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1Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Vorlesung Gesamtbanksteuerung
Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
Dr. Klaus Lukas
Dr. Karsten Geiersbach
Mindesteigen-kapital-
anforderungen
Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
Marktdisziplin
Basel III
2Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
Gliederung
• Finanzmarktkrise
• Warum Bankenaufsicht?
• Basel II/2.5/III
• Brüssel (CRD II, III, IV…, CRR)
• KWG, insbes. § 25a, und die MaRisk
• Corporate Governance
Ziele / Erwartungenan die heutige
Veranstaltung?
3Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Finanzmarktkrise
Datenquelle: Reuters
Differenz-Spread (EURIBOR3M - EUREPO3M)Zeitraum 02.01.2007 - 21.03.2012)
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
02.01.2007
14.02.2007
29.03.2007
16.05.2007
28.06.2007
10.08.2007
24.09.2007
06.11.2007
19.12.2007
05.02.2008
19.03.2008
06.05.2008
18.06.2008
31.07.2008
12.09.2008
27.10.2008
09.12.2008
26.01.2009
10.03.2009
24.04.2009
09.06.2009
22.07.2009
03.09.2009
16.10.2009
30.11.2009
14.01.2010
26.02.2010
14.04.2010
27.05.2010
09.07.2010
23.08.2010
05.10.2010
17.11.2010
30.12.2010
11.02.2011
28.03.2011
12.05.2011
24.06.2011
08.08.2011
20.09.2011
02.11.2011
15.12.2011
30.01.2012
13.03.2012
- Subprime-Krise (USA),- Northern Rock (UK),- IKB (D),- LB Sachsen (D),- Liquiditätssorgen 12/2007,- ...
Bear Stearns (USA)
Lehmann Brothers (USA)
EURO(PA): Griechenland, ...
4Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Warum Bankenaufsicht?
Quelle: Geiersbach (2011), S. 146
5Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Europäische Bankenaufsicht
Quelle: Dt. Bundesbank, Monatsbericht 4/2012, S. 31.
6Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Warum Bankenaufsicht?
Quelle: Geiersbach (2011), S. 124
7Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Warum Bankenaufsicht?
Quelle: Geiersbach (2011), S. 133
8Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Warum Bankenaufsicht?
Quelle: Geiersbach (2011), S. 166
9Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS)
• Gegründet im Jahr 1974 von den Zentralbanken der G10-Staaten
• ... ist ein Ausschuss der Zentralbanken und Bankenaufsichtsbehördender wichtigsten (27) Industrieländer (USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien etc.)
• ... ist zuständig für Grundsatzfragen der Bankenaufsicht (inklusive Fragen der Finanzmarktstabilität)
• ... tagt bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel
Grundlagen
10Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Basel III
Mindesteigenkapital-anforderungen
Genauere Quantifizierung des Kreditrisikos und anderer Risiken
Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
Individualisierung der Bankenaufsicht
Marktdisziplin
Erweiterung der Offenlegungspflichten
Basel III
Quantität Qualität Transparenz
11Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
1. Säule:Mindesteigenkapitalanforderungen
2. Säule:Aufsichtliches
Überprüfungsverfahren
3. Säule:Marktdisziplin
Kreditrisiko Marktrisiko (unverändert) Operationelles Risiko
StandardansatzBasis: externe Ratings
IRB-AnsatzBasis: interne Ratings
Definition
Gefahr von unmittelbaren oder
mittelbaren Verlusten, die infolge
der Unangemessenheit oder des
Versagens von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder von
externen Ereignissen eintreten.Struktur von Basel II
Basel III
12Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Aufsichtsrechtliche Grundlagen
Quelle: AK „Risiko- und Kapitalmanagement in Kreditinstituten“, ZIR 2/11, S. 55 - 62
13Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Basel III
Mindesteigenkapital-anforderungen
Genauere Quantifizie-rung des Kreditrisikos und anderer Risiken
Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
Individualisierung der Bankenaufsicht
Marktdisziplin
Erweiterung der Offenlegungspflichten
Basel II
Quantität Qualität TransparenzQuelle, wenn nicht anders angegeben: BaFin, Stand 10/2006
14Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Von Basel II nach Basel III
EU-Kommission: Vorschlag für eine Richtlinie und eine Verordnung vom 20.07.2011
Verordnung („single rule book“) CRR I: Eigenkapital, Liquidität, Leverage Ratio, Offenlegung, Großkreditvorschriften, …
Reduzierung nationaler Wahlrechte/Unmittelbar rechtsbindend
Richtlinie CRD IV: Unternehmensführung (Corporate Governance), Kapitalpuffer, bankaufsichtliche Überprüfungsprozess, …
Umsetzung in nationales Recht
Ziele von Basel III:
Verbesserung der globalen Eigenkapitalregelung (Verbesserung derQualität und Zusammensetzung des EK, Einführung einer Höchstver-schuldungsquote (Leverage Ration), Verringerung der Prozyklizität, …
Einführung eines globalen Liquiditätsstandards (LCR, NSFR)
Quelle: www.bis.org/publ/bcbs189_de.pdf, www.bis.org/publ/bcbs188_de.pdf
15Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Von Basel II nach Basel III: Säule 1
Quelle: Dt. Bundesbank, Basel III – Leitfaden zu den neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln für Banken, 2011, S. 19.
16Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Von Basel II nach Basel III: Säule 1
Quelle: BMF (http://www.bundesfinanzministerium.de/DE/Wirtschaft__und__Verwaltung/Geld__und__Kredit/Kapitalmarktpolitik/20100917-Basel3.html
Änderung der Eigenkapitalregeln
Anm.: „zusätzliches“Kernkapital
„Gone-Concern“-Kapital
„Going-Concern“-Kapital
17Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Basel III
Mindesteigenkapital-anforderungen
Genauere Quantifizie-rung des Kreditrisikos und anderer Risiken
Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
Individualisierung der Bankenaufsicht
Marktdisziplin
Erweiterung der Offenlegungspflichten
Basel III
Quantität Qualität Transparenz
18Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Brüssel (CRD): Der Grundsatz der doppelten Proportionalität
Internal Capital AdequacyAssessment Process (ICAAP)Verfahren zur– Identifizierung,– Messung,– Steuerung und– Reporting
von Risiken imKreditinstitut
Internal Capital AdequacyAssessment Process (ICAAP)Verfahren zur– Identifizierung,– Messung,– Steuerung und– Reporting
von Risiken imKreditinstitut
1. Der bankinterne Prozess (ICAAP) muss zur Größe, Risikostruktur und zum Geschäfts-volumen des Instituts proportional sein.
2. Die Häufigkeit und Intensität der Prüfung des ICAAP durch den Aufseher (SREP) muss zu
dessen Ausgestaltung proportional sein.
Super-visoryReview and Eva-luationProcess(SREP)
Institutgetrieben Aufsichtgetrieben
Quelle: DSGV
19Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Brüssel (CRD)
ICAAP (= Institut) Art. 22, 123 Bankenrichtlinie
SREP(= Aufseher) Art.124, 136 Bankenrichtlinie
Proportionalität (Art. 22 und 123)
Bewertung aller materiellen Risiken (Art. 123)
Definition des internen Kapitals (Art. 123)
Kapital im Verhältnis zu den Risiken (Art. 123)
Strategien und Prozesse (Art. 123, 22)
Angemessene interne Kontrollmechanismen (Art. 22)
Regelmäßige interne Überprüfung (Art. 123)
Automatisiertes Risikoeinschätzungs-System (RAS)
Proportionalität, Art. 124
Beurteilung der Risiken
Beurteilung der Angemessenheit der Vorkehrungen, Strategien, Prozesse
und Mechanismen
Aufsichtliche Bewertung der Kapitalanforderungen (quantitativ
und qualitativ)
Gesamtbeurteilung Schlussfolgerungen
Maßnahmen
fortlaufender Dialog
zwischen Bank und Aufseher
(Proportiona-lität)
Quelle: Dt. Bundesbank.
20Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012 Quelle:DSGV
Aufsichtsrechtliche Grundlagen
21Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Aufsicht§ 25a Besondere organisatorische Pflichten von Instituten
Ein Institut muss über eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation verfügen, die die Einhaltung der vom Institut zu beachtenden gesetzlichen Bestimmungen und der betriebswirtschaftlichen Notwendig-keiten gewährleistet. Die in § 1 Abs. 2 Satz 1 bezeichneten Personen sind für die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation des Instituts verantwortlich. Eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation muss insbesondere ein angemessenes und wirksames Risikomanagement umfassen, auf dessen Basis ein Institut die Risikotragfähigkeit laufend sicherzustellen hat; das Risikomanagement
1. beinhaltet die Festlegung von Strategien, Verfahren zur Ermittlung und Sicherstellung der Risikotrag-fähigkeit sowie die Einrichtung interner Kontrollverfahren mit einem internen Kontrollsystem und einer internen Revision, wobei das interne Kontrollsystem insbesondere
• aufbau- und ablauforganisatorische Regelungen mit klarer Abgrenzung der Verantwortungs-bereiche und
• Prozesse zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der Risiken entsprechend den in Anhang V der Bankenrichtlinie niedergelegten Kriterien umfasst;
2. setzt eine angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung des Instituts voraus und
3. schließt die Festlegung eines angemessenen Notfallkonzepts, insbesondere für IT-Systeme, ein.
Die Ausgestaltung des Risikomanagements hängt von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftstätigkeit ab. Seine Angemessenheit und Wirksamkeit ist vom Institut regelmäßig zu über-prüfen. Eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation umfasst darüber hinaus …
22Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
MaRisk – Ziel und Struktur
Rundschreiben 11/2010 (BA) vom 15.12.2010:1)
- Flexibler und praxisnaher Rahmen zur Ausgestaltung des Risikomanagements- Strategien (u.a. Strategieprozess, Ursachenanalyse mit dem Aufsichtsorgan), gemeinsame Ertrags- und Risikosteuerung, inverse Stresstests, …
- Geben des Weiteren einen qualitativen Rahmen für die Umsetzung der Art. 22 und 123 der Bankenrichtlinie vor. Danach sind von den Instituten:
- angemessene Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse („robust governancearrangements“ sowie
- Strategien und Prozesse einzurichten,
die gewährleisten, dass genügend internes Kapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden ist (ICAAP).
- Die Qualität dieser Prozesse ist von der Bankenaufsicht gem. Art. 124 Bankenrichtlinie im Rahmen des bankaufsichtlichen Überwachungsprozesses regelmäßig zu beurteilen (SREP).
Qualitative Bankenaufsicht:
- Prinzip der doppelten Proportionalität (Größe, Komplexität und Risikogehalt)
- Öffnungsklauseln, Fachgremium
- Aber: Höhere Anforderungen an Mitarbeiter als bei der regelbasierten Aufsicht sowie
Gefahr der Falsch- und Überinterpretation1) Auszug aus dem RS 11/2010 (BA) vom 15.12.2010, Tz. 1 f.
MaRisk-Novelle 2012 vom 26.04.2012
23Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
MaRisk – Ziel und Struktur
Monatsbericht 12/2007, S. 63
Grundsatz der Proportionalität
24Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
MaRisk – Ziel und Struktur
Struktur der MaRisk vom 15.12.10 (RS 11/2010 (BA))
AT 1 Vorbemerkung
AT 2 Anwendungsbereich
AT 2.1 Anwenderkreis
AT 2.2 Risiken
AT 2.3 Geschäfte
AT 3 Gesamtverantwortung der Geschäftsleitung
AT 4 Allgemeine Anforderungen an das Risikomanagement
AT 4.1 Risikotragfähigkeit
AT 4.2 Strategien
AT 4.3 Internes Kontrollsystem
AT 4.3.1 Aufbau- und Ablauforganisation
AT 4.3.2 Risikosteuerungs- und –controllingprozesse
AT 4.3.3 Stresstests
AT 4.4 Interne Revision
AT 4.5 Risikomanagement auf Gruppenebene
AT 5 Organisationsrichtlinien
AT 6 Dokumentation
AT 7 Ressourcen
AT 7.1 Personal
AT 7.2 Technisch-organisatorische Ausstattung
AT 8 Aktivitäten in neuen Produkten oder auf neuen Märkten
AT 9 Outsourcing
25Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
MaRisk – Ziel und Struktur
Struktur der MaRisk vom 15.12.10 (RS 11/2010 (BA))
BT 1 Besondere Anforderungen an das interne Kontrollsystem
BTR Anforderungen an die Risikosteuerungs- und –controllingverfahren
BTR 1 Adressenausfallrisiken
BTR 2 Marktpreisrisiken
BTR 2.1 Allgemeine Anforderungen
….
