzelnam Fußrücken.“ Nach und nach will Pa-trick ganz ohne medikamentöse Unter-stützung auskommen.Sensationell, wie er seine Prothese im
Griff hat. Für Brandaus zeigt er, wie er siein Sekundenschnelle ablegen und wie-der anlegenkannunderklärt die kompli-zierten elektronischen Details seinerkünftigen Gehhilfe. Das linke Bein isteinstweilen noch bandagiert und mitdem Fixateur versehen. Der Oberschen-kel sieht aus wie ein Fleckerlteppich –das sinddie SpurenmehrererHauttrans-plantationen, die im Zuge der Muskel-übertragungausdemRückennotwendigwaren.
Diese macht Patrick kaum mehr zuschaffen. „Schau, ich bring den Armschon wieder ganz hinauf“, zeigt er, des-senTagmehr als ausgefüllt istmitThera-pien, Training, Unterricht, Lernen…Um6.45Uhr istTagwache.„Danngehe
ich frühstücken in den Frühstücksraum’,hatPatrickdenZimmerservice längstab-gestellt. „Ich bin beweglich, also frühstü-cke ich auch gemeinsam mit den ande-ren“, ist er streng zu sich selbst. Um 7.30Uhr ist Verbinden angesagt und danngeht’s bereits los mit den verschiedenenTrainingseinheiten. Nach demMittages-sen spielt ermit einemseiner Leidensge-nossen gerne eine halbe Stunde Tisch-tennis, ehe die nächstenTherapien dransind. Um 16 Uhr ist Schluss. Zeit fürSchularbeiten und Lernen. Einmal proWoche auch Zeit für Besucher.Papa Schneider unterbricht das Ge-
spräch: „Patrick, ich lad Euch jetzt alleauf einen Kaffee ein“, spricht er einMachtwort. Sohnemann ist nur zu ein-verstanden. Schwingt sich in den Roll-stuhl knickt mit einem Handgriff seinprothetischesKnie undkurvt allen voran– auch Tante und Onkel sind zu Besuchda – zum Lift, als ob er sich sein Lebenlang nicht anders fortbewegt hätte.Beim Kaffee erzählt er dann von ande-
ren Patienten. „Wir im vierten Stock sindja noch gut dran, aber wenn Du die Pa-tienten im zweiten Stock siehst, da wirstdu zufrieden“, erzählt er von jenen Lei-densgenossen, die nicht gehfähig sind,die mit Behinderungen zu kämpfen ha-ben, die ihnen bestenfalls ein bescheide-nes Leben imRollstuhl gestattenwerden.„Ich werde vielleicht noch im März
hier sein und dann hoffentlich schonmein Hauptquartier wieder bei meinen
Seit wenigen Wochen ist der Jugendfeuerwehrmann im AktivstandFortschritte:
Mit Patrick geht’s bergauf
Der erste Ausgang zu Hause
Schweiß treibendes „Training“
Eid auf die Fahne – stehend
„Mir geht’s gut, ich warte jetzt nurauf den Startschuss aus dem AKH,damit ich vom Fixateur befreit werde“,versprüht der 15jährige PatrickSchneider ungebrochen Optimismusund Lebensfreude. Wie berichtet ver-lor der HAK-Schüler bei einem tragi-schen Unfall im Oktober sein Bein.Mittlerweile hat er die ersten Schrit-te mit der Prothese hinter sich …
Text und Fotos: Angelika Zedka
Fotos: Hübl, zVg, Zedka
„Gestern und vorgestern hab ich Schul-arbeiten gehabt“, erzählt Patrick aus sei-nemAlltagsleben imRehabilitationszen-trum „Weißer Hof“ in Klosterneuburg.Drei Lehrkräfte – „die hab’ ich schon ausdem AKH mitgenommen“ – sorgen fürden schulischen Fortschritt von Patrick,der den ersten JahrgangderHAK inHornbesucht. „Diese Lehrkräfte halten Kon-takt mit meinen Lehrkräften in Horn,üben mit mir und beaufsichtigen auchdie Schularbeiten“, erklärt Patrick. Diesewerden dann an die Hak nach Horn ge-schickt und dort korrigiert und benotet.Rechnungswesen, Deutsch, Englisch
und Französisch hat er bereits erfolg-reichmit„sehr gut“ und„gut“ absolviert.GroßenAnteil an seinemschulischenEr-folg haben auch seine beidenMitschüle-rinnenMelanie – „die ist auchmit mir inder Feuerwehrjugend gewesen“ – undKarin. Die beiden jungen Damen verfol-gen besonders aufmerksam den Unter-richt, kopieren ihre Mitschriften undüberlassen diese dann Patrick am Wo-chenende, wenn er zu Hause in Göpfritzan derWild ist. So ist er praktisch nur ei-neWoche im Rückstand.
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Brandaus 12 · 2010
Brandaus: DialogBrandaus: Dialog
Notarztwagen war schon da, sie habenmich rausgeholt. Im Notarztwagen ha-ben sich mich dann gleich sediert undintubiert, ehe ich mit dem Hubschrau-ber ins AKHnachWien geflogenwurde“,weiß Patrick genau, wasmedizinischmitihm geschieht.
„Pass aufMama und Papa auf“ImOrt hatte dieser folgenschwere Un-
fall Entsetzen ausgelöst. Patricks Feuer-wehrjugendführer Ing. Christian Hüblwar Einsatzleiter an jenem verhängnis-vollen Sonntag: „Wir wussten von einemNotfall mit einer Maschine. Ich habe je-neKameraden informiert, vondenen ichwusste, dass sie auf diesem Gebiet be-reits Erfahrung haben.“ Rettung undNotarzt waren am Unfallort, als Hübleintraf.„Wir haben versucht, Schaulusti-ge vom Gelände fern zu halten und sindden Medizinern so weit es notwendigwar an die Hand gegangen. Als ich denVerletzten sah, erkannte ich ihngarnichtgleich. Erst auf den zweitenBlick sah ich,dass es Patrick war“, schildert Hübl. Andas, was er zu Patrick gesagt hatte, kanner sich nicht mehr erinnern.
Eines haben aber beide noch in Erin-nerung und erzählen es unabhängigvoneinander. Patrick: „Ich hab zumChristian gesagt, er soll auf die Mamaund auf den Papa aufpassen.“ ChristianHübl: „Patrick hatmir nachgerufen, dassichmichumseineElternkümmernsolle“.Für Patrickwar dieWelt dann vierTage
lang entrückt, er befand sich im Tief-schlaf. Im AKH operierteman insgesamtsieben Mal. Der Stumpf musste versorgtwerden, ein Stück Muskel aus dem Rü-cken wurde in das schwer verletzte linkeBein transplantiert.„Ich bin am Mittwoch wieder aufge-
wacht, aber es hat schon ein zwei Tagegedauert, bis ich wirklich ganz bei mirwar“, weiß Patrick nur mehr, dass er alserstes seine Eltern erblickte, die Tag undNacht am Krankenbett gewacht hatten.Patrick konnte sich auch sofort an dieGeschehnisse erinnern und wusste ge-nau, dass er ein Bein verloren hatte.Eigentlich ist er es, der seine Umge-
bung aufrichtet. Er versprüht so viel Op-timismus, bringt alle zum Lachen undhat unglaublich ehrgeizige Pläne: „Ichmöchte das Schuljahr nicht verlieren“,verlangte er nach wenigen Tagen nach
Bei Unfall verlor Patrick sein rechtes Bein, nicht aber seinen OptimismusSchicksalsschlag:
„Ihr werdet sehen, bald binich wieder auf den Beinen …“
Patrick ist trotz seiner Verletzungenguten Mutes
Patrick mit seinem Feuerwehrjugendführer ABI Christian Hübl
Lebensfreude, Zuversicht undHumor lassen das Krankenzimmerhell aussehen. Dabei hätte der15jährige Patrick Schneider allesRecht der Welt, mit seinem Schick-sal zu hadern, in Selbstmitleid zuschwelgen oder wenigstens ein bisslgrantig zu sein. „Das wird schon,eine kleine Operation noch und danngeht’s dahin“, kommentiert er seinemomentane Situation.
Text: Angelika Zedka
Fotos: Angelika Zedka, zVg
Patrick war am 3. Oktober zu Hause inGöpfritz an der Wild schwer verun-glückt. Er half seinem Vater Gerhard beiArbeiten auf einem Feld und rutschte sounglücklich unter eine Fräse, dass ihmein Bein abgetrennt und das zweiteschwer in Mitleidenschaft gezogen wur-de. „Ich hab gleich bemerkt, dass da wasschlimmespassiert ist“, erinnert sichPa-trick und hat auch keine Scheu, darüberzu sprechen. „Ich war voll bei Bewusst-sein, hab noch mitgekriegt, wie meineFeuerwehrkameraden gekommen sind,um mich zu bergen“, erzählt er. „Der
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51Brandaus: Dialog
Brandaus 2 · 2011
Eltern in Göpfritz haben“, plant Patrickoptimistisch voraus. Die Information,dass am 6. Mai die Florianifeier des Lan-desfeuerwehrverbandes im Zuge der Er-öffnung der Ausstellung „Vom Löschei-
mer zur Katastrophenhilfe, Feuerwehr –Tradition mit Zukunft“ im Stift Gerasstattfindenwird, kommentiert ermit dertrockenen Ankündigung: „Da bin ich da-bei!“
Und dann erzählt er noch von einemBrief: „Eine Dame hat die Geschichteüber mich im Brandaus gelesen. Siewünscht mir alles Gute. Das hat michwirklich sehr gefreut!“
hat einen siebenjährigenSohn.Derquir-ligeFlorian ist natürlichFeuerundFlam-me, dass seine Mama auch bei der Feu-erwehr ist und er daher auch oft dabeisein kann, wenn seineMutter Schreibar-beiten im Feuerwehrhaus zu erledigenhat. Die Bankangestellte konnte sich aufihre Funktion gut vorbereiten, sie hattedem vorherigenVerwalter bereits immerwieder bei der Arbeit geholfen. „Mankann das eine natürlicheNachfolge nen-nen“, sagt FKDT Schönbäck.Anders verlief es bei Gerda Bernhard
(34). Der Feuerwehrkommandantstell-vertreter hat seine Funktion relativ kurzvor derWahl aus persönlichen Gründenzurückgelegt, nachdem er sich fünfJahre lang mit voller Kraft für die Sacheengagiert hatte. Immerhin blieb beimUmbau des Feuerwehrhauses keineMauer dort, wo sie gewesenwar, wurdensämtliche Installationen erneuert usw.PlötzlichwardieseFunktionzubesetzen.GerdaBernhard, die durch ihre intensiveArbeit und ihren Feuereifer längst dieAchtungderKameradenerworbenhatte,wurde zur Wahl vorgeschlagen und be-kam auch prompt dasVertrauen.„Ich bin wie die Jungfrau zum Kind zu
dieser Funktion gekommen“, sagt sie
selbst scherzhaft, hat aber bereits eineLinie, die siegemeinsammit ihremKom-mandanten und dem gesamten Teamverfolgen wird. „Wir wollen die Jugend-arbeit fortsetzen und forcieren und alleAltergruppen gleich integrieren“, be-kräftigt sie die Tendenz zur Gleichbe-handlung. Und Kommandant Schön-bäck unterstützt diese Zielsetzung. „DerTrendgehtohnehin indieRichtung, dassman Frauenmehr undmehr auch in derFeuerwehr in die Managementpositio-nen holt“, sagt er undwill seine Kamera-dinnen als gleichberechtigte Partnersehen. „Sie sind vollwertige Mitgliederund können alles, was wir Männer auchkönnen“,möchte erweg vonder Einstel-lung, dass man die Frauen nur für dieHilfsdienste einsetzen könne.Gerda Bernhard ist der beste Beweis
dafür: Als Besitzerin des C-Führscheineshat sie nicht das geringste Problem, dasLFA-B zu lenken. Beide Damen – auchSabine Klingelhöfer sind Atemschutzträ-gerinnen und voller Ehrgeiz, auchweitereAusbildungsmodule zu absolvieren.Dritte im Bunde ist Kerstin Lampl, die
Landessiegerin 2010 im Wasserdienst-leistungsbewerb Meisterklasse Zillen-EinerFrauenalsFeuerwehrjugendführe-rin. Sie bekleidet diese Funktion bereitsseit zwei Jahren und wurde neuerlichernannt. Mit sechs Mitgliedern bei derFeuerwehrjugend – ein Drittel davonübrigens weiblich wird sie die intensiveJugendarbeit fortsetzen und gemeinsammit dem Kommando zum Wohl derRabensteiner Feuerwehr und damit derBevölkerung weiter arbeiten.