BTR 3 Liquiditätsrisiken
BTR 3.1 Allgemeine Anforderungen
BTR 3.2 Zusätzliche Anforderungen …
BTR 4 Operationelle Risiken
BTO Anforderungen an die Aufbau- und Ablauforga-nisation
BTO 1 Kreditgeschäft
BTO 1.1 Funktionstrennung und Votierung
….
BTO 1.4 Risikoklassifizierungsverfahren
BTO 2 Handelsgeschäfte
BTO 2.1 Funktionstrennung
BTO 2.2 Anforderungen an die Prozesse im Handelsgeschäft
BT 2 Besondere Anforderungen an die Ausgestaltung der Internen Revision
26Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
MaRisk – ICAAP – ökonomisches Kapital
Monatsbericht 12/2007, S. 63
27Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Basel III
Mindesteigenkapital-anforderungen
Genauere Quantifizie-rung des Kreditrisikos und anderer Risiken
Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
Individualisierung der Bankenaufsicht
Marktdisziplin
Erweiterung der Offenlegungspflichten
Basel II
Quantität Qualität Transparenz
28Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Transparenz
§ 26a KWG
Offenlegung durch die Institute
(1) 1 Ein Institut muss regelmäßig qualitative und quantitative Informationen über sein Eigenkapital, die eingegangenen Risiken und seine Risikomanagementverfahren, einschließlich der nach § 10 Abs. 1 Satz 2 verwandten internen Modelle, der Kreditrisikominderungstechniken und der Verbriefungstransaktionen veröffentlichen und über förmliche Verfahren und Regelungen zur Erfüllung dieser Offenlegungspflichten verfügen. 2 Die Regelungen müssen auch die regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit und Zweckmäßigkeit der Offenlegungspraxis des Instituts vorsehen. 3 Nähere Anforderungen an den Inhalt der offen zu legenden Informationen und die Verfahren und Regelungen zur Erfüllung der Offenlegungspflicht können durch die Rechtsverordnung nach § 10 Abs. 1 Satz 9 Nr. 7 geregelt werden.
(2) 1 Eine Offenlegungspflicht besteht nicht für solche Informationen, die nicht wesentlich, rechtlich geschützt oder vertraulich sind. 2 Informationen gelten insbesondere dann als
1.wesentlich, wenn ihre Auslassung oder fehlerhafte Angabe die Beurteilung oder die Entscheidung des Nutzers, der sich bei wirtschaftlichen Entscheidungen auf diese Informationen stützt, ändern oder beeinflussen kann;
2.rechtlich geschützt, wenn ihre öffentliche Bekanntgabe die Wettbewerbsposition des Instituts schwächen würde;
3.vertraulich, wenn sie auf vertraglicher Basis zur Verfügung gestellt wurden oder aus einer Geschäftsverbindung resultieren.
29Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Corporate Governance
Die Bedeutung von Corporate Governance steigt stark an:
BaFin: „Die Stärkung der Corporate Governance in den Finanzinstituten ist das Herz-stück des von der EU-Kommission erstellten Programms zur Finanzmarktreform. In dem Grünbuch vom 2. Juni 2010 geht die Kommission davon aus, dass fehlende wirkungs-volle Kontrollmechanismen in den Unternehmen wesentlich dazu beigetragen haben, dass Finanzinstitute überhöhte Risiken eingegangen sind. Art und Umfang der einge-gangenen Risiken seien nicht richtig verstanden worden. Auch habe die Finanzaufsicht die effektive Umsetzung einer wirksamen, funktionsfähigen Corporate Governance zu wenig kontrolliert. … Entscheidend bleibt jedoch, dass in der Praxis gute Corporate Governance auch gelebt wird.„Quelle: BaFin Jahresbericht 2010, S. 72 f.
Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (Oktober 2010): Grundsätze zur Verbes-serung der Unternehmensführung
European Banking Authority (EBA, September 2011): Guidelines on Internal Govern-ance
30Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Bankenaufsicht: Corporate Governance
BCBS Grundsätze der Corporate Governance
Anforderungen an die Institute / an Gruppen
• Qualifikation der Leitungsebene(Geschäftsführung / Aufsichtsgremium)
• Festlegung und Überprüfung strategischer Ziele
• Klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
• funktionsfähige Aufsichtsorgane
• Einsatz von interner Revision, internen Kontrollen sowieexternen Prüfern für Zwecke des Unternehmens
• sinnvolle Vergütungsgrundsätze
• transparente Unternehmensführung
31Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Rolle des Aufsichtsorgans unter den MaRisk
Zur sachgerechten Wahrnehmung der Überwachungsfunktion muss das Aufsichtsorgan in die institutsinternen Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse eingebunden werden (Vgl. AT 1 Tz. 1).
StrategienStrategien
KontrolleKontrolle
Bericht-erstattungBericht-erstattungLeitungs-,
Steuerungs-und Kontroll-prozesse
AT 4.2 Tz. 3 ErläuterungErörterung der Strategien des Instituts (ggf. in einem Aus-schuss des Aufsichtsorgans)
BT 2.4 Tz. 5 und 6- schwerwiegende o. nicht be-
hobene wesentliche Mängel- schwerwiegende Feststell-
ungen gegen Geschäftsleiter
AT 4.3.2 Tz. 9 ErläuterungAngemessene Information über die Risikosituation des Instituts durch die Geschäftsleitung
AT 4.4 Auskunftsrecht (NEU)
Vorsitzende des Aufsichtsorgans unter
Einbeziehung der Geschäftsleitung
kann direkt bei dem Leiter der
Internen Reviison Auskünfte einholen.Quelle: DSGV, Interpretationsleitfaden MaRisk
32Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Corporate Governance
Prüfungs-
ausschussAufsichtsrat
Vorstand
Interne
Revision
…… … …
vorstandsunabhängige
Kommunikationslinie
&
Funktionale Zusammenarbeit
Status quo
Administrative
Zusammenarbeit
monistisches System
?Überwachung
33Rahmenbedingungen/Aufsicht, 07.05.2012
Informations-/Literaturquellen: z.B.• www.bis.org
• www.eba.europa.eu
• www.bafin.de
• www.bundesbank.de
• K. Geiersbach: Der Beitrag der Internen Revision zur Corporate Governance, 2011
• R. Hannemann, A. Schneider: „Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk), Schäffer-Poeschel, 3. Aufl., 2011
• Dt. Bundesbank: „Zum aktuellen Stand der bankinternen Risikosteuerung und Bewertung der Kapitaladäquanz im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungs-prozesses“, Monatsbericht Dezember 2007
• M. Helfer, W. Ullrich: Interne Kontrollsysteme in Banken und Sparkassen, 2. Aufl., 2010
• T. Hartmann-Wendels, A. Pfingsten, M. Weber: Bankbetriebslehre, 2010
• G. Hofmann (Hrsg.): Basel III und MaRisk, Frankfurt School Verlag, 2011
• AK „Risiko- und Kapitalmanagement in Kreditinstituten“: Bankaufsichtliche Konse-quenzen aus der Finanzkrise – Auf dem Weg zu Basel III, in: ZIR 2/11, S. 55 – 62
• J. Caruana: Basel III: towards a safer financial system, 15.09.2010 (abgerufen am 05.05.2010 unter: www.bis.org/speeches/sp100921.pdf)
• Dt. Bundesbank: Internationale Zusammenarbeit in der Bankenregulierung: Historie und aktuelle Entwicklungen, Monatsbericht, September 2011, S. 83 – 98.
• … .
Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
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