FKDT-Stellvertreterin, Leiterin des Verwaltungsdienstes und FJ-FührerinRabenstein:
Feuerwehrkommandant Schönbäck mit seiner „Damenmannschaft“ — linksVerwalter Sabine Klingelhöfer und am Steuer Stellvertreter Gerda Bernhard
Eine ziemlich einzigartige Situationherrscht nach den Neuwahlen in derFF Rabenstein: Feuerwehrkomman-dant Hansrudi Schönbäck wird vondrei Damen unterstützt. Fm GerdaBernhard (34) ist seine Stellver-treterin und Fm Sabine Klingelhöferist neue Leiterin des Verwaltungs-dienstes. Komplettiert wird das„Dreimäderlhaus“ durch Feuerwehr-jugendführerin Kerstin Lampl.
Text und Foto: Angelika Zedka
„Beide Damenwaren immer schon inte-ressiert und hatten auch bei Festveran-staltungen im Hintergrund immer mit-gearbeitet“, erzählt Schönbäck. Irgend-wann stellte sich dann die Frage, ob dieDamennichtFeuerwehrmitgliederwerdenwollten. Und dann war es so weit. Daswar vor drei Jahren. „Wenn wir diesenSchritt machen, dass mit allen Konse-quenzen“, waren sich die beidenDameneinig und witzeln: „Wir sind ja beideSpätberufene“. –„Quereinsteiger“, korri-giert FKDT Schönbäck milde lächelnd.Sabine Klingelhöger (36), seit kurzem
Leiterin desVerwaltungsdienstes, ist miteinem Feuerwehrmann verheiratet und
Ein „Dreimäderlhaus“ist die solide Kommandostütze
FF Rabenstein/Pielach
�53 Aktive, davon drei Frauen,sechs Feuerwehrjugendliche,13 Reservisten
�31 Einsätze im Jahr 2010davon neun Brandeinsätze
�Fahrzeuge: TLF, LFA-B, MTF,Versorgungsfahrzeug
Information
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Brandaus 2 · 2011
Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at
Brandaus: Wissen52 Brandaus: News52 Brandaus: Jugend
Das neue „Haus der NÖFeuerwehrjugend“ wurdeauf eine größere Personen-anzahl ausgelegt, sodassnun zumindest 40 Perso-nen gleichzeitig das Hausnutzen können — dadurchmüssen auch die Einrich-tungen „mitwachsen“.Eine dieser Einrichtungenist die Küche, welche dieMitglieder des Arbeits-kreises ÖA bei der letztenArbeitskreissitzung auf„Herz und Nieren“ getes-tet und für feuerwehrtaug-lich befunden haben.Hier eine Vorstellung.
Beginnen wir mit den Lager-möglichkeiten: es steht einca. drei Quadratmeter gro-ßer, fensterloser und dunklerVorratsraum zurVerfügung,wo nicht verderbliches Gutund Getränke gelagert wer-den können. Für verderbli-ches Gut stehen zwei Kühl-Gefrier-Kombinationen zurVerfügung, die 400 LiterKühlgut und 200 Liter Ge-friergut (-18°C) aufnehmenkönnen. Ein Flaschenkühl-schrank mit Glastüre für diesichtbare Lagerung von Ge-tränken steht darüber hinausauch zurVerfügung – genugPlatz um auch zwei Jugend-gruppen parallel zu versor-gen!Für die Zubereitung der
Speisen steht eine Schar mo-dernster Küchengeräte zurVerfügung: da wäre einmalder Doppelbackofen wo achtBackbleche gleichzeitig Platzfinden. Für die Zubereitungvon Pizza gibt es zusätzlichzwei separate Lavasteine mitHeizung, wobei hier beson-ders auf die sorgfältige Reini-gung zu achten ist. EineViel-zahl an Einstellungsmöglich-keiten erlaubt die Zuberei-tung unterschiedlichsterGerichte, egal ob gebacken,gebraten oder gegrillt.
Hier wird kochen zum KinderspielHaus der NÖ Feuerwehrjugend
Doppelbackofen mit Lavastein für herrliche Pizza
Natürlich kann auch aufdemHerd gekocht werden.Dazu stehen zwei Indukti-onskochflächen mit dreiKochfeldern zurVerfügung.Dank der Induktionstechno-logie ist das Kochgut imMe-
talltopf (wichtig da sonst dasInduktionsprinzip nichtfunktioniert) blitzschnellheiß, und das bei minima-lem Stromverbrauch und oh-ne „glühende“ Teile.Damit dasWiener Schnitzel
mit Pommes gelingt, wurdein die Küche ein Fritter mit3,5 Liter Fettinhalt eingebaut.
Foto
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Ein besonderes „Schman-kerl“ ist der Dampfbackofen:für die Dampfgarungkönnen Garraumfeuchteund -temperatur frei gewähltwerden, dazu stehen mehre-re fixe Programme zur
Verfügung. Da der Dampf-backofen an dasWassernetzund den Ablauf angeschlos-sen ist, kann er wirklichkinderleicht bedient werden.Reis, Teigwaren oder auchFrankfurter gelingen ebensowie auch das „Regenerieren“,also das Aufwärmen vonSpeisen im Handumdrehen.
Ein Klapprost zum Abtrop-fen oder auch zum Einhän-gen des Pommeskorbes istvorhanden. Sogar an die Rei-nigung wurde gedacht: einAblaufhahn zum Ablassendes Frittierfettes ist auchvorhanden.Auf das saftige Kotelett
wurde nicht vergessen: einTeppanYaki (eine Grillplattemit gehärteter Chromober-fläche) mit zwei Grillzonenist integriert – darauf gelin-gen auch Spiegeleier undSpeck für‘s Frühstück. Apro-pos: Eine Filterkaffeemaschi-ne, zweiWasserkocher undzwei Toaster helfen rasch einFrühstück für die hungrigeMeute zu zaubern.ZumWarmhalten der be-
reits zubereiteten Speisen isteinWarmhaltewagen für dreiEdelstahlwannen vorberei-tet, wo wie bei einem SB-Restaurant jeder sein Essenselbst entnehmen kann. Na-türlich gibt es dafür Tablettsund einen Besteckbutler, so-gar an zwei Tablettwagen fürdas schmutzige Geschirrwurde gedacht. Das Geschirrwird in einem eigenen Spül-becken mit Geschirrbrauseoder im Geschirrspüler ge-reinigt. Eine perfekte Küchejedenfalls, um eine hungrigeMeute von Jugendfeuermän-nern zu versorgen!Natürlich ist nicht jeder
mit der eingesetzten Technikvertraut. Bitte lest euch dieBedienungsanleitungen ge-nau durch, um Fehlbedie-nungen und kostspieligeReparaturen zu vermeiden.Diese werden im Jugendfüh-rerbüro gelagert und stehenzumDownload: www.feuer-wehrjugend-noe.at bereit.Übrigens: das ÖA-Team
hat in gemeinsamer Arbeitund mit viel Spaß Pizzenund ein wunderbares Hühn-chen-Curry mit Reis gezau-bert.
Auf der Teppan Yaki-Platte bruzzelt das Fleisch während dieSauce dank Induktionsherd ruck zuck fertig ist
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53Brandaus: NewsBrandaus: Jugend
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Zehn Mannschaften aus 11 Jugend-gruppen stellten sich dem Bewerb.
Der Bewerb begannmit dem erstenSpiel der Gruppe A. Die 20 Gruppen-spiele zu je siebenMinuten in denGruppen A und B wurden äußerst dis-zipliniert durchgeführt. Das Finalekonnte die FJ Pottenstein gegen die bis
dahin ungeschlagene FJ Hochstraß mit11:0 für sich entscheiden. Zu guterLetzt mussten auch die Jugendführerund Betreuer ihr fußballerisches Ge-schick zeigen. Alle teilnehmendenGruppen erhielten Urkunde und Pokalaus den Händen von BürgermeisterSchweiger, BR Wolf, HBIWanzenböck,BSB Jost, BSB Trobits und OLM Pertl.
Bezirks-
bewerbhallenfußball-
Ende Jänner fand in der Raimundhalle in
Pottenstein der vierte FJ-Hallenfußballbewerb
des Bezirkes Baden statt.
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Brandaus: AlbumBrandaus: Album
Aus den Händen von LBD Josef Buchta erhielt der Jubilardie zweithöchste Auszeichnung, die der NÖ Landesfeuer-wehrverband zu vergeben hat.
Amstetten
Geburtstagskind LBD-Stellvertreter Armin Blutschfeierte im „Familienkreis“ den FünfzigerÜber 150 geladene Gästegratulierten LBDSTVArmin Blutsch zu seinem50er. Bereits am 23. Jän-ner 1973 startete ArminBlutsch seine Karrierebei der Feuerwehrjugend,am 23. Jänner 1976 wurdeer in den Aktivstand über-stellt.
LBDSTV Armin Blutsch warbereits in seiner Jugendzeitals Feuerwehrjugendführertätig.Seit einigen Jahren ist erauch in seinen Funktionals Kommandant der FFAmstetten, als Bezirksfeuer-wehrkommandant und alsLandesfeuerwehrkomman-dantstellvertreter aktiv.Landesbranddirektor JosefBuchta, Bezirksfeuerwehr-
kommandantstv. BR RudolfKatzengruber, Feuerwehr-kommandantstv. HBI AndreasDattinger, Landesrat Mag.Johann Heuras, Landtagsab-geordnete Michaela Hinter-
holzer, Bürgermeister HerbertKatzengruber, die Landes-feuerwehrräte sowie zahlrei-che Funktionäre der Sicher-heitsorganisationen gratulie-ren LBDSTV Armin Blutsch
zu seinem runden Geburts-tag.Für seineVerdienste imFeuerwehrwesen überreich-te LBD Josef Buchta anLBDSTV Armin Blutsch dasgoldeneVerdienstkreuz desNÖ Landesfeuerwehrver-bandes, die zweithöchsteAuszeichnung des NÖLandesfeuerwehrverbandes.LBD Josef Buchta würdigtedie Leistungen seines Stell-vertreters und ließ es sichnicht nehmen, auch einige„Schwänke“ aus BlutschsFeuerwehrleben zum Bestenzu geben, was wohl einigeszur guten Stimmung beitrug,als man in der Feuerwehr-zentrale getreu dem Blutsch-Motto „ohne Mampf keinKampf“ den Abend gemüt-lich ausklingen ließ.
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Bezirk Neunkirchen
Erfolgreiche Prüfung
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FGloggnitz
Nach ausgiebigen Vorbe-reitungen konnten die Mit-glieder der Feuerwehrju-gend Gloggnitz die Prüfungzum Fertigkeitsabzeichen„Melder“ ablegen.
Dieses Abzeichen dient derSicherung und demNach-weis der Ausbildung in derFeuerwehrjugend im Nach-
richtendienst. Inkludiert indieser Ausbildung sind Funk-ordnung, Feuerwehrfunk,Warn- und Alarmsystem,Gerätekunde und Sprech-übungen am Funkgerät.Sichtlich stolz auf „ihre“Feuerwehrjugend sind derJugendführer ChristophBrandtner und Feuerwehr-kommandant Thomas Rauch.
FF Wilhelmsburg-Stadt
Neue Helme übergeben
Dank neuer Helme ist die FF Wilhelmsburg gut gerüstet
Christoph Brandtner, Manuel Hönigschnabel, Thomas Huber,Philipp Rösler, Daniel Holzer, Tobias Lyvanec, ThomasRauch und Marco Wiedner (v.l.n.r.)
Über 15 Jahre leistetendie alten Helme den Kame-raden der FF Wilhelms-burg-Stadt in zahlreichenEinsätzen gute Dienste.
Der technologische Fort-schritt macht jedoch auchvor der persönlichen Schutz-ausrüstung nicht halt undbereits imVorjahr zeichnetesich ab, dass die Helme dentechnischen Anforderungenund Normen nicht mehr ent-sprechen.
In einer langen Planungs-und Testphase, bei der dieVor- und Nachteile der di-versen Anbieter abgewogenwurden, kristallisierte sichder Helm der FirmaMSAAuer als Favorit heraus. Ins-gesamt wurden 51 Helmeangekauft um die Mitgliederim Ernstfall noch besser vorden entstehenden Gefahrenschützen zu können. AnfangFebruar übergaben Bgm.Herbert Choholka und GRThomas Fischer die Helme.
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Brandaus 2 · 2011
Kuratentreffen
Feuerwehrjugend und Feuerwehrseelsorge
Entsprechend ihremMotto „DASEIN undBEGLEITEN“ widmetendie im ÖBFV-Sachgebiet1.4 ökumenisch vernetztenFeuerwehrkuraten ihrdiesjähriges Treffen denFragen der jüngstenFeuerwehrmitglieder.
Im Frühjahr 2010 erfragtendie Feuerwehrjugendbetreu-er im BezirkWels-Land imRahmen einesWorkshopsdie Meinung der Mitgliederzur Jugendarbeit. Unter an-deren waren auch FragenzumThema Kirche, Teilnah-me an kirchlichenVeranstal-tungen, hl. Florian usw. ge-stellt. BezirksfeuerwehrkuratDr. JohannMittendorfer undHauptbrandinspektor Mi-chaelWagner präsentiertendie vielfältigen und in jederHinsicht interessanten Aus-sagen der Feuerwehrjugend-mitglieder. Fazit ist, dass dieJugendmitglieder bei den inder Feuerwehr üblichenkirchlichen Festen mit dabeisind, ihnen gemeinschaftli-ches Feiern gefällt, einigesallerdings auch nicht behagt.Fest verankert ist das Bild ih-res Schutzpatrons St. Florian.Der Jugendreferent des LFVSalzburg, HVI Manfred Eibl,gab den Kuraten umfangrei-
che Informationen zu denim ÖBFV-Sachgebiet 5.6 de-finierten Zielen der Feuer-wehrjugend, deren Mitglie-der- und Betreuerzahlenusw. DenVerantwortlichenist bewusst, dass die Lebens-phase zwischen Kindheit-und Erwachsenenalter einbesonders wichtiger bzw.prägender Lebensabschnittihrer Mitglieder und dem-entsprechend groß ihreVer-antwortung ist. Er analysier-te das möglicheVerhaltender Jugendlichen, möglicheEinflüsse, Ausbildung undandere Gegebenheiten inder Feuerwehr und den Zeit-faktor; weiters die Situationder Betreuer, deren umfang-reichen Aufgaben, Motivati-on im Spannungsfeld Eltern-Schule-Feuerwehr.
Chancen und RiskenProfessorin MMag. Dr. Regi-na Polak erläutert im über-aus interessanten Hauptre-ferat die Chancen undRisken der Lebenssituationjunger Menschen in Öster-reich heute und untermau-erte ihre Aussagen mit ver-gleichenden wissenschaftli-chen Studien.So den 1989 eingeleitetenglobalen Kampf um eineneueWeltordnung, damit
Unter dem Motto „DASEIN und BEGLEITEN“ stand das diesjährige Treffen der Feuerwehrkuraten im Bezirk Wels-Land
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allgemein verbunden dieAuswirkungen auf veränder-teWerthaltungen (z. B. Zu-nahme von Sicherheitsbe-dürfnis und Fremdenfeind-lichkeit, abstrakte Gottes-gläubigkeit und Institutio-nenskepsis).DieWertentwicklung beijungenMenschen nahmbreiten Raum ein – Orientie-rungskrise, Sorgen (Arbeits-losigkeit, Umweltzerstörung,Terrorismus und Krieg,Gewalt und Kriminalität,Armut, Missachtung derMenschenrechte), die ver-schiedenen Reaktionsmus-ter, Träume nach Liebe undGlück, Suche nach weltan-schaulichen und vor allemethischen Hoffnungshori-zonten, Frage nach Gerech-tigkeit, Junge Menschen aufder Suche nach neuenLebensformen.Im„religiösen Feld“ ist fest-zustellen, dass die Generati-on der 14-24jährigen so gutwie keine Beziehung zur Kir-che und traditionell-kirchli-chen Religiosität hat, derenUrsache vielschichtig ist.Trotzdem stellt sie die Fragenach Gott.Die Referentin stellt folgendeHerausforderungen in denRaum: Gott hängt in derLuft, Intergenerationale
Lerngemeinschaften, Kircheals Teil der Gesellschaft, Dia-konale Jugendarbeit, Religiö-se Bildung, Pluralität undDifferenz, Liebe und Gerech-tigkeit, Glauben lernen,Institutionenreform. ZumSchluss fragt sie die Kuraten:Wie können sie den neuenHerausforderungen dienen?
Impulse aus der PraxisIntensive Diskussionspha-sen und Berichte aus derPraxis bereicherten den Se-minarablauf. Auch das Hausder NÖ Feuerwehrjugendund den Beitrag der NÖ Ku-raten für eine Zimmerein-richtung wurde vorgestellt.Im Bereich der Feuerwehrju-gend gibt es viele gute Ansät-ze, die den pastoralen Ein-satz der Feuerwehrkuratensinnvoll erscheinen lassen.
Meditation und ReisesegenMit einer Meditation „Zün-de an Dein Feuer, Herr“ unddas gemeinsam gesungene„Florianlied“ sowie denReisesegen endete das allezwei Jahre stattfindendeKuratentreffen.Die NÖ Feuerwehrkuratenwaren unter der Führungvon LFKUR Pater StephanHolpfer mit 18 Kuratenvertreten.
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Die mittigen Märztage 1938 sindatypisch frühlingshaft mild und son-nig. Die sich befreit Fühlenden ju-beln dem einziehenden Führer zu, je-ne die von der Freiheit befreit wur-den ziehen sich in die innere Emigra-tion zurück, wandern aus, oder bege-hen Selbstmord. Für Österreich einkultureller und wissenschaftlicherAderlass, die solid gewachsene bür-gerliche Struktur wird zerbrochenund sich in dieser Form geistigerHochblüte nicht mehr formieren kön-nen. Selbst in den Feuerwehren bre-chen Gräben auf – konkret in meinerStammfeuerwehr Pöchlarn – wo derjüdische Kassier von zwei neuenVolksgenossen zur Abgabe seinerUniform aufgefordert wird, sich mitder Begründung, diese zu holen, zu-rückzieht und erhängt. Nicht mehr„seiner“ Feuerwehr als Funktionärangehören zu dürfen, war für ihnnicht akzeptabel, wohl auch ahnend,was in weiterer Folge auf die jüdi-schen Mitbürger zukommen wird.
Text: Günter Annerl
Fotos: wikimedia, www.anno.onb.ac.at
Der Einmarsch der deutschen Wehr-macht ist nicht so glorreich, wie er gernedargestellt wird. Die unterschiedlichen
Benzinqualitäten lassen an den Heer-straßen eine Spur liegen gebliebenerMi-litärfahrzeuge zurück, selbst die Fußlap-pen der Infanteristen werden nach ei-nem großen Zukauf an Militärsocken inÖsterreich – nunmehr Ostmark – ent-sorgt.Die Besetzung Österreichs wird von
den Großmächten Schulter zuckend zurKenntnis genommen, ein englischer Po-litiker der zweiten Garnitur meint lako-nisch :„…dieDeutschensind janur in ih-ren eigenenHinterhof gegangen.“ Selbstdie Garantieerklärungen des kahlköpfi-gen Duce Mussolini sind keinen Pfiffer-ling wert. Eine Erfahrung, die Österreichschon einmal machen musste: dass einBündnispartner Italien mehr Belastungdenn Hilfe ist.Ein Land protestiert heftig gegen den
EinmarschderDeutschen –Mexiko, des-sen charismatischer Präsident LazuaroCardenas sich schon gegen die Begehr-lichkeiten des großen Nachbarn USA zuwehrenwusste und sich auf die Seite un-seres kleinen Landes stellt. Darum ha-benwir inWiendenMexikoplatz – weni-ge wissen warum.Österreich ist für das Deutsche Reich
eine fette Gans mit goldenen Eiern, dergroße Goldvorrat wandert nach Berlin,derOrdens strotzendeHermannGöring,für den Vierjahresplan verantwortlich,
freut sichüber dieBeute, die gut fundier-te Industrie, einen soliden Handel,schöpferisches Potential an den Univer-sitätenundnichtzuletztübereinkleines,aber feines Bundesheer mit einem wohlausgebildetem Offizierscorps, das um-gehend in die Wehrmacht integriertwird.
Feuerwehr wird grünFür die Feuerwehren ändert sich auch
einiges. Das Rot der Fahrzeuge weichtdemTannengrün,dieFeuerwehrverbän-de werden aufgelöst, die endgültigeAdaptierung an das deutsche System er-folgt jedoch erst 1939. Bis Oktober 1938gibt es noch die Zeitung des niederöster-reichischen Landesfeuerwehrverban-des, die beiden letzten Ausgaben vor derEinstellung werden „Gaufeuerwehrver-band Nieder-Donau“ benannt.Begehrlich ist der Blick des Führers auf
das Sudetenland gerichtet, mehrheitlichschon seit Jahrhunderten deutschesSiedlungsgebiet und lange friktionsfreimit denTschechen im Zusammenleben.Erst nach dem ersten Weltkrieg kam esdurch unkluge und provokante Minori-tätenpolitik der tschechischen Regie-rung, als auch durch chauvinistisch-na-tionales Gehabe kleiner Teile der Sude-tenbewohner zuAuseinandersetzungen.Im Frühsommer bilden sich die ersten
organisierten Widerstandszellen. Der
1938—1945Blick durch die Zaunlücken …
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56 Brandaus: Album
Der 2.Weltkrieg und das Ent-stehen des „Eisernen Vorhangs“
Polsterer resigniert aus Gewissens-gründen
Eine österreichisch-deutsche Seilschaft besiegt 1938 die Eiger-Nordwand
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Brandaus: Album 57
zonen geteilt und nicht zur einen Hälfteden Russen und zur anderen den Alliier-ten zugeschlagen wird. Der US-Finanz-minister Henry Morgenthau plant fürdas Nachkriegsdeutschland eine totaleDemontage der Industrie, Flutung derBergwerke, Rückführung zu einemAgrarlandundnurmittlereSchulbildungfür die heranwachsende Jugend. Dass esnichtdazukommt, ist jenenPolitikernzudanken, die sehr wohl die hegemonialenBestrebungen der Sowjets erkennen undein geläutertes Nachkriegsdeutschlandals künftigen Bündnispartner sehen.Alliierte Konferenzen in Quebec, Cas-
ablanca, Teheran. Moskau und Jalta mü-hensichmit einerNachkriegsordnung inEuropa ab, mit wenig konstruktiven Er-folgen. In Teheran gerieten Stalin undChurchill beim Dinner in einen verita-blen Streit. Stalin forderte, dass nach derKapitulation Deutschlands 50.000 bis100.000 deutsche Offiziere sofort stand-rechtlich zu erschießen seien. Roosevelt,schon damals krankheitsbedingt nichtganz auf mentaler Höhe interpretiertedies als Scherz und meinte, um der Ge-rechtigkeit willen genüge auch die Exe-kution von 49.000 Offizieren. Nur Chur-chill widersprach heftig, aus politischenGründen Soldaten, die nur ihre Pflichterfüllten, hinzurichten.Die Basis für denspäteren „kalten Krieg“ war gelegt.Bemerkenswert, dass die rassischen
Augustiner-Chorherr Roman Scholz imStift Klosterneuburg, der FinanzbeamteKarl Lederer inWien und die HietzingerKaffeehausrunde um den RechtsanwaltDr. Jakob Kastelic.Vom 21. bis 24. Juli 1938 durchsteigen
die Österreicher Heinrich Harrer undFritz Kasparek und die Bayern AnderlHeckmair und Ludwig Vörg die Eiger-Nordwand und am 29. August werdendie Reichskleinodien desHeiligenRömi-schen Reiches Deutscher Nation von derSchatzkammer nach Nürnberg über-stellt, auch weil der Führer in seiner ok-kulten Weltsicht der Sage nachhängt,dass jener, der den Speer des Longinus(mit dem angeblich Christus am Kreuzdie Seite geöffnet wurde) besitzt, An-spruch auf die Herrschaft in Europa hat(ein – wie man weiß - evidenter Irrtum,denn seit 1946 ist er mit den anderenKleinodien wieder in unserer Schatz-kammer, ohne dass es sich Österreichterritorial oder herrschaftsmäßig ver-bessert hätte).Bei den Gesprächen auf dem Berghof
amObersalzberg bei Berchtesgaden undin Bad Godesberg wird die sudeten-deutschte Frage erörtert und im„Münchner Abkommen“ vom 29. Sep-tember 1938 bestätigen die Regierung-schefs von Großbritannien (Chamber-lain), Frankreich (Daladier), Italien(Mussolini) und Deutschland (Hitler),dass das Reich die Sudetenrandgebieteder Tschechoslowakei annektieren darf.Der britische Premier Sir Arthur NevilleChamberlain „wachelt“ bei der Ankunftin London beim Verlassen des Flugzeu-ges mit dem Papier und näselt eupho-risch„peace in our time“. Ein klassischerIrrtum.Ein gedanklicher Exkurs: Wäre die
Bündnispolitik exekutiert worden, stattin fruchtlosen und schwächelnden Ge-sprächenmit Hitler zu zerfleddern, wärees für dieWestmächte noch ein Leichtesgewesen die deutsche Wehrmacht, diegerade in der schwachen Phase ihrer Ex-pansion war, zu besiegen, aber Eigenin-teressen und Lethargie förderten dasVerhängnis.
Feuerwehren NiederdonauDer Gauführer der Feuerwehren Nie-
derdonau, Ernst Polsterer, kannvondemneuen Konzept der Feuerwehrorganisa-tion nicht überzeugt werden, er will undkann nicht an dieser „Erneuerung“ mit-arbeiten, gibt seinAmt ab. Interimistischwird Heinrich Eigenbauer aus Bad Tatz-mannsdorf „kommissarischer Bezirks-führer der Feuerwehrendes ReichsgauesNieder-Donau“ und wird am 8. Septem-ber 1939 durchRudolfHandlos ausAms-tetten ersetzt.Doch rundumtut sichaucheiniges. Im
März 1939 besetzt die deutsche Wehr-macht den Rest der Tschechoslowakei,
bei Schneetreibenrattern am 15.März die Fahrzeu-ge über die Karls-brücke auf denHradschin in Prag.Das ProtektoratBöhmen undMäh-ren entsteht, dieSlowakei wird eindeutschhöriger Va-sallenstaat. DieseErfahrung ermun-tert auch die West-mächte, dieGaran-tieerklärungen fürPolen, Rumänienund Griechenlandwerden geleistet.Hitler kündigt dendeutsch-engli-schen Flottenver-trag und dendeutsch-polni-schen Nichtan-griffspakt, fordertdie Rückgabe Dan-zigsundeineexter-ritoriale Autobahnund Eisenbahnli-nie nach Ostpreu-ßen. Die Saat vonVersailles beginntzu sprießen.Deutschland undItalien schließen das Militärbündnis„Stahlpakt“. In Polen kommt es zudeutschfeindlichen Ausschreitungenund Morden an der Minderheit. Danndas Unerwartete: Molotow, der neuesowjetische Außenminister und Ribben-trop, einst Sektvertreter, nun Außenmi-nister des Reiches, schließen den Nicht-angriffspakt beider Länder und in einemZusatzprotokoll werden die Interessens-gebiete in Osteuropa abgesteckt.Alle Zutaten für einen Krieg sind ver-
eint, die Ausweglosigkeit kann durch daszaghafte Bemühen von Friedengesprä-chen hinter den Kulissen – es gibt nochklarsichtige Köpfe, denen das Verhäng-nisvolle der Entwicklung schmerzhaftbewusst ist - nicht behobenwerden. Am1. September 1939 beginnt der zweiteWeltkrieg.
Entwicklung in EuropaDenKriegsverlauf hier wiederzugeben
würde den Rahmen sprengen. Darübergibt es fundierte wissenschaftliche Lite-ratur enmasse. Ich will nur den Blick aufein paar relevante Ereignisse lenken, diefür die Nachkriegsentwicklung in Euro-pa von Bedeutung sind:OttovonHabsburg, imExil indenUSA,
schafft es mit seinen Kontakten zumAu-ßenamt der Vereinigten Staaten, dassÖsterreich den Status eines besetztenLandes erhält, damit in vier Besatzungs-
Während des 2. Weltkriegs durften keine Mitteilungenerscheinen
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Brandaus: Album58
Brandaus 2 · 2011
VerfolgungenundLiquidierungen indenKonzentrationslagern – die Alliiertenwissen , wenn auch nicht in vollem Um-fang, davon - kein wirklich relevantesThema bei den Treffen ist.
Hardliner setzen sich durchEines ist klar: Der Krieg hätte schon im
Herbst 1944 beendet werden können,wenn der britische Feldmarschall Mont-gomery und der US General Patton sichgegen den Zögerer Eisenhower als Ober-befehlshaber durchsetzen hätten kön-nen. Ihr Plan war, dass die Briten dieNordflanke von Pattons Panzerarmee si-chern, der nach der Landung in der Nor-mandie (6. 6. 1944) und der BefreiungvonParis (24. 8. 1944)direkt indas indus-trielle Herz Deutschlands vorstoßenwollte. Ähnlich die Überlegung vonChurchill, der 1940 den schwachenChamberlain als Premier ablöste, sei-nem Volk nur „Blut, Schweiß und Trä-nen“ versprach und eine Landung imMittelmeer mit einem sichelartigenVor-stoßbis zurOstseebevorzugte,wohlwis-send, dass die vorrückende Rote ArmeenichtdieBefreiung in seinemSinnebrin-gen würde.So aber setzten sich die „hardliner“
durch, das „moral bombing“ der deut-schen und österreichischen Städte wur-de einem zügigen Vormarsch vorgezo-gen.EineKriegsschuld,dieaufSeitender
Alliierten zu verbu-chen ist. Man warja auch den Russenim Wort, die stetseine Entlastungforderten, um anihrer Front raum-greifend vorstoßenzu können.Die Feuerweh-
ren, personell aus-gedünnt, schaffenschier Unmögli-ches. Frauen undJugendliche stem-men sich gegen dieFeuerstürme nachden Bombardie-rungen. Interes-sant ist, dass dieProduktion vonFeuerwehrfahr-zeugenauch indenletzten beidenKriegsjahren nichtgedrosselt wurdeund schon vorKriegsbeginn dietechnische Aufrüs-tung der Feuer-schutzpolizei mitschweren Fahrzeu-gen hohe Prioritäthatte.
Deutschland kapituliertAm 27. April 1945 konstituiert sich in
Österreich die provisorische Staatsregie-rung unter Karl Renner. Am 30. April be-geht Hitler in seinem Bunker Selbst-mord, inWien startet das Burgtheater inseinem Ausweichquartier im Ronachermit Grillparzers „Sappho“ den Spielbe-trieb. In Österreich etablieren sich dievier Besatzungsmächte, Niederöster-reich,das linksufrigeOberösterreichunddas Burgenland werden von den Sowjet-truppen besetzt, Salzburg und Ober-österreich ab dem rechten Donauuferfallen den Amerikanern zu. Tirol undVorarlberg werden den Franzosen zuge-schlagen, Kärnten, Osttirol und die Stei-ermark werden britisch.Wien wird auchunter den Alliierten aufgeteilt, nur imersten Bezirk wechseln sich die Besat-zungstruppen im Monatsturnus ab.
Semmering und Ennsfluss werden diemagischen Grenzen zwischen dem„frei-en“ Österreich und jenem, das von derRoten Armee „befreit“ wurde.Am 8. Mai 1945 kapituliert Deutsch-
land bedingungslos. Die Städte sindweitgehend zerstört, die Infrastrukturenauf ein absolutesMinimum reduziert. Inden Wirren werden die noch verbliebe-nen Ausrüstungen der Feuerwehren ver-schleppt, geplündert, zerstört.In Potsdam treffen sich am 17. Juli
1945 die Sieger. Statt des verstorbenenRoosevelt ist derneueUS-PräsidentHarryS. Truman in der Runde, der das Abkom-men von Jalta bezüglich der Behandlungder osteuropäischen Staaten in Fragestellt, klare Richtlinien für den AlliiertenKontrollrat fordert.Churchill stemmtsichgegen die Forderungen Stalins nachVer-treibung der Deutschen aus den Ostge-bieten und die maßlosen Gebietsforde-rungen und meint, dass „… es für Polennicht gut sei, soviel deutsches Gebiet zuübernehmen.“ Stalin hat jedoch in den,vonderRotenArmeeerobertenGebietenbereits„tabula rasa“ geschaffen.Churchillverliert die Unterhauswahl in England.Statt ihm wird Clemens Attlee Premier.EinMannmit wenig Charisma und nochweniger Standfestigkeit, der mit seinemlinksorientiertenAußenministerBevinunddemebenfallsgeschmeidigenUS-Außen-minister Byrnes demgerissenenGeorgierStalin und seinem konsequenten Außen-ministerMolotow keinWiderpart ist.Truman ist mit dem noch laufenden
Krieg gegen Japan beschäftigt, gilt esdoch die Atombomben einzusetzen, umauch in Fernost ein Ende zu finden. DieNemesis vonPotsdamnimmt ihrenLauf,getanes Unrecht wird durch neuesUnrecht fortgeführt und die nächstenJahrzehnte beeinflussen.EinzigChurchill denktmit seiner„ope-
ration unthinkable“ das Undenkbare. Erwill mit den wieder bewaffneten undaufgepäppelten deutschen Kriegsgefan-genen und einigen amerikanischen undbritischen Divisionen gegen Russlandziehen. Doch dieser Gedanke ist denanderen zu rigide – noch erhofft manrussische Unterstützung in Fernost –und der politisch impotente Altpremierstellt resigniert fest, dass „sich ein eiser-ner Vorhang über Europa gesenkt hat.“
Viele Feuerwehren erhielten ausamerikanischen Armeebeständen ...
... die dringend benötigten „unver-wüstlichen“ Einsatzfahrzeuge
Kaum Frieden, erlebten die Mitteilungen einen Neustart
BA 2_11 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 17.02.2011 14:02 Uhr Seite 58
59Brandaus: Album
Brandaus 2 · 2011
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Brandaus 9 · 2010Brandaus 3 · 2010
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USB-Stick: Wissens-Träger
Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seinerUmsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.
Text und Foto: Wolfgang Fink
Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungenaufgebautwird.Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scherLeitfaden fürdenAusbilder. Esent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheundmöglichst unfallfreie Durchführung
unserer Einsätze erforderlich ist.
Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.
Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindetman auf derHomepage desÖster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reichAusbildung“→ Infobox„weitere In-
Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick
formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154,E-Mail: gerda.wagner@noel.gv.at)um€10,00 / Stk. erhältlich.
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Brandaus 7/8 · 2007
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Topstory:Neue Mindest-
ausrüstungsverordnung, 5
Wirbel um FitnesstestWirbel um FitnesstestKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft DetailerfolgKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft Detailerfolg
Die Zeitschrift derNiederösterreichischen
Feuerwehren
10 · 2010BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen
Feuerwehren
10 · 2010
Porträt:Gerhard Hutter
Obmann d. NÖGKK, 20
Wird der Antrag vom NÖ Landesfeuerwehrverbandgestellt sind dazu Stellungnahmen der Gemeindeund der örtlichen Feuerwehr(en) einzuholen
§ 4(entfällt)
§ 5Mannschaftsstand
) Die gesamte aktive Mannschaft der FreiwilligenFeuerwehren der Gemeinde hat mindestens zubetragen:
Klasse 1 20 MannKlasse 2 40 MannKlasse 3 60 MannKlasse 4 70 Mann
ab Klasse 5 90 Mann
) Bestehen in einer Gemeinde mehrere FreiwilligeFeuerwehren so hat die aktive Mannschaft jedereinzelnen Feuerwehr mindestens 10 Mann zubetragen
Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder
1 Kleinrüstfahrzeug
1 Kommandofahrzeug oder
1 Versorgungsfahrzeug
Klasse 5
1 Kleinlöschfahrzeug oder
1 Löschfahrzeug oder
1 Kleinlöschfahrzeug Wasser oder
1 Mannschaftstransportfahrzeug mit
Tragkraftspritzenanhänger
1 7 Tanklöschfahrzeuge mit zusammen mindestens
4 000 l bis höchstens 10 000 l Fassungsvermögen
1 Rüstlöschfahrzeug mit Anrechnung auf das
Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder
1 Kleinrüstfahrzeug
1 Mannschaftstransportfahrzeug oder
1 Versorgungsfahrzeug
1 Kommandofahrzeug
Klasse 6
Für Gemeinden mit über 4 000 Häuser ist die
Mindestausrüstung von der NÖ Landesregierung so
festzulegen dass die Aufgaben der örtlichen Feuer
§ 1
Einteilung der NÖ Gemeinden in Klassen
Zur Besorgung der den NÖ Gemeinden im § 37 Abs
NÖ FG übertragenen Aufgaben wird eine technische
destausrüstung und ein Mindestmannschaftsstand d
Freiwilligen Feuerwehren festgelegt der sich an d
Anzahl der Häuser im Gemeindegebiet orientiert Daz
werden die Gemeinden (laut österreichischem Amtskale
der herausgegeben vom Verlag der Österreichische
Staatsdruckerei) in folgende Klassen eingeteilt:
Klasse 1
bis 300 Häuser
Klasse 2
von 301 bis 800 Häuser
Klasse 3
von 801 bis 1 500 Häuser
Klasse 4
von 1 501 bis 2 500 Häuser
Klasse 5
von 2 501 bis 4 000 Häuser
Klasse 6
NÖ FEUERWEHR-MINDEST-
AUSRÜSTUNGSVERORDNUNG 1997
4400/4 0 Stammverordnung 167/96 1996 12 19
Blatt 1 3
4400/4 1 1 Novelle 67/06 2006 07 31
Blatt 1 3
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Topstory:Feuerwehr-Aus-rüstungsverordnung, 11
Fünf Jahreharte ArbeitFünf Jahreharte ArbeitBlick zurück auf eine FunktionsperiodeBlick zurück auf eine Funktionsperiode
Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011
BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011
Porträt:HelmutStamberg, 20
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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011
BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011
Porträt:DI ChristianLabut, 14
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Brandaus 1 · 2011
